282 Napoleons Abdankung. St. Helena. Zweiter Pariser Friede.
Wege erschienen zwischen 5 und 6 Uhr die ersten Preußen, das Bülowsche Korps, und bald darauf auch das Ziethensche. Die Preußen entrißen den französischen Garden das Dorf Planchenois, und damit war um 8 Uhr die Schlacht entschieden, welche Wellington nach seinem Hauptquartiere Waterloo nannte, während Blücher sie nach dem Meierhofe, wo beide Feldherren als Sieger sich begrüßten. Belle Alliance nennen wollte. Die Franzosen eilten in wilder Flucht davon, Napoleon mit. Die Verfolgung war hier eine andere als bei Leipzig. Gneisenan wollte diesmal zeigen, wie man den Feind verfolge. Die Franzosen verloren über ein Drittheil ihrer Mannschaft in der Schlacht und auf der Verfolgung und über 200 Kanonen. Napoleons Wagen wurde erbeutet, an Geld und Kostbarkeiten reiche Beute gemacht. Gneisenau verfolgte den Feind bis Tagesanbruch, wo er selbst noch 50 Mann bei sich hatte; die Anderen waren vor Erschöpfung zurückgeblieben, und er selbst bedurfte nun auch der Ruhe.
Als Napoleon in Paris ankam, verlangte der Senat von ihm, daß er 22.Juni. dem Throne entsagen sollte. Er dankte zu Gunsten seines Sohnes, Napoleon Ii., ab und begab sich nach Rochefort, um sich nach Amerika einzuschiffen. Da aber der Hafen von den Engländern besetzt und kein Entrinnen möglich war, so ergab er sich, im Vertrauen auf die Großmuth des englischen 14. Juli. Volkes, dem Kapitän des englischen Schiffes Bellerophon (Maitland). Aber nach dem Beschlusse der Verbündeten wurde er auf die Insel St. Helena gebracht, wo er am 18. Oktober landete, von seinem treuen Bertrand und wenigen anderen begleitet. Hier schrieb er seine Memoiren. Gram über sein Geschick, Mangel an gewohnter Thätigkeit, vielleicht auch Ärger über die unfreundliche Behandlung des englischen Gouverneurs, Hudson Lowe, brachten ihn frühe ins Grab. Er starb am 5. Mai 1821. Seine Asche wurde 1842 nach Paris gebracht und im Hotel der Invaliden beigesetzt.
Wellington und Blücher zogen nach ihrem Siege rasch gegen Paris. Man wollte die Besetzung der Stadt hintertreiben; aber sie bestanden darauf und 7.Juli. hielten ihren feierlichen Einzug in Paris. Die Pariser merkten, daß das Auftreten ihrer Besieger ein anderes sei als im vorigen Jahre. Bald kamen auch wieder die verbündeten Monarchen, welche mit den anderen Heeren vom Rhein her nachgerückt waren. Auch Ludwig Xviii. hielt wieder seinen Ein-20. Nov. zug in Paris, und es kam der zweite Pariser Friede zu Stande, wonach Frankreich auf die Grenzen von 1790 beschränkt wurde, 700 Millionen Franks Kriegsentschädigung zahlen, alle geraubten Schätze der Kunst und Wissenschaft zurückgeben und in 17 Grenzfestungen ein Heer von 150,000 Mann fünf Jahre lang unterhalten mußte (was auf dem Kongreß zu Aachen 1818 auf drei Jahre beschränkt wurde). Es mußte demnach einige Städte und Gebiete an Belgien, Savoyen an Sardinien, Saarlouis an Preußen, Landau an Baiern abtreten, war aber doch noch großer als vor der Revolution, weil es die Enklaven (Avignon u. s. w.) behalten durfte. Preußens Antrag, Lothringen und Elsaß nebst Straßburg mit Deutschland wieder zu vereinigen und dadurch Deutschland sein rechtmäßiges Besitzthum und seine natürlichen Grenzen wieder zu geben, scheiterte trotz der dringenden Befürwortung der Kronprinzen von Württemberg und von Baiern, Steins. Hardenbergs und Humboldts, ja selbst Metternichs an der auf Thorheit und Eigennutz beruhenden Behauptung Rußlands und Englands, daß zur Ruhe Europas ein starkes Frankreich nothwendig sei.
Drei Tage nach dem zweiten Einzüge in Paris giengen auch die Kon-
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