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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 6

1911 - München : Oldenbourg
6 Heimatkunde. Ebenen mit fruchtbarem Boden und reichlicher Bewässerung sind mit Ge- treibe, Gemüse, oft auch mit Obst und Wein bebaut; man nennt sie Kultur- ebenen (s. Abb. S. 38 u. 52). Manche Landstriche dagegen haben nur mageren, trockenen Sand- und Kies- boden. Die Pflanzendecke ist lückenhaft, Sand und Kies treten daher überall zutage, nur Heidekraut oder kurzes Gras überkleidet in Büscheln das Erdreich. Vielfach tritt Föhrenwald auf. Das ist die Heide. Andere Gebiete sind weithin versumpft, Moose, Riedgräser und Schilf wuchern in dem feuchten, schwarzen Boden, da und dort erhebt sich eine Birke oder ein kleiner Föhrenbestand. Der Boden setzt sich aus abgestorbenen Pflanzenteilen zusammen, hat geringe Festigkeit und dient zur Torfgewinnung. Das sind die Moore (s. S. 36). Heiden und Moore nennt man Ödland, d. h. unbebautes Land. Zusammensetzung des Bodens um München. a b c Schotterboden, d Flinzletten, e Lößboden (Löß = Ziegellehm, Staublehm). a Muschelkalk, b Sandstein, c Lößboden, wechselnd mit Sandboden (Mainsand), d Löß, « Sand. Ausgabe. 1. Wo gibt es bei uns Kultur-, wo Ödland? Absolute und relative Höhe. Man bestimmt die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche in doppelter Hinsicht: 1. die Höhe über der nächsten Umgebung und 2. die Höhe über dem Meeresspiegel. So haben z. B. die beiden Frauentürme in München eine Höhe von 98 m, gemessen vom Pflaster der Kirche aus. Dieses aber liegt wieder 517m über der Nordsee. Die Höhe der Frauenturmspitzen über dem Meere beträgt sohin 517 m + 98 m = 615 m. Merke nun: Die Höhe eines Punktes über der Meeresflttche heißt seine absolute Höhe (d. h. seine Höhe schlechthin), die Höhe über seiner Umgebung seine relative (d. h. bezügliche) Höhe.

2. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 19

1911 - München : Oldenbourg
Heimatkunde. 19 Andere kartographische Zeichen sind folgende: a) Zur Bezeichnung der Flüsse dienen schwarze oder blaue gewundene Linien. Die wichtigsten Stromadern sind kräftiger, breiter gezeichnet als die Nebenflüsse; auch nehmen die Linien von der Quelle nach der Mündung stetig an Breite zu, wie es der Natur entspricht. b) Das Meer und die Seen werden meist durch blaue Farbe dar- gestellt oder durch sehr nahe aneinander liegende parallele Gerade oder durch Linien, welche der Küste parallel laufen. Dom Klima. Die Luft im allgemeinen. Die Luft umgibt die ganze Erde wie eine Hülle. Der untere, dem Meer oder dem festen Lande zugekehrte Teil bildet den Dunstkreis oder die Atmosphäre. Wärme der Luft, Temperatur. Im Winter fallen bei uns die Sonnen- strahlen sehr schief, also in einem spitzen Winkel auf die Erde und erwärmen dann nur wenig. Da überdies die Sonne nur kurze Zeit am Himmel steht (etwa 8 Stunden) und oft durch Wolken verhüllt wird, ist die Jahreszeit rauh und kalt. Im Sommer dagegen scheint die Sonne viel länger (ungefähr 16 Stunden) und ihre Strahlen treffen die Erde unter einem steilen Winkel. Die Tage sind dann lang und die Witterung ist warm. Die Wärme der Luft ist also um so größer: 1. je steiler die Sonnenstrahlen auf die Erde fallen, 2. je länger die Beleuchtung dauert. 2*

3. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 28

1911 - München : Oldenbourg
28 Globuslöhre. 1 sie bewegt sich in 24 Stunden von W. nach O. um ihre Achse oder um sich selbst; durch diese tägliche Bewegung ^Rotation) entsteht der Wechsel von Tag und Nacht; 2. sie bewegt sich innerhalb eines Jahres um die Sonne. Hierbei steht die Erdachse nicht senkrecht, sondern schief auf ihrer Bahn und diese Richtung behält sie ununterbrochen bei. Infolgedessen ist beim Erdumlauf innerhalb eines Jahres einmal der Nordpol und einmal der Südpol der Sonne zugekehrt. Wenn der Nordpol der Sonne zugekehrt ist, dann Greffen die Sonnen- strahlen unsere nördliche Halbkugel am steilsten und erwärmen diese am stärksten. Wir haben dann die heißeste Jahreszeit, den Sommer, und den längsten Tag. Der Sommer beginnt am 21. Juni. §f|§§||f ...........-.....Sonne ^ Die Bestrahlung der Erde am 21. Juni Je weiter die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne fortschreitet, desto mehr wendet sich der Nordpol von der Sonne ab und desto schräger fallen die Sonnen- strahlen auf unsere nördliche Halbkugel. Am 21. Dezember hat die Sonne für uns den tiefsten Stand erreicht, es beginnt die kälteste Jahreszeit, der Winter, und wir haben den kürzesten Tag. Am 21. März und am 23. September sind Erwärmung und Beleuchtung für die beiden Halbkugelu der Erde völlig gleich; wir habeu am 21. März Frühlingsanfang und am 23. September Herbstanfang. Durch die jährliche Bewegung der Erde um die Souue (Revolution) entstehen die verschiedenen Jahreszeiten und die verschiedenen Tages- und Nachtlängen. Ihren Kreislauf um die Souue vollendet die Erde in rund 365 Tagen und 6 Stunden. Wir nennen diese Zeit ein Jahr, müssen aber, da wir ein solches nur nach vollen Tagen rechnen können, in jedem vierten Jahre einen Tag einschalten: den Schalttag. Es geschieht das in den Jahren, deren Zahl durch 4 teilbar ist. Ein solches Jahr heißt Schaltjahr. Zonen. Zu beiden Seiten des Äquators fallen die Sonnenstrahlen senkrecht oder nahezu senkrecht auf die Erde; daher ist es hier am heißesten. Gegen die Pole hin aber wird der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen immer spitzer; die Wärme nimmt daher vom Äquator zu deu Polen hin ab. am 21. Dezember

4. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 15

1911 - München : Oldenbourg
Heimatkunde. 15 Brunnen geschlossen. Die Städte werden heutzutage durch eigene Wasserleitungen (Hochquellenleitungen) mit vortrefflichem Trinkwasser versorgt. Beschreibe die Wasserleitung deiner Stadt! Das fließende Wasser. Die Niederschläge. Das Wasser auf der Erde verdunstet. Dadurch bildet sich in der Luft Wasserdampf, d. h. Wasser in unsichtbarer Gasform. Bei eintretender Abkühlung verdichtet sich der Wasserdampf und wird nun unserem Auge sichtbar. Diese sichtbaren Dunstmassen nennen wir über uns Wolken, um uns herum Nebel. — Schreitet die Abkühlung noch weiter fort, so verwandelt sich der Wasserdunst in deutliche Tropfen oder sogar in Eisnädelcheu. Es bildet sich Regen oder Schnee, wenn die Abkühlung in der Höhe erfolgt, Tau oder Reif, wenn die Abkühlung vom Boden ausgeht und nur die unterste Luftschicht betrifft. — Die Regen- höhe mißt man nach Millimetern. Die Niederschläge speisen die Quellen, diese die Bäche, Flüsse und Ströme, die sich zuletzt ins Meer ergießen. Das Wasser beschreibt somit ununterbrochen einen Kreislauf. Quellen. Quellen sind die Anfänge des fließenden Wassers. Sie. entstehen dadurch, daß das Wasser der a wasserdurchlassende Schichten, Oberfläche in den Boden eindringt, sich auf wasserdichten b roafierbict'te öd)td)ten' vqueüe- Gesteinsschichten sammelt und aus diesen nach dem Tale hin abfließt. Wo finden sich in unserer Umgebung Quellen? Welcher Landstrich ist arm an Quellen? Warme oder heiße Quellen heißt man Thermen. Quellen, die mineralische Bestandteile in größerer Menge mit sich führen, nennt man Mineralquellen; es gibt deren verschiedene: Salz-, Eisenquellen usw. Flüsse. Aus dem Zusammenflusse mehrerer Quellen entsteht ein Bach, aus der Vereinigung mehrerer Bäche ein Fluß. Große Flüsse, die in ein Meer münden, nennt man Ströme. Flüsse, welche sich in einen andern Fluß er- gießen, sind Nebenflüsse. Die Stelle, an der sich ein Fluß in ein anderes Gewässer ergießt, ist seine Mündung. Erweitert sich ein Fluß an seiner Mündung beträchtlich, so nennt man diese Form Trichtermündung. Trichtermündung eines Flusses. Flubdelta. Ein Delta entsteht, wenn ein Fluß an seiner Mündung die mitgeführten Geschiebe ablagert. Zugleich teilt er sich hierbei häusig in mehrere Arme.

5. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 7

1911 - München : Oldenbourg
3 Odo 2500 1500 1000 500 So hat die Zugspitze, vom Meere aus gemessen, 2965 m (also absolute Höhe); mißt man sie aber von Partenkirchen aus, das selbst 730 in über dem Meere liegt, dann ergibt sich für ihre Höhe nur 2235 mdas ist ihre relative Höhe. Man findet die relative Höhe eines Ortes über einem anderen, indem man den Unterschied der gegebenen Höhen sucht. Aufgaben. 1. Wieviel beträgt die Höhe unseres Wohnortes? (Zumeist bestimmt man diese nach der Höhe des Pslasters vor der Hauptkirche des Ortes.) Schreibe diese Ziffer in die nachstehende Rubrik und präge sie dir ein! ............. . . hat y? ."Tt/t m absolute Höhe. 2. Bestimme nach deiner Ortskarte einige andere Höhenpunkte der Stadt! Berge und Gebirge. An jedem Berge unterscheidet man drei Teile: 1. den Fuß am Beginne der Bodenanschwellung. 2. den Scheitel oder den Gipfel als höchsten Teil, 3. den Hang, die Abdachung als Verbindnngssläche zwischen Fuß und Scheitel; die Abdachung kann alle Grade der Neigung zeigen, von der sanften Böschung bis zum steilsten Absturz. (S. die Farbentafel S. 24: Die Oberflächenformen der Erde.) aa Fuß der Erhebung, bb Abhang, c Gipfel oder Scheitel. a sanfte, b steile Böschung. Die Gebirge teilt man nach der Höhe in Mittelgebirge (bis zu 2000 m) und in Hochgebirge (über 2000 m) ein. Die oberste, oft sehr schmale Linie einer Gebirgskette heißt Kammlinie. Sie wechselt in ihrer Höhe und bildet meist eine aus und ab steigende Wellenlinie.

6. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 59

1911 - Leipzig : Dürr
— 59 — aber als die Schafzucht ist für die wenigen Bewohner der Gruppe der Fischfang. 2 Island, säst dreimal so groß wie das Stammland Dänemark, liegt näher an Grönland als an Europa. Welche Küste der Insel wird vom nördlichen Polarkreis berührt? Nur 1j3 des Bodens ist benutzbar; namentlich verhindern m einem großen Teil des Landes vulkanische Erscheinungen die Besiedlung. Unter den feuerspeienden Bergen ist der Hekla fast unausgesetzt in Tätigkeit; der Name des Geysirs, der heißes Wasser und Dämpfe ausstrahlt, ist zum Gattungsnamen für alle Wasservulkane geworden. Weil heftige Stürme über die Insel brausen, kann kein Waldwuchs aufkommen; nur vereinzelte Ebereschen, Weiden und Birken gibt es. Auch ist infolge der kühlen Sommer Getreidebau nicht möglich; wohl aber werden Kartoffeln und Rüben gebaut. Die Bewohner, die norwegischer Abkunft sind und eine ältere Sprachsorm des Nordgermanifchen bewahrt haben, ernähren sich hauptsächlich durch Fischfang und Viehzucht (Schafe und Pferde). An welcher Küste liegt der Hauptort Reikjavin) [refjawif]? B. in Amerika: Grönland (§ 47 u. 53) und 3 Kleine Antillen (§ 54). § 21. |)te öritischen Inseln. 315000 qkm. j 1. Das Königreich Großbritannien bilden: 1. Die Hauptinsel Großbritannien, bestehend aus England, Wales [uels] und Schottland; 2. Irland; 3. die Hebriden, westlich von?; 4. die Orkney-Inseln [orfni], nördlich von?; 5. die Shetland-Inseln [schettländ]; 6. die kleinern Gruppen der Scilly-Jnfeln und der Normannischen Inseln; 7. die Einzelinfeln Man [märt], Anglesey [änglßi] und Wight [ueit]. Das südliche Kap der Halbinsel Cornwall [kornuöl] liegt unter derselben Breite wie das Maingebiet, Nordböhmen und Oberschlesien, die Shetland-Inseln wie Bergen in Norwegen und der Finnische Meerbusen. (Ebenso entsprechen sich: Dover-Dresden; London-Leipzig; Hnmber-Hamburg.) Kein Ort der britischen Inseln liegt weiter vom Meere entfernt als Leipzig von Dresden. Wie heißen die paarweise gegenüberliegenden Einschnitte an der Ost- und an der Westküste der Hanptinsel? Außer der günstigen Küstenbeschasfenheit (viele natürliche Häfen an der steilen Südküste und in Schottland, vortreffliche Flußhäfen, wie London, Liverpool und Hüll) und der starken Gliederung sind bedeutungsvoll: die Nähe des europäischen Kontinents (die Straße von Dover 32 km — Leipzig-Halle oder Dresden-Freiberg); *) = Rciuchbucht; mit dem Rauch ist der Dampf eines Geysirs gemeint, der im Hintergrund der Bucht liegt.

7. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 10

1911 - Leipzig : Dürr
— 10 — an den nördlichen. Die Höhe der Schneegrenze ist außerdem von der Menge der Niederschläge abhängig, die reichlicher fallen als bei uns; manche Orte haben das Dreifache des Niederfchlags der flachen Gegenden Mitteldeutschlands. Auf den höchsten Teilen fällt viel Schnee, der sich in den Firnmulden anhäuft (ewiger Schnee) und Veranlasfuug zur Bildung der Gletscher (Moränen. Gletscherspalten, -bäche, -tore) gibt. Ein anderer Teil des Schnees gelangt als Lawine in die Täler; besonders häufig erfolgen folche Schneestürze beim Föhn, einem warmen und trocknen Wind. Der Föhn tritt dann auf, wenn nördlich oder nordwestlich von den Alpen der Luftdruck sehr niedrig ist (barometrisches Minimum); die Luft wird aus den Alpentälern herausgelogen, und als Ersatz schießt Höhenlnit talwärts. Gleichzeitig steigt Luft am Südabhauge langsam aufwärts und schlägt dabei ihre Feuchtigkeit nieder. Es herrscht also am Nordabhang heiteres und stürmisches, am Südabhang regnerisches Wetter. 2. Im Gebiet der Rhone wird von der Quellgegend (Nhonegletscher) bis unterhalb Brig, wo der fast 20 km lange Simplontuuuel beginnt, deutsch, weiter abwärts französisch gesprochen. Das Längstal von Wallis erhält durch die Beruer Alpen einen wirksamen Schutz, so daß in der Talsohle Mais reif wird. Am Genfer See bietet das nördliche Ufer günstigere Bedingungen für Ansiedlungen als das südliche, zur sranzösischen Landschaft Savoyen gehörende, weil es an die Schweizer Hochebene grenzt, die als Durchgangsland nach dem Bodensee wichtig ist; auch erhalten seine im N durch den Abbruch der Hochebene, im Nö durch Ausläufer der Berner Alpen geschützten Gehänge mehr Sonnenbestrahlung. Aus letztem Grunde werden manche der Orte, wie Montreux und Vevey, als Kurorte ausgesucht. In dem viel Weinbau treibenden Kanton Waadt bezeichnet Lausanne den Mittelpunkt des Verkehrs. Eine noch günstigere Lage (Wege durch den Jura) hat das durch seine Uhrenindustrie und seine Universität hervorragende Gens, Hauptstadt des gleichnamigen Kantons. Daß der Hauptort sich am untern Ende des Geufer Sees entwickelt hat, entspricht den Verhältnissen an den andern von Alpenflüffen gespeisten Seen: am Austritt der Flüsse ist das User beständig, während es an der Einmündung durch den Absatz von Geröll und Schlamm Veränderungen erleidet (vergl. die Lage von Thun, Luzern, Zürich, Konstanz). 3. Die Quellflüsse des Rheins durchziehen Graubünden. Dieser Kanton wird außer vou Deutschen vou Rhätoromanen (oder Ladinern) bewohnt, deren romanische Sprache daran erinnert, daß die Römer dieses paßreiche Land ihrer Herrschast unterworfen hatten. Hauptort Graubündens ist Chur, au der Vereinigung mehrerer Alpenwege gelegen; vor dem Zeitalter der Eisenbahnen sand lebhafter Verkehr über die durch die enge Schlucht der Via mala (— böser Weg) führende Splügenstraße statt. In der ruhigen und reinen Lust mancher Hochtäler, namentlich in dem von Davos, suchen Lungenleidende Heilung. Der Abschnitt des Rheintals zwischen den Thur alpen und den Algäner Alpen war ehemals eine Bucht des Bodensees, die von den Sinkstoffen des Stromes zu einem ebenen Talboden aufgeschüttet worden ist. Zwischen welchen Staaten bildet hier der Rhein die Grenze? Über den Bodensee, der eine nur wenig eingesenkte Unterbrechung des flachen Alpenvorlandes bildet, geht reger Verkehr zwischen Süddeutschland und der Schweiz. An seinen Usern wird lohnender Feld-,

8. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 13

1911 - Leipzig : Dürr
— 13 — Die oberrheinische Tiefebene ist die wärmste Gegend des Deutschen Reiches, da von S, durch die Burgundische Pforte, warme Luft Zutritt hat und die nördlichen Randgebirge Schutz vor rauhen Winden gewähren. Vorzüglicher Wein wächst im Rheingau (b. i. der der Sonne zugekehrte Südfuß des Taunus) und in der Rheinpfalz, wo auch Tabak und Hopfen gebaut werden. Die fruchtbarsten Gegenden liegen nicht am Rheine selbst, sondern an den Rändern der Ebene; hier daher die dichteste Bevölkerung und eine Reihe ansehnlicher Städte: rechts die Universitätsstadt Freiburg (im Breisgau) hinter dem aus der Ebene aufragenden Kaiserstuhl, Karlsruhe, die Hauptstadt des Großherzogtums Baden, das herrlich gelegene Heidelberg, auch eine Universitätsstadt, und Darmstadt, die Residenz des Großherzogs von Hessen; links das gewerbtätige Mülhausen (namentlich Baumwollwebereien) und Neustadt a. d. Hart, der Haupthandelsplatz für Pfälzer Weine. Warmen Quellen verdanken ihre Entstehung die vielbesuchten Badeorte Baden (gewöhnlich Baden-Baden genannt) und Wiesbaden. Getreide- und obstreich (Apfelwein) ist der nordöstliche, vom schiffbaren Main durchflossene Zipfel, in dem sich in der Nähe der bequemsten Ausgänge, der zu beiden Seiten des Vogelsberges gelegenen hessischen Senken, die bedeutendste Stadt des ganzen Gebietes, das besonders durch Geldhandel hervorragende Frankfurt entwickelt hat. Die Eisenbahn, welche diese Stadt mit Sachsen verbindet, folgt dem Lauf der Kinzig, die bei Hanau mündet, einer Stadt, in der die Herstellung von Schmucksachen blüht. Frankfurt und Hanau gehören zur preußischen Provinz Hessen, Offenbach, das viele Lederwaren erzeugt, dagegen zum Großherzogtum Hessen. Unwirtlicher als in der Ebene ist natürlich das Klima in den Randgebirgen. Berühmt sind die Nadelwälder des Schwarzwaldes, auf dem wie im Schweizer Jura die Uhrenindustrie eine Stätte gefunden hat; außerdem ernährt Holzhandel und Holzindustrie (Herstellung von Papier aus Holz) viele Leute. Der Städtereichtum der plateauartigen Hart (Kaiserslautern, Zweibrücken, Pirmasens) erklärt sich daraus, daß durch dieses Gebiet die Handelswege zwischen dem nördlichen Teile der oberrheinischen Tiefebene (Frankfurt) und Paris zogen. Zwischen welchen deutschen Staaten bildet der Rhein in der oberrheinischen Ebene die Grenze? Welcher Staat liegt aber zu beiden Seiten des Stromes? Nördlich von Main-Rhein greift nord- und süddeutsches Gebiet ineinander: während die Gegend von Hanau und Frankfurt und der Rheingau zum norddeutschen Großstaat Preußen und zwar zur Provinz Hessen gehören, bildet die Wetterau einen Teil von Oberhessen, einem abseits vom Hauptlande gelegenen Kreise des süddeutschen Großherzogtums Hessen. B. Der schwäbische und der fränkische Jura, welche die höchste Stufe der schwäbisch-fränkischen Terrassen bezeichnen, bestehen wie der Schweizer Jura aus Kalkgesteinen, sind aber keine Kettengebirge, sondern nach dem Alpenvorlande geneigte Platten. Gegen Neckar- und Maingebiet fallen sie in einem durch zahlreiche Täler stark gegliederten Steilabhang ab, aus dem einzelne kühnaufragende Berge vorgeschoben sind (vergl. die Lage von Hohenzollern und Hohenstaufen). In den hohem Lagen ist das Gebirge unfruchtbar (Rauhe Alb), weil der viel-zerklüftete Kalkboden das Regenwasser durchläßt, das erst in den tiefeingeschnittenen Tälern zutage tritt, die sich durch reichen Ertrag an Getreide und Obst auszeichnen.

9. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 166

1911 - Leipzig : Dürr
B. Abriß der allgemeinen Erdkunde. I. Die Erde als Ganors. § 80. Leite der Krde. Die Erdkugel wird von einem Luftmantel umgeben, der auch als Teil der Erde zu betrachten ist. Die Erdkugel selbst besteht ans der Erdkruste oder Erdrinde, deren höhere Stellen das Land bilden, und deren Einsenkungen von dem Meere eingenommen werden, und dem Erdkern. Über die Beschaffenheit des Erdinnern hat man sich durch Beobachtung noch keine Gewißheit verschaffen können, denn selbst in dem tiefsten Bohrloch (in Oberschlesien) ist erst eine Tiefe von 2240 m erreicht worden. Aus der Tatsache, daß sich für die ganze Erde ein spezifisches Gewicht von 5,5 ergibt, die meisten Gesteine der festen Erdrinde aber nur ein solches von 2,5 haben, schließt man, daß nach dem Erdmittelpunkte zu schwere Massen, vielleicht Metalle, liegen. Bis etwa 18 m (in unsern Gegenden) machen sich die Wärmeunterschiede der Jahreszeiten auch in der Temperatur des Erdbodens bemerkbar. Von dieser Stuse an aber nimmt die Warme zu und zwar in den der Beobachtung zugänglichen Erdschichten durchschnittlich auf 33 m um 1° C. Daraus, und weil bei vulkanischen Ausbrüchen tiefere Schichten in glutflüssigem Zustand an die Erdoberfläche kommen, folgern manche, daß das ganze Erdinnere in einem solchen Zustand sei. Andere wieder meinen, daß sich infolge der hohen Temperatur und des gewaltigen Druckes, den die festen Erdschichten ausüben, die Stoffe des Erdinnern in überhitztem, gasförmigem Zustande befinden. § 81. Entstehung der Krde. Nach der Anschauung des Astronomen Laplace hat das Sonnensystem einst eine große, rotierende Gasmasse gebildet. Durch Abkühlung erfolgte eine Zusammenziehung der Masse und eine Beschleunigung der Bewegung. Die Mitte wurde zur Sonne und durch die Schwungkraft fortgeschleuderte Teile der großen Dunstmasse zu Planeten, von diesen abgetrennte Teile zu Monden. Durch weitere Abkühlung entstand die Scheidung unserer Erde in die drei Hüllen der Lust, der festen Erdrinde und des Meeres (Atmosphäre, Lithosphäre, Hydrosphäre). Wahrscheinlich gemacht wird diese Hypothese durch die Ergebnisse der Spektralanalyse, nach denen dieselben Stoffe, die unsere Erde zusammensetzen.

10. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 168

1911 - Leipzig : Dürr
— 168 — also auf den Meeresspiegel umgerechnet (reduziert) werden. Linien, die Orte von gleicher Temperatur verbinden, heißen Isothermen (Jahres-, Juli-, Jauuar-Jsothermen). Da die Erwärmung der Erdoberfläche von der Neigung der einfallenden Sonnenstrahlen abhängig ist, nimmt die Luftwärme von dem Äquator nach den Polen zu ab. Die unregelmäßige Verteilung von Wasser und Land, die sich, wie obeu erwähnt, tu bezug auf die Insolation verschieden verhalten, bewirkt aber, daß die Isothermen nicht in der Richtung der Breitenkreise verlaufen. Auch wird aus demselben Grunde der tägliche und jährliche Gang der Temperatur, d. H. das Verhältnis von Tag- und Nachtwärme und das von Sommer und Wiuter, uicht an allen Orten gleichmäßig sein. Über dem Meer und an seinen Rändern ist der Winter milder, der Sommer kühler als tu deu Binnenländern. Das Seeklima (oder ozeanische Klima) zeigt demnach keinen so scharfen Gegensatz zwischen Sommer und Winter wie das Landklima (oder-kontinentale Klima). Aus genannten Gründen fallen die klimatischen Zonen nicht mit den mathematischen, von Wende- und Polarkreisen begrenzten Zonen zusammen. § 84. Luftdruck und Winde. Die Schwere der Lust, das ist der Druck, den sie auf ihre Unterlage ausübt, wird mit dem Barometer gemessen. Da die Luft tu den untern Schichten dichter als in den obern ist, nimmt der Luftdruck mit der Höhe nicht gleichmäßig ab. Bis zu 1000 m Höhe über dem Meeresspiegel sinkt das Barometer bei einer Erhebung mit etwa 11 m um 1 mm. Infolge der ungleichmäßigen Erwärmung des Luftmeeres entstehen auch Ungleichheiten des Luftdrucks in horizontaler Richtung: es bilden sich Maxima und Minima des Luftdrucks heraus. Das Bestreben der Lust, diese Unterschiede wieder auszugleicheu, nist die Luftströmungen, die Winde, hervor. Jeder Wind strömt von einem Luftdruckmaximum oder einer Antizyklone ans und zieht nach einem Luftdruckminimum oder einer Zyklone hin, aber nicht geradlinig, da diese Bewegung durch die Drehuug der Erde abgelenkt wird: auf der nördlichen Halbkugel nach rechts, auf der südlichen nach links (S. 159). Die Stärke des Windes hängt davon ab, wie weit Maximum und Minimum voneinander entfernt liegen, und wie groß der Unterschied des barometrischen Druckes ist. Auf den Witterungskarten kann man das erkennen aus dem Verlauf der Isobaren; das sind Linien, die Orte von gleichem Luftdruck verbinden, wobei natürlich auch eine Umrechnung ans den Meeresspiegel erfolgen muß. In vielen Gegenden der Erde herrschen gewisse Zustände der Luftbewegnng längere Zeit vor. So bildet sich in der Nähe des Äquators ein Gürtel von Windstillen oder Kalmen aus, weil hier die anhaltende starke Erwärmung eitt Aufsteigen der Lnft nach oben veranlaßt. Die dadurch hervorgerufene Er- niedrigung des Luftdrucks erzeugt itt den Breiten von 10—300 die Passatwinde. Die Drehung der Erde (§ 76) bewirkt, daß sie nicht als reine Nord* und Südwinde auftreten, sondern daß sie eine nach dem Äquator zu immer stärker werdende Ablenkung erfahren; sie wehen daher ans der nördlichen Halbkugel aus No bis 0, auf der südlichen ans So bis 0. Die Lage der Passatzonen und des Kalmengürtels wandert mit dem Stande der Sonne, so daß sie in unserm
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