I. Das türkische Reich.
731
Das Wasser des jetzigen Sees, zwar klar und hell, ist salzig
und bitter, vermischt mit Schwefel und Erdpech und brennt
auf der Zunge. Fische und andere Thiere leben nicht in
demselben; die öde, reizlose Umgebung ist todt und ohne
Vegetation; nur hin und wieder trauert eine Salzpflanze; die
Luft ist ungesund. 2) Der See von Genczareth oder
Liberias (das galiläische Meer), im Norden des vorigen,
3 Meil. lang und 1 Meile breit, ist ein schöner, fischreicher
Wasserspiegel, an dem Jesus so gern weilte mit seinen
Schülern und Freunden. Petrus und Simon als Fischer.
3) Der Wan-See in Armenien bildet viele Buchten und
Einschnitte, so daß sein Umfang nicht weniger als 45 Meil.
betragen soll. Sein Wasser ist salzig; er liefert gute Fische.
§. 848. Das Land ist ungeachtet der vielen Gebirge
und des Flugsandes, der manche Gegenden, wie die große
syrische Wüste, bedeckt, eins der schönsten und frucht-
barsten des ganzen Erdthcils, dem nur ein fleißiger Anbau
gebricht. Aber unter dem harten Drucke des türkischen Des-
potismus und der Anarchie kaun der Landbau unmöglich
gedeihen. Einst waren diese Länder groß durch Macht und
blühend durch Wohlstand; jetzt findet sich überall das Gegen-
theil. — Das Klima ist im Ganzen sehr mild und gesund; nur
in den Thälern und Ebenen lagert drückende Hitze, die aber an den
Küsten durch Seewinde gemildert wird. In den hohen Gebirgs-
gegenden, besonders Armeniens, gibt es nordische Winter mit
Schnee und Eis. Der Samum, ein glühend heißer Süd-
westwind, wehet nicht selten im Süden mit giftigen! Hauche;
die Pest richtet häufig große Verheerungen an, und weite
Strecken werden zuweilen durch Erdbeben verwüstet.
§. 849. Die wichtigsten Naturerzengnisse dieses
Landes sind: A. Das Thierreich. 1) Starke Viehzucht
wird getrieben; besonders gibt es schöne Pferde, Kameele,
angorische Ziegen und breitschwänzige Schaafe. In vielen
Gegenden findet sich 2) bedeutende Bienenzucht; sehr wichtig
ist 3) der Seidenbau; 4) wilde Thiere mannichfacher
Art sind vorhanden, z. B. Schakals, Hyänen und Tiger;
48*
Hauptschulbücherei
Frankfurt a. Main
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Extrahierte Personennamen: Genczareth Petrus Simon_als_Fischer
Ii. Arabien.
743
Deutschland; 'denn dcr^Flächengehalt wird zu 45 bis
50,000 Qmeilen angegeben.
§. 862. Arabien ist ein Hochland, bestehend theils
aus weiten Ebenen (Steppen ohne Flüsse und Wälder)
und Sandwüsten, theils von Gebirgen durchzogen. Die
Thäler sind da, wo es nicht an Wasser fehlt, fruchtbar.
Berge von 8000 Fuß Höhe ragen im nordwestlichen Theile
des Landes empor; hier ist das Sinai-Gebirge, eine
gewaltige Masse nackter Felsen, von dürren Sandwüsten
unterbrochen. Der Katharinenberg (81680, der Horeb
(7097 — 74400 und der Mosisberg (59560 gehören
zu den höchsten Spitzen. An der Westküste finden sich
Spuren von feuerspeienden Bergen; das Innere des Landes
ist unbekannt. Das Vorgebirge Ras el Had am persischen
Meere. — Ueberall auf dieser weiten Landstrecke zeigt sich
Mangel an Wasser. Die unansehnlichen Flüsse, die
an des Landes Felsenketten entspringen, werden entweder von
der nahen Wüste eingcsogen (Steppenflüssc), oder sie
vereinigen sich bald mit dem Meere (Küstenflüsse). Im
Sommer trocknen sie ans. Nur der Euphrat berührt die
nördliche Grenze.
§. 863. Des Landes südliche Hälfte breitet sich in der
heißen Zone aus. Das Klima ist daher warm, sehr groß
die Hitze im Sommer, wo der Sand brennend heiß wird.
Der fast immer wolkenlose Himmel entbehrt der schönen
Bläue des Südens. Die Hochlande haben kühle Nächte; sa,
zuweilen zeigt sich hier sogar Eis und Schnee. Während
der Regenzeit grünet selbst die Wüste; nicht selten wehet der
Samum. — Die werthvollen Naturerzeugnisse liefert
fast ausschließlich des Landes südwestlicher Theil (Jemen).
A. Das Thierreich. 1) Die Pferde find vortrefflich;
sie find die schönsten und besten der Erde, und auf die
Erhaltung der edeln Raee wird die größte Sorgfalt ver-
wendet. Stammbäume über die Abkunft derselben. Von
andern 2) zahmen Thieren werden Kameele, Büffel,
kräftige Estl und Maulthiere, Schaafe mit Fettschwänzen
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Katharinenberg Mosisberg
Vi. V o r d e r - 2 n d i e n. 783
befestigte Stadt im Westen der vorigen und am Rawi, ist
die Residenz des Maha- Radscha, hat einen Pallast des
ehemaligen Groß-Moguls, eine prachtvolle Moschee und
80.000 Einw., welche Wollenzeuge weben, Waffen ver-
fertigen und einen ansehnlichen Verkehr unterhalten. — Attok,
eine kleine Stadt im Nordwesten der vorigen und am Indus,
ist seit Alerander des Gr. Zeiten bis auf den heutigen Tag
ein Hauptübergangspunkt über diesen Fluß. — Multan,
eine Stadt im Süden der vorigen und in einer fruchtbaren
Gegend unweit des Tschcuab, zählt 60,000 Einw. Eine
muhamedanische Hochschule blüht; viele Moscheen erheben
sich; wichtig sind die Seidcnzeug- und Teppichfabriken.
§. 919. 3. Das Königreich Nepal, ein hohes
Alpenthal, das sich am südwestlichen Abhange des Himaleh-
Gebirgeö von Nordwesten nach Südosten erstreckt, wird,
zwischen dem 98. und 106.° der Länge und dem 25'/.,.
und 30/.° der Breite gelegen, von Tibet, Butam und den
britischen Besitzungen begrenzt, hat einen Flächengehalt
von 2500 Qmeil., auf denen 2/ Mill. Menschen leben.
Manche Berge erheben sich 11 bis 20,000 Fuß über die
Meeresfläche; ihre Gipfel deckt ewiger Schnee. Im Hoch-
gebirge danert der Winter 3 bis 4 Monate; eine milde
Luft weht in den tiefern Gegenden. Sämmtliche Flüsse eilen
nach Südosten zum Ganges. Majestätische Waldungen breiten
sich weithin aus. — Die Einwohner sind theils Hindus, theils
Mischlingsvölker und bekennen sich entweder zur braminischen
oder buddhistischen Religion. Ein Radscha beherrscht das
Land; seine Regierung ist despotisch. Die Einkünfte sollen
5 — 6 Mill. Gulden betragen; die Kriegsmacht wird auf
17.000 Mann geschätzt. — Khatmandu, die Hauptstadt
und Residenz des Radscha, breitet sich im Norden von Patna
in einem 4800 Fuß über der Meeresfläche gelegenen, wohl
angebauten Hochthale aus, hat viele Tempel und 20,000
Einw. — 4) Die Malediven, (Male-Inseln), siebzehn
Gruppen, bestehend aus mehr denn 12,000 Eilanden und
Klippen, von denen nur die größten, etwa 50, bewohnt sind,
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Extrahierte Personennamen: Patna
Extrahierte Ortsnamen: Nepal Himaleh-
Gebirgeö Tibet Butam
730
Die einzelnen Länder Asien's.
steinigen Arabiens in Verbindung stehen. Zwischen den zwei
Ketten des Libanons zieht sich ein tiefes, fruchtbares Thal
hin, ehemals Coclesyria (das hohle Syrien) genannt.
Berggipfel, die gegen 10,000 Fuß hoch und den größten
Theil des Jahres hindurch mit Schnee bedeckt sind, umschließen
dasselbe. Nur ein Cedernhain ist noch in diesem Gebirge zu
finden. Ewiger Schnee bedeckt mehrere der nördlichen Gebirge,
in denen Berge von 10 — 12,000 Fuß sich erheben.
Das Vorgebirge Baba ist des Landes westlichste, das Kap
Indsche die nördlichste Spitze desselben.
§. 8-17. Obgleich in alle angrenzende Meere zahlreiche
kleine Flüsse münden, so geht doch die Hauptabdachung des
Landes im Osten nach Süden, im Westen aber nach Norden.
Die ansehnlichsten Flüsse sind: 1) der Euphrat, der,
in Armenien entspringend, nach Südosten, strömt und sich nach
einem Laufe von 408 Meilen mit dem Tigris vereinigt. Er
macht durch seine Uebcrschwemmnngen die Umgegend fruchtbar.
2) Der Tigris entsteht ebenfalls in Armenien, fließt schnellen
Laufes nach Süden und vereinigt sich nach einem Wege
von 190 Meilen mit dem Euphrat. Nach der Vereinigung
strömt der Fluß unter dem Namen Schat al Arab (ehe-
mals Pasitigris) noch 30 Meil. und ergießt sich unter-
halb Bassora in den persischen Meerbusen. 3) Der Kisil-
Jrmak, (sonst Halys) und 4) der Sakarsa gehen in
das schwarze; 5) bet Minder (Mäander) fließt in das
ägeische und 6) der Jordan (setzt Ar den) in das todte
Meer. Dieser, etwa von der Größe des Mains, entsteht am
südlichen Libanon, hat ein dickes, gelbliches Wasser und wälzt
sich unter vielen Krümmungen nur langsam fort. Jesu
Taufe in diesem Flusse. — Mehrere Landseen breiten sich ans;
die bemerkenswcrthesten sind: 1) das todte Meer — von
dell Arabern Loth's Meer genannt — ist 12 Meil. lang,
2 bis 3 Meil. breit und hat 30 Meil. im Umfange.
Wo gegenwärtig dieser See ist, war in früher Vorzeit en
trockenes Thal, das Sit tim hieß, und in welchem die Städte
Sodom, Gomarrha, Adama, Seboim und.segor lagen.
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800 Die einzelnen Lander Asien's.
oder sogenannte schwarze Christen. Waldige Berge erheben
sich im Innern; die Küste ist eben und sehr ergiebig; zahlreiche
Dörfer bedecken das Land. — e) Sumba oder Sandel-
bosch, im Süden von Sumbawa und Flores, hat einen
Flächcngehalt von 108 Omeilen und malaifche Bevölkerung,
die unter eigenen Fürsten steht. Ein Hauptprodnkt ist Sandel-
holz. — f) Timor breitet sich im Osten der vorigen aus,
umfaßt einen Flächenraum von 418 Qmeilen und zählt
800,000, meist malaifche Einwohner. Hohe und schroffe
Berge ragen empor; das Land ist gut bewässert und reich
an mannigfachen und wcrthvolleiu Erzeugnissen, zu denen
Sandelholz, Zimmet, Sago, Gold u. a. gehören. Man
erblickt hier Affenheerden von 2 — 300 Stück. In den
Besitz der Insel theilen sich die Niederländer — im südwest-
lichen Theile — , die Portugiesen — längs der nordwestlichen
Küste — und die einheimischen Häuptlinge, die theils diesen,
theils jenen lehnspflichtig sind. — Kupang, eine Stadt an
der Südwestküste, mit dem Fort Concordia, ist der Sitz
eines niederländischen Statthalters und hat einen 5)afen. —
Dilly, eine Stadt an der Nordwestküste und Sitz des portu-
giesischen Statthalters, hat einen Hafen, mehrere Kirchen
und 2000 Einwohner.
§. 936. 3) Die Molukken oder Gewürz-Inseln.
Dieser ansehnliche Archipel breitet sich zwischen Celebes und
Neu-Guinea ans und begreift eine große Anzahl von Inseln,
die theils mittel-, größtentheils aber unmittelbar der Herrschaft
der Niederländer unterworfen sind. Sie sind gebirgig; inehrere
Vulkane werden auf denselben gefunden; Erdbeben sind
eine gewöhnliche Erscheinung; die Luft ist heiß und un-
gesund. Vorzüglich wegen ihres Reichthums an Gewürznelken,
(300,000 Pfund)/ Muskatnüssen (500,000 Pfund) und
Muskatblüthen (150,000 Pfund) sind diese Eilande ein
wichtiger Besitz. Die Haraforen (Alforen), die Urein-
wohner, welche Ackerbau treiben, bilden die Hauptmasse der
Bewohner. Sie sind Heiden und ihre äußere Gestalt ist
eben so häßlich und schmutzig, als ihr Inneres gutartig
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Xl X i 6 es
819
Gebirge als ein Zweig erscheint. Ewiger Schnee.'und Eis
bedeckt die Gipfel. Noch gewaltiger aber und in majestätischer
Erhabenheit ragt an der südlichen Grenze 2) das Hi merle h-
vder Himalaya-Gebirge (§. 901) hoch in die Wolken
empor. Ein Ast, das Kailas-Gcbirge, zieht sich in daö
Innere. Der Dhol.agir -1600 und der Tschnma-
lari - (26,0000, dieser an Butan's Grenze. Auch des
Landes östliche Gegenden sind,^hauptsächlich von Norden nach
Süden, von Bergketten durchzogen. — Tibet ist ein Land,
reich an erhabenen Natürscenen. Schneebedeckte Gipfel glanzen
hoch in der Wolken-Region; Gletscher breiten .sich ans;
Lavinen stürzen hernieder. in die Thaler. Schmale Pfade
ziehen durch hie Gebirge an schauderhaften Abgründen hin, in
welche die Gewässer mit furchtbarem Getöse ans den Höhen
herabstürzen. Hängebrücken, aus Balken verfertigt oder aus
Zweigen gepflochtcn, schwingen sich häufig über schauerliche
Schluchten, in welche das Auge mit Grauen blicket.
§. 965.- Biele und ansehnliche Ströme haben in diesem
Alpenlande ihren Ursprung. -1) Per Indus (Sind) entsteht
im nordwestlichen Theile in einer Höhe von 16,000 Fusi
am Kailas-Gcbirge und stießt in nordwestlicher Richtung nach
Afghanistan. Der Setledsche (Setl'eje), ein ansehnlicher
Ncbenstuß desselben, kommt ans dem See Rawana, geht
ebenfalls nach Nordwcsten, durchbricht in westlicher Richtung
daö Himalaya-Gebirge und bewässert Vordcr-Indien. 2) Der
Irawaddi, welcher in Tibet Aarndschambo heißt, hat seine
Quellen in der Gegend, wo die vorigen entspringen und strömt
östlichen, dann südlichen Laufes nach Hinter-Indicn. 3) Der
Salnän (Thalnän), im nordöstlichen Theile des Landes
entstehend, führt hier den Namen Oirtfchu und wendet sich
in südöstlicher und südlicher Richtung 'nach Birma. 4) Der
May-Kaung, in Tibet Satschu genannt, hat ebenfalls
im Nordosten dieses Landes seinen Ursprung und geht in südlicher
Richtung nach Hinter-Indien (§. 922). — Seen'finden
sich in, beträchtlicher Anzahl; die. größten und wichtigsten
sind: 1) der Tcrkiri (Tengrinnr), fast in der Mitte des
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878
Die einzelnen Länder Afrika'».
nkit einem Hafen und 3000 Einw., gewinnt in der nahen
Umgebung vortrefflichen Honig.
L- B i l e d u l g e r i d.
§. 1038. Dieser Landstrich, dessen Name Dattelland
bedeutet, lagert sich, gleichsam als Vorland der Wüste, zwischen
dem Atlas und der Sahara, an manchen Stellen 80 Meil. breit,
und vom atlantischen Meere imb Marokko bis zu den Grenzen von
Tripoli sich erstreckend. Eine dürre, unbebaute Steppe, ohne
Regen, mit wenigen Quellen und noch wenigern fließenden
Gewässern, die, vom nördlichen Gebirge kommend, sich entweder
im Sande oder in Salzseen verlieren, hat diese Landstrecke
nur wenige Städte und Dörfer, ist aber reich an Datteln,
die an jeder Quelle und jedem Bache entlang herrlich gedeihen,
und an üppigen Weideplätzen. Die Wüste, dieses schauerliche
Gefilde des Todes, wächst, indem der Sand immer weiter
vordringt. Berbern (Scheltuh'.s) und nomadische Araber
bewohnen diese wenig bekannten Einöden. Nur die westlichen
Gegenden sind von Marokko abhängig; andere gehören zu
Algier und Tunis. In jenen sind: G hur land, die ansehn-
lichste Stadt des Landes, liegt im Osten von Marokko zwischen
Bergen des Atlas. — Tafilelt, eine Gruppe von mehrcrn
befestigten Dörfern im Südosten der vorigen, die sich am
südlichen Fuße des Atlas und an beiden Ufern des Zis hin-
ziehen und gegen 11,000 Einw. zählen, liefert Seidenzeuge,
Teppiche, Wolkendecken und Saffian und unterhält einen
bedeutenden Verkehr mit dem Innern des Erdtheils. — Stukka,
ein Ort im Süden von Mogador und am Fluße Messn, ist
der Sitz eines unabhängigen Scheik'ö. — Nun, eine Stadt
im Südwesten der vorigen und am Akassa. Hieher, sowie
nach Stukka werden die christlichen Seeleute gebracht, die an
der nahen seichten Küste stranden, und als Sklaven verkauft.
In. Die Sahara.
tz. 1030. Dieses ungeheure Sand- und Felscnmeer, das
etwa den 5. Theil von ganz Afrika umfaßt und die Hälfte
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Iv. N u b i e 1k.
883
Theilen die Namen Lamnle, Shigre, Gaza! und Duab
führt. Berggipfel von bedeutender Hohe erblickt man nirgends
in demselben. Gebüsch bedeckt nur im Süden die Höhenzüge;
im Norden ist kahles, felsiges Bergland, das wasserlose,
unfruchtbare Strecken (die nubischen Wüsten) umschließt.
Längs Abyssiuiens Grenze breiten sich waldige Sumpfgegenden
aus; in den Berggegcnden und Wüsten aber gebricht es dem
Boden an Feuchtigkeit und daher an Vegetation; nur in dem
Schlammboden des Nilthals prangt das Pflanzenreich in
üppigem Wüchse. — Der Bahr el Azrek (blaue Fluß),
an den Alpen von Abyssinien entspringend, und der Bahr
el Abiad (weiße Fluß), von dem Mondsgebirge kommend,
vereinigen sich in Nubien bei Kartum und bilden den Nil,
dessen Lauf, nach einer ansehnlichen Krümmung gegen Abend,
wieder nach Norden geht. Ans Habesch nimmt er auch den
Takazze oder Atbara auf. Der Nil strömt in einem von
felsigen Höhen eingeschlossenen und zuweilen zwei Stunden
breiten, fruchtbaren Thale, in welchem allein Städte und
Dörfer sich finden. Zahlreiche Inseln theilen seinen Lauf; in
zehn e6en nicht hohen Wasserfällen und andern Stromschnellen,
welche die Schifffahrt theils erschweren, theils gänzlich hindern,
eilt er hinab zur Grenze Aegyptens und spendet, so wie in
diesem Lande, auch in Nubien durch seine Ueberschwemmung
Segen I §.’ iöogj. Auch hier bezeichnet das Nilthal den
Weg, welchen im grauesten Alterthume die Kultur von
Merob (§, 1051) aus dem Strome entlang genommen
hat. Prachtvolle Tempel von ungeheuerm Unrfange sind in
den Felsen ansgehauen; Pyramiden und andere Denkmäler
erheben sich; überall trauern Ruinen, größtentheils schon
begraben unter dem Sande der Wüste, als späte Zeugen von
. einer längst vergangenen Zeit höherer Gesittung und Bildung.
§. 1040. Das Land liegt in der heißen Zone; das
Klima ist daher sehr warm, in den Wüsten heiß; im Sommer
steigt die Hitze biü- zu 37/.° R- Da im Süden der Boden
sich allmählich zum Hochlande erhebt, und kühle Lüfte von den
mittägigen Gebirgen her wehen; so ist in diesen Gegenden, wo
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Xvi. Sibirien.
847
Schiffswerft, einen Hafen und 1200 Einw., und ist der
Hauptstapelplatz der russisch-amerikanischen Handelsgesellschaft.
— 8) Der Bezirk Kamtschatka begreift die gleichnamige
Halbinsel. Der Flächengehalt beträgt 4014 Qmeil., auf
denen nur 4500 Menschen leben. Für jedes Individuum also
eine Qmeile! Eine Gebirgskette durchzieht das Land von
Norden nach Süden; mehrere Gipfel ragen 10 — 12,000
Fuß empor; ewiger Schnee bedeckt dieselben. Von der Sonne
beleuchtet, gewähren sie einen majestätischen Anblick. Ueber
diese Schneeflächen aber erheben sich Flammen; denn das
Landchat mehrere feuerspeiende Berge, unter denen der Klut-
schefsky der bekannteste ist. Das Vorgebirge Lopatka. Ein
rauhes und kaltes Klima setzt der Kultur unübersteigliche Hin-
deruisse'entgegen; selbst im Süden der Halbinsel beginnt erst.beim
Anfange des Juli der Frühling. Es gibt keine andere Bäume, als
verkrüppelte Birken; doch gedeihen Kartoffeln und andere Gemüse,
und schöne, grasreiche Wiesen erfreuen das Auge. Pelzthiere,
wildes Geflügel und Fische machen den Hauptreichthum dieses
Landes aus. — Peter-Paulshafen (Petropawlowsk),
der Hauptort an der südöstlichen Küste, 2840 Stunden von
St. Petersburg entfernt, hat einen schönen Hafen und 1000
Einw., deren Verkehr mit dem russischen Amerika von Wichtigkeit ist.
§. 1003. In dem nördlichen Eismeere liegen drei
Inselgruppen; sie sind unbewohnt und ohne Vegetation und
werden nur von Fischern und kühnen Pelzjägern besucht;
denn Eisbären, Polarfüchse und wilde Renuthiere sind die
Bewohner dieser traurigen Eilande, auf denen sich 'Mammüths-,
Elephanten-, Rhinozeros-, Büffel- und andere Knochen in
ungeheurer Menge' finden. — ta) Die Inseln der Lena-.
Mündung sind klein; ihre Zahl steigt über . 100. Unge-
heure Massen von Treibholz bildpn Berge von mehr, denn
hundert Fuß. — !>) Neu - Sibi r.ie n, nördlich vom Kap
Swätoy, besteht aus vier großen ' und mehrcrn ' kleinern
Inseln, auf denen neben den obengenannten Ueberbleibseln
auch Vogelkrallen von der Länge einer Elle gefunden werden.
Weiter nach Norden hat inan die Küste einer andern großen
Insel gesehen. — e)' Die Bären- und die Kreuzinseln
liegen an der Mündung der Kolyma und -sind klein. — In
dem großen Weltmeree gehören folgende Inseln zu' Si-
birien: .-») die Nelken-Inseln, welche-in der Benngsstraße
liegen und von Tschuktschen- bewohnt sind. — l>, Die Syu-
do w- oder Lorenz-Insel; im Süden der Beringsstraße,
wird ebenfalls von Tschuktschen bewohnt. — <•) Die Mat-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Kap
Swätoy
Extrahierte Ortsnamen: Sibirien Kamtschatka Lopatka Petersburg Amerika Büffel-
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Die einzelnen Länder Afrikas.
nach Süden, theils von Westen nach Osten dieses Küstenland.
Unfern des westlichen Gestades finden sich 1) die Khannes-
Berge, deren Höhe bis zu -4000 Fuß steigt; auf diese
folgen im Süden 2) die Bokkevelds-Berge. Parallel
mit der südlichen Küste lausen 3) die schwarzen Berge in
zwei Reihen hinter einander, deren höchste Spitzen 4.— 5000
Fuß- erreichen. Im Norden dieser langen Bergkette breitet
sich die große Karroo aus, eine Steppe von 00 — 70
Meilen Länge und 20 Meilen Breite, deren Flächeninhalt
gegen 1000 Qmeilen beträgt. Sie hat eine Meercshöhe
von etwa 3000 Fuß. Im Norden dieser weiten Ebene
erheben sich, das Flußgebiet des Gariep nach Süden begrenzend,
mächtige Gebirgszüge, Zu denen im Westen 4) die R o g g e v e l d s -
und im Osten derselben 5) die Nienwevelds-Berge gehören.
Einzelne Gipfel dieser Kette-sollen bis zu 10,090 Fuß
emporragen. Der Konisch erg — '5300 Fuß. Westernach
Osten lagern 6) die'sehnccberge, die sich durch.die Gruppen
7) des Strom- und Wintcrbergeö an die Gebirge
des Kaffernlandes anschließen. Der Kompaßbcrg oder
Spitz köpf — 6500 Fuß. Ist der Nähe der Kapstadt
sind der Löwen- (22009*, der Tafel- (36009 und der
Tenfclsberg (3.3009 vor allen bekannt.' — .Aeste und.
Zweige dieser Bergketten erstrecken sich bis zum Meere und
bildest hier zahlreiche Vorgebirge, von denen an der Westküste
4) die Paternoster-Spitze oder das Kap St. Martin,
an der Südküste aber 2) das Vorgebirge der g.utcn Hoffnung
— gewöhnlich nur und vorzugsweise das Kap genannt —
3) das Kap Ägulhas (Nadel-Kap), der südlichste'punkt
des afrikanischen Festlandes unter 34° 4-S' südlicher Breite,
4) das Nobben-Kap und 5) das Kap Recif die bemer-
kenswerthesten sind. — Das Küstenland ist fruchtbar; viele
liebliche Thäler durchschneiden die Berge und zahlreiche Städte
und Dörfer deuten auf europäische Kultur. In dem bergigen
und felsigen Innern aber erblickt selten das Auge, gleichsam
wie Oasen, lachende Fluren; dürre und öde Thon- und
Sandflächen breiten sich weithin aus, die nur zur Regenzeit
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