Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches, Grundzüge der Wirtschaftsgeographie, Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege der Jetztzeit - S. 14

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
14 Frankreich: 11. Natur und Menschenwerk. schaften, die das Zentralmassiv umkränzen, untereinander in Verbindung stehen. Während alle anderen auch durch Kanäle zusammenhängen, führt aus dem Garonne- in das Loire- decken nur die Lenke von poitiers. Ii. vas am meisten sich selbst genügende Land des atlantischen Europas. Frank- reich ist für den Handel besonders begünstigt durch seine Lage an den drei wichtigsten Kulturmeeren der Gegenwart, durch die Trichtermündungen und die Fahrbarkeit der radial geordneten Flüsse, sowie durch die Gangbarkeit des Vinnenlandes, welches schon früh die Anlage ausgezeichneter Landstraßen und zahlreicher (heute, freilich vielfach ver- alteter) Kanäle ermöglichte. Trotzdem folgt Frankreich mit einem Gesamtumsatz von 10 Milliarden erst an vierter Stelle und in beträchtlichem Abstand in der Reihe der Welthandelsmächte, ja, während die übrigen Staaten an der atlantischen Seite Europas (mit Ausnahme Portugals) sich in kräftigem Aufwärtsstreben ihres Wirtschaftlebens be- finden, zeigt der französische Handel ebenso wie die Hochseeschiffahrt einen auffallenden Stillstand. Lei der reichen und vielseitigen Naturausstattung des Landes und seiner Kolonien, bei der langsamen Volksvermehrung und bei der Genügsamkeit der Bewohner herrscht ein allgemeiner Wohlstand, aber auch ein verhältnismäßig geringer Bedarf an fremden Erzeugnissen. Tin- und Ausfuhr halten sich ziemlich die Wagschale. Mit der Selbstgenüg- samkeit des satten Rentiers lebt man in Frankreich vielfach von seinen Zinsen, anstatt an der Mehrung des Nationalvermögens mitzuwirken. An Ackerbauprodukten vermag Frankreich weit über Bedarf zu erzeugen. Wenn auch die Vernichtung der Wälder durch Überschwemmungsgefahr und Weg- spülung der Bodenkrume stellenweis viel Unheil angerichtet hat, so ist es doch durch Klimagunst (mit frostfreiem Winter) und Fruchtbarkeit dermaßen gesegnet, daß nur 14% der Bodenfläche (Landes im Sw, das südfranzösische Hochland, Iura) brach liegen. Um- sangreicher Weizenbau (auf den fetten Marschen des N, im Tiefland der Seine, Loire und Garonne) geben der Landwirtschaft das Gepräge- in behäbigem Wohlstand lebende Bauern erzielen Gesamternten von fast dreifacher Menge Deutschlands. Daneben gedeihen Zuckerrüben, Flachs und Tabak. Große Ausdehnung hat nach Überwindung der Reblaus- Verwüstungen der Weinbau in den warmen Flußtälern der Loire, Garonne, Rhone und be- sonders der Gironde. Er bringt in guten Iahren Erträgnisse von annähernd einer Milliarde und liefert in der Champagne, in Burgund und Medoc hochgeschätzte Sorten. Damit steht Frankreich an der Spitze aller Weinländer der Erde. Im kühleren N tritt an die Stelle der Rebe die Obstbaumkultur, in der Frankreich gleichfalls unübertroffen ist. In Verbindung mit dem Wein- und Obstbau hat sich die Schaumweinfabrikation, die Kelterung von Obstweinen (cidre, poire) und die Herstellung von Likören und Spiri- tuosen (Kognak, Thartreuse, Absinth) zu namhafter höhe entwickelt. Lei schon mittelmeerischem Klima gedeiht im unteren Rhonegebiet unter dem Wind- schütz (Mistral) hoher Zypressenhecken die Kultur der Südfrüchte (Maronen, Feigen, Mandeln) und der Olive, welche das sorgfältigst zubereitete provenceröl liefert. An der wintermilden Riviera (cöte d'azur) bringen ausgedehnte Gartenanlagen nicht nur „Frühblumen" (im Wert von 8 Millionen Mark) zur Ausfuhr, sondern bilden auch nebst den aus Algier eingeführten Glen die Grundlage für eine bedeutende Fabrikation von ätherischen Olen, Essenzen, Seifen und parfümerien. Im Gegensatz zur hochentwickelten Bodenbestellung ist die Viehzucht nicht sehr um- fangreich: Rindviehzucht im N, Kaninchen- und Schafzucht im Zentralmassiv dient Haupt-

2. Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches - S. 20

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
20 Frankreich. Eisen wie Deutschland und England, und ist arm an anderen Metallen! ziemlich un- günstig ist, daß die beiden wichtigsten Bodenschätze meist getrennt vorkommen. Dös Hauptweinland 6ct Erde. Unter allen Zweigen der Landwirtschaft nimmt der Weinbau die wichtigste Stelle ein. hierin wird es von keinem Land der Erde über- troffen. b) Linzelbetrachtung. Das nordjranzösische Becken. Es zeigt ziemlich voll- ständig die Formen französischen Wirtschaftslebens. — Die vogesen, mit Glasindustrie, und der Oberlauf der Mosel gehören zu den waldreichsten Gebieten Frankreichs. In dem etwas trockenen lothringischen Stufenland hat neben der Landwirtschaft vor allem die Eisengewinnung große Bedeutung. Die moor- und waldreichen Krgonnen sind nur zur Schafzucht geeignet. Im südl. Teil des Seinegebietes liegen zwei ertragreiche lveingebiete,- an den geschützten Obstabhängen des Plateaus von Langres und der (löte d'or reift die edle Burgundertraube, in der „feuchten" Champagne gewinnt der Mensch durch sorg- fältige Pflege einen köstlichen Wein. Nördl. der „staubigen" Champagne, in der Isle de France, tritt der Weinbau schon mehr zurück, der Gbst- und Gemüsebau entfaltet sich aber aufs schönste. Die küstennahen Gebiete mit ihrem feuchten Klima sind vor allem durch ihre Viehzucht bedeutsam (Rinder, Pferde), hier ist auch der Obstwein das landes- übliche Getränk. 5ln der Nordostgrenze haben reiche Kohlenlager das zweitwichtigste Gewerbegebiet Frankreichs entstehen lassen. Die Rüste ist dem Handel und Fischfang nicht günstig: doch wirkt auf ersteren die Nähe Englands belebend. Einen bedeutenden Handels- verkehr hat nur die Seine. Das Hügelland der Normandie und Bretagne, Huch diese feuchten Gebiete sind vorwiegend für Viehzucht, aber auch für den Ackerbau (Weizen, Leinen, Tabak) geeignet. Weite Strecken des Innern find mit Heide bedeckt. Unter dem mildernden Einfluß des Golfstroms überwintern Myrte und andere immergrüne Gewächse an der Küste im Freien. Da der Handel durch die Abgeschlossenheit nach dem Innern erschwert und nur wenig Ackerboden vorhanden ist, widmete sich die Bevölkerung dem Meerfang (Heringe, Sardinen? Hummern, Küstern); sie hat so eine hervorragende Seetüchtigkeit erlangt. Das Loirebecken. Es leidet sehr unter der unregelmäßigen Wasserführung. Neben Gebieten paradiesischer Fruchtbarkeit, wo auch der Weinbau wieder mehr hervortritt, liegen weite öde Strecken. Südl. der Loiremündung wohnen die Bauern auf ihren mit Knicks umgebenen Einzelhöfen wie im Münsterland. Der Weinbau aber zeigt den süd- licheren Himmel an. Die in wärmeren Küstengebieten vielfach übliche Salzgewinnung in „Salzgärten" sei hier erwähnt. Das Garonnebecken. Nicht nur in der verschwenderischen Fülle des Gedeihens, sondern auch in dem veränderten Gepräge der Natur zeigt sich der Einfluß des Südens. — Im Garonnegebiet wird jedes geeignete Fleckchen für den Weinbau ausgenutzt. Daneben ist der Tabakbau an der mittleren Garonne wichtig. Der Anbau von Weizen und Mais, von Pfirsichen, Aprikosen, Walnüssen und Edelkastanien bringt reiche Erträge. Südl. der Garonnemündung hat man die Dünen in mühsamer Arbeit wieder nach früherer Wald- Verwüstung zum Stillstand gebracht; auch in dem dahinterliegenden Gebiet der Landes, wo früher eine hohlwangige Bevölkerung sich von Schafzucht und harzscharren nährte, hat man durch Kanäle den fieberhauchenden Boden verbessert und die Zucht von Kindern und Pferden und die Anpflanzung von Eichenwäldern ermöglicht. Zahlreiche Heilquellen am Fuß des Gebirges ziehen große Scharen Kranker an. Die Pyrenäen selbst zeigen den von den Alpen bekannten Wechsel des Lebens. Nur herrscht größere Kahlheit, da

3. Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches - S. 21

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Natur und Menschenwerk. 21 die Richtung des Gebirges für das Kuffangen der Regenwinde vom Vzean wenig günstig ist. va§ Zentralmassiv. Die Abhänge und Täler sind meist fruchtbar, aber die Rauheit des Hochlandes, das nur Schafzucht gestattet, treibt die Bewohner zur Abwanderung in die großen Städte. Im 0 sind Kohlen- und Eisenfunde von so großer Bedeutung, daß Frankreichs wichtigstes Gewerbsgebiet in dieser Gegend hat entstehen können. Va§ Saone-tthone-Becken mit seinem östl. Gebirgsrand. Es zeigt nach Süden immer mehr den Charakter des mittelmeerischen Europa. — Hoch verlieren im Saönegebiet die Bäume und Sträucher ihr Laub, aber wein (Burgunder), Weizen und Mais gedeihen in reichem Maße, Im Jura muß die Bevölkerung wegen der Rauheit des Ulimas in der 5lbb. 12. Monaco an der Mviera. Mehrzahl vom Hausgewerbe (Weberei, Uhrenherstellung) leben. Die Alpen haben sehr durch Waldverwüstung gelitten. Das Rhonegebiet zeigt schon große Trockenheit im Sommer (Mittelmeerklima); überall herrscht hier Weinbau, im N ist außerdem die Seidenraupen- zucht, im 8 die Vlbaumkultur von Bedeutung. Durch hohe Zypressenhecken schürt man die Anpflanzungen gegen den vom Zentralmassiv nach dem Mittelmeer stürmenden kalten Mistral. Das Olivenöl wird auch zum Einlegen der im Mittelmeer gefangenen Sardinen verwandt. Die Riviera bringt Gbst, z. T. schon Südfrüchte (Feigen, Mandeln), Gemüse und Blumen in verschwenderischer Fülle hervor, hier weilen in unserem Winter Tau- sende von Fremden, um sich des Frühlingswetters zu freuen und ihre Gesundheit wieder- zuerlangen. Iii. a) Gesamtbetrachtung. Vie einzige große Republik Europas. Der fran- zösische Präsident wird auf 7 Jahre von der Volksvertretung gewählt. In deren Händen
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 1
5 0
6 4
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 3
16 0
17 5
18 13
19 0
20 0
21 0
22 2
23 0
24 3
25 0
26 0
27 0
28 0
29 10
30 0
31 1
32 10
33 0
34 1
35 0
36 0
37 1
38 6
39 0
40 2
41 0
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 2
49 7

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 9
1 0
2 0
3 10
4 21
5 1
6 3
7 0
8 0
9 1
10 1
11 45
12 1
13 0
14 0
15 0
16 2
17 0
18 1
19 0
20 0
21 6
22 0
23 0
24 7
25 0
26 0
27 1
28 5
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 0
40 4
41 1
42 2
43 4
44 0
45 0
46 0
47 3
48 2
49 0
50 16
51 0
52 0
53 0
54 3
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 19
62 0
63 0
64 17
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 30
71 1
72 3
73 0
74 0
75 5
76 0
77 3
78 2
79 36
80 0
81 0
82 0
83 0
84 9
85 0
86 0
87 3
88 0
89 1
90 0
91 1
92 12
93 0
94 1
95 10
96 0
97 2
98 0
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 3
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 1
79 0
80 0
81 1
82 0
83 2
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 1
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 2
134 0
135 0
136 0
137 1
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 0
184 0
185 0
186 0
187 0
188 3
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0