844
Die einteilten Länder Asiens.
Leibesübungen sehr gewandtes Völkchen geschildert. — Die
Kamtschadalen haben ein rundes, plattes und breites
Gesicht, einen dicken Kopf, kleine, tiefliegende Allgen, in denen
Falschheit lauert, eine platte Nase, wenig oder keinen Bart
und ein dünnes, schwarz glanzendes Haar» Sie sind faul,
unreinlich, furchtsam, leichtsinnig und ausschweifend, dabei
aber friedlich und von Jagd und Fischerei lebend.
§. 1000. Die Eingebornen Sibiriens gehören dem
größten Theile nach rohen Jäger- und Fischern ölkern
an; die Nomaden aber im Süden stehen auf einer höher»
Stufe der Kultur. Mehrere Bibelgesellschaften sind thätig,
das Christenthum und dadurch Bildung und Gesittung in
diesen nordischen Regionen zu verbreiten, jedoch bisher ohne
sonderlichen Erfolg. Die Städte sind nicht ohne Unter-
richtsanstalten mannigfacher Art; zu Tobolsk und Irkutsk
finden sich Gymnasien; auch mehrere Seminare und Fachschulen
sind vorhanden. Die Zahl der Distrikts- und Pfarrschulen
ist freilich sehr gering und betrug im Jahre 1835 nur 39
auf dieser weiten Landstrecke. — Die Europäer beschäftigen
sich mit dem Acker- und Bergbaue; in mehreren Städten
zeigt sich ein reger Gewerbfleiß, und ihr Handel ist
lebhaft und wichtig. — Das Land steht unter russischer
Herrschaft, die freilich bei den meisten Stämmen sich nur
auf die Erhebung eines Tributs erstreckt. Das Ganze ist
gegenwärtig in vier Statthalterschaften (Gouvernements),
zwei Provinzen und zwei Bezirke eingetheilt.
§. 1001. 1) Die Statthalterschaft Tobolsk, der
westliche Theil des Landes, ist größtentheils eine wellenförmige
Fläche, in deren Süden sich, der großen Steppen ungeachtet,
auch Ackerbau findet. Nach Norden hin verschwinden nach
und nach die Waldungen und es beginnt eine eisige Wüste,
in welcher alles Leben erstirbt. — Tobolsk, die reinliche
Hauptstadt dieser Statthalterschaft und der Sitz des Gou-
verneurs von West-Sibiritn, breitet sich am Jrtisch aus, mit
dem sich hier der Tobol vereinigt, hat 23 zmn Theil schöne
griechische Kirchen, ein Priester- und ein Schullehrer-Seminar,
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
Vi. V o r.d e r - Zn di e n.
771
Krämer und Handwerker. Zu keiner Kaste gehören die
Paria's, die als unrein und der Auswurf jener vier Kasten
betrachtet werden. Tief verachtet und von religiösen und
andern Versammlungen ausgeschlossen, dürfen sie weder in
Städten, noch in Dörfern wohnen und sind zu den niedrigsten
Arbeiten verurtheilt. — Die Bewohner der niedrigen und
heißen Gegenden des Landes sind furchtsam, friedliebend,
gewerbfleißig und von sklavischer Gesinnung; dagegen zeichnen
sich die Bewohner der höher» und kühlern Regionen aus durch
Muth, Tapferkeit, Höflichkeit und Stolz.
tz. 90(5. Sinn für Wissenschaft und Kunst kann
den Hindus nicht abgesprochen werden; aber ein Fortschreiten
auf den Bahnen derselben ist nicht ersichtlich. Als das stärkste
Hinderniß erscheint der Kastengeist. Elementarschulen bestehen
fast allenthalben; auch gibt es mehrere höhere Schulen,
von denen die berühmteste sich zu Benares befindet. Philo-
sophie, Mathematik, Arzneikunde, Rechtswissenschaft und
Geschichte sind die wissenschaftlichen Fächer, denen sich die
Forschung besonders zuwendet. Sehr beliebt ist die Dichtkunst;
in den übrigen Künsten aber offenbart sich ein widerlicher
Geschmack. Viele Büchersammlungen sind vorhanden. — Die
Briten besitzen mehrere höhere Bildungsanstaltcn, z. B. eine
Universität zu Kalkutta, mehrere Sternwarten und literarische
Societäten, wie die berühmte asiatische Gesellschaft.
§. 907. Die wichtigsten Nahrungsquellen der Bewohner
sind Landwirthschaft, Gewerbe und Handel. Schon von
den frühesten Zeiten an stand ihr Gewerbfleiß in hohem
Ruhme und lieferte die geschätztesten Erzeugnisse. Feine
Baumwolleuzeuge und Shawls, mit Gold imb Silber durch-
wirkte Seideuwaaren, schöne Musseline und Matten, viele
Waaren aus Gold, Silber, Edelsteinen, Perlmutter, Kristall —
ferner Zucker, Indigo, Leder u. v. a gehören zu denselben. —
Aeußerst wichtig ist der Land- und Seehandel; jener
wird durch Karawanen betrieben; dieser findet sich haupt-
sächlich in den Händen der Briten. Der Ganges und Zndus
werden mit Dampfschiffen befahren. Ungemein zahlreich und
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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806 Die einzelnen Länder Asien's.
jeder Begriff hat sein eigenes Zeichen (Buchstaben); die Zahl
derselben soll sich ans 80,000 belaufen, von denen aber
nur 10 bis 12,000 im gewöhnlichen Gebrauche sind. —
Die Bewohner bekennen sich zu verschiedenen Religionen.
Zu der lamaischen oder der des Buddha, den die Chinesen
Fo nennen, hält der kaiserliche Hof und die große Volksmenge;
die Lehre der Taotse (Unsterblichkeitssöhne) hat eine große
Anzahl von Naturgöttern und Schutzgeistcrn, und die des
weisen Kong-fu-tse (Konfuzius) gründet sich auf den
Glauben an ein höchstes Wesen und findet nur unter den
Gebildeten Anhänger. Auch die katholisch-christliche Kirche
zählt seit dem 17. Jahrhunderte manche Bekenner, die sich
aber in neuerer Zeit sehr vermindert haben. Juden. — Die
Gliedmaßen der Chinesen sind unverhältnißmäßig klein; das
Gesicht ist breit, etwas platt, und die Backenknochen ragen
hervor. Die Nase ist klein und stumpf; die Augen sind
hervorstehend, die Kopf- und Barthaare schwarz und hart.
In den nördlichen Gegenden des Landes haben die Bewohner
eine hellgelbe Gesichtsfarbe, in den südlichen eine dunkelgelbe.
Wohlbcleibtheit zeugt von Wohlstand, verleiht Ansehen und
wird daher ungemein geschätzt. Auch die Länge der Nägel —
5 bis 6 Zoll — an dem kleinen Finger beweist den
vornehmen Stand, verbunden mit Wohlhabenheit. — Vor-
theilhafte Züge in dem Charakter des Volkes sind Milde,
Friedfertigkeit, Gelehrigkeit, Sinn für nützliche Beschäftigung,
Gehorsam, Ehrfurcht vor dem Alter — zu der Schattenseite
aber gehören Verstecktheit, Lügenhaftigkeit, Sinnlichkeit, Weich-
lichkeit, gegenseitiges Mißtrauen, Lust zum Betrügen und
persönliche Feigheit.
§. 9-14. Bereits in uralter Zeit haben die Chinesen eine
ziemlich hohe Stufe der Gesittung und Geistesbildung
erstiegen, und sie und die Japaner übertreffen hierin alle
asiatische Völker. Allein Jahrhunderte sind indessen vorüber-
gegangen, und es zeigt sich bei ihnen kein Fortschreiten weder
in Wissenschaft, noch in Kunst; überall herrscht ein trauriger
Stillstand. Gedruckte Bücher finden sich in großer Zahl und
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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855
I. A e g Y P t e u.
eigenthümliche Sprache, die aber nur noch bei ihrer Gottes-
verehrung im Gebrauche ist. Die Araber, dem Islam
anhangend, theilen sich in Ackerbauer (Fellah's) und in
Nomaden (Beduinen), welche letztere unter eigenen Schcik's
und Emir's stehen und, wie in ihrem Vaterlande, von Vieh-
zucht, Raub und Plünderung leben (§. 866). Auch wohnen
Türken, als Beamte, Soldaten und Kaufleute, Griechen,
Armenier, Juden, Negersklaven und Europäer
(Franken) in dem Laude. Die arabische Sprache ist
allgemein verbreitet. — Mit dem ausdruckslosen Gesichte der
Kopten vereinigt sich ein Temperament ohne Wärme und
Lebhaftigkeit. Wohl zeichnen sie sich unter den Aegypten
bewohnenden Volksstämmen durch Klugheit und Verschmitztheit
aus; allein Falschheit, Treulosigkeit und Menscheuhaß, Kriecherei,
Angeberei und Bestechlichkeit bilden die unsaubern Grundlagen
ihres Charakters. — Die Araber, s. §. 664.
§. 1010. Dieses merkwürdige Land war bereits vor
Jahrtausenden der Sitz hoher Kultur, gleichsam die Wiege
menschlicher Bildung. In dem Thale des Nils erheben sich
noch jetzt unzählbare Zungen, die, obgleich stumm, dieses laut
der Nachwelt verkünden. Viele ehrwürdige Denkmäler des
Alterthums nämlich haben der Barbarei und dem zerstörenden
Zahne der Zeit Trotz geboten, und hohes Staunen befällt den
Wanderer, wenn er von dem herrlichen Theben stromabwärts
gleichsam eine Kette von Tempeln, Pallästen, Kolossen,
Obelisken, Pyramiden und Gräbern erblickt, an deren große»/
mit Hieroglyphen ringsum bedeckten Trümmern seit Jahr-
tausenden Barbarei und Witterung vergebens nagen. Ja,
kein Land der Erde zeigt so viele Denkmale vergangener Herr-
lichkeit, zusammengedrängt auf einem so engen Raum. —-
Der jetzige Regent ist eifrig bemüht, europäische Kultur in
seine Besitzungen zu verpflanzen; er hat verschiedene Unter-
richtsanstalten, z. B. eine große Central-Schule, eiue Vor-
bereitungsschule für Künste und Wissenschaften, eine Militär-
und eine medizinisch-chirurgische Schule gegründet; allein ein
sonderlich wohlthätiger Einfluß dieser Institute, namentlich
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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972
Die einzelnen Länder Amerika's.
(180,000), Quäker (100,000), Herrnhnthcr (12,600),
Mormoniten (12,000), Zitterer (6000), Sociniancr, Har-
monisten, Swcdenborgianer, Schwenkfeldinner u. a. gehören.
Die Zahl der Juden beträgt 35,000, und die meisten Indianer
sind noch Heiden. Die Unterhaltung der Kirchen und Geistlichen
liegt nicht dem Staate ob, sondern den Gemeinden. Im Jahre
1835 zählte man 17,673 Kirchen und 15,038 Geistliche. —•
Die Nord-Amerikaner sind ein kräftiger Menschenschlag,
dem größten Theile nach offen und freimüthig. Kein Vorrang
findet Statt; Verschiedenheit der Stände ist unbekannt, und
nirgends zeigt sich europäische Demuth, Unterwürfigkeit und
Kriecherei der niedern Volksklassen gegen die höher». Und
doch gibt's noch Sklaven in diesem Lande der Freiheit!
Und wenn Klugheit, Unternehmungsgeist und Thätigkeit,
Tapferkeit und Stolz auf das Vaterland und seinen Ruhm
bei diesem Volke gepriesen werden muß; so müssen wir von
der andern Seite ans seine Gier nach Geld und Reichthum
und ans seinen Eigennutz und seine Habsucht mit Verachtung
herabsehen. Wohl sind die Bewohner des innern Landes
menschenfreundlich und gegen Fremdlinge gastfrei; allein die
Bewohner der Seestädte gleichen ganz denen unserer großen
Städte, und der Lnrns und alle Laster einer entarteten
Civilisation sind auch bei ihnen zu finden.
§. 11-1!. In den ältern oder nordöstlichen Staaten der
Union geschieht bereits Viel für höhere Bildung. Hier
werden zahlreiche Kollegien (Gymnasien), Akademien (höhere
Bürgerschulen) und Universitäten gefunden; diese sind ganz,
wie die englischen, eingerichtet. Ueberdies bestehen nach den
verschiedenen Rcligions-Partheien mehrere theologische Schulen;
auch stndiren viele junge Leute, ohne jemals eine Universität
zu besuchen, bei einem Juristen oder Arzte, und ihre Kenntnisse
genügen in dem spätern Geschäftsleben. In den größer»
Städtert finden sich mannigfaltige wissenschaftliche Vereine und
ansehnliche Büchersammlungen. Auch um das Volksschnl-
wesen steht es jetzt besser, besonders in den nördlichen Staaten,
als dies noch vor kurzer Zeit der Fall war. Einen äußerst
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Xlil Das Hottentoitenland. 921
und dadurch höhere Gesittung zu verbreiten. — Die Bos-
jeman's oder Buschmänner, ein äußerst merkwürdiger
Hottentotten-Stamm, halten sich nicht nur auf den dürren
und rauhen Hochebenen des südlichen Kaplandes bis zu den
Thälern des Gariep hin auf, sondern hausen auch in der
großen Wüste, die sich im Norden der Groß-Namaqua's
ausbreitet. Dieses Volk, wild und roh und noch auf der
untersten Stufe der Menschheit stehend, lebt, gleichsam von
der menschlichen Gesellschaft ausgestoßen (die Paria's in
Vorder-Indien, §. 905), in dem größten Elende. Fast dem
Thiere gleich, sind Höhlen, Büsche oder armselige Hütten
feine Wohnung; die auf der Jagd erlegten Thiere, so wie
wilde Früchte und Wurzeln, selbst Schlangen und Eidechsen
und andere ekelhafte Gegenstände dienen ihm zur Nahrung.
Der Körper dieser armen Menschen ist klein, mager und
schmutzig, das Gesicht häßlich. Die Ungerechtigkeiten, Be-
drückungen und Feindseligkeiten der europäischen Kolonisten im
Kaplande haben diese einst.friedlichen Hirten in ein grausames,
dabei sehr gewandtes Räubervolk verwandelt, auf welches
nun bereits seit mehr, als einem halben Jahrhunderte (1774)
die bewaffneten Aufgebote der Kolonisten wie auf wilde
.Thiere und sogar in der Absicht Jagd machen, um dasselbe
gänzlich auszurotteu. .
Xiv. Das Kapland.
§. 1095. Dieses begreift Afrika's südlichsten Theil.
Von '34-/3 — 46° der Länge und 30 — 342/3° südlicher
Breite sich erstreckend, wird dasselbe im Norden von dem
Lande der Hottentotten, im Osten von dem Kaffernlande und
dem indischen Ocean, im Süden von eben diesem und im
Westen von dem amerikanischen (äthiopischen) Meere begrenzt.
— Der Flächengehalt kommt dem von Frankreich gleich
und mag 9 — 10,000 Qmcilen betragen.
§. 1096. Mehrere Bergketten, meist unfruchtbar und
öde und traurigen Anblicks, durchziehen theils von Nordeir
60
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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1028 Die einzelnen Länder Amerikas.
Plata. Zu jenem strömen der Veni (§. 1189), dann der
Mamo re und Guaporö, die durch ihre Vereinigung den
Madeira bilden; zu diesem geht in südöstlicher Richtung der Pil-
komayo. Diese und viele andere Flüsse haben ihre Duellen
in diesem Hochlande, dem auch der südöstliche Theil des Titi-
kaka-Sees angehört. An der östlichen Grenze ist der soge-
nannte See Xa rayes, eigentlich eine über 2000 Qmeil.
große und drei Monate hindurch überschwemmte Ebene, welche
der Paraguay mit mehreren seiner Nebenflüsse durchzieht. Auch
im Innern finden sich noch einige kleinere Seen.
§. 1195. Das Klima stimmt im Allgemeinen mit dem
von Perlt überein; jedoch ist die mittlere Wärme hier größer,
als dorten. Die Grenze des ewigen Schnees beginnt am Illi-
mani mit 15,117 bis 15,992 Fuß. Die langdauernden
Ucberschwcmmungcn, so wie die unermeßlichen Urwälder bewir-
ken eine ungemein feuchte Lust tu den nördlichen und östlichen
Ebenen. — Auch die Naturerzeugnisse sind die bei Peru
(§. 1190) angeführter!. Ackerbau wird noch in einer Höhe von
mehr, als 19,000 Fuß getrieben; groß ist der Reichthum au
cdeln Metallen, besonders an Silber. Noch in einer Höhe
von 16,000 Fuß werden Gruben gefunden. Die Silberberg-
werke von Potosi haben vom I. 1556— 1802 einen Ertrag
von 2000 Mist. Gulden gegeben.
H. 1196. Die Volksmenge betragt etwa 1 Mist.,
so daß nur 68 Menschen aus die Qmeile kommen. Ter
größte Theil der Bevölkerung besteht aus Indianer n. Diese
find entweder Nachkommen der alten Peruaner, oder mit den
Ureinwohnern Brasiliens und Paraguays verwandte Volks-
stamme. Letztere leben noch größtentherls im Zustande roher
Wildheit. Die Zahl der Weißen und Neger lst nicht beträchtlich.
Die herrschende Religion ist die katholische; auch viele
Stämme der Ureinwohner bekennen sich zll derselben. — Die
Nachkommen der alten Peruaner, nur den westlichen oder gebir-
gigen Theil des Landes bewohnend, stehen auf einer ziemlich
hohen Stufe geistiger Kultur. Eure Universität urid einige
Gyii.ilasieu sorgen für holdere Bildung.. — Die meisten Bewoh«
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Potosi
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Paraguay Illi- Peru Brasiliens Paraguays
Vi. Mexiko.
999
etwas dunkel, der Blick lebhaft und feurig. Großer Haß,
aus früherer Zeit ererbt, zeigt sich bei den Bewohnern dieses
Landes gegen alle Fremde, die wie eine verfluchte Nasse
angesehen werden. Jeder Fremde gilt ttn Allgemeinen für
nicht katholisch, d. h. für einen Ketzer, und daher werden die
Wörter "Juden, Ketzer, Engländer, Fremder" von dem Pöbel
als gleichbedeutende Schimpfwörter gebraucht. Nach dem
Mittagessen wird die Siesta gehalten, d. h. bis 3 oder 4 Uhr
geschlafen. Die größte Stille herrscht zll dieser Zeit in den
Städten; alle Hausthüren sind geschlossen; nur selten schleicht
alsdann ein Mensch durch die verödeten Straßen.
§. 1162. Von der Zeit der spanischen Eroberung an
breitete sich europäische Bildung und Gesittung auch in diesen
Gegenden aus. Schon die alten Mexikaner hatten eine
verhältuißmäßig hohe Kulturstufe erstiegen, von der man noch
bis zum heutigen Tage mannigfache Spurcir findet. Niedere
luid höhere Schulen sind in bedei'.tender Anzahl vorhanden;
an wissenschaftlichen Sammlungen fehlt es nicht. Unter den
Wissenschaften erfreuen vor allen Mathematik und Naturlehre
sich einer sorgfältigen Pflege. — Die wichtigsten Beschäftigungen
sind Land- und Bergbau; auch treibt man mannigfaltige
Gewerbe und Handel; besonders aber zeichnen sich die
civilisirten Indianer durch rühmlichen Gewerbfleiß aus. Unter
denselben findet mau geschickte Weber intb Töpfer, Maurer
und Sattler, Gold- und Silberarbeiter und Steinschneider —
ja, selbst in der Malerei, Ton- und Bildhauerkunst, haben sie
große Fortschritte gemacht. Der Handel ist von Wichtigkeit,
besonders mit Europa. Viele und mannigfache Naturerzeugnisse,
als edle Metalle und Kupfer, Salz, Kakao, Vanille, Zucker,
Reiß, Taback, Baumwolle, Cochenille, Kampesche-Holz, Indigo,
Honig u. a. bilden wichtige Artikel der Ausfuhr. Vera Cruz,
an dem gleichnamigen Busen, ist der wichtigste Handelsplatz.
Die Münzen des Landes sind die spanischen. §. 161.
§. 1163. Mexiko, dieser uralte Staat eines ziemlich
gebildeten Volkes, ward in den Jahren 1519 — 1521
durch Ferdinand Sortez den Spaniern unterworfen und
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
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Extrahierte Personennamen: Maurer Vera_Cruz Ferdinand_Sortez Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Mexiko Europa Kampesche-Holz Mexiko
3 li sci n.
Ii
-L i e
1093
voll Kokos-, Bananen- und Nrodfri:chtbäumen umgeben und
beschattet, in geringen Zwischenräumen an einander. Scholl
sieht man viele ans europäische Art gebaute Häuser. Die Luft
ist heiter, trocken und äußerst gesund; Seewinde mildern die
Hitze; auch wird die Atmosphäre durch die, in der Mitte des
Somurers — im Januar — häufig fallenden Regen kühler und
lieblich. — Die Volksmenge soll aus 40,000, nach andern
Angaben aus 100,000 Individuen bestehen. Es sind wohl-
gebildete Menschen von ansehnlicher Größe, die durch ihre theils
weiße und braungelbe, theils dunkelbraune Hautfarbe den Be-
wohnern des südlichen Europa's gleichen. Die Haare sind schwarz
und gelockt, die Lipvcn dick; der Mund ist ziemlich groß. Haß
lind Rache ist fremd den Herzen dieses gutmüthigen, sanften,
heiteren, gefälligen, gastfreien und liebenswürdigen Völkleins,
das aber, obgleich sehr bildungsfähig, weder an körperlicher,
noch geistiger Anstrengung sonderliches Wohlgefallen findet.
Seine Kunstarbeiten, z. B. Kleidungsstücke, Waffen, Werkzeuge
und Kähne sind nicht selten zierlich und selbst geschmackvoll
gearbeitet. Das frühere Heidcnthum ist fast gänzlich verschwun-
den, der Götzendienst aufgehoben; die sonst gebräuchlichen Men-
schenopfer haben aufgehört. Das Christenthum wird von mm
an, segnend und vor Allem höhere Bildung fördernd, sich über
alle diese lieblichen Inseln verbreiten; schon erheben sich zahl-
reiche Kirchen und Schulen; Tausende von Insulanern können
lesen und schreiben, und Bücher werden in der Landessprache
gedruckt. Auch die industrielle Bildung macht gleiche Fortschritte;
in den letzten Jahren sind selbst einige Fabriken in's Leben
getreten. Diese Inselgruppe steht gegenwärtig unter französischem
Schutze; eine Königin herrscht über das Ganze oder doch über die
meisten dieser Inseln. Auf Otaheite versammelt sich alle drei Jahre
der Landtag (das Parlament), zu welchem, außer den vor-
nehmsten Familien, jeder Bezirk zwei Abgeordnete sendet. Be-
reits im I. 1824 ist ein förmliches Gesetzbuch abgefaßt worden.
Es gibt einen zahlreichen Adel in vier verschiedenen Abstu-
fungen. — Otaheite (Tahiti), die größte, schönste und
wichtigste dieser Inseln, besteht aus einer Felsenmasse,
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
80
Anhang 1.
D. Die Kurfürsten aus dem Hause Hohenzoiiern.
Das Geschlecht stammt aus Schwaben, die Linie der Burggrafen aus Franken. (Burg Nürnberg; Ansbach und Baireuth.)
1415—1440 Kurfürsi Friedrich I. (Besitz ca. 700 □ Ml.)
v_. Belehnung zu Konstanz'. — Die Hussitenkriege
' halten ihn der Mark fern. (1432 Bernau.)
1440—1470 Friedrich Ii. Hebung des Adels (Schwanenorden) und des Klerus (Visitationen). Bekämpfung der Städte.
1447 Der Berliner Unwille. Kölln und Berlin, von Friedrich getrennt, empören sich, müssen sich aber demütigen. Die Burg zu Kölln an der Spree wird Residenz (1451).
1470—1486 Albrecht Achilles.
-------------“ (Vorges cliichtet~üntt450 Kämpfe mit den Nürn-
bergern und den Bayern. Sein Ziel, Herzog von Franken zu werden, erreicht er nicht.) >/ - Als Kurfürst giebt er das Hausgesetz (Unteil-
barkeit der Mark). — Sein Sohn Johann regiert für ihn. — Vertrag mit Pommern zu Prenzlau^ (Lehnsherrschaft und Erbfolge.) Johann Cicero. Tilgung der Schulden; Bier-zig^e und Aufstand der altmärkischen Städte. —" Anfänge des Humanismus (Beiname Cicero). 1499 —1535 Joachim I. Nestor. Kampf mit den Steilmeisen.
— Universität Frankfurt, besonders für Juristen; das römische liecht verdrängt die öffentliche Rechtsprechung. (Berliner Gerichtslaube zugemauert.) Lülffer Kammergericht in Berlin. Abneigung gegen die Reformation. Die Kurfürstin ^ ‘T Elisabeth wird evangelisch, mufs fliehen.
1535 — 1571 Joachim Ii. Hekto^,
1539 a) Am 1. Nov. Übertritt zur evangelischen Lehre.
(Nicolaikirche in Spandau). — Ihm folgt der Magistrat zu Berlin (2. Nov. im Dome).
Jlüäz b) Erbvertrag mit Liegnitz, Brieg und Wohlau.
1568 c) Mitbelehnung mit Ostpreufsen. (Kanzler Distel-
meyer.)
<fy- Prachtliebe des Fürsten: Die Burg zu Kölln ro ? ' l/i wird ein Schlofs; das „neue Haus“ mit Fafade
.. r -.-»nach dem Schlofsplatze (Kaspar Theifs); Stech-
: f y bahn, Turnierplatz. — Jagdleidenschaft; Jagd-
öchlofs Grünewald gebaut. — Schulden, die Stande sind“ unwillig. Münzmeister Lippold.
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TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Albrecht_Achilles Albrecht Johann Johann Johann_Cicero Johann Cicero Joachim_Ii Jlüäz Kaspar_Theifs Lippold
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Burg_Nürnberg Bernau Berlin Bayern Berlin Spandau Berlin Liegnitz Brieg Grünewald