116
Ii. Vauciistkiils Auftreten.
1. Der Krieg schien beendet. Da trat Christian Iv., König v-n Dänemark, für die Protestanten auf den Kampfplatz. Der Kaiser, dem es an Geld und Truppen fehlte, um den Krieg mit Erfolg weiter zu führen, gerieth nicht wenig in Noth Aus dieser Verlegenheit half ihm der Graf Albrecht von Wallenstein, ein reicher böhmischer Edelmann. Derselbe erbot sich für den Kaiser eine Armee auszurüsten und zu unterhalten , wenn man ihm den Oberbefehl geben und durch eroberte Länder entschädigen wollte. Der Kaiser erlaubte ihm, 20,000 Mann auszurüsten; allein dies verwarf Wallenstein. „Ein Heer wie dieses," sprach er, „muß vom Brandschatzen leben; 20,000 Mann kann ich so nicht ernähren, aber mit 50,000 Mann kann ich fordern, was ich will." Ferdinand gestand ihm feine Forderung zu. Sogleich schlug Wallenstein feine Werbep'.ätze auf, und in kurzer Zeit strömten so viele Krieger unter feine Fahnen, daß er ein mächtiges Heer beisammen hatte. Von seinen Soldaten verlangte er unbedingten Gehorsam; Feigheit ward sogleich mit dem Tode bestraft. „Laßt die Bestie hangen!" war fein gewöhnliches Wort bei dem geringsten Ungehorsam. Anderseits wußte er wieder feine Streiter zu locken und zu feffeln durch fürstlich e Geschenke.
2. Wallenstein zog mit feinem neugeworbenen Heere gegen den Grafen von Mansfeld, der abermals Truppen gesammelt hatte, und folgte ihm bis nach Ungarn. Hier wurde Mansfeld krank. Als er die Nähe des Todes fühlte, legte er Harnisch, Helm und Schwert an und erwartete so den Tod. In demselben Jahre war Christian von Dänemark von Tilly bei Lutter am Barenberge besiegt (1626). Er zog sich in fein Land zurück und mußte später den Frieden zu L übeck schließen, worin er versprach, sich nicht weiter in deutsche Angelegenheiten zu mischen (1629). Wallenstein, der inzwischen mit feinen Scharen nach Norden geeilt war, überschwemmte namentlich Mecklenburg, vertrieb die dortigen Herzoge und wurde vom Kaiser mit deren Ländern belohnt. Damit noch nicht zufrieden, griff er die feste Stadt Stralsund an und ließ gegen sie Sturm laufen. Er hatte geschworen, die Stadt zu erobern, und wenn sie mit Ketten an den Himmel geschlossen wäre. Aber die Bürger vertheidigten sich so helvenmüthig, daß er nach einem Verluste von 12,000 Mann die Belagerung aufheben mußte. — Ueberall, wohin Wallensteins Heer kam, verübte es die größten Grausamkeiten. Die Hauptleute lebten in Ueberfluß, während die unglücklichen Bauern im tiefsten Elende schmachteten. Was die rohen Soldaten nicht verzehren konnten, verdarben sie aus Muthwillen. Viele Landleute starben Hungers, andere fristeten mit Eicheln und Wurzeln ihr klägliches Dasein. Da Wallenstein selbst sich durch Hochmuth und Anmaßung überall verhaßt machte, so sah sich der Kaiser endlich gezwungen, denselben zu entlassen. Gefaßt sprach Wallenstein: „Es thut mir weh, daß Seine Majestät sich meiner so wenig
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
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Extrahierte Personennamen: Christian_Iv. Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Ferdinand Christian_von_Dänemark_von_Tilly Hochmuth
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Fahnen, unter welchen sie zum Kampfe auszogen, stand die Inschrift: „Wir Bauern von geringem Gut dienen unserm gnädigen Herrn und Kurfürsten mit unserm Blut." Aber sie konnten nichts ausrichten. Da zog der Kurfürst in Eilmärschen nach Magdeburg und gieng die folgende Nacht über die Elbe. Eine Abtheilung Schweden wurde plötzlich von allen Seiten angegriffen; die meisten von ihnen wurden niedergehauen und gefangen genommen, die anderen entflohen. Bei dieser Nachricht zogen sich die übrigen Schweden zurück und sammelten sich bei F ehr belli n, wo sie die Brandenburger erwarteten. Der Kurfürst schickte den Prinzen von Homburg mit einer Reiterschar voraus mit dem Befehle, die Feinde zu beobachten und zu bedrängen, aber nicht eher anzugreifen, bis er mit dem ganzen Heere nachkomme. Doch der Prinz ließ sich von feinem Muthe verleiten, griff die feinde an und wurde von denfelben bald gänzlich umzingelt. In seiner Noth ließ er den Kurfürsten um schnelle Hülfe bitten. Dieser eilte mit seinen Reitern herbei, ohne auf das Fußvolk, das noch wett zurück war, zu warten. Heldeumüthig war er aus seinem Schimmel stets voran im heißesten Kampfe. Die Kugeln schlugen dicht um ihn der, denn die Schweden hatten ihn erkannt und zielten auf ihn. Der brave Stallmeister Emanuel Froben bemerkte die Gefahr, in welcher sein Herr schwebte, und bot ihm sein eigenes Pferd an. Und kaum hatte Froben den Schimmel bestiegen, da traf ihn eine Kugel, und er sank todt zu Boden. Mit aller Macht drangen die Schweden gegen den Hügel vor, wo das kurfürstliche Geschütz stand. Schon wollten einige Scharen fliehen, als der Kurfürst sich selbst au die Spitze derselben stellte und ries! „Muth! ich, euer Fürst, nun euer Hauptmann, will siegen oder ritterlich mit euch sterben!" Nach einem zweistündigen mörderischen Kampfe begannen die Schweden den Rückzug (1675). Der Kurfürst eroberte die schwedischen Besitzungen in Deutschland, mußte aber im Frieden alles herausgeben, weil seine Verbündeten ihn im Stiche ließen. Da sprach er im bittern Schmerze: „Ans meinen Gebeinen wird ein Rächer erstehen!"
5. Nach dem Kriege sorgte der Kurfürst wieder väterlich für das 2b°Hj seiner Unterthanen. Um Ackerbau und Viehzucht zu heben, zog er Holländer und Schweizer in fein Land. Er legte Straßen und Kanäle an (z. B. den Friedrich-Wilhelms-Kanal), damit Handel und Verkehr erleichtert würden. Auch die Post führte er ein. Von den aus Frankreich geflüchteten Protestanten, welche Ludwig Xiy. gewaltsam zwingen wollte, ihren Glauben zu ändern, nahm er 20,000 in sein Land ans. Dieselben zeichneten sich meistens durch ernste Frömmigkeit und große Arbeitsamkeit aus, und wußten sich die Achtung ihrer' neuen Mitbürger zu erwerben. Friedrich Wilhelm ließ ihnen freie Wahl des Wohnortes, gab ihnen Bauplätze nebst Baumaterial, Geld, Ackergeräth und Handwerkszeug und erbaute ihnen Schulen und Kirchen. — Seine Frau, die edle und fromme Luise Henriette, war sowohl den Armen eine wahre Mutter, als dem Kurfürsten eine treue, liebe Gattin. Sie dichtete das Lied: „Jesus, meine Zuversicht." Als der Kurfürst sein Ende nahe fühlte, sprach er zu seinem
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Emanuel_Froben Ludwig_Xiy Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Luise_Henriette
Extrahierte Ortsnamen: Eilmärschen Magdeburg Homburg Schweden Schweden Deutschland Frankreich
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5. Die Provinz Hessen-Nassau.
Jitl: Wir betrachten heute die kleinste preußische Provinz.
Wir reden von Hessen-Nassau.
I Wo liegt die Provinz Hessen-Nassau.
Die Grenzen dieser Provinz sind — ähnlich wie die der Provinz
Sachsen, nicht leicht zu bestimmen. Wir finden mit Hilfe der Karte: Die
Provinz Hessen-Nassau breitet sich aus zwischen Main, Rhein und Werra.
sie umfaßt das Gebiet der Lahn und der Fulda und grenzt an die
Rheinprovinz, an Westfalen, Waldeck, Hannover, Sachsen, Thüringen,
Bayern und Hessen-Darmstadt. Der Oberflächenform nach gehört die
Provinz dem deutschen Mittelgebirgslande an. Wir finden innerhalb
ihrer Grenzen Teile des Rhöngebirges, des Vogelsgebirges, des Taunus
und Westerwaldes.
Ii. Woraus erklärt sich ihr Doppelname?
Die Provinz wurde im Jahre 1866 aus mehreren Teilen zusammen-
gesetzt. Die beiden Hauptteile waren das Kurfürstentum Hessen (Nord-
östlicher Teil der Provinz. — Zeige!) und das Herzogtum Nassau (Süd-
westlicher Teil der Proviuz. — Zeige!). Euch ist bekannt, warum der
Kursürst und der Herzog ihre Länder an Preußen abtreten mußten.
Gebt es an! — Der Doppelname bewahrt auch vor Verwechslungen?
Inwiefern? Zeige das Großherzogtum Hessen!
Iii. Hat Preußen in der Provinz Hessen-Nassau einen
wertvollen Zuwachs erhalten?
Der Unterricht führt unter Bezugnahme auf den früheren Unterricht
^Behandlung des Rheines!) zu folgendem Resultate:
Die Provinz bildet einen wertvollen Zuwachs, denn
1. ein großer Teil Hessen-Nassaus ist sehr fruchtbar.
a. Im Südteile der Provinz, also zwischen Rhein, Main und Tau-
nus, finden wir zahlreiche, herrliche Weinberge. Hier liegen ja jene
Orte, die durch ihren Wein in der ganzen Welt berühmt sind: Rüdes-
heim, Johannisberg, Hochheim und Geisenheim. Zeige!
b. Hier giebt es weiter fruchtbare Thäler, in denen Getreide,
Obst und Gemüse in vorzüglicher Weise gedeihen. Zu diesen Thälern
gehört nicht allein das Thal des Rheius und das des Mains, sondern
auch das der Wetter. Zeige sie und bestimme Quelle, Lauf und Mün-
dnng! Die „Wetteraue" gleicht der uns bekannten goldenen Aue. Hier
wogt goldenes Getreide auf fruchtbarem Ackerboden. Hier wächst allerlei
zartes Gemüse in wohlgepflegtem, sich weit ausbreitenden Gärten. Hier
breiten Obstbäume ihre Zweige aus, die im Frühlinge in herrlichem
Blütenschmucke prangen und im Sommer und Herbst mit köstlichen
Früchten, besonders mit Äpfeln und Birnen, beladen sind.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
— 9 —
fläche. Wir gleiten an einzelnen, zerstreut liegenden Bauernhäusern vor-
über, die höchst schmucklos aus Holz gezimmert und mit Rohr bedeckt
sind. Die Bewohner sind fast sämtlich auf den Äckern, die in der Nähe
der Häuser auf besonderen Inseln liegen, thätig. Die Männer sind in
grobe, graue Leinwand gekleidet. Die Tracht der Frauen ist bunt. Sie
tragen rot und blau gestreifte Röcke, ein eng anschließendes Mieder, weiß
aufgeschürzte Hemdärmel. Ein rot und gelb geblümtes Kopftuch ist zum
Schutze gegeu die Sonnenstrahlen um den Kopf geschlungen. Schuhe und
Strümpfe trägt im Sommer niemand.
Unser Kahn trägt uns weiter. Unter uralten, hohen Bäumen fahren
wir dahin. Mächtige Erlen, Buchen und Eichen stehen am Rande unserer
Wasserstraße, schlingen ihre grünen Zweige ineinander und bilden so ein
herrliches Laubdach über unserem Kopfe. In den Zweigen der Bäume
jubelu die lustigen Waldvögelein. Aus der Ferne tönt das Rufen des
Kuckucks. Plötzlich wird die Stille durch helles Lachen unterbrochen. Eine
große Anzahl Kähne schwimmt auf uns zu. Kinder fitzen darin! Sie
kommen aus der Schule und fahren dem Elternhanse zu. Sieh, jetzt
nahen wir uns einem Dorfe! Ein wunderliches Dorf. Fast jede Hütte
steht auf einem besonderen Jnselchen, von herrlichen Bäumen überschattet.
Hier und da sind die Inseln nur durch Gräben getrennt, die nicht breiter
find als ein Corridor unseres Schulhauses. Wo dies der Fall ist, sind
die Inseln durch hohe einfache Brücken verbunden. An jedem Ufer ist
ein starker Baumstamm in die Erde getrieben. Aus beiden ruht ein Brett.
Zwei schräg daran gelegte Stämme, mit Leisten benagelt, dienen als
Treppe. (Zeichnen!) Diese Brücken sind deshalb so hoch, damit ein mit
Heu beladener Kahn bequem darunter durchfahren kann. Manche der
Inseln, an denen wir vorübergleiten, tragen fette Wiesen, andere wieder
sind vollständig mit Gurken, Meerrettig, Zwiebeln oder Majoran bepflanzt.
Nach einiger Zeit begegnet nns wieder eine Flotte von Kähnen, aus
denen Lust und Jubel schallt. Eine stattliche Hochzeitsgesellschaft fährt
in das Dorf, an welchem wir eben vorbeikamen, zur Kirche. Lustig
schmettert die Musik im ersten Kahne, begleitet von Jauchzen und Pistolen-
schüssen aus den übrigen Fahrzeugen. Die Braut trägt ein schwarzes
Kleid und eine große weiße Haube. Ein schwarzer hoher Hut, ein Rock
mit langen Schößen und ein riesiger Blumenstrauß mit bunten Bändern
schmücken den Bräutigam. Aber Freude und Leid sind ost nahe bei einander.
Noch ehe wir unsere Fahrt beendet haben, gleitet still und feierlich eine
lange Reihe von Kähnen an nns vorüber. Auf dem ersten Kahne steht
ein Sarg. Er ist mit einem großen, weißen Tuche bedeckt. In den
folgenden Fahrzeugen fitzen die Leidtragenden. Von Zeit zu Zeit bricht
ein allgemeines Weinen und Wehklagen aus, wie auf Kommando. Die
Weiber setzen eine Ehre darein, in den gellendsten Tönen zu jammern.
Schwarzer Flor weht von den Hüten der Männer. Die Weiber sind in
weiße Kleider gehüllt, denn weiß ist im Spreewalde die Farbe der
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
sie einige Tage liegen, bis das süßliche, schleimige Fleisch der Beeren
durch die Einwirkung der Sonne in Fäulnis übergegangen ist und sich
nun leicht von den Samen loslösen läßt. Sind die Kaffeebohnen vom
Fleische befreit und genügend getrocknet so sortiert man sie mit Hilfe
großer Siebe. (Auslesen der zerbrochenen, der schwarzen Kerne n. s.
w.) Zuletzt füllt man sie in große Säcke und verschickt sie so in
alle Welt. — Manche Kaffeeplantagen umfassen 2—3000 Kaffeebäumchen
und haben einen Umfang von 1—2 Meilen. (Veranschauliche!) Die wich-
tigsten Pflanzungen finden sich auf Porto Rico und Haiti.
Zur sachlichen Besprechung:
a) Wie ist denn der Kaffeebaum nach Westindien gekommen? Die
Entdecker sanden doch keine Kaffeebüume vor! — Der erste
Kaffeebaum, der in Westindien seine Zweige ausbreitete, stammte
aus Ostindien. Dort besaßen die Holländer große Kaffepflanzun-
gen und wachten sorgfältig darüber, daß niemand^ eine Kaffeepflanze
entwendete, denn sie wollten den kostbaren Handelsartikel gern
allein behalten. Trotz aller Vorsicht wußte sich aber ein Fran-
zose ein Kaffeebäumchen zu verschaffen. Er eilte mit seinem
Schatze auf ein Schiff und fuhr mit ihm nach Westindien, um
dort eine Kaffeepflanzung anzulegen. Fast wäre sein Plan nicht
geglückt, denn auf dem Schiffe, das ihn und seinen Schatz trug,
trat Wassermangel ein, und das Bäumchen wäre verdorrt, wenn
der Franzose nicht täglich seine kleine Portion Wasser mit seinem
Zöglinge, dem kleinen Kassebaume, geteilt hätte. So brachte er
ihn glücklich nach der Insel Martinique, wo das Bäumchen sich so
vermehrte, daß schon nach wenigen Jahren nicht nur auf Mar-
tiniqne sondern auch auf den übrigen westindischen Inseln große
Kasfeepslanzungen zu finden waren.
b) Welchen Wert hat der Kaffee? — Er ist eines der besten Ge-
nußmittel. Er unterstützt die Verdauung (Kaffee nach dem Essen!)
und vertreibt die Ermüdung. (Der deutsche Soldat führt auf
Märschen schwarzen Kaffee mit sich!) Zu starker Kaffee schadet.
c) Wie bereitet man aus den Bohnen das Getränk? (Rösten,
Mahlen, Übergießen, Zusatz von Milch und Zucker.)
b. Besuchen wir nun eine westindische Zuckerpflmtzuttg. Ein
Zuckerfeld ist oft über eine Meile lang und ist durch Bewässerungsgräben
in große Beete geteilt. Auf jedem dieser Beete stehen 8—10 Reihen
Zuckerpstanzen. Diese haben Ähnlichkeit mit hohem Schilfe (Fingerstarker
Halm, durch Knoten gegliedert, schmale, den Stengel umfassende Blätter,
lange Rispe, lockeres Mark.) und erreichen eine Höhe von 3—4 Metern.
Ist das Zuckerrohr reif, so werden die Stengel zunächst ihrer Blätter
beraubt und dann durch wuchtige Messerschläge dicht an der Wurzel
abgehauen. Hierauf befreit man die umgehauenen Halme von der unreifen
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Männer, Franen und Kinder. Hinter ihnen gehen Aufseher hin
und her. Obwohl uns die hier herrschende Hitze fast nnerträg-
lich vorkommt, arbeiten diese Leute ohne große Anstrengung
und ohne einen Augenblick auszuruhen. Freilich sind sie ganz leicht
bekleidet. Ihr Haupt bedeckt ein dünner, breitkrempiger Stroh-
Hut. Ihr dunkelfarbiger Körper ist fast nackt. Einige von ihnen
haben nur ein Stück zerrissene Sackleinewand um den Leib ge-
bunden. An den Füßen tragen sie meist durchlöcherte Bastschuhe.
Tie mühevolle Arbeit dieser Leute besteht in der Hauptsache im
Abpflücken der Früchte. Außer dem Abpflücken sind freilich auch
Schlingpflanzen, die sich von Banm zu Baum winden, mit
kräftigem Messerschnitt zu entfernen. Nicht selten auch müssen
diese schwertähulichen Messer zum Schutze gegen die im Grase
verborgenen Schlangen gebraucht werden.
Obwohl die Sonnenstrahlen das dichte Blütendach der schützen-
den Urwaldsbäume nicht durchdringen können, ist nns die Schwüle
unerträglich. Bald kehren wir daher zum Hofe zurück. Hier
befchaueu wir die steineren Terassen, auf denen die Kaffeebohnen
getrocknet werden, sowie die Vorrichtungen, durch die die Kerne
von der Hülle getrennt, gewaschen, sortiert und verpackt werden.
Schließlich kosten wir noch ein Täßchen des besten brasilianischen
Kaffees in seiner Heimat.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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Mehle stellt man dann, nachdem man klaren Zucker und Gewürz
(Zimmet t'der Vanille!) zugesetzt hat, die Schokolade her. Wie
wohl? (Brei — Formen). —
2. Die Baumwolleustaude*) ist der in unseren Gärten wach-
senden Malve ähnlich. Sie wird 1i2—^ Meter hoch, hat fünf-
teilige hellgrüne, ahornähnliche Blätter und hellgelbe Blüten.
Aus der Blüte entsteht eine wallnußgroße, dreiteilige Kapsel,
die zur Zeit der Reife aufspringt und eine Anzahl Samen-
körner enthält, die in lange, weiße Wollhaare eingehüllt sind.
Ein Baumwollenfeld gewährt daher zur Zeit der Ernte einen
eigenartigen Anblick, es sieht aus, als sei das ganze Feld mit
Schnee bedeckt. (Bild!) Die Wolle wird aus den Kapseln mit
der Hand herausgenommen, von den Samenkörnern besreit und
dann in großen Ballen (2—3 Centner!) versandt. Ihr weite-
res Schicksal (Vergl. Europa, England) kennen wir. Sie wird
gelockert, gereinigt, zu Watte geschlagen, zu Fäden gesponnen
(Näh- und Strickgarn!), gewebt (Kattun, Barchent, Tüll, Müsse-
lin, Pikee), gefärbt und bedruckt (Kattunschürze!). Wie ge-
schieht das?
b. Vom heißen und ungesunden Küstenstrich steigen wir bergan, bis
wir aus die erste Stufe des Hochlandes gelangen. Hier herrscht das
ganze Jahr hindurch eine milde Lust und ein ewiges Grünen und Blühen.
Hier reifen Trauben und herrliches Obst. Hier rauschen immergrüne
Eichenwälder, au deren Stämmen sich epheuartig die Vanille emporrankt.
Hier wird auf fruchtbaren Feldern der Mais 4—5 Meter hoch.
c. Zuletzt steigen wir zum kühlen Hochland empor. Hier ist die
Luft gesund und belebend und fast immer von ungetrübter Durchsichtigkeit.
Hier rauschen Nadelwälder. Hier gedeiht vorzügliches Getreide. Hier
wachsen auch jene eigenartigen Pflanzen in großer Menge, die in ihrem
fleischigen, stachelgeschützten Innern das Wasser für die trockene Jahres-
zeit aufsparen, die Kakteen.**) Eine Kaktusart, die Fackeldistel, (Nopal-
pflanze) liefert eiue geschätzte rote Farbe. „Sie ist uämlich die Wohn-
und Nährpflanze eines merkwürdigen Infekts, der Cochenille-Schildlaus.
Auf jede Pflanze setzt man einige dieser Tierchen. Sie saugen sich bald
fest und verlassen ihren Platz nicht wieder. Ihre Vermehrung ist aber
eine ungeheuer große, und in kurzer Zeit zeigt sich die Pflanze von der
jungen Nachkommenschaft bedeckt. Sie sondern einen weißen Puder ab,
welcher die Pflanze überzieht, so daß sie das Aussehen hat, als wäre
sie mit Mehltau befallen. Die ausgewachsenen Tierchen werden mit einem
feinen Pinsel von ihrer Wohnstätte abgekehrt, gesammelt, durch Hitze ge-
*) Goering-Schmidts Bildertafeln Nr. 4.
**) Ein Adler, auf einem Kaktus nchend, war das Wappenzeichen des Azte-
kenreiches.
3*
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa England Cochenille-Schildlaus
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gesicht. „Herab von den Pferden! Zwei mögen sie festhalten! Die an-
dern streifen ihre Hemden ab! Schnell!" Unwillkürlich gehorchten alle.
Gabriel zündete ein Stück Zunder auf der Pfanne seines Gewehres an,
und bald loderte aus Hemden und Tüchern, verdorrtem Prairiegras und
Büffeldünger ein mächtiges Feuer empor, emsig geschürt und verstärkt
durch neu hinzngetragene Haufen dürren Grases.
Ein Beben der Erde, als ob sie in ihren Grundvesten wanke, ein
Angstgeheul, ein Gebrüll der Wut und des Schmerzes verkündet das
Anrücken der schrecklichen Tiermassen. Schon konnten wir ihre Hörner,
ihre Füße unterscheiden — das Feuer war im Erlöschen, die Flammen
sanken zusammen. Ta schleuderte Gabriel im Augenblicke der höchsten
Gefahr eine Flasche mit Branntwein in die Glut. Sie zerplatzte, und
zurück prallten die zottigen Teufel vor den aufschießenden Blitzen der
scharfen, blauen Feuersäule, und Hunderten derselben brachten die Stockung
des Zurückprallens den Tod. Ringsum sahen wir nichts als die zottigen
Nuhnen der plumpen Ungeheuer. Kein Spalt war in den fliehenden
Abasien bemerklich, außer der schmalen Linie, die sich geöffnet hatte, das
Feuer zu meiden.
Die Sekunden, während welcher die Tierhaufen rechts und links vor-
überflogen, wurden zu martervollen Stunden, bis endlich die Massen
dünner und dünner sich gestalteten. Zuletzt waren wir nur noch von den
schwereren und erschöpfteren Tieren des Nachtrabs umgeben. Die erste
Gefahr war vorüber, aber eine andere, ebenso große nahte heran. Die
ganze Prairie stand in Flammen, und die zischenden Fluten des Feners
rückten mit furchtbarer Schnelligkeit auf uns los. Die Pferde hatten wie-
der einigen Atem gewonnen, darum stiegen wir frisch in die Sättel! Und
gejagt von der Todesangst, rasten Rosse und Reiter den Büffeln nach,
denn Eile war Leben. Da bemerkten wir vor uns eine Schlucht, in
welcher die Tiere zu Tausenden sich stürzten. Der Abgrund mußte uns
retten oder begraben. Wir sprangen hinab und erreichten turmtief den
Boden, zur Besinnung gekommen, fühlten wir nns unverletzt. —
Wir waren gerettet. Unser Fall brach sich an der ungeheuren
Masse von Tieren, auf den Tausenden von Leichnamen, die eine Sekunde
vorher den Sprung über den Abgrund aus Furcht vor dem Feuer oder
gedrängt von den nachstürzenden Masfen gemacht und dabei Hals und
Beine gebrochen hatten, so daß ihre Leiber wie Kissen uns aufnahmen.
Wir wanden uns aus der Unmasse tierischer Leichname heraus, ge-
wannen eine Strecke weiter unten einen freien Platz, auf dem wir aus-
rühren und Gott dankten für die wunderbare Rettung.
Roch so manches erzählt uns unser Führer von dem Leben und
den Gefahren in der Prairie, bis endlich sein gastliches Haus uns wiede-
rum aufgenommen hat. Ermüdet von den Anstrengungen des Tages
legen wie uns zu erquickendem Schlafe nieder und träumen von der
weiten Prairie und ihren Bewohnern.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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ein Bananenbaum, der 170 Stämme zählt und über 10 000 Menschen
Schatten geben kann.
Der indische Priester naht dem Feigenbaume mit Ehrfurcht. Er
betrachtet ihn als ein Heiligtum, denn er ist ihm ein Sinnbild der ewigen
Liebe Gottes, die nie stirbt, ununterbrochen fortwirkt und schafft und da-
durch alles Lebendige auf Erden erhält.
4. Aus Indien stammen wertvolle Gewürze, insbesondere
der Pfeffer, der Ingwer und der Zimmet.
a. Die Pfefferpflanze*) ist ein Kletterstrauch. Ähnlich wie der
Epheu reckt sie sich mit Hilfe von Luftwurzeln an anderen Pflanzen
empor. Die Blätter sind lederartig, dunkelgrün gefärbt und eiförmig. Die
Blüten haben eine grünliche Färbung und bilden lange Ähren. Aus den
Blüten entwickeln sich erbsengroße Beeren, welche erst grün, dann rötlich
aussehen und Ähnlichkeit mit unseren Johannisbeeren haben. Sobald
die Beeren anfangen, sich zu röten, werden sie abgepflückt, auf Matten
ausgebreitet und an der Sonne getrocknet. Dabei .erhalten sie eine
schwarze Farbe und eine runzelige Schale. Dieser Pfeffer heißt „schwarzer
Pfeffer". Der „weiße Pfeffer" stammt von derselben Pflanze, wird aber
so gewonnen, daß man die Beeren völlig reifen läßt, dann in Meer- oder
Kalkwasser legt und von der Schale befreit.
b. Der Ingwer ist die getrocknete handsörmige Wurzel einer schilf-
artigen Pflanze. (Vorzeigen einer Jngwerzehe!) Der Ingwer schmeckt
angenehm gewürzhaft, wirkt reizend und erwärmend auf die Verdauungs-
organe und ist deshalb eines der beliebtesten Heilmittel gegen Verdauungs-
schwäche. Die frischen im Wasser erweichten und überzuckerten Knollen
sind ein gutes Magenmittel und zugleich eine beliebte Leckerei.
c. Der Zimmetbanm stammt von der Insel Ceylon. Er erreicht eine
Höhe von 6—9 m und eine Stärke bis zu 50 cm. Seine Blätter sind
in der Jugend schön rosenrot gefärbt, später färben sie sich hellgrün.
Die Blüten sehen schneeweiß aus. Der wichtigste Teil des Zimmet-
baumes ist der Bast und die darüber liegende zarte Rinde. Sie liefern
das köstliche Gewürz. Im Mai und Juni ist die Ernte. Die Arbeiter
— Zimmetfchäler — schneiden die Zweige, welche Fingersdicke haben
ab, schaben mit einem stumpfen Messer die oberste, etwas rauhe Rinde
weg und lösen dann sehr geschickt die zarte innere Rinde so vom Holze,
daß sie ein ganzes Stück bildet. In luftigen Schuppen erfolgt das
Trocknen der Rindenstücke, wobei diese, die anfangs eine weiße Farbe
haben, sich hellbraun färben und zusammenrollen. (Nach Twiehausen.) —
Verwendung des Zimmets im Haushalte.
5. Indien bringt auch prächtige Blumen hervor. Es hat nicht
allein Rosen, die schöner gefärbt sind und herrlicher durften als die nnsrigen,
sondern auch wundervolle Wafserblumeu. Zu diesen gehört die Lotns-
*) Goering-Schmidt, Kulturpflanzen — Tafel 6 a.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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feit ist. Infolge dessen werden die hinterindischen Inseln häufig von
Erdbeben heimgesucht. (Höhere Bauten ähnlich wie in Westindien nn-
möglich!) Der letzte große Vulkanausbruch war im Jahre 1883. Bei
diesem Ausbruche wurde ein Flächenraum größer als ganz Deutschland
mit vulkanischer Asche bedeckt; 14000 Menschen verloren ihr Leben.
C. Auch über die Bewässerung der Insel können wir von der
Karte wenig erfahren! Wir können aber vermuten, daß die Inseln gut
bewässert siud. (Hohe Gebirge — Nähe des Meeres.) Die Entstehung
großer Flußsysteme ist aber natürlich ausgeschlossen. (Geringe Breite der
Inseln — Herantreten der Gebirge an die Küste.)
D. Was können wir aus der Lage der Juseln hinsichtlich des
Klimas vermuten? Das Klima muß feucht (Meer!) und warm
(Äquator!) sein. *)
Ii. Iii«er welche Naturschätze verfügen diese Inseln?
1. Diese Inseln besitzen viele wertvolle Gewächse. Auf
Java gedeiht Kaffee, Zucker und Reis. Sumatra liefert Pfeffer. Die
Philippinen sind reich an Tabakpflanzungen. Außerdem finden sich aber
auf den Inseln noch andere Nutzpflanzen. Zn diesen gehört
a. D-«r Brotfruchtbaum. Dieser seltsame Baum hat eine schöne
^--^abgeruudete Kroue, ausgebreitete Äste und große, tief einge-
schnittene Blätter. Seine Blüten sind klein und grünlich ge-
färbt. Aus ihnen entwickeln sich melonenähnliche mit rauher
Rinde versehene Früchte, von der Größe eines Kinderkopfes.
Viele dieser Früchte werden unreif abgenommen. Man legt
sie dann zwischen heiße Steine oder in heiße Asche und läßt
sie wie Kartoffeln etwa zehn Minuten rösten. Hierbei wird
die Rinde braun und platzt auf. Aus den Ritzen schimmert
dann das milchweiße duftige Fleisch. Nachdem die Frucht er-
kältet ist, löst sich die rauhe Schale leicht ab. Das Fleisch fällt
heraus und gewährt ein sehr angenemes, süßlich schmeckendes
Essen. Die Haupterute der Brotfrüchte findet aber erst statt,
wenn die Früchte goldig glänzen, also reif sind. Die reifen
Früchte werden geschält und vom Kerngehäuse (Denke an den
Apfel!) befreit. In großen hölzernen Gefäßen stampft man
sie dann zu einer teigigen Masse. Diese Masse teilt man in
einzelne Teile. Jeder Teil wird mit Blättern und Bändern
von starkem Bast umhüllt. Der gesainte Vorrat wird im Keller
aufbewahrt. Will man von diesem Vorrat genießen, so bäckt
man die Masse wie Kucheu zwischen erhitzten Steinen. Es
entsteht dann ein gelbliches, dem Weizenbrote sehr ähnliches
Gebäck. — Der Brotfruchtbaum trägt neun Monate lang nn-
*) Die Mitteltemperatur beträgt 26—27 0 C. (Mit Ausschluß der hohen
Gebirgsgegenden.)
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: C.
Extrahierte Ortsnamen: Westindien Deutschland Sumatra