41
Erscheinung mag immer nur an einzelnen Stellen des Waldes aufgetreten
sein, verschonte aber kaum ein Individuum, und riß daher große Löcher in
den Bestand, wo nunmehr eine große Menge von totem
Material angehäuft wurde.
Zu anderen Zeiten herrschte wohl eine drückende
Schwüle im Bernsteinwald, und heftige Gewitter ent-
luden sich über demselben. Blitze schlugen in die Baum-
krone oder in einen alten Aststumpf und sprengten dann
aus weite Strecken hin die Rinde ab, deren Fetzen teil-
weise an den Wundrändern hängen blieben und frei in
die Luft hineinragten; auch der Holzkörper wurde ge-
spalten, und die herausgerissenen Holzsplitter flogen, samt
einzelnen Rindenfetzen, weit fort. Zuweilen fuhr ein
Blitzstrahl in einen absterbenden Baum oder auch in
pilzkrankes Holz und bewirkte hier eine Entzündung.
Das Feuer ergriff nicht nur den getroffenen Stamm
und die Nachbarstämme, sondern lief auch am Boden hin
und verzehrte das auf demselben lagernde, trockene Ma-
terial. Auch das von
Mulm und Moos
umgebene alte Harz
der Bäume wurde
vom Feuer erfaßt,
konnte aber nicht hell
aufflammen, sondern
schwelte unter der
schützenden Decke nur
langsam fort und
setzte eine schwärz-
liche Rinde an.
Der Bernstein-
wald wurde von
einer sehr reichen
Tierwelt belebt,denn
Insekten und Spin-
nen. Schnecken und
Krebstiere, Bögel
und Säugetiere hiel-
ten sich hier auf, ganz
wie in den Wäldern
der Jetztzeit. Das 2
Leben der meisten
stand in inniger Be-
ziehung zum Leben
der Bernsteinbäume,
und es gibt unter
ihnen^ viele, welche den grünenden Baum schädigten, während andere das
tote Holz angegriffen haben. Größere Tiere brachen mutwillig und unab-
sichtlich Aste ab und verletzten durch ihren Tritt die zu Tage liegenden
Flora des Bernsteins.
1. Männliches Blütenkätzchcii einer Eiche, Quercus piligera ( Vi);
2. Abdruck eines magnolienähnlichen Blattes.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
115
faite Küste jetzt genietzt. Eine mittlere Jahrestemperatur von 17 ° C (Danzig
jetzt 7,6 0 C) inu¡3 geherrscht haden, als dort lorbeerartige Gewachse und
Zimmtbaume gediehen, wie heute am Lago Maggiore. Auch Feigenarten
sind an ein dementsprechendes Klima gewohnt. Palmen wurden nicht ge-
funden, vbgleich sie im westlichen Dentschland im Miozan vorkommen. Sehr
haufig ist das Holz der Sumpfzypresse (Taxodium distichum), die nvch heute
in Nordamerika verbreitet ist. Eine grosse Menge von Sumpfpflanzen, wie
Erlen, Birlen, Seggen und Griiser, wurde in den dis 3 m machtigen Flozen
Zutagetretendes, steil aufgerichtetes Miozan (Braunkohlenschlucht) bei Lobeckshof
unweit Brentau (Kreis Danziger Höhe).
gefunden; meist sind es schöne Abdrücke der Blätter. Die Originalfunde
O. Heers sind im Königsberger Geologischen Museum aufbewahrt, aber auch
das Danziger Provinzialmuseum besitzt eine schöne Kollektion dieser Pflan-
zenreste.
Diese üppige Flora mußte allmählich den klimatischen Änderungen unter-
liegen, die schließlich zur Vereisung der einst von ihr bedeckten Gegenden
führte.
Paul Sonntag.
8*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
51
glänzen die silberfarbenen Blätter der Pestwurz. In dein Gesträuch fällt
uns ' die für das Weichfel-Nogat-Delta charakteristische Grauerle auf, die
gewiß schon vor langer Zeit in unser Gebiet eingewandert ist und wohl
kaum ehemaligen Anpflanzungen entstammt.
Von Dammfelde führt uns unser weiterer Weg über Mielenz nach dem
Durchbruch von 1825. Auf dem Wege dorthin haben wir Gelegenheit, einige
bedeutsame Glieder der Stromtalflora kennen zu lernen:
1. ein Schilfgras (Palamaarostm litoroa), das an zerstreuten Stand-
* orten das ganze Weichseltal begleitet, ja noch an der Mottlau bei Ohra
vorkommt und bei Kahlberg sogar Dünen besiedelt; dieses stattliche Gras
kehrt in Deutschland wieder im Rhein- und Elbtal und in den kiesigen
Gebirgsbächen Bayerns;
2. ein Schotendotter (Erysimum hieracifolium), den unser Gebiet
gemeinsam hat mit dem Memel-, Warthe-, Obra- und Netzetal, der im
arktischen Rußland auftritt und von Sibirien bis Südrußland reicht;
3. eine südeuropäische Spitzklette (Xanthium italicum), die wohl erst
neuerdings mit dem Strom ihren Weg zu uns gefunden hat.
In den die Dämme begleitenden Getreidefeldern sind unter gewöhnlichen
Unkräutern der durch seine blutroten Blüten auffallende Sommer-Adonis
und der durch eigentümlich geformte Fruchtbehälter ausgezeichnete Acker-
Hahnenfuß seltenere Erscheinungen. Im nahen Kleefelde träumt das
gabelige Leimkraut (Siiene dichotoma) von seiner südeuropäischen Heimat.
Am Durchbruch begegnen wir einer typischen Rohrsumpfformation, in
der die mehr als zwei Meter hohe Sumpf-Gänsedistel, Deutschlands größte
krautartige Pflanze, besonders augenfällig ist. — Im Außendeich bei Kunzen-
dors hat unser zierlichstes einheimisches Primelgewächs, der nordische Manns-
schild, ein stilles Plätzchen — nach weiter Wanderung mit dem Strome —
gefunden. Auf dem schlickigen Boden anderer Stellen fallen einige Pflanzen
durch ihre erstaunliche Höhe auf — eine Folge von überreichlicher Nahrungs-
aufnahme. Ihnen können wir Zwerge, die zu denselben Arten gehören und
auf den trockenen, sandigen Flußufern gewachsen sind, gegenüberstellen, Ergeb-
nisse der geologischen und physikalischen Verhältnisse der Bodenunterlage. —
Am Ufer überraschen uns große Mengen von Knöterich- und Ampferarten, die
der Gesamtflora streckenweise das Charakteristikum verleihen. In stillen Buchten
flutet ein Wasserhahnenfuß (Uanunauiuz ünitaos), der seine reinweißen Blüten
über dem Wasser wiegt. Auf erhöhten Stellen des Ufergeländes hat ein
Fremdling aus Nordamerika, der schöne Sonnenhut (Rudbeckia hirta), festen
Fuß gefaßt. Sicher hat der Strom seinerzeit diese in Gärten gehaltene
Zierpflanze hier angeschwemmt.
Der Glutball der Sonne neigt sich dem Westen zu — und es ist an
der Zeit, daß wir uns zu dem Kleinbahnhof in Liessau begeben. Noch
einmal genießen wir das Bild, das sich vor unseren Blicken ausbreitet: Im
Westen tauchen die diluvialen Weichselhünge von Warmhof und Sprauden
auf, steil nach dem Strombett abfallend; ostwärts dehnt sich gleich einem
grünen Plane das fruchtbare Werder, unterbrochen von freundlichen Siede-
lungen. Dazwischen zieht ruhig und gemächlich der Strom, der in seinem
Oberlaufe so temperamentvolle Sohn der Karpathen, belebt von den sich
blähenden weißen Segeln der Weichselkähne. — Beim Genießen dieses
Landschaftsbildes schweift unser Blick unwillkürlich zurück in jene Zeiten, in
4*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
185
dieser Zeit milde und feucht. „Ausgedehnte Tvrstnoosdecken bildeten sich
aus und verursachten die Entstehung großer Hochmoore. Am Ende der
Eichenperiode wurde das Klima trockener, die Torfmoose verkümmerten in-
folgedessen oder gingen zugrunde, und die Hochmoore bedeckten sich statt
ihrer mit Wollgräsern und Strauchheiden, stellenweise mit kümmerlichen
Nadel- und Birkenwäldern oder mit Waldgebüsch." In diese Zeit fällt ein
neuer Zuzug pontischer Arten aus dem Südosten, die Weichsel als Zug-
straße benutzend: Zwergkirsche1), Österreichischer Ehrenpreis u. a.
Als die Ostsee die vorhin gekennzeichneten Senkungen erfuhr und das
nach einer damals zahlreich vorkommenden Schnecke, der Litorina litorea,
benannte Litorina-Meer entstand, das, wie vorhin angedeutet, das kon-
tinentale Lokalklima
veränderte, waren die
geeigneten Daseins-
bedingungen für eine
Anzahl an ein feuchtes
und kühles Klima ge-
bundenerpflanzen ge-
boten, die wir nach
ihrem Hauptverbrei-
tungsgebiet als at-
lantische bezeichnen.
Die große Glocken-
heide b), der Gagel-
strauchs) und andere
mögen dann zu uns
eingewandert sein.
Auch die Küsten-
flora empfing aus
dem Westen, aber auch
aus dem Osten, neue
Glieder.
Die letzte Hauptabteilung der Entwicklungsgeschichte unseres heimischen
Pflanzenlebens brachte uns zwei wichtige Baumarten: die Fichte aus dem
Osten und die Buche aus dem Südwesten. Die erstere, die heute nur an
der ostpreußischen Grenze bei Elbing und Dt. Eylan wildwachsend vor-
kommt, dürfte ehedem verbreiteter gewesen sein. Reste von untergegangenen
Fichtenwäldern liegen beispielsweise in einigen Mooren des Kreises Putzig
begraben.
Während der langen Entwicklung der Landflora wurde auch die Vege-
tation der Gewässer bereichert. Nach den ersten Phasen, die wir als die
Zeit der Laichkräuter (Potamogetonaceeo) — mit der Dryaszeit zusammen-
fallend —- und die Zeit der Seerosengewächse (^mpbaaaeoon) — mit der
Birken- und dem Hauptteil der Kiefernepoche zusammenfallend — benennen,
folgt die Zeit der Wassernuß5) — mit dem Ende der Kiefern- und der
Eichenzeit zusammentreffend. Bemerkenswert ist es, daß die Wassernuß nicht
i) Prunus fruticosa. 2) Veronica austriaca. 3) Erica tetralix. 4) Myrica gale.
5) Trapa natans.
Leitfossilien der vier postglazialen Entwicktungsperioden der
Ostsee: a) Yoldia arctica. b) Ancylus fluviatilis,
c) Litorina litorea, d) Mya arenaria.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
186
mehr lebend in Westpreußen gefunden wird. — Ob sie jemals bei uns ein-
heimisch gewesen isst muß in Frage gestellt werden. Wahrscheinlich war sie
in jener Epoche (ebenso wie in der Schweiz) eine Kulturpflanze, die als be-
gehrtes Nahrungsmittel in ausgedehntem Maßstabe angebaut wurde.
Nach der Litorinazeit setzte eine Hebung des Ostseegebietes ein, die in
Skandinavien noch fortschreitet. Dadurch wurde bewirkt, daß sich in den
Meeresstraßen,. die die Nordsee mit der Ostsee zur Litorinazeit verbanden
und das Eindringen eines salzreichen Unterstromes verursachten, durch Boden-
hebung die Salzzuführung verminderte. Durch den Eintritt der großen
Flüsse mußte nun eine Aussüßnng des Ostseebeckens erfolgen H. Mit den
salzliebenden Tieren (Mollusken u. a.) verschwand auch eine Anzahl vom
höheren Salzgehalt abhängiger Meerespflanzen, die sich nach der Nordsee
zurückzogen.
Auch in der Folgezeit gab es keinen Stillstand in der Entwicklung
unseres heimischen Pflanzenlebens. Die unsere Kulturgewächse begleitenden
Pflanzen (wie Kornrade, Klatschmohn, Kornblume u. a.) haben sich damals
verbreitet, als der Mensch begann Landwirtschaft zu betreiben. Sie alle
würden in kurzer Zeit verschwinden, wenn die Kultur gänzlich aufhörte^). —
Neue Glieder erhielt die Provinz durch den Strom zugeführt — die
Stromtalpflanzen: ukrainischer Ampfers, Besen-Beifuß4), Ufer-Schilfs),
habichtskrautblättriger Schotendotterh, filzige Pestwurz H, Hopfenseide8) u. a.
Andere Arten wanderten in geschichtlicher Zeit ein, indem sie sich auf natür-
lichem Wege von benachbarten Gebieten aus verbreiteten oder der Mensch
sich bewnßt oder unbewußt in den Dienst ihrer Ausbreitung stellte — und
in unsern Tagen wird der heimische Blumenteppich mehr beeinflußt denn je:
Der gesteigerte Verkehr und die ausgedehnte Bodenbewirtschaftung führen
uns aus den entlegensten Weltteilen neue Arten zu, die von dem Pflanzen-
kenner der sogenannten Adventivflora beigestellt werden.
Weftpreusiens Pflanzenwelt ist eine Mischflora, die Glieder aus den
verschiedensten Epochen aufweist: ehrwürdige Zeugen der Glacialzeit in
tiefgründigen Mooren, liebliche Kinder der Steppe auf sonnigen Flußhängen
und bebuschten Kuppen, anziehende Gestalten der atlantischen Gefilde in
träumerischen Heidseench und auf feuchten Küstenmooren10), Begleiter des
Menschen auf Äckern und an Wegen, neue Ankömmlinge aus Amerika und
Asien, ans den Mittelmeerländern und den südosteuropäischen Gebieten an
kiesigen Bahndämmen und verkehrsreichen Straßen. Nur scheinbar herrscht
in dieser bunten Pflanzengemeinschaft ein friedliches Zusammenleben; auch
hier spielt sich ein Kampf, ein stilles aber darum nicht minder folgenschweres
Ringen um Sein oder Nichtsein ab, das hier vernichtet und dort zur
Herrschaft verhilft. Hans Preuß.
i) Nach dem Vorherrschen einer Schnecke, der Mya arenaria, in der Molluskenfauna
unserer jetzigen Ostsee, heißt dieser Abschnitt — feie Mya-^cit. 2) Vgl. H. Preuß, Fremd-
linge im heimischen Pflanzenkleide. 3) Rumex ucranicus. 4) Artemisia scoparia. 5) Cala-
magrostis litorea. 6) Erysimum hieraciifolium. 7) Petasites tomentosus. 8) Cuscuta
lupuliformis, 9) Lobelia dortmanna, Potamogetón poligoniifolius (Kr. Putzig) usw.
10) Myrica gale, Erica tetralix u. a.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
188
Preis-Arten, Fingerkräuter, Skabiosen, Sandnelken u. a. Im Herbste verleiht
die Heide (Calluna) dem ernsten Nadelwalde ein rosiges Festkleid. Zu all
diesen Blumenkindern gesellen sich beispielsweise in den Thorner Forsten der
in Westpreußen nur hier vorkommende Lupinenklee') und der sehr seltene
blaublütige Drachenkopf. — Im südlichen Westpreußen und ans der Frischen
Nehrung wird die Kiefer zuweilen von einem Halbschmarotzer, der klein-
blättrigen Mistel^), bewohnt.
Bezeichnend für die Pflanzenwelt unserer Kiefernwaldungen sind das
Heidekraut b), die Preißel- und die Blaubeere, die gemeinschaftlich mit Moosen
Brombeeren am Waldrande (Forstrevier Steegen, Schntzbezirk Pasewark).
Weite Strecken teppichartig überziehen. An chen Waldrändern bilden mit-
unter Brombeeren und Wildrosen ein undurchdringliches Gebüsch. Selbst
auf dem ärmlichen Heideboden erscheint der Wacholder oder Kaddikh
als Unterholz und nimmt unter den Einflüssen des Windes vielfach aben-
teuerlich gewundene Gestalten an. Die Kiefernwälder des Drewenzgebietes
werden durch den höchst seltenen Regensburger Geisklee^) (Unterholz)
ausgezeichnet. Im Schirpitzer Kiefernforst überzieht die Zwergkirscheh
größere Flächen — ein echtes Kind der südosteuropäischen Steppe. Ihr Bor-
kvmmen in Deutschland beschränkt sich nur auf dieses Gebiet, einige andere
im Weichseltal gelegene Standorte und die angrenzenden Waldteile in der
Provinz Posen.
Nächst der Kiefer ist die Fichte oder Ro ttanneh der wichtigste Nadel-
holzbaum unseres Ostens. Zwar erreicht sie zwischen der Weichsel und der
i) Trifolium lupinaster. i) 2) Viscum album fr. laxum. 3) Calluna vulgaris. 4) Juni-
perus communis. 5) Cytisus ratisboniensis. 6) Prunus fruticosa. 7) Picea excelsa.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Schntzbezirk_Pasewark
Extrahierte Ortsnamen: Heide Westpreußen Deutschland Weichseltal Posen
190
Laubfärbung vorteilhaft ab von dem uns streng und ernst erscheinenden
Nadelwalde. Kiefer, Weißbuche, Eiche und seltener Rotbuche bilden gemischte
Bestände, in denen sich der Liebreiz der Heideflora mit dem Blütenkleid des
Laubwaldes zu einem anmutigen Blumenteppich vereinigt. — Eine ver-
breitete Laubholzart in unserem Osten ist die Weiß- oder Hainbuche'),
die verschiedentlich auch
in reinen Beständen ausi
tritt. Zn den hervor-
ragendsten Waldbäumen
des Mischwaldes gehörten
ehemals auch die Stein-ft
und die Trauben eiche ft,
worauf nicht nur alte
Orts- und Flurnamen (z.
B. Eichwalde), sondern
auch Funde von Eichen-
hölzern in Gegenden, wo
beide Eichenarten jetzt
fehlen, hinweisen. Recht
häufig tritt uns die derbe,
knorrige und trotzige Ge-
stalt der Steineiche in
altersgrauen Stämmen
entgegen. Das stärkste
Exemplar dieser Art in
Westpreußen und eins
der stärksten überhaupt
befindet sich in dem Ge-
lände der dem Kaiser ge-
hörigen Herrschaft Ca-
dinen an der Straße, die
von Elbing nach Tolkemit
führt. Der Stammumfang
des riesigen Baumes be-
trägt — 1 m über der Erde
gemessen — 8,75 m. Zu
dem hohlen Innern, in dem
11 Soldaten mit Gepäck Platz finden können, führt eine verschließbare Tür.
Die kleinblättrige Lindeft spielt als Waldbanm nur eine unter-
geordnete Rolle, weil ihr weiches Holz gegen die zahlreichen Feinde aus dem
Tier- und Pflanzenreich wenig widerstandsfähig ist. Die stärkste Linde besaß
Westpreußen auf dem Bahnhof Sedlinen, woselbst sie bei einem Stamm-
umsange von 7,5 m eine Höhe von 23 m entwickelt hatte. Leider siel dieser
Riese den Herbststürmen des Jahres 1901 zum Opfer. Ulmeft, Spitz-ft
und Bergahorn ft und Esche ft finden wir sehr zerstreut in unsern heimat-
0 Carpinus betulus. 2) Quercus robur. 3) Q. sessiliflora. 4 5) Tilia parviflora.
5) Ulmus montana, U. effusa, U. campestris. 6) Acer platanoides. 7) A. pseudoplatanus
(fcltcn urwuchsig). 8) Fraxinus excelsior.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
192
stark ist sein Stamm.
Wer wagt es, die Axt an
seine Wurzel zu legen?
Ihm, aus Meilenweite
dem einzigen lebenden
Zeugen einer längst
entschwundenen Zeit?
Leise spielt der Wind
mit seinen Blättern, und
geheimnisvoll raunen
die Zweige von alten
Tagen, von Kamps und
Streit, von friedlicher
Arbeit und frohem
Genießen und saurem
Schweiß. Nein, solch.
alterbaum ist uns nicht
feil um vieles Geld.
Er ist ein Wahrzeichen
des Hofes, ein Kleinod
des Landes!"
Die weitgehendste
Anspruchslosigkeit hin-
sichtlich des Bodens und
Klimas zeigt die Espe').
Ebenso wie Eber eschenst
Wildap felbauuu)
und Wildbirnech ist
sie oft als Zwischenholz
den heimischen Wäldern
Bärenlauch im Mischwalde. eigen. Auch die Weiß-
birke^) ist genügsam;
sie spielt dieselbe Rolle unter den Laubbäumen wie unsere Kiefer unter den
Nadelhölzern. Dadurch, daß sie für empfindliche Holzarten einen bedeut-
samen Bodenschutz ausübt, kann sie für den forstwirtschaftlichen Betrieb
unseres Ostens garnicht entbehrt werden. Moorbirkeh und Schwarzerle?)
besiedeln vielfach die feuchten Wald- und Wiesenmooreö). Die Urwüchsigkeit
der Grauerle") ist für Westpreußen nicht zweifellos nachgewiesen. Die
Schwarzpappel'") beschränkt sich auf das Stromtal, während die Silber-
pappel") mitunter an Waldrändern, Berglehnen und in Erlenmooren wächst.
*) Populus tremula. 2) Sorbus aucuparia. 3) Malus silvestris. 4 5 *) Pirus communis.
5) Betula verrucosa. G) Betula pubescens. 7) Alnus glutinosa. 8) Charakterpflauzeu
der Erlenbrüche: I. Gehälm: Schilfgras (Calamagrostis lanceolata), Hundsquecke
(Triticum caninum), mitunter weiches Honiggras (Holcus mollis). Ii. Farnflora: Bär-
lapp (Lycopodium selago), Sumpf-Punktfarn (Aspidium thelypteris), Dorufarn (A. spinu-
losum). Iii. Krau tflora: Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara), Springkraut (Im-
patiens noli tangere), Hexenkraut (Circea alpina, seltener C. lutetiana). Wasseruabel
(Hydrocotyle vulgaris), Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium), Ruprechts-Storchschnabel
(Geranium robertianum), kleiner Knöterich (Poligonum minus). — 9 10) Alnus incana.
10) Populus nigra. n) P. alba.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
142
Goldammer ihr trübseliges Lied spinnt, machen einen kümmerlichen, wind-
zerzausten Eindruck. Man tut am besten, dieses Gebiet zur Herbstzeit zu
durchwandern, wenn die helle Luft die Bergkonturen in fast durchgeistigter
Klarheit hervortreten läßt und der Wanderer nach Belieben rechts und links
vom Wege über die Stoppeln schreiten kann, um hier einen Berg zu ersteigen,
dort eine Schlucht zu entdecken. An solchen klaren Herbsttagen entbehrt
auch diese Gegend nicht einer eigentümlichen, wehmütigen Poesie, die den
einsamen Wanderer bald in stille Gedanken versenkt und ihm den ganzen
weltfremden Zauber der Heide vergegenwärtigt. Neben den früher erwähnten
Waldbäumen, der Kiefer vor allen, ist die Eberesche der Charakterbaum
Pommerellens. Selten nur findet man ebenmäßig gewachsene Bäume, aber,
so krumm und verwachsen sie auch sein mögen, immer sind sie im höchsten
Grade malerisch. Wenn sie
zur Herbstzeit im Schmucke
ihrer roten Beeren dastehen,
machen sie einen geradezu süd-
lichen Eindruck und bilden
einen eigenartigen Gegensatz
zu den schlichten Hütten, die sie
beschatten, den naturwüchsigen
Kaschubenkindern, die unter
ihnen spielen.
Durchschreiten wir die öle
Seenplatte von Ost nach West,
so kommen wir zu dem wieder
dichter mit Wald bestandenen
Zentrum der pommerellischen
Höhe, die das System der
Schönberge überragt. Der
Blick vom Dorfe Ostritz ans
den Turmberg gehört zu den
schönsten Fernsichtcn Pomme-
rellens. Bis zum plätschernden
Strande dehnen sich schattige
Buchenhänge. Vom andern Ufer grüßt der Laubwald der Vorberge, und
hinter ihnen erhebt sich im blauschwarzen Farbtone der Kiefernwälder die
Kuppe des 331 m hohen Turmberges, der den Spiegel des Sees um
ungefähr 180 ,» überragt. (Vgl. Abb. S. 131.)
Zu den schönsten Aussichtspunkten der inneren Kaschubei gehören die
Präsidentenhöhe bei Chmielno mit weiter Fernsicht über die nördlichen
Radauneseen, sowie der Blick vom Spitzberge auf den malerischen Markt-
flecken Karthaus. Sucht man romantische Größe, so findet man im Babental,
südwestlich von Zuckau, am ehesten seine Rechnung. Wer am heiteren Sommer-
tage das Babental durchstreift, von der waldigen Höhe herniederschaut auf
den reißenden Fluß oder von blumiger Waldwiese hinaufblickt an den steilen
Wänden des Ufers, die bei Ruthken eine Eisenbahnbrücke in luftiger Höhe
verbindet, wird sicher von diesem lieblichen Grunde ungern scheiden.
Ebenso schön, wenn auch ganz anders gestaltet, ist das Radaunetal bei
Kahlbude. Hat man den Hang im Osten erklommen, um das friedliche Bild
Am Ottomilier See.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
198
Pest und weit nach Rußland hinein vorhanden. Die an Bahndämmen, auf
Sandfeldern und ähnlichen Orten in Herden auftretende kanadische Dürrwurz
hat sich ungefähr von 1675 an in Südeuropa und später in Nordeuropa ver-
breitet und findet sich gegenwärtig als eine der häufigsten Pflanzen des
aufgelockerten Bodens bis zum Altai und Himalaya. Das an der Westküste
Amerikas (von Mexiko bis Chile) beheimatete Knopfkrauts trat in Deutsch-
land zuerst im Jahre 1807 bei Osterode
in Ostpreußen auf, woselbst es nach An-
nahme einiger Pflanzenkenner durch Fon-
rage der französischen Armee eingeschleppt
sein soll. Heute gehört es vielerorts zu
den lästigsten Unkräutern. Die Gaukler-
blume 2), deren Heimat ebenfalls die ameri-
kanische Westküste ist. wird seit 1812 in
Europa als Zierpflanze kultiviert. Oft
dem Gartenverbande entflohen, tritt sie
jetzt an unsern heimischen Gewässern in
spontanen Formationen auf und macht
dort den Eindruck völliger Ursprünglich-
keit. Die stattliche Nachtkerze gelangte zu
Anfang des 17. Jahrhunderts aus dem
östlichen Nordamerika (Virginia) nach
Europa (in den botanischen Garten zu
Padua) und wurde später ihrer Wurzel
wegen als „Rapvntika" vielfach gebaut.
Schon um die Mitte des 18. Jahrhun-
derts galt sie in Europa als völlig ein-
gebürgert, und heute reicht ihre europäische
Verbreitung von Südfrankreich durch Nord-
italien bis Mittelrußland und von Schott-
land über Schweden bis zum Kaukasus.
Ähnliche Beispiele könnten noch in größerer
Zahl ausgeführt werden. Der Kürze halber
seien aber nur noch einige der wichtigen
nordamerikanischen Arten genannt, welche
außer den vorigen in unserer Heimat-
provinz auftreten: Der Bogen-Amarant
kommt besonders in den südlichen und
westlichen Gebietsteilen als Gartenunkraut vor; ähnliche Standorte besiedelt
der steife Sauerklee im Gesamtgebiet; amerikanische Astern u. a. stellen nicht
selten eine dekorative Herbstzierde der Dorfstraßenflora dar; die Erdartischocke,
die bereits um 1654 im benachbarten Ostpreußen kultiviert wurde, verwildert
des öfteren, gelangt bei uns aber infolge der kurzen Vegetationsdauer selten
zur Blüte; spitzblättriger und rauhhaariger Sonnenhut, Zierden vieler Dorf-
gärten, treten zuweilen in natürlichen Verbänden auf; auf der west- und
vstpreußischen Seite des Brausen hat sich der eine große Ausbreitungs-
fähigkeit besitzende, verwachsenblättrige Zweizahn3) eingefunden; der ein- i)
i) Galinsoga parviflora. 2) Mimulus lutens. 3) Bidens coimatus.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Südeuropa Nordeuropa Himalaya Amerikas Mexiko Chile Deutsch- Osterode Ostpreußen Europa Nordamerika Virginia Europa Padua Europa Schott- Schweden Kaukasus Galinsoga