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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich - S. 50

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 50 — Oftseehäfen der Fördenküfte: *137. Flensburgs) am Ende der gleichn. Förde, am schönsten gelegene Hafenstadt Deutschlands, bedeutendster Hafen und größte Stadt Schleswigs. 138. Schleswig am Ende der Schlei, ehem. Hauptstadt des Herzogtums. *139. Kiel, in der gleichn. Bucht terrassenförmig ansteigend, zweiter Kriegshafen des Reiches, durch Seebatterien und Forts verteidigt, mit großen Docks und Marinewerften ausgestattet. Universität Schleswig-Holsteins. *140. Lübeck an der Trave, im Mittelalter Haupthafen der Ostsee und Vormacht des Hansabundes, mit großartigen Kirchen, mächtigem Stadtthore und schönem Rathause als Zeugen der großen Vergangenheit, treibt auch jetzt noch bedeutenden Handel nach allen Ostseeländern, sührt Getreide, Holz und Wein ein; mannigfache Industrie. Oftseehäfen der Boddenküste: *141. Rostock an der Warnow, wichtigste mecklenburgische Stadt, betreibt lebhaften Handel, besonders mit Skandinavien, besitzt die bedeutendste Reederei der Ostsee (etwa 300 Handelsfahrzeuge). Alte Universität. *142. Stralsunds, neben Rostock der wichtigste Ausgangspunkt des Verkehrs mit Dänemark und Schweden. Zuckerfabriken, Eisengießereien und Kartenfabrik. Getreidehandel: der Markt Rügens. 143. Greifswald, Univ. Pommerns. Oftseehäfen der Haffküfte: *144. Stettin an der Oder, erster deutscher Handelsplatz an der Ostsee, besonders für Getreide und Holz, unter allen deutschen Häfen Berlin am nächsten, durch die Oder mit dem oberschlesischen Jndnstriebezirk verbunden. Außer dem lebhaften Handel mit Rußland, Dänemark, England blühen hier die für Schiffbau thätigeu Gewerbe (Werft Vulkan für Kriegsschiffe). 145. Swinemünde auf Usedom, Vorhafen Stettins, Badeort gleich Herings- dorf und Zinnowitz; auf Wollin das Seebad Misdroy. 146. Kolberg3) an der Persante, Hafen (Kolbergermünde), See- und Solbad. *147. Dauzig an einem toten, zum Hafen verwandelten Weichselarm, Festung ersten Ranges und Reparaturwerft der deutschen Kriegsflotte; ver- frachtet als natürlicher Hafen Polens viel Holz und Getreide. Fabriken zur Verarbeitung von Landesprodnkten (Zuckerfabriken, Branntweinbrennereien, Dampfmühlen). Dauzig besitzt ein Freihasengebiet. Vorhafen: Neufahrwasser; Seebad Zoppot. *148. Elbing, durch einen Kanal mit der Nogat verbunden, östlichste *) Nordöstl. auf der Halbinsel Sundewitt Düppel, Erstürmung 1849 und 1864. 2) Belagerung durch Wallenstein (1628). Tod Schills (1869). 3) Verteidigung durch Gneiseuau, Nettelbeck und Schill (1807).

2. 1 = Mittelstufe - S. 11

1913 - Breslau : Handel
11 Familie an allem Nötigen; auch der kostbare Silberschatz war schor, verkauft worden. Die Königin aber sagte: „Für unsere Kinder ist es gut, daß sie auch die ernste Seite des Lebens kennen lernen." Nach dem Friedensschlüsse kehrte die königliche Familie wieder nach Berlin zurück. Aber die Königin Luise war von diesen harten Schicksalsschlägen krank geworden, und am 19. Juli 1810 starb sie. Zwei Jahre später ereilte den Napoleon das Strafgericht Gottes. In Rußland kam sein Heer vor Hunger und Kälte um, und die Völker machten sich wieder frei. Preußen begann im Jahre 1813 den Freiheitskampf. Obgleich der Prinz Wilhelm erst 16 Jahre alt war, wollte er schon mit in den Krieg ziehen; aber der Vater ließ es nicht zu, weil er noch zu schwächlich war. Erst im folgenden Jahre durfte er ins Feld rücken, und als er mitten in der Schlacht einen Befehl seines Vaters ohne Furcht ausführte, erhielt er dafür den Orden des Eisernen Kreuzes Dann zog er mit in Paris ein. Die Befreiungskriege endigten damit, daß Napoleon auf eine einsame Insel verbannt wurde. In der folgenden Zeit war der Prinz an der Verbesserung des Heerwesens sehr tätig. Weil er ein tüchtiger Soldat war, wurde sein Rat immer befolgt. Im Jahre 1829 vermählte er sich mit der Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar. Im Jahre 1840 starb sein Vater. Da wurde sein älterer Bruder Friedrich Wilhelm Iv. König. Als dieser am 2. Januar 1861 starb, folgte er ihm in der Regierung und nannte sich Wilhelm I. 3. Kriege. König Wilhelm I. hat drei Kriege geführt, durch die er Preußen viel Ruhm und Ehre erworben hat. A. Krieg gegen Dänemark. a) Veranlassung. Die heutige Provinz Schleswig-Holstein bestand früher aus zwei Herzogtümern. Ja diesen wurde meist deutsch gesprochen, und sie gehörten auch zu Deutschland; nur war ihr Herzog der König von Dänemark. Als bieder aber die Herzogtümer mit Gewalt dänisch machen wollte, erklärten Preußen und Österreich den Krieg. b) Der Krieg. Die Dänen hatten bei dem Dorfe Düppel 10 Schanzen gebaut. Das waren Hügel, die von 3 Meter breiten und ebenso tiefen Gräben umgeben waren. Außerdem zog sich vor der ganzen Linie ein Drahtzaun hin. Die Schanzen waren durch Laufgräben verbunden. Hier hatten sich die Dänen versteckt. Die Preußen näherten sich vorsichtig bis auf 400 Schritte, dann beschossen sie die Schanzen 20 Stunden lang mit 102 Kanonen, und am 18. April erstürmten sie dieselben unter lautem Hurraruf. Der Führer der Preußen war der Prinz Friedrich Karl, ein Neffe des Königs. Dann setzten die Preußen auf 160 Kähnen nach der Insel Alsen über und vertrieben die Dänen auch hier. Da schlossen sie endlich Frieden und gaben die Herzogtümer Schleswig-Holstein heraus.

3. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 3

1892 - Breslau : Goerlich
Ringe ein Platz fr die Kirche freigelassen. Die Bewohner der Städte beschftigten sich meist mit Ackerbau, daher standen hinter den Husern des Ringes gewhnlich Scheuern und Stlle. Hinter diesen befand sich ein Wall aus Mauerwerk und Erde und ein Graben. Kamen nun Feinde ins Land, so waren die Stadtbewohner vor ihrem Angriff gesichert, wogegen die Drfer der Plnderung und Zerstrung preisgegeben waren. Daher zogen Handwerker und Kaufleute nur in die Städte; diese wuchsen und blhten rasch auf. C. Brandenburg unter Herrschern aus verschiedenen Husern. 1. Bayrische Herrscher. Nach dem Aussterben der Ballenstdter brachen traurige Zeiten der die Mark herein. Die benachbarten Fürsten suchten Teile derselben an sich zu reien, verwsteten und bedrckten dabei das Land. Da kein Herrscher im Lande war, entschieden die Vornehmen ihre Streitigkeiten durch Krieg, wobei die Mark wiederum litt; viele Ritter wurden Ruber und plnderten die Wanderer. Endlich nahm der deutsche Kaiser das Land an sich, weil kein mun-licher Nachkomme der Ballenstdter vorhanden war, und bergab es seinem Sohne Ludwig aus dem Hause Bayern. Dieser war aber noch ein Kind und konnte daher dem Lande wenig ntzen. Wehmtig dachte das Volk an die schne Zeit der Re-gierung Waldemars zurck. Die Verwirrung im Lande wurde noch gesteigert durch das Austreten des falschen Waldemar". Eines Tages lie sich nmlich bei dem Erzbischof von Magdeburg ein Pilger melden, welcher sich als Markgraf Waldemar zu erkennen gab. Er behauptete, da man statt Waldemars Leiche einen leeren Sarg beerdigt habe; der Markgraf habe sich nur krank und dann tot gestellt, sei aber nach Jerusalem gepilgert, um dort fr seine Snden Bue zu thun. Als Beweis fr die Richtigkeit seiner Be-Huptlingen zeigte er den Siegelring des Markgrafen Waldemar; auch wute er vieles aus dem Leben dieses Herrschers zu erzählen. Dabei waren seine Gesichts-zge, seine Gestalt, Stimme und Bewegungen denen Waldemars so hnlich, da fast alle Anwesenden, die den Markgrafen gekannt hatten, ihn fr Waldemar hielten. Schnell verbreitete sich die Nachricht von der Rckkehr Waldemars im Lande; fast alle Städte der Mark erkannten ihn und nicht den regierenden Mark-grasen als ihren Herrn an. Aber nach einigen Jahren hie es, der angebliche Markgraf Waldemar fei nur ein Betrger. Man behauptete, da er ein ehemaliger Mllergefelle sei, der spter Schildknappe beim Markgrafen Waldemar gewesen war. Als solcher habe er vieles aus dessen Leben erfahren und sei nun von den Feinden des regierenden Markgrafen zu seiner Rolle beredet worden. Daher nannte man ihn den falschen Waldemar", und die meisten seiner Anhnger verlieen ihn. Er wurde aber bis zu seinem Tode als Fürst behandelt und im Erbbegrbnis der Askanier beigesetzt. 2. Brandenburg wird ein Kurfrstentum. Das wichtigste Ereignis fr Brandenburg in diesem Zeitrume war die Erhebung Brandenburgs zum Kur-Frstentum im Jahre 1856. Kurfürst heit soviel als Wahlsrst. Frher war Deutschland ein Wahlreich, d. h. nach dem Tode des deutschen Kaisers wurde der neue Kaiser nicht nach dem Rechte der Erbfolge, sondern durch die Wahl der deutschen Fürsten bestimmt. Im Jahre 1356 gab nun der deutsche Kaiser ein Gesetz, welches fr alle spteren Zeiten Geltung haben sollte und ein Reichsgrundgesetz hie. Weil das kaiserliche Siegel an diesem Gesetze in einer goldenen Kapsel (Bulle) eingeschlossen war, nannte man das Gesetz die goldene Bulle. In der goldenen Bulle wurde bestimmt, da fortan nur sieben Fürsten den Kaiser whlen sollten, welche deshalb Wahl- oder Kurfrsten hieen und die vornehmsten Fürsten des Reiches wurden. _ Es gab drei geistliche Kurfrsten und vier weltliche. Die ersteren waren die Erzbischse von Mainz, Kln und Trier, die letzteren der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg, der König von Bhmen und der Pfalzgraf vom Rhein. Jeder von ihnen bekleidete ein hohes Reichsamt und hatte bei der Kaiserkrnung be-stimmte Verrichtungen vorzunehmen.. Der Kurfürst von Brandenburg war des Reiches Erzkmmerer; er trug bei der Kaiferkrnuug das Zepter und den Reichsapfel. So gehrte fortan Brandenburg zu den wichtigsten Staaten des deutschen Reiches. 1*

4. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 72

1892 - Breslau : Goerlich
ftortm den. fianbel der-Stdte; dagegen vereinigten sich die Städte zu Bndnissen dre bald sehr mchtig wurden. Das Volk verlangte immer dringender nach einem thatkraftlgen Kmser, d:e Fürsten muten diesem Verlangen endlich nachgeben und whlten 1273 den Grafen von Habsburg zum Kaiser. 2. Die Kaiserwahl. Rudolf von Habsburg war schon 55 Jahre alt, als er zum Kaiser gewhlt wurde. Weit und breit verehrte man ihn als einen tapferen, frommen und tugendhaften Mann, der stets Biedersinn und echt deutsche Redlichkeit gegen Freunde und Feinde bewiesen hatte. (Bergt. Schillers Gedicht Der Gras von Habsburg".) Die Krnung fand nach alter Sitte in Aachen statt; ungeheuer war der Zudrang von Menschen. Das Gefolge der Kurfrsten allein bestand aus 20 000 Personen. Nach der Krnung begaben sich die Fürsten in die Kirche, um die Belehnung zu empfangen; allein als sie schon am Altare standen, vermite man das Reichszepter, auf welches der Eid geleistet werden mute. Rudolf ergriff jedoch ein Kruzifix, kte es und sprach: Dieses Zeichen, durch welches die Welt erlset wurde, wird wohl auch die Stelle eines Zepters ver-treten knnen." Die Fürsten kten ebenfalls das Kreuz und leisteten willig den Eid. 3. Kampf gegen Ottokar von Bhmen. Einen mchtigen Gegner fand Rudolf in König Ottokar von Bhmen. Dieser hatte sterreich, Steier-mark, Krnten und Krain zu seinen Erblanden Bhmen und Mhren hinzu-gefgt. Rudolf forderte Ottokar auf, jene Lnder zurckzugeben, da sie zum deutschen Reiche gehrt hatten. Der stolze König weigerte sich jedoch, sich dem Befehle Rudolfs zu unterwerfen, und so kam es zum Kriege. In der Schlacht auf dem Marchfelde (1278) verlor Ottokar Krone und Leben. Nach dem Siege berlie Rudolf die Lnder Bhmen und Mhren dem Sohne Ottokars; sterreich, Steiermark und Krain aber gab er an seine Shne und legte dadurch den Grund zur Macht des Hauses Habsburg. 4. Zorge fr Ruhe im Lande. Groe Sorge verwendete Rudolf von Habsburg auf Herstellung von Ruhe und Ordnung im Lande. Unermdlich durchzog er das Reich und strafte streng alle diejenigen, welche sich gegen die Gesetze vergingen. Auf dem Reichstage in Erfurt lie er nicht weniger als 29 gefangene Raubritter hinrichten; in Thringen machte er 66 Raubschlsser der Erde gleich. Daher gab man ihm den Ehrennamen Wiederhersteller Deutschlands"^ und ..das lebendige Gesetz". 5. persnlichkeit. Nach seiner ueren Gestalt war Rudolf schlank und hochgewachsen, sein Antlitz war einnehmend und regelmig, nur seine Nase war von ungewhnlicher Lnge. In seiner Lebensweise war er sehr einfach; in Speise und Trank zeigte er sich sehr mig und war in Wohnung und Kleidung ein Feind alles Glanzes. Auf einem Feldzuge litt das ganze Heer fehr unter dem Mangel an Trinkwasser. Endlich brachte ein Krieger eine Flasche Wasser, die er einem Bauern abgenommen hatte. Rudolf aber rhrte das Wasser nicht an, sondern sprach: Ich fhle keinen Durst fr mich, fondern fr meine lieben Kriegsgefhrten." Auf demselben Feldzuge waren keine Lebensmittel vorhanden, und die Umge-bung war in groer Sorge. Rudolf aber holte Rben vom Felde, verzehrte sie roh und trstete seine Umgebung mit den Worten: So lange wir die noch haben, werden wir nicht verhungern." Gegen seine Unterthanen war Rudolf sehr herablassend und leutselig. Als seine Kriegsleute einen armen Mann abweisen wollten, verwies er es ihnen mit den Worten: Bin ich denn König, um mich einschlieen zu lassen?"

5. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 76

1892 - Breslau : Goerlich
3. Kefchftigung der Kemohner. a. Tie Geschlechter. Zum Schutze der Burg, d:e meist dem Landesherrn gehrte, waren Ritter und Sldner ange-r m schtzten. Sie waren die vornehmsten Brger. Zu ihnen gesellten sich bald die Kaufleute. Sie hatten in jener Zeit ein beschwerliches und muhevolles Geschft, denn es gab noch keine Eisenbahnen und Posten. Meist mute der Kaufmann selbst seine Waren von einem Orte zum andern bringen, und bei den schlechten Wegen, unter den Raubrittern hatte er viele Gefahren zu bestehen. Aber die Kaufleute wurden auch sehr reich; sie hatten gewhnlich mehr Geld als die Fürsten und Ritter. Dadurch kamen sie zu Ehren und Ansehen. Die reisigen Burgmannen und die freien Kaufleute in den Stdten vereinigten sich tm Laufe der Zeit, sie erhielten von dem Landesherrn das Recht, Zlle und ^^ern zu erheben und Gericht zu halten. Diese vornehmen Brger nannte man Geschlechter (Altburger). Ste hatten ihre besonderen Trinkstuben, sie regierten die Städte und schlssen die Stdtebndnisse ab. b- Handwerker und Znfte. Die Handwerker waren bis zum Jahre 1300 Ietbetgene oder hrige Leute, erst spter wurden sie frei. Schon vorher vereinigten M die Handwerker gleichen Betriebes zu geschlossenen Gesellschaften, den Innungen oder Znften. Sie whlten Obermeister und Zunftmeister, welche der die Auf-nhme in die Zunft wachten. Wer das Handwerk erlernen wollte, mute erst drei ^ahre Lehrling sein, hierauf sein Gesellenstck anfertigen, und erst dann wurde er Geselle. Als solcher arbeitete er bei einem Meister, ging auf die Wanderschaft, um die Welt kennen zu lernen, und hatte erst ein Meisterstck zu liefern, ehe er Meister und Brger werden konnte. Oft wohnten die Handwerker gleichen Gewerbes m bestimmten Straen bei einander, die nach ihnen den Namen erhielten (Schmiede-brcke, Messergasse). Die Zunft sah streng darauf, da ihre Angehrigen ein sittliches Leben fhrten; auch durfte keiner den andern im Preise unterbieten oder schlechte Ware liefern. Nur eine bestimmte Zahl von Meistern durste sich in einer Stadt nieder-lassen, damit alle ihr hinreichendes Auskommen hatten. ieo gelangten die Handwerker zu Wohlstand und Ansehen. Zwischen den Geschlechtern, welche die Städte regierten, und den Znften, welche an der Regierung teilnehmen wollten, kam es oft zu harten Kmpfen. c. Ackerbauer. Viele Brger trieben auch Ackerbau und Viehzucht; daher waren selbst die greren Städte einem Dorfe hnlich. In Berlin lag noch 1640 der Dnger auf den Straen und die Schweine liefen auf den Pltzen umher. 4. Husliches Leben. Die husliche Einrichtung im Mittelalter war fehr einfach. Nur wenige Mbel befanden sich in den meist engen Stuben, aber sie waren bei Wohlhabenden mit Geschmack und Kunst gearbeitet. Die Kleidung dagegen war meist prchtig; jeder Stand hatte seine besondere Tracht. Mit kostbarem Pelzwerk, bunten Stoffen, goldenem und silbernem Schmuck wurde groer Aufwand getrieben, und alle Verbote der Obrigkeiten halfen nichts dagegen. Auch im Essen und Trinken herrschte groer Aufwand. Man kannte freilich damals viele Speisen nicht, die wir jetzt tglich genieen. Statt Kaffee trank man Warm-bier, statt Kartoffeln a man Haferbrei. Dagegen waren Fleisch und Fische billig. Die Speisen waren meist sehr stark gepfeffert, und dies reizte wieder zu unmigem Trinken. 5. Stdtebndnisse. Die Hansa, a. Entstehung der Hansa. Whrend der Enkel des Kaisers Friedrich Barbarossa in Italien und Palstina weilte, nahm in Deutschland das Unwesen der Raubritter sehr berhand. Nicht nur auf den Landstraen lauerten sie, sondern auch an den groen Strmen hatten sie eine Menge Burgen errichtet, von denen aus sie die vorberfahrenden Schiffe zwangen, ihnen hohe Zlle zu zahlen. Endlich beschlossen die reichen Handelsstdte Hamburg und Lbeck, sich selbst zu helfen, da ihnen sonst niemand Schutz gewhrte. Sie schlssen einen Bund mit einander und schickten ein groes Heer und Kriegsschiffe gegen die Ruber aus. Nun hatten die Raubritter schlimme Zeiten. Ihre Burgen wurden belagert und zerstrt; sie selbst bten ihre Unthaten am Galgen. Die Flotte vernichtete die Schiffe der Seeruber und ttete die Mannschaft. So kam dieser Bund, welcher Hansa (d. h Verbindung) hie, in groes Ansehen. b. Blte der Hansa. Die anderen deutschen Städte erkannten bald, wie groen Nutzen die Hansa ihren Mitgliedern brachte; daher traten ihr viele Städte bei.

6. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 84

1892 - Breslau : Goerlich
Ii - 84 - 19. Die Folgen des dreiigjhrigen Krieges. Das Glend des Krieges. Entsetzlicher Jammer kam durch den dreiig-jhrigen Krieg der Deutschland. Die Offiziere suchten sich schnell zu bereichern und legten den Ortschaften ungeheure Abgaben auf; dazu wurden die Soldaten auf Kosten der Einwohner unterhalten, so da schon hierdurch das Volk sehr ver-armte. Allein je lnger der Krieg dauerte, um so weniger herrschte Zucht und Ordnung unter den Soldaten, tote nahmen den Bewohnern an Hausgert, Vorrten und Vieh alles weg, um es zu verbrauchen oder zu verkaufen. Wenn sie vermuteten, da die Landbewohner Geld und Kostbarkeiten verborgen hatten, zwangen sie dieselben durch grausame Qualen zur Herausgabe. Nichts wurde ge-schont; Kirchen und Klster wurden geplndert, Priester und Ordenspersonen unter grausamen Mihandlungen verjagt oder gettet, die Bewohner ihrer Habe beraubt und wie wilde Tiere gehetzt. Dazu strte die andauernde Unsicherheit Handel und Gewerbe, auch das Feld konnte in der unruhigen Zeit nur drftig bebaut werden, fo da in vielen Gegenden Deutschlands Hunger und Pest ausbrachen. Von der Hungersnot der Jahre 1636 bis 1637 wird erzhlt, da man das Fleisch gefallener Tiere verzehrte und sogar die Kirchhfe nach Leichen umwhlte. Die Uerluste Deutschlands an Menschen und Vermgen waren infolge der langen Dauer des Krieges und der barbarischen Kriegfhrung auer-ordentlich. Am Ende des Krieges war etwa noch ein Drittel der Bewohner brig, die anderen hatte das Schwert der Feinde, Hunger und Krankheit weggerafft. Viele Drfer standen ganz leer, viele, die während des Krieges verwstet wurden, sind nie wieder ausgebaut worden. In den Stdten stand oft nicht mehr der dritte Teil der Huser, und dieser Rest war wst und verfallen. Whrend vorher Deutschland ein reiches Land genannt werden konnte, war es jetzt vollstndig ver-armt. Der Bauer besa kein Vieh und oft kein Ackergert; daher fpannte er sich selbst in den Pflug, um fein Leben kmmerlich zu fristen. Die alte Kunstfertigkeit in den Gewerben war dahin; während der langen Kriegsjahre konnten die Hand-werker nur die einfachsten Gerte liefern. Der Handel hatte andere Wege aus-gesucht; den Kaufleuten mangelte es an Geld und Mut, um grere Unterneh-mungen zu wagen. Fast 200 Jahre hat es gedauert, bis Deutschland die Verluste des dreiigjhrigen Krieges wieder eingebracht hatte. Zucht und Sitte waren in einem groen Teile des Volkes zerstrt worden. Das zgellose Treiben der Soldaten war fr viele ein gefhrliches Beispiel ge-wesen, die langen Kriegsjahre hatten berall Roheit und Verwilderung erzeugt. Neben groem Elend herrschte ppigkeit und Ausschweifung; besonders an den Frstenhfen wurde oft groer Aufwand getrieben, während das Volk durch hohe Steuern fchwer gedrckt wurde. Nach auen war Deutschland schwach und ohnmchtig. Die deutschen Fürsten durften jetzt selbstndig mit auswrtigen Herrschern Bndnisse schlieen; sie kmmerten sich nicht um das Reich, sondern nur um ihren eigenen Vorteil. Das einstmals so mchtige deutsche Reich war jetzt so schwach, da es sich nur mit Mhe des Andranges der Franzosen, Schweden und Trken erwehrte. 20. Die Raubkriege Ludwigs Xiv. Im 17. Jahrhundert war Frankreich der mchtigste Staat in Europa. Sein König, Ludwig Xiv., verwendete seine Macht zur Bedrckung und Beraubung der schwcheren Nachbarstaaten. Holland und Deutschland wurden besonders von ihm angegriffen. Ohne jegliches Recht ri er Stcke von Deutschland an sich; mitten im Frieden berfiel er die wichtige Festung Straburg und brachte sie an Frank-reich (1681). Die deutschen Fürsten aber standen teils auf Seite des Franzosen-knigs, teils waren sie unter einander uneinig; ihre Gesandten verbrachten auf den Reichstagen ihre Zeit mit unntzen Streitigkeiten. Die Uermstung der Vfalx (1689). Ein Verwandter des Knigs Ludwig Xiv. hatte Elisabeth Charlotte, die Schwester des Kurfrsten von der Pfalz, zur Gemahlin. Als der Kurfürst starb, verlangte Ludwig gegen deutsches Recht einen Teil der Hausgter. Der Kaiser weigerte sich dessen, und so kam es zum Kriege. Auf den Rat des franzsischen Kriegsministers beschlo Ludwig, die

7. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 45

1892 - Breslau : Goerlich
2. Wilhelm I. in der Zeit nach den Befreiungskriegen bis zur Thronbesteigung. a. Sorge fr das Heerwesen. In den Friedensjahren von 1818 bis 1861 widmete Prinz Wilhelm seine Thtigkeit dem preuischen Heere. Als Befehlshaber in verschiedenen Stellungen lernte er kennen, was zur tchtigen Ausbildung der Soldaten notwendig ist. b. Vermhlung. Im Jahre 1829 vermhlte sich Prinz Wilhelm mit Augusta. der Tochter des Herzogs von Sachsen-Weimar. Sie war eine sehr gebildete Frstin, die sich besonders gern mit Zeichnen und Musik beschftigte. Gott schenkte ihnen zwei Kinder: der Sohn wurde als Friedrich Iii. Kaiser von Deutschland, die Tochter ist die Gemahlin des Groherzogs von Baden. Mehrere Jahre lebte das frstliche Paar in Koblenz, dessen Verschnerung sich die Prinzessin Augusta sehr angelegen sein lie. c. Wilhelm I. als Prinzregent. Da König Friedrich Wilhelm Iv. keine Kinder hatte, wurde Prinz Wilhelm sein Nachfolger. Whrend der Krankheit des Knigs fhrte er die Regierung unter dem Titel Prinzregent". Im Jahre 1861 wurde er König von Preußen. 3. Wilhelm I. als König von Preußen. (18611871.) A. Der Krieg gegen Dnemark 1864. a. Veranlassung. Die Herzogtmer Schleswig und Holstein waren deutsche Lnder, standen aber unter dem Könige von Dnemark. Der dnische König wollte aber diese Lnder ganz dnisch machen. Daher wurden die Deutschen hart bedrckt und die dnische Sprache wurde mit Gewalt ein-gefhrt. sterreich und Preußen, die beiden grten Staaten, erhoben dagegen Einspruch. Als das nichts half, erklrten sie den Krieg an Dnemark. b. Erstrmung der Dppler Schanzen und Eroberung der Insel Alfen. Die Dnen besaen in Schleswig ein groes Festungswerk, die Dppler Schanzen. Es waren 10 feste Schanzen. Sehr breite und tiefe Grben breiteten sich vor den hohen Wllen aus; durch Eisendrhte, Spitzpfhle und starke Zune wurde die Annherung sehr erschwert; sowohl von oben wie von der Seite konnten die Verteidiger die Angreifer beschieen. Die Preußen begannen aber unter Prinz Friedrich Karl die Belagerung. Am 18. April 1864 erstrmten sie die Festungswerke. Die Dnen verloren gegen 100 Geschtze und muten sich weiter nach Norden zurckziehen. Nicht weniger ruhmreich war die Eroberung der Insel Alfen. Diese Insel ist durch einen tiefen und reienden Meeresarm vom Festlande getrennt, so da es unmglich war, Brcken zu schlagen. Die Preußen hatten jedoch gegen hundert flache Boote herbeigeschafft, in denen die Soldaten, gedeckt vom Dunkel der Nacht, bergesetzt wurden. In der Nhe des Ufers sprangen sie aus den Booten, erstrmten die feindlichen Batterieen und warfen die Feinde zurck. Frh um 2 Uhr hatte der Kampf begonnen, und um 8 Uhr morgens war die Insel erobert. c. Frieden. Jetzt frchteten die Dnen, da sie sogar auf den Inseln ihres Hauptbesitzstandes von Preußen angegriffen werden knnten, und zeigten sich bereit, Frieden zu schlieen. Schleswig-Holstein und Lauenburg wurde an sterreich und Preußen abgetreten und von diesen Staaten gemeinschaftlich verwaltet.

8. II = Oberstufe - S. 6

1905 - Breslau : Handel
6 mute den Kampf gegen den falschen Waldemar fortsetzen. Dieser verzichtete endlich auf die Mark und starb in Dessau. Ob er der echte Waldemar oder ein Betrger war, wei man heute noch nicht mit Bestimmtheit. Im Jahre 1356 wurde der Markgraf Ludwig unter die 7 Reichsfrsten aufgenommen, welche fortan den deutschen Kaiser whlen (fren) sollten und daher Kurfrsten genannt wurden. Das geschah durch ein Reichsgesetz, welches Kaiser Karl Iv. in Metz gab. Weil das kaiserliche Siegel in einer goldenen Kapsel (bulla) war, heit das Gesetz Die goldene Bulle." Die Kurfrsten erhielten durch die Goldene Bulle einen Vorzug vor allen andern. Ihre Lnder waren unteilbar,- sie waren die hchsten Richter in ihren Lndern und durften eigene Mnzen prgen lassen. Ihre Stellung war also der eines Knigs gleich. Aber Kaiser Karl Iv. hatte nicht umsonst ihre Macht erhht. Als König von Bhmen besa er schon eine Kurstimme,- er wollte noch eine zweite, die der Mark Brandenburg, erwerben. Das gelang ihm leicht; denn auf Ludwig den Rmer folgte fein Bruder Otto der Faule, ein schlaffer, verschwenderischer Fürst. Karl zwang ihn, die Mark gegen 500000 Gold-glden abzutreten. So ging die Mark an die Familie der Luxemburger der. Als Otto den Vertrag unterzeichnet hatte, erwachte noch einmal sein Mannesmut,- aber es war zu spt. Wtend warf er die Feder zu Boden und zertrat sie. Iv. Kurfrsten aus dem Hause Luxemburg, 13731415. Karl Iv. Er belehnte seinen Sohn Wenzel mit der Mark Brandenburg. Da dieser noch ein Kind war, fhrte der Kaiser selbst die Regierung. Sie gereichte dem Lande zum Segen,- denn Karl Iv. war ein kluger Staats-mann. Wie sein Erbland Bhmen unter seiner Verwaltung aufblhte, so auch die Mark. Zu Taugermnde an der Elbe hielt er Hof, wenn er nach der Mark kam. Hier hatte er ein prchtiges Schlo, das Rat-haus und eine Kirche gebaut. Als Grundlage einer guten Verwaltung wurde das Landbuch der Mark" aufgestellt, welches heute noch vor-handen ist. Darin war jedes Besitztum mit seinen Einknften und Ab-gaben verzeichnet. Die Elbe und Oder lie Karl schiffbar machen. Dadurch wurde der Handel von Bhmen, der Mark und Schlesien bis nach der Nord- und Ostsee ausgedehnt. Tangermnde und Frankfurt an der Oder waren Haupthandelspltze. Kaufleute aus Lbeck kamen nach der Mark und zogen mit denen von Berlin und Frankfurt bis nach Rußland und Italien, ja fogar bis nach Asien. Fr Tcher, Leinwand-stoffe, Salz und Heringe tauschten sie in Rußland Pelzwerk, in Asien indische Waren, z. B. Ingwer, Baumwolle, Pfeffer, Safran ein. So mehrte sich in den Stdten der Reichtum. Karl schritt auch gegen die Wegelagerer ein, welche die reisenden Kaufleute belstigten. Er war ein gerechter Richter. Sein Siegel fhrte die Inschrift: Richtet recht, ihr Menschenkinder!" Diese glckliche Zeit hatte aber nicht lange Bestand. Karl Iv. starb 1378. Sein Sohn Wenzel wurde Kaiser, und sein anderer

9. II = Oberstufe - S. 7

1905 - Breslau : Handel
7 Sohn Sigismund bernahm die Mark. Demselben gengte die Mark nicht. Er war mit der Erbin von Polen und Ungarn vermhlt und hielt sich meistens in Preburg auf. Seine Kriege und die prchtige Hof-Haltung kosteten viel Geld. Daher verpfndete er die Mark gegen 560000 Goldgulden an seinen Vetter Jobst von Mhren. Auch dieser kmmerte sich nicht um das Land) er kam nur dahin, um hohe Abgaben, mit denen seine Statthalter die Mark bedrckten, zu erheben. Daher schwand die Ordnung wieder, die Karl Iv. geschaffen hatte. In dieser Zeit gelangten die Städte zu groer Machtstellung. Sie hatten Geld genug, um von Sigismund und Jobst, die immer in Geldnot waren, wichtige Rechte zu erkauseu, z. B. das oberste Richteramt in ihrem Gebiet und die Befugnis, Mnzen zu prgen. An ihrer Spitze standen Brgermeister, die wie kleine Könige herrschten. Die Städte rsteten auch Krieger aus, um sich selbst zu schtzen. Sie waren namentlich von den Rittern bedroht. Viele der-selben waren verarmt und beneideten die Städte um ihren Reichtum, verachteten aber die Arbeit. Dagegen lauerten sie als Raubritter an den Landstraen auf die reisenden Kaufleute und berfielen auch die Städte selbst, um Beute zu machen. Wegen dieser Unsicherheit stand die Mark zuletzt in einem sehr blen Rufe. Y. Kurfrsten aus dem Hause Hohen-zollern, 14151701. Die Retter des Landes waren die Kurfrsten aus dem Hause Hohen-zollern. Im Jahre 1410 war Sigismund deutscher Kaiser geworden. Seine Wahl war vorzglich auf Betreiben des Burggrafen von Nrnberg, Friedrich von Hohenzollern, erfolgt. Die Hohenzollern hatten sich immer durch Treue gegen den Kaiser ausgezeichnet. Ihre Stammburg liegt auf dem Hohenzollernberge im Schwbischen Jura. Eine Familie des Geschlechts hatte seit 200 Jahren das Bnrggrafentnm Nrnberg inne. Der Burggraf von Nrnberg hatte die in Franken gelegenen Gter des Kaisers zu verwalten) auerdem sprach er dort im Namen des Kaisers Recht und shrte im Kriege die Waffenpflichtigen Mannschaften. Durch Klugheit, Sparsamkeit und Erbschaft hatten die Hohenzollern in Franken auch eigenes Besitztum erworben) sie besaen Burgen, Wlder, Drfer und Bergwerke am Fichtelgebirge. Daher standen sie in hohem Ansehen. Friedrich I., 14151440. 1) Friedrich macht sich zum Herrn der Mark. Um den Burg-grasen fr seine Dienste bei der Kaiserwahl zu belohnen, setzte ihn Sigismund als Statthalter der Mark ein. Diese Nachricht traf die mrkischen Ritter wie ein Donnerschlag) denn einer der ihrigen, Kaspar Gans Edler von Putlitz, hatte gehofft, Landeshauptmann zu werden. Als daher Sigismund den Mrkern erklrte: Ihr habt niemand zu gehorchen, als dem Burggrafen, der an meiner Stelle steht," beschlossen die Ritter, den Kampf aufzunehmen. Friedrich aber war ein tapferer und besonnener Mann, von feinen Sitten und hoher

10. II = Oberstufe - S. 8

1905 - Breslau : Handel
8 Bildung. Er trat den Rittern mutig entgegen; die Städte, die Tod-feinde des Adels, und die Bischfe standen auf seiner Seite. Kaspar von Putlitz wurde von den Kriegsleuten des Bischofs von Brandenburg gefangen. Friedrich rckte vor die Schlsser der Quitzows und Rochows. Er hatte aus alten Kirchenglocken Donnerbchsen gieen lassen; denn vor nicht langer Zeit war das Schiepulver erfunden worden. Auch von dem Landgrafen, von Thringen borgte er sich eine Kanone, die faule Grete." Den gewaltigen Steinkugeln konnten die 4 m dicken Mauern nicht widerstehen. So wurde Friedrich Herr der die Widerspenstigen. Viele Emprer bestrafte er mit dem Tode, andere begnadigte er; auch Kaspar von Putlitz erhielt Verzeihung und wurde ein treuer Heerfhrer. Auf dem Landtage zu Tangermnde wurde ein allgemeiner Landfriede festgesetzt. 2) Friedrich erhlt die Mark als erblichen Besitz. Nachdem das Land beruhigt war, begab sich Friedrich nach Konstanz, wohin der Kaiser Sigismund einen Reichstag und ein Konzil berufen hatte. Hier bertrug ihm der Kaiser im Jahre 1415 die Mark Brandenburg nebst der Kurwrde und dem Erzkmmereramt als erblichen Besitz. Friedrich kehrte nach Berlin zurck und lie sich von den Stnden, nmlich von den Stdten, der Geistlichkeit und dem Adel, huldigen. 3) Die hussitischen Unruhen. Nicht lange nachher wurde die Mark von den Hussitenkriegen beunruhigt, die das Konzil zu Konstanz im Gefolge hatte. Denn auf demselben war die Lehre des Hns, eines Jrrlehrers aus Prag, verdammt und dieser selbst mit dem Feuertode bestraft worden. Seine Anhnger aber, die Bhmen, erregten einen Aufstand, bewaffneten sich und sielen mit Brand und Mord in die Nachbarlnder ein. Die kaiserlichen Heere wurden besiegt. Auch nach der Mark kamen die Hnssiten und verbrannten der hundert Drfer und mehrere Städte. Aber bei Bernau wurden sie von Friedrichs Sohne zurckgeschlagen. Im Jahre 1440 starb Friedrich I. Er stand bei allen Fürsten in hohen Ehren. Alle rhmten seine Gerechtigkeit und Frmmigkeit. Sein Wahlspruch war: Wer Gott vertraut, den verlt er nicht." Die Zahl der hohenzollernschen Kurfrsten betrgt 12. Die wichtigsten sind auer Friedrich I. folgende: Ariedrich Ii. 1440-1470. Den Beinamen hat er von der Festigkeit, die seinem Charakter eigen war. Diese hat er namentlich in einem Kampfe mit den Stdten bewiesen, die nach dem Vorbild der mchtigen Hansa sich vom Landesfrsten mglichst unabhngig machen wollten. Insbesondere waren es die Nachbarstdte Berlin und Kln, die sein Eingreifen herausforderten. Obwohl der Kurfürst ein Haus innerhalb ihrer Mauern hatte, verweigerten sie ihm doch den Eintritt. Der Rat, der nur aus Mitgliedern der vornehmen Geschlechter bestand, hatte alle Macht an sich gerissen. Da stellte sich Friedrich auf die Seite der bedrckten Brgerschaft, ntigte den Rat, ihm
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