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1. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 86

1911 - München : Oldenbourg
86 Überblick über die Erdoberfläche. 1. Das Deutsche Reich. Es erstreckt sich von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee und wird in Europa an Große nur von Österreich Ungarn und Rußland, an Einwohnerzahl nur von Rußland übertroffen. Sein Boden senkt sich von Süden nach Norden zum Meere und dorthin ziehen auch die wichtigsten deutschen Flüsse. Nenne diese! Nur ein Strom geht nach Osten. Welcher? Die Hauptstadt des Reiches ist Berlin mit 3 Mill. Einw., die drittgrößte Stadt in Europa. Dann folgt der Große nach die Hafen- und Seehandelsstadt Hamburg an der Elbe mit 1 Mill. Gsmw.1), westlich davon an der Weser Bremen. Andere bedeutende Städte des Reiches fiud uoch: Breslau, die größte Stadt im Osten, Straßburg und Köln am Rhein, die wichtigsten Städte im Westen; im Herzen des Reiches liegen die Handelsstädte Frankfurt am Maiu und Leipzig in Sachsen, dann die Residenzstadt Dresden an der Elbe. Dem deutschen Süden gehören an die Residenzstädte München auf der füdbayerischeu Hochfläche, Stuttgart: in Württemberg und Karlsruhe in Baden. 2. Die O st erreicht s ch -Ungarische Monarchie. Ihre Teile sind: a) das Kaisertum Ost erreich, größtenteils dem Alpen- und Sudeten- gebiet angehörig, mit der Hauptstadt Wieu an der Donan. Zu den öster- reichischen Alpenländern zählen: Tirol mit der Hanptstadt Innsbruck am Inn, Salzburg mit Salzburg an der Salzach, Steiermark mit Graz an der Mur, Kärnten zu beideu Seiteu der Drau, Kraiu, das vou der Save durchflössen wird, die Halbinsel Jstrien und Dalmatieu. Zu beiden Seiten der Donau ziehen Ober- und Niederösterreich hin; in Niederösterreich die Kaiserstadt Wien. Die Sudetenländer umfassen das Königreich Bö hmen mit der Haupt- stadt Prag und Mähren mit der Hanptstadt Brünn. Am Nordostabhang der Karpaten gehört zu Österreich noch Galizien mit der Hanptstadt Lemberg; b) das Königreich Ungarn, von den Karpaten nmgrenzt, mit der Hauptstadt Ofenpest (Budapest) an der Douan. Ungarn umfaßt außer dem Douautieflande noch Siebenbürgen, Kroatien und Slavonien; c) Bosnien und Herzegowina. 3. Die Schweiz. Sie umschließt die Schweizer Alpen, die vom Genfer See bis zum Oberrhein und Bodeufee reichen, den Schweizer Iura und die zwischen diesen beideu Gebirgen liegende Schweizerische Hochfläche mit ihren vielbesuchten schönen Seen. Der Genfer See allein gehört zum Flußgebiet der Rhone, die nördlichen Schweizer Seen entwässern zum Rhein. Die Schweiz besteht aus 22 Freistaaten oder Kantonen. Außer dem Vor- ort Bern sind Zürich, Genf und Basel die wichtigsten Orte der Republik. 4. Das Königreich der Niederlande. Es liegt ganz im Tieflande und wird vou den Mündungsarmen des Rheins durchströmt. Sein Hauptort ist Amsterdam, seine Residenzstadt der Haag. i) Ein Hafen ist eine Einbuchtung des Ufers jum Landen der Schiffe. Eine Hafen- stadt ist eine Stadt, die an einem Hafen liegt. Ihre Bewohner beschäftigen sich vielfach mit Seehandel und Seeschiffahrt,

2. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 10

1911 - Leipzig : Dürr
— 10 — an den nördlichen. Die Höhe der Schneegrenze ist außerdem von der Menge der Niederschläge abhängig, die reichlicher fallen als bei uns; manche Orte haben das Dreifache des Niederfchlags der flachen Gegenden Mitteldeutschlands. Auf den höchsten Teilen fällt viel Schnee, der sich in den Firnmulden anhäuft (ewiger Schnee) und Veranlasfuug zur Bildung der Gletscher (Moränen. Gletscherspalten, -bäche, -tore) gibt. Ein anderer Teil des Schnees gelangt als Lawine in die Täler; besonders häufig erfolgen folche Schneestürze beim Föhn, einem warmen und trocknen Wind. Der Föhn tritt dann auf, wenn nördlich oder nordwestlich von den Alpen der Luftdruck sehr niedrig ist (barometrisches Minimum); die Luft wird aus den Alpentälern herausgelogen, und als Ersatz schießt Höhenlnit talwärts. Gleichzeitig steigt Luft am Südabhauge langsam aufwärts und schlägt dabei ihre Feuchtigkeit nieder. Es herrscht also am Nordabhang heiteres und stürmisches, am Südabhang regnerisches Wetter. 2. Im Gebiet der Rhone wird von der Quellgegend (Nhonegletscher) bis unterhalb Brig, wo der fast 20 km lange Simplontuuuel beginnt, deutsch, weiter abwärts französisch gesprochen. Das Längstal von Wallis erhält durch die Beruer Alpen einen wirksamen Schutz, so daß in der Talsohle Mais reif wird. Am Genfer See bietet das nördliche Ufer günstigere Bedingungen für Ansiedlungen als das südliche, zur sranzösischen Landschaft Savoyen gehörende, weil es an die Schweizer Hochebene grenzt, die als Durchgangsland nach dem Bodensee wichtig ist; auch erhalten seine im N durch den Abbruch der Hochebene, im Nö durch Ausläufer der Berner Alpen geschützten Gehänge mehr Sonnenbestrahlung. Aus letztem Grunde werden manche der Orte, wie Montreux und Vevey, als Kurorte ausgesucht. In dem viel Weinbau treibenden Kanton Waadt bezeichnet Lausanne den Mittelpunkt des Verkehrs. Eine noch günstigere Lage (Wege durch den Jura) hat das durch seine Uhrenindustrie und seine Universität hervorragende Gens, Hauptstadt des gleichnamigen Kantons. Daß der Hauptort sich am untern Ende des Geufer Sees entwickelt hat, entspricht den Verhältnissen an den andern von Alpenflüffen gespeisten Seen: am Austritt der Flüsse ist das User beständig, während es an der Einmündung durch den Absatz von Geröll und Schlamm Veränderungen erleidet (vergl. die Lage von Thun, Luzern, Zürich, Konstanz). 3. Die Quellflüsse des Rheins durchziehen Graubünden. Dieser Kanton wird außer vou Deutschen vou Rhätoromanen (oder Ladinern) bewohnt, deren romanische Sprache daran erinnert, daß die Römer dieses paßreiche Land ihrer Herrschast unterworfen hatten. Hauptort Graubündens ist Chur, au der Vereinigung mehrerer Alpenwege gelegen; vor dem Zeitalter der Eisenbahnen sand lebhafter Verkehr über die durch die enge Schlucht der Via mala (— böser Weg) führende Splügenstraße statt. In der ruhigen und reinen Lust mancher Hochtäler, namentlich in dem von Davos, suchen Lungenleidende Heilung. Der Abschnitt des Rheintals zwischen den Thur alpen und den Algäner Alpen war ehemals eine Bucht des Bodensees, die von den Sinkstoffen des Stromes zu einem ebenen Talboden aufgeschüttet worden ist. Zwischen welchen Staaten bildet hier der Rhein die Grenze? Über den Bodensee, der eine nur wenig eingesenkte Unterbrechung des flachen Alpenvorlandes bildet, geht reger Verkehr zwischen Süddeutschland und der Schweiz. An seinen Usern wird lohnender Feld-,

3. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 12

1911 - Leipzig : Dürr
— 12 — 6. Überblick über die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse der Schweiz. Die Schweiz enthält naturgemäß mehr unbenutzbares Land als die Staaten des Deutschen Reiches. In den Alpentälern überwiegt die Viehzucht alle andern Beschäftigungen, von denen nur die Schnitzerei einige Bedeutung hat. In den niedrigern Teilen haben trotz des Mangels an Kohle und Eisen mancherlei Industriezweige eine kräftige Entwicklung erfahren; an vielen Orten wird die gewerbliche Tätigkeit durch die starten Wasserkräfte begünstigt. Seidenindustrie in Zürich und Basel, Baumwollweberei in den Kantonen Thnrgan, St. Gallen und Appenzell, Uhrenfabrikation in Genf, Lausanne, Neuenburg und auf dem Jura. Viel Verdienst gewinnen die Schweizer durch den starken Fremdenverkehr, der durch vorzügliche Verkehrswege (darunter Bergbahnen auf die Aussichtspunkte) gefördert wird; er ist auch der Grund, daß die Einfuhr die Ausfuhr übertrifft. Die Schweiz (31/2 Mill. Einw.) ist eine Republik, die aus 25 Kantonen und Halbkantonen (je zwei Basel, Unterwalden, Appenzell) besteht. Sitz des Bundespräsidenten und des Bundesrats ist Bern. Die Bevölkerung zerfällt in: 1. Deutsche (70°/o) in der Mitte, im Norden und Nordosten; 2. Franzosen (22°/0) im Westen, besonders in den Kantonen Gens, Waadt und Neuenburg; 3. Italiener (7°/0) in Tessin; 4. Rh atoro matten oder Ladiner in Graubünden. 3/5 Reformierte, 2/5 Katholiken. § 4. I)as deutsche Hlßeingeöiet. 1. Das rheinische Becken, in das der Rhein bei Basel eintritt, gliedert sich in die oberrheinische Tiefebene, die fränkisch-schwäbische Stufenlandschaft, vom Main und Neckar durchflossen, und in das lothringische Stufenland, das Gebiet der obern und mittlern Mosel. A. Die oberrheinische Tiefebene ist ein durchschnittlich 35 km breiter Graben, der durch Einsinken von Gebirgsteilen entstanden ist, und in dem der Rhein und seine Nebenflüsse Geröll, Sand und Schlamm abgesetzt haben. Die einander gegenüberliegenden Randgebirge bestehen aus denselben Gesteinen und find gleichhoch: Wasgau (Sulzer Belchen): Schwarzwald (Feldberg) = 1430:1490; Hart (Donnersberg): Odenwald (Katzenbuckel) — 690 : G30; Hunsrück (Erbeskopf): Taunus (Feldberg) = 820:880. Der Rhein hat von Basel bis zur Jllmüudung ziemlich starkes Gefälle, das die Fahrt stromaufwärts erschwert, und geröllreiche Ufer, weshalb sich auf dieser Strecke feine großem Ortschaften entwickelt haben. Erst in neuester Zeit hat Straßburg, die verkehrsreichste Stadt des Elsaß und eine starke Festung, Anschluß an den Rheinverkehr erlangt. Größere Fahrzeuge (Lastkähne und Dampfer) trägt der Rhein von Ludwigshafen und Mannheim ab (Mündung welches Nebenflusses?). Von letzterer Stadt ist Mainz überflügelt worden, das in der altern Geschichte Deutschlands eine Rolle gespielt hat (Bonifatius). Geschichtliche Erinnerungen sind auch verknüpft mit Speyer und Worms.

4. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 75

1911 - Leipzig : Dürr
oben Eampagna, die jetzt nur von wenigen Hirten bewohnt wirb, znr Zeit bcr römischen Kaiser aber wohl angebaut und stark Bestebett war. Die romanische Bevölkerung bitbet in sprachlicher Hinsicht jetzt eine Einheit, ist aber hervorgegangen aus bet" Vermischuug sehr verschiebenartiger Stämme: bcr eigentlich italischen Völker (der Latiner, ©amniter), der Etrusker, der Griechen (Tarent, Syrakus!), der Gallier, der Germanen (ßangobarben), der Normannen, der Araber. Das Königreich Italien ist eine konstitutionelle Monarchie. Die Italiener besitzen an der afrikanischen Küste des Roten Meeres die Kolonie Eritrea. § 25. I>ie Uakkanhaköinsel. 470000 qkm, also kleiner als das Deutsche Reich. 1. Die aus einem breiten nörblichen Teile und dem stark geglieberteu Griechenlanb zusammengesetzte Halbinsel ist nicht wie die Pyrenäen- und Apenninenhalbinsel durch hohe Gebirge vom Rumpfe Europas getrennt. Norbgrenze: Save-Donau. Nach Nw bequeme Verbitibung mit Ungarn, nach No durch das walachische Tieslanb mit Rußlaub. Dem benachbarten Asien nähert sich die Halbinsel am meisten am Bosporus und an der nach türkischen Festungswerken benannten Darbanellenstraße, von benen der erstere an der schmälsten Stelle nur 650 m breit ist. j Die Halbinsel hat eine für den Weltverkehr günstige Lage. Ihre Beziehungen zu dem Morgenlanbe sinb aber lebhafter als die zu den westlichen Säubern des Mittelmeeres, ba sie von O her bequemer zugänglich ist — auch durch die Donau, die bis zum Eisernen Tore von Seeschiffen befahren werben kann — und ihre Westseite bcr hafenarmen Ostküste Italiens gegenüberliegt. In der Geschichte ist wieberholt ihre Bebeutung als Übergangsgebiet zwischen Europa und Asien hervorgetreten; man beule an die Perserkriege, den Zug Alexanbers des Großen, die Kreuzzüge und die Eroberung der Halbinsel durch die Türken. Nach der Oberflächengestalt gliebert sich die Balkanhalbinsel in das westliche Faltenlanb, das sich an die Alpen anschließt und bis in die Zipfel des Peloponneses verläuft, in eine Zone niebrigern Landes, die von den Flüssen Mo-rawa [mörawa] und Warbar durch flössen wirb, und in das östliche Gebirgs-lanb, in das das Becken der Maritza eingesenkt ist. 2. Im westlichen Faltenland streichen die Hauptzüge parallel zur abriatischen Küste; boch stnbet im Gebiete des Schar-Dagh (Dagh = Gebirge) ein Umbiegen sowohl der binarischen (b. s. die norbwestlichen) wie der albanischen Ketten nach No statt. In andern Teilen des Gebirges werben die norbsüblich verlausenben • Hauptkamme durch Querzüge verbunben. So umschließen z.b. Pinbus, die Küstenkette, in welcher der Olymp, der höchste Berg des Faltenlanbes, und der Ossa liegen, und zwei von W nach 0 ziehenbe Bergreihen die Beckenlanbschast Thessatien. Die den Norbwesten aussüttenben, parallel lausenben Züge zeigen an vielen Stellen bieselben Erscheinungen wie der Karst (vergl. S. 39); zu biesem* selbst muß man noch die innere Hochfläche der Halbinsel Istrien rechnen. An ihrer Sübspitze der österreichische Kriegshafen Pola. Zu welchem Staat gehört Fiume?

5. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 11

1911 - Leipzig : Dürr
— 11 — Obst- und Weinbau getrieben; Webindustrie blüht in dem benachbarten St. Gallen, dessen Kloster im Mittelalter durch die Gelehrsamkeit seiner Mönche berühmt gewesen ist. Zu welchen Staaten gehören die Bodenseestädte Bregenz, Lindau, Friedrichshafen, Konstanz und Romanshorn? Unterhalb Schasfhansen stürzt der Rhein über harte Kalksteinbänke des hier nur als Hügelland austretenden Juras in einem 20 m hohen Fall herab. Auch weiterhin hat er noch auf eine längere Strecke unruhigen Lauf; erst von Basel an, einer der bedeutendsten Industrie- und Handelsstädte der Schweiz, kann er zur Schiffahrt benutzt werden. 4. Die Aare umfließt das vielbesuchte Berner Oberland, für welches Inter-laken ( — zwischen den Seen; zwischen welchen?) den Eingangspunkt bildet. Bern, das nur eine Mittelstadt ist, aber als Bundeshauptstadt Bedeutung hat, liegt bereits außerhalb der Alpen am Rande der Schweizer Hochebene. Diese ist, wie die oberdeutsche, zum größten Teile aus den Trümmern (Geröll, Sand) ausgebaut, die von vorzeitlichen Gletschern aus den Alpen herbeigetragen worden sind. Die Schweizer Ebene weist die dichteste Bevölkerung der ganzen Schweiz auf; über sie führen auch wichtige Verkehrswege (Genf—basel; Genf—lausanne—bern— Zürich—romanshorn; Basel—luzern, weiter nach dem St. Gotthard; Basel— Zürich—senke des Züricher und Walensees—rheintal—arlberg). Der Schweizer Jura (— Wald), der die Aare zur Abschwenknng nach No veranlaßt, ist ein aus vielen parallelen Ketten aufgebautes Gebirge, das nach der Schweiz steil abfällt. Das bis 1700 m aufragende Gebirge ist fchwer zu überschreiten, da die zahlreichen Längstäler nur durch wenige, zum Teil schluchtartige Quertäler verbunden sind, so daß auch die meisten Flüsse einen seltsam gewundenen Lauf haben (Doubs). Aus dem durchlässigen Kalkboden bringt der Ackerbau wenig Ertrag; viele der Bewohner gewinnen durch Gewerbebetrieb, namentlich durch Uhrenfabrikation (Hauptorte: Le Locle und Lachaux de Fonds) ihren Unterhalt. Vor dem Ausgang eines für den Verkehr wichtigen Quertales liegt am Fuße des Gebirges Neuenburg. Von den rechten Nebenflüssen der Aare durchzieht die Emme eine durch stark betriebene Viehzucht hervorragende Gegend (Emmentaler Käse). Die Renß kommt aus dem Herzen der Schweiz, aus dem Gebiet der um den vielzipfligen Vierwaldstätter See gelegenen Urkantone, von deren Orten nur Luzern eine ansehnliche Stadt ist. Weit mehr Ortschaften umsäumen die niedrigern Ufer des Züricher Sees (Abfluß?). In diesem Teile des Landes, dem gewerbtätigsten der Schweiz, hat sich die volkreichste Stadt, Zürich, entwickelt; namentlich blüht hier die Seidenweberei. 5. Zu andern Flußgebieten als den in 2.-4. erwähnten gehören: a) das vom Inn durchflossene Längstal der rhätischen Alpen, das Engadin, das wegen seiner Schönheit und wegen seiner gesunden Luft schon vor Jahrzehnten ein Reiseziel vieler geworden ist, und dessen Besuch sich seit der Eröffnung der Albula- und der Berninabahn noch mehr gesteigert hat; Hauptort St. Moritz; b) der Kanton Tessin, mit italienisch redender Bevölkerung. In seinem südlichen Teil, namentlich am Lago Maggiore [madschore] und am See von Lugano, zeigt auch die Landschaft bereits italienischen Charakter.

6. Physische Geographie - S. 25

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die Veränderung der Gesteinshülle durch die zerstörenden und aufbauenden Naturkräfte. 25 (Nach einer Originalaufnahme der Photoglob-Co,, Zürich.) Der Hohentwielbei Konstanz, ein Domvulkan. Durchschnitt durch den Hohentwiel bei Konstanz. jetzt der Erguß der Lava (A) erfolgt. Der Jnnenraum des Kraters mit dem Aschen- kegel wird Atrium (A) genannt. Man nennt diese Art der Vulkane ge- schichtete oder Stratovulkane. Zu ihnen gehört der Vesuv. Er verdankt seine Gestalt einer größeren Anzahl von Ausbrüchen, die in langen Zwischen- räumen erfolgten. Vulkane entstehen durch Anhäufung ausgeworfener Massen des Erdinneru und sind daher Aufschüttungsberge.

7. Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches und seiner Kolonien mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Anteils am Welthandel und Weltverkehr - S. 48

1918 - München [u.a.] : Oldenbourg
48 Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches Über all der glänzenden Entwicklung des deutschen Wirtschaftslebens ist aber nicht zu vergessen, daß das deutsche Volk als größter Bestandteil der germanischen Rasse in der Welt auch eine deutsche Kulturaufgabe zu erfüllen hat. Die Pflege deutscher Art und deutschen Wesens, deutscher Sprache und deutschen Selbstbewußtseins soll nicht Halt machen an den Grenzen des engeren Vaterlandes; hat doch ketn Volk der Menschheit größere Kulturgüter geschenkt als das deutsche. Darum muß es das Bestreben aller Deutschen sein, durch das Deutsch- tum allerorten Einfluß auf die künftige Entwicklung der Welt zu üben und dem deutschen Volke jene Stellung zu sichern, auf die es vermöge der ihm innewohnenden Kräfte und Fähigkeiten Anspruch zu erheben berechtigt ist. Ein Volk von so großer Zahl und so hochentwickelter Kultur wie das deutsche, hat das Recht und die Pflicht, seine Trieb- und Lebenskraft auch auf außereuropäischem Boden zu betätigen. „Ein Volk, das darauf verzichtet, den eigenen Geist und die eigene Art zur Geltung zu bringen in dem viel- farbigen Bilde menschlicher Kultur, versäumt seine Pflicht nicht nur gegen sich selbst sondern auch gegen die Menschheit." (Dietrich Schäfer.) Die einzelnen deutschen Landschaften. 1. Das Norddeutsche Tiefland. Gliederung. Die Bodenbeschaffenheit des Tieflandes ist sehr verschieden. Es lassen sich drei Zonen unterscheiden: /f. d i e südliche, fast ebene Zone des Lehms, das Land des Zuckerrüben- und Getreidebaues. d i e mittlere, hügelige Zone der (jüngeren) Moränen- l a n d s ch a f t, das Gebiet der großen Flußtäler und Seen, der Moränen, der Moore und Heiden (f. S. 50) und endlich ö i e Küstenzone, ein Anschwemmungsgebiet der Flüsse und des Meeres, der M a r s ch e u s a u m, ein Gebiet der Rinderzucht, des Ge- treide- und Gemüsebaues. a) Die südliche Lößzone. Dieses Fruchtgebiet umfaßt das nördliche Sachsen, Niederschlesien, Anhalt, die Gegend um den Harz bis nach Braunschweig und Hau- nover. Am Rhein, an der Saale und Mulde, dann an der Oder dringt dieses ge- segnete Frnchiland noch tief in die deutsche Mittelgebirgsschwelle ein und bildet die kölnische, westfälische, Leipziger und schlesische Bucht. Da sich hier zu dem Bodenreichtum der Landschaft noch eine äußerst gün- stige Verkehrslaae gesellt, so sind in diesen Buchten mächtige Handels- Plätze entstanden, im W. die Königin der Rheinlande, Köln, im Herzen Deutsch- lands Leipzig, im O. Breslau. Eine ähnliche günstige Randlage besitzen ferner die Städte Aachen, Münster, Osnabrück, Minden, H a n - nover, Braun schweig, Magdeburg, Halle, Dresden und Görlitz. , b) Tie mittlere Zone der Seen, der Heiden und Moore. Stellenweise wechselt in diesem Teile der Niederung mit dem dürren Sand t o n r e i ch e r

8. Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches und seiner Kolonien mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Anteils am Welthandel und Weltverkehr - S. 68

1918 - München [u.a.] : Oldenbourg
68 Gesamtüberblick über die deutschen Kolonien. Handel. Der Gesamthandelsverkehr der deutschen Kolonien stellt im Außenhandel Deutschlands mit seinen 21 Milliarden Mark freilich noch eine sehr 1896: Gesamthandel 32600000 M. Einfuhr: 21 000 000 M. «Ml Ausfuhr: 11500 000 M. 1912: Gesamthandel 263559 000 M. Einfuhr: 142 679 000 M. Ausfuhr: 120880000 M. Handel. bescheidene Summe dar; er bezifferte sich 1912 (ohne Kiautschou) auf 263 Mill. Mark, mit Kiautschou (über 220 Mill. Mark) auf rd. y2 Milliarde Mark. Im Vergleich zu den ersten Anfängen dieses Handels bedeutet dieser Betrag immerhin einen ansehn- lichen Fortschritt. Das Deutsche Reich ist an dem Handel der Kolonien (ohne Kiautschou) mit rd. 2/s beteiligt. Die Steigerung des Handels zwischen dem Mutterland und den Kolonien zeigt sich auch im Anwachsen des Schiffsverkehrs (f. S. 67). Geldanlage. Tie Gelder, die in den Kolonien von Einzelnen oder Gesell- schaften angelegt sind, betragen rd. % Milliarde Mark. Leider ist hieran auslän- disches, besonders englisches Geld ziemlich stark (Im Mill. Mark) beteiligt. 1896: 62 000 000 M. 1912: 505 000 000 M. Geldanlagen der Erwerbsgesellschaften. Die Gesamtentwicklung unserer afrikanischen Kolonien bewegt sich in stark auf- . steigender Linie. Jede Kolonie ist ein Ausstrahlungspunkt für deutsche Kultur und deutsches Ansehen. Indem wir jungfräuliches Land urbar machen und niedrig stehende Völker zu höherer Kultur erziehen, betätigen wir uns erst als Weltvolk und helfen den Ruhm von deutscher Tüchtigkeit über alle Erdteile verbreiten. Damit wächst unser Einfluß auf die Völkerschicksale, auf die Weltpolitik; denn nur dem Tüchtigen gehört die Welt. Die Anteilnahme an der Wirtschaft- lichen Weltherrschaft muß Deutschlands Ziel sein. Wie der Brite ruft: Rule Britannia, rule the waves; mit dem gleichen Stolze darf das Weltvolk der Deutschen ausrufen: „Unser Feld die Welt!"

9. Für Ober-Sekunda und Prima - S. 58

1911 - Leipzig : Dürr
58 Prosahest Vii. Anschluß an die orthodoxeste Formulierung der reformierten Lehre war mehr philosophischer als theologischer Natur, nicht die Wirkung des Religionsunterrichtes, sondern die Frucht des Grübelns und der Lektüre von Büchern, wie Bossnets „Wandlungen der reformierten Kirche". Dann hatte der Prinz seinen Widerruf leisten müssen. Seitdem wußte er aus eigener Erfahrung und vergaß es nicht, was Gewissenszwang heißt. Dort in Küstrin sollte er nach des Königs Gebot des Sonntags dreimal die Kirche besuchen. Außerdem schickte ihm der Vater die Predigten, die er selbst gehört hatte, in Niederschriften zur Lektüre. Die gezwungenen Andachtsübungen riefen die entgegengesetzte Wirkung hervor. Bald nach der Rückkehr aus Küstrin ließ sich der Kronprinz ein unvorsichtiges Wort entfahren, das bei dem Vater vieles wieder hätte verderben können. Er äußerte im Gespräch mit einem Berliner Geistlichen, man dürfe den Predigern nicht einen blinden Glauben schenken, sondern jeder müsse seines eigenen Glaubens leben. Grumbkow, der die Strenggläubigkeit stark betonte, machte ihn bei diesem Anlaß auf seine fortdauernd sehr prekäre Lage aufmerksam, und Friedrich antwortete (27. April 1732): „Ich werde Ihren Rat befolgen und es mir gesagt sein lassen, daß es ziemlich tollkühn von mir war, über Religion zu sprechen." Wenn er nun jedes Wort genau abwägen mußte und wenn das wenige, was er äußerte, meist auf einen bestimmten Zweck berechnet war, so wird jede dieser Äußerungen, ehe man Schlüsse daraus ziehen mag, der genauesten Prüfung bedürfen. Selbst in den anscheinend vertraulichsten Briefen an Grumbkow glaubte der durch seine traurigen Erfahrungen Gewitzigte mitunter Versteck spielen zu müssen. Von heiligen Dingen spricht er bisweilen, gleichsam plötzlich, mit einer Salbung, die Grumbkow kaum als ans dem Herzen kommend betrachtet haben wird. Das ist gewiß, daß sich Friedrich den Katholischen gegenüber sehr lebhaft als Protestant und den Lutheranern gegenüber als Reformierter fühlte. Wenn er in Küstrin in der Verzweiflung daran gedacht hat, durch den Verzicht auf die Erbfolge und die Verheiratung mit einer Erzherzogin sich die Freiheit zu erkaufen, so machte er die Beibehaltung seines Glaubens unter allen Umstünden zur Bedingung. So wenig wie von dem römischen wollte er -von einem lutherischen Papsttum etwas wissen, uiib seine lutherische Braut hätte er gern zur reformierten Lehre übertreten sehen. Aber mit den armen flüchtenden Lutheranern aus dem Salzburgischen möchte er 1732 Hab und Gut bis aufs Hemd teilen. Als er zwei Jahre darauf nach Heidelberg kommt, blutet ihm das Herz, daß er die Stadt, „die vordem ganz zu unserer Religion gehörte", mit Jesuitenseminaren und katholischen Klöstern übersät sieht; er hätte nicht übel Lust, diese Verräter, welche Unschuldige verfolgen, gründlich

10. Für Ober-Sekunda und Prima - S. 72

1911 - Leipzig : Dürr
72 Prosaheft Vii. Das epische Gedicht erzählt uns daher keine vereinzelte Tat, sondern die Bewegung, die Züge und Kämpfe nationaler Massen; in ihm herrscht nicht eine einzelne Empfindung oder Leidenschaft oder eine begrenzte Herzens- und Lebenssituation, wie im lyrischen Gedicht oder im Drama, sondern es umschließt die volle Totalität einer Nation und einer Zeit. Dadurch nun wird auch das Epos zum Hauptbuche, zur allgemeinen Quelle der Erziehung und Bildung oder, wie Hegel treffend sagt, zur Bibel des Volkes. So blieb Homer für immer der heilige Lehrer der Griechen, dessen Aussprüche wie Entscheidungen eines Gottes galten, auf den sich jeder berief, der das Fundament wurde, ans welches sich die gesamte poetische, religiöse und sittliche Bildung der Griechen auf- baute. Homer schuf nach Herodot den Griechen ihre Götter, die Tragiker entnahmen ihm die Fabel ihrer Stücke, die Philosophen maßen ihre Ansichten an ihm, Grenzstreitigkeiten wurden nach seinen Aus- sprüchen geschlichtet; Lykurg legte ihn der altdorischen Ordnung, die er befestigte, zugrunde; in Athen war Homer das Erziehungsbuch der Jugend. Eine ähnliche epische Bibel hat fast jede bedeutende Nation in einem gewissen Stadium ihrer Geschichte hervorgebracht; die Inder haben ihre großen Epen wie die Griechen ihren Homer; so erzeugten die Italiener gleichfalls am Anfangsgrunde ihres nationalen Werdens ihren Dante, für dessen Erklärung sogar eigene Lehrstühle an den Uni- versitäten errichtet wurden; so die Portugiesen ihren Camoens, der eben- falls in einer Periode des Aufschwungs der portugiesischen Volksmacht lebte und diesen Aufschwung, nämlich die Entdeckungsfahrten nach Indien, in seine Lusiaden aufnahm; und nicht anders wurde im deutschen Mittel- alter Wolfram von Eschenbachs Parzival der treue und vollständige Spiegel des damals herrschenden mystischen Rittertums und wurde da- her auch das am allgemeinsten verbreitete Buch, Genuß und Vorbildung für alle. Manchen Bibeln fehlt die epische Form, z. B. dem Alten Testament, wo auch niedergelegt ist, was das jüdische Volk an Sage und Geschichte, an Poesie und Nachdenken besaß, obgleich im Alten Testament das Religiöse zu sehr vorherrscht, als daß wir es für ein wirkliches Epos erklären könnten. Ebenso verhält es sich mit den religiösen Grundbüchern der Perser und Araber, dem Zendavesta und dem Koran. Eben aber weil das Epos auf diese Weise den ganzen geistigen Schatz eines Volkes in sich schließt, rührt es in seiner reinsten Gestalt auch uicht von einem einzelnen Dichter her, sondern ist aus Rhapsodien, Volksgesängen, epischen Bruchstücken aller Art zusammengesiossen. Wie Homer sind auch die Nibelungen und Gudrun, auch das finnische Epos auf diese Weise entstanden. Hegel widersetzt sich zwar mit Nachdruck der Wölfischen Hypo- these, wonach die Ilias und Odyssee aus gesonderten Teilen erst später zusammengesetzt worden seien, aber er tut dies nicht aus Gründen
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