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1. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 75

1911 - Leipzig : Dürr
oben Eampagna, die jetzt nur von wenigen Hirten bewohnt wirb, znr Zeit bcr römischen Kaiser aber wohl angebaut und stark Bestebett war. Die romanische Bevölkerung bitbet in sprachlicher Hinsicht jetzt eine Einheit, ist aber hervorgegangen aus bet" Vermischuug sehr verschiebenartiger Stämme: bcr eigentlich italischen Völker (der Latiner, ©amniter), der Etrusker, der Griechen (Tarent, Syrakus!), der Gallier, der Germanen (ßangobarben), der Normannen, der Araber. Das Königreich Italien ist eine konstitutionelle Monarchie. Die Italiener besitzen an der afrikanischen Küste des Roten Meeres die Kolonie Eritrea. § 25. I>ie Uakkanhaköinsel. 470000 qkm, also kleiner als das Deutsche Reich. 1. Die aus einem breiten nörblichen Teile und dem stark geglieberteu Griechenlanb zusammengesetzte Halbinsel ist nicht wie die Pyrenäen- und Apenninenhalbinsel durch hohe Gebirge vom Rumpfe Europas getrennt. Norbgrenze: Save-Donau. Nach Nw bequeme Verbitibung mit Ungarn, nach No durch das walachische Tieslanb mit Rußlaub. Dem benachbarten Asien nähert sich die Halbinsel am meisten am Bosporus und an der nach türkischen Festungswerken benannten Darbanellenstraße, von benen der erstere an der schmälsten Stelle nur 650 m breit ist. j Die Halbinsel hat eine für den Weltverkehr günstige Lage. Ihre Beziehungen zu dem Morgenlanbe sinb aber lebhafter als die zu den westlichen Säubern des Mittelmeeres, ba sie von O her bequemer zugänglich ist — auch durch die Donau, die bis zum Eisernen Tore von Seeschiffen befahren werben kann — und ihre Westseite bcr hafenarmen Ostküste Italiens gegenüberliegt. In der Geschichte ist wieberholt ihre Bebeutung als Übergangsgebiet zwischen Europa und Asien hervorgetreten; man beule an die Perserkriege, den Zug Alexanbers des Großen, die Kreuzzüge und die Eroberung der Halbinsel durch die Türken. Nach der Oberflächengestalt gliebert sich die Balkanhalbinsel in das westliche Faltenlanb, das sich an die Alpen anschließt und bis in die Zipfel des Peloponneses verläuft, in eine Zone niebrigern Landes, die von den Flüssen Mo-rawa [mörawa] und Warbar durch flössen wirb, und in das östliche Gebirgs-lanb, in das das Becken der Maritza eingesenkt ist. 2. Im westlichen Faltenland streichen die Hauptzüge parallel zur abriatischen Küste; boch stnbet im Gebiete des Schar-Dagh (Dagh = Gebirge) ein Umbiegen sowohl der binarischen (b. s. die norbwestlichen) wie der albanischen Ketten nach No statt. In andern Teilen des Gebirges werben die norbsüblich verlausenben • Hauptkamme durch Querzüge verbunben. So umschließen z.b. Pinbus, die Küstenkette, in welcher der Olymp, der höchste Berg des Faltenlanbes, und der Ossa liegen, und zwei von W nach 0 ziehenbe Bergreihen die Beckenlanbschast Thessatien. Die den Norbwesten aussüttenben, parallel lausenben Züge zeigen an vielen Stellen bieselben Erscheinungen wie der Karst (vergl. S. 39); zu biesem* selbst muß man noch die innere Hochfläche der Halbinsel Istrien rechnen. An ihrer Sübspitze der österreichische Kriegshafen Pola. Zu welchem Staat gehört Fiume?

2. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 48

1892 - Düren : Solinus
— 48 — auf. Sie alle aber wichen in ihrer Lehre so von einander ab, daß viele Parteien entstanden; nur in dem Haß gegen die katholische Kirche waren sie einig. Die von der katholischen Kirche Abgefallenen erhielten den Namen Protestanten. Ans dem Reichstage zu Augsburg 1555 wurde ihnen Religionsfreiheit bewilligt. 19. Der dreißigjährige Krieg. (1618—1(>48.) Seit der Reformation war es um den innern Frieden Deutschlands geschehen. Überall standen sich Katholiken und Protestanten feindlich gegenüber, und es kam zu einem völligen Religionshasse, aus welchem der 30 jährige Krieg entstand. Die protestantischen Fürsten traten zu einem Bündnisse zusammen, welches sie Union nannten. Die katholischen Fürsten schlossen ebenfalls ein Bündnis, welches die hl. Liga hieß. Als nun der Kaiser in Böhmen eine protestantische Kirche schließen und eine andere niederreißen ließ, weil sie ohne kaiserliche Erlaubnis gebaut worden waren, da empörten sich die Böhmen und zogen in Verbindung mit den Unionstruppen gegen den Kaiser in den Krieg. Die katholischen Fürsten aber besiegten sie in der Schlacht am weißen Berge bei Prag 1620. Jetzt fiel der Dänenkönig Christian Iv. in Deutschland ein und machte mit den Protestanten gemeinschaftliche Sache. Nach mehrjährigem Kampfe aber wurden auch diesmal die Feinde von den kaiserlichen Generalen Wallenstein und Tilly geschlagen und vertrieben. Im Friedensschlüsse zu Lübeck (1629) versprach der Dänenkönig, sich fernerhin nicht mehr in die deutschen Angelegenheiten zu mischen. Nun schien der Krieg beendet zu sein. Aber das arme Deutschland hatte erst den Anfang des schrecklichen Krieges gesehen. Der Schwedenkönig Gustav Adolf nahm sich der Protestanten au; er fiel mit einem Heere kriegsgeübter Truppen in Pommern ein und drang dann nach Süden vor. Der Kaiser sandte den Feldherrn L,illy gegen ihn. Dieser aber wurde in der Schlacht ant Lech verwundet und starb bald daraus (1632). Da bewog der Kaiser den Herzog Wallenstein, den er kurz vorher entlassen hatte, wieder gegen die Feinde zu ziehen. Wallenstein that es. Bei Lützen kam es zu einer fürchterlichen Schlacht (1632). Wallen stein wurde geschlagen. Aber auch die

3. Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches und seiner Kolonien mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Anteils am Welthandel und Weltverkehr - S. 48

1918 - München [u.a.] : Oldenbourg
48 Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches Über all der glänzenden Entwicklung des deutschen Wirtschaftslebens ist aber nicht zu vergessen, daß das deutsche Volk als größter Bestandteil der germanischen Rasse in der Welt auch eine deutsche Kulturaufgabe zu erfüllen hat. Die Pflege deutscher Art und deutschen Wesens, deutscher Sprache und deutschen Selbstbewußtseins soll nicht Halt machen an den Grenzen des engeren Vaterlandes; hat doch ketn Volk der Menschheit größere Kulturgüter geschenkt als das deutsche. Darum muß es das Bestreben aller Deutschen sein, durch das Deutsch- tum allerorten Einfluß auf die künftige Entwicklung der Welt zu üben und dem deutschen Volke jene Stellung zu sichern, auf die es vermöge der ihm innewohnenden Kräfte und Fähigkeiten Anspruch zu erheben berechtigt ist. Ein Volk von so großer Zahl und so hochentwickelter Kultur wie das deutsche, hat das Recht und die Pflicht, seine Trieb- und Lebenskraft auch auf außereuropäischem Boden zu betätigen. „Ein Volk, das darauf verzichtet, den eigenen Geist und die eigene Art zur Geltung zu bringen in dem viel- farbigen Bilde menschlicher Kultur, versäumt seine Pflicht nicht nur gegen sich selbst sondern auch gegen die Menschheit." (Dietrich Schäfer.) Die einzelnen deutschen Landschaften. 1. Das Norddeutsche Tiefland. Gliederung. Die Bodenbeschaffenheit des Tieflandes ist sehr verschieden. Es lassen sich drei Zonen unterscheiden: /f. d i e südliche, fast ebene Zone des Lehms, das Land des Zuckerrüben- und Getreidebaues. d i e mittlere, hügelige Zone der (jüngeren) Moränen- l a n d s ch a f t, das Gebiet der großen Flußtäler und Seen, der Moränen, der Moore und Heiden (f. S. 50) und endlich ö i e Küstenzone, ein Anschwemmungsgebiet der Flüsse und des Meeres, der M a r s ch e u s a u m, ein Gebiet der Rinderzucht, des Ge- treide- und Gemüsebaues. a) Die südliche Lößzone. Dieses Fruchtgebiet umfaßt das nördliche Sachsen, Niederschlesien, Anhalt, die Gegend um den Harz bis nach Braunschweig und Hau- nover. Am Rhein, an der Saale und Mulde, dann an der Oder dringt dieses ge- segnete Frnchiland noch tief in die deutsche Mittelgebirgsschwelle ein und bildet die kölnische, westfälische, Leipziger und schlesische Bucht. Da sich hier zu dem Bodenreichtum der Landschaft noch eine äußerst gün- stige Verkehrslaae gesellt, so sind in diesen Buchten mächtige Handels- Plätze entstanden, im W. die Königin der Rheinlande, Köln, im Herzen Deutsch- lands Leipzig, im O. Breslau. Eine ähnliche günstige Randlage besitzen ferner die Städte Aachen, Münster, Osnabrück, Minden, H a n - nover, Braun schweig, Magdeburg, Halle, Dresden und Görlitz. , b) Tie mittlere Zone der Seen, der Heiden und Moore. Stellenweise wechselt in diesem Teile der Niederung mit dem dürren Sand t o n r e i ch e r

4. Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches und seiner Kolonien mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Anteils am Welthandel und Weltverkehr - S. 68

1918 - München [u.a.] : Oldenbourg
68 Gesamtüberblick über die deutschen Kolonien. Handel. Der Gesamthandelsverkehr der deutschen Kolonien stellt im Außenhandel Deutschlands mit seinen 21 Milliarden Mark freilich noch eine sehr 1896: Gesamthandel 32600000 M. Einfuhr: 21 000 000 M. «Ml Ausfuhr: 11500 000 M. 1912: Gesamthandel 263559 000 M. Einfuhr: 142 679 000 M. Ausfuhr: 120880000 M. Handel. bescheidene Summe dar; er bezifferte sich 1912 (ohne Kiautschou) auf 263 Mill. Mark, mit Kiautschou (über 220 Mill. Mark) auf rd. y2 Milliarde Mark. Im Vergleich zu den ersten Anfängen dieses Handels bedeutet dieser Betrag immerhin einen ansehn- lichen Fortschritt. Das Deutsche Reich ist an dem Handel der Kolonien (ohne Kiautschou) mit rd. 2/s beteiligt. Die Steigerung des Handels zwischen dem Mutterland und den Kolonien zeigt sich auch im Anwachsen des Schiffsverkehrs (f. S. 67). Geldanlage. Tie Gelder, die in den Kolonien von Einzelnen oder Gesell- schaften angelegt sind, betragen rd. % Milliarde Mark. Leider ist hieran auslän- disches, besonders englisches Geld ziemlich stark (Im Mill. Mark) beteiligt. 1896: 62 000 000 M. 1912: 505 000 000 M. Geldanlagen der Erwerbsgesellschaften. Die Gesamtentwicklung unserer afrikanischen Kolonien bewegt sich in stark auf- . steigender Linie. Jede Kolonie ist ein Ausstrahlungspunkt für deutsche Kultur und deutsches Ansehen. Indem wir jungfräuliches Land urbar machen und niedrig stehende Völker zu höherer Kultur erziehen, betätigen wir uns erst als Weltvolk und helfen den Ruhm von deutscher Tüchtigkeit über alle Erdteile verbreiten. Damit wächst unser Einfluß auf die Völkerschicksale, auf die Weltpolitik; denn nur dem Tüchtigen gehört die Welt. Die Anteilnahme an der Wirtschaft- lichen Weltherrschaft muß Deutschlands Ziel sein. Wie der Brite ruft: Rule Britannia, rule the waves; mit dem gleichen Stolze darf das Weltvolk der Deutschen ausrufen: „Unser Feld die Welt!"

5. Geschichte für die Mittelstufe - S. 15

1913 - Breslau : Hirt
A. Deutsche Geschichte. 15 100000 Menschen verloren ihr Leben. Endlich wurden die Aufrührer von den Fürsten besiegt. 6. Luthers Ende. Luther hatte sich im Jahre 1525 mit einer Nonne, Katharina von Bora, verheiratet. Er starb am 18. Februar 1546 zu Eisleben und wurde in der Schloßkirche zu Wittenberg begraben. 7. Die Ausbreitung der neuen Lehre. Die neue Lehre verbreitete sich schnell. Beim Tode Luthers war fast ganz Norddeutschland und ein großer Teil von Süddeutschland protestantisch. Der Hochmeister des Deutschen Ordens, Albrecht von Brandenburg, trat 1525 zu Luther über und verwandelte das Ordensland Preußen in ein weltliches Herzogtum. Der Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg wandte sich 1539 der Reformation zu. Auch Minden und Herford nahmen die neue Lehre an. Die Grafschaft Ravensberg folgte und ebenso die Grafschaft Mark. Dagegen blieb das Bistum Paderborn und der südliche Teil Westfalens, wo die Erzbischöfe von Cöln regierten, der alten Lehre treu. In der Stadt Paderborn versuchten der Pastor Hoitbaud und der Domprediger Holthausen die Reformation einzuführen. Doch das Domkapitel und der Bischof traten ihnen entgegen. Durch die Jesuiten wurden viele Abgefallene zur katholischen Kirche zurückgeführt. Später lehnte sich die Stadt abermals unter dem Bürgermeister Liborius Wichards gegen ihren Bischof auf. Der Aufruhr wurde indes unterdrückt und Wichards im Jahre 1604 hingerichtet. In der Stadt Höxter und der Umgegend verkündete der Prediger Winnigstedt den neuen Glauben. Er saud großen Anhang. Es entstand ein heftiger Streit zwischen der Stadt und der Abtei Corvey über die gegenseitigen Rechte. Das Kloster wurde sogar von den Bürgern belagert und beschossen. 8. Das Konzil von Trient. Die Päpste hatten den Abfall von der Kirche zu verhindern gesucht, doch ohne Erfolg. Da berief im Jahre 1545 der Heilige Vater eine allgemeine Kirchenversammlung nach Trient in Tirol. Die neuen Lehren der Reformatoren wurden geprüft und einstimmig verworfen. Dann wurden die katholischen Glaubenslehren festgestellt und begründet. Die Neuerer wurden aus der Kirche ausgeschlossen. Ferner prüfte das Konzil die Mißbräuche und erließ heilsame Verordnungen gegen sie. Für das Leben der Gläubigen erließ es besondere Bestimmungen. Vor allem schützte es die Heiligkeit der Ehe. So wurde das kirchliche Leben in heilsamer Weise erneuert. 9. Ter Dreißigjährige Krieg. a) Die Schrecknisse des Krieges. Das Neuaufblühen des alten Glaubens sollte aber schon bald in trauriger Weise gestört werden. Der Religionssriede zwischen den Katholiken und Protestanten dauerte nur etwas länger als ein halbes Jahrhundert. Dann brach der Dreißigjährige Krieg (1618—1648) aus. Er wurde zwischen den Katholiken und Protestanten geführt. An der Spitze der Katholiken stand der Kaiser Ferdinand Ii. mit seinen Feldherren Wallenstein und Tilly. Den protestantischen Fürsten

6. Theil 2, Abth. 1 - S. 71

1822 - München : Lentner
71 Spaniens und des südlichen Galliens in der ersten Hinsicht nöthig, und der unglückliche Feldzug nach dem südlichen Arabien hatte warscheinlich die Absicht, den Handel Alexandriens mit Indien auf diesem Wege in nähere Verbindung zu bringen. Selbst der Angriffskrieg der Römer gegen die Germanischen Völkerschaften scheint wegen der Sicherheit der Grenzen des Reichs er- öffnet worden zu seyn. Doch diese Begebenheit geht uns mehr an, als daß wir nicht sie und das Volk, welches sich hier zum ersten Mahl den Römern siegreich entgegen- stellte, etwas näher kennen lernen sollten. 2. D i e a l t e n D e u t sch e n. Im Norden des Römischen Reiches, von der Do- nau bis zur Nord- und Ostsee, vom Rhein bis zur Weich- sel und zu den Carpathischen Gebirgen wohnten die Ger- manen (Heermänner), wie die Römer sie nannten, oder wie sie später hießen, die Deutschen. Welches ihre ursprünglichen Wohnsitze gewesen, und wann sie in dieses Land eingewandert, darüber weiß niemand etwas Bestimm- tes anzugeben. Zwar findet sich in Sprache und Sitten eine auffallende Aehnlichkeit zwischen Deutschen und Per- sern; allein hier haben wir nur die äußerste« Enden einer großen genealogischen Linie, deren Mittelglieder so bald nicht ausfündig gemacht werden dürften. Das alte Deutschland war ein rauhes und unwirth- bares Land, voll ungeheurer Waldungen, Sümpfe und öder Strecken. Der große Hercinische Wald zog sich von den Alpen 60 Tagreisen weit hindurch. Der^Boden war wenig bearbeitet. An Getraide konnte man nur Gerste und Haber bauen. Die Weiden aber waren grasreich und schön, und das Rindvieh, so wie die Pferde, wenn gleich klein und unansehnlich, doch von sehr guter Art. Edleobst- V

7. Theil 2, Abth. 1 - S. 28

1822 - München : Lentner
23 die Menschen lieb habe, ihre Bedürfnisse kenne, ihre Ge- bethe erhöre, ihre Sünden verzeihe, und seinen Eingebor- rien aus Liebe für sie gegeben habe. Er lehrte von Sich selbst; daß Er in der allervollkommensten Einigung mit dem Vater und in der allergenauesten Verbindung mit den Menschen stehe, d. h., daß Er Gottes wahrer Sohn, Eins mit dem Vater, und ein Gegenstand der Verehrung wie der Vater, und zugleich unser Licht, unsre Nahrung, un- ser Lehrer, unser Beyspiet, unser Hirt, unser Erlöser, unsre Wahrheit, unsre Starke und unser Leben sey; daß sein Daseyn Ewigkeit und Zeit, Zeit und Ewigkeit um- fasse, d. h., daß Er vor Grundlegung der Welt seine Herrlichkeit im Schooße des Vaters gehabt habe, von dem Vater gesendet auf die Erde gekommen sey, auf Erden alle Aufträge des Vaters zum Wohle der Menschen mit vollkommenster Treue vollbringe, und einst wiederkommen werde, die Todten zu erwecken und die Guten von den Bösen zu sondern. Er lehrte von dem heiligen Geiste: daß Er ein Geist der Wahrheit sey, den die Welt nicht empfangen könne, und der bey den Jüngern sey und blei- be; daß Er ein Zeuge von Jesus und ein Dolmetscher von seiner Lehre, ein Ankünder der Zukunft und ein Leh- rer aller Wahrheit, ein Verkläret unsers Herrn und ein strafender Ueberzeuger der Welt sey; daß Ihn der Vater denen geben werde, die Ihn darum bitten; daß sich ohne Ihn keine Umschaffung des Menschen zum Guten, so wie ohne diese Umschaffung kein Antheil am Reiche Gottes hoffen lasse. Von der Menschheit, das >st, von ihrem Urstande, ihrem Falle, ihrer Wiederauferstehung, ihrer Bestimmung, ihren Schicksalen, Pflichten, Verirrungen und Hoffnungen, lehrte Er: daß die Erde ein Acker und auf diesem guter Saame und Unkraut gesäet sey; daß der Hausvater nur guten Waizen auf sein Feld ausgesaet ha- be, und das Unkraut nicht aus der Hand dessen, dem der Acker angehört, gekommen sey; daß der Gute eine Aus- saat des Menschensohnes, der Böse eure Aussaat des Ten-

8. Theil 2, Abth. 1 - S. 70

1822 - München : Lentner
70 gleichen die Asiatische Grenze am Euphrat hatte einer sorgfältigen Beschützung nöthig, welche eine große Kriegs- macht erforderte. Daher führte August stehende Heere ein, wozu schon in den letzten Zeiten der Republik der Grund gelegt worden war, da man wegen der lange dau- ernden Kriege die Truppen nicht wie sonst am Ende des Feldzuges entlassen durfte, sondern sie noch länger im Dienste behalten mußte. Diese Heere bestanden, wie seit langer Zeit, aus National-und Provinzialtruppen, das ist, aus Römischen Bürgern und der in den Provinzen ausgehobenen Mannschaft. Diese Truppen, die man auf 170.000 Mann schätzen kann, .lagen nicht in Städten, sondern standen im Sommer in gewöhnlichen, im Winter aber in besonders für die rauhe Jahreszeit eingerichteten Lagern (castra stativa), welches in der Folge zur Entste- hung mancher Städte Gelegenheit gegeben hat. Hierzu kam die Leibwache des Imperators von Q bis 10 Gehör- ten , jede zu 1000 Mann (eoliortes xraewrianae), und die Stadtwache von 3 Gehörten (eoliortes urbanae). Die Seemacht war nicht so stark, wie sie es auch nicht zu seyn brauchte. Zwey große Flotten standen, die eine zu Misenum, die andere zu Ravenna, zwey andere zu Fre- jus in Gallien und im schwarzen Meere, und hatten aus- ser dem Schiffsvolke noch 12,000 Mann Soldaten, so, daß die eigentliche Kriegsmacht der Römer über 200,000 Mann betrug. Allein es stand ihnen auch noch die Macht verschiedener ausländischer Fürsten zu Dienste, als der in Palästina, in Comagene, in einem Theile von Pontus, in Kleinarmenien, in Thracien, welche Tacitus nicht viel geringer schätzt, wobey aber doch das Ganze höchstens 450.000 Mann betragen konnte. Diese Macht sollte aber nur zum Schutze des Staates, nicht zu seiner Vergröße- rung dienen. Und obschon August einige zum Theil schwere Kriege führte, so hatten sie doch hauptsächlich die Sicherheit des Innern und die Deckung der Grenzen zum Zweck. So war die Unterwerfung des nördlichen

9. Theil 2, Abth. 2 - S. 78

1822 - München : Lentner
78 Sitten und Gesetzen. Daher konnten sie selbst nicht blei- den, wie sie in ihren Wäldern gewesen waren: und es ist wichtig, daß wir uns die große Verschiedenheit der als Eroberer in fremde Länder ausgewanderten von den im Vaterlande und den alten einfachen Sitten gebliebenen Stämmen in ihren Hanptzügen vor Augen stellen. Die Deutschen Eroberer fanden in Gallien, Spa- nien, Italien und England Einwohner, aus Römern und Landeseingebornen gemischt. Sie ließen sie zwar in ihren Wohnsitzen, aber größtentheils als Knechte, oder doch als solche, die sie der Waffenehre unwerth hielten. Nach dem Fränkischen Gesetze brauchte man für einen erschlagenen Römer oder Gallier nur den vierten Theil des Sühngel- des zu bezahlen, was für einen freyen Franken entrichtet werden mußte. Das aber wirkt verderblich auf den Sinn des Menschen, wenn er vielmehr Knechte und Leibeigene um sich sieht als freye und freygesinnte Männer. Auch konnte es nicht wohl ansbleiben, daß nicht nach und nach die Deutschen sich mit den Landeseinwohnern verwischten, und Paß manche von diesen, welche an List und Feinheit den Deutschen überlegen waren, bald zu hohen Aemtern bey schwachen Königen gelaugten, und ihre vorigen Herren beherrschten. Die größte Veränderung bey den ausgewanderten Deutschen Stämmen ging mir der Sprache vor. Denn da in den eroberten Ländern hauptsächlich die Römische oder Lateinische Sprache geredet wurde, und diese da- mahls um vieles ausgebildeter war als die Deutsche: so konnte sie nicht durch diese verdrängt werden, sondern es entstand eine Mischung, zu denen oft auch noch die eigent» liche Landessprache als ein dritter '^estandtheil hinzukam; und so bildeten sich die Grundlagen der henligen süd- und west; Europäischen Sprachen, nahmentlich der Jta: lienischen. Französischen, Spanischen, Portugiesischen, Englischen.

10. Theil 2, Abth. 2 - S. 82

1822 - München : Lentner
82 Wasserprvbe, der Kesselfang, das Kreuzurtheil und der gerichtliche Zweykampf waren. Diese Unschuldsproben erhielten sich ungeachtet ihrer Unvollkommenheit bis ins zwölfte Jahrhundert. Der ganze sittliche und bürg erliche Z ustand der Deutschen Völkerschaften, in den ersten Jahrhunder- ten nach der Völkerwanderung, war in gewisser Hinsicht schlimmer, als das alte einfache Leben, da sie noch den unmittelbaren Antrieben ihrer Natur folgten. Sie waren in dem Uebergange aus dem unbewußten Naturleben zu einiger Bildung; und diese Zeit eines Voikes ist die übelste, weil das Bewußtseyn der sittlichen Würde zu er- wachen anfangt, ohne daß die Kraft der Selbstbeherr- schung schon da ist, um die gewaltigen Triebe und Lei- denschaften zu überwinden. Doch muß hier bemerkt werden, daß die ganze vor- liegende Schilderung nur auf die ausgewanderten und er- obernden Deutschen Völker paßt, und daß dagegen die Alemannen, Bayern, Thüringer und Sachsen, also die Bewohner des eigentlichen Deutschlands, noch lange in den alten Sitten und Verfassungen geblieben, und die Bewahrer der Deutschen Eigenthümlichkeit gewesen sind. 6. Bonifacius, Apostel der Deutschen. Die Gothen, Burgunder, Longobarden und Franken hatten schon früher das Cbristenthum angenommen; im eigentlichen Deutschlande aber erschien es um ein paar Jahrhunderte später. Denn obschon die Alemannen, Thü- ringer und Bayern den Franken unterworfen worden, so gaben diese sich doch nicht viel Mühe, die heilige Lehre unter ihnen zu verbreiten. Es schien, als wenn sie, die das Christenthum durch Noth und im Getümmel der Schlacht angenommen hatten, es auch nur durch das
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