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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 399

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 5. Kreuzzug Wider die Wenden. 399 heit in den kirchlichen Lehren zu erlangen. Im Mittelalter nannte man solche dialektische Theologen Scholastiker und ihre Ausgabe war: jede kirchliche Lehre mit der größtmöglichen Schärfe und Gründ- lichkeit festzustellen, gegen alle Einwendungen zu vertheidigen und mit haar- spaltender Genauigkeit ihre Anwendung nach jeder Seite hin aufzuweisen. Als Führer der langen, langen Reihe von Scholastikern des Mittelalters stand dem Bernhard der berühmte Abälard gegenüber. Aber Abä- lard war nicht so fromm als er gelehrt war, Deshalb hat er schwere Demüthigungen erdulden müssen, und Bernhard wurde es nicht schwer, ihn zu überwinden. Aber seine Schüler waren unendlich zahlreicher als die Bernhard' s. Denn durch den genauen Verkehr Deutschlands mit dem noch von alter Zeit her gebildeten Italien, mit den scharfsinnigen und ver- schmitzten Griechen, mit den phantastischen und überschwänglichen Völ- kern des Morgenlandes, Christen und Saracenen, war in fortgehender Steigerung ein so gewaltiger Drang und Trieb nach eigner Weiterbil- dung unter die Deutschen und ihre nächsten Nachbarn gekommen, daß mit dem Beginn des zwölften Jahrhunderts wie aus einer geöffneten Thür uns eine unabsehbare Schaar von Gelehrten und Schriftstellern, von Dichtern und Sängern, von Künstlern und ausgezeichneten Män- nern aller Art entgegentritt. Es ist die Vlüthezeit des Mittelalters, in die wir eingetreten sind — die höchste Mannigfaltigkeit der Gaben, Kräfte, Talente, Aemter, Würden, Trachten, Sitten unter der Alles überschattenden Einheit der von Gott hoch erhobenen römischen Kircke und des päpstlichen Scepters. §. 5. Kreuzzug wider die Wenden. Zu gleicher Zeit mit dem zweiten Kreuzzug wider die Sarace- nen, der so unglücklich auslief, wurde noch ein anderer Kreuzzug un- ternommen, der das weite Reich des Papstes wieder um ein bedeuten- des Stück vergrößerte. Es ist schon früher erwähnt (S. 376), daß die schönen Eroberungen und Stiftungen Heinrich' s I. und der Ottonen zwischen Elbe und Oder unter den schwächeren Kaisern, besonders unter Heinrich Iv. fast gänzlich wieder verfallen waren und daß auch Polen und Böhmen immer nur in sehr zweifelhafter Abhängig- keit vom deutschen Reiche standen. Polen war aber indeß, eben so wie Böhmen, ein durchaus christliches Land geworden, hatte Bischöfe und Erzbischöfe, Kirchen und Klöster und sorgte für Ausbreitung deö Christenthums auch in denjenigen heidnischen Ländern, die es eroberte, absonderlich in Pommern. Der Polenherzog Boleslav lud selbst den deutschen Bischof Otto von Bamberg ein, mit ihm und unter- feinem Schutz nach Pommern zu ziehen, um die reichen und lebens- frohen Pommern zu bekehren. Wirklich gelang es dem Bamberger Bischof und dem polnischen Herzog, die Kirche in Pommern wenig- stens zu begründen. Dagegen die vom Kaiser und von den Sach-

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 414

1859 - Lübeck : Rohden
414 Xxi. §. 10. Ausbreitung der Pavftherrschaft über Griechenland rc. hen schon, daß bei dem allgemeinen Umsturz der Reiche des Alter- thums und dem Emporkommen neuer kräftiger aber roher Völker nur dies eine Stück des alten Römerreichs, das griechischereich oder eigentlich nur daö europäische Griechenland und die Hauptstadt Constantinopel stehen geblieben war und stehen bleiben sollte, um die hochgelehrte und künstlerische Bildung, die Summe der geistigen Errungenschaft des Alterthums für eine spätere Zeit aufzubewahren, wo sie der weiter geförderten abendländischen Christenheit zu Gute kommen sollte. Zu diesem Amt des Aufbewahrens eignete sich aber das griechische Kai- serreich um so mehr, da es in eine völlige Erstarrung gerathen war, ohne alle Fähigkeit, sich weiter zu entwickeln und etwas Neues zu schaffen. Wie jetzt die Klugheit und Gelecktheit der Chinesen, so war auch die damalige griechische Herrlichkeit nichts Anderes als ein zähes Festhalten alter Formen und Gewohnheiten und ein lächerliches Stolziren mit dem eitlen Flitter eines prunksüchtigen und weibischen Ceremonienwesens. Obwohl aber die Aufgabe dieses geistig erstorbe- nen Volkes und Staates zunächst nur das Erhalten und Aufbewahren sein sollte, so schloß das doch die Strafgerichte nicht aus, die der Herr von Zeit zu Zeit über das innerlich verfaulte und verrottete Reich ergehen ließ. Es mußten immer neue und furchtbarere Stürme die durch unaufhörliche Mordthaten, Verstümmelungen, Schändungen, Lügen, Ränke und viehische Laster verpestete Luft reinigen, wenn das hinsiechende Volk auch nur bis zu der von Gott vorherbestimmten Zeit am Leben erhalten werden sollte. Daher die immerwährenden Ein- brüche der slavischen Völker von Norden her, daher die Siege der mohamedanischen Seldschukken in Syrien und Klein-Asien, und der Verlust fast aller asiatischer und sämmtlicher afrikanischer Besitzungen. Daher denn auch die vorübergehende Ueberwältigung und Zertrüm- merung des Reichs durch die Kreuzfahrer 1204. Es waren die Ve- netianer und ihr greiser Herzog Dandolo, welche die nach Jerusa- lem bestimmten Schaaren auf ihren Schiffen nach Palästina überzu- setzen versprachen, aber statt dessen mit ihnen nach Constantinopel fuhren, um den von dort vertriebenen Kaisersohn Alerius sammt seinem geblendeten Vater wieder auf den Thron zu setzen. Dies Vor- haben gelang. Als aber darnach mit dem wiedereingesetzten Kaiser selber Streit entstand über die versprochenen Geldzahlungen und die Unterwerfung der griechischen unter die römische Kirche, da eroberten und verwüsteten die Kreuzfahrer von ihren Schiffen aus die Stadt Constantinopel und das ganze Land, jagten die feigen Griechen zu Tausenden vor sich her und theilten das Land unter sich. Ein frän-

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 459

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii, §. 11. Die Türkcnnoth und die Eroberung Constantinopels. 459 §. 11. Die Türkennoth und die Eroberung Constan- tinopels. Durch die Kirchenversammluugen des 15. Jahrhunderts war es auf das Klärlichste dargethan, daß man in dem Papstreich die Wahr- heit nicht wollte, daß man die Finsterniß lieber hatte als das Lickt. So konnten denn- die Strafgerichte nicht ausbleiben. In der johan- neischen Apokalypse waren sie mit erschreckenden Farben längst zuvor geschildert und ihre Vorspiele und Anfänge hatte das gottlose Geschlecht schon zu verschiedenen Zeiten zu fühlen bekommen. Eines der furcht- barsten und einschneidendsten Streckmittel war das Hereinbrechen der Könige des Ostens, die vom Eufrat, von der alten Reichsgrenze des Römerreichs her, unter den grausamsten Verheerungen ihren Sieges- zug hielten bis in die Mitte der Christenheit- Lange Zeit hatte es geschienen, als sei diese schwere Zuchtruthe gänzlich außer Thätigkeit gesetzt. Aber der Arm des Herrn war noch immer ausgereckt und eben jetzt zu neuen Schlägen erhoben. Denn schon hatte der Herr wider die verkehrte und zuchtlose Christenheit abermals jene antichrist- liche Macht erweckt, welche seit Mohamed's Zeiten als Würg- und Todesengel die faulen Glieder vom Leibe der Christenheit vollends abgetrennt und vernichtet hatte und dem Ueberrest fortwährend ein Dorn in der Seite blieb. Die Kraft der Araber, die einst vom Indus bis zum Tajo herrschten, war freilich längst wieder zerbrochen. Aber immer neue kräftigere Völker wußte der Herr von Zeit zu Zeit zur Verschärfung der Plage auf den Schauplatz zu führen, Völker, welche fast alle zu dem vielverzweigten asiatischen Völkerstamm der Tu rk (Turkmanen) gehörten. Wir haben bereits die Seldschukken zur Zeit der Kreuzzüge kennen gelernt (S. 396). Jetzt begegnen uns die Osmanen, die ersten und einzigen, die berufen waren, von Asien her Europa's Grenzen zu überschreiten und von dem alten Kaisersitze vieltausendjähriger Cultur, von Constantinopel aus, die greulichen Ver- heerungen roher und unbildsamer Barbaren bis in das Herz Europa's zu tragen. Von Osman haben die Osmanen chre Benennung, von einem türkischen Häuptling, der mit einer Schaar von Knechten von den westlichen Grenzen Armeniens aufbrach (1298), um Streif- und Eroberungszüge in die kleinasiatischen Länder hinein zu versuchen. Es gelang ihm in unerwarteter Weise. Sein Sohn Orch an (1326) stand schon als Sieger an den Ufern des Hellespont und des Bospo- rus und schaute mit ländergierigen Blicken nach der europäischen Küste hinüber. Dessen Sohn Mur ad (1359 — 89) konnte sogar

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 461

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 11. Die Türkennoth und die Eroberung Eonstantinopels. 461 Staub sinken, der Grund und Boden des christlichen Reiches an den türkischen Reitersmann als ein persönliches Lehngut vertheilt werden, die heranblühende Jugend der unterworfenen Christenvölker in das Serail des Türkensultans sich schleppen lassen, um entweder zum mi- litärischen Dienst als Fußvolk (Janitscharen) oder Reiter (Sipahi) oder zum höhern Dienst als Beamte, Heerführer, Paschas und Ve- ziere des Großherrn abgerichtet zu werden. So mußte dies Volk von Sklaven, voll hündischer Unterwürfigkeit unter die Despotenlaune des einen Mannes, der über Leben und Eigenthum aller seiner Un- terthanen nach Willkür zu verfügen hatte, Herren werden über die Nachkommen des freiesten und bewundertsten Volkes der alten Welt. So mußte Constantinopel fallen (1453) und von dem uralten christ- lichen Kaisersitz die Fahne des Propheten von Wien und Ofen bis Bagdad und Cairo wehen. Nie hat es ein dämonischeres, folgerichtigeres und wirksameres Unterdrückungssystem gegeben, als das türkische. Es beruht nicht etwa darauf, daß das ganze Türkenvolk nie etwas Anderes war und sein durste als ein allezeit schlagfertiges Kriegsheer, oder daß die Vermehrung des Volks auch immer weitere Ausdehnung der Grenzen mit Nothwen- digkeit erforderte, daß der ganze Staat nichts Anderes als ein vergrö- ßertes Kriegslager war. Sondern das war der teuflische Gedanke, auf welchen die Türkenmacht gegründet ist: Schwächung und moralische Vernichtung des unterworfenen Volks durch Entziehung aller seiner frischesten leiblichen und geistigen Kräfte, wie sie in seinen Söhnen im- mer neu heranwächst, und Verstärkung der Uebermacht des Herrscher- volks durch Einreihung dieser eltern- und heimathlosen Söhne in die Kriegsmacht und die Beamtenwelt des türkischen Großherrn. Es ist schrecklich zu denken, daß alle die Siege, welche die Türken über die Christen erfochten haben, hauptsächlich durch Christensöhne erfochten sind, daß alle dke schändlichen und heillosen Rathschläge, die am Hofe des Großherrn oder in den Paschaliks wider die unterworfenen und be- nachbarten Christenreiche ausgebrütet sind, in den Köpfen von Christen- söhnen entstanden und von ihren Händen zur Ausführung gebracht sind. Mit dem Mark der unterjochten Völker kräftigte sich der Türke, um furchtbarer zu herrschen, um schrecklicher zu unterjochen. Nie waren bisher von anderen mohamedanischen Völkern solche vernichtende Mittel einer dämonischen Staatskunst in Anwendung gebracht. Weder die Araber noch die Seldschukken, weder die ägyptischen noch die spanischen Khalifen hatten sich also, Vampyren gleich, vom Herzblut der Christen genährt, um sie dann desto erbarmungsloser in den Staub zu treten. Aber es war freilich auch kein anderes Volk also vollständig ausgereist zum Gericht wie das Griechenvolk zu Constantinopel. Was hatte nicht der Herr schon alles von Strafen und von Erbarmungen an dies elende Geschlecht gewandt! Wie oft hatte er das schon begonnene Gericht wie-

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 470

1859 - Lübeck : Rohden
470 Xxii. §. 14. Wiedererhebung Frankreichs rc. Reich hineinspielte, in seine eigne Hand zu bringen und zugleich die schönen italienischen Länder des Papstes zu gewinnen wünschte? Doch nicht auf diese Weise sollte die alte Weltmonarchie wiederher- gestellt werden. Sie sollte überhaupt nicht wiederkehren. Nur das sollte geschehen, daß die bedeutendsten und religiös angeregtesten Völker der europäischen Christenheit, daß Deutschland und die Niederlande mit Spanien und Italien noch einmal unter denselben Scepter gebracht wurden, damit der große Geisterkampf, der jetzt bevorstand, auf eine ehrliche und gründliche Weise zwischen ihnen könnte zu Ende gekämpft werden, wie es denn ja auch geschehen ist. $. 14. Wiedererhebung Frankreichs als Deutschlands Widerpart und Verderben der Schweiz. Indem wir die Gesammtheit der Länder überschauen, welche beim Beginn der Reformation durch das gemeinsame Herrschergeschlecht wieder mit einander in Berührung, in die engste Verbindung getreten sind, fällt es uns sogleich auf, daß der alte Gegner Deutschlands, daß Frankreich auch jetzt noch in seiner vereinzelten und feindlichen Stellung bleibt und der gesummten übrigen abendländischen Christen- heit als ein losgesondertes Glied gegenübertritt. Auch dem fränki- schen Volke sollte das reine Evangelium wieder angeboten werden, oftmals, reichlich, dringend; es sollten auch viele einzelne Seelen durch die lautere Predigt dem Verderben entrissen werden, wiewohl das Volk als Ganzes durch den bewußten und grimmigen Wider- stand gegen das Wort Gottes erst völlig zu der antichristischen Stel- lung und zu dem Verderben heranreifte, dem es vor unseren Augen entgegengeht. Aber aus dem Schooße Frankreichs konnte keine Kirchenresormation selbständig hervorgehen, die deutsche Reforma- tion blieb den romanischen Völkern fremd und reizlos. Es fand sich aber ein anderer Boden, der, obwohl ursprünglich Deutschland ange- hörig und mit deutschem Wesen gesättigt, doch seit längerer Zeit schon in gefährlicher Weise nach Frankreich hinüberneigte. Hier bildete sich eine zweiter Quell- und Mittelpunkt der Reformation, und neben der deutschen, germanischen Reformation in Sachsen begründete sich eine welsche, romanische Reformation in der Schweiz. Nicht so schnell waren die bedenklichen Folgen der allmäligen Los- reißung aller schweizer Cantone von den angestammten deut- schen Gewalten und althergebrachten Verpflichtungen sichtbar ge- worden. Ein halbes Jahrhundert hindurch hatten die verbundenen Schweizer nicht bloß den Ruhm unvergleichlicher Tapferkeit, ja Un- überwindlichkeit, sondern auch echter deutscher Treue und Biederkeit,

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 436

1859 - Lübeck : Rohden
43g Xxii. §. 3. Deutschlands Wiedererhebung aus tiefster Verwirrung. mächtigen Herrn und wirklichen Obern mehr über sich leiden woll- ten, zwei Fremdlinge zu gleicher Zeit zu deutschen Königen erhoben wurden, der gelehrte Alfons von Cast i lien und der reiche Ri- chard von Cornwallis — da ging auch die letzte Spur einer wirklichen Königsgrwalt in Deutschland verloren. Freilich regiert haben diese fremden Fürsten, von denen der eine niemals, der andere nur auf kurze Zeit den deutschen Boden betrat, genug und übergenug in Deutschland. Besonders Richard bat genug Befehle erlassen, Urkunden ausgestellt, Schenkungen gemacht, Rechte verliehen, aber Alles auf Kosten des Reichs und zur Verminderung der könig- lichen Macht- Alle königlichen Vorrechte kamen nach und nach in die Hände untergeordneter Gewalten; die vornehmeren Fürsten wur- den so gut wie selbständig, und die geringeren wollten nicht Zurück- bleiben. Wie die Herzöge, Markgrafen, Landgrafen u. s. tt)., so wur- den auch die Bischöfe und Aebte reichsunmittelbar, d. h. sie galten selber als Herzöge und hatten die Grafenrechte in ihrem Gebiete, ohne daß irgend ein Höherer über ihnen gestanden hätte, außer dem König. Ja auch einzelne Genossenschaften, Vogteien und Städte er- langten dieselben Rechte. Alle organische Gliederung des Lehenreiches hörte auf, es blieb nur eine große Menge gleichberechtigter Fürsten und Stände neben einander. Aber in dem Uebermaß des Nebels lag auch die Noihwendigkeit und das Mittel der Heilung. So konnte es, das fühlte Jeder, nicht länger fortgehen, die „kaiserlose schreckliche Zeit" mußte ein Ende nehmen. Und wunderbar lenkte der Herr die Herzen der Wähler, als sie 1273 in Frankfurt zusammentraten, um den deutschen Landen ein neues Oberhaupt zu geben. Sie wollten einen ja nicht allzu mächtigen Mann, der ihnen mit dem vollen Nachdruck königlicher Machtfülle hätte entgegentreten können, und erwählten — Rudolf von Habsburg. Gerade dieser Mann aber war es, der nach Gottes wunderbarem Rathschluß nicht bloß dazu bestimmt war, eine neue, bessere Zeit über Deutschland herbei- zuführen, sondern auch jenes große und ruhmvolle Reich zu gründen, welches deutsche Sitte und Bildung bis tief in den fernen Osten verbreiten und Jahrhunderte hindurch die festeste Stütze unseres Va- terlandes sein sollte. An der biedern und frommen Heldengestalt Rud olf's von Habs- burg erwärmt sich wieder unser deutsches Herz. Das war ein Fürst von altem Schrot und Korn, ein Muster deutscher Redlichkeit und Treue, nüchtern, ernst, besonnen, strenggerecht und doch so mild, freund- lich und herablassend. Sein Andenken ist in unzähligen Liedern und

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 496

1859 - Lübeck : Rohden
496 Xxiii. §. 6. Nlederbeucning und Wiederaufrichtung der Papstmacht. reits erfüllen zu sollen, wonach „die große Stadt, die das Reich hat über die Könige auf Erden, von eben diesen Königen bloß und wüste gemacht und mit Feuer verbrannt werden wird." Aber solche Zeit steht noch bevor. Viel zu sehr hatte der katholische Kaiser den Papst nöthig, als daß er ihn gänzlich hätte verderben sollen. Wir sehen ihn bald wieder Unterhandlungen mit seinem Gefangenen an- knüpfen, ihn freigeben, sich mit ihm verbünden. Mit heimlichem Widerwillen, aber durch die Umstände gezwungen, tritt der Papst wieder auf die Seite des Kaisers. Er muß den übermächtigen Nach- bar in Italien dulden, muß sich bereit erklären, seine politischen Ent- würfe zu unterstützen — aber Eins bedingt er sich dafür aus, Eins gewährt ihm der Kaiser zur erwünschten Entschädigung: seinen kräf- tigen Arm zur Ausrottung der lutherischen Ketzerei. Im Jahr 1529 kommt Kaiser Karl selber aus Spanien nach Italien. In Bologna trifft er mit dem Papst zusammen. Er ist auf dem Wege nach Deutsch- land. Da werden die schärfsten Maßregeln gegen die hartnäckigen Ketzer in Deutschland verabredet. Und bemerken wir es wohl. Der Kaiser war jetzt ein Anderer, als vor neun Jahren, er war jetzt in die Jahre der Reife und der Selbständigkeit eingetreten. Von jetzt an sehen wir ihn im Rache wie im Felde überall selbst an der Spitze, bei ihm steht immer die letzte Entscheidung, überall sieht er selbst, urthellt er selbst, handelt er selbst. Unermüdlich ist er in den Staats- geschäften, unüberwindlich im Felde. Und alle dieft so lange gesparte Kraft, alle den frischen Eifer einer langsam bedachten, aber nun ent- schieden ergriffenen Politik ist der Kaiser entschlossen zur neuen Kräftigung des Papstthums in Deutschland gegen die Protestanten zu kehren. Schon länger waren die ersten vorläufigen Wirkungen der neuge- kräftigten Papstmacht und des entschieden kaiserlichen Katholicismus in Deutschland wahrgenommen. Die katholisch gesinnten Fürsten und Städte, insonderheit die geistlichen Fürsten, deren Eristenz bedroht war, deren Besitzungen hier und da bereits eingezogen wurden, erhüben wieder ihr Haupt, traten aus einer abwehrenden wieder in eine angrei- fende Haltung. Da wurden die Lutherischen verfolgt, da wurde das erste Märtyrerblut der evangelischen Kirche vergossen. Die Herzoge von Bayern und die kleineren mit dem päpstlichen Legaten verbundenen Für- sten und Bischöfe hatten gleich nach ihrer Absonderung von der großen Gesammtaufgabe des deutschen Volks angefangen, evangelisch gesinnte Priester zu entsetzen, in's Gefängniß zu werfen, adlige Besitzer aus ihren Gütern zu vertreiben, Beamte peinlich zu verhören, Bürger und Bauern hinzurichten. Besonders eifrige Prediger wurden mit der Zunge an den Pranger genagelt, andere mit dem Staupbesen gestrichen, Luther's

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 497

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiii. §. 6. Niederbeugung und Wiederaufrichtung der Papstmacht. 497 Bücher vom Henker verbrannt. In Karl's burgundischen Landen, unter den Friesen, bei den Ditmarsen finden wir ähnliche Verfolgungen. Wie schmählich sind die beiden jungen Mönche Vos und Esch in Brüssel in den Flammen erstickt; wie schrecklich ist der fromme Hein- rich von Zütphen in Meldorf zu Tode gemartert. Noch viel gewalt- samer war man zu Werke gegangen nach dem Bauernkrieg. Unter dem Vorwand, die Empörer zu strafen, schlug man die Evangelischen nieder. In Franken wurden an 40 evangelische Prediger neben der Landstraße an die Bäume gehenkt. Erzherzog Ferdinand, des Kaisers Bruder, der 1526 die Kronen von Ungarn und Böhmen zu gewinnen hoffte, zeigte sich zwar den Böhmen gegenüber gut husfitisch, allein eben so entschieden trat er vor den Ungarn als strenger Katholik auf. In Wien wurden evangelisch gesinnte Bürger enthauptet. Wirk- lich gewann er beide Reiche und befestigte und vergrößerte die östrei- chisch-habsburgische Hausmacht, während Karl's Heere die italienischen Provinzen vertheidigten oder neu gewannen. Da hatte denn auch der Reichstag, der 1529 nach Spei er zusammenberufen war, eine sehr veränderte Gestalt. Die geistlichen Fürsten und ihre Freunde hatten das entschiedene Uebergewicht. Die kaiserlichen Commissarien waren so eifrig katholisch wie möglich. Sie beantragten nichts weniger, als die Aufhebung des Reichstagsbeschluffes von 1526, wonach jeder Fürst in Sachen der Religion sich nach eignem Gewissen zu verhalten hatte. Keine Neuerung soll mehr vorgenommen werden, Alles soll bleiben wie es ist, Messe und geistliche Gerichtsbarkeit wieder hergestellt und beibe- halten werden bis zur Versammlung eines allgemeinen Conciliums. Die Mehrheit der versammelten Reichsstände nahm diese Vorschläge an; sie wurden zum Beschluß erhoben. Dadurch wäre das in den letzten Jahren rechtsgültig aufgerichtete und durchgeführte Reformations- werk wieder rückgängig gemacht, alle reformatorischen Stiftungen in Frage gestellt worden. Die evangelischen Stände waren entschlossen, sich den einseitigen Beschlüssen der katholischen Majorität nicht zu fügen. In öffentlicher Sitzung legten sie eine feierliche Verwahrung dagegen ein: sie würden sich nach wie vor nach dem Beschlüsse von 1526 halten, dessen Rechtsverbindlichkeit nicht in Zweifel gezogen werden könne. Von dieser ihrer Protestation führen sie den Namen Protestanten. So endigte der Reichstag in offenbarer Entzweiung. Und der Kaiser? Da er eben in Italien, alle seine Feinde als überwunden in demüthiger Hal- tung vor sich sah, da er sich krönen ließ mit der alten römischen Kai- serkrone, und den Schwur erneuerte, den Papst und die römische Kirche gegen alle ihre Feinde zu vertheidigen, kam die Gesandtschaft der evan- gelischen Stände aus Deutschland, und that ihm Meldung von der ge- schehenen Protestation auf dem Reichstag zu Speier. Dürfen wir uns wundern, daß er sie ungnädig empfing, daß er sich desto fester in seinem Vorhaben bestärkte, diese ärgerlichen Wirren endlich zu beseitigen? Mit den katholischen Ständen in der Schweiz hatte die habsburgische Macht ein enges Bündniß geschlossen, in Folge dessen es zu einem Krieg und nach einigen Jahren (1531) zu einer Niederlage der evan- gelischen Züricher kam, in der auch Zwingli siel. Nichts Anderes, v. Rohden, Leitfaden. 32

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 498

1859 - Lübeck : Rohden
498 Xxiii. §. 7. Bekenntniß und Bündniß der Evangelischen. davon waren die Evangelischen in Deutschland überzeugt, hatten auch sie zu erwarten. So wie der Kaiser sich den deutschen Grenzen näherte, machte Jedermann sich auf schweren Krieg und Verfolgung gefaßt. §. 7. Bekenntniß und Bündniß der Evangelischen. Was thaten nun Luther und seine Freunde, was thaten die Für- sten und Städte, die ihm anhingen, als der mächtige Kaiser mit der entschiedenen Absicht, sie zu verderben, über die Alpen daherzog? For- derten sie mit feurigen Worten zum Widerstand auf, riefen sie ihre Freunde und Genossen zum Kampf für die heiligsten Güter, für die Freiheit der Predigt, für die Reinheit der Lehre? Nichts weniger. Sie erklärten: um des Glaubens willen dürfe man nicht zu den Waf- fen greisen, man müsse die Noth und den Schaden tragen. Der Kurfürst von Sachsen war entschlossen, dem Kaiser sein Land zu öffnen, und ihn darin nach Willkür verfahren zu lassen. Das war auch die Meinung des Markgrafen von Brandenburg, der Stadt Nürnberg und der anderen evangelischen Fürsten und Städte. Man hatte zwar schon längst daran gearbeitet, sich näher zu verbinden, sich zu gemein- samem Widerstand zu rüsten, besonders der feurige Landgraf Philipp von Hessen hatte sehr dazu gedrängt. Aber jetzt, da der Kaiser er- scheint, der rechtmäßige Oberherr, läßt man alle kriegerischen Gedan- ken fahren. Man tritt zusammen, ja, man beräth sich, aber nicht über Vertheidigungsanstalten, über Stellung von Mannschaft, Befe- stigung von Schlössern, sondern über die Ausarbeitung einer kleinen Schrift, über die Feststellung einer Reihe von Artikeln, über die Un- terzeichnung eines Bekenntnisses, welches Melanchthon unter Luther's Zustimmung ausgeschrieben, und welches nun die Fürsten von Sachsen Hessen, Lüneburg, Anhalt und Brandenburg nebst etlichen Städten sich aneigneten und Unterschrieben. Das ist die berühmte augs- burgische Confession, das noch heute zu Recht bestehende Be- kenntniß der evangelischen Christenheit, nebst Luther's Katechismus der wertheste Eckstein der lutherischen Kirche. Sie ward am 25. Juni 1530 auf dem Reichstage zu Augsburg vor Kaiser und Reich feier- lich verlesen, und von Allen, welche der Wahrheit die Ehre gaben, mit größter Theilnahme und Beifall ausgenommen. Die Katholischen konnten sie nicht widerlegen, obwohl sie es versuchten. Sie gaben es bald auf, wider das Schwert des Geistes, wider das Wort Gottes mit gleichen Waffen zu kämpfen; sie griffen schnell zu einer andern Widerlegung — durch Gewalt. Zwar nicht die Mehrzahl der

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 500

1859 - Lübeck : Rohden
500 Xxiii. §. 7. Bekenritniß und Bündniß der Evangelischen. zertreten; ihnen ist nur wohl unter den Ruinen zerstörter Herrlichkeit, sie gedeihen nur in verwüsteten, zu Grunde gerichteten Ländern. Und diese Unholde hatten angefangen, auch unser deutsches Vaterland zu bedrohen. Schon war Ungarn ihre Beute geworden. Auf dem Schlachtfelde von Mohacz hatte der letzte König aus Dem Stamm der Jagellonen (1526) fein Leben verloren. In Ofen hatte der stolze Sultan Soliman eine Zeitlang seinen Sitz genommen; den ehrgeizi- gen und gewissenlosen Johann Zapolpa, den Fürsten von Sieben- bürgen, hatte er zu seinem Vertreter und Statthalter in Ungarn ein- gesetzt. Da nun aber König Ferdinand sich die ungarische Krone auf's Haupt zu setzen wagte, brach der zürnende Großherr mit seinen Hunderttausenden wieder hervor aus seiner Hauptstadt, über- schwemmte und verwüstete Ungarn unv lagerte sich im Herbst 1529 vor Wien. Da gerieth das ganze deutsche Volk in Schrecken. Die Protestanten, obgleich sie eben erst auf dem Reichstag zu Speier vom König Ferdinand und seinen Rathen so ungnädig behandelt und aus dem Friedeil des Reichs ausgeschlossen waren, vereinigten ihre Fähnlein und ihr Geschütz mit den Katholischen, um die „fremden Teufel" die Donau hinunterzujagen. Und schon hatten die Janitscharen vor Wien's Mauern den Muth verloren. Wie oft hatten sie gestürmt und waren immer mit schwerem Verlust zurückgeworfen. Soliman sah, daß ihm hier seine Grenze gesetzt sei, und wich zurück. Aber schon 1532 be- wegte er sich mit größeren Heeresmassen abermals gegen die deutschen Grenzen. Kurz vorher war, wie wir wissen, der Reichstag zu Augs- burg gehalten, der sch m alkald i sch e Bund geschlossen; das deutsche Reich war in einer schweren Spaltung begriffen. Soliman hatte darauf gerechnet, die Deutschen wider einander zu Felde liegend zu finden; er meinte, dies Mal würde kaum ein Grenzhüter da sein, ihm Widerstand zu leisten. Wie hatte er sich verrechnet! Daö größte und schönste Heer, welches Deutschland seit geraumen Jahren aufgebracht, stand ihm gegenüber. Er wagte nicht es anzugreifen. Nach wenigen Versuchen, in Steiermark einzudringen, um dort zu plündern, hatte er sich entschlossen, zurückzugehen, ohne auch nur das Mindeste von seinen großen Entwürfen in's Werk gesetzt zu haben. Woher nun diese Kraft und Einigkeit der Deutschen? Nicht durch die Nachgiebigkeit der katho- lischen Fürsten; die wollten wenigstens das gerichtliche Verfahren gegen die Protestanten durchaus beibehalten wissen, mochte auch das Reich dar- über zu Trümmern gehen. Es war vielmehr die Besonnenheit des Kai- sers, welcher auch den Unwillen der katholischen Fürsten nicht scheute, als die Noth de§ Augenblicks eine größere Nachgiebigkeit gegen die Prote- stanten forderte, und es war die Vaterlandsliebe der Protestanten, die nach Luther's ernster und begeisterter Aufforderung sich wie Ein Mann gegen die Türken aufmachten, ohne mit berechnender Klugheit die schwie- rige Lage des Kaisers und seines Bruders zu benutzen, um mehr als Sicherheit, Ruhe und Frieden von ihnen zu begehren. Sie waren zu- frieden, wenn sie geduldet wurden.
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