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1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 162

1910 - Leipzig : Warting
162 Fünfter Abschnitt. ciennes in Frankreich, nach 0. bis in die Gegend von Aachen breitet sich das Belgische Steinkohlenrevier-aus, eins der reichsten des kontinen- talen Europa. Dazu kommen bedeutende Lager von Eisenerzen und im 0. von Zinkerzen (Galmei). Während die Hochflächen der Eifel, der Ardennen, des Hohen Venn außer- ordentlich dünn bevölkert sind, erreicht an ihrem Nordende die Bevölkerungsdichte eine Höhe wie kaum an einer anderen Stelle Europas (300 auf 1 qkm). In den lieblichen Tälern von Sambre und Maas drängt sich Fabrikort an Fabrikort, die meisten allerdings kleine Städte. Nur Lüttich, 170 000 Einw., schon im Mittelalter als Schwertfegerstadt berühmt und jetzt einer der Hauptorte der belgischen Eisenindustrie (Waffenfabrikation), ist eine Großstadt; sie ist zugleich Sitz einer Universität und eines Polytechnikums. Namur am Zusammenfluß von Sambre und Maas hat als Beherrscherin dieser beiden wichtigsten Eingangsstraßen nach Frankreich eine hohe strategische Bedeutung und ist deshalb mit einer starken Zitadelle gekrönt. In Verviers Tuchfabrikation, an der Abb. 85. Das Gemündener Maar in der Eifel. Sambre bedeutende Glasindustrie. Durch das Tal der Maas und Sambre zieht die wichtige Eisenbahnlinie, welche Köln und weiterhin die Nordseestädte mit Paris verbindet. Auf deutschen Gebiete sind Aachen mit Burtscheid, 160 000 Eiuw., und Eupen die Hauptindustrieorte (Tuchfabrikation, Bergbau auf Zinkerze). Aachen, eine der ältesten deutschen Städte (abgesehen von den aus der Römerzeit stammenden) und von Karl dem Großen bis aus Rudolf von Habsburg die Krönungsstadt und häufige Residenz Deutscher Kaiser, ist außerdem als Badeort und Sitz einer Technischen Hoch- schule von Bedeutung. Der rechtsrheinische Teil des Schiefergebirges wird durch die Täler von Lahn und Sieg ebenfalls in drei Abschnitte gegliedert. 4. Der Taunus oder die Höhe, das einzige Glied des Rheinischen Schiefergebirges mit scharf ausgeprägter Kammbilduug. Der von Sw. nach Nö. verlaufende Hauptkamm fällt nach 8. steil zur Oberrheinischen Tiefebene ab, während er sich nach N. sanft zur Lahn senkt. Feldberg, 889 m. Der Taunus ist reich an Eisen-, Blei- und Phosphorit-Lagern und an kohlen- säurehaltigen Mineralquellen. Daher zahlreiche Badeorte. Der bedeutendste Wies- baden, früher Residenz der Herzöge von Nassau, in sehr geschützter und anmutiger Lage, mit heißen Quellen, ferner Homburg, Selters (sämtlich in Hessen-Nassau) und das Thermalsolbad Nauheim (Oberhessen). 5. Der Westerwald, von Lahn und Sieg fast rings umflossen; gleich

2. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 157

1910 - Leipzig : Warting
U7. Die Oberrheinische Tiefebene mit ihren Randgebirgen. t 157 6. den Spessart, der von drei Seiten vom Main umflossen wird. Aus der Rheiuebeue selbst erhebt sich zwischen Freiburg und Breisach der vulkanische Kaiserstuhl. Im übrigen ist die Ebene fast völlig flach und senkt sich sehr allmählich von 8. nach N. Ihre mittlere Höhe beträgt 150 m. Ihrer ganzen Länge nach wird sie vom Rhein durchflössen. An Neben- flüssen nimmt derselbe auf dieser Strecke auf: von links die Jll, welche auf dem Schweizer Jura entspringt und dann auf ihrem dem Rhein parallelen Lauf die Gewässer der Südvogesen sammelt, die Zorn und die Lauter; von rechts zunächst einige kleinere Schwarzwaldflüsse, wie Wiese, Kinzig, Mnrg, dann bei Mannheim den Neckar und endlich am nördlichen Ende der Tiefebene seinen bedeutendsten Nebenfluß, den Main. Infolge seines starken Gefälles zwischen Konstanz und Basel tritt der Rhein mit sehr lebhafter Strömung in die Tiefebene ein. Diese wie die Bildung von Sand- bänken machen bis Straßburg seine Schiffbarkeit schwierig. Auch von Straßburg ab- wärts ist erst durch Herstellung einer vertieften Mittelrinne eine regelmäßige Schiff- fahrt ermöglicht. Bis vor kurzem begann erst von Mannheim an der regelmäßige Schiffahrtsverkehr. Früher zeigte der Strom starke Verwilderung, die in der Bildung von zahlreichen Serpentinen, Nebenarmen und öfteren Stromverlegungen ihren Ausdruck fand. Jetzt ist er auf der ganzen Strecke von Basel bis Mainz reguliert und in ein mehr geradliniges Bett eingedämmt. Die Oberrheinische Tiefebene ist eine der reichsten und dichtestbevölkertsten Land- schaften Deutschlands. Der Boden ist meist sehr fruchtbar, daher der größte Teil der Ebene von Kulturland eingenommen. Gebaut wird außer Getreide (namentlich Weizen) Hopfen, Zuckerrübe und Tabak. Nur die nächste Umgebung des Rheins, die nament- lich vor der Regulierung häufigen Überschwemmungen ausgesetzt war, mit Sauden und Geröllen bedeckt; hier herrscht Au-Wald. Die dem Rhein zugewandten Hänge der Gebirge sind mit reichen Weinbergen bedeckt. In den Tälern und in der den West- abhang des Odenwaldes begleitenden Bergstraße gedeihen die verschiedensten Obst- sorten vortrefflich. Die Gebirge selbst sind (wie schon ihre Namen andeuten) dicht bewaldet. In den südlichen Gebirgen wiegen Nadelbäume vor, namentlich die dunkle Edeltanne, in der Hardt Eiche und Kiefer, im Spessart die Buche. Der Holzreichtum ist hier die Quelle des Wohlstandes. Im Schwarzwald blüht eine lebhafte Haus- industrie, namentlich Uhrenfabrikation und Holzschnitzerei. Auch wird an manchen Stellen Bergbau betrieben (Blei-, Silber-Erze). Die höchsten Teile der Vogesen und des Schwarz- Wäldes liegen schon oberhalb der Waldgrenze, besitzen aber meist gute Weiden, so daß hier Sennwirtschaft wie in den Alpen getrieben werden kann. Der elsässische Teil der Rheinebene ist reich an Mineralschätzen. Im Unter- Elsaß Petroleum und Asphalt-Lager, im Ober-Elsaß vor kurzem bedeutende Lager von Kali-Salzen entdeckt. Es hat sich ferner in der Oberrheinischen Tiefebene eine lebhafte Industrie entwickelt. Auch blüht hier dank den guten Verbindungen nach allen Seiten seit dem frühesten Mittelalter ein lebhafter Handelsverkehr. In neuerer Zeit ist durch die Eröffnung der Gotthardbahn auch ein großer Teil des Überland- Handels nach England durch das Elsaß gelenkt. Von großer Bedeutung ist ferner die Burgundische Pforte, über welche die Wasserscheide zwischen Rhein und Rhone verläuft. Dieselbe ist so niedrig, daß durch den Rhein-Rhone-Kanal beide Fluß- systeme in schiffbare Verbindung gesetzt werden konnten. Bis nach Straßburg liegen am Rhein selbst keine größereu Städte, da dieser hier nicht schiffbar ist und vor der Regulierung schwer überschreitbar war. Breisach an der Stelle, wo der Fluß durch die Felsen des Kaiserstuhls eingeengt ist, früher be- deutende und vielumkämpfte Festung: Alt-Breisach am badischen Ufer, jetzt ohne Befestigungen, Neu-Breisach, am elsässischen, neuerdings wieder stark befestigt. Die bedeutendsten Städte im Elsaß, folgen dem Lauf der Jll. Mülhausen, 90000 Einw., bedeuteudster Jndustrieort des Elsaß (Textil-Judustrie), Kolmar, Hptst. des Bezirks Ober-Elsaß, und gleichfalls bedeutende Industriestadt, Schlettstadt und Straß- bürg, 180 000 Einw., sämtlich ehemals freie Reichsstädte. Die Bedeutung der letzteren beruht darauf, daß sie nahe der Vereinigung von Rhein und Jll und gegenüber den Stellen von Vogesen und Schwarzwald liegt, wo diese am leichtesten überschreitbar

3. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 65

1911 - München : Oldenbourg
Die einzelnen Landschaften Bayerns. 65 wärts bis zur Senke von Kaiserslautern und dem Laudstuhler Bruch. Im ganzen ist dieser Landstrich ein ziemlich einförmiges Plateau und wenig er- tragsfähig. Die Bevölkerung sieht sich daher vielfach auf gewerbliche Betriebe hin- gewiesen. Von diesen hat sich in Pirmasens besonders die Schuhfabrikation im großen entwickelt, so dtife die Stadt mit ihren 34000 E. heute die dritt- größte der Pfalz ist. Der Westrich hat indes auch fruchtbare Gebiete. Solche finden sich nament- lich im Flußgebiete der Blies, die ihre Wasser zur Saar führt. Der Reich- tum an Wiesen begünstigt hier auch die Viehzucht; bekannt ist besonders die Pferdezucht um Zweibrücken. Die bedeutenderen Wohnorte sind Zweibrücken, einst die Residenz der Ahnen unseres erlauchten Königshauses, 15000 E., und Blieskastel. Die Senke von Kaiserslautern nebst dem Land st Uhler Bruch. Diese gehört infolge der vielen Moore und Sümpfe zu den weniger bebauten Gegenden der Pfalz. Gleichwohl hat sich hier im Herzen der Pfalz die zweit- volkreichste Stadt des Kreises entwickelt: Kaiserslautern, 52000 E. Die Stadt liegt im Kreuzungspunkte vieler Straßen und Bahnlinien und hat Spinnereien, Webereien und Eisenwerke. Der westlichste Teil der Pfalz besitzt noch Anteil an den Kohlenschätzen des Saargebietes; der größte Wohnort dieses Gebietes, St. Ingbert, hat sich infolge seiner Kohlengruben und Eisenwerke stark gehoben, 16000 E. Das Nordpfälzische Bergland. Lage, Bewässerung, Natur. Es ist von der Haardt durch die Senke von Kaiserslautern und das Laudstuhler Bruch geschieden. Die bedeutendsten Täler sind das Glan-, Lauter- und Alsenztal. Glan und Alsenz gehen zur Nahe, einem Nebenfluß des Rheins. — Die höchste Erhebung des vielkuppigen Hügellandes ist der Donnersberg, 700 m. — In landschaftlicher Hinsicht weist das ganze Gebiet große Abwechslung auf. Sein Glanzpunkt ist die Gegend am Zusammenfluß von Nahe und Alsenz, wo man von den Ruinen der Ebern bürg eine reizende Ausschau genießt. Im Gegensatz zur tafelartigen Haardt zeigt das Nordpfälzische Bergland eine reiche Bodengliederung. Klima, Anbau und Bodenschätze. Das Klima der Nordpfalz ist rauher als das der Tiefebeue, desgleichen der Boden weniger fruchtbar; doch fehlt es uicht an Gaben der Natur. Auf den Höhen breiten sich ansehnliche Waldungen aus, das Glantal ist ausgezeichnet durch seine Wiesen und seine Rinderzucht, in vielen Teilen gedeiht vortreffliches Obst und im unteren Alsenz- tote sogar noch Wein. Auch mineralische Schätze fehlen nicht. Mehrfach kommt Eisen vor und die Steinbrüche bei Kusel liefern ein vorzügliches Material für das Baugewerbe und für Pflasterung. Die Nordpfalz hat weniger Naturgaben als die Vorder- Pfalz; ihre Bevölkerungsdichte ist daher auch geringer. M. it. A, Geistbeck, Leitf, I. Ausgabe mit Heimatkunde. 21. Aufl. 5

4. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 12

1911 - Leipzig : Dürr
— 12 — 6. Überblick über die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse der Schweiz. Die Schweiz enthält naturgemäß mehr unbenutzbares Land als die Staaten des Deutschen Reiches. In den Alpentälern überwiegt die Viehzucht alle andern Beschäftigungen, von denen nur die Schnitzerei einige Bedeutung hat. In den niedrigern Teilen haben trotz des Mangels an Kohle und Eisen mancherlei Industriezweige eine kräftige Entwicklung erfahren; an vielen Orten wird die gewerbliche Tätigkeit durch die starten Wasserkräfte begünstigt. Seidenindustrie in Zürich und Basel, Baumwollweberei in den Kantonen Thnrgan, St. Gallen und Appenzell, Uhrenfabrikation in Genf, Lausanne, Neuenburg und auf dem Jura. Viel Verdienst gewinnen die Schweizer durch den starken Fremdenverkehr, der durch vorzügliche Verkehrswege (darunter Bergbahnen auf die Aussichtspunkte) gefördert wird; er ist auch der Grund, daß die Einfuhr die Ausfuhr übertrifft. Die Schweiz (31/2 Mill. Einw.) ist eine Republik, die aus 25 Kantonen und Halbkantonen (je zwei Basel, Unterwalden, Appenzell) besteht. Sitz des Bundespräsidenten und des Bundesrats ist Bern. Die Bevölkerung zerfällt in: 1. Deutsche (70°/o) in der Mitte, im Norden und Nordosten; 2. Franzosen (22°/0) im Westen, besonders in den Kantonen Gens, Waadt und Neuenburg; 3. Italiener (7°/0) in Tessin; 4. Rh atoro matten oder Ladiner in Graubünden. 3/5 Reformierte, 2/5 Katholiken. § 4. I)as deutsche Hlßeingeöiet. 1. Das rheinische Becken, in das der Rhein bei Basel eintritt, gliedert sich in die oberrheinische Tiefebene, die fränkisch-schwäbische Stufenlandschaft, vom Main und Neckar durchflossen, und in das lothringische Stufenland, das Gebiet der obern und mittlern Mosel. A. Die oberrheinische Tiefebene ist ein durchschnittlich 35 km breiter Graben, der durch Einsinken von Gebirgsteilen entstanden ist, und in dem der Rhein und seine Nebenflüsse Geröll, Sand und Schlamm abgesetzt haben. Die einander gegenüberliegenden Randgebirge bestehen aus denselben Gesteinen und find gleichhoch: Wasgau (Sulzer Belchen): Schwarzwald (Feldberg) = 1430:1490; Hart (Donnersberg): Odenwald (Katzenbuckel) — 690 : G30; Hunsrück (Erbeskopf): Taunus (Feldberg) = 820:880. Der Rhein hat von Basel bis zur Jllmüudung ziemlich starkes Gefälle, das die Fahrt stromaufwärts erschwert, und geröllreiche Ufer, weshalb sich auf dieser Strecke feine großem Ortschaften entwickelt haben. Erst in neuester Zeit hat Straßburg, die verkehrsreichste Stadt des Elsaß und eine starke Festung, Anschluß an den Rheinverkehr erlangt. Größere Fahrzeuge (Lastkähne und Dampfer) trägt der Rhein von Ludwigshafen und Mannheim ab (Mündung welches Nebenflusses?). Von letzterer Stadt ist Mainz überflügelt worden, das in der altern Geschichte Deutschlands eine Rolle gespielt hat (Bonifatius). Geschichtliche Erinnerungen sind auch verknüpft mit Speyer und Worms.

5. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 14

1911 - Leipzig : Dürr
— 14 — Noch fruchtbarer ist das wärmer gelegene Tal des Neckars, namentlich in der Erweiterung bei Heilbronn, wo auch eine lebhaftere Schiffahrt auf dem Flusse einsetzt. Die Hauptstadt des Königreichs Württemberg, das durch Buchhandel wichtige Stuttgart, hat sich in einem Nebentale entwickelt, dehnt sich aber jetzt mit seinem industriereichen Vorort Cannstatt bis zum Neckar aus. Eine andere Großstadt hat Württemberg nicht aufzuweisen, da für die Entwicklung einer bedeutenden Großindustrie die Bedingungen fehlen (Mangel an Kohlen). Nur mittlere Städte sind die Universitätsstadt Tübingen und Reutlingen. Zu welchem Staate gehört die ebenfalls im Netfargebiet gelegene Goldarbeiterstadt Pforzheim? Durch welche Erhebungen wird der Main zu den merkwürdigen Biegungen veranlaßt? Im Gebiet seiner Quellflüsse (Vereinigung bei der Brauerstadt Kulmbach) liegt Oberfranken (das aber bei Hof auch zum Saalegebiet gehört). Welche Stadt liegt am Roten Main? Schiffbar ist der Main von der Gartenbaustadt Bamberg an, von wo der Ludwigskanal nach der Altmühl führt. Dieser durchzieht die wichtigste Abteilung des fränkischen Stusenlandes, das von Regnitz und Pegnitz durchflossene Mittelfranken, auf dessen sandigem Boden Hopsen gut gedeiht, besonders unterhalb Ansbach. Nürnberg, die zweitgrößte Stadt Bayerns, war schon im Mittelalter ein bedeutender Handelsplatz und ist auch heute ein wichtiger Verkehrsmittelpunkt. Manches alte Gebäude hat sich aus der Zeit, da Nürnberg eine Reichsstadt war, erhalten. In Unterfranken ist der Weinbau von Bedeutung, der bei Schweinsurt beginnt und namentlich in der Gegend von Würzburg vortreffliche Erzeugnisse liefert. Die -Holzer des waldreichen Spessarts kommen von Asch affen bürg aus in den Handel. Ober-, Mittel- und Untersranken sind Kreise des Königreichs Bayern. C. Geringere Fruchtbarkeit als die oberrheinische Tiefebene hat die von der Mosel durchflossene Lothringer Hochfläche, die sich an den allmählichen Westabhang des Wasgaus anlehnt. Der südliche Teil gehört zu Frankreich; irrt deutschen Anteil, der mit dem Elsaß zusammen das unter einem Statthalter stehende Reichsland bildet, ist der wichtigste Ort die starke Festung Metz. In der Gegend von Diedenhosen und im angrenzenden Großherzogtum Luxemburg, einem selbständigen Staate, werden Eisenerzlager, die reichsten Mitteleuropas, abgebaut. 2. Das rheinische Schiefergebirge, ein Plateau, senkt sich vom Ostrand und vom Südostrande (am Rheingau und Nahetat) aus und wird durch den Rhein und seine Nebenflüsse (welche?) in mehrere Abteilungen gegliedert. Die größten Schönheiten weist das Rheintat zwischen Bingen und Koblenz (Surelei; Burgruinen) und am Siebengebirge auf. Rauh und unfruchtbar find die Hochflächen, anmutig und fruchtbar die tiefeingeschnittenen Täter. Bedeutender Weinbau an den Abhängen des starkgewundenen Tales der Mosel, die bei Trier, das in den ersten vier Jahrhunderten unserer Zeitrechnung ein wichtiger Waffenplatz der Römer gewesen ist, in das Schiefergebirge eintritt. An Eisenerzen reich ist das Lahn- und Sieggebiet; Steinkohlen sind an drei Stellen des Randes abgelagert: im Tale der Ruhr (das wichtigste Vorkommen in Deutschland), der Saar und bei Aachen. Die im östlichen Teile zur Provinz Westfalen, im W zur Rheinprovinz gehörige hüglige Wupper- und Ruhrlandschaft ist ein wichtiges Industriegebiet, das

6. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 127

1911 - Leipzig : Dürr
— 127 — 5. die hessischen Lücken zu beiden Seiten des Vogelsberges (Bahnen nach Norddeutschland), 6. das bei Bingen beginnende Durchbruchstal des Rheins, 7. das Nahetal, 8. eine Verflachung der Hart südlich vom Donnersberg (Eisenbahn über Kaiserslautern nach Metz), 9. die Einsenkung im nördlichen Teile des Wasgaus (Eisenbahn und Kanal von Straßburg nach Paris). ru . Durch die Ebene ziehen die stark benutzten Bahnen: 1. Berlin—(Leipzig—frankfurt—basel—st. Gotthard oder Lyon—marseille; 2. Köln—mainz—basel; 3. Berlin—frankfurt—kaiserslautern—metz — Paris; 4. Paris—straßburg—karlsruhe—wien. Der Rhein tritt mit ziemlich starkem Gefall in die oberrheinische Tiefebene ein, und wo sich dieses verringert (oberhalb Straßburg), haben sich Kies- und Sandbänke im Strombett abgesetzt. Die Schiffahrt ist zwar bis Basel möglich; aber regelmäßig wird der Strom erst von der Jllmünduug an befahren. Straßburg, \ bekannt als starke Festung, als Universitätsstadt des Reichslandes und als Sitz des Statthalters, ist daher eine wichtige Handels- und Industriestadt geworden, zumal auch zwei Kanäle, der Rhein-Rhonekanal und der Rhein-Marnekanal, hier zusammentreffen. Der Elsaß weist noch andere gewerbreiche »Städte auf, wie Mülhausen (bedeutende Banmwollwebereien und -färbereien) Colmar, Schlett-stadt (in der Nähe die wiederhergestellte Hohkönigsbnrg) und Gebweiler. Im südlichen Teil des Großherzogtums Baden finden sich die bedeutenderen Ansiedlungen am fruchtbaren Fuße des Schwarzwaldes, wie die Universitätsstadt Freiburg im Breisgau (in herrlicher Lage hinter dem Kaiserstuhl). Stapelplatz für die Erzeugnisse der oberrheinischen Landschaft und Umschlageplatz für Kolonialwaren und rheinländisch-westfälische Kohlen ist Mannheim, nächst Berlin der bedeutendste Binnenhafen des Deutschen Reiches. Es übertrifft daher an Be-wohnerzahl die Hauptstadt des Großherzogtums Baden, Karlsruhe, und die v Universitätsstadt Heidelberg, ehemals Residenz der Kurfürsten von der Pfalz, woran noch die Ruinen des prächtigen, von den Franzosen im dritten Raubkriege zerstörten Schlosses erinnern. Das gegenüberliegende bayrische Ludwigs-haseu steht Mannheim an Handelsbedentung wenig nach. Stillere Städte sind Speyer und Worms, die im Mittelalter ihre Blütezeit gehabt haben. In den meisten der genannten Städte hat sich auch eine lebhafte Industrie entwickelt, weil auf dem Rhein billig Kohlen aus dem Ruhrbecken herbeigeschafft werden können. In der bayrischen Pfalz hat der Weinbau große volkswirtschaftliche Bedeutung; Mittelpunkt des Weinhandels ist Neustadt an der Hart. In den Mittelstädten der Hart, wie Kaiserslautern, Zweibrücken und Pirmasens, blühen mancherlei Gewerbe, begünstigt durch die Nähe des Saarkohlenbeckens. Im Großherzogtum Hessen hat rezent Verkehr als die Hauptstadt Darm stadt die Rheinstadt Mainz (welcher Flußmündung gegenüber?/.' Sie war _______________ schon zur Römerzeit ein größerer Ort, erlangte dann im Mittelalter als Sitz des ersten Geistlichen Deutschlands Bedeutung und wurde wegen ihres Reichtums das „Goldene Mainz" genannt. In der volkreichsten Stadt des oberrheinischen

7. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 129

1911 - Leipzig : Dürr
— 129 — und Sachsen (Bayreuth—kulmbach—hof) ausstrahlen. Trotzdem die Gegend arm an Bodenschätzen ist, hat Nürnberg doch seit alters durch die Gunst seiner Lage und den Fleiß seiner Bürger auch als Industriestadt (besonders wichtig die Anfertigung von Spielwaren, Metallwaren und Bleistiften) eine Rolle gespielt. Das benachbarte Fürth erzeugt ebenfalls „Nürnberger Waren". An der Rezat unterhalb Ansbach wird sehr viel Hopfen gebaut. Erlangen und Würzburg sind Universitätsstädte. An der fränkischen Saale, nicht weit von der Rhön, das vielbesuchte Bad Kissiugeu; an der Tanber Rothenburg, das unter allen deutschen Städten in Anlage und Baustil das mittelalterliche Gepräge am getreuesten bewahrt hat. — Die fränkische Landschaft gehört fast ganz zu Bayern. § 61. |)ie mitteldeutsche Geöirgsschiveü'e und die wirtschafttich dazu gehörigen Aiefkandsöuchten. 1. Das rheinische Schiefcrgebirge bildet eine Platte, die aus einem höhern Gebirge durch Abtragung entstanden ist. Die Schieferfläche haben der Rhein und seine langem Nebenflüsse durch ihre Erosion in mehrere Abteilungen zerlegt; gib die einzelnen Abteilungen und die sie trennenden Täler an! Das Gebirge nimmt von So nach Nw an Höhe ab, weil eine einseitige Hebung des Gebietes stattgefunden hat und die Gesteine im südöstlichen Teile größere Härte besitzen (das Quarzriff im Biuger Loch!). An mehreren Stellen des Außeurandes kam es in der Steinkohlenperiode zur Ablagerung vou Kohlen (Saarbecken,- Aachener Becken; Ruhrbecken). Die Mineralquellen der Badeorte an beiden Abhängen des Taunus (Wiesbaden, Homburg, Nauheim; Ems, Niederfelters) stehen in Zusammenhang mit der Gebirgsbildung, und vulkanischer Tätigkeit verdanken die kühner geformten Berge des Siebengebirges und die jetzt mit Wasser ausgefüllten Explosionstrichter der Eifel, die Maare, z. B. der Laacher See, ihre Entstehung. Die naßkalten Hochflächen des Schiefergebirges find wenig fruchtbar, auf weite Strecken mit Wald oder, wie im Hohen Venn (= Moor), mit Mooren bedeckt; ste find sehr niederfchtagsreich, weil sie für die feuchten Seewinde das erste Hindernis bilden. Im Gegensatz zu diesen rauhen, schwachbesiedelten Gegenden gehören die tief eingeschnittenen Täler des Rheins, der Lahn und der Mosel zu den fruchtbarsten und lieblichsten und die niedrigen Gebiete des Sauerlandes und der Haar zu den am stärksten bevölkerten Landschaften Deutschlands. Viel Wein wird namentlich im gewundenen Tat der Mosel gebaut. Wo sie in das Schiefergebirge eintritt (unterhalb welcher Flußmündung?), liegt Trier, in dem die gut erhaltene Porta nigra daran erinnert, daß es ein wichtiger Waffenplatz der Römer gewesen ist. Diesem Volke verdankt auch Koblenz seine Entstehung. , von der untern Ruhr durchflossene Abschnitt ist der Sitz eines ergiebigen Kohlenbergbaus und einer hochentwickelten Eisenindustrie' (Dort-lttu‘tb; $od)um- Essen, Mülheim a. d. Ruhr, Hagen). Die Eisenerze für den vutteubetneb werden aus Lothriugeu-Luxemburg (S. 126) und ans der Lahn-Sieg-gegend, zum Teil auch aus Spanien und Schweden bezogen. Ähnliche Siedluuqs-verhaltm,fe w:e das Ruhrgebiet hat das Wuppertal, wo in der Doppelstadt Olberseld-Barmen die Textilindustrie blüht; in der Nähe die Messer statte Solingen und Remscheid. Die Ausfuhr der Kohlen und der Jndustrie-Erzeug- Ketzer, Schulgeographie. Ii. Teil. 5. Aufl. 9
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