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1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 947

1850 - Weilburg : Lanz
Il Das Land der Indianer. 947 selten zu unmenschlicher Grausamkeit. Die Tomahawk's (Streitarte) und Skalp's. — Die Indianer kleiden sich in Felle und leben nur von Fleisch. Sie durchstreifen, in zu Dörfern vereinigten Hütten wohnend, weithin das Land als Jäger und Fischer. Von einem höhern Wesen haben sie einige Begriffe — auch glauben sie an ein künftiges Leben; allein diese' Begriffe, werden durch den sinnlosesten Aberglauben entstellt. Einige Stämme haben sich der Kultur der Europäer mehr oder weniger genähert; auch das Christenthum hat bei ihnen Eingang gefunden. Ihre Sprachen u'nd Mund- arten sind zahlreich und sehr mannigfaltig. — Die auf dieser weiten Landstrecke wohnenden Indianer' zerfallen in zwei Hauptstämme, die Schippiwäer (Chepewyans) und Krih's (Créés). Jene wohnen im Norden, diese im Süden des Athapeskow - Sees ; zu jenen gehören die Hausen-, Hundsrippen- und Kupfer-, zu diesen die Stein-, Blut- und Schwarzfuß-Jndianer. — Eskimo's halten sich am Hudsons-Meere auf und längs der Küste des nörd- lichen Polar-Meeres. §. 1116. Auch Europäer haben sich hier nieder- gelaffen; ja, die Briten machen Anspruch auf den Besitz aller dieser Mäuder, in denen ihre Hudsonsbai-Gesellschast einen ansehnlichen Verkehr mit Pelzwerk, Biberfellen, Branntwein, Taback, Gewehren, Pulver und Blei u. s. w. unterhält. Das ganze Gebiet steht — mindestens dem Namen nach — unter dem General-Gouverneur zu Quebeck. Städte sind, hier nicht zu finden; es gibt, und zwar zum Schutze des Handels, nur einzelne Forts, und die Stationen im Innern bestehen bloß aus sogenannten Blockhäusern, die zuweilen gegen die Angriffe der Indianer mit Wall und Graben umgeben sind. — Fort Pork, unter allen das wichtigste, liegt an der Mündung des Nelsons in das Hudsons-Meer, ist der Silz eines Statthalters und hat einen guten Hafen. — Moose, ein Fort au der Mündung des gleichnamigen Flusses in die James-Bai, besitzt einen guten Ankerplatz. — Fort Nelson liegt tief ttu Westen und in der Nähe des Felsengebirgeö. —

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 958

1850 - Weilburg : Lanz
958 Die einzelnen Länder Amerika's. Norden durch die Northnmberland-Straße von der Insel Prinz Eduard und im Nordosten durch die Meerenge von Canjo von Kap Breton geschieden. Im Nordwesten ist die Fundy-Bai; die übrige Küste wird vom atlantischen Meere bespült. Neu-Schottland ist 650, Kap Breton 112 O.meil. groß; der Flächen geh alt von beiden beträgt also 762 Qmeil., auf denen 145,000 Menschen leben. — Die Küsten dieser zwei Länder, an denen die Fluth 60 — 70 Fuß steigt, sind durch die Meereswogen gewaltig zerrissen. Der Goldarm-Busen (Bras d’or) spaltet Kap Breton irr zwei Halbinseln, die im Südwesten durch die nur 3000 Fuß breite Erd enge St. Peter Zusammenhängen. Berge von unbeträchtlicher Höhe erheben sich; sie sind Zweige des Albany- Gebirges; große Waldungen breiten sich aus. Das Land ist reich an Gewässern; etwa ein Drittel der Oberfläche besteht aus Flüssen und Seen. — Die Halbinsel hat ein milderes Klima, als Neu-Braunschweig; erst um Weihnachten beginnt der Winter, und die Kälte steigt nur bis 14° Ií. Die Luft von Kap Breton ist kälter und feuchter. Eine ansehnliche Viehzucht wird getrieben; das Land ist reich an Wild und Vögeln; den größten Gewinn aber bringt der Fischfang. Muskiten-Schwärme erscheinen als eine Land- plage. Getreide kann in fruchtbaren Jahren ausgeführt werden; das Obst ist gut und Holz in Fülle vorhanden. Es gibt Kupfer und Eisen, und groß ist der Reichthum an Steinkohlen. — Die Bewohner sind meist europäischen, besonders britischen Ursprungs. Auch Deutsche und Franzosen haben sich hier angesiedelt; nur noch wenige Indianer hausen in diesen Gegenden. Fischerei, hauptsächlich zur See, ist die wichtigste Beschäftigung und der Handel von Bedeutung. Fische, Häute, Mehl, Holz und Steinkohlen bieten die Haupt-Artikel zur Ausfuhr. — Die Verfassung stimmt mit der Neu- Braunschweigs überein. Das Ganze besteht aus zehn Kan- onen. — Halifax, die Hauptstadt im Osten von St. John und auf der Südost-Küste der Halbinsel am atlantischen Meere, hat einen trefflichen Hafen, zahlreiche Schiffswerfte und

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 973

1850 - Weilburg : Lanz
V. Die vereinigten Staaten. 973 wichtigen Einfluß ans die Bildung des Volkes üben zugleich die Zeitschriften ans, deren Zahl in den vereinigten Staaten gegenwärtig über 1600 steigt. §. 111-2. Die wichtigste Beschäftigung ist die Land- wirthschaft; mit jedem Jahre breitet sich weiter nach Westen hin aus der urbar gemachte Boden. Auch die Fischerei beschäftiget viele Menschen; besonders ergiebig ist der Kablian- und Wallfischfang. Der Bergbau gelangt zu immer größerer Bedeutung, so wie das Fabrikwesen zu größerer Blüthe. Schon jetzt zeichnen die Baumwollenspinnereien, die Wollenzeug- und Maschinen-Fabriken sich durch Umfang und Wichtigkeit aus. Die hiesigen Dampfmaschinen übertreffen selbst die englischen; Eisen-, Holz- und plattirte Waaren werden in Menge ver- fertigt, und gutes Leder bereitet. Sehr zahlreich sind Eisenhütten und Hammerwerke, und der Schiffbau hat eine hohe Stufe der Vollkommenheit erreicht. Der wichtigste Fabrikort ist Philadelphia. — Sowohl die geographische Lage, als auch viele andere günstige Verhältnisse bewirken einen äußerst bedeutenden und ausgebreiteten Handel, der sich nicht allein nach allen Küstenländern Amerika's, sondern auch nach Europa, der Levante, Ost-Indien und China erstreckt. Von rohen Erzeugnissen werden vorzüglich Baumwolle, Getreide, Mehl, Reiß, Taback, Leinsamen, Holz, Potasche, Thran, Wachs u. a., von Fabrik-Erzeugnissen aber Maschinen, Waffen, Wollen- und Baumwollenstoffe, Leder, Schießpulver u. dgl- ausgeführt. Der Werth der Ausfuhr steigt schon jährlich nahe an -100 Mill. Gulden. Die ansehnlichsten Seestädte sind New-Aork, Philadelphia, Baltimore, Boston, Neu-Orleans, Charleston n. a. Der Verkehr im Innern wird durch die beträchtlichen Flüsse des Landes, durch zahlreiche Kanäle und eine große Menge von Kunststraßen und vortrefflichen Eisen- bahnen befördert. — Man rechnet nach Dollars und Cents; ein Dollar ist — 2 fl. 347/s Xr.; er wird in 100 Cents eingetheilt. §. 1113. Die vereinigten Staaten sind ans vormals britischen Kolonien entstanden. Vom Jahre 1773 — 1783

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 955

1850 - Weilburg : Lanz
Iv. Das britische Nord - Amerika.. 955 sind Weizen, Mehl, Flachs und Leinsamen, Hanf, Taback, Schiffbauholz, Fische und Pelzwerk. Quebeck und Montreal unterhalten den meisten Verkehr. — Die Münzen sind die von England, doch auch Dollars (2 fl. 34-% 3fr.) häufig in Umlauf. §. i 127. Kanada gehörte den Franzosen bis zum Jahre 1763, wo es an Groß-Britanien abgetreten ward. Erst 1791 wurde ihm von diesem eine förmliche Konstitution zu Theil. Ein Statthalter (Gouverneur) steht an der Spitze des Ganzen; seine Gewalt aber wird durch den gesetzgebenden Rath (das Oberhaus) und die Volksvertretung (Assembly, das Unterhaus) beschränkt. Hinsichtlich der Religion findet Toleranz in der weitesten Ausdehnung Statt. — Die Ein- künfte betragen über 3 Mill. Gulden; die Kriegsmacht besteht aus der Land-Miliz, die bis zu 150,000 Mann steigt, und den königlichen Truppen, die in Friedenszeiten nicht über 14,000 Mann stark sind. — Das Land wird in zwei Provinzen, Unter- und Ober-Kanada eingetheilt. §. 1128. a) Unter-Kanada ist des Landes östlicher Theil längs des Lorenz-Flusses von seiner Mündung bis zum Ottawas. Der Flächengehalt beträgt 11,905 Qmeil, auf denen etwa 600,000 Menschen leben. Dasselbe wird in fünf Bezirke eingetheilt. — Quebeck, die befestigte Hauptstadt des britischen Amerika's und der Sitz des Statthalters, breitet sich in einer romantischen Gegend am linken User des Lorenz-Stromes aus und besteht aus der Ober- und Unterstadt uild einigen Vorstädten. Mehrere Gebäude zeichnen sich aus eben so durch Größe, wie durch Schönheit; man findet ein Gymnasium, eine öffentliche Bibliothek und mehrere literarische Vereine. Die (33,000) Einw. unterhalten einen wichtigen Verkehr. Durch zwei Feuersbrünste — den 28. Mai und 28. Juni — des Jahres 1845 wurden über 1300 Häuser in Asche gelegt. — Trois Riviöres, eine Stadt im Südwesten der vorigen und an der Mündung des St. Maurice jn den Lorenz, hat 4000 Einwohner, die sich mit Schiffbau beschäftigen und Bierbrauereien unterhalten. Jn der Nähe sind 62*

5. Lehrbuch der Geographie - S. 275

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 275 — 2. San Francisco, Großstadt an der gleichnamigen geräumigen Bai, größte und reichste Stadt des „fernen Westens", mit bedeutender Industrie und großem Handelsverkehr, besonders mit Ostasien und Australien (Ausfuhr von Edelmetallen, Wein, Obst, Getreide, Wolle); Endpunkt der Central- Pacisicbahn. Universität. 3. Vanconver (wänküw'r), Hafen von Britisch-Nordamerika gegenüber der gleichnamigen Insel, mit lebhaftem Handel, Endpunkt der cauadischen Pacisicbahn; noch bedeutender ist der Schiffsverkehr von Victoria, der Haupt- stadt Britisch-Columbias, am Südnser der Insel Vanconver. Städte der centralen Tafelländer: 4. Mexico, Großstadt auf dem seenreichen Plateau von Anahnac, Haupt- stadt der Republik mit bedeutender Industrie (Gold- und Silberwaren, Cigarren, Hüte u. a.) und lebhaftem Handel, an dem besonders deutsche Häuser beteiligt sind. Universität, Bergakademie. 5. San Luis Potosi (ßan huß potoßi), neben Guanajus-to, Dura.ngo u.a. die bedeutendste Minenstadt des mexicanischen Hochlandes, mit Schmelzwerken und Münzstätten; in der Umgegend große Silberminen. 6. Salt Lake City (ßalt läk ßiti), am Jordan River unweit des großen Salzsees gelegen, Hauptstadt des Staates Utah, von den Mormonen gegründet, deren Fleiß die wüstenhafte Umgegend in reiche Fruchtgefilde verwandelt hat. Bedeutender Binnenhandel. Universität, Mormonentempel. Hafen- und Minenftädte der östlichen Cordilleren: 7. Vera Cruz am Campechegolf, Haupthafen Mexicos mit bedeutender Ausfuhr von Edelmetallen, Plantagenprodukten, Häuten und Hülsenfrüchten. 8. Denver, Großstadt am Fuß der Felsengebirge und am Südarm des Platte River, Hauptstadt des Staates Colorado, mit großer Textil- und Maschinenindustrie, ungeheuren Schmelzwerken und reichen Silberminen in der Umgegend. Unter den Bewohnern viele Deutsche. — Westlich davou im Colorado-Gebirge die Blei- und Silbergruben von Leadville. Ii. Die nordamerikanische Ebene. Gliederung. § 282, Die große nordamerikanische Ebene (50°/0 des Gesamt- areals) reicht durch die Mitte des Kontinents vom mexicanischen Meerbusen bis zum nördlichen Eismeer. Niedrige, durchschnittlich 500 m hohe Boden- schwellen (die Landhöhen und das Missouri-Plateau) durchqueren zwischen den 18*

6. Lehrbuch der Geographie - S. 279

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 279 - steht auf hoher Stufe, besonders in Texas und den mittleren Staaten, welche riesige Rinder-, Pferde- und Schweineherden besitzen. Der Fischfang beschäftigt allein auf den großen Seen eine Flotte von 5000 Schiffen; an der Golfküste wird Schwammfischerei und Schildkrötenfang betrieben. Mit Mine- ralien ist die Landschaft reich gesegnet. Von den sechs großen Kohlenfeldern der Union entfallen drei, das Michiganbecken, das Centralgebiet (zwischen Mississippi und Ohio) und das Präriengebiet (vom Missouri bis nach Texas hinein) auf die mittlere Union. Eisen ist an vielen Orten, besonders im 8. und W. der großen Seen, vorhanden, wo auch Kupfer, Ziuk und Salz ge- Wonnen wird.*) — Eine blühende Industrie verwertet die Roherzeugnisse des Landbaus, der Viehzucht und des Bergbaus. Getreide- und Sägemühlen, Banmwoll-, Zucker- und Cigarrensabriken, Brauereien und Brennereien, riesige Schlachtanstalten und Fleischpackereien verarbeiten die Produkte der Farmen, auf denen die Landwirtschaft mit Hilfe von Maschinen höchst praktisch und er- folgreich betrieben wird. Der Maschinenbau befaßt sich hauptsächlich mit der Herstellung von landwirtschaftlichen Maschinen und Eisenbahnmaterial. — Haupt- gegenstände der Ausfuhr sind Getreide, Mehl, Baumwolle, Zucker, Tabak und Eigarren, Holz, Wolle, lebendes Vieh und Schweinefleisch; die Einfuhr erstreckt sich besonders auf Lebensmittel, Kolonialwaren, Gewebe und Maschinen. Dem Verkehre dienen außer den großen Strömen zahlreiche Eisenbahnlinien, unter denen fünf das Becken von W. nach 0. kreuzende Überland- oder Pacific- linien und zwei von der Seenplatte nach dem Golf von Mexico führende Schienenwege von besonderer Wichtigkeit sind. Staaten, Wewobner und Städte. §. 23». Politisch gehört das Mississippibecken fast vollständig den ver- einigten Staaten von Nordamerika an, von denen es neben den östlichen Hälften dreier Felsengebirgsstaaten 21 Staaten und 2 Territorien umfaßt.**) Nur das Gebiet nördlich von der Seenplatte gehört zu Cauada. — Unter den Bewohnern des Beckens befindet sich die Mehrzahl der zur Union gehörenden farbigen Bevölkerung. Von den Indianern leben fünf Stämme (Eherokefen, *) Im So. des Staates Missouri liegt der Eisenberg, ein von Erzadern durchzogener Porphyrhügel, den eine 2—9 m dicke Schicht von Spiegeleisenerz, fast 70°/0 reinen Eisens enthaltend, bedeckt. Vergl. den Eisenberg bei Gellivara in Nordschweden. **) Die Staaten des Mississippibeckens sind: westlich vom Mississippi Texas (größer als das deutsche Reich), Louisiana, Arkansas, Jndianerterritorium und Territ. Oklohama, Kansas, Missouri, Iowa, Nebraska, Süd- und Nord-Dakota und Minnesota; östlich vom Mississippi Florida, Georgia, Alabama, Mississippi, Tennessee, Kentucky, Ohio, Indiana, Illinois, Wisconsin und Michigan. — Im W. ragen Montana, Colorado und Nen-Mexico in das Becken hinein.

7. Lehrbuch der Geographie - S. 280

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 280 — Seminolen, Creak, Choktaw und Chickasaw) völlig civilisiert in dem Indianer- territorium, andere (z. B. die Apatschen, Pawnees, Sionx) unter Aufsicht der Regierung in besonderen ihnen vorbehaltenen Bezirken (Reservationen). Nördl. von den großen Seen wohnen die irokesischen Huroueu.*) Die Negerbe- völkernng übertrifft an Zahl in den Staaten Mississippi und Louisiana die Weißen und ist auch in den übrigen Golfstaaten sehr zahlreich. Von der weißen Bevölkerung der Union wohnt fast die Hälfte im Mississippibecken, welches von den 30 Großstädten des Landes (mit über 100000 Einw.) jedoch nur 13 enthält. Handelshäfen der Küftenniederung: 9. Savännah am atlantischen Ocean, zweiter Ausfuhrhafen der Union für Baumwolle, Export von Reis, Zucker und Waldprodukten. 10. New-Orleans (nju örliäus), Großstadt an der Mississippimündung, Hauptort der Südstaaten der Union und erster Handelsplatz des amerikanischen Binnenmeeres (vergl. mit Marseille), in sumpfiger, vom gelben Fieber stark heimgesuchter Gegend, welche vor den Fluten des Hochwassers durch 41/2 m hohe und breite Dämme von 250 km Gesamtlänge geschützt ist. Größter Baumwollmarkt Amerikas und (nach Liverpool) zweitgrößter der Erde (s. Abb. 53). Große Fabriken zur Verarbeitung von Landesprodukten und riesige Baumwollpressen; Ausfuhr von Baumwolle, Zucker und Melasse, Reis, Mais und Tabak. — Die Bewohner sind vorwiegend französische und spanische Kreolen, sowie Farbige. 11. Galvestou (galwst'n), aus einer Jusel am mexieanischen Golf gelegener Haupthandelsort von Texas, drittgrößter Baumwollmarkt der Union, zugleich Ausfuhrhafen für Wolle, Häute und Getreide. Industrie- und Handelsstädte des Präriengebiets: 12. St. Louis (ßßut lüis), Großstadt am Mississippi unweit der Missouri- müudung (über 1j2 Mill. Einw., davon 1/s Deutsche), Centrum der Binnen- schissahrt und Knotenpunkt mehrerer Hauptbahnlinien der Union, eine der ersten Industriestädte und Stapelplatz für die landwirtschaftlichen Produkte der Mississippiniederung (Baumwolle, Getreide, Zucker, Tabak, Vieh, ferner Metalle). Mehrere Universitäten. 13. Omaha am Missouri, Großstadt (% der Einw. Deutsche) an der Union-Pacificbahn, bedeutend durch seine Fleischpökeleieu, Brauereien, Maschinen- sabriken und Raffinerien für die Blei- und Silbererze der Felsengebirge. 14. St. Paul (ßönt pol) und Minneapolis am oberen Mississippi, Schwesterstädte (wie Elberfeld-Barmen oder Manchester- Salsord) mit be- *) Gedicht: Der Wilde, von G. Seume. — Nach den Huronen, d. h. Wildschweins- köpfen, ist der Huronsee benannt.

8. Lehrbuch der Geographie - S. 273

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 273 — liefern. Der Anbau von Kakao, Tabak und Baumwolle ist in Mexico im Aufschwung begriffen. In den Küstengegenden der mittleren Cordilleren wird in ungeheuren Mengen Obst (Äpfel, Birnen, Pfirsiche und Aprikosen) und Wein (in Californien) gebaut. Die Waldungen der canadischen Cordilleren liefern ausgezeichnete Nutzhölzer. Die Viehzucht, auf die europäischen Haus- tiere beschränkt, steht ebenfalls nicht auf hoher Stufe. Die weiten, zumeist sehr dürren, mit kurzem Grase bestandenen Hochebenen eignen sich am besten zur Schaf- und Rinderzucht. In den canadischen Cordilleren wird die Jagd auf Pelztiere, an den Küsten die Fischerei (besonders auf Salme), der Rob- benschlag und im hohen Norden der Walfischfang betrieben. Sehr bedeutend ist der Reichtum der Cordilleren an Mineralien. Kein Land der Erde hat mehr Gold und Silber geliefert als Mexico (die Edelmetallausbeute seit Ent- decknng des Landes wird aus etwa 15 Milliarden geschätzt). Aber auch die Cordilleren der Union und Canadas sind reich an Gold und Silber, besonders in Californien, dessen Goldschätze 1848 entdeckt wurden. Während Kohlen nur in geringem Maße vorhanden sind, finden sich nutzbare Erze, wie Eisen-, Kupfer-, Blei-, Zinn- und Quecksilbererze (Zinnober in Californien), fast überall reichlich vor. Daneben sind Petroleum und Bausteine, ersteres besonders in Mexico, vorhanden. Die Industrie ist im ganzen Gebiet noch sehr wenig entwickelt; sie beschränkt sich auf die Herstellung von landwirtschaftlichen Produkten (z. B. Mehl, Wein, Henneqnen) und Textilwaren und auf die Ver- arbeitung von Edelmetallen und Eisen. Die Ausfuhr erstreckt sich auf Edel- metalle (besonders Silber), Blei, Kupfer und Quecksilber, Vieh und Wolle, Wein und Obst, Kolonialprodukte und Hölzer, die Einfuhr auf Webwaren, Eisenwaren, Maschinen. Deutsche Häuser sind an dem Handel Mexicos stark beteiligt. §taaten, Weroobnei: und Städte. § 231, Politisch umfaßt das cordillerische Nordamerika zwei unabhängige Republiken (Mexico und den Westen der Union) und eine britische Besitzung (den Westen von Britisch-Nordamerika). Mexico, früher ein spanisches Vicekönigreich, erkämpfte sich gleich den südamerikanischen Staaten zu Anfang des 19. Jahrhunderts die Unabhängigkeit und bildet seit 1823 mit einer kurzen Unterbrechung eine Bundesrepublik von 27 Staaten, 2 Territorien und einem Bundesdistrikt. Dem Bundespräsidenten steht der aus einem Senat und seiner Deputiertenkammer bestehende Kongreß zur Seite. Die Republik, welche außer dem Gebiete der mexicanischen Cordilleren die nördlichen Teile Centralamerikas umsaßt, kommt an Größe einem Drittel des europäischen Rußland gleich, hat aber kaum ein Achtel der Bewohner desselben, ist also sehr schwach bevölkert. Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 1.8

9. Lehrbuch der Geographie - S. 281

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 281 — deutendem Produktenhandel (Mehl, Holz, Maschinen — Minneapolis der erste Mehlmarkt der Erde), mit riesigen Getreide- und Sägemühlen, deren Betriebs- kraft aus den 15 m hohen Anthonyfällen des Missouri stammt. Industrie- und Handelsstädte des apalachischen Tafellandes: 15. Lonisville (lüiwill) am Ohio, Großstadt mit vielen deutschen Bew., erster Tabaksmarkt der Erde, welcher der ganzen amerikanischen Ernte in den Handel bringt (Mittelpunkt des Tabakhandels ist das „Farmers-Tabake Warenhaus"). Bedeutender Handel mit Whiskey. 16. Cineinnati (ßinßinnhti), Großstadt am oberen Ohio (fast 1j2 der Bew. Deutsche). Bedeutende Industrie in Eisenwaren, Maschinen, Lederwaren, Kleidung und Möbeln. Große Schweineschlacht- und Packhäuser (die ehemalige „Königin des Westens" heißt daher jetzt Poreopolis, d. i. Schweinestadt). 17. Pittsburg, Großstadt am oberen Ohio (über 1ft der Bewohner Deutsche), mit dem benachbarten Alleghany (älligsni) im Mittelpunkte des nordapalachischen Kohlen- und Eisenbezirks gelegen; reiche Petroleum- und Naturgasquellen und daher ein Großindustriebezirk ersten Ranges mit Stahl- und Eisenwalzwerken, großen Hochöfen, Glashütten und Petroleumraffinerien.*) Industriestädte und Handelshäfen der canadischen Seenplatte: 18. Milwaukee (miluoki), Großstadt am Michigau-See mit überwiegend deutscher Bevölkerung, das „deutsche Herz der Union"; vortrefflicher Hafen, riesige Schweineschlächtereien und Pökelanstalten, Brauereieu, Eisenwaren- fabriken; Haupthandel mit Getreide, Mehl und Holz. 19. Chicago (schikago), Großstadt am Südwestende des Michigan-Sees, mit 1v5 Mill. Einw. (darunter 1/3 Deutsche), zweitgrößte Stadt Amerikas, eine der bedeutendsten Fabrikstädte (Eisen- und Stahlwaren, Maschinen, besonders landwirtschaftliche, Eisenbahnwagen, Webwaren)^) und zweite Handelsstadt der Union (besonders für Getreide, Holz, lebendes und geschlachtetes Bteh)**). Universität. *) Die Ölfelder in der Umgebung Pittsburgs liefern etwa 60 Mill. dl Petroleum jährlich. **) Die Industrie dieser ueucn „Königin des Westens" beschäftigt 1]& ihrer Einwohner. Der Wert der jährlich erzeugten Fabrikate dieser Industrie beträgt etwa das Doppelte der Jahreseinnahmen des deutschen Reiches. Zu den größten Jndustriestätteu Chicagos gehören die Illinois Steel Co., die 12000 Arbeiter beschäftigt, und das Städtchen Pnllman mit seinen Werkstätten für Eisenbahnwagen (etwa halb so viel Arbeiter). — Die riesigen, 160 ha umfassenden Viehschlächtereien verarbeiten jährlich 3—4 Mill. Rinder, 8—9 Mill. Schweine und 2 3 Mill. Schafe. — Der Handel Chicagos, welches am Anfangspunkte der Wasser- straße von den Kornstaaten nach Europa liegt, setzt über 6 Milliarden Mark jährlich um; die Zahl der ein- und auslaufenden Schiffe übertrifft die des New Dorker Hafens.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 295

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 295 — Der Handel besteht im Auswusch der Jagdbeute (Seehundfelle, Pelzwerk, Thran, Robbenspeck, Fischlebern, Eiderdaunen, Walfischbarten) gegen Nahruugs- mittel und Kolonialwaren; die nensibirischen Inseln liefern Elfenbein. § 250. Politisch gliedern sich die arktischen Gebiete in russische (Nowaja Semlja, nordsibirische Inseln), englische (das arktische Nordamerika) und dänische Besitzungen (Grönland); einige Gebiete (Spitzbergen, Franz Josephs-Land, Wraugel-Land u. a.) sind herrenlos. — Die Bewohner be- stehen aus den eingeborenen Eskimos*) in Grönland (10000) und Baffin- Land (etwa 1000) und einigen Hundert Europäern in den dänischen Kolonien auf Grönland. Die übrigen Inseln sind unbewohnt. — Absiedlungen be- stehen nur auf der Westküste Grönlands, dessen Kolonien und Haudelsstatiouen in zwei Juspektorate, Südgrönland und Nordgrönland, geteilt sind; im süd- lichen Bezirk ist Godthaab die Hauptausiedlung, im nördlichen Upernivik. § 251* Die antarktischen Gebiete**) können infolge ihrer weiten Entfernung vom festen Lande keinem Kontinente zugerechnet werden. Sie breiten sich nach den bisherigen Forschungen vom Südpolarkreis bis zum 80. Grade südlicher Breite aus; was jenseits des letzteren liegt, ist unbekannt. Südlich von Amerika trifft man auf Grahamland und Alexander I. Land, südlich vom Anstralkontinent und von Nen-Seeland auf die zusammenhängenden Küsten vou Wilkes Land und Victorialand, von denen sich die letzteren dem Südpol am meisten nähern. Nördlich von Grahamland liegen einige arktische Inselgruppen (darunter die Süd-Shetland- und Süd-Orkney-Jnseln). — Die Bodenform der hinter riesigen Eismauern, den Stirnseiten der Gletscher, verschanzten, von weiten Eisfeldern umlagerten und deshalb kaum erst be- treteueu Südpolarländer ist sehr wenig bekannt. Das Land scheint Haupt- sächlich vulkanischen Ursprungs zu sein und ist bis auf wenige kahle, vege- tationslofe Stellen unter Schnee und Eis begraben. Berge und Bergketten ragen hinter den Eismauern der Küstengebiete zu bedeutender Höhe empor (die Höhe des Mount Melbourne in Victorialand soll nicht viel hinter der des Montblanc zurückbleiben), und in der Nähe des 80. Breitengrades erheben sich zwei von Roß entdeckte und nach seinen Schiffen benannte Vnlkanriesen, Erebns und Terror. — Die Tier- und Pflanzenwelt ist in diesen hohen *) Die Eskimos oder Jnnuit, wie sie selbst sich nennen (d. h. Menschen), sind sried- fertige, sorgenlose, den harten Lebensbedingungen des hohen Nordens vorzüglich angepaßte Menschen, die im Winter Erd- oder Schneehütten, im Sommer Zelte bewohnen. Die Jagd auf dem Wasser geschieht im Kajak, dem kiellosen Einmännerboot aus Seehundsfellen. Das einzige Haustier ist der zur Jagd und zum Schlittenziehen verwendete wolfsähnliche Eskimohund. **) Entdecker und Forscher: Vellinghausen (1820), Weddell (1823), Biscoe (1831>, d Urville (1838, 1840), Wilkes (1839), James Roß (1840—42; er drang am weitesten nach 8. vor), Rares (1873/74).
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