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1. Für Präparandenanstalten - S. 218

1912 - Breslau : Hirt
218 C. Länderkunde. § 339. 4. Kleinafien. — Aufgaben. 1. Nenne die benachbarten Meere! 2. Welche Meeresstraßen trennen es von Europa? 3. Welche persischen Könige zogen von hier nach Europa, welcher europäische König betrat hier den Boden Asiens? 4. Wann kamen hier die Kreuzfahrer nach Asien, wann drangen die Türken (Osmanen) von hier nach Europa vor? (§ 229.) Kleinasien, ein Brückenbogen zwischen Asien und Europa, so groß wie Spanien, ist ein Hochland mit Randgebirgen an der Nord- und Südküste. Sein westlicher Teil neigt sich nach dem Ägäischen Meere hin und hat durch West- östlich gerichtete Gebirgsketten eine gegliederte und inselreiche Küste. Sonst ist diehalbinsel nach N abgedacht, wie der Lauf des Ki sil Jrm äk (Roter Fluß) zeigt. Längs der nördlichen Fortsetzung des Jordangrabens streicht der größten- teils aus vulkanischen Gesteinen bestehende Antitaurns. Der Taurus, im S der Halbinsel, steigt beträchtlich höher und trägt im Winter Schnee. Die höchste Erhebung der Halbinsel ist der erloschene Vulkan Erdschiäs (4000 m) auf der inneren Hochebene. Das Klima ist mild wie das griechische. Ölbaum, Südfrüchte, Wein und Getreide gedeihen besonders an der nach dem Meere gerichteten West- küste. Das Innere ist infolge der Randgebirge regenarm, dazu vou den Dürfen entwaldet und großenteils ein Steppenland mit Schaf- und Ziegenherden. Die Bewohner find meist Ackerbau und Viehzucht treibende osmauifche Türken, ritterliche, aber energielose und als Beamte bestechliche Mongolen, die sich mit der alten Bevölkerung stark gemischt haben. Den nächstwichtigen Volksteil bilden die Griechen, die als Händler, Fischer und Bauern be- sonders an den Küsten wohnen. Dazu kommen noch die im Handel ge- schickten Armenier. Wichtige Eisenbahnen erschließen neuerdings das Land. Seine Meerschaumgruben versorgen auch die deutsche Industrie. (Ruhla! Wie im Altertum, so ist auch heute die Westküste der Hauptsitz der Kultur. Hier kämpften einst die Griechen vor Troja, hier wurde der Ge- schichtschreiber Herodot geboren, hier entstanden die Gesänge Homers; jetzt ist Smyrna (225) der wichtigste Hafen. Skntari, mit herrlichem Ans- blick nach dem Bosporus, ist eine Vorstadt Konstantinopels. § 340. 5. Armenien ist das seenreiche Qnellgebiet des Euphrät und ' des Tigris. Der Ärärät, die höchste Erhebung eines wilden Gebirgs- landes, an der Grenze dreier Staaten gelegen, erreicht 5200 in. Die be- trächtlichen Niederschläge machen das rauhe Klima des Hochlandes noch unwirtlicher, die Täler sind milde und fruchtbar. Der türkische und der persische Anteil leiden unter schlechter Ver- waltung und dem Mangel an Verkehrsstraßen und an schiffbaren Flüssen, der türkische Teil noch dazu unter den Einfällen der räuberischen Kurdeu aus Südarmenien. — Der wichtigste Hafen an der Südküste des Schwarzen Meeres ist Trapeznnt, das Eingangstor zu Türkifch-Armeuieu. Das durch Gebirge zerlegte Laud ist^nie zur staatlichen Einheit gelangt, sondern stets Fremden Untertan gewesen; jetzt ist es unter den Nachbarn Russen, Türken, Persern) geteilt. Die Armenier sind griechisch-orthodoxe Ehristen und stehen in feindlichem Gegensatz zu den Anhängern des Islam.

2. Für Präparandenanstalten - S. 221

1912 - Breslau : Hirt
11. Die außereuropäischen (Erbteile. — 2. Asien. 221 H 345. 3. Die Westsibirische Tiesebene. Sie hat im N ein polares, im S ein gemäßigtes Klima. Deshalb entstand im N ein Tundren-, im 3 ein großes Waldgebiet, in das von S her das Ackerland immer weiter vordringt. Der Ob mit dem Jrtisch ist der Riesenstrom dieses Gebiets. Da er in das Nördliche Eismeer mündet, hat er für den Weltverkehr keine Bedeutung. Beide Flüsse sind die Hälfte des Jahres zugefroren. Weil der Unterlauf am spätesten anstaut, treten alljährlich im Spätfrühling große Überschwemmungen im Tundragebiet ein. Für die Ernährung der spärlichen Bevölkerung haben die Flüsse dadurch Bedeutung, daß in ihnen der Lachs hinaufsteigt, um in südlicheren Breiten zu laichen. Er wird ge- fangen, geräuchert und ist dann auch ein wichtiger Handelsartikel. (Sibiri- scher Lachs!) § 346. Bevölkerung und wirtschaftliche Bedeutung. Den N be- wohnen in spärlicher Zahl Naturvölker mongolischen Stammes. Im 3 haben sich, besonders zu beiden Seiten der Sibirischen Eisenbahn (§ 349), zahlreiche russische Kolonisten, die von Viehzucht, Ackerbau, Berg- bau und Walduutzuug leben, mit den Mongolen vermischt. D. Nordasien (Ostsibirien). § 347. Jenseits des Jenissei erhebt sich das Bergland Ostsibiriens. Das Tafelland des Innern ist im 8 von Kettengebirgen umgeben, von deren Senkungen die des Baikal-Sees die bedeutendste ist. Durch sie verläuft eine wichtige Verbindung zwischen Hochasien und Sibirien. Sie geht von Kjachta nach Jrkütsk, der prächtig gebauten Hauptstadt Ost- sibiriens. ß 348. Das Klima ähnelt dem westsibirischen; da aber das Land nur den Nordwinden Zutritt gewährt, so ist es noch kälter und durch die schroffsten Gegensätze der ganzen Erde gekennzeichnet. Auf lange Winter mit furchtbaren Kältegraden und Schneestürmen folgen kurze, sehr heiße Sommer, in denen die Pflanzen sich schnell entwickeln und Schwärme von Stechmücken eine Plage für Menschen und Tiere sind. § 349. Besiedlung. Der ungeheure Raum vom Nördlichen Eismeer bis zum Nordrande Vorderasiens und vom Großen Ozean bis zum Ural wird Sibirien genannt. Obwohl es größer ist als Europa, hatte es bis vor kurzem nicht mehr Einwohner als London. Noch vor 300 Jahren war das Land nur von Mongolen bewohnt, bis eine kleine russische Reiter- schar den Ural überstieg und es dem russischen Kaiser unterwarf, der all- mählich die Herrschaft über ganz Nordasien gewann. Es wurde das Ver- bannnngsgebiet russischer Verbrecher, die vielfach in den staatlichen Berg- werken arbeiten müffen. Nach der Entlassung sind sie — wie in Westsibirien südwärts gezogen und haben sich mit anderen Einwanderern in der Nähe der großen Eisenbahn angesiedelt. Getreideernten, Viehzucht, Fischfang und der Reichtum des Landes an Bodenschätzen (Edelmetalle/Graphit, Kohle,

3. Für Präparandenanstalten - S. 223

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 2. Asien. 223 Dieses macht ein Drittel des Reiches aus, und doch ist es von 97 L der chinesischen Reichsbevölkerung bewohnt. Es ist der halbkreisförmig vor- springende Teil Ostasiens zwischen dem Gelben Meere und der Bucht von Tongking und wird durch die Ausläufer des Kueuluu skwenluw in einen nördlichen und einen südlichen Teil zerlegt, zwischen denen große Unterschiede bestehen. Klima, Produkte und Bewohner. Das Klima Chinas ist reich an Gegensätzen, im Sommer warm, im Süden fast tropisch heiß. Dann weht der Meereswind in das Wüstengebiet Hochasiens und bewirkt Niederschläge, die in Südchina am reichlichsten fallen. Im Winter wehen die kalten Winde aus Jnuerafieu nach O; dann bedecken sich die Küstenteile des Gelben Meeres weithin mit Eis. Peking, auf dem Parallel von Neapel, ist dann kälter als Stöckholm. 118. Die Chinesische Mauer im Norden von Peking. (Nach Weaie, Reshapmg.) Die „Kroße Mauer" ist 18 m hoch und 7 m breit, aber heute großenteils verfallen. China ist das ^and des mannigfaltigsten und ergiebigsten Ackerbaues! seine meist noch ungehobenen Mineralschätze, besonders die riesigen Kohlen- und Eisenlager Nordchinas, bestimmen es zum Großindustriestaate der Zukunft. Die Bewohner sind meist Mongolen. Gegen die Wüstenvölker im W haben sie sich durch die gewaltige Chinesische Mauer (Bild 118), deren Bau in die Zeit des zweiten Panischen Krieges fällt, abgeschlossen; nach den anderen Seiten hin sind sie durch natürliche Grenzen von anderen Völkern ge- schieden. So lebten sie jahrtausendelang sür sich und bildeten eine nur ihnen eigentümliche Kultur aus. Schon lange vor uns kannten sie den Kompaß lzur Wüstenreise), das Schießpulver izum Bergbau), das Papier und den Buchdruck, das Glas und das Porzellan. Der Chinese ist durch seine

4. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 15

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 15 — städte (Milet). Im südöstlichen Kleinasien lag Tarsus, heute Tersus (Pauli Geburtsstätte — fruchtbare Gegend). Heute herrschen die Türken in Kleinasien (Türkenwirtschaft — Kulturrückgang). In den Küstengebieten (besonders an der West- und Südküste) wohnen Griechen (Handel und Gewerbe). Sonstige Be- Völkerungselemente sind Armenier, Turkmenen und Araber. Zu den wichtigsten Siedlungen rechnen Smyrna (220000 Einw., im Altertum die „Krone Joniens", heute die erste Handelsstadt der Levante, bedeutende Ausfuhr, Smyrnateppiche, eine Anzahl deutscher Bewohner), Skutari (am Bosporus, 80000 Einw., Vorstadt von Kon- stantinopel, Begräbnisstätte frommer Türken, Zufuhr der klein- asiatischen Erzeugnisse nach der Hauptstadt, prächtiger Blick auf den Bosporus und Stambul), Bruffa (einst Residenz des Sultans, Meer- schaumgewinnung, seidene Gewebe), Angora (Garn, Gewebe, Schale), Konia (im Mittelalter zeitweise Sitz des Sultans, Weg nach Syrien) und Adana (fruchtbares Gebiet, Armenier) — Bahnlinien und ihre Bedeutung! Pläne der Engländer! — An der Nordküste liegen Sinope (Diogenes) und Tarabison tkarawanenstratze nach Persien (Täbris)]. — Die genaue Lage der Orte bestimmen! Die dem Busen von Jskenderun vorgelagerte, naturschöne und fruchtbare Insel Cypern (Kupfer) ist unter englischer Verwaltung wieder in kultureller Hebung begriffen (Wein, Seidenbau). Armenien. Antitaurus und Pontisches Gebirge führen in ihren Ausläufern hinüber zu dem ostwärts von Kleinasien gelegenen Hochlande von Armenien, das im Nordosten von der Kur (Kura), im Osten vom Kaspisee begrenzt wird, im Südosten in das Hochland von Iran übergeht und im Süden zur Euphrat-Tigris-Ebene abfällt. Das Innere des Hochlandes wird in der Hauptsache von 1000 bis 2000 m ü. d. M. gelegenen, vorwiegend in ostwestlicher Richtung sich erstreckenden Hochebenen erfüllt, welche zum geringeren Teile dem Ackerbau dienen, meistens jedoch Weideplätze darbieten. Eine Reihe von Bergkegeln, teilweise von bedeutender Höhe, welche zumeist als alte Krater anzusprechen sind, sowie einzelne Gebirgs- ketten erheben sich noch über diese Hochflächen. Überhaupt weist das Hochland von Armenien mit seinen Randgebirgen, seinen vulka- nischen Kegelbergen, seiner ganzen Bodenform und feiner Ge- steinszusammensetzung nur zu deutlich darauf hin, daß es mit den benachbarten gebirgigen Gebieten, mit Kleinasien, Kaukasien und Persien in dem gleichen geologischen Zeitraum entstanden ist. Zum mindesten gilt dies von der Hebung der Gebirgsketten der genannten Länder, welche sast sämtlich die gleiche Streichrich- tung aufweisen. Auch im armenischen Hochlande traten an einzelnen Stellen aus den Bruchspalten ungeheure Mengen von Schlacken und vulkanischem Gestein hervor und überschütteten in manchen Gegenden weithin das Land. Die vulkanische Tätigkeit ist auch in Armenien noch keineswegs zur Ruhe gelangt (warme Mineral-

5. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 28

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 28 — Verhältnisse in Babylon, der ältesten der westasiatischen Kultur- stätten. Auch hier finden sich nur noch die Ruinen an den Ufern des Euphrat (darunter die Überreste des Tempels des Himmels- gottes, der „Turm zu Babel"). Auch Babylon (= Tor Gottes) war einst eine Millionenstadt und einer der prächtigsten Plätze nicht nur Vorderasiens, sondern überhaupt der Alten Welt. Die gewaltigen Mauern umschlossen freilich noch umfangreiche Garten- anlagen. Auch die Überreste des Palastes Nebukadnezars will man bei den Ausgrabungen entdeckt haben. Unter diesem Herrscher gelangte Babylonien zur höchsten Blüte. Nördlich von dieser alten Kulturstätte erhebt sich Bagdad am Tigris. Es hat heute nur noch 170000 Einwohner. Ihre Glanzperiode erlebte die Stadt zur Zeit des Mittelalters (10. und 11. Jahrhundert) unter der Herrschaft arabischer Kalifen (Nachkommen Mohammeds). Damals hatte sie 2 Millionen Einwohner und war weltberühmt. (Harun al Raschid und „Märchen aus Tausendundeiner Nacht".) Unter der Türken- Herrschaft ist sie immer mehr zurückgegangen. Aber auch heute kommt ihr als Handelsplatz und Ausfuhrort Mesopotamiens immer noch eine große Bedeutung zu. Unter ihren Industrie- zweigen sind die mannigfachsten Gewerbe, besonders aber die Teppichweberei, hervorzuheben. Bagdad hat zudem Anschluß an den wichtigen Schiffahrtsweg nach Karatschi und Bombay, der auch über Basra führt. Dieser am Schat-el-Arab gelegene Handels- platz hat eine wenig gesunde Lage. Dennoch ist es der Haupt- Hafen im Gebiete des Persischen Meerbusens. Von hier werden Gewebe, Getreide, Baumwolle, Datteln (in der Umgebung Dattel- Haine und Baumwollplantagen), arabische Pferde (nach Ostindien) u. a. m. ausgeführt. Ergebnis. Mesopotamien (= Zwischenstromland) senkt sich vom Südrande Armeniens bis zum Persischen Meerbusen. Es ist sast völlig von Gebirgen (welchen?) und Hochland abgeschlossen ^natürlicher Ver- bindungsweg vom Persischen Golse (Indischer Ozean) — Euphrat — Einsenkung im Boden — Tal des Orontes zum Mittelmeerez. Die wichtigsten Wasseradern des Landes sind die Zwillingsströme Euphrat und Tigris ^Ursprung an den Abhängen des Ararat bzw. auf dem Hochlande von Kurdistan — Oberlaus beider reißend — tiese Felsenspalten — Stromschnellen — sonst der Schiffahrt dienstbar — bei Bagdad größte Annäherung — völlige Vereinigung zum Schat-el-Arab (— Strom der Araber) — hier Sandbänke teilweise der Schiffahrt hin- derlich — ein Mündungsarm größeren Schiffen zugänglich^. Der nordwestliche, höher gelegene Teil (El Dschesira — vorwiegend Steppe — Weiden) steht hinter dem südöstlichen Gebiete (Irak Arabi — das alte Babylonien — Schwemmland) an Fruchtbarkeit zurück. Mesopotamien liegt überhaupt im Regenschatten hoher Randgebirge (Klima). Künstliche Bewässerung muß teilweise die Fruchtbarkeit er- höhen Helsen. Doch finden sich an den Flußläufen (auch im Gebiete El Dschesira) ein ergiebiger Anbau des Bodens und teilweise eine geradezu üppige Psianzenwelt (Reis, Dattelhaine, saftige Wiesen, reich-

6. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 126

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 126 — der Fremdenzufuhr dem Eilande nicht gerade zum Segen geworden zu sein. Sonst setzt sich die etwa 20000 Seelen starke Bevölkerung in der Hauptsache aus Aino, Russen und Japanern zusammen, und die Haupterwerbsqnelle bildet wohl der Fischreichtum der angrenzenden Meeresteile. Dazu sind die gebirgigen Gegenden der Insel gut bewaldet und reich an jagdbarem Wild. Die bekannteste Siedelung Sachalins ist das kleine Korssakowsk. (Abb. 47.) Ergebnis. Sibirien (12l/a Mill. qkm, ll/B mal Europa, 8 Mill. Einw.) wird auf drei Seiten von Gebirgen umrandet. Allein der Norden ist nach dem Nördlichen Eismeere hin geöffnet. So hat das Land trotz seiner Lage an zwei Meeren (Nördliches Eismeer, Großer Ozean — lange Küstenstrecke) dennoch vorwiegend binnenländischen Charakter. Weftsibirien (Lage!) ist ein großes Tiefland. Die Weftgrenze bildet der Ural (leichte Verbindung mit dem Mutterlande). Ostsibirien wird vom Altai-, Sajanischen, Jablonoi- (Zentralasien) und Stanowoi-Ge- birge sowie von den Erhebungen der Tschuktschen Halbinsel (Ostkap) umrandet» Sachalin und Kamtschatka (gebirgig, vulkanreich) begleiten den östlichen Gebirgsrand (Aufbau des Bodens — fruchtbare Gebiete nennen! — Tundren). Für die Flußentwickelung sind günstige Vorbedingungen gegeben. (Welche?) Sibirien ist reich bewäffert. Zum nördlichen Eismeere (Ab- dachung!) wenden sich Ob (4200 km = 4 tn«l Weichsel, Ursprung auf dem Altai) mit Jrtisch (Altai) und Tobol (Ural), Jeniffei (Satanisches Gebirge — Lauf noch länger als der des Ob) mit den drei Tungusken Ibaikalsee (= Provinz Schlesien, reich an Fischen, heiße Quellen nahe den Ufern)! und Lena (4 mal Weichsel, Quelle in den Gebirgsland- schaften des Baikalsees, umfangreiches Flußgebiet). Der Amur (Süd- oftabhänge des Jablonoigebirges, Teil der Südgrenze) verläuft nach Osten zum Pazifischen Ozean (Mündung gegenüber von Sachalin). Die nicht geringe Bedeutung dieser Flußläuse sür die Schiffahrt wird durch die lange währende Eisbildung herabgesetzt. Die Küsten des Nördlichen Eismeeres sind 8—9 Monate vereist. Das Klima Sibiriens ist noch ausgeprägter kontinental als das- jenige des Mutterlandes. So hat in Werchojansk, östlich der Lena, das Thermometer während des langen, eisigen Winter schon einmal — 69,8° C gezeigt. Die Sommer sind kurz und heiß. Der Boden taut nur oberflächlich auf. In Südsibirien (Breite von Berlin) sind die klimatischen Verhältniffe ungleich günstiger. Der Norden ist das Gebiet der Tundren (etwa 9 Monate Eis und Schnee — im kurzen Sommer taut der Boden in den oberen Teilen — weite, unzugängliche Moräste — Flechten, Moose, niedere Gräser, Beerengeftrüpp — nomadisierende Renntierzüchter — ganze Gegenden unbewohnt — Scharen von Waffervögeln — an der Küste Eisbär und Polarsuchs — vereinzelt Jäger). Südwärts folgt die sibirische Wald- region. Der Westen hat mehr Nadelhölzer (Fichten, Tannen, Lärchen, Zedern), der Osten viel Laubwald, so auch Kamtschatka, Sachalin und das Amurland. Das ganze Gebiet ist reich an Wild (Zobel, Hermelin, Edelmarder, Blaufuchs, Otter u. a. — Hauptursache der Besitzergreifung Sibiriens durch Rußland). Südlich der Waldzone liegt der Gürtel des Getreides (Fruchtbarkeit des Bodens — Getreidegrenze westwärts weit hinauf — unbebaute Gebiete). Die Gebirge sind erzreich. Im Ural findet sich vor allem Eisen,

7. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 130

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 130 — Zentralasien). Eine gewisse — aber mehr scheinbare — Unab- hängigkeit besitzen noch die im Bereiche des Amu gelegenen Khanate (Fürstentümer) Chiwa und Buchara, welche der russischen Regie- rung tributpflichtig sind. Die Hauptstädte gleichen Namens liegen im Mittelpunkte herrlich angebauter Oasen und sind bedeutende Handels- und Karawanenplätze. Buchara (80000 Einw.) ist zu- dem mit seinen zahlreichen Schulen und Moscheen der Sitz mo- hammedanischer Gelehrsamkeit und Heiligkeit. Die Stadt hat sehr unter dem Flugsand der nahen Wüste (Kisil-Kum) zu leiden. Auch die Industrie Bucharas ist sehr entwickelt. Vom Hafen Krasnowodsk erfolgt die Überfahrt nach Baku, am jenseitigen Ufer des Kaspisees. (Siehe Kaukasien!) Die Oase von Merw, an der Transkaspischen Bahn, liefert reiche Ernten von Getreide, Baumwolle und Seide. In der gleichnamigen Stadt blühen daher Handel und Gewerbe, und wichtige Handelsstraßen führen in allen Himmelsrichtungen nach den übrigen bedeutsamen Plätzen Westturkestans und der Nachbar- gebiete (nennen!). In. den fruchtbaren Gebirgslandschaften des Ostens erheben sich Samarkand (600000 Einw., in herrlicher Um- gebung) ein bedeutender Marktplatz sür die Erzeugnisse dieses Gebietes, mit lebhaftem Handel auch nach dem Mutterlande (einst die Hauptstadt des von Timur.zu Ende des 14. Jahrhunderts gegründeten Mongolenreiches — an diese Glanzzeit erinnern in der Stadt noch das berühmte Grabmal Timurs, die Ruinen seines Sommerschlosses n. a. m.), Kokan (80000 Einw.), mit bedeutender Seiden- und Baumwollindustrie, ein Kreuzungspunkt für Kara- wanenstraßen, und Taschkent, der Sitz der Regierung von Russisch-Zentralasien (Statthalter). Letzteres hat 160 000 Einwohner, zahlreiche Militärwerkstätten und betreibt — an einer alten Kara- wanenstraße gelegen — lebhasten Handel mit Rußland und Zentralasien. In gewerblicher Hinsicht betätigen sich die Bewohner vor allem in der Seiden- und Lederindustrie. Ergebnis. Westturkestau (Turan und die Kirgisensteppe, 6 mal Deutschland, 8 Mill. Einw. — Umrandungen nennen!) bildet den südwestlichen Teil des nordasiatischen Tieslandes (Verbindung mit dem Völkertor zwischen Uralgebirge und Kaspisee). Das Gebiet war einst ein gewaltiges Meeresbecken, das durch Verdunstung immer mehr zu- sammengeschrumpst ist [Sreste sind die vorhandenen Seen — welche? — teilweise Tiesenlage des Bodens — Zurücktreten der Ufer des Kaspi- (größer als das Königreich Preußen) und des Aralsees (2 mal Pom- mern) — wesentlich höhere Lage des Balkaschsees^. Der Boden Westturkestans bildet zum größeren Teil Salzfteppen und sast wasserlose Sandwüsten (Kisil-, Kara- oder Ak-Kum — wan- dernde Ticheldünen oder andauernde Lagerung des Sandes). Im Be- reiche der Flußläuse, in den Oasen und in den Lößgebieten der Ge- birgsränder herrscht größere Fruchtbarkeit, teilweise unter künstlicher Bewässerung. Unter den zumeist im Sande verlausenden Steppensiüssen sind

8. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 121

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 121 — Fischerstämmen zusammen. Dahin rechnen die Samojeden (im Ge- biet des Jenissei), die Jakuten (zu beiden Seiten der Lena), die Tungusen (im Bereiche der Tungusken), die Kamtschadalen (auf Kamtschatka), die Tschuktschen (auf der Tschnktschenhalbinsel), die Baschkiren (im Ural) u. a. m. Sie alle sind natürlich Heiden, soweit sie vereinzelt nicht durch eifrige Missionsarbeit für das Christentum gewonnen sind. Die industrielle Tätigkeit der Bewohner befindet sich noch im Abb. 43. Die Sibirische Bahn. Der Zug in Eis und Schnee. Anfangsstadium, obwohl die Grundbedingungen dafür gegeben sind. Die vorhandenen Industriezweige stehen mit den Erzeugnissen des Landes im engsten Zusammenhange (Branntweinbrenne- reien, Gerbereien, Eisengießereien u. a.). Die nunmehr vollen- dete große Sibirische Bahn (Tscheljaba—omsk—tomsk—kras- nojarsk—jrkutsk—nertschinsk—wladiwostok—dalni und Port Arthur), welche die Fortsetzung der russisch-europäischen Linien bildet (z. B. Berlin—moskau—samara—tscheljaba), wird auch in dieser Richtung (bessere Ausbeute der Bodenschätze) wie auf dem Gebiete des Handels und Verkehrs, dazu auch in Hinsicht der Anlage neuer Siedlungen, der rationelleren Ausnutzung

9. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 184

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
über Mursuk nach Kuka (am Tsadsee), von Bengasi über die Kufra- Oasen und Borku nach Kuka, von Siwa über Audschila nach Mursuk, von Dar-Fur nach Ägypten u.a.m. (Abb. 64.) Die Bewohner gehören zumeist zur mittelländischen Rasse, und sie sind entweder hamitischer Herkunft, wie die Tuareg (Berber) im Westen und die Tibbu im Osten oder Semiten, wie die Araber (Mauren). Dazu wohnen im Süden auch Neger. Die vorherrschende Religion ist dermohammedanismus. Die Bewohner zerfallen in ver- schiedene Stämme, die teilweise Viehzucht betreiben oder auch in den Siedlungen der Oasen eine seßhafte Lebensweise führen, anderer- seits aber auch infolge ihres kriegerisches Sinnes sich gegenseitig befehden oder aber auf ihren flinken Rossen und Kamelen auch die Karawanen überfallen und ausrauben, zu welch' schnödem Handwerk sie der Charakter der Wüste ja nur allzusehr reizt. Auch Abb. 63. Wüstenschiffe. Aus einem Führer des Norddeutschen Lloyd. ihre Kleidung ist dem Leben in der Wüste angepaßt, wie denn alle diese Menschen widerstandsfähige, zähe Naturen sind, die dazu für ihr Räuberhandwerk mit der nötigen Klugheit ausgestattet wurden. Die fremden Mächte dringen bei der Besitzergreifung des Landes immer tiefer in das Innere der Sahara vor. Den Franzosen gehört der Westen mit Ausnahme von Tiris an der Westküste, das sich in spanischem Besitze besindet. Frankreich hat von Norden (Algerien) und Süden her immer weitere Gebiete seinem bisherigen Besitze hinzugetan. Die wichtigste Siedlung dieses Gebietes ist Timbuktu, am oberen Niger, einer der bedeutsamsten und ältesten Handels- Plätze Afrikas. Hier laufen täglich Karawanen ein. Die wich- tigften Erzeugnisse des Austauschhandels bilden Gold, Salz, Elfenbein, Gummi, Straußenfedern und Datteln. Die Türken beanspruchen Tripolis, Fessan und Barka. Die Hauptstadt Tripolis liegt auf einer Landzunge im Mittelläu- difchen Meere, hat lebhaften Handel und Industrie von Woll-,

10. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 187

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 187 — statte, am oberen Niger, viele Karawanen, Austauschhandel: Gold, Salz, Elfenbein, Gummi, Straußenfedern, Datteln u. v. a.). Die Türken besitzen Tripolis (Hauptstadt — lebhafter Handel, Industrie: wollene, baumwollene und seidene Gewebe — Dampfer- Verbindung mit den Häfen von Tunis und Malta), Fessan (Mursuk: Knotenpunkt von Karawanenftratzen, Sitz des türkischen Gouvernenrs) und Barka (Bengasi mit lebhafter Ausfuhr). Die Libysche Wüste ist größtenteils in den Händen der Ägypter, so auch die Oase Siwa und die Kufra-Oasen. Der Handel des ganzen Gebietes verläuft in bescheidenen Grenzen. (Warum?) Die wichtig- sten Karawanenftraßen nennen! Die Wländer. Im Westen und Nordwesten der — schon erwähnten — ost- asrikanischen Grabenversenkung dehnt sich eine Hochlandsmulde aus, welche nach Norden hin immer niedriger und ebener wird. Hier bildet sie einen Bestandteil der nordafrikanischen Wüsten- tasel (siehe oben!), in welche der letzte Teil des Nils, in dessen Bereich (von der Quelle bis zur Mündung) dieses ganze Hochland in einer Gesamterstreckung von nahezu 5000 km liegt, sein Bett eingegraben hat. Der Ostrand dieser Hochlandsmulde wird von dem Hochlande von Habesch, den Sandsteinplateaus der Nubischen und den kahlen Kalkfelsen der Arabischen Wüste gegeben, welch' letztere in einzelnen Teilen noch eine Höhe von 2000 m erreicht. Großartige Szenerien aber weist das Alpenland von Habesch auf, das darum häufig auch als „Afrikanische Schweiz" bezeichnet wird. Besonders reich an landschaftlichen Reizen ist das Gebiet um den Tsanasee. Die mittlere Erhebung dieses Alpenlandes beträgt wenig mehr als 2000 m. Die Sand st einhochflächen mit ihren teilweise senkrecht abfallenden Wänden und seltsam ge- stalteten Felsmassen erinnern uns wohl an die Sächsische Schweiz und haben den Bewohnern gleich natürlichen Festungen Schutz gewährt gegen äußere und innere Anfeindungen. Die Hoch- ebenen werden noch von ansehnlichen Gebirgen durchzogen, deren Gipfel zum Teil steil aufragen. So erreicht der Ras Daschan im nördlichen Teile eine Höhe von 4620 m. Einige dieser Bergkegel reichen bis in die Region des ewigen Schnees, oder sie sind doch einen größeren Teil des Jahres mit Schnee bedeckt. Gegen das Rote Meer hin wird das Alpenland von Habesch von einem niedrigen, teils felsigen, teils sandigen, dazu dürftig befeuchteten, fast Pflanzenleeren und darum spärlich besiedelten Küstenstreifen, der Samhara, flankiert, von welcher schwer zu passierende Pfade und Pässe zu dem von hier aus einer ragenden Burg ähnelnden Hochlande emporführen. Die Abhänge des letzteren sind in den unteren Regionen größtenteils mit dichtem Urwald von teilweise
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