Strauß durch seine Größe auf. Termiten und Moskitos werden dem
Menschen oft lästig. Die Haustiere sind zumeist in Afrika nicht heimisch,
sondern eingeführt. Wichtige Handelsartikel aus dem Tierreich sind
Elfenbein, Felle, Wolle und Straußenfedern. — Von Mineralien liefert
Afrika hauptsächlich Gold, Diamanten und Salz; auch Kohlen, Kupfer
und Marmor kommen vor.
Bewohner. Ganz.. Nordafrika wird von Kankasiern bewohnt.
Zu ihnen gehören die Ägypter, Berber, Abefsinier, die Bewohner der
Sahara und die Galla und Somali. Malaiischen Ursprungs sind
die Howas. Die Buschmänner und Hottentotten bilden die sogenannte
südafrikanische Rasse. 3/4 der Bewohner Afrikas aber machen
die Neger aus. Sie stehen noch jetzt auf einer sehr niedrigen Kultur-
stufe. Die Ursachen hiervon sind 1. die Abgeschlossenheit des Erdteils,
die die Neger hinderte, mit andern Völkern in Verkehr zu treten
und sich deren Knltnr anzueignen, 2. das tropische Klima, das sie
schlaff und zu jeder Arbeit träge machte, 3. der natürliche Reichtum
Afrikas an Erzeugnissen aller Art, der sie der Notwendigkeit überhob,
durch körperliche und geistige Arbeit für ihren Lebensunterhalt zu sorgen.
Einfluß der europäischen Kultur. Der Unternehmungsgeist und
die Tatkraft der Europäer überwanden auch die Abgeschlossenheit Afrikas.
Viele Dampferlinien und zahlreiche Telegraphen und Kabel erleichtern
jetzt die Verbindung mit dem Erdteil. Eisenbahnen umgehen die Strom-
schnellen, dringen in die Wüste vor und werden bald Kapstadt mit
Kairo verbinden. Artesische Brunnen rufen in einst unfruchtbaren Ge-
bieten reiches Pflanzenleben hervor. Mgier.) Die europäischen Staaten,
die hier Kolonien anlegten, gründeten zugleich Schulen; die Kaufleute,
die kamen, um die Erzeugnisse Afrikas zu holen, brachten europäische
Gesittung, und die Missionare sind schon lange am Werk, auch im
„dunklen Erdteil" die heidnischen Greuel durch die Ausbreitung des
Christentums zu verdrängen.
Besitzungen europäischer Staaten.
qkm Flächeninhalt Einwohner
Großbritannien..................5270000 42000000
Frankreich....................5300000 28000000
Deutsches Reich..................2412000 12000000
Belgren ikongostaat)..............2253000 14000000
Portugal . .....................2130000 8300000
Türkei (ohne Ägypten)............1033000 1 000000
Italien......................247000 330000
Spanien ..............9000 380000
Amerika.
§ 148. Allgemeines.
Grenzen und Lage. Amerika wird im Osten vom Atlanti-
schen, im Westen vom Stillen Ozean begrenzt. An der Südspitze
stoßen diese beiden Weltmeere zusammen. Die Nordgrenze bildet das
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Nordafrika Galla Afrikas Afrikas Kapstadt Kairo Frankreich Portugal Italien Spanien Amerika Amerika Atlanti-
— 58 —
b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Teutschlands
auf seine Kultur. Der Verkehr mit anderen Völkern gab den Deutschen
Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten und Vergleiche zu
ziehen. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder
Völker zu nutze zu macheu. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend
auf die Kultur der anderen Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen
und Entdeckungen haben zur Förderuug der Wissenschaft beigetragen,
und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die
Bildung der Nachbarländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge
seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich
auch der sogenauuten Ausländerei verfallen. Verachtung des Ein-
heimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung
der deutschen Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit
herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen,
dieses Unwesen ernstlich zu bekämpfen.
c) Am vorteilhaftesten erweist sich die zeutrale Lage für Handel
und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland n
leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nach-
barstaaten untereinander zum großen Teil seinen Weg dnrch Deutschland.
Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des
europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es
zu den ersten Handelsmächten der Welt.
2. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß auf seine Entwicklung.
§ 86. 1. Bodeugestalt. Während in den meisten übrigen Ländern
Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland,
in Spanien das Tafelland, zeichnet sich Deutschland durch eine außer-
ordentliche Vielgestaltigkeit feiner Oberfläche aus. Hohe und
niedere Bergzüge, Hochebenen, Stufenländer und Tiefebenen wechseln
miteinander ab.
2. a) Diese Mannigfaltigkeit der Bodengestalt begünstigte die Eut-
Wicklung gesonderter Volksstämme und die Bilduug vieler Staate«.
Die meisten Kleinstaaten gehören dem Mitteldeutschen Gebirgslande an.
Es ist dies fein Zufall, sondern hängt aufs engste mit den natürlichen
Verhältnissen zusammen; denn in keinem anderen Teile Deutschlands gibt
es so viele durch hohe Gebirgszüge voneinander getrennte Landschaften.
In gleicher Weis^ haben sich die beiden größten deutscheu Staaten,
Preußen und Bayern, nur da entwickeln können, wo die Oberflächen-
gestaltuug einheitlich ist, ersteres in der Norddeutschen Tiefebene, letzteres
vorwiegend in dem Gebiet der Süddeutschen Hochebene.
b) Deutschlands Bodengestalt ist auch für den Verkehr äußerst
güustig. Am leichtesten waren die Verkehrsstraßen natürlich im Nord-
deutschen Tieflande und in der Süddeutschen Hochebene anzulegen. Aber
auch im Mitteldeutschen Gebirgslande stellen sich dem Verkehre nur
geringe Hindernisse entgegen. Die Gebirge weisen Senkungen, Ein-
sattelnngen und tief einschneidende Täler auf, z. B. Mährifche und
Burgundische Pforte, Paß von Zabern n. s. w. Es war daher leicht.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Bodeugestalt
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Europas Deutschland Deutschland Deutschland Europas Spanien Deutschland Deutschlands Bayern Norddeutschen_Tiefebene Süddeutschen_Hochebene Deutschlands
— 147 —
In feierlicher Ruhe liegt der Urwald da. Hochragende Palmen, gewaltige
Farnbäume, riesengroße Kakteen streben zum Lichte empor und bilden ein grünes
Blätterdach. Wie Eseu rankt sich der Pfeffer an ihnen empor. Meterlange
Flechten hängen in Strähnen zur Erde nieder. Hier hat eine Liane den Lorbeer-
bannt umschlungen und droht ihn zu ersticken. Dort ist dies einer andern Schlmg-
pflanze schon gelungen. Der Stamm ist in sich zusammengestürzt, und wie eme
riesige, gewundene Schlange steht nun die Schlingpflanze im Dunkel der Waldung.
Mit den Blüten wetteisern buntschillernde Schmetterlinge und glänzende Käfer an
Pracht. Vielfarbige Kolibris und bunte Papageien durchschwirren die Snft Eidechsen
von ungeheurer Größe und düster gefärbte Schlangen winden sich im Grase,
Krokodile und Schildkröten sonnen sich im heißen Sand. Nachts weiden das
schlanke Reh und der plumpe Tapir auf saftiger Wiese. Jaguar und Puma
gehen jetzt auf Raub aus, wiuselud und kreischend flüchten langgeschwänzte Affen
von Ast zu Ast. Milliarden phosphoreszierender Insekten bilden eine feenhafte
Illumination, und gespensterartig flattern blutsaugende Fledermäuse durch das
tiefe Dunkel der Nacht.
2. Die Llanos (ljanos) werden von dem Orinoko durch-
flössen, der das Hochland von Guayana in einem großen Bogen um-
strömt. Da eine Wasserscheide zwischen ihm und dem Amazonenstrom fehlt,
so steht er mit diesem (durch den Casiquiare) in natürlicher Verbindung
(Gabeluug-Bifurcatiou). Die bewaldeten Flußufer haben fruchtbaren
Boden und eignen sich vortrefflich zum Anbau von Zuckerrohr, Tabak,
Kakao und Kaffee. An seinem linken User dehnen sich weite Grassteppen,
die Llanos, aus. In der trockenen Jahreszeit (Oktober bis April) klafft
ihr Boden vor Trockenheit zuweilen auf; in der Regenzeit dagegen bedeckt
sich die Ebene mit einem Grasmeer, in dem Rinder und Pferde reich-
liehe Nahrung finden. Die Llanos gehören zu Venezuela.
3. Die Pampas. Das dritte Stromsystem Südamerikas ist
das des Rio de la Plata. Er ist der Mündnngstrichter für Urn-
guay (gwai) und Parana; letzterer nimmt den Paraguay (gwai)
auf. — Zu beiden Seiten des Parana dehnen sich unendliche bäum-
lose Grassteppen aus, Pampas genannt. Auf ihnen weiden Millio-
nen von halbwilden Pferden, Rindern und Schafen unter der Aufsicht
der Gauchos (tschos), der besten Reiter der Welt. Viele Tausende von
Rindern werden jährlich geschlachtet. Ihr Fleisch wird gesalzen und
getrocknet oder zur Bereitung von Fleisch-Extrakt verwandt. Diese
Erzeugnisse sowie Wolle, Häute und Talg werden in großen Mengen
von Buenos-Ayres und Montevideo nach Europa ausgeführt. — Wo
der Boden hinreichend bewässert wird, liefert der Weizen reiche Ernten.,
(Ausfuhr nach Deutschland.)
Staatliche Einteilung. An den Pampas haben folgende Staaten
Anteil:
Paraguay mit der Hauptstadt Asuucion (aßnnßwn).
Uruguay. Hauptstadt Montevideo, 270000 Einw. Fray-Bentos
(frk-vwentos), Hauptplatz für Bereitung von Liebigs Fleisch-Extrakt.
Argentinien. Hauptstadt: Buvuos-Ayres, 850000 Eiuw. Zu Ar-
gentinien gehört auch das von der kalten Falklandströmuug begleitete
und deshalb regenarme Hochland von Patagonien, ebenso die östliche
Spitze der Feuerlandsinseln.
Die in der Nähe liegenden Falklandinseln sind britisch.
10»
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
Extrahierte Personennamen: Liebigs
Extrahierte Ortsnamen: Guayana Gabeluug-Bifurcatiou Venezuela Paraguay Buenos-Ayres Montevideo Europa Deutschland Paraguay Uruguay Montevideo Argentinien Patagonien
— 160 —
gebrauchten nur solche aus Stein (Steinzeit). Sie lassen sich als
Arbeiter auf den Plantagen nicht verwenden; man hat zu diesem
Zweck Eingeborene des Bismarckarchipels angeworben. — Die wich-
tigste Ansiedelung in Kaiser Wilhelmsland ist Friedrich Wilhelms-
Hafen. In deutschem Besitz ist auch der Bismarckarchipel und Bougain-
ville sbugäng wil) von den Salomonsinseln.
2. Neu-Seeland wird durch die Cook-Straße geteilt. Hohe vulka-
nische Berge mit den größten Geisern der Welt füllen sie aus. Unter
den Pflanzen der Insel ist die Kanrifichte wegen ihres wertvollen
Holzes und Harzes wichtig. Von großer Bedeutung ist auch der neu-
seeleindische Flachs. Aus den Fasern seiner meterlangen Blätter werden
Matten, Netze und Taue hergestellt. Der Hauptausfuhrgegenstand ist
aber Schafwolle, da die Schafzucht Neuseelauds diejenige des Fest-
lands von Australien noch bei weitem übertrifft. — Die Jufeln sind
in englischem Besitz; die Hauptstadt ist Wellington; ein wichtiger
Hafenort Auckland (okläud).
§ 169. Ii. Der äußere Jnselgnrtel. Die hierher gehörigen Inseln
sind entweder vulkanischen Ursprungs oder durch die Tätigkeit der Korallen
entstanden.
Entstehung der Korallemuseln. Die Riffkorallen sind kleine Tierchen, die
aus ihrem Körper Kalkröhrchen ausscheiden. Die Röhrchen setzen sich am Meeres-
gründe fest und wachsen infolge der fortgesetzten Arbeit der Korallentiere im Lauf der
Jahrtausende allmählich zum Sonnenlicht empor. „Die Wogen des Meeres wälzen
Blöcke aus dem Riff selbst herzu und bilden einen Boden, der immer höher empor-
steigt. Die Meeresströmungen führen Samenkörner und Früchte herbei, denen
es möglich wird, in dem entstandenen Boden zu sprießen und den glitzernden
Korallenkies mit frischen: Grün zu überziehn. Die Flut wälzt Stämme daher
und lagert sie an den Wänden ab; sie geben ebenfalls neuen Boden und bringen
zugleich in ihrer Rinde kleine Tiere herbei. Seevögel laffen sich nieder, verschlagene
Landvögel finden hier einen Zufluchtsort. Ein Kranz von Kokospalmen grünt
fröhlich in der Meeresluft und ladet den Menschen ein, der zuletzt auf dem all-
mählich bereiteten Wohnplatz erscheint." (Nach Buchholtz, Charakterbilder).
Da der Erdboden der Koralleninseln stets nur eine geringe Tiefe
hat und das Regenwasser von dem Kalkboden schnell aufgesogen wird,
so siud diese Inseln nicht sehr fruchtbar. In großer Menge gedeiht
hier nur die genügsame Kokospalme. Dagegen prangt auf den durch
vulkanische Tätigkeit entstandenen Inseln eine üppige Pflanzenwelt.
Sehr spärlich ist auf allen Inseln des äußeren Gürtels die Tierwelt
vertreten. Schweiu, Hund und Haushuhn sind erst von den malaiischen
Jnselu hierher gekommen.
§ 170. Deutsche Besitzungen in Polynesien (d. h. Vielinselland),
wie man auch den äußeren Juselgürtel nennt, sind die Marianeu,
Karolinen, Polau- und Marschallinseln, ferner Upolu und
Sawai uebst einigen kleineren Inseln von der Samoagrnppe.
Samoa, „die Perle der Südsee", ist so groß wie das Großherzogtum Luxem-
bürg. Berge von der Höhe des Harzes sind mit verwitterter Lava bedeckt und
prangen infolge reichlichen Regens im Schmucke majestätischer Kokoswälder, mächtiger
Brotfruchtbäume und ertragreicher Baumwollenpflanzungen. Das Klima ist zwar
heiß, doch rein und für die Gesundheit der Europäer nicht gefährlich. _ Allerdings
wüten zur Regenzeit oft furchtbare Stürme, denen im Jahre 1889 die deutschen
Kriegsschiffe „Eber" und „Adler" zum Opfer fielen. — Die Bewohner sind, w:e
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelms- Friedrich Buchholtz
— 18 —
Lebens, ist Mittelpunkt des Weinhandels und Sitz einer berühmten
Universität.
Auch Schwcinfurt, Kitzingen und Aschasftubnrg sind zur Blüte gelangt
und treiben Weiiihandel^ Kissingen, ein vielbesuchter Badeort, berühmt durch
seine Heilquellen.
Der Hauptfluß ist der Main. Er verbindet den Maingau mit
den westlichen Gegenden. Sein Zufluß, die Rednitz, gliedert auch
den Maingau dem Donaulande cm. (Ludwigskanal. Derselbe ver-
bindet die Rednitz mit der zur Donau fließenden Altmühl.) Die
Quelle des Mains liegt nur 250 km von der Mündung entfernt,
die umgebenden Gebirge drängen ihn jedoch abwechselnd nach N.
oder S., so daß die Länge seines Laufes etwa 500 km beträgt.
Von diesem eigenartigen Lanfe Hot er auch den Namen Main,
d. i. Schlangenfluß, erhalten. Besonders fruchtbar ist die Gegend
von Bamberg, der Bamberger Kessel, Bayerns Gemüsegarten. Von
hier werden alljährlich gegen 100 T, Ztr. Gemüse verkauft. Von
wirtschaftlicher Bedeutung ist ferner die Rednitzmulde, Bayerns
Hopfenkammer. Die schlanken Hopfenstangen in den Tälern der
Regat und Pegnitz, an denen sich die Hopfenpflanzen emporranken,
bildet! weite Wälder Jni Mittelpunkt der Mulde liegt das alte
Nürnberg an der Pegnitz, gegenüber Fürth durch Gewerbefleiß und
Handel hochberühmt. Die Erzeugnisse Nürnbergs sind mannig-
faltig: Lebkuchen, Spielwaren, Bleistifte, Bürsten und Pinsel.
Dampfmaschinen, Eisenbahn- und Straßenbahnwagen. Erste Eisen-
bahn Deutschlands 1835 von Nürnberg nach Fürth. Erlangen, an
der Rednitz, Universität, Brauereien. Im übrigen ist die Rednitz-
mulde wenig fruchtbar; die obere Schicht des Bodens ist der wenig
nährkräftige Buntsandstein.
Umwallung des Fränkischen Stusenlandes.
Das Fichtelgebirge, von den dichten Fichtenwäldern so benannt,
liegt in der Nordostecke Bayerns, da wo Erzgebirge, Frankenwald,
Fränkischer Iura und Böhmerwald sich nähern. Es sendet seine
Wasser drei Strömen zu: Nach 8. die Naab iu die Donau, nach
.die Saale nach der Elbe, nach 0. die Eger nach der Elbe, nach
W. der Main nach dem Rhein. Mit Recht wird das Fichtelgebirge
das Herz Deutschlands genannt, nicht nur wegen der Lage, sondern
auch wegen der vier großen Wasseradern, welche es nach allen vier
Himmelsgegenden entsendet, ähnlich dem Herzen, das durch die Adern
das Blut nach allen Teilen des Körpers schafft. Wegen der Höhe
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
Extrahierte Personennamen: Bayerns
Hopfenkammer
Extrahierte Ortsnamen: Kitzingen Weiiihandel^_Kissingen Main Maingau Ludwigskanal Donau Main Bamberg Bamberger_Kessel Bayerns Deutschlands Nürnberg Nordostecke_Bayerns Frankenwald Böhmerwald Donau Eger Main Rhein Deutschlands
— 171 —
auf der dritten Seite die Scheune, auf der vierten die Toreinfahrt,
in der Mitte sämtlicher Gebäude liegt der Hof. Tiefe Bauart, fo-
wie die verschiedenen Stockwerke und die vielen Fenster nach der
Straße stehen im Gegensatz zu dem sächsichen Bauernhause und
geben Zeugnis von der Sinnesart des fränkischen Stammes.
Ii. Die Sachsen.
Im sächsischen Hause sind Wohnräume, Ställe, Scheune und
Fruchtspeicher unter einem Dache. Alles ist nach altgermanischer
Siedelungsweise einheitlich gestaltet und konzentriert. Die Giebel-
seite ist gewöhnlich mit einem Pferdekopfe verziert. Das
Pferd wurde schon bei den alten Germanen göttlich verehrt,
und unsere Scheu vor dem Genuß des Pferdefleisches ist nicht zum
geringsten Teile auf diese Tradition zurückzuführen. Häufig erhielt
das Pferd einen Platz in deu Wappen, und noch heute finden wir
ein solches in dem braunschweigischem Wappen. Im Gegensatze zu
der fränkischen Ziegelbedachuug ist das sächsische Haus mit lang,
herabgezogenem Strohdache bedeckt. Die Giebelseite des Hauses
zeigt in der Mitte den Eingang zur Teune. Zu beiden Seiten
dieses Einganges ist je eine Stalltüre für die Pferde, eine für die
Kühe und das übrige Vieh angebracht, so daß die Stallungen zu
beiden Seiten der Tenne zu liegen kommen. Da die Stallungen
nach der Scheune zu osseu sind, kann der sächsische Bauer vou der
Teuue aus füttern und seinen Viehstand beobachten. Über den
Stalluugen sind Heu, Getreide und die übrigen Feldfrüchte auf-
gespeichert. Von der Tenne gelangt man zum „Flet" mit dem
Herde «Küche). Über demselben ist ein großer Rauchsang, in welchem
die Fleischwaren aufgehängt sind. An diesen Teil des Hauses
schließen sich die Wohnräume, bestehend aus Wohnstube und
Kammern. Die Wohnräume liegen an der Längsseite des Hauses.
Sie haben einen besonderen Eingang und im Gegensatz zu dein
fränkischen Hause nur wenige Fenster. Da der Sachse jede Ve-
rührnng mit anderen meidet, verlegt er gern sein Hans inmitten
seines trauten Gehöftes. Umso euger schließt er sich den Seinen
an. Der Mittelpunkt des Hauses ist das Flet. Von hier aus
schaltet und waltet die Hausfrau. Sie bereitet das Essen, sorgt
für das Vieh und überschaut den Haupteingang. — Die Familie
versammelt sich hier zum Essen und nach des Tages Arbeit, ius
besondere an langen Winterabenden zum fröhlichen Gespräche.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
— 172 —
Altgermanische Sitten und Gebräuche knüpfen sich an diesen Raum.
Wenn der Bursche beim „Brautlauf feilte Braut gefangen hat",
trägt er sie auf die Teuue, führt sie von hier aus zum Flet und
geht mit ihr dreimal um den Herd, um sie „einzugewöhnen" und
ihr die Stätte ihres zukünftigen Wirkens angenehm zu macheu.
Ist die junge Frau im neuen Heime eingezogen, dann wird sie
von den Schwiegereltern zuerst am Herde begrüßt. Auch die neu-
gemietete Magd muß den Herd umgehen, bevor sie ihre Tätigkeit
beginnt. Nur feiten dürfen fremde Handwerker den sächsischen
Bauernhof betreten. Solveit es einigermaßen geht, macht der Baner
die Handwerkerarbeiten selbst.
So haben die Sachsen im nordwestlichen Deutschland, zwischen
Ems, Harz, Elbe und Nordsee noch am treusteu den Typus der
alten Germanen bewahrt. Flachsköpfig und blauäugig von Gestalt,
abgeschlossen, bedächtig, alles überlegend, treu festhaltend am Alten,
bilden sie in vielen Städten einen Gegensatz zu den Franken. Sie
speisen ihre Kinder nicht wie die Südländer mit „Brei und Pappen",
sondern geben ihnen feste Speisen. Die Lieblingsspeise der west-
Mischen Landbewohner ist grobes Schwarzbrot mit settem Kartoffel-
puffer, Pöckelfleifch, Speck und Schinken. Weltbekannt sind der
westfälische Pumpernickel und der westfälische Schinken. Wie sehr
dieser bei den Westfalen in Ehren steht, beweist das Bild in der
Soester Marienkirche, auf welchem der Schinken die Stelle des
Osterlammes vertritt. Göttiuger und Braunschweiger Wurst- und
Fleischwaren siud uoch heutzutage in allen deutschen Ganen und
außerhalb der Grenzen des deutschen Reiches berühmt. Deu
zweifelhaften Ruhm, die stärksten Biertrinker zu fein, haben die
Sachsen an die Bayern abgetreten. Braunschweiger Mumme war
ehemals weithin bekannt, lange bevor das Münchener Bier in Mode
kam. Das berühmte Gosebier hat seinen Namen von dem Gose-
flüßchen und wurde ursprünglich in Goslar gebraut. Auch das
Eimbecker Bier war berühmt, und Dortmunds nimmt heute unter
den modernen Bierstädten eine erste Stelle ein. — Zum Schlüsse
noch einige Bemerkungen über deu verschiedenartigen Gebrauch des
Wortes Sachsen. — Das Wort Sachsen wird vorzugsweise im
doppelten Sinne gebraucht. Einmal als Bezeichnung des alt-
deutschen Volksstammes, sodann als Bezeichnung der heutigen
sächsischen Lande und deren Bewohner. Das alte Herzogtum
Sachsen im nordwestlichen Deutschland, welches Heinrich dem Löwen
gehörte, wurde diesem 1180 abgenommen, weil er dem Kaiser
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Deutschland Westfalen Soester_Marienkirche Osterlammes Sachsen Goslar Dortmunds Sachsen Sachsen Sachsen Deutschland
— 174 —
und Franken stark mit slavischem Blute. Das ganze nördliche
Deutschland gehört mit Ausnahme einiger Kleinstaaten zu Preußeu.
Vou hier ging die Einigung des Vaterlandes aus. Das aus-
gesprochene Pflichtgefühl welches in Preußen alle Schichten der
Bevölkerung durchdringt und in seinen Fürsten die ersten Vertreter
findet, schuf im Laufe der Jahrhunderte den fest gefügten preußischen
Staat, welcher durch seine Größe, seine politischen Erfolge, sowie
durch die ihm innewohnende sittliche Kraft befähigt und berufeu
erschien, die Führerrolle des ueuerstandenen Deutschen Reiches zu
übernehmen. „Seiue heutige Machtstellung wird Deutschland aber
nur dann behaupten können, wenn es festhält an den Tugenden
der Väter, welche durch unsägliche Opfer die Wiedergeburt der
Nation herbeigeführt haben. Glaube, Religion, Ehrfurcht vor
Gott, Obrigkeit und den Gesetzen, Sitte, Recht und rastlose Arbeit
auf allen Gebieten des Fortschrittes". Das sind die Säulen unserer
zukünftigen Macht.
Iii. Tie Bayern.
Die heutigen Landesgrenzen des Königreiches und die Grenzen
der Siedelungsgebiete des Bayernstammes decken sich keineswegs.
Zu beiden Seiten der Donau, nördlich in der Oberpfalz bis zum
Fichtelgebirge, südlich im bayerisch-österreichischen Alpenlande bis nach
Tirol und Steiermark und westlich vom Lech bis zu den Grenzen
des magyarischen Sprachgebietes hat sich der Bayernstamm ansge-
breitet. Vier Eigenschaften kennzeichnen denselben: „Abneigung
gegen Handel und Industrie, Freude an Gesang und Tanz, Trene
zum Herrscherhaus und strenggläubiger Sinn". Ackerbau und Vieh-
zucht sind die Haupterwerbsquellen. Den Kaufmauusstaud achten
sie nicht, deshalb kommt der Kaufmann trotz wichtiger Handelsstraßen
nicht zu ihnen. So kommt der Bayer mit der Außenwelt, abgesehen von
den Sommerfrischlern, wenig in Berührung. Sein Wohnhaus ver-
einigt Wohnung, Stallnng, Scheuue unter einem Dache. Wenige
und kleine, fast schießschartenähnliche Fenster zieren dasselbe. Das
Dach ist mit Steinen beschwert, und eine hölzerne Altane, welche zum
Trocknen von Feldfrüchten und der Wäsche dieut, umgibt das
Haus. In der Mitte desselben liegt der Hauflur. Abweichend vom
sächsischen Hause kommen die Wohnräume zuerst und sind zu bei-
den Seiten des Hausflurs gelegen. Links von demselben liegen
Stube und Schlafkammer, rechts Küche und Milchkammer. Hinter
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Bayern Donau Oberpfalz
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vermischte er sich vielfach mit den Wenden. Entsprechend den beiden
großen Volksstämmen haben mir auch 2 große Sprachstämme, einen
ober-und einen niederdeutschen. Hinsichtlich der Religionen sind rund
2ln protestantisch, vorwiegend im N. (Grund?), x/3 katholisch, vor-
wiegend im S. (Grnnd?); */2 Mill. Bewohner sind Juden.
13. ,,Die Volksbildung und ihre Bedeutung für das
wirtschaftliche Lebeu."
Deutschlands Lage kommt der Bildung des Volkes insofern
zugute, als eiu zentral gelegenes Land die Vorbedingungen zur
Übernahme eiuer Führerrolle in sich trägt. Kein Volk hat ein so
ausgebildetes Schulwesen und eiueu so hohen Grad der Volks-
bildung wie Deutschland. Auch kein Land der Welt besitzt eine
so große Zahl geistig bedeutender Männer wie unser Vaterland.
Deutschland hat über 60 T. Volks- und über 800 höhere Schuten*).
In den Volksschulen werden rund 9 Mill. Kinder unterrichtet,
da nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1900 im ganzen
Reiche ca. 9 800000 Kinder anwesend sind, so erhalten über 9/,0
derselben ihren Unterricht in den Volksschulen. Die Zahl der Au-
alphabeteu wird immer geringer (0,08 °/0). Die meisten derselben
kommen ans Ost- und Westpreußen (37), die wenigsten auf Hessen
(1). Nicht unerwähnt wollen wir lassen, daß Frankreich kein Opfer
schent, sein Volksschulwesen zu hebeu. Nach dem verlorenen Kriege
1870/71 besann es sich wie ehemals Preußen 1^06, daß im letzten
Grunde nur eiues die Größe und Macht der Nation wiederher-
stellen könne, nämlich die Bildung, die geistige und sittliche Tüchtig-
feit des ganzen Volkes. Die Volksschule, welche jedes Kind, das
nicht eiue höhere Schule besucht oder von der Behörde genehmigten
Privatunterricht erhält, von zurückgelegtem <>. bis zum zurückgelegten
*) 9lnrn.: Der neueste Band des Statistischen Jahrbuches für das Deutsche Reich zählt iut
Jahre 1901 mit Ausschluß von Mecklenburg-Schwerin 58164 öffentliche Volksschulen mit 122 145
Lehrern und 22 339 Lehrerinnen. Dazu kommen noch 614 Privatschulen mit Volksschulziel, welche
39 79? Schüler zählen. Abgesehen von Mecklenburg-Schwerin wurden danach im ganzen Reiche in
58778 Schulen 8869611 Kinder unterrichtet. In Preußen gab es 39756 öffentliche Volksschulen, an
denen 76 342 Lehrer und 13866 Lehrerinnen unterrichteten. Die Unterhaltungskosten betrugen
412 Mill. M, wovon 120 Mill. aus Staatsmitteln flössen. Tins jeden Schüler im Reiche kamen
durchschnittlich 47 Mark, auf l Lehrkraft 61 Schüler. Das günstigste Verhältnis weist Lübeck ans
woselbst anf eine Lehrkraft nur 34 Schüler kommen; ihm zunächst steht Hamburg mit 38 Schülern,
dann Mecklenburg-Strclitz mit 42 und Elsaß-Lothringen mit 43 Schülern. In Preußen kommen
auf eine Lehrkraft 6z Schüler, in Schaumburg-Lippe nicht weniger als 39, in Posen, Schlesien und
Westfalen 70—74. Überall ist in den letzten Jahren viel gebessert worden.
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TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland Deutschland Hessen Frankreich Mecklenburg-Schwerin Mecklenburg-Schwerin Hamburg Posen Westfalen
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Viereck, ähnlich wie Böhmen von Gebirgen umgeben. Die
größte und gewerbtätigste Stadt ist Kronstadt. Ferner Hermannstadt,
der Mittelpunkt der Nachkommen der eingewanderten Deutscheu,
Sachsen genannt; Klansenbnrg. Das Land hat bedeutende Viehzucht,
Reichtum an Bodenschätzen (Gold, Braunkohle, Steinsalz), auch
entwickeltes Gewerbe und im Gebiete der Sachsen guten Ackerbau.
Bevölkerung: Rumänen (Walachen, Magyaren, Deutsche, Zigeuner,
Juden, Armenier).
Die Königreiche Kroatien-Slavonien und die ungarische Frei-
stadt Fiume. Hauptstadt Agram.
Bosnien und die Herzegowina (Herzogtum), etwas kleiner als
Böhmen, waren früher die nordwestlichste, türkische Provinz. Tie
beiden Länder gehören den? Namen nach zu der Türkei, seit dem
Berliner Frieden 1*78 sind sie von Österreich-Ungarn besetzt und
werden von diesem Reiche vmoaltet. Sarajevo (42 T. Einw.), im Mittel-
punkte von Bosnien, an der das Land von nach 80. durch-
ziehenden Heeresstraße und einer Eisenbahn, welche über Most nach
der Adria führt. Das von der Natur reich bedachte Laud hat eiue
urwüchsige Bevölkerung, unter welcher sich die Lebensgewohnheiten
des Islam inmitten eines christlichen Staates fremdartig abheben.
Österreich-Ungarn hat seit der Zeit der Angliederuug hier Großes
geleistet.
Die Bewohner der Österreichisch-Ungarischen Monarchie sind
bunt zusammengesetzt.
A. Europäer: Rund 12 Mill. Deutsche, 20 Mill. Slaven,
4 Mill. Romanen (Italiener, Rumänen oder Walachen).
B. Mongolische Völker: 9 Mill. Magyaren, 60 T. Zigeuner.
Die Bewohner sind vorwiegend röm.-katholisch 3l> Mill., 4
Mill. griechisch-katholisch, 5 Mill. ev., 2 Mill. Juden.
Geistige Knltnr. Die Bildung wird am besten gefördert in
den dentsch-öfterreich. Ländern. In den übrigen Ländern ist die
Verschiedenheit der Sprachen ein Haupthindernis für das Fort-
schreiten in der Bildung. Es gibt etwa 2600 gemischte Volksschuleu,
in welchen, 2, 3 und 4 Sprachen, wie deutsch, polnisch, ruthenisch
und walachisch uebeu einander bestehen. Es gibt Landesteile (Buko-
wina), in welchen nur 17 v. Huudert die Schule besuchen. Oster-
reich hat 40% und Ungarn etwa 4ß°/0 Analphabeten, Rußland
70 °/o- Die Monarchie hat 11 Universitäten, l> nichtdeutsche: Prag,
Krakau, Lemberg, Pest, Klausenburg und Agram und 5 deutsche:
Wim, Graz, Prag, Innsbruck, Czernowitz.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]