TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Norbgrenze Pola
Extrahierte Ortsnamen: Tarent Syrakus Italien Eritrea Europas Ungarn Donau Italiens Europa Asien Istrien Fiume
— 48 —
auf. Sie alle aber wichen in ihrer Lehre so von einander ab, daß viele Parteien entstanden; nur in dem Haß gegen die katholische Kirche waren sie einig. Die von der katholischen Kirche Abgefallenen erhielten den Namen Protestanten. Ans dem Reichstage zu Augsburg 1555 wurde ihnen Religionsfreiheit bewilligt.
19. Der dreißigjährige Krieg. (1618—1(>48.)
Seit der Reformation war es um den innern Frieden Deutschlands geschehen. Überall standen sich Katholiken und Protestanten feindlich gegenüber, und es kam zu einem völligen Religionshasse, aus welchem der 30 jährige Krieg entstand. Die protestantischen Fürsten traten zu einem Bündnisse zusammen, welches sie Union nannten. Die katholischen Fürsten schlossen ebenfalls ein Bündnis, welches die hl. Liga hieß. Als nun der Kaiser in Böhmen eine protestantische Kirche schließen und eine andere niederreißen ließ, weil sie ohne kaiserliche Erlaubnis gebaut worden waren, da empörten sich die Böhmen und zogen in Verbindung mit den Unionstruppen gegen den Kaiser in den Krieg. Die katholischen Fürsten aber besiegten sie in der Schlacht am weißen Berge bei Prag 1620.
Jetzt fiel der Dänenkönig Christian Iv. in Deutschland ein und machte mit den Protestanten gemeinschaftliche Sache. Nach mehrjährigem Kampfe aber wurden auch diesmal die Feinde von den kaiserlichen Generalen Wallenstein und Tilly geschlagen und vertrieben. Im Friedensschlüsse zu Lübeck (1629) versprach der Dänenkönig, sich fernerhin nicht mehr in die deutschen Angelegenheiten zu mischen. Nun schien der Krieg beendet zu sein. Aber das arme Deutschland hatte erst den Anfang des schrecklichen Krieges gesehen.
Der Schwedenkönig Gustav Adolf nahm sich der Protestanten au; er fiel mit einem Heere kriegsgeübter Truppen in Pommern ein und drang dann nach Süden vor. Der Kaiser sandte den Feldherrn L,illy gegen ihn. Dieser aber wurde in der Schlacht ant Lech verwundet und starb bald daraus (1632). Da bewog der Kaiser den Herzog Wallenstein, den er kurz vorher entlassen hatte, wieder gegen die Feinde zu ziehen. Wallenstein that es. Bei Lützen kam es zu einer fürchterlichen Schlacht (1632). Wallen stein wurde geschlagen. Aber auch die
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Personennamen: Christian_Iv Gustav_Adolf Gustav Adolf
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Prag Deutschland Deutschland Pommern
48 Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches
Über all der glänzenden Entwicklung des deutschen Wirtschaftslebens ist aber
nicht zu vergessen, daß das deutsche Volk als größter Bestandteil der
germanischen Rasse in der Welt auch eine deutsche Kulturaufgabe zu
erfüllen hat. Die Pflege deutscher Art und deutschen Wesens, deutscher Sprache
und deutschen Selbstbewußtseins soll nicht Halt machen an den Grenzen des engeren
Vaterlandes; hat doch ketn Volk der Menschheit größere Kulturgüter geschenkt als
das deutsche. Darum muß es das Bestreben aller Deutschen sein, durch das Deutsch-
tum allerorten Einfluß auf die künftige Entwicklung der Welt zu üben und dem
deutschen Volke jene Stellung zu sichern, auf die es vermöge der ihm innewohnenden
Kräfte und Fähigkeiten Anspruch zu erheben berechtigt ist.
Ein Volk von so großer Zahl und so hochentwickelter Kultur wie das
deutsche, hat das Recht und die Pflicht, seine Trieb- und Lebenskraft auch
auf außereuropäischem Boden zu betätigen. „Ein Volk, das darauf verzichtet,
den eigenen Geist und die eigene Art zur Geltung zu bringen in dem viel-
farbigen Bilde menschlicher Kultur, versäumt seine Pflicht nicht nur gegen sich
selbst sondern auch gegen die Menschheit." (Dietrich Schäfer.)
Die einzelnen deutschen Landschaften.
1. Das Norddeutsche Tiefland.
Gliederung. Die Bodenbeschaffenheit des Tieflandes ist sehr verschieden. Es
lassen sich drei Zonen unterscheiden:
/f. d i e südliche, fast ebene Zone des Lehms, das Land des
Zuckerrüben- und Getreidebaues.
d i e mittlere, hügelige Zone der (jüngeren) Moränen-
l a n d s ch a f t, das Gebiet der großen Flußtäler und Seen, der Moränen,
der Moore und Heiden (f. S. 50) und endlich
ö i e Küstenzone, ein Anschwemmungsgebiet der Flüsse und des
Meeres, der M a r s ch e u s a u m, ein Gebiet der Rinderzucht, des Ge-
treide- und Gemüsebaues.
a) Die südliche Lößzone. Dieses Fruchtgebiet umfaßt das nördliche Sachsen,
Niederschlesien, Anhalt, die Gegend um den Harz bis nach Braunschweig und Hau-
nover. Am Rhein, an der Saale und Mulde, dann an der Oder dringt dieses ge-
segnete Frnchiland noch tief in die deutsche Mittelgebirgsschwelle ein und bildet die
kölnische, westfälische, Leipziger und schlesische Bucht.
Da sich hier zu dem Bodenreichtum der Landschaft noch eine äußerst gün-
stige Verkehrslaae gesellt, so sind in diesen Buchten mächtige Handels-
Plätze entstanden, im W. die Königin der Rheinlande, Köln, im Herzen Deutsch-
lands Leipzig, im O. Breslau. Eine ähnliche günstige Randlage besitzen
ferner die Städte Aachen, Münster, Osnabrück, Minden, H a n -
nover, Braun schweig, Magdeburg, Halle, Dresden und
Görlitz. ,
b) Tie mittlere Zone der Seen, der Heiden und Moore. Stellenweise
wechselt in diesem Teile der Niederung mit dem dürren Sand t o n r e i ch e r
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
68
Gesamtüberblick über die deutschen Kolonien.
Handel. Der Gesamthandelsverkehr der deutschen Kolonien stellt im
Außenhandel Deutschlands mit seinen 21 Milliarden Mark freilich noch eine sehr
1896: Gesamthandel 32600000 M.
Einfuhr: 21 000 000 M.
«Ml Ausfuhr: 11500 000 M.
1912: Gesamthandel 263559 000 M. Einfuhr: 142 679 000 M.
Ausfuhr: 120880000 M.
Handel.
bescheidene Summe dar; er bezifferte sich 1912 (ohne Kiautschou) auf 263 Mill. Mark,
mit Kiautschou (über 220 Mill. Mark) auf rd. y2 Milliarde Mark. Im Vergleich zu
den ersten Anfängen dieses Handels bedeutet dieser Betrag immerhin einen ansehn-
lichen Fortschritt. Das Deutsche Reich ist an dem Handel der Kolonien (ohne Kiautschou)
mit rd. 2/s beteiligt. Die Steigerung des Handels zwischen dem Mutterland und
den Kolonien zeigt sich auch im Anwachsen des Schiffsverkehrs (f. S. 67).
Geldanlage. Tie Gelder, die in den Kolonien von Einzelnen oder Gesell-
schaften angelegt sind, betragen rd. % Milliarde Mark. Leider ist hieran auslän-
disches, besonders englisches Geld ziemlich stark (Im Mill. Mark) beteiligt.
1896: 62 000 000 M.
1912: 505 000 000 M.
Geldanlagen der Erwerbsgesellschaften.
Die Gesamtentwicklung unserer afrikanischen Kolonien bewegt sich in stark auf- .
steigender Linie.
Jede Kolonie ist ein Ausstrahlungspunkt für deutsche Kultur und
deutsches Ansehen. Indem wir jungfräuliches Land urbar machen und niedrig
stehende Völker zu höherer Kultur erziehen, betätigen wir uns erst als Weltvolk
und helfen den Ruhm von deutscher Tüchtigkeit über alle Erdteile verbreiten.
Damit wächst unser Einfluß auf die Völkerschicksale, auf die Weltpolitik; denn
nur dem Tüchtigen gehört die Welt. Die Anteilnahme an der Wirtschaft-
lichen Weltherrschaft muß Deutschlands Ziel sein. Wie der Brite ruft:
Rule Britannia, rule the waves; mit dem gleichen Stolze darf das Weltvolk
der Deutschen ausrufen: „Unser Feld die Welt!"
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
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Schulformen (OPAC): Katholische Schule, Wenig gegliederte Schule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
A. Deutsche Geschichte.
15
100000 Menschen verloren ihr Leben. Endlich wurden die Aufrührer von den Fürsten besiegt.
6. Luthers Ende. Luther hatte sich im Jahre 1525 mit einer Nonne, Katharina von Bora, verheiratet. Er starb am 18. Februar 1546 zu Eisleben und wurde in der Schloßkirche zu Wittenberg begraben.
7. Die Ausbreitung der neuen Lehre. Die neue Lehre verbreitete sich schnell. Beim Tode Luthers war fast ganz Norddeutschland und ein großer Teil von Süddeutschland protestantisch. Der Hochmeister des Deutschen Ordens, Albrecht von Brandenburg, trat 1525 zu Luther über und verwandelte das Ordensland Preußen in ein weltliches Herzogtum. Der Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg wandte sich 1539 der Reformation zu. Auch Minden und Herford nahmen die neue Lehre an. Die Grafschaft Ravensberg folgte und ebenso die Grafschaft Mark. Dagegen blieb das Bistum Paderborn und der südliche Teil Westfalens, wo die Erzbischöfe von Cöln regierten, der alten Lehre treu. In der Stadt Paderborn versuchten der Pastor Hoitbaud und der Domprediger Holthausen die Reformation einzuführen. Doch das Domkapitel und der Bischof traten ihnen entgegen. Durch die Jesuiten wurden viele Abgefallene zur katholischen Kirche zurückgeführt. Später lehnte sich die Stadt abermals unter dem Bürgermeister Liborius Wichards gegen ihren Bischof auf. Der Aufruhr wurde indes unterdrückt und Wichards im Jahre 1604 hingerichtet. In der Stadt Höxter und der Umgegend verkündete der Prediger Winnigstedt den neuen Glauben. Er saud großen Anhang. Es entstand ein heftiger Streit zwischen der Stadt und der Abtei Corvey über die gegenseitigen Rechte. Das Kloster wurde sogar von den Bürgern belagert und beschossen.
8. Das Konzil von Trient. Die Päpste hatten den Abfall von der Kirche zu verhindern gesucht, doch ohne Erfolg. Da berief im Jahre 1545 der Heilige Vater eine allgemeine Kirchenversammlung nach Trient in Tirol. Die neuen Lehren der Reformatoren wurden geprüft und einstimmig verworfen. Dann wurden die katholischen Glaubenslehren festgestellt und begründet. Die Neuerer wurden aus der Kirche ausgeschlossen. Ferner prüfte das Konzil die Mißbräuche und erließ heilsame Verordnungen gegen sie. Für das Leben der Gläubigen erließ es besondere Bestimmungen. Vor allem schützte es die Heiligkeit der Ehe. So wurde das kirchliche Leben in heilsamer Weise erneuert.
9. Ter Dreißigjährige Krieg.
a) Die Schrecknisse des Krieges. Das Neuaufblühen des alten Glaubens sollte aber schon bald in trauriger Weise gestört werden. Der Religionssriede zwischen den Katholiken und Protestanten dauerte nur etwas länger als ein halbes Jahrhundert. Dann brach der Dreißigjährige Krieg (1618—1648) aus. Er wurde zwischen den Katholiken und Protestanten geführt. An der Spitze der Katholiken stand der Kaiser Ferdinand Ii. mit seinen Feldherren Wallenstein und Tilly. Den protestantischen Fürsten
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Katharina_von_Bora Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Joachim_Ii Holthausen Wichards Ferdinand_Ii Ferdinand Tilly
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
71
Spaniens und des südlichen Galliens in der ersten
Hinsicht nöthig, und der unglückliche Feldzug nach dem
südlichen Arabien hatte warscheinlich die Absicht,
den Handel Alexandriens mit Indien auf diesem Wege in
nähere Verbindung zu bringen. Selbst der Angriffskrieg
der Römer gegen die Germanischen Völkerschaften
scheint wegen der Sicherheit der Grenzen des Reichs er-
öffnet worden zu seyn. Doch diese Begebenheit geht uns
mehr an, als daß wir nicht sie und das Volk, welches
sich hier zum ersten Mahl den Römern siegreich entgegen-
stellte, etwas näher kennen lernen sollten.
2.
D i e a l t e n D e u t sch e n.
Im Norden des Römischen Reiches, von der Do-
nau bis zur Nord- und Ostsee, vom Rhein bis zur Weich-
sel und zu den Carpathischen Gebirgen wohnten die Ger-
manen (Heermänner), wie die Römer sie nannten, oder
wie sie später hießen, die Deutschen. Welches ihre
ursprünglichen Wohnsitze gewesen, und wann sie in dieses
Land eingewandert, darüber weiß niemand etwas Bestimm-
tes anzugeben. Zwar findet sich in Sprache und Sitten
eine auffallende Aehnlichkeit zwischen Deutschen und Per-
sern; allein hier haben wir nur die äußerste« Enden einer
großen genealogischen Linie, deren Mittelglieder so bald
nicht ausfündig gemacht werden dürften.
Das alte Deutschland war ein rauhes und unwirth-
bares Land, voll ungeheurer Waldungen, Sümpfe und
öder Strecken. Der große Hercinische Wald zog sich von
den Alpen 60 Tagreisen weit hindurch. Der^Boden war
wenig bearbeitet. An Getraide konnte man nur Gerste
und Haber bauen. Die Weiden aber waren grasreich und
schön, und das Rindvieh, so wie die Pferde, wenn gleich
klein und unansehnlich, doch von sehr guter Art. Edleobst-
V
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
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Extrahierte Ortsnamen: Spaniens Galliens Indien Ostsee Rhein Deutschland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
23
die Menschen lieb habe, ihre Bedürfnisse kenne, ihre Ge-
bethe erhöre, ihre Sünden verzeihe, und seinen Eingebor-
rien aus Liebe für sie gegeben habe. Er lehrte von Sich
selbst; daß Er in der allervollkommensten Einigung mit
dem Vater und in der allergenauesten Verbindung mit den
Menschen stehe, d. h., daß Er Gottes wahrer Sohn, Eins
mit dem Vater, und ein Gegenstand der Verehrung wie
der Vater, und zugleich unser Licht, unsre Nahrung, un-
ser Lehrer, unser Beyspiet, unser Hirt, unser Erlöser,
unsre Wahrheit, unsre Starke und unser Leben sey; daß
sein Daseyn Ewigkeit und Zeit, Zeit und Ewigkeit um-
fasse, d. h., daß Er vor Grundlegung der Welt seine
Herrlichkeit im Schooße des Vaters gehabt habe, von dem
Vater gesendet auf die Erde gekommen sey, auf Erden
alle Aufträge des Vaters zum Wohle der Menschen mit
vollkommenster Treue vollbringe, und einst wiederkommen
werde, die Todten zu erwecken und die Guten von den
Bösen zu sondern. Er lehrte von dem heiligen Geiste:
daß Er ein Geist der Wahrheit sey, den die Welt nicht
empfangen könne, und der bey den Jüngern sey und blei-
be; daß Er ein Zeuge von Jesus und ein Dolmetscher
von seiner Lehre, ein Ankünder der Zukunft und ein Leh-
rer aller Wahrheit, ein Verkläret unsers Herrn und ein
strafender Ueberzeuger der Welt sey; daß Ihn der Vater
denen geben werde, die Ihn darum bitten; daß sich ohne
Ihn keine Umschaffung des Menschen zum Guten, so wie
ohne diese Umschaffung kein Antheil am Reiche Gottes
hoffen lasse. Von der Menschheit, das >st, von ihrem
Urstande, ihrem Falle, ihrer Wiederauferstehung, ihrer
Bestimmung, ihren Schicksalen, Pflichten, Verirrungen
und Hoffnungen, lehrte Er: daß die Erde ein Acker und
auf diesem guter Saame und Unkraut gesäet sey; daß der
Hausvater nur guten Waizen auf sein Feld ausgesaet ha-
be, und das Unkraut nicht aus der Hand dessen, dem der
Acker angehört, gekommen sey; daß der Gute eine Aus-
saat des Menschensohnes, der Böse eure Aussaat des Ten-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
70
gleichen die Asiatische Grenze am Euphrat hatte einer
sorgfältigen Beschützung nöthig, welche eine große Kriegs-
macht erforderte. Daher führte August stehende Heere
ein, wozu schon in den letzten Zeiten der Republik der
Grund gelegt worden war, da man wegen der lange dau-
ernden Kriege die Truppen nicht wie sonst am Ende des
Feldzuges entlassen durfte, sondern sie noch länger im
Dienste behalten mußte. Diese Heere bestanden, wie seit
langer Zeit, aus National-und Provinzialtruppen, das
ist, aus Römischen Bürgern und der in den Provinzen
ausgehobenen Mannschaft. Diese Truppen, die man auf
170.000 Mann schätzen kann, .lagen nicht in Städten,
sondern standen im Sommer in gewöhnlichen, im Winter
aber in besonders für die rauhe Jahreszeit eingerichteten
Lagern (castra stativa), welches in der Folge zur Entste-
hung mancher Städte Gelegenheit gegeben hat. Hierzu
kam die Leibwache des Imperators von Q bis 10 Gehör-
ten , jede zu 1000 Mann (eoliortes xraewrianae), und
die Stadtwache von 3 Gehörten (eoliortes urbanae). Die
Seemacht war nicht so stark, wie sie es auch nicht zu
seyn brauchte. Zwey große Flotten standen, die eine zu
Misenum, die andere zu Ravenna, zwey andere zu Fre-
jus in Gallien und im schwarzen Meere, und hatten aus-
ser dem Schiffsvolke noch 12,000 Mann Soldaten, so,
daß die eigentliche Kriegsmacht der Römer über 200,000
Mann betrug. Allein es stand ihnen auch noch die Macht
verschiedener ausländischer Fürsten zu Dienste, als der in
Palästina, in Comagene, in einem Theile von Pontus, in
Kleinarmenien, in Thracien, welche Tacitus nicht viel
geringer schätzt, wobey aber doch das Ganze höchstens
450.000 Mann betragen konnte. Diese Macht sollte aber
nur zum Schutze des Staates, nicht zu seiner Vergröße-
rung dienen. Und obschon August einige zum Theil
schwere Kriege führte, so hatten sie doch hauptsächlich
die Sicherheit des Innern und die Deckung der Grenzen
zum Zweck. So war die Unterwerfung des nördlichen
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
78
Sitten und Gesetzen. Daher konnten sie selbst nicht blei-
den, wie sie in ihren Wäldern gewesen waren: und es ist
wichtig, daß wir uns die große Verschiedenheit der als
Eroberer in fremde Länder ausgewanderten von den im
Vaterlande und den alten einfachen Sitten gebliebenen
Stämmen in ihren Hanptzügen vor Augen stellen.
Die Deutschen Eroberer fanden in Gallien, Spa-
nien, Italien und England Einwohner, aus Römern und
Landeseingebornen gemischt. Sie ließen sie zwar in ihren
Wohnsitzen, aber größtentheils als Knechte, oder doch als
solche, die sie der Waffenehre unwerth hielten. Nach dem
Fränkischen Gesetze brauchte man für einen erschlagenen
Römer oder Gallier nur den vierten Theil des Sühngel-
des zu bezahlen, was für einen freyen Franken entrichtet
werden mußte. Das aber wirkt verderblich auf den Sinn
des Menschen, wenn er vielmehr Knechte und Leibeigene
um sich sieht als freye und freygesinnte Männer. Auch
konnte es nicht wohl ansbleiben, daß nicht nach und nach
die Deutschen sich mit den Landeseinwohnern verwischten,
und Paß manche von diesen, welche an List und Feinheit
den Deutschen überlegen waren, bald zu hohen Aemtern
bey schwachen Königen gelaugten, und ihre vorigen Herren
beherrschten.
Die größte Veränderung bey den ausgewanderten
Deutschen Stämmen ging mir der Sprache vor. Denn
da in den eroberten Ländern hauptsächlich die Römische
oder Lateinische Sprache geredet wurde, und diese da-
mahls um vieles ausgebildeter war als die Deutsche: so
konnte sie nicht durch diese verdrängt werden, sondern es
entstand eine Mischung, zu denen oft auch noch die eigent»
liche Landessprache als ein dritter '^estandtheil hinzukam;
und so bildeten sich die Grundlagen der henligen süd-
und west; Europäischen Sprachen, nahmentlich der Jta:
lienischen. Französischen, Spanischen, Portugiesischen,
Englischen.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
82
Wasserprvbe, der Kesselfang, das Kreuzurtheil und der
gerichtliche Zweykampf waren. Diese Unschuldsproben
erhielten sich ungeachtet ihrer Unvollkommenheit bis ins
zwölfte Jahrhundert.
Der ganze sittliche und bürg erliche Z ustand
der Deutschen Völkerschaften, in den ersten Jahrhunder-
ten nach der Völkerwanderung, war in gewisser Hinsicht
schlimmer, als das alte einfache Leben, da sie noch den
unmittelbaren Antrieben ihrer Natur folgten. Sie waren
in dem Uebergange aus dem unbewußten Naturleben zu
einiger Bildung; und diese Zeit eines Voikes ist die
übelste, weil das Bewußtseyn der sittlichen Würde zu er-
wachen anfangt, ohne daß die Kraft der Selbstbeherr-
schung schon da ist, um die gewaltigen Triebe und Lei-
denschaften zu überwinden.
Doch muß hier bemerkt werden, daß die ganze vor-
liegende Schilderung nur auf die ausgewanderten und er-
obernden Deutschen Völker paßt, und daß dagegen die
Alemannen, Bayern, Thüringer und Sachsen, also die
Bewohner des eigentlichen Deutschlands, noch lange in
den alten Sitten und Verfassungen geblieben, und die
Bewahrer der Deutschen Eigenthümlichkeit gewesen sind.
6.
Bonifacius, Apostel der Deutschen.
Die Gothen, Burgunder, Longobarden und Franken
hatten schon früher das Cbristenthum angenommen; im
eigentlichen Deutschlande aber erschien es um ein paar
Jahrhunderte später. Denn obschon die Alemannen, Thü-
ringer und Bayern den Franken unterworfen worden, so
gaben diese sich doch nicht viel Mühe, die heilige Lehre
unter ihnen zu verbreiten. Es schien, als wenn sie, die
das Christenthum durch Noth und im Getümmel der
Schlacht angenommen hatten, es auch nur durch das
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]