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1. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 28

1901 - Leipzig : Teubner
28 I. Begründung des brandenburgisch-preußischen Staats. mehr als drei Viertel des Landeigentums dem entrechteten, durch das Schwert, durch Seuchen und Hunger um mehr als ein Drittel zusammengeschmolzenen Volke genommen. Ulster (No. v. Irland) wurde von Protestanten be- I siedelt. Schottland, soweit es sich für Karl H. erhob, wurde ebenfalls unterworfen, aber versöhnlich behandelt. England Zwar war England zur Republik erklärt, doch gründete sich diese Republik 1649. auf ein frei gewähltes Volksparlament, sondern auf das puritanische Heer. An der Spitze stand Cromwell, der die Politik mit starker Hand Cromwells und weitschauendem Blicke leitete. Er begründete durch die Navigations- a^e das Übergewicht des englischen Handels. Sie bestimmte, daß bei Strafe der Konfiskation von Schiff und Ladung Auswärtige nur die Produkte ihres Heimatlandes nach englischen Häfen bringen durften. Je höher seitdem die englische Seemacht stieg und je größere Kolonialgebiete infolge dessen in Englands Hände gerieten, desto gewaltiger entwickelte sich Englands Welt-Siegreicher Handel. Zunächst wurde Holland in einem Seekriege, den jedoch Crom- tvell wegen der Glaubensverwandtschaft nur ungern führte, überwunden. 1651—1654. Die Generalstaaten mußten die Navigationsakte anerkennen und den Sohn des hingerichteten Königs, den Prätendenten Karl Ii., dessen Schwester mit dem Statthalter Wilhelm Ii. von Dramen vermählt war, des Landes verweisen. Cromwell Cromwell, zum Protektor von England mit fast königlicher 1653—1658 Machtvollkommenheit erhoben, brachte England in die erste Reihe der europäischen Mächte. In einem an Frankreichs Seite gegen Spanien glücklich geführten Kriege entriß er diesem die Antille Jamaika und die Hafenstadt Dünkirchen (ö. v. Calais). Als Vertreter der stärksten protestantischen Macht schützte er seine Glaubensgenossen, so die Waldenser in Savoyen. Nach seinem Tode zerfiel die Republik, der sein Sohn Richard (Pro- tektor 1658—59) keinen Halt gab. Monk führt 2. Die Rückführung der Stuarts. Der General Monk machte urü^ieeo* $r' öon Schottland in England einrückend, ein Ende. Die Stuarts ^Karl H. kehrten zurück, und Karl H. bestieg den Thron, ein leutseliger aber leicht-1660—1685. finniger und oberflächlicher Fürst von geringer politischer Einsicht. Das Reaktion. Heer wurde entlassen und die anglikanische Episkopal-Kirche mit allen Lußeren^M^cht- Vorrechten wiederhergestellt. Aber die Vorherrschaft zur See ging stellung wieder an die Niederländer verloren (Admiral Adr. de Ruyter),*) und 1664—1667. to^er |^ren Willen mußten die Engländer 1672—1674 an Seiten der Franzosen, denen Karl Ii. Dünkirchen verkaufte, gegen die glaubensverwandten Holländer kämpfen. Die Konflikte zwischen König und Parlament begannen wieder. Jener mußte feine den Katholiken günstige Duldungsverordnung wieder zurücknehmen und, um die Steuerbewilligung nicht zu gefährden, der Testakte 1673. Testakte zustimmen, die die Katholiken von allen Ämtern und vom Par-Habeascorpus- lantente ausschloß. Die Habeascorpusakte, die u. a. bestimmt, daß ein aste 1679. Engländer nur auf schriftliche Angabe der Gründe hin verhaftet werden darf *),Das von Norden her 1664 eroberte Neu - Niederland in Nordamerika zwischen dem Erie-See und dem Atlantischen Ozean mit Neu-Amsterdam (Newyork) behielten die Engländer.

2. Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches, Grundzüge der Wirtschaftsgeographie, Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege der Jetztzeit - S. 36

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
36 Pyrenäenhalbinsel: Iii. Völkerleben und Siegelungen. liche Hafenbuchten (Tejo-Mündung!) besitzen und die Ströme im Unterlauf schiffbar sind. Handelsschiffe sind zahlreich und der Fischfang (Sardinen, Thunfische) steht in Blüte. Unzugänglich und verkehrsarm ist dagegen das Tafelland wegen der jämmerlichen Land- straßen, des wenig entwickelten Eisenbahnnetzes und der ungleichen höhe der wasser- armen Flüsse. Wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland. 5lm Handel mit Spanien sind wir weniger beteiligt als England, Frankreich, die vereinigten Staaten und Rußland. Unsere Gesamtausfuhr dorthin (an Maschinen, Edelmetallwaren, Chemikalien u. a.) ist gering- wertiger als die von Spanien nach Deutschland (Kruppschen Werke) eingeführten Erze. Weiterhin beziehen wir von dort Wein, Weintrauben, Apfelsinen und Kork. Portugal unterhält rege Verbindung mit England, von dem es finanziell stark abhängig ist. Unser Handel dorthin ist recht unbedeutend- wir tauschen Kork und Wein gegen Rübenzucker, Metall- und Lederwaren ein. Iii. vielseitige, aber oft verhängnisvolle Wirkungen der Rand- und Übergangs- läge. Bis in das spätere Mittelalter hat die Pyrenäenhalbinsel, für die die weftl. Randlage am Kulturmeer damals eine Schwäche bedeutete, fein Gepräge von außen er- halten. Die Bewohner wurden romanisiert- nur wenige Taufende der ursprünglichen Landeseinwohner, die Basken am Golf von Biskaya, haben ihre Sprache bewahrt. Die heutige Bevölkerung empfing ihre endgiltige Zusammensetzung durch das Eindringen germanischer Stämme von N (Vandalen-Kndalusien, Westgoten, Eatalonien-Gotalanien) und der Kraber von Afrika über die schmale Meerenge (Guadiana, Inulahacen, Kl- hambra, Gibraltar- Stierkämpfe). Indem die auf den äußersten N beschränkten Christen in jahrhundertelangen Rümpfen den Islam verdrängten, entstanden die beiden Reiche Spanien und Portugal mit getrennter Sprache, und es bildete sich ein verzehrender Glaubenseifer aus- noch heute ist die Pyrenäenhalbinsel das am stärksten katholische Land Europas. Den ritterlichen, stolzen Rastiliern fiel damals auch die Führung auf der Halbinsel, abgesehen von Portugal, zu; freilich zeigen die Ratalonier mit provenzalifchem Dialekt noch heute einen gefährlichen Geist der Absonderung. Im Entdeckungszeitalter kam die vorgeschobene Randlage am Atlantischen Ozean zur höchsten Wirkung: der Portugiese vasco da Gama entdeckte den Seeweg nach Ostindien, der Genuese Rolumbus fand auf spanischen Schiffen Amerika. Der ins Land strömende Reichtum verführte aber zur Un- tätigkeit und rief den wirtschaftlichen verfall der Heimat hervor. Das politische Ein- greifen der spanisch-Habsburgischen Weltmacht in die Geschicke Europas besiegelte den Ruin. Ein großer Teil der Kolonien ging an die Niederlande und England verloren, andere rissen sich infolge schlechter Verwaltung allmählich los. Während Spanien erst in neuester Zeit wieder große Verluste hatte, kränkeln die noch sehr umfangreichen portu- giesischenkolonien überall. Spanienhatnur 20 Millionen, Dichte 40, Portugal (90 000 qkm) 5vjj Millionen, Dichte 58. Die Volksbildung ist ganz außerordentlich tiefstehend. Das spanische Tafelland. In Mkastilien: valladolid (70 000), nördl. des Duero, am Ausgange eines Flußtales, wo mehrere Gebirgsbahnen sich vereinigen. In Neu- kastilien: Madrid (550 000), Hauptstadt im Mittelpunkt der Halbinsel, Knotenpunkt aller Hauptlinien, führend in Kunst und Wissenschaft, rege Industrie (Tabak, Zigarren, por- zellan); allwöchentliche Stierkämpfe wie auf der ganzen Halbinsel. Kranjuez am Tajo, herrliche Residenz, weiter stromab Toledo (Toledanerklingen). Klmaden. Die Randgebiete. Bilbao (80 000), Ausfuhr von Eisen (Krupp). Santander (55 000), Hafen mit dem besten Zugang nach dem Innern von N. In Portugal: Porto (170 000)

3. Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches, Grundzüge der Wirtschaftsgeographie, Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege der Jetztzeit - S. 63

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Hauptlinien des Eisenbahnverkehrs. 63 Für den Verkehr Mittelamerikas ist die Tehuantepekbahn und Panamabahn von Bedeutung. In Südamerika ist die Transandinische Bahn Buenos Aires—valparaiso jetzt vollendet. Line große Nord-Südbahn New York—buenos Mres ist in ihrem Lauf bereits festgelegt. In flfteit erschwerte die Gebirgsnatur der Südosthälfte und der Widerstand der Chinesen die Anlage durchgehender Bahnlinien. Nur die Russen haben durch den ebneren Norden die Sibirische Überlandbahn (7000 Km) gebaut: Moskau—samara — Omsk Tomsk—irkutsk—mandschurei—wladiwostok. Die russische Transkaspische Bahn: Kaspi- scher See — Merw—buchara — Samarkand — Kokand — Kndidschan mit Zweigbahnen Merw—kuschk und nach Taschkent haben mehr militärische als wirtschaftliche Bedeutung. In Kleinasien ist die Knatolische Bahn von Skutari nach Kortia im Bau- sie soll als Bagdadbahn (mit deutschem Gelde und von deutschen Ingenieuren gebaut) über Mosul— Bagdad—basra—kotveit zum persischen Golf führen. Afrika ist, obwohl unmittelbarer Nachbar Europas und in seinem Nordrand seit uralter Zeit mit jenem in enger Berührung, doch erst spät erschlossen worden. Die Ungunst der natürlichen Verhältnisse hat das verschuldet: die geringe Rüstenentwicklung, die hoch- landsnatur des Erdteils und die dadurch hervorgerufenen Katarakte und Stromschnellen der meisten Flüsse, der Wüsten- und Urwaldcharakter mancher Gebiete, das vielfach un- gesunde Klima, die Rückständigkeit der Eingeborenen und der vermeintliche Mangel an wertvollen Naturgaben. Die Engländer planen in meridionaler Richtung die Kap—kairo- Bahn von 7500 km Länge. Sie ist im N von Mexandria bis Thartum und im 8 von Kapstadt bis über die viktoriafälle des Sambesi fertiggestellt. In Australien waltete eine ähnliche Ungunst der Verhältnisse ob. Eine Küstenbahn (in der Länge Paris—moskau) verbindet Adelaide—melbourne—sydney —Brisbane. Eine Überlandbahn von Adelaide aus nach Port Darwin an der Nordküste befindet sich in den Anfängen. In Europa boten sich dem Eisenbahnbau keinerlei unüberwindliche Hindernisse. Die Pyrenäen konnten umgangen, die Alpen durchbrochen werden. Das reiche Staaten- system, die Kulturhöhe der Bewohner und die Mannigfaltigkeit ihrer wirtschaftlichen Leistungen und ihrer Bedürfnisse waren dem Verkehr besonders förderlich. Die hauptschlag- ädern durchziehen den Erdteil in diagonalen Richtungen, also Sw—no oder Nw—so. 1. Südexpreß: Lissabon—valladolid—san Sebastian—biarritz—bordeaux—tours — Orleans—paris. 2. Nordexpreß: Paris — Namur—aachen—köln—hamm—hannover—stendal- Berlin — Küstrin—dirschau—marienburg—elbing—königsberg—eydtkuhnen—wilna— Petersburg. 3. Der Grientexpreß: Paris—ehalons—nancy—straßburg—karlsruhe—stutt- gart—ulm—kugsburg-^München—salzburg—linz—wien—ofen-Pest—belgrad—sofia — Philippopel—adrianopel—konstantinopel. 4. Peninsularexpreß: Glasgow — Edinburg—london—calais—paris—lyon- Lausanne Simpelntunnel—mailand — Bologna — flncona—brindisi. 5. Gstende—brüssel—köln—frankfurt a/M.—Darmstadt—heidelberg—freiburg— Bafel Luzern St. Gotthard—lugano—bellinzona—mailand — Genua. 6. Dernord-Südexpreß: Stockholm—malmö—trelleborg—saßnitz—stralsund —Berlin—leipzig—bamberg—nürnberg—ingolstadt—münchen—innsbruck—brenner— —Verona—florenz — Rom—neapel.

4. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien, Vergleichung mit den Kolonialgebieten anderer Staaten - S. 63

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Natur und Menschenwerk. Iii. Völkerleben und Siedelungen. 63 lung. Hm schmaleren Nordsaum ist dieselbe freilich von geringerer Bedeutung, hier be- günstigten die befahrbaren Flüsse nebst den trefflichen Hafenbuchten Schiffahrt und Handels- verkehr, der durch die vorteilhafte Lage zu Europa wesentlich gefördert wurde. In der sich stark verbreiternden Südebene dagegen, welche halbmondförmig um den Gebirgsrand zum Mississippital herumgreift, liefert dergroßpflanzungsbetrieb vorzüglichen Tabak und die kostbarste Baumwolle in solchen Mengen, daß der Ertrag der Kusfuhr den der fämt- liehen übrigen Länder der Welt noch wesentlich übertrifft. Die flache Halbinsel Florida ist neuerdings durch Knbau von Ananas und Orangen von Wichtigkeit geworden. Iii. a) gllgemeinbetrachtung. Ein hauptgebiet europäischer Einwanderung, viele Millionen europamüder Auswanderer haben sich im Laufe des letzten Jahrhunderts (zumeist auf dem Weg über Bremen) unter dem Sternenbanner heimisch gemacht. Bei 84 Millionen Einw. herrscht aber noch heute eine geringe Volksdichte. Line aus Bruchstücken aller Völker sich bildende Nation. Die weiße Bevölkerung ist bereits zu einer neuen Nation mit englischer Sprache verschmolzen (pankee, Iänkieh). Die Grundlage derselben ist durch starke Zuwanderung von Deutschen und Engländern überwiegend germanisch. Noch heute wohnen gegen 9 Millionen Deutsche zumeist in den großen Städten. Überhaupt ist die Bevölkerung noch nicht einheitlich. Die Indianer sind auf % Millionen zusammengeschmolzen und sind größtenteils zivilisiert — nur irrt Nationalpark Hausen noch einige Stämme in alter Ungebundenheit. In den subtropischen Pflanzungsgebieten wohnen etwa 9 Millionen Farbiger (Neger und Mulatten), und im W strömen zahlreiche Chinesen und Japaner ein. Eine Überseeische Weltmacht. Die englischen Kolonien an der atlantischen Rüste rissen sich 1776 vom Mutterlande los; bald wurden die Länder bis zum Stillen Ozean unterworfen und nun entwickelten sich die vereinigten Staaten überraschend schnell zu einer immer selbstbewußter auftretenden Macht. Nach der Monroe-(Mönro) Doktrin „Kme- rika den Amerikanern" bestritt man den europäischen Völkern die Einmischung in die Angelegenheiten der Neuen Welt. Durch Erwerb von Kolonien (Hawaii, portoriko, Philippinen), durch Schaffung einer Kriegsflotte und vor allem durch scharfen wirt- schaftlichen Wettbewerb wird die Union dem alten Europa ein gefährlicher Neben- buhler. vas Land der Freiheit. Die vereinigten Staaten bilden eine Bundesrepublik, an deren Spitze ein auf vier Jahre gewählter Präsident nebst dem Kongreß (Volksver- tretung) steht. In inneren Angelegenheiten sind die 45 Staaten selbständig, Ruch der einzelne genießt eine weitgehende persönliche Freiheit. Ebenso herrscht völlige Neligions- freiheit. Die evangelische Kirche, die in viele Sekten (Baptisten, Methodisten usw.; Mor- monen) zerfällt, überwiegt. Das Dollarland. Weil sich der ,.praktische Amerikaner" mit Vorliebe dem Erwerbs- leben widmet, wurden geistige Interessen in einseitiger Wertschätzung materieller Güter lange vernachlässigt. Noch heute kann *•/8 der Bevölkerung weder lesen noch schreiben. Doch sucht man jetzt durch riesige gufwendungen für Kunst und Wissenschaft (Gründung von Schulen und Universitäten, von Sammlungen und Galerien durch Stiftungen von Privatleuten) diesem Übelstand abzuhelfen. b) Einzelbetrachtung. Die 5iedelungen sind mit „amerikanischer Geschwin- digkeit" aus dem Boden geschossen. Daz westliche Hochland. San Franziska (360 000), trotz furchtbarer Erdbeben ,,die Königin am Goldenen Tor" (5lbb. 29). Endpunkt der ältesten Pazifikbahn und Kus-

5. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien, Vergleichung mit den Kolonialgebieten anderer Staaten - S. 91

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Deutsche Kolonien. 91 Die deutschen Kolonien. Der Verdegang deutscher Kolonisation. Die größte Ruhmestat unseres Volkes im Mittelalter ist die Kolonisation der östl. von Saale und Elbe gelegenen Slawen- länder, ferner im So (Österreich, Steiermark usw.). Als im Zeitalter der Entdeckungen die europäischen Handelsmächte die Erde unter sich aufteilten, unterblieb leider bis auf schüchterne versuche (die Augsburger welser in Venezuela, der Große Rurfürst von Brandenburg an der westafrikanischen Rüste) jegliche deutsche Kolonisationstätigkeit in- folge der Zersplitterung durch Uneinigkeit und kirchlichen Zwiespalt. Mit der Neu- begründung des Deutschen Reichs machte sich die Unentbehrlichst eigener Kolonien immer zwingender geltend? dazu erstarkte unter dem Schutz von Heer und Flotte die Kraft und Unternehmungslust des deutschen Raufmanns. Auf Anregung des Bremer Handelsherrn Lüderitz wurde in Hprtl 1884 in Südwestafrika die deutsche Flagge gehißt- 1885 nahm der Afrikaforscher Nachtigal Togo und Kamerun für uns in Besitz. Dazu kam die Erwerbung von Ostafrika (Peters, v. Wissmann) und von Kaiser-lvilhelms-Land nebst den benachbarten Inselgruppen, wo das Hamburger Kaufmannshaus Godeffroy die Erwerbung vorbereitet hatte, hier wurde unsere Interessensphäre durch Kauf der Marianen und Karolinen von Spanien und durch Erwerb von Samoa erweitert. Frei- lich wurde der Besitz dieser Inselgruppe erst nach langen Wirren mit Engländern und Amerikanern gesichert. Durch Pachtung von Kiautschüu auf der chinesischen Halbinsel Schantung faßte das Reich auch an der ostasiatischen Küste Fuß. Die Ausgaben der deutschen Kolonien sind.- 1. Beschaffung von Roherzeugnisse für das heimische Großgewerbe. 2. Beschaffung überseeischer Nahrungsmittel für den heimischen Bedarf. 3. Förderung des Absatzes deutscher Gewerbserzeugnisse. 4. Beschaffung von Siedelungsmöglichkeiten für deutsche Auswanderer. Einteilung der Kolonien. Diese Kufgaben kommen in den einzelnen Kolonien in verschiedenem Ittaße zur Geltung, und man kann danach unterscheiden: 1. h a n d e l s k o l o n i e n: Besandere Verhältnisse der tandesnatur oder der Bevölkerung bringen es mit sich, daß sich die Nutzbarmachung der Kolonie auf den Tauschhandel mit den Eingeborenen beschränkt (Rohwaren gegen gewerbliche Erzeugnisse). 2. Pflanzungskolonien: Das Schutzgebiet wird Mithilfe des Großkapitals durch umfangreiche Pflanzungen tropischer Erzeugnisse verwertet. Das Klima erfordert die Krbeit der Eingeborenen und duldet den Europäer nur als Aufsichtsbeamten. 3. Siedelungskolonien: Nach den klimatischen Verhältnissen können Weiße als Ackerbauer oder Viehzüchter eine dauernde Heimat finden. Die eingeborene Bevölkerung wird allmählich ganz oder fast ganz verdrängt. 4. Flottenstützpunkte und Kohlenstationen sind für die heimische Kriegs- und Handelsschiffahrt unentbehrlich. l)ie afrikanilcden Kolonien. Cogo. I. a) Gesamtbetrachtung. Deutschlands kleinstes Schutzgebiet. Zwischen dem britischen Aschantiland und dem französischen Dähomegebiet liegt Togo in der Form eines schmalen Rechtecks eingeklemmt. Die Durchschnittsbreite beträgt etwa 160 km

6. Geschichte des Mittelalters und der Reformationszeit - S. 165

1899 - Leipzig : Teubner
41. Zeitalter der Entdeckungen und Erfindungen. 165 westlichem Wege zu erreichen. Ein Portugiese Namens Magalhaes fhrte Magalhaes dieselbe mit spanischen Schiffen aus. Durch die nach ihm benannte Strae .1519~15al drang er in die Sdsee An; er selbst hatte aber nicht das Glck, die erste Weltumfeglung zu vollenden, da er unterwegs auf einer der Ladroneninseln starb. Indessen hatte bereits Heruan Cortez das groe festlndische Azteken-^Eroberung von reich, das eine schon hohe Stufe der Gesittung erklommen hatte, erobert trs-1521 (1519). Int Jahre 1531 erstieg Franz Pizarro die sdamerikanischen m?n Peru 1531. Hochlnder, wo er das Reich der Inka (in Bolivia, Peru und Ecuador) vernichtete. Fast berall zeigten die spanischen Eroberer (Conquistadoren) zwar groe Tapferkeit und Verwegenheit, aber auch eine oft schndliche Grausamkeit und Goldgier. In dem von ihnen geschaffenen spanischen Das spanische Kolonialreich, das bald Nordamerika bis zum Sakraments und Mississippi, Kolonialreich, dazu Florida, Westindien (bis auf einige kleinere Inseln), Mittelamerika und Sdamerika auer Brasilien, spter auch die Philippinen umfate, wurden gewaltige Lager von Edelmetallen, z. B. die Silberadern von Potosi gefunden, deren Ausbeutung die spanischen Könige mit in den Stand setzte, eine umfassende europische Politik zu treiben. Da die greulich behandelten Ureinwohner den ihnen zugemuteten Anstrengungen nicht gewachsen waren, fhrte man auf den Rat des.las Kasas. der sich ihrer erbarmte, als Ersatz Negersklaven die strkeren Neger aus Afrika als ft'necfte ein. So entging die indianische Bevlkerung auer auf den Antillen der Verfechtung. Die Einfuhr von Negern im I. 1455 hatten die Portugiesen die ersten nach Europa ge-bracht nach Amerika geschah in der Weise, da die spanische Regierung Erlaubnisscheine ausstellte, die auf eine bestimmte Zeit eine festbegrenzte Zahl von Guinea herbeizuschaffen gestattete. Den zweiten Erlaubnisschein verschaffte sich eine von den Welsern in Augsburg gebildete Handelsgesellschaft; Hollnder und Englnder trieben, da die Negereinfuhr von der spanischen Regierung besteuert wurde, Sklavenschmuggel. Spanien traf Maregeln, die Ausbeutung der Kolonien dem Mutterlande allein zu sichern. Der ganze Verkehr mit Amerika mute der Sevilla gehen. Den wirklichen Gewinn vom Handel hatte aber nicht das trotz der einstrmenden Schtze bald zurckgehende Spanien, sondern die unter denselben Herrschern stehenden Niederlnder, vor allem Antwerpen, das zum Hauptsiapelplatz europischer, asiatischer und amerikanischer Waren emporwuchs. 3. Folgen der Entdeckungen. Gleich den Kreuzzgen bewirkten die Entdeckungen eine bedeutende Erweiterung und Bereicherung der An-schauungen und der Wissenschaften; vor allem war dies bei der Erd- und Fr die Wissen-Himmelskunde und bei den Naturwissenschaften der Fall. Neue, weite f^aft' Handelswege wurden erffnet. Die Welt ward fr den Abendlnder grer; ihr Mittelpunkt wurde jetzt statt des Mittelmeeres der Westrand Verschiebung des von Mittel- und Sdeuropa, wo nun Portugiesen und Spanier, spter ^"Ande? Hollnder und Englnder die Fhrung unter den Handelsvlkern erlangten. Europa und Amerika tauschten einander ihre Erzeugnisse aus. Tabak, Wirtschaftliche Vanille, Kartoffel und Mais kamen herber, Kaffee, Reis, Rohrzucker, Baumwolle und europische Getreidearten wurden in die neue Welt gebracht, wozu noch die Rinder- und Pferdezucht trat. Von den amerikanischen Gaben aber am heiesten begehrt waren Gold und Silber. Seit der Auf-

7. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 21

1907 - Leipzig : Engelmann
§ 72. Die Bevölkerung Amerikas. 21 § 72. Die Bevölkerung Amerikas. Die Urbevölkerung Amerikas bildet eine einheitliche Rasse, die man daher die amerikanische nennt. Ihr gehören ebensowohl die Eskimos im hohen Norden wie die Feuerländer im äußersten Süden an. Die meisten Stämme faßt man wohl auch unter dem Namen Indianer zusammen. Bei der Verbreitung der amerikanischen Rasse über so weite Räume und bei der Ungleichartigkeit des Klimas und der ganzen Natur der von ihr bewohnten Länder ist es begreiflich, daß sich unter den einzelnen Stämmen große körperlicheverschiedenheiten herausgebildet haben. Doch sind als gemeinsame Züge der Rasse das straffe, schwarze Haar, der geringe Bartwuchs, die stark vortretenden Backenknochen und der flache Schädel hervorzuheben. Die Hautfarbe ist im allgemeinen . bräunlich, zeigt aber alle Abstufungen von dunklem Schokoladen- bis hellem Gelbbraun. Einige Stämme, namentlich Nordamerikas, zeichnen sich durch stark hervortretende Nase mit hohem Rücken aus, während bei anderen die Nase tief liegt und eingedrückt ist, wie bei den Mongolen. .Weit mehr als durch die körperlichen Merkmale wird die Einheitlichkeit der amerikanischen Rasse bewiesen durch ihre Sprachen. Dieselben stimmen allerdings nicht in den einzelnen Worten und Wortstämmen überein, wohl aber in dem höchst eigenartigen Bau, der sich vor allem durch das Zurücktreten der Satzbildung gegenüber der Wortbildung kennzeichnet. in den religiösen Anschauungen herrscht große Übereinstimmung. Der Glaube an em höchstes geistiges Wesen (der „große Geist") und an das Fortleben der -seeie nach dem Tode ist allen amerikanischen Völkern gemeinsam. Außerdem werden aber zahlreiche niedere Gottheiten, namentlich Sonne, Mond, Feuer- und ^nandtt^her' tiet ^tefe Religiosität und roher Aberglaube gehen neben* , i An zwei Stellen, in Mejiko und den benachbarten Teilen Mittelamerikas und aus den Hochländern des nordwestlichen Südamerika, haben sich die Amerikaner aus eigener Kraft zu einer hohen Kultur emporgeschwungen, und bestanden bei ? w t /r ^ropaer mächtige, wohlgeordnete Staatswesen, in Mejiko das Reich lllnü'sl das altere Kulturvolk, die Maya, nach Zentralamerika ge- V” fulamtia das Jnkareich (Inka der Name des Herrschers), ^n beiden Reichen standen Acker- und Bergbau in hoher Blüte. Auch in manchen Enm pr?er; Uatni ? Weberei, Töpferei und Metallarbeiten, waren die Bewohner wohl erfahren doch kannten sie den Gebrauch des Eisens nicht. Am bedeutendsten Ss )re /^ngen m der Baukunst. Die Reste ihrer gewaltigen Tempel- fntrf* Sr 5an S Bruckenbauten und ihre Befestigungswerke erregen noch 1;°! s Bewunderung. Durch die Spanier wurden beide Reiche zerstört und die alte Kultur mit roher Gewalt vernichtet. ' ^äaet3mtb9sw ^rgenamerika lebten die Urbewohner als umherschweifende Etj ' m Zahlreiche kleine Stämme zersplittert, die untereinander in beständigen Fehden um die Jagdgründe lagen, und an dieser Lebensweise haben sie tm wesentlichen bis zur Gegenwart festgehalten. Daher haben sie aber auch der S tste» Kultur feinen dauernden Widerstand leisten können 1l«d überall an Zahl zurückgegangen. Die Lebensweise der Indianer entspricht ganz ihrem eigenartigen, un allgemeinen phlegmatischen Charakter der sie wenia Säif a"b0“!?b“ fitenger Arbeit und gle^gültig gegen die ®tag7 bet «»Senoett, also auch gegen die gmfliifie bet Zwili,a,i-n macht. Dabei zeigen sie

8. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 22

1907 - Leipzig : Engelmann
22 Vierter Kursus. tiefes Gemüt und werden oft von heftigen Leidenschaften bewegt. Wo diese ins Spiel kommt, oder wo die Not sie zwingt, können sie vorübergehend große Tatkraft entwickeln, wie bei ihren Kriegs- und Jagdzügen. Sobald aber das Ziel erreicht ist, versinken sie wieder in träumerisches Hinbrüten. Dabei sind die Indianer stolz, tapfer und gastfrei und zeigen eine wunderbare Selbstbeherrschung, mit der sie Schmerzen zu ertragen uni) heftige Gemütsbewegungen in ihrem Innern zu verschließen wissen. In ihrer äußeren Haltung erscheinen sie daher ernst, gemessen und würdevoll. Mit der Entdeckung Amerikas dnrch Columbus begann das Eindringen fremder Bevölkerungselemente, vor allem der Europäer. Spanier und Portugiesen siedelten sich vorzugsweise in Süd- und Mittelamerika, Engländer, Franzosen und später auch Deutsche in Nordamerika an. Der Zuzug aus Europa hat seit jener Zeit bis auf die Gegenwart beständig zugenommen, so daß jetzt bereits über die Hälfte der Bevölkerung Amerikas aus Nachkommen von Europäern besteht. Als ein drittes Bevölkerungselement kommen dann die Neger hinzu, welche von den Europäern als Sklaven aus Afrika eingeführt wurden, um die schwere Arbeit in den Bergwerken und Plantagen*) zu verrichten, für welche sich die Urbewohner meist als untauglich erwiesen. Ihr Los war bis tief in das 19. Jahrhundert hinein ein äußerst trauriges. Jetzt sind sie überall befreit und den Europäern rechtlich vollkommmen gleichgestellt. In der langen Zeit der Knechtschaft, in welcher sie absichtlich in Unwissenheit gehalten wurden, verwildert und verkommen, bilden sie leider meist ein sehr wenig nützliches Element in der Bevölkerung. Die rücksichtslose Ausbeutung der Kolonien durch die Mutterländer führte am Ende des 18. und im Lause des 19. Jahrhunderts zu Empörungen der ersteren und zur Bildung selbständiger Staaten. Dieselben nahmen sämtlich republikanische Verfassung an mit Ausnahme Brasiliens, das bis vor kurzem Kaiserreich war. Die innere Entwickelung der nord- und südamerikanischen Staaten und Kolonien hat eilten sehr verschiedenen Gang genommen. In Süd- und Mittelamerika trafen die Europäer auf eine verhältnismäßig dichte und z. T. hochentwickelte Bevölkerung, die sie zwar zunächst zu unterwerfen, und deren Kultur sie zu vernichten vermochten, gegen die sie aber der Zahl nach stets in der Minderheit blieben. Auch traten hier naturgemäß zahlreiche Vermischungen der Eingewanderten und der Urbevölkerung ein. Nach der Befreiung von der spanischen Herrschaft hörte der Zuzug von Einwanderern aus Europa fast ganz auf, und lockerte sich auch das geistige Band, welches die Kolonien bis dahin mit dem Mutterlande verbunden hatte. Die Bewohner, für deren geistige Bildung die Spanier nie etwas getan, blieben auf einer Halbkultur stehen; auch die Nachkommen der spanischen Einwanderer, die Kreolen, sanken meist zu dieser herab. Einer sehr geringen Zahl wirklich Gebildeter steht in Süd- und Mittelamerika eine rohe, unwissende Masse gegenüber, vollständig unreif für die Freiheiten, die ihnen die Verfassung der Staaten gewährt. Diese firtb daher ein beständiger Spielball in den Händen ehrgeiziger Generale und Parteiführer. Beständige Revolutionen und Bürgerkriege haben hier säst überall eine gedeihliche Entwickelung verhindert. *) Plantagen nennt man Pflanzungen in tropischen Gebieten, auf denen dre eigentliche Arbeit durch Eingeborene oder aus anderen Tropengegenden eingeführte Arbeiter besorgt wird, da die Europäer und deren Abkömmlinge schwere körperliche Arbeit in den Tropen nicht leisten können.

9. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 181

1907 - Leipzig : Engelmann
§ l37. Die Pyrenäen^albinfel: Allgemeines. 181 auch der Lauf seiner sämtlichen größeren Flüsse gerichtet. Zwischen das Tafelland und die beiden Kettengebirge der Halbinsel, die Pyrenäen im N., die Sierra Nevada im S., schieben sich zwei Tieflandsbecken, die des Ebro und Guadalquivir, ein. Die Flüsse der Halbinsel sind, dem Oberflächenbau derselben entsprechend, wesentlich Plateauflüsse und daher für den Verkehr meist von geringer Bedeutung. Das Klima des inneren Hochlandes ist durchaus kontinental, sehr trocken und mit starken täglichen und jährlichen Temperaturschwankungen. Während im Sommer die Sonne alles verdorrt, tritt im Winter regelmäßig Frost ein, und bedecken sich die Berge mit Schnee. Die Nord- und Westküsten dagegen stehen ganz unter dem Einfluß des Atlantischen Ozeans, haben gleichmäßiges Klima und sind zu allen Jahreszeiten reich an Niederschlägen. Die ältesten Bewohner der Halbinsel waren die Iberer. Später drangen N- keltische Stämme ein. An der Süd- und Ostküste gründeten die Phoulzler frühzeitig Niederlassungen. Im 2. Jahrhundert v. Chr. wurde die Halbmsel von den Römern erobert und im Laufe der nächsten Jahrhunderte die Bevölkerung größtenteils romanisiert. x?n der Zeit der Völkerwanderung drangen dann germanische Stämme, Alanen, ^neven, Westgoten, ein. Doch nahmen auch sie allmählich römische Sprache und Kultur an. Im Jahre 711 wurde das Westgotenreich von den -vrä ^ nun Zu Herren der Halbinsel machten. Nur in den ^??dlmten Gebirgsland,chasten hielten sich die Goten. Bon hier aus begann die allmähliche Rückeroberung, doch gelang es erst nach mehr als sieben Jahrhunderten, die Araber völlig aus der Halbinsel zu verdrängen. Während dieser Kämpfe waren vier christliche Staaten entstanden, Ara gonien. Ca st ilien, N av arra und Portugal, von denen die drei ersteren sich zum Königreich Spanien vereinigten. Die in der Halbinsel gesprochenen Sprachen sind romanische und zerfallen m zahlreiche, zum Teil recht abweichende Mundarten. ^n Spanien rst die castilische Mundart zur Schriftsprache geworden, das Portugieiyche hat sich zu einer selbständigen Schriftsprache entwickelt. Auch im Volkscharakter, den Sitten und Gewohnheiten zeigen sich in den emzelnen Landschaften große Gegensätze. In den nördlichsten Gebirgslandschaften haben die Basken ihre alte iberische Sprache I x^ie..d>enaen-Halbinsel ist im ganzen ein armes Land. Die Bevölkerung Sm X« ““f. Viehzucht und einigen Bergbau angewiesen. Die ^errassenlandschaften und die Tiefebene des Guadalquivir dagegegen bieten guten Üdw'!; ® El^e=' ,^st- und Weinbau, bedürfen jedoch großenteils künstlicher faff ^ -Wc Halbinsel nicht arm. Seehandel, Schiff- ahrt und Fischern spielen daher eine wichtige Rolle. Durch ihre überseeischen dl?erpem?nnf "s Unäble, Erwerbung zahlreicher Kolonien erhoben sich im Beginn I Staaten zu hoher Blüte, Spanien sogar eine Wana «tt Aber infolge schlechter Verwaltung im Innern und un- glücklicher Kriege sanken sie rasch wieder herab. Auch gingen im 19. Jahrhundert dte meisten Kolonien verloren. Industrie ist in Portugal so gut wä gar nich vorhanden, in Spanien auf wenige Gegenden beschränkt 9 ' 1. Nömgreich Spanien, 500000 qkm mit 184 Mill. @4 rt tu S7 mtf qkm, konstitutionelle Monarchie, eingeteilt in 49 Provinzen, neben denen aber (5hnn!ne .^udschaftsnameil noch in Gebrauch sind. Von den Kolonien sind Spanien nur die kanarischen Inseln und Fernando Po verblieben

10. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 296

1907 - Leipzig : Engelmann
296 Siebenter Kursus. nach Sicherung wichtiger Handelswege, nach Aneignung der Reichtümer fremder Länder oder der Gewinnung neuer Absatzgebiete für die eigenen Landesprodukte. Je nach den verschiedenen besonderen Zielen, welche die Kolonisation im Auge hat, sowie nach der Beschaffenheit des kolonisierten Landes, dem wirtschaftlichen und Kulturzustand seiner Bevölkerung haben die einzelnen Kolonien sehr verschiedenen Charakter. Wir können in der Gegenwart drei Hauptformen von Kolonien mit mehreren Unterabteilungen unterscheiden: I. Siedelungskolonien. Ein größerer Teil eines Volkes siedelt sich dauernd in einem fremden Lande an und nimmt dasselbe ganz oder größtenteils in Besitz. Die ältere Bevölkerung wird in der Regel vollständig verdrängt oder vernichtet. Seltener kommt es bei dieser Form von Kolonien zur Bildung von Mischvölkern. Solche Kolonien werden naturgemäß den Mutterländern am ähnlichsten, sie sind auch nur möglich in Gegenden, welche diesen klimatisch nahestehen, sie gehören daher durchweg den gemäßigten Zonen an. Siedelungskolonien sind die sämtlichen europäischen Kolonien in Nordamerika, mehrere in Südamerika (z. B. Chile, Argentinien, Südbrasilien); die russischen Kolonien in Asien, die der Engländer auf dem australischen Festland, Tasmanien und Neu-See-land, die der Engländer, Niederländer und Deutschen in Südafrika. Man bezeichnet diese Kolonien auch als Ackerbaukolonien. Der Name ist für die meisten derselben auch durchaus zutreffend, da der Ackerbau die Grundlage der wirtschaftlichen Existenz der Anfiebler bitbet. Es sind aber in gleicher Weise auch Gebiete befiebelt, in welchen Ackerbau infolge der klimatischen Verhältnisse (Trockenheit) ober der Bodenbeschaffenheit nur in beschränktem Umfang betrieben werben kann und die Anfiebler daher in erster Linie auf andere Erwerbszweige, vor allein Viehzucht oder Bergbau, angewiesen sind (z. B. Südafrika). Ii. Pflanzungskolonien. Sie sind die typische Form der Tropenkolonien. Auch in den Tropen werden weite Gebiete von den europäischen Nationen wirtschaftlich und mehr oder weniger auch politisch beherrscht. Aber da die Europäer in den Tropen angestrengte körperliche Arbeit nicht leisten und sich überhaupt dem Klima schwer anpassen können, so lassen sie sich in solchen Kolonien nur in geringer Zahl und meist vorübergehend nieder als Beamte, Kaufleute, Plantagenbesitzer und Aufseher. Die eigentliche Arbeit, besonders auf den Plantagen, wird durch Eingeborene ausgeführt; wo diese sich dazu nicht eignen, werden aus anderen tropischen und subtropischen Gebieten Arbeiter eingeführt, früher als Sklaven, jetzt als Lohnarbeiter, sogenannte Kulis. Pflanzungskolonien sind das Kaiserreich Indien nebst Ceylon, die englischen Kolonien in Hinterindien, die niederländischen im Malayischen Archipel, die sämtlichen Kolonien im tropischen Afrika und im tropischen Stillen Ozean. Iii. Stationen. Kolonien von geringem Umfang, meist kleinere Inseln oder ausgezeichnete und geschützte Küstenpunkte, denen aus irgendeinem Grunde besondere Bedeutung zukommt. Nach den besonderen Zwecken, denen die Stationen dienen sollen, kann man unterscheiden:
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