144
135. A>as feste Land der Erde.
Die Halbinseln eines Kontinentes nennt man die G l i e d e t*
desselben. Das Stück Land, welches übrig bleibt, wenn
man sich sämtliche Halbinseln von dem Festlande abge-
schnitten denkt, wird der Rumpf desselben genannt. Hat
ein Kontinent oder ein Erdteil viele Halbinseln, so wird er
stark gegliedert genannt, im entgegengesetzten Falle we-
nigergegliedert. Europa, Asien und Amerika sind stark,
Afrika und Australien wenig gegliedert. Je mehr gegliedert
ein Erdteil ist, desto länger ist seine Meeresküste, und desto
wichtiger ist er für den Handel und Verkehr.
Das feste Land ist aber nicht bloß nach Länge und
Breite, nach Ost und West, Süd und Nord ausgedehnt;
es erstreckt sich auch mehr oder weniger in die Höhe. Als
die größte und tiefste Ebene der Erde betrachtet man den
Meeresspiegel. Hat ein größeres Stück Land keine, oder
nur sehr geringe Erhöhungen, so wird es eine Ebene
genannt.
Wenn sich eine Ebene nur wenig, in keinem Falle über
150 na, über das Meer erhebt, so wird sie eine Tiefebene
genannt. Liegt sie dagegen höher über dem Meeresspiegel,
so heißt sie H 0 ch eb ene. Baumlose, nur mit Gras bewachsene,
oft wasserarme Ebenen werden Steppen genannt.
Nicht alle Ebenen sind nach ihrer ganzen Ausdehnung
flach; manche sind von Hügelreihen durchzogen. Einen
Hügel nennt man eine Erhebung des festen Landes bis zu
170 m. Jede bedeutendere Erhöhung wird ein Berg ge-
nannt. Es gibt aus der Erde Berge, welche eine Höhe
von 6000 — 9000 m erreichen. Die höchsten Berge findet
man in Asien und in Amerika.
Die Übergänge von einer Tiefebene oder einer Hoch-
ebene zu einem Gebirge nennt man Stufenland.
Zusammenhängende Berge bilden ein Gebirge. Man
unterscheidet langgezogene Gebirgskämme mit Berggipfeln,
welche über die Kämme emporragen und Massengebirge.
Schmale und tiefe Durchgänge zwischen den Gebirgszügen
und Felswänden nennt man Pässe.
Große Eisfelder auf den Hochgebirgen werden Glet-
scher genannt.
Einzelne Berge auf der Erde werfen von Zeit zu Zeit
geschmolzene Massen (Lava) oder Asche re. aus. Sie heißen
feuerspeiende Berge oder Vulkane. Die kessel-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Amerika Afrika Ost Nord Asien Amerika
14?. Dle Obcrpfalz.
169
steinsarten, aus welchen das Fichtelgebirge besteht, sind der
Granit und Basalt ob des großen Nutzens, den sie dnrch
ihre Verwendung zu Werk- und Bausteinen der verschiedensten
Art gewähren, von besonderer Bedeutung. Während der
Granit die Hauptkämme und Erhebungen des Fichtelgebirges
bildet, sindet sich der Basalt in einteilten isolierten kegel-
förmigen Kuppen. Unter diesen sind der rauhe Kulm und der
vom Fichtelgebirg als südlichster Vorposten vorgeschobene
Parkstein — letzterer besonders wegen seiner mächtig zutage
tretenden Basaltsüulen — sehr merkwürdig und sehenswert.
Eine Folge der Basaltbildungen ist das häufige Vorkommen
eisenhaltiger Säuerlinge. Der eine derselben hat die Ent-
stehung des vielbesuchten Ottobades bei Wiesau hervor-
gerufen; ein anderer in Kondrau bei Waldsassen liefert ein
sehr beliebtes, weitversendetes Mineralwasser.
Der Böhmerwald sendet von der oberpfälzisch-böh-
mischen Grenze, und zwar vom hohen Düllen (930 m) bei
Neualbenreuth bis zum hohen Bogen bei Furth, den Südwest-
abhang seiner Hanptlängenkette als „Oberpfälzerwald"
bis gegen die Nab. Die zwischen Regen und Donau bis gegen
Regensbnrg und die plötzliche südliche Umbiegung des Regens
sich erstreckenden Ausläufer heißen das „Regengebirge".
Von den höchsten Punkten des Böhmerwaldes: Arber,
Rachel, Lusen, Ossa, Dreisesselberg, welche eine Höhe von
nahezu 1500 na erreichen, erhebt sich keiner auf oberpfälzi-
schem Boden; dieselben gehören der in Niederbahern gelegenen,
„der bayerische Wald" oder kurz „der Wald" genannten
ansehnlicheren Südhälfte des Gebirges an. Die bedeutenderen
Erhebungen des Oberpfälzerwaldes sind der Aschberg bei
Mähring (816 m), der Haidstein bei Cham (802 m), der
Schneeberg bei Schönsee (921 na), im Regengebirge Brenn-
berg (667 na) und der Jugendberg bei Nittenau (653 na hoch).
Anteil aber besitzt die Oberpfalz an den ausgedehnten
Forsten des Waldgebirges, dessen Holzreichtum bekannt ist
und von keinem Gebirge Deutschlands erreicht wird. In
Urwaldpracht und Größe tritt uns hier noch der Wald ent-
gegen. Von vergangenen Jahrhunderten können die pfeil-
geraden tadellosen Riesen-Stämme in demselben erzählen.
Als Königin des Bergforstes herrscht ' die Tanne, manch-
mal die halbe Höhe des Straßburger Münsterturmes,
50 — 60 na erreichend. Der zweite Hauptbanm ist die Fichte,
der Tanne wenig nachstehend. Als dritter gesellt sich eben-
Lesebuch f. ob. Kl d. Volksschulen d. Oberpfalz.ii. 8
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
143. Das deutsche Reich.
159
setzt sich im sächsischen Erzgebirge, im Fichtel-
gebirge, im Franlcenwald, Thüringerwald, in
der Rhön, im Vogelsberg e und Tauüiis fort und
endigt jenseits des Rheins im Hunsrück. Sie bildet die
Grenze zwischen Nord- und Süddeutschland oder zwischen
Nieder- und Oberdeutschland.
Im Norden sind dieser Gebirgsachse folgende Berg-
und Hügelländer vorgelagert, welche allmählich in die nord-
deutsche Tiefebene übergehen: das sächsische Berg-
land, das Thüringer Hügelland und der Harz, das
hessische Bergland und der Teutoburgerwald, der
Westerwald, die Eifel und die hohe Veen, d. h. Sumpf.
Im Süden der Gebirgsachse finden tvir den Oden-
wald, die Hardt, die Vogesen, den Schwarzwald, die
rauhe Alp, den Frankenjura und den Böhmemvald.
Zum Alpengebiete gehört der südliche Teil von Bayern.
Her grösste Teil von Nord-Deutschland ist eine grosse
Tiefebene, welche einst Meeresgrund war und mit vielen
grösseren und kleineren Seen bedeckt ist.
Deutschland, welches im Norden von der Nord- und
Ostsee bespült wird, hat keinen grösseren Meerbusen;
jedoch erweitern sich mehrere Ströme, die Elbe und die
Oder, vor ihrer Mündung meerbusenartig und machen
die Anlegung von Seehäfen möglich. Merke den Dollart
an der Mündung der Ems; den Jahdebusen mit dem
Wilhelmshafen; den Bremerhafen an der Weser-
mündung; Kuxhafen an der Elbemündung, den Winter-
hafen der freien Stadt Hamburg, und den Kieler Hafen,
den schönsten Hafen der Ostsee!
Die Ostsee hat an der Küste lange, schmale Sand-
mauern aufgeworfen, welche Nehrungen genannt werden.
Die Küsten der Nord- und Ostsee sind meist flach und
für die Schiffahrt gefährlich. Die Küstenbewohner liegen
in beständigem Kampfe mit dem Meere, welches oft das
land überflutet und die Frucht des menschlichen Fleisses
verschlingt. Durch Dämme oder Deiche ist die Küste
gegen die Flut geschützt. Hinter diesen Dämmen liegen
die aus zurückgebliebenem Meeresschlamme entstandenen
Marschen mit ihrem fruchtbaren Acker- und Weidelande.
In der Nordsee liegen die deutschen Inseln Norderney
und Sylt (Seebäder), in der Ostsee Usedom, Woll in,
Biügen und Alsen.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
202 _ 147. Die Oberpfalz.
beruhende Einrichtung besteht unter dem Namen „Simul-
tan eum" noch in den Bezirken Sulzbach, Weiden und Vohen-
strauß, dem Gebiete des ehemaligen Fürstentumes Sulzbach.
Als im Jahre 1632 die siegreichen Schweden den Weg
nach Bayern nahmen, drangen sie auch in die Oberpfalz
und hausten hier vier Monate schrecklich. Neumarkt wurde
hiebei fast ganz zerstört. Im Jahre 1646 schlugen die Schweden
und Franzosen in der Oberpfalz ihre Winterquartiere auf
und erneuerten hiebei alle Greuel des ersten Schweden-
einfalles. Nach Abschluß des westfälischen Friedens wütete
mit gleicher Grausamkeit der schwedische General Wrangel
noch einen vollen Monat in der unglücklichen, verheerten und
erschöpften Oberpfalz.
Ebenso ergossen alle Kriege der nächsten Jahrhunderte
ihre Leiden über die Oberpfalz. Im spanischen Erbfolge-
kriege (1701 —1715) schmachtete die Oberpfalz unter Kon-
tributionen , Plünderungen und Erpressungen der feind-
lichen Heere und unter dem blutigen Drucke der österreichischen
Administration.
Der letztere war die Ursache zu der Erhebung der Bürger
und Bauern im bayerischen Walde, am Inn, der Isar und
im bayerischen Hochlande gegen ihre Unterdrücker mit dem
Losungsworte: „Lieber bayerisch sterben, als in des Kaisers
Unfug verderben". Diese Erhebung, welche mit dem Tode
vieler Tausende tapferer Vaterlandsverteidiger in den blutigen
Kämpfen bei Sendling in der Christnacht 1705 und bei
Aidenbach am 8. Januar 1706 erfolg- und hoffnungslos
erlosch, hatte ihren Anfang in der Oberpfalz genommen.
500 Bauern aus den Bezirken Neunburg v. W. und Rötz
entrissen den Österreichern gewaltsam ihre Söhne und jungen
Leute, welche bei herbstlicher Kälte, kaum halb bekleidet, auf
Wägen gefesselt nach Österreich entführt und dort ins kaiser-
liche Heer gestellt werden sollten. Ihnen thaten es dann
die Bauern am Inn und der Isar nach.
Im österreichischen Erbfolgekrieg (1740 — 1745) erdul-
dete die Oberpfalz dieselben Drangsale und den gleichen
schweren Druck wie im spanischen Erbfolgekrieg. Besonders
hatte die Stadt Cham 1742 von den wilden Horden der
Panduren unter ihrem berüchtigten Führer von der Trenk
gräßliche Greuel zu leiden.
Mit Maximilian Iii. starb 1777 die Ludwig'sche Linie
der Wittelsbacher aus und es siel das Kurfürstentum Bayern
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian_Iii Maximilian
208
150. Die oberrheinische Ebene und die Rheinpfalz.
Hochland gebildet, welches der Rhein der Mitte nach ge-
spalten und ausgespült hat. Beide steigen im Süden zu
ihren ansehnlichsten Gipfeln auf; beide kehren ihren steilen
Abfall dem Rheinthale zu und verflachen sich bei allmählicher
Abdachung in das östliche und westliche Hinterland auf
deutscher und französischer Seite. Die Höhe beider nimmt
desto mehr ab, je weiter sie sich nach Norden erstrecken.
In der oberrheinischen Ebene liegen die schönsten und
berühmtesten Gaue Deutschlands: im Süden auf der rechten
Seite des Rheins der Br ei s g au, auf der linken der
Wasgau, im Norden die Vorderpfalz und der Rhein-
gau. Nicht minder schön und merkwürdig sind die volk-
reichen Städte dieses herrlichen Landstrichs: Fr ei bürg,
Rastadt, Karlsruhe, Mannheim auf dem rechten, und
Kolmar, Straßburg, Speier und Worms auf dem
linken Ufer.
Für uns ist jener Teil der oberrheinischen Tiefebene,
welcher die Vorder- oder Rheinpfalz heißt, samt dem dazu
gehörigen Hardtgebirge der merkenswerteste. Wie eine statt-
liche Gebirgswand erscheint die Hardt, wenn man sie von
der Rheinebene aus betrachtet. Sie durchzieht die Pfalz
fast in der Mitte von Süden nach Norden und scheidet
dieselbe in zwei sehr unähnliche Landschaften. Die westliche
Hälfte, „das Westrich", ist hügeliges, wellenförmiges Gelände,
die östliche Hälfte, „die Vorderpfalz", ist eine Ebene, die
vom Rhein ans allmählich gegen das Gebirg ansteigt. Die
größte Höhe erreicht das Hardtgebirge im Donnersberg
mit 600 na.
Hart am Rheine ist die Ebene den Überschwemmungen
ausgesetzt. Außer Speier, Ludwigshafen und Ger-
mersheim liegen daher nur wenige Ortschaften nahe am
Flusse. Die ganze stark bevölkerte Ebene ist äußerst fruchtbar.
Wo sie sich sanft ansteigend zu den Vorhügeln der Hardt
erhebt, da beginnt die Herrschaft des Weinstocks. Hier trifft
man die Städte Landau, Neustadt a. H., Dürkheim,
Deidesheim u. a. und den Straßenzügen entlang stadt-
ähnliche Dörfer.
Im Berglande, an einem Knotenpunkte der Straßen,
welche aus den wenigen Querthälern von der Vorderpfalz
her den Gebirgswall durchbrechen, liegt Kaiserslautern,*“
die erste Fabrikstadt der Pfalz. Im Westrich ist Zwei-
tz rücken, altberühmt. Pirmasens, eine hochgelegene
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
266 275. Der dreißigjährige Krieg und Gustav Adolf.
lieb. verheert, und entsetzliche Grausamkeiten verülj,;:
an vielen Orten verwilderte das Volk auf eine schreck-
liche Weise. Auch die Franzosen mischten sich in den
Krieg, um für sich Vorteil zu ziehen. Zuletzt musste
der Kaiser im westfälischen Frieden den Evan-
gelischen freie Keligionsübung zugestehen.
In diesem Kriege ist auf protestantischer Seite kein
grösserer Held aufgetreten als Gustav Adolf, der
Schwedenkönig. Schon waren die Evangelischen den
Katholiken völlig erlegen, und ganz Norddeutsch!and
schien der Knechtschaft preisgegeben, da landete im
Sommer des Jahres 1630 Gustav Adolf mit 15000 Mann
Schweden in Pommern, um seinen bedrängten Glaubens-
genossen beizustehen. Aber wie klein war dieses Heer
gegenüber der Kriegsmacht des deutschen Kaisers! Der
krmgskundige kaiserliche Feldherr Tilly freilich meinte:
„iyer König von Schweden besitzt Klugheit und Tapfer-
keit und ist ein Feind, der den Krieg zu führen weiss.
Sein Heer ist ein Ganzes, das er wie sein Ross mit dem
Zügel regiert.“ Gustav war auch unstreitig der erste
Kriegsheld seiner Zeit, ein Feldherr, wie Jahrhunderte
vorher keiner aufgestanden. In seinem Heere herrschte
die trefflichste Mannszucht. Er wachte mit eben der
Sorgfalt über die Sitten der Soldaten, wie über ihre
Tapferkeit. Jedes Regiment musste zum Morgen- und
Abendgebet einen Kreis um den Feldprediger Schliessen
und unter freiem Himmel seine Andacht halten. Fluchen,-
Spielen, Rauben war strenge Verboten. In allen Tugen-
den ging Gustav den Seinigen als Muster voran. Seine
lebendige Gottesfurcht gab ihm in den schwierigsten
Lagen Mut und Besonnenheit, und seine Soldaten waren
von dem festen Vertrauen erfüllt, dass sie unter einem
so frommen und tapferen König siegen müssten.
Als Gustav den deutschen Boden betrat, fiel er im
Angesicht seines ganzen Heeres auf die Kniee, dankte
Gott mit lauter Stimme für die glückliche Überfahrt
und flehte um seinen ferneren Segen. Den umstehenden
Offizieren kamen vor Rührung die Thränen in die Augen.
„Weinet nicht, meine Freunde,“ sprach der König,
„sondern betet! Je mehr Betens, desto mehr Sieges.
Fleissig gebetet ist halb gesiegt.“ Und siehe, bald
wichen die Kaiserlichen vor den tapferen Schweden
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gott
275. Der dreißigjährige Krieg und Gustav Adolf. 367
zurück. Aber die protestantischen Fürsten waren so
furchtsam vor der Heeresmacht des Kaisers, so misstrauisch
gegen den ausländischen König, dass sie lange zögerten,
sich an Gustav anzuschließen. Die ängstlichen Kurfürsten
von Brandenburg und Sachsen verweigerten ihm geradezu
den Durchzug durch ihr Land. Daher konnte Gustav das
hartbedrängte Magdeburg nicht retten. Die blühende,
evangelische Stadt wurde 1631 von Tilly erobert. Ihr
Schicksal war furchtbar. Als die wilden Kriegsscharen
raub- und mordgierig im Sturm eindrangen, erfolgte
ein Blutbad, wie es noch keine deutsche Stadt in ihren
Mauern gesehen hatte. Die ganze Stadt ging in Flammen
auf; binnen 10 Stunden war sie in einen wüsten Schutt-
haufen verwandelt. Von 30 000 Einwohnern retteten kaum
1500 ihr Leben.
Endlich suchte der Kurfürst von Sachsen Rettung
bei Gustav Adolf, und dieser schlug mit dem vereinigten
schwedisch-sächsischen Heere die Kaiserlichen unter Tilly
bei Leipzig, folgte diesem dann nach Bayern und besiegte
ihn abermals am Lech. Da Tilly tödlich verwundet war,
wandte sich der Kaiser in seiner grossen Not an seinen
früheren Feldherrn Wallenstein; aber erst nach
langem Zögern gab der stolze Mann den flehentlichen
Bitten des Kaisers nach. Er warb ein Heer, das ihm
allein gehören sollte, dem der Kaiser nichts zu sagen
hatte, bei dem er nicht einmal erscheinen durfte.
Bei Nürnberg trafen beide Heere zusammen und
standen monatelang verschanzt einander gegenüber.
Wallenstein wagte keine Schlacht; Gustav Adolf suchte
vergeblich Wallensteins festes Lager zu erstürmen. Endlich
zogen sowohl die Schweden wie die Kaiserlichen davon.
Wallenstein wandte sich nach Sachsen. Schreckliche
Verheerungen, Raub, Brand und Mord bezeichneten
seinen Weg. Rasch eilte der Schwedenkönig ihm nach.
Auf seinem Zuge durch Sachsen empfing ihn das Volk
wie einen rettenden Engel. Von allen Seiten drängte
es sich jubelnd um ihn her, fiel vor ihm auf die Kniee-
und suchte die Scheide seines Schwertes, den Saum seines.
Kleides zu küssen. „Ach,“ sagte der König traurig,
„ich fürchte, dass mich Gott wegen der Thorheit dieser
Leute strafen werde. Ist es nicht, als ob sie mich zu
ihrem Abgott machten? Wie leicht könnte der Gott,
4
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav Gustav Gustav Gustav Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf
368 275. Der dreißigjährige Krieg und Gustav Adolf.
der die Stolzen demütigt; sie und mich empfinden lassen,
dass ich nichts bin, als ein schwacher, sterblicher
Mensch! “
Bei dem Städtchen Lützen, nicht weit von Leipzig,
erreichte der König Wallensteins Heer. An einem kalten
Herbstmorgen, 16. November 1632, während dichter Nebel
die Gegend bedeckte, bereiteten sich die Schweden zur
Schlacht. Der König sinkt betend auf die Kniee, mit
ihm sein ganzes Heer. Begleitet von Pauken- und
Trompetenschall erbraust der Gesang: „Ein’ feste Burg
ist unser Gott.“ Gegen Mittag bricht die Sonne durch
die Nebelhülle. Da schwingt sich der König auf sein
Streitross und ruft: „Nun wollen wir dran! Das walt’
der liebe Gott! Jesu, Jesu! hilf mir heute streiten zu
deines Namens Ehre!“ Und mit dem Feldgeschrei:
„Gott mit uns!“ stürmten die Schweden gegen die Wallen-
steinschen an. Es entsteht ein verzweifelter Kampf; hin
und her schwankt der Sieg. Endlich dringt der schwe-
dische rechte Flügel, von Gustav selbst geführt, siegreich
durch und jagt die Feinde fliehend vor sich her. Da
erfährt der König, sein linker Flügel wanke. Mit Blitzes-
schnelle eilt er dorthin; nur wenige können ihm folgen.
Sein kurzes Gesicht bringt ihn zu nahe an den Feind;
er erhält einen Schuss in den Arm, gleich darauf einen
zweiten in den Bücken. Mit dem Seufzer: „Mein Gott,
mein Gott!“ sinkt er vom Pferde. Und über den Ge-
fallenen stürmen die schnaubenden Kriegsrosse hinweg
und zertreten mit ihren Hufen den königlichen Leichnam.
Des Königs Tod erfüllt die Schweden mit glühendem
Bachedurst. Gleich grimmigen Löwen stürzen sie sich auf
die Feinde und werfen alles vor sich nieder. Nichts
hilft es den Kaiserlichen, dass der kühne Beitergeneral
Pappenheim ihnen frische Truppen zuführt. Er
selber fällt, von schwedischen Kugeln durchbohrt, und
der Sieg ist errungen. Mit dem Buse: „Der Pappen-
heimer ist tot, die Schweden kommen über uns!“ er-
~ greifen die Kaiserlichen die Flucht. Aber der Verlust
ihres Heldenkönigs raubte auch den Schweden die Sieges-
freude. Erst am andern Tage fanden sie seinen Leich-
nam, der Kleider beraubt, bedeckt mit Blut und vielen
Wunden. Er wurde nach Schweden gebracht und zu
Stockholm in der königlichen Gruft bestattet.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Jesu Jesu Schweden Pappenheim Schweden Schweden Stockholm
276. Nun danket alle Gott.
369
Das blutige Koller, welches der König in der
Schlacht getragen, ward dein Kaiser Ferdinand nach
Wien gesandt; hei dem Anblicke desselben soll er
Thränen vergossen haben, durch die er den gefallenen
-Gegner und sich ehrte. Ferdinands Seele war gross
gpnug. um auch im Feinde die Heldentugend zu be-
wundern.
Die Stätte, wo Gustav Adolf auf dem Schlachtfelde
lag, bezeichnete man durch einen grossen Stein, den
„Schwedenstein“. Jetzt steht neben demselben ein Denk-
mal, umschattet von hohen Pappeln. Das würdigste
Denkmal aber hat das evangelische Volk dem edlen
Glaubenshelden in der segensreichen Gustav-Adolf-
Stiftung errichtet.
276. „Nun danket alle Gott."
Der Dichter dieses Liedes, welches so oft in unseren Kirchen
erklingt, ist Martin Rinkart, Archidiakonus zu Eilenburg
in der Provinz Sachsen. Er hat mit seiner Gemeinde die schweren
Drangsale des dreissigjährigen Krieges durchlebt. Die furcht-
bare Pest, welche zu jener Zeit die deutschen Lande durchzog,
ivütete auch in Eilenburg. Auf die Pest folgte eine ebenso
furchtbare Hungersnot, bei welcher viele den Hungertod starben.
Rinkart gab in dieser Not das letzte hin und litt, um andern
zu helfen, lieber selber Mangel; vor seiner Thür sammelten sich
bisweilen 4—800 Menschen. Später brandschatzte ein schwe-
discher Oberst die Stadt und forderte 30000 Thaler; nur durch
die inständigen Bitten und Vorstellungen Rinkarts wurde erreicht,
dass er sich mit 2000 Gulden begnügte. Als alle diese Leiden
vorüber waren und 1644 die Hoffnung auf das Ende des Krieges
immer sicherer wurde, dichtete Rinkart das schöne Lob-und
Danklied: „Nun danket alle Gott.'u
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Ferdinands Gustav_Adolf Gustav Adolf Martin_Rinkart Rinkart
Extrahierte Ortsnamen: Wien Ferdinands Eilenburg Sachsen Eilenburg
168
147. Die Oberpfalz.
Wir müssen eine Wanderung durch die Stadt unter-
lassen, da sie zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Eben
so wenig können wir alle Sehenswürdigkeiten Münchens auf-
zählen. Nur einen Blick wollen wir vom Gasteig ans auf
sie werfen. Der Gasteig, eine Schöpfung des Königs Ma-
ximilian Ii., ist eine reizende Anlage an dem ziemlich steil
aufsteigenden rechten Jsarufer von der Vorstadt Au bis nach
Brünnthal. Wir wählen uns den freien Punkt unweit der
Nikolaikapelle. Zu unseren Füßen flutet die grüne Isar; uns
zur Rechten erhebt sich der Prachtbau des Maximiliaueums;
zur Linken winkt der gotische Turm der Mariahilskirche
in der Au; zwischen beiden, in unserem Rücken, stellt sich
uns die neuerbaute schöne Haidhauser Kirche mit ihrer
Hauptfronte dar; vor uns aber breitet sich das Häusermeer
der Stadt aus, überragt von den Türmen und Palästen,
von welchen uns das neue Regierungsgebäude, das Hof-
theater und die k. Residenz, sodann außer der die ganze
Stadt beherrschenden Frauenkirche, die Theatiner- und Lud-
wigskirche, das Jsarthor, der Peters- und Rathaus türm
zunächst in die Augen fallen. Von der Thcresienhöhe schaut
die Kolossalstatue der Bavaria herab, den Ruhmeskranz hoch
emporhaltend. Gegen Westen und Osten verliert sich der
Blick in die unermeßliche Ebene; gegen Süden schließen die
Berggipfel der Alpen, unter welchen die Zugspitze ganz be-
sonders hervortritt, das prachtvolle Bild ab.
147. Z>ie chöerpfcch.
I. Die O b e r p f a l z erscheint in ihrem geographischen Ge-
samtbilde als ein im Norden vom Fichtelgebirge, im Osten
vom Böhmerwalde, im Westen vom Frankenjura umschlossenes
Stück Land, welches sich gegen die es in seiner Mitte von
Nord nach Süden durchfließende Nab und südlich zur Donau
nicht unerheblich absenkt.
Von den genannten Gebirgen gehört keines der Oberpfalz
ganz an. Das dunkel bewaldete düstere Fichtelgebirge
schiebt nur seine südlichen Ausläufer bis gegen Kemuath und
Erbendorf als Wasserscheide zwischen das Nab- und Eger-
gebiet vor. Aus denselben ragen der Weißenstein, die höchste
Erhebung des langgestreckten Steinwaldes (880 rn), und
der eine hübsche Fernsicht bietende Armansberg bei Kemuath
(758 m) als die höchsten Punkte empor. Unter den Ge-
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Extrahierte Ortsnamen: Brünnthal Nikolaikapelle Frankenjura Nord Donau