Vorwort. V
Kgl. Realschulrektor Schröder in Kitzingen als Vorstand der meteorologischen Station
Kitzingen, Herrn Professor Dr. Emeran Bayberger an der Oberrealschule in Passau,
Herrn Reallehrer Kleiber au der städtischen Handelsschule iu München für die be-
reitwillige Überlassung von Originalabbilduugeu oder für Mitteilung von Quellen-
material ausgesprochen. Allen verehrten Amtsgenossen, die durch Bemühungen diese
Arbeit gefördert haben, fei herzlicher Dank ausgesprochen.
Wünsche und Anregungen zur Verbesserung sollen nach Möglichkeit Berück-
sichtignng finden.
Dankbar erkennen die Verfasser auch gerue an, daß die Verlagshandlung in der
Ausstattung des Buches weder Mühe noch Kosten gespart hat, um hierin wahrhaft
Gediegenes bei mäßigem Preise zu bieten.
Möge eine billige Kritik entscheiden, inwieweit es den Verfassern gelungen ist,
das jedenfalls nicht niedrig gestellte Ziel zu erreichen, ohne mit den Traditionen voll-
ständig zu brechen. An seinem bescheidenen Teil will das Lehrbuch dazu beitragen,
den erdkundlichen Unterricht an unseren Schulen auregeud und nutzbringend zu
gestalten und iu der Jugeud ein frohmutiges Streben im Dienste des Vaterlandes
zu wecken.
Freising u. Kitzingen, im März 1908.
Die Verfasser.
Zur 21. Auflage.
Diese Ausgabe wurde einer gründlichen Textrevision unterzogen und nach Mög-
lichkeit auf Vereinfachung schwieriger Ausdrücke und Wendungen Bedacht genommen.
Besonderen Dank schulden die Verfasser in dieser Beziehung den schätzbaren Winken
des Herrn Kollegen Dr. Ebner in Erlangen. Mög? das Büchlein auch fernerhin seinem
Zwecke nützliche Dienste leisten!
Freising n. Kitzingen, im Jnli 1910.
Die Verfasser.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
6 Heimatkunde.
Ebenen mit fruchtbarem Boden und reichlicher Bewässerung sind mit Ge-
treibe, Gemüse, oft auch mit Obst und Wein bebaut; man nennt sie Kultur-
ebenen (s. Abb. S. 38 u. 52).
Manche Landstriche dagegen haben nur mageren, trockenen Sand- und Kies-
boden. Die Pflanzendecke ist lückenhaft, Sand und Kies treten daher überall
zutage, nur Heidekraut oder kurzes Gras überkleidet in Büscheln das Erdreich.
Vielfach tritt Föhrenwald auf. Das ist die Heide. Andere Gebiete sind weithin
versumpft, Moose, Riedgräser und Schilf wuchern in dem feuchten, schwarzen
Boden, da und dort erhebt sich eine Birke oder ein kleiner Föhrenbestand. Der
Boden setzt sich aus abgestorbenen Pflanzenteilen zusammen, hat geringe Festigkeit
und dient zur Torfgewinnung. Das sind die Moore (s. S. 36).
Heiden und Moore nennt man Ödland, d. h. unbebautes
Land.
Zusammensetzung des Bodens um München.
a b c Schotterboden, d Flinzletten, e Lößboden (Löß = Ziegellehm, Staublehm).
a Muschelkalk, b Sandstein, c Lößboden, wechselnd mit Sandboden (Mainsand), d Löß, « Sand.
Ausgabe. 1. Wo gibt es bei uns Kultur-, wo Ödland?
Absolute und relative Höhe. Man bestimmt die Höhe eines Punktes der
Erdoberfläche in doppelter Hinsicht:
1. die Höhe über der nächsten Umgebung und
2. die Höhe über dem Meeresspiegel.
So haben z. B. die beiden Frauentürme in München eine Höhe von 98 m,
gemessen vom Pflaster der Kirche aus. Dieses aber liegt wieder 517m über der
Nordsee. Die Höhe der Frauenturmspitzen über dem Meere beträgt sohin 517 m +
98 m = 615 m. Merke nun:
Die Höhe eines Punktes über der Meeresflttche heißt seine absolute Höhe
(d. h. seine Höhe schlechthin),
die Höhe über seiner Umgebung seine relative (d. h. bezügliche) Höhe.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Heide Mainsand München Nordsee
Heimatkunde. 23
die Metalle (Eisen, Kupfer, Gold, Silber), die Brenze (Petroleum, Braun- und
Steinkohlen) und manche Steine, wie Marmor, Kalk k.
Welche Erdarten, Mineralien, Brenze und Metalle liefert unser heimischer Boden
und an welchen Orten? Ist der Bergbau Tagbau oder Stollenbau? Für die Mensch-
heit ist der Kohlen- und Eisenbergbau der wichtigste.
Pflanzenreich. Unser heimischer Boden ist überall auf das sorgfältigste
bebaut, selbst Moore werden entwässert und Heiden kultiviert. Der am wenigsten
nutzbare Boden trägt Wald und zwar haben Kies-und Sandböden meist Nadel-
wald (Fichten, Tannen, Föhren oder Kiefern, Lärchen), tiefgründigerer Boden
trägt bei geschützter Lage Laubwald (Buchen, Eichen).
Wo findet sich bei uns Nadel-, wo Laubwald? Welche Ausbreitung hat er im
Gebiet?
Laubwald Nadelwald Gemischler Haid Heide
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Darstellung der Bodenbedeckung auf der Karte.
Der Feldbau liefert in erster Linie Mehlfrüchte (Getreide), Hülsenfrüchte
(Erbsen, Linsen, Bohnen, Wicken), Knollen- oder Hackfrüchte (Kartoffeln, Rüben,
Möhren) und Futterpflanzen (Klee), dann aber auch Handelspflanzen;
dazu gehören die Ölpflanzen (Raps, Mohn), die Gespinstpflanzen (Lein,
Hanf), die Gewürzpflanzen (Hopfen, Kümmel, Anis), die Arzneipflanzen
(Wermut, Safran), die Farbpflanzen (Krapp, Waid).
Der Anbau von Weizen, Gerste und Zuckerrüben deutet auf guten Boden und
sorgsame Bewirtschaftung; Roggen, Hafer und Kartoffel gedeihen auch auf mittel-
gutem Boden und in rauherem Klima.
Wein-, Obst-, Gemüse-, Hopfen bau und Blumenzucht rechnet man
zum Gartenbau. Dieser erfordert mildes Klima, guten Boden und sorgfältige Be-
wirtschaftung.
Was erzeugt unser Boden? In welchen Gebieten?
Viehzucht. Mit dem Acker- und Gartenbau ist enge die Viehzucht verbunden;
denn der Landwirt braucht Zugtiere. Weidereiche Gegenden, also besonders Gebirgs-
gegenden, begünstigen besonders die Viehzucht. Diese erstreckt sich bei uns auf Pferde,
Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen und Geflügel. Die Viehzucht verfolgt verschiedene Ziele:
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Die einzelnen Landschaften Bayerns.
51
Markgrafen von Bayreuth, 32000 E. Groß ist die Industrie der Stadt, besonders
in Webereien, weltberühmt das Richard Wagner-Theater daselbst; am Weißen
Main Kulmbach, 11000 E., mit großen Bierbrauereien; am Main die Städtchen:
Lichtenfels, bekannt dnrch seine Korbwaren, und Staffelstein; nahe bei diesem
das Schloß Banz, das schönste im Frankenlande, und Banz gegenüber Vier-
zehnheiligen, der besuchteste Wallfahrtsort in Franken.
An der Regnitz liegt Bamberg, der Sitz eines Erzbischoss, eine schöne
Stadt in hübscher, milder und fruchtbarer Gegend, daher der ausgebreitete Obst-
und Gemüsebau, 45000 E. Die Gewerbetätigkeit erstreckt sich auf Weberei und
Erzeugung von Seilerwaren. Unter den Gebäuden tritt besonders der romanische
Dom hervor mit den Grabmälern Kaiser Heinrichs des Zweiten und seiner Gemahlin
Kunigundes) — Forchheim, 8000 E., hat in seiner Umgegend starken Obstbau.
Die Gebirge Oberfrankens. Die das Obermaintal umgrenzenden Ge-
birge sind das Fichtelgebirge, der Frankenwald und der nördliche ^.eil des
Fränkischen Jura. Oberfranken ist die gebirgigste Provinz Bayerns.
Das Fichtelgebirge. Natur, Gestalt, Erhebungen. Das Fichtel-
gebirge ist ein waldreiches Massengebirge und besteht wie der Böhmerwald
aus Granit und Gneis.^) Seine Gestalt ist hufeisenförmig. Nach Nordosten öffnet
es sich zum Egertal, nach Südwesten ist es geschlossen. Gegen die Mitte füllt es
zur wiesenreichen Hochebene von Wnnsiedel (580 m) ab. Seine höchsten Er-
Hebungen, Schneeberg, 1109m, und Ochsenkopf, 1000m, liegen im Südwesten.
Landschaftliches. Der landschaftliche Schmuck des Gebirges besteht
in dessen ausgedehnten Wäldern sowie in seinen Felsmeeren (s. S. 48). Das
größte dieser Felsenmeere heißt die Louisenburg bei Wunsiedel.
Bewässerung. Bedeutsam ist das Fichtelgebirge insbesondere wegen der
von ihm ausgehenden Flüsse; es bildet nämlich die Wasserscheide zwischen drei
großen Stromgebieten. Nach Westen (zum Rhein) fließt der Weiße Main,
nach Süden (zur Donau) die (Fichtel-) Na ab, nach Osten die Eger und nach Norden
die Saale; Eger und Saale münden in die Elbe.
Das Klima des Gebirges ist seiner Höhe wegen rauh. Die Niederschläge
sind zahlreich.
Anbau und Gewerbe. Infolge des ungünstigen Klimas ist der Ertrag der
Landwirtschaft gering. Sie erzeugt Hafer, Kartoffeln und Flachs. Die Be-
wohner waren deshalb gezwungen, sich dem Bergbau und der Industrie zuzuwenden.
Der Bergbau liefert Granit und Syenit; an Industrien gibt es Granit- und
Syenit-Schleifereien und Porzellanmanufakturen. Außer diesen Beschäs-
tiguugeu, die im Boden ihre Grundlage haben, wird besonders Weberei in großem
Umfange getrieben. Sie vor allem ernährt die sehr zahlreiche Bevölkerung (90 E.
auf 1 qkm). Im Sommer befassen sich manche Bewohner des Gebirges mit dem
Sammeln von Preiselbeeren, die wegen ihrer Güte großen Absatz finden.
') Durmayer-Langl, Bamberger Dom, Wien. Hölzel.
M as s e n g e b i r g e sind solche Erhebungen, deren Berge eine mehr kreisförmige
Anordnung haben. Die Massengebirge bilden den Gegensatz zu den langgestreckten Ketten-
gebirgen, z. B. den Alpen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Die einzelnen Landschaften Bayerns. 55
In diese Ebene hat der Main ein 50—100 m tiefes Tal eingegraben. Auch
dieses ist allenthalben von Löß bedeckt und sein mildes Klima begünstigt den
Anbau von Wein, Obst, Gemüse und Getreide (f. S. 52).
Das Unterfränkische Bauland ist der fruchtbarste Landstrich
im rechtsrheinischen Bayern.
Siedelungen. Den Main entlang folgt Stadt auf Stadt, alle in male-
rifcher Lage und von altertümlicher Banart. Zunächst Haßfurt am Fuße der
Haßberge; hier beginnt der Weinbau im Maintale. — Schweinfurt, in frucht-
barer Gegend, 18000 E.; es nimmt durch feine Farben- und Eisenindustrie einen
hervorragenden Platz unter Bayerns Städten ein. — Kitzingen, 9000 E.,
im Mittelpunkt einer wohlbebauten Gegend; es hat mit Würzburg den größten
Weinhandel in Franken und einen ausgedehnten Floßhafen. — Würzburg, die
Hauptstadt Unterfrankens, 80000 E., ist der Sitz einer alten Universität und des
großartigen Jnlius-Hospitals. In hoher Blüte stehen Weinhandel und Schaumwein-
erzeugnng. Am linken Mainhochufer thront in prächtiger Lage die alte Feste Marien-
b er g. An deren Abhängen gedeiht der Leistenwein, am rechten Mainufer der Steinwein.
Der Mainlauf unterhalb des Baulandes, das Main Viereck.
Der nun folgende Flußlauf im Spessart gleicht einem Viereck mit den Eckpunkten
Gemünden, Wertheim, Miltenberg und Aschaffenburg. Bei dieser
Stadt tritt der Main aus der landschaftlich schönen Enge zwischen Spessart und
Odenwald. Er geht noch eine Strecke nordwestlich bis Hanau, wo er dann
plötzlich eine Wendung gegen Westen nimmt, der er auch bis zu seiner Vereinigung
mit dem Rhein treu bleibt.
Siedelungen. Im Mainvierecke folgen nacheinander das altertümliche
Städtchen Gemünden an der Mündung der Fränkischen Saale, das gewerbe-
tätige Lohr, das malerische Wertheim (zu Baden gehörig), das anmutige Mitten-
berg (f. Farbentafel), das weinberühmte Klingenberg und das obstreiche Obern-
bürg. Am Austritt des Mains aus der Enge zwischen Spessart und Odenwald liegt
Aschaffenburg, 25000 E., die zweitgrößte Stadt Unterfrankens, mit dem einstigen
Residenzschlosse der Erzbischöfe von Mainz und dem von König Ludwig I. erbauten
Pompejannm. Die Stadt hat lebhaften Holzhandel und bedeutende Papierfabrik
katiou. Diese gründet sich auf den Holzreichtum des Spessart.
Das Maintal ist wie das Donautal reich an Städten.
Verkehrsbedeutung des Maintales. Als Verkehrsader kommt dem
Main nicht geringe Bedeutung zu. Zwar ist seine Wassermenge nicht allzu reich-
lich und auch der Krümmungen sind es viele; doch wird auf ihm starke Floßfahrt
betrieben und mainanfwärts geht die Dampfschiffahrt (Kettenschiffahrt) bis Kitzingen.
2. Die Randgebirge der Unterfränkischen Platte.
Diese sind: links des Mains der Steigerwald und der Odenwald
(größtenteils zu Baden gehörig), rechts des Mains der Spessart, die Rhön
(f. S. 57) und die Haßberge.
Der Spessart.^ Er ist ein waldreiches Sandsteinplateau, das auf drei
Seiten vom Main umflossen wird. Der höchste Gipfel, der Geiersberg, mißt
i) d. h. Spechtswald (entstanden aus Spechtshärt). Abb. Farbentafel.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Klingenberg Ludwig_I.
Extrahierte Ortsnamen: Bayerns Main Bayern Main Maintale Schweinfurt Bayerns Kitzingen Main Wertheim Miltenberg Aschaffenburg Main Odenwald Hanau Rhein Mainvierecke Wertheim Odenwald Aschaffenburg Unterfrankens Mainz Maintales Main Kitzingen Steigerwald Odenwald Main Geiersberg
Willibaldsburg
Das Altmühltal bei Eichstätt.
Das freundliche und ausnehmend saubere Städtchen Eichstätt versetzt den Besucher in das Herz des Fränkischen Juras,
dieses ausgezeichneten Platten- oder Tafelgebirges. Die alte Feste Willibaldsburg bietet einen überaus lohnenden
Uberblick über Berg und Tal des Gebietes. In weiten Windungen zieht sich das Tal durch das Gebirge. Grüne
Wiesen und sorgsam bebaute Felder erfüllen die breite Talsohle, schattige Laubwälder überkleiden stundenweit die Wasser-
arme Hochfläche, selten von einer Lichtung und einer Siedelung unterbrochen. Im wohlbewässerten Tale aber folgt
Stadt auf Stadt, unter denen Eichstätt, die alte Bischossstadt mit ihren zahlreichen Bildungsanstalten, am bedeutsamsten ist.
Solnhosen bei Eichstätt im Altmühltal.
Der Name dieses kleinen Ortes ist in der Welt bekannter geworden als der mancher großen Fabrikstadt; denn einzig
sind die Lithographieschieser, die hier gebrochen werden, durch die Feinheit ihres Kornes, wunderbar die Versteinerungen
von Korallen, Muscheln, Schwämmen, Schnecken, Seeigeln, Fischen, Flugeidechsen und Sauriern, die man hier findet.
Beweise dafür, daß der Jura ein trocken gelegter Meeresboden ist.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Felsenzirkus der Roten Wand (1880 m) bei Schlierjee Unterkunstshaus (1640; m)
Pflanzenregionen der Bayerischen Kalkalpen.
Die Waldregion reicht in den Bayerischen Alpen bis 1600 m empor. Ihre äußersten Vorposten bilden vereinzelte Baumgrnppen und Wetterfichten, dann Legföhren oder
Latschen, die der Schneedruck nur kniehoch werden läßt. Über Alpenrosengebüsch gelangt man zur Mattenregion mit ihren saftigen Gräsern und farbenprächtigen Blumen.
Kalkgeröll und Felsen unterbrechen vielfach den grünen Wiesenteppich. Die höchsten Erhebungen gehören der Fels reg ion an.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Serflftein
fnth. Kirche Stiftskirche Haardter Tälchcn Weinbict Haardter Schlößchen Dorf Haardt
Pfälzisches Wein! and. Neustadt a. d. Haardt.
Die Haardt, ein Buntfaiidsteinplatean, fällt steil zur Rheinebene ab und trägt auf ihren Höhen ein geschlossenes Waldkleid. Diese weiten, grünen Wälder sind
das beliebte Mel der wanderlustigen Jugend wie der arbeitsamen Bewohner in den rauckiigen Fabrikstädten der Pfalz. Die Gehänge der Haardt prangen im Schmucke
edler Reben und zählen zu den gesegnetsten Gegenden von ganz Deutschland. Unabsebbare Weingärten umkränzen die Städte und Dörfer am Gebirge, Kastanienwälder
umrauschen die ruinengekrönten Höhen, Braudel- und Pfirsichbäume b Iii heu iit deu Gärten und Alleen von Nußbäumen reichen weit hinab in die getreidereiche Ebene.
Welch ein fröhliches Leben hier, wenn die harte Arbeit des Winzers ein reicher „Herbst" lohnt!
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
Die einzelnen Landschaften Bayerns. 33
Wald und Bergwiesen bedecken die unteren Gehänge bis zu 1600 m Höhe.
Dieses Gebiet nennt man die Waldregion der Alpen. In den höheren Lagen
kommt infolge des Schneedrucks nur noch niedriges Knieholz (Legföhren oder
Latschen) vor. Dann folgt die Region der Alpenmatten mit den prächtigen
Alpenrosen, dem Edelweiß und dem Enzian. Hier wohnt den Sommer über der
Senne und weidet seine Herden. Die höchsten Teile bilden die Fels- und
Schneeregion. Größere Eisfelder (Gletscher) finden sich an der Zugspitze und
dem Watzmann. (Vgl. über Gletscher die Farbentafel S. 24.)
Dieser Wechsel des Pflanzenkleides kommt von folgendem: Mit der zu-
nehmenden Erhebung über den Meeresspiegel wird das Klima rauher, der Sommer
kürzer und der Winter länger, die Zeit des Pflanzenwachstnms also geringer.
Die ausgedehnten Alpenwiesen begünstigen die Rinderzucht; im Walde findet
der Älpler Beschäftigung als Jäger, Holzfäller und Köhler.
Den Alpen eigentümliche Tiere sind: die Gemse, das Murmeltier und der
Steinadler.
Bewohner. Der Alpenbewohner ist körperlich meist rüstig; schon die
kräftige Bergluft stärkt seine Glieder, desgleichen der vielfach mühsame Erwerb
(Holzfällen, Holzflößen usw.). Infolge der vielen Gefahren, die fein Leben bedrohen,
ist er auch sehr religiös. Eben diese Gefahren fördern aber zugleich seine geistige
Spannkraft: sie zwingen ihn ja, auf Mittel zur Abwehr zu sinuen, und ihre
glückliche Überwindung macht ihn dann mutig und keck. Endlich kennzeichnet ihn
große Liebe zu seinen Bergen wie auch künstlerische und musikalische Begabung.
Einteilung. Die bayerischen Kalkalpen gliedern sich in die Allgäu er
Alpen, die Bayerischen Alpen im engeren Sinne und die Salz-
burger Alpen.
Die Mlgäuer Alpen. ^)
Lage, Gliederung und Natur. Sie liegen im Kreise Schwaben
und erstrecken sich zwischen Bodensee und Lech. Durch das Jllertal zerfallen sie
in einen niedrigeren West- und einen höheren Ostflügel. In diesem ragen
die unwirtlichen Kalkschrofen des Hochvogel (2600 m) und der Müdelegabel
(2650 m) auf. Bei Jmmenstadt erhebt sich der aussichtsreiche Grünten, 1750 m.
Zumeist sind die Allgäuer Alpen mit ausgedehnten grasreichen Matten bedeckt;
daher wird in keinem Teile Bayerns die Rinderzucht und Milchwirtschaft
(Butter- und Käseerzeugung) in so hohem Maße gepflegt wie hier.
^ Bewässerung. Die zahlreichen Gewässer des Allgäus sammeln sich in der
Jller, die aus drei Quellbächen, der Breitach, Stillach und Trettach, entsteht. Diese
vereinigen sich bei dem schöngelegenen Markte Oberstdorf. Ein kleiner Teil des Allgäus
um Lindau gehört zum Flußgebiete des Rheins. — An größeren Seen ist das Allgäu
arm; doch bespült der Bodensee, das sog. Schwäbische Meer, seine Grenze. An ihm
haben neben Bayern auch Württemberg, Baden, die Schweiz und Österreich Anteil.
*) Allgäu von Alpgäu. Hierzu Engleder, Bilder für den geographischen Anschau-
ungsunterricht. Mädelegabel und Einödsbach. Text von Dr. Christian Gruber. München.
R. Oldenbourg.
M, u. A. Geistbeck, Leitf. I. Ausgabe mit Heimatkunde. 21. Aufl. 3
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Aus „Bilder aus der Pfalz", Verlag von H. Epp vorm. 21. Ottos Hofbuchhaudluun, Neustadt a. H.
Das Nordpfälzische Bergland bei Kusel.
Es zeigt einen freundlichen Wechsel von vielfach bewaldeten, kuppigen Höhen und wasserreichen, wohlbebauten, gut»
besiedelten Tälern mit zahlreichen Dörfern und Landstädtchen.
Donnersberg 690 m.
Aus „Bilder aus der Pfalz", Verla» von H. Epp vorm. A. Ottos Hofbuchhaudlung, Neustadt a. H.
Der Donnersberg, die höchste Erhebung der Pfalz.
Er bildet eine Porphyrkuppe, ist also vulkanischen Ursprungs. Den Namen trägt er von dem Gotte Donar, als dessen
Sitz er galt. An seinem Osthange ziehen Haine von Edelkastanien hin. Im Vordergrunde liegt das Dorf Dannenfels,
in Obstgärten verborgen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]