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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 2 - S. 75

1911 - München : Seyfried
75 Kindertpkl^ucj fremder Völker. Don Walburga widnmann in München. Die Zpielzeugausstellung des Lehrerinnenvereins München zeigte auch Zpielzeuge außereuropäischer Völker, auch solcher auf niedriger Kulturstufe. Die Gegenstände stammten aus den Zamm- lungen Ihrer Kgl. poheit der Frau Prinzessin Therese, des Ethnogra- phischen Museums und aus einer Unzahl von Privatsammlungen. Gründliche Würdigung dieser Erzeugnisse in kulturgeschichtlicher und völkerkundlicher pinsicht würde nur einem Fachmann mit eingehenden Bpezialstudien anstehen. Laiengedanken mögen in dem Nachstehenden Uusdruck finden. Es ist überall das gleiche, was die kindliche Phantasie be- schäftigt: die Menschen und Tiere der nächsten Umgebung, die Ur- beit und sonstigen täglichen Verrichtungen der ,,Großen", ihr Prunk, ihre Belustigungen. 5o spielt das kleine Uegerkind mit den so unbeholfen geschnitzelten, schier unkenntlichen Tigern und Krokodilen. Uber scharfes Gebiß weisen beide aus und geben damit der Phantasie die nötige Unregung. Und aus Ügppten sahen wir die wundervoll ver- einfachte Puppe aus Bambusrohr, eigentlich ein Kreuz mit einem langen Längs- und einem kurzen (Querbalken, dem ein Kopf aufgesetzt

2. Bd. 2 - S. 96

1911 - München : Seyfried
96 dem übrigen Futter und lassen sich dann während der Wintermonate ganz gut im geheizten Zimmer bei solcher Bost erhalten. Die Pfleg- linge sind ja in dieser Zeit ohnehin trag und nehmen wenig Nahrung auf. wenn aber die Fanuarsonne ins geheizte Zimmer scheint, dann wird ganz gerne etwas Futter genommen. Ein Grasfrosch, seiner auffallenden Färbung wegen von seinem Eigentümer, der ihn mir zum Überwintern übergab, die „rote Schönheit" genannt, brachte es an solch einem Tage sogar fertig 24 Küchenschaben auf einen Sitz zu verzehren. Sicher ist, daß mit dieser Rrt der Überwinterung nicht mehr Verluste an Tiermaterial eintraten als bei solcher Pflege, die die Tiere in vollständigen Winterschlaf verfallen ließ. Goliscke kauten. Arbeitsbericht aus der 6. Klasse von Franz Hacker, München. Von den Gberklassen ist die 6. Klaffe ant geeignetsten zur Be- handlung der Baustile,- denn hier bietet sich beim Beginne des Schuljahrs die beste Gelegenheit den romanischen Stil durch Wieder- holung zur Erinnerung und Vertiefung zu bringen, während im Pensum dieser Blasse die anderen historischen Stile zur Behandlung kommen. Der L e h r p l a n für die werktagsschulen Münchens schreibt nämlich für die 6. Blasse folgende Rufgaben vor: G o t i s ch e B a u t e n. Dome zu Regensburg und Köln. (Frauenkirche, St. Paul, Rat- haus.) — München unter Wilhelm V. Michaelskirche. — Ludwig Xiv. und fein Einfluß auf Deutschland. Rokokozeit. Rymphenburg und Schleißheim. Johannis- und vreifaltigkeitskirche. Diese Blasse ist also grundlegend für die Lehre von den Bau- formen. Ruf dem hier geschaffenen Fundament bauen sich die weiteren Rufgaben aus diesem Gebiete in der Vii. und Viii. Blasse auf. Den breitesten Raum und die liebevollste und eingehendste Behand- lung verdient die Gotik, weil wir es in ihr mit dem echt deutschen Stil zu tun haben und die Schüler am leichtesten mit dieser Bau- weise vertraut machen können. 3m nachstehenden möchte ich kurz dartun, wie ich mir die Lösung der Rufgabe über die „Gotischen Bauten" unter weitest- gehender Rnwendung des Rrbeitsprinzips denke. Die abgebildeten Rr beiten stellen eine Ruswahl aus dem Heuer in meiner 6. Blasse angefallenen Material vor und verdanken

3. Bd. 2 - S. 97

1911 - München : Seyfried
97 ihre Entstehung vorwiegend dem häuslichen Fleiße?) Zn der Zchule wurden die zu fertigenden Arbeiten besprochen und in Faustskizzen vorgeführt, sowie nach ihrer Vollendung begutachtet. Nur die Model- lierarbeiten wurden in der Zchule ausgeführt. Zu den Anweisungen wurden aber keine ganzen Geschichtsstunden verwendet, sondern dieser Stoff wurde nebenher mit einem Zeitaufwand von je 15—20 Minuten behandelt. Für die Modellierarbeiten wurden Freistunden gewählt. Ris Material diente vorzugsweise holz, dann auch Zink- blech, das sich mit der Laubsäge gut bearbeiten und auch treiben läßt. Daß sich selbst unter den allerprimitivsten Verhältnissen noch etwas Brauchbares schaffen läßt, beweisen Zchülerarbeiten, die nur mit Zchere und Messer aus Pappe und Papier ausgeschnitten sind. Zu den Modellierarbeiten wurde hauptsächlich Ton, zu den hier abgebildeten Objekten Plastilin verwendet. Der Vollständigkeit halber sind Ztickarbeiten von Mädchen einer 6. Blasse vorgeführt,- auch ein paar romanische Zierformen wurden beigefügt. von den 50 Zchülern meiner Blasse wurden gefertigt 51 Ztück Maßwerke (Drei- und Vierpaß, Bleeblatt, Fischblase), 22 gotische Fenster, 8 Ztück Maßwerk mit Zchild, 46 Zchilde, 26 gotische Blätter, 3 Ornamente, 2 Friese, 2 kleinere Plastiken und 1 Breuzblume, zu- sammen 161 Ztück, so daß im Durchschnitt auf den Bchüler 5 Rr- beiten treffen. 6 Unter Benützung des Schülerheftes: Zeichnungs- und Arbeitsbüchlein für die Bauformen im Geschichtsunterrichte von Franz Hacker. München. R. Gldenbourg. —.20 M- Dazu Lehrerheft mit einem Vorwort von Schulrat Dr. Uerfchenfteiner. —.60 m.

4. Bd. 2 - S. 98

1911 - München : Seyfried
98 Die einzelnen Sektionen verteilen sich auf einen Zeitraum von 4 Wochen und wurden in nachstehender Reihenfolge gegeben: l4. Gkt. vorm. Vorbesprechung der Zchülerwanderung. 2—4 Uhr: Wanderung zum Kaiser Ludwig Denkmal und zur Paulskirche. Besondere Berücksichtigung erfuhr die West- seite. vergleich mit der Zchauseite der romanischen Benno- kirche. Betrachtung der wichtigsten gotischen Zierformen. Türme. Pfeiler. Gewölbe. l5. Gkt. Nachbesprechung der Zchülerwanderung. Dreipaß, Vierpaß, Kleeblatt. l8. Gkt. Das gotische Fenster. 2l. Gkt. Durchsicht der gefertigten Arbeiten. Gotisches Zchild. Zeine Verwendung im Maßwerk. Buchstaben. Fischblase und Kleeblatt. 25. Gkt. Gotisches Blatt in Kreuzform (Zeichnen). 26. Gkt. Grnament, Fiale, Krabbe, Kreuzblume, Fries. 2—4 Uhr: Modellieren: Gotische Blätter mit Knollen. 27. Gkt. 5l u f s a tz. Bericht über die Uusführung einer Zchüler- arbeit. (Freie Wahl.) Zur Probe: Die ich ein gotisches Blatt modelliert habe. 5lm Mittwoch modellierte ich ein gotisches Blatt. Vormittags sagte der Herr Lehrer: „5llle, die ein gotisches Fenster gemacht haben, dürfen heute nachmittag um Uhr zu mir zum Mo- dellieren hereinkommen." Es freute mich sehr, weil ich auch dabei war. ,,Jeder," sagte der Herr Lehrer weiter, „nimmt ein Brettchen, ein Messer und die Zeichnung des gotischen Blattes mit." Uls ich heim kam, erzählte ich es meiner Mutter. Zofort

5. Bd. 2 - S. 99

1911 - München : Seyfried
99 cijj ich und fing gleich an zu zeichnen. Vas wurde meist mit dem Lineal gemacht. Ls ging sehr leicht; in einer halben Stunde war ich fertig. Dann richtete ich alleszusammen,was ich brauchte, und ging der Schule zu. Zwei meiner Schüler sah ich vor der Schule stehen, Mir gingen hinein und warteten auf den Herrn Lehrer, hier war schon eine Menge Knaben versammelt. Uls der Herr Lehrer kam, wunderte es ihn, daß von 17 Schülern nur l l kamen. Mir schritten dann zum Knabenhort ins Kellergeschoß. Jeder bewaffnete sich mit einem Schurz und einem Modellier- holz. Dann bekam jeder von uns einen Klumpen Ton auf sein Brettchen. Dann kneteten wir denselben zu einer Platte. Später befestigte ich meine Zeichnung aus der Platte und schnitt mit dem Messer dieselbe genau nach. Meine Hände waren voll von Ton, deshalb wusch ich sie mir. Vas Nachschneiden ging ganz leicht. Nachher entfernte ich den überflüssigen Ton und vereinigte alle Tcken sauber. Später setzte ich die Knollen auf und dann die Nippen. So hatte ich das gotische Blatt modelliert. Um 51/4 Uhr, als ich meine Nrbeit beendet hatte, trug ich's nachhause. Ich zeigte es sogleich meinen Eltern,' diese haben gesagt, es sei schön. Um Donnerstag mußten wir es in die Schule bringen. Der Ton wird aber wahrscheinlich bald springen. 27. Dkl. Nechtschreiben Diktat: Vom gotischen Stil. Der Nusdruck ,,gotischer" Stil stammt von den Italienern, die damit etwas Grobes bezeichnen wollten, weil ihnen diese Bauweise nicht behagte. Eigentlich sollte man von einem deutschen oder germanischen Stil sprechen,- denn die Gotik erreichte ihre Vollendung in den deutschen Landen, wo auch die großartigsten Bauwerke, z. B. der wunderbare Kölner Dom, in dieser Bauform aufgeführt wurden. Zwei Gedanken sind vor allem im gotischen Stil verwirklicht: Die himmelanstrebende Macht des Thristentums und die Liebe zum Kreuze. Erstere sehen wir ausgedrückt in den riesigen Türmen, hohen Spitzbogenfenstern und Säulen, während die Kreuzform besonders im Grundriß und in dreifacher Wiederholung in allen gotischen Blättern angewendet wird.

6. Bd. 2 - S. 100

1911 - München : Seyfried
100 28. ©Kl. 10—12 Uhr: Modellieren: Gotische Blätter. 29. ©kt. Lesen: Oer Dom zu Köln. Besprechung des Wandbildes vom Kölner Dom sowie des Domes zu Regensburg im Treppenhaus der Schule. 31. ©kt. Schülerwanderung ins Panorama (Geographie.) Besich- tigung der Frauenkirche 4. Nov. Zeichnen der paulskirchc läge an der Zchultafel. und des neuen Rathauses. (Westseite) nach der großen vor- Pauptlinien. 9. Uov. Modellieren: 4 Schüler fertigten Krabben aus Plastilin, die mit pilfe des Lehrers dann zur Kreuzblume zusammen- gesetzt wurden. Zeichnen: Westseite der Paulskirche. Ein- zelnes. Schülerarbeit. 11. Uov. 2—4 Uhr: Schülerwanderung ins Uationalmuseum. Gotische Altertümer. — Aufgabe: Zeichnen eines gotischen Kastens nach der Vorlage im Büchlein. Ich bin weit entfernt zu behaupten, daß die Schüler auf gründ vorstehender Behandlung dieser Lehrplanaufgabe schon das Wesen, der Gotik ersaßt hätten,' dies ist auf dieser Altersstufe unmöglich, was ihnen aber durch Arbeit auf diesem Gebiete an elementarsten. Kenntnissen beigebracht wurde, sind keine leeren Worte, sondern selbst erarbeitete, unverlierbar eingeprägte Begriffe, welche die Grund- lage zur weiteren Entwicklung des Schülers im Sinne der künst- lerischen Erziehung bilden werden. o

7. Bd. 1 - S. 41

1909 - München : Seyfried
41 Huerlmucjen-Huerfeden. Skizze aus der 2. Klaffe von A. Schmeckenbecher. Dm volksempfinden bilden beide Tage ein einziges Fest, das Ge- denkfest der Toten. Ts ist rührend, mit wieviel Treue und Liebe, mit welchen Opfern sogar die ärmsten teuere Grabstätten schmücken und wie die Lebenden in Scharen hinauswallen an die Stätten des Friedens. Fast keine Familie bleibt von diesem ernsten Feste unberührt, und was die Familie bewegt, spielt auch ins Leben der Schule hinüber. Dem kleinen Michel ist erst vor kurzem die Mutter gestorben. Er erzählt von der Begräbnisfeier und von dem schönen Grabstein, den der Vater im Waldfriedhof hat setzen lassen. Er will Moos und Tannenzweige aus dem Walde holen, um den Grabhügel zu bedecken, vom Isartal holt er mit seinem Vater schönes buntes Herbstlaub. Vas steckt er rechts und links vom Grabstein in die Blumen- kübel. Ein schöner, großer Kranz aus Heideröschen kommt auf das Grab. Diesen Kranz hat der Vater bereits beim Gärtner bestellt. Der Schober Matthias hat unlängst sein Brüderchen ver- loren. Die Bugen werden ihm feucht, als er davon erzählt. Er arbeitet nun jeden Bbend an der Herstellung von weißen und roten Papierrosen. Damit will er den kleinen Keihengrabhügel und das holzkreuz schmük- ken. Buch will er ein Holzpferd, das Lieblingsspielzeug des Brüder- chens, frisch anmalen und es ihm auf das Grab legen. Ungeduldig heben andere Schüler den Finger,' sie alle wollen etwas erzählen von lieben verstorbenen Bngehörigen, vom Friedhof, vom Friedhofaus- seher, vom Steinmetz und Gärtner und von Grabausschmückungsplänen. Eine Überfülle des Stoffs zeitigt diese Sprechstunde, und manch schöner Zug echter Kindesliebe und wahrer Pietät kommt zum Vor- schein. Im Bnschauungsunterricht wird Ordnung in das bunte Durcheinander gebracht,' vor allem sind einige wichtige Begriffe fest- zulegen, wie Waise, Vater-, Mutter-, Doppelwaise. Denkmal, Grab- denkmal. Dann werden die Schüler angeregt, während der Feiertage auf dem Friedhof das Grab der Bngehörigen und die anderen Gräber und deren Busschmückung genau anzuschauen. Buch die Menschen und ihr Verhalten sollen sie beobachten und sich merken, was ihnen an Gräbern und Menschen gefällt und was nicht. Bußerdem werden die Arbeitsschule. 5

8. Bd. 1 - S. 42

1909 - München : Seyfried
42 Kinder zu einem anständigen Betragen auf dem Friedhofe ermahnt und ihnen das Schändliche eines Grabfrevels zum Bewußtsein gebracht. Neue Wortformen, die der Anschauungsunterricht ergab, werden im Nechtschreiben eingeübt, z. B. die Waise, das Waisenkind, das Waisenhaus, vergleich: die weifen aus dem Morgenland. Nußer- dem: das Denkmal, das Grab, das Grabdenkmal,' der Stein, der Grabstein; der Friedhof, der Gottesacker,' der Schmuck, schmücken,' die Zierde, zieren,' das Weihwasser, (Weihnachten). Kreuz, Kranz, Kru- zifix,' Steinmetz, Meißel. Zur Poesie hebt dann die Lesestunde empor. Der Lehrer erzählt und läßt nachlesen aus dem Lesebuch der 2. Klasse das Märchen von L. Bechstein: Das Tränenkrüglein. Dazu kann er noch vorlesen: Das Totenhemdchen. Es hatte eine Mutter ein Büblein von sieben Fahren. Das war so schön und lieblich, daß es niemand ansehen konnte ohne ihm gut zu fein, und sie hatte es auch lieber als alles auf der Welt. Nun geschah es, daß es plötzlich krank ward und der liebe Gott es zu sich nahm. Dar- über konnte sich die Mutter nicht trösten und weinte Tag und Nacht. Bald darauf aber, nachdem es begraben war, zeigte sich das Kind nachts an den Plätzen, wo es sonst im Leben gesessen und gespielt hatte, weinte die Mutter, so weinte es auch, und wenn der Morgen kam, war es verschwunden. Als aber die Mutter gar nicht aufhören wollte zu weinen, kam es in einer Nacht mit seinem weißen Totenhemdchen, in welchem es

9. Bd. 1 - S. 43

1909 - München : Seyfried
43 in den Sarg gelegt war, und mit dem Kränzchen aus dem Kopf, setzte sich zu ihren Zützen auf das Bett und sprach: ,,Nch Mutter, höre doch auf zu weinen, sonst kann ich in meinem Sarge nicht einschlafen, denn mein Totenhemdchen wird nicht trocken von deinen Tränen, die alle darauf fallen." Da erschrak die Mutter, als sie das hörte, und weinte nicht mehr. Und in der andern Nacht kam das Kindchen wieder, hielt in der Hand ein Lichtchen und sagte: „Siehst du, nun ist mein hemdchen bald trocken und ich habe Nuhe in meinem Grab." Da befahl die Mutter dem lieben Gott ihr Leid und ertrug es still und geduldig und das Kind kam nicht wieder, sondern schlief in seinem unterirdischen Vettchen. - - Nun darf jeder Schüler im Zeichnen aus dem Gedächtnis ein Grabdenkmal malen, probiert erst allein, dann hilft der Lehrer. Tin Nechteck bildet den Sockel, ein zweites schmäleres und höheres wird daraufgestellt, ein Kreuz krönt das Ganze. Wer es kann, darf auch seine Entwürfe fertig machen. Dabei kommt manch neuer Ge- danke der Steinbildhauerei zum Nusdruck, den die Schüler von Skizzen und Modellen in den Nuslagefenstern der Steinmetze oder von Gri- ginalen auf den Friedhöfen erfolgreich abgeguckt haben. Nuch darf noch ein Palmenkranz gemalt werden. Tr besteht, wo der Lehrer helfend mittun mutz, aus einem Kreis oder Gval, an das die spitzen Fiederblättchen angesetzt werden. Unten ziert den Kranz eine Schleife. Nach dem Nllerseelentage wissen die Kinder viel von dem Ge- sehenen und Gehörten zu berichten. Manche sind scharfe Beob- achter. Der Huber Gustav erzählt von einer alten Frau, die ein Grab bewachte und eifrig betete, wenn ihr jemand etwas schenkte. Wenn 6

10. Bd. 1 - S. 44

1909 - München : Seyfried
44 aber der (Beber fortging, dann hörte sie das Beten auf und zählte das Geld. Der Fuchsbrunner Franz hat gehört, wie Leute sagten, die Blech- kränze und Papierblumen auf einem Grab seien abscheulich. Bber die Angehörigen dieses verstorbenen seien wahrscheinlich arme Leute, und denen wird ein Zchmuck aus lebenden Blumen zu teuer gewesen sein. Der Bauer Fritz hat die Veteranen gesehen und der Musik zugehört. Das hat ihm sehr gefallen und er will auch einmal ein Veteran werden. Der lvagner Franz hat beobachtet, wie eine Mutter und ihre drei blinder am Grabe des verstorbenen Vaters geweint und gebetet haben. Da hätte er bald auch weinen müssen. Er will nun alle Gage beten, daß sein Vater nicht stirbt. 5o werden im Zprech- und Anschauungsunter- richt die gewonnenen Beobachtungen festgestellt und dann in der Ar- beitsstunde abschließend verwertet. Wir stellen die Materialien fest, die man zur plastischen Darstellung eines Grabdenkmals und seiner Ausschmückung verwenden kann, und die Zchüler bringen alles dazu dienlich Erscheinende am nächsten Tag zur Zchule mit. vom Lehrer erhält jeder ein Stück Ton ausgehändigt, und alsbald arbeitet die Klaffe mit emsigem Fleiß. 3n einer halben Stunbe muß jeder fertig sein, viele haben lebende Blumen, Moos, Flechten, ver- schiedenfarbiges Laub, rote und schwarze Beeren und Tannengrün bei sich. Bei Abrüstung der Gräber am Allerseelentag war ja so manches noch unverwelkt und kann jetzt verwendet werden. Einige haben kleine kränze geflochten und aus Holzstäbchen kreuze ge- zimmert. Wieder andere sind sogar im Besitz von Gartenerde und formen daraus Grabhügel. Gin paar zeichnen die Grab- steine auf Pappendeckel, schneiden sie mit der Zchere aus und schreiben in Kindlicher Einfalt ihren eigenen Namen darauf. Es verdient Bewunderung, was die Kleinen Hände in dieser halben Ztunde schaffen. Die gefertigten Grabdenkmale zeigen bei vielen der sieben- jährigen Zchüler schon einen ziemlich entwickelten Formensinn, und manche Arbeiten verraten in der ganzen Anlage und besonders in der Art der Ausschmückung sehr guten Geschmack. Die Handfertigkeit ist hier unmittelbar in den Dienst künstlerischer Erziehung gestellt. Man klagt allgemein über den großen Mangel ästhetischen Empfindens in der breiten Masse unseres Volkes. Der Arbeitsunterricht in der Volksschule ist sicher geeignet zu einer Besserung wesentlich beizutragen.
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