Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 107

1881 - Oldenburg : Stalling
107 toaffneten, berittenen Feinden besser bestehen knnten, lehrte er sie den Pfeilregen mit den Schilden aufzufangen und den ersten furchtbarsten Sto der Barbaren auszuhalten. Besonders aber war Heinrich von der Notwendigkeit einer tchtigen Reiterei berzeugt. Eine solche schuf er in grerer Zahl als bisher und bte sie in geschlossenen Reihen anzu-greifen und den fliehenden Feind zu verfolgen. Gerade der Mangel einer ausgebildeten Reiterei hatte die Ungarn so furchtbar gemacht, indem diese Feinde gewhnlich einen schnellen Angriff zu Ro machten, dann sich pltzlich zur Flucht wandten, um bald von neuem ihre Angriffe zu wie-derholen. Drei Jahre lang hatte Heinrich seine Krieger auf diese Weise herangebildet, als er ihnen Gelegenheit gab, ihre Tchtig-feit in einem Kriege gegen die Slaven zu bewhren, die in der Regel gleichzeitig mit den Ungarn in Deutschland einge-fallen waren. Zuerst (928) drang er in das Land der He-veller, deren Hauptort Brennaborg (das heutige Branden-brg) mit Seen und Smpfen umgeben war. Die zuge-fronte Havel es war Winter erleichterte dem König den Zugang; er eroberte Brennaborg, legte Besatzung hinein und machte das Volk zinsbar. Hierauf wandte er sich gegen die Dalemincier, bezwng sie und legte auf einem mit Holz bewachsenen Berge die Bergstadt Meien an. Das Land gab er einem Markgrafen zur Bewachung. Von hieraus zog er nach Bhmen, eroberte Prag und machte den Bhmen-herzog zinspflichtig. Und als nun die Slaven in einem allgemeinen Aufstande sich erhoben, schlug er sie bei Lenzen (929) an der Elbe in einer blutigen Schlacht, in der so viele Slaven sielen, da sie sich von der Zeit an dauernd der schsischen Herrschaft unterwarfen. Um sie zu beobachten, wurde in der heutigen Altmark die Markgrafschaft Nord-sachsen angelegt, worin der Ursprung der Markgrafschaft Brandenburg zu suchen ist. Durch solche Thaten hatte König Heinrich seinen Deut-schert Vertrauen und Zuversicht eingeflt, und das Reich erhob sich mit erneuter Kraft. Jetzt dachte Heinrich es mit den Ungarn aufzunehmen. Vorher aber berief er die Deutschen zu einer Versammlung. Hier schilderte er ihnen

2. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 122

1881 - Oldenburg : Stalling
Schwaben, zugefhrt, der als Rudolfs Neffe ein nheres Recht auf Burgund zu haben glaubte. Aber die Schwaben wollten ihm gegen den König nicht folgen, er mute sicb unterwerfen und ward auf die Beste Giebichenstein gebracht. Nach einigen Jahren lie ihn der Kaiser vor sich kommen und kndigte ihm seine Freiheit an; ja er wollte ihm sein Herzogtum Schwaben zurckgeben, wenn Ernst seinen ehe-maligen Verbndeten, den Grafen Werner von Kiburg, verfolgen helfe. Dazu verstand sich Ernst nicht und fhrte nun mit Werner von einer Burg des Schwarzwaldes herab ein Ruberleben, bis da beide in einem Treffen gegen die Mannen des Kaisers nach tapferer Gegenwehr fielen (1030). Al Rudolf (1032) starb, zog Konrad nach Burgund und nahm, nicht ohne Kampf, das Land in Besitz. Hier lernte er den sogenannten Gottessrieden (treuga Dei) kennen, den er besttigte. Da nmlich Selbsthlfe und Faustrecht in hohem Grade berhand nahmen, da sich auf allen Hhen und Felsen Burgen erhoben, und die Burgherren die Saaten des Landmannes in ihren Fehden vernichteten, so trat in Burgund ein Bischos aus und sagte, vom Himmel sei ein Bries niedergefallen, der da gebte, da der Friede auf Erden wieder erneuert werde. Die brigen Bischfe und Geistlichen stimmten ihm bei, und so ward mit der Zeit der Gottessriede aufgestellt, welcher verordnete, da von Mittwoch Abend, Sonnenuntergang, bis Montag Morgen, Sonnen-aufgang, alle Waffen ruhen und Keiner den andern befehden sollte. Wer dawider handelte, verfiel in den Bann der Kirchs. Wurde dieser Friede auch nicht immer gehalten, so war er in jenen rohen Zeiten doch recht wohlthtig. Konrad war bereits 1026 in Italien gewesen, wo er sich zum König der Lombarden, und dann (1027) in Rom zum rmischen Kaiser krnen lie. Zum zweitenmale riefen ihn Streitigkeiten der kleineren Lehnstrger mit den Bischfen nach Italien, wo er die berhmte Verordnung gab, der zu-folge die kleineren Lehen in mnnlicher Linie erblich sein sollten. Ebenso verfuhr Konrad in Deutschland, und nahm sich der kleineren Leute gegen die bermacht der Groen an. Die Macht der Herzoge, die der kniglichen gefhrlich war,

3. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 197

1881 - Oldenburg : Stalling
197 verstatte, und sprach mit groer Fassung: Vor Gott habe ich als Snder den Tod verdient, hier aber werde ich unge-recht verdammt. Ich frage alle die Getreuen, fr welche meine Vorfahren hier vterlich sorgten, ich frage alle Hup-ter und Fürsten dieser Erde, ob der des Todes schuldig ist, welcher seine und seiner Völker Rechte verteidigt. Und wenn ich auch schuldig wre, wie darf man die Unglcklichen grau-sam strafen, welche in lblicher Treue mir anhingen?" Alle Anwesenden waren gerhrt, nur Karl blieb ungerhrt. Konradin umarmte seine Todesgenossen, besonders Fried-rich von Baden, zog dann sein Oberkleid aus und sagte, Arme und Hnde gen Himmel hebend: Jesus Christus, Herr aller Creaturen, König der Ehren! wenn dieser Kelch nicht vor mir vorbergehen soll, so befehle ich meinen Geist in deme Hnde." Jetzt kniete er nieder, rief aber dann noch emmal sich emporrichtend aus: D Mutter, welches Leiden bereite ich dir!"_ Nach diesen Worten empfing er den Todes-streich. Als Friedrich das Haupt seines Freundes fallen sah, schrie er in unermelichem Schmerze so gewaltsam auf, da alle anfingen zu weinen. Aber auch sein Haupt fiel. Karls Blutdurst war noch nicht gesttigt; der tausend sollen nach und nach ihr Leben verloren haben. So unglcklich endete das herrliche Geschlecht der Hohenstaufen: denn auch die noch brigen Sprlinge verfolgte das Unglck und sie starben im Kerker. Ein hartes Geschick traf auch Margarethe, die Tochter Friedrichs Ii., die an Albrecht den Entarteten, Markgrafen von Meien, vermhlt war. Sie wurde auf's unwrdigste behandelt, und ihr Gemahl wollte sie sogar ermorden lassen. Da entschlo sich die unglckliche Frstin zur Flucht. Als sie von ihren Shnen, damals noch zarten Knaben, Abschied nahm, ergriff sie ein so heftiger schmerz, da sie einem derselben, Friedrich, in die Wange bi, wovon er den Beinamen der Gebissene oder mit der gebissenen Wange fhrte. Dann lie sich die Kaiserstochter an Sellen von der Wartburg herab und irrte hlflos umher, bis sie zuletzt nach Frankfurt kam, wo sie ihrem Gram in kurzer Zeit erlag (1270). 3

4. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 216

1881 - Oldenburg : Stalling
216 Ritter mit streichischen Feldzeichen in einen Hinterhalt legte. Friedrich kmpfte mit der ausgezeichnetsten Tapferkeit allen voran: allein von seiner Hand fielen fnfzig Feinde. Da brachen, als die Schlacht zehn Stunden gedauert hatte, die 600 Reiter aus ihrem Hinterhalt hervor. Anfangs hielten die Ostreicher diese anstrmende Nachhut fr Leopolds Vor-Hut, bald aber gerieten sie durch diesen Angriff in Verwir-rung und ergriffen die Flucht. Friedrich selbst mit seinem Bruder Heinrich und 1400 Rittern wurde gefangen. Als er vor Ludwig gefhrt ward, empfing ihn dieser mit den Wor-ten: Vetter, wir sehen euch gerne!"' Spter lie Ludwig semen gefangenen Gegner auf die Beste Trausnitz in der Oberpsalz führen. Hier sa Friedrich in dritthalbjhriger Haft, der Kummer bleichte vor der Zeit sein Haar, während seine getreue Gemahlin in der Ferne sich die Augen um ihn blind weinte. Ludwig verdankte seinen Sieg dem erfahrenen Schwepper-mann. Als nach der Schlacht in der ganz verwsteten Ge-gend wenige Eier das ganze Abendbrot waren, das man den Anfhrern reichen konnte, verteilte sie Ludwig mit den Worten: ,,Jedem ein Ei, dem frommen Schwepvermann zwei."*) brigens hatte Ludwig durch seinen Sieg noch nicht alles gewonnen. Friedrichs Bruder, der leidenschaftliche Leopold, setzte den verheerenden Krieg fort und verband sich mit dem König von Frankreich und dem Papste Johann Xxii., der dazumal in Avignon, im sdlichen Frankreich, seinen Sitz hatte. Der Papst that Ludwig sogar in den Bann und be-fahl ihm, die Regierung niederzulegen. Ludwig, von allen Seiten bedrngt, suchte eine Ausshnung mit der streichischen Partei herbeizufhren. Er begab sich daher eines Tages *) Diese herkmmliche Erzhlung wird durch neue Untersuchungen zweifelhaft gemacht. Auch führen diesen zufolge nicht Schweppermanns Anordnungen, sondern die unerwartete Ankunft des Burggrafen Fried-rich von Nrnberg die Entscheidung der Schlacht herbei, dessen Schar von den Ostreichern fr die Mannschaft Herzog Leopolds gehalten wurde. Andere Forschungen halten an der bisherigen berlieferung fest und weisen nach, da Schweppermann schon frher zu dem Ge-folge des Burggrafen gehrte.

5. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 175

1881 - Oldenburg : Stalling
Zwar versuchte Heinrich gegen die Ausfhrung dieses Strafurtheils eine Zeit lang glckliche Gegenwehr; da er sich jedoch gegen den Kaiser nicht zu behaupten vermochte, so warf er sich auf dem Reichstage zu Erfurt (1181) dem Sieger zu Fen. Friedrich war der das Unglck Heinrichs, der sein Verwandter und einst sein Bundesgenosse war, tief ge-rhrt. Er hob ihn gtig auf und umarmte ihn mit Thrnen. Du bist das eigene Werkzeug deines Falles!" sprach der Kaiser. Verziehen ward aber dem Herzog nicht; er blieb seiner Herzogtmer verlustig und behielt nur seine vterlichen Besitzungen Braunschweig und Lneburg. Auch mute er auf drei Jahre Deutschland verlassen. Er ging nach England zu seinem Schwiegervater Heinrich Ii. Der Glanz des welfischen Hauses war erloschen-, von ihm leiten die Herzoge von Braun-schweig und die englische Knigsfamilie ihren Ursprung ab. Als der sechsjhrige Waffenstillstand in Italien abge-laufen war, schlo der Kaiser, der jetzt milder und zur Ruhe geneigt war, zu Konstanz einen Frieden, welcher nach dieser Stadt genannt wird (1183). Die Hauptbedingung war, da die Städte alle Gerechtsame innerhalb ihrer Mauern be-halten und ausben sollten, auerhalb derselben aber nur die, welche ihnen verliehen worden waren; sie whlten ihre Konsuln selbst, die aber, sowie die Brger, dem Kaiser als Lehnsherrn huldigen muten. Den wiederhergestellten Frieden beschlo der Kaiser durch ein Reichsfest zu feiern, das an Pracht und Glanz alle bis-herigen bertreffen sollte. Zu Pfingsten 1184 versammelten sich auf seine Einladung zu Mainz alle geistlichen und Welt-lichen Fürsten Deutschlands, dazu die auswrtigen Gesandten und eine groe Menge von Fremden. Die Stadt Mainz um-fate die zahllosen Scharen nicht, welche zum Feste herbei-strmten, so da man gentigt war, auf einer groen Ebene am Rhein Gezelte aufzuschlagen, die sich wie eine Stadt hier ausdehnten. Die Gesamtzahl der Menschenmenge wird auf 40 000, von anderen auf 70 000 angegeben; der Erzbisch of von Kln allein hatte ein Gefolge von mehr als 4000 Menschen bei sich. Eine auerordentliche Menge von Lebensmit-teln und Wein wurde herbeigeschafft, und eigene Vorrats-Huser dazu errichtet, wie denn fr die Hhner allein zwei

6. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 236

1881 - Oldenburg : Stalling
236 &nf.?tatt ;'*u ^un als einem Ketzer." Nun ward er dem Nachrichter berliefert, da er ihn verbrenne, und sodann auf den Richtplatz vor die Stadt gefhrt (1415). Der Henker band ihn mit sechs Stricken an einen Pfahl und legte noch nne Kette um seinen Kops. Zufllig blickte' sein Gesicbt gegen Morgen. Da schneen einige, es zieme sich nicht, da der verruchte Ketzer so sterbe, und die Bttel muten ihn nach der Abendseite umkehren. Hierauf umlegte man ihn mit Hol; ri Stroh bis an den Hals. Ein Bauer glaubte ein christliches Werk zu thun, wenn er etwas zur Verbrennung des Ketzers beitrage, und kam eilig mit einer Tracht Holz berbei-gelaufen. Hu sah ihm lchelnd zu und rief: O heilige Einfalt!" Als nun der Holzsto angezndet war, betete er zweimal: Christus, Sohn des lebendigen Gottes, der du von der Jungfrau geboren bist, erbarme dick, mein!" Weiter hrte man nichts von ihm; der Wind trieb ihm den Qualm so sehr ins Gesicht, da er schnell erstickte. Seine Ascbe ward in den Rhein geworfen, damit den Bhmen nichts' bliebe, was sie als ein Heiligtum verehren knnten. Im' folgenden ^ahre starb auch Hussens Freund, Hieronymus von Praa, den Feuertod. o an ^er Flamme dieser Scheiterhaufen entzndeten Hussens Anhnger, die sich nach ihrem Meister Hussiten nannten, den furchtbaren Hussitenkrieg, der von 14201436 mit der zerstrendsten Wut gefhrt ward und Bhmen, Baiern, Franken und Meien schrecklich verwstete. Endlich mute man den Bhmen ihre Forderung, den Kelch im Abendmahl, zugestehen. Dagegen erkannten sie Sigismund als ihren König an, der 1436 zu Prag seinen feierlichen Einzug hielt. Sigismund ging einige Jahre vor der Beendigung des Hussitenkrieges nach Italien und holte sich zu Mailand die lombardische, zu Rom die Kaiserkrone, ohne da diese beiden Kronen seiner Regierung mehr Glanz und Ansehen verliehen htten. Unter ihm gingen noch viele wichtige Vernderungen in Deutschland vor. In dankbarer Anerkennung der groen Verdienste, die sich der bisherige Burggraf von Nrnberg, Friedrich Vi. von Zollern, um das Reich und den König erworben hatte, verlieh Sigismund diesem die Mark Brandenburg, jedoch ohne die Neumark, die an den deutschen Orden abgetreten wurde, mit der Kurwrde erb- und eigen-tmlich (1415) und belehnte ihn damit feierlich zu Kostnitz

7. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 238

1881 - Oldenburg : Stalling
238 Fran^sfaiier Berthold schwarz zu Freiburg im Breisgau zugeschrieben (1340), der ein groer Freund chemischer Unter-Buchungen war. Einst hatte er Salpeter, Schwefel und Kohle m einem Mrser gestoen und diese Masse mit einem Stein zugedeckt, als von ungefhr ein Funke hineinfiel, die Mischung entzndete und den Stein mit einem heftigen Knall in die Hhe schleuderte. Die Chinesen, welche die Bearbeitung der Seide; und des Porzellans vor uns kannten, rhmten sich, auch das Schiepulver, die Buchdruckerkunst und das Lumpen-papier vor uns erfunden zu haben. Von ihnen soll es zu den Arabern gekommen sein. Doch steht fest, da das Pulver auch in Deutschland schon im 12. Jahrhundert zur Sprengung von Gestein gebraucht worden ist: seine Anwendung auf den Krieg erhielt es jedoch erst seit Berthold Schwarz. Nach 1350 finden wir die Kanonen, oder wie sie damals hieen, d'.e Bombarden, Donner- oder Wallbchsen im Gebrauch*); spter kam das kleine Gewehr auf, das anfangs auch mit einer Lunte oder Zndrute abgefeuert wurde.**) Die Erfindung des Schiepulvers und der Geschtze brachte einen gnzlicben Umschwung in der Kriegfhrung hervor, da die alten Waffen des Rittertums den ferntreffenden Bchsen weit nachstanden und die Rstungen gegen Kugeln keine volle Sicherheit ge-whrten, daher bildete sich bei der allgemeinen Verbreitung des Feuergewehrs mit der Zeit eine neue Kriegskunst aus. Die segensreichste Erfindung ist die der Buchdruckerkunst durch den Mainzer Johann von Sorgenloch, genannt Gnsefleisch zu Guttenberg, gewhnlich kurz Johann Guttenberg genannt. Das lteste Schreibmaterial waren die Bltter der Papyrusstaude in gypten, dann wurden Felle gegerbt und zum Schreiben zugerichtet; ein weiterer Fortschritt war das Pergament, bis man noch spter das Baumwollen-und zuletzt das Leinen- oder Lumpenpapier erfand. In alten Zeiten wurden Urkunden und Bcher geschrieben, wobei man besonders die Anfangsbuchstaben schn auszumalen und durch Bildchen, mit Gold ausgelegt, zu verzieren pflegte. Diese Art die Bcher zu vervielfltigen war sehr mhsam und zeit-raubend, und die Bcher selbst waren unerschwinglich teuer. Man hatte bereits die Erfindung gemacht, Heiligenbilder und *) In der Schlacht bei Crecy (1346 vgl. Xxxix) sollen zuerst Donnerbchsen gebraucht warben sein. **) Erst spter erfanb man das Feuerschlo (1517); im 19. Jahr- ; lnmbcrt das Percussionsschlo, das in neuester Zeit durch das Hinter-labungsgewehr verbrngt warb.

8. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 17

1881 - Oldenburg : Stalling
17 rischer Rede von dem unzhlbaren Volke Roms und seiner waffenfhigen Mannschaft sprach, antwortete Alarich hhn-lachend: Je dichter das Gras, desto leichter das Mhen!" Und als sie seine Bedingungen Zu hoch fanden und fragten, was er ihnen denn brig lassen wollte, erwiderte er: Eure Seelen!" Endlich kam man berein, da sich die Stadt mit 5000 Pfund Goldes, 30 000 Pfund Silbers und einer Menge anderer wertvoller Gegenstnde loskaufen sollte. So viel Gold konnten die Rmer nicht auftreiben und muten daher die goldene Bildsule der Virtus oder Mannhaftigkeit ein-schmelzen, und es war, als ob damit auch der letzte Rest aller Tapferkeit mit eingeschmolzen wre. Alarich zog von Rom ab. Da aber Honorius den Ver-trag nicht besttigte und die Forderungen des Gotenknigs nicht erfllt wurden, so zog dieser im Jahre 409 zum zweiten Male vor Rom. Die Stadt mute sich ergeben. Alarich setzte den Honorius, der sich zu Ravenna aushielt, ab, und erhob den Stadthauptmann Attalus zum Kaiser. Doch auch mit diesem zerfiel Alarich, drang 410 zum dritten Mal gegen Rom und eroberte es in einem nchtlichen Sturm. Das Schicksal, das die stolze Roma in den Tagen ihres Glckes so mancher Stadt bereitet hatte, brach jetzt der diese selbst herein; aber die Sitten der Goten waren durch das Christentum schon so gemildert, da es ihr nicht so unbarm-herzig erging, wie sie es ihren Feinden zu thun gewohnt ge-Wesen war. Die Stadt wurde zwar drei Tage lang gepln-dert, aber Kirchen, Geistliche und Flchtlinge geschont, und wenn auch einzelne Mord und andere Frevel verbten, so ging dies doch nicht von der Grausamkeit des ganzen Heeres aus. Ja man erzhlt folgenden Zug christlichen Sinnes: Ein Gote trat, um zu plndern, in das Haus einer Frau ein, bei der sich silberne und golde-ne Kirchengefe befanden, die ihr zur Aufbewahrung bergeben worden waren. Als der Soldat sie nehmen wollte, belehrte ihn die Frau der die Bestimmung der Gefe. Da lie der Soldat sogleich davon ab und machte dem König die Anzeige. Alarich befahl die heiligen Gefe feierlich in die Kirche zurckzutragen. Die Rmer, durch solche Gromut begeistert, begleiteten die Ge-fe unter Gebet und Gesang, und die plndernden Goten, Stacke, Mittelalter. 9

9. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 111

1881 - Oldenburg : Stalling
Iii Kln entsponnen, welche beide auf die Ehre Anspruch machten. Endlich berlieen sie ihre Ansprche dem Erzbischof von Mainz. Auf dem Altare lagen die Abzeichen des Knigtums, das Schwert mit dem Wehrgehnge, der Mantel mit den Arm-Bndern, der Hirtenstab als Zeichen des kniglichen Anteils an der Kirchengewalt, die Krone und das Scepter. Zuerst berreichte ihm der Erzbischof das Schwert und sprach: Nimm hin dieses Schwert, alle Feinde Christi damit zu vertreiben: durch gttliche Vollmacht ist es Dir verliehen, da Du das Reich zur Befestigung des Friedens fr alle Christen fortan beherrschen sollst." Dann bekleidete er ihn mit dem Mantel und den Armbndern und sprach dabei: ,,Wie der Mantel mit seinen Enden bis zur Erde niederhngt, mge er Dich daran erinnern, da Du bis an das Ende eifrig fr den Glauben streben und in der Bewahrung und im Schutze des Friedens nicht ermden sollst." Dann nahm er den Hirten-stab, berreichte ihn dem König und sprach: ,,Kraft dieses Zeichens sollst Du mit vterlicher Zchtigung der Deine Unter-thanen wachen und den Dienern Gottes, den Witwen und Waisen Deine Milde erzeigen. Mge das Del der Barmherzigkeit niemals von Deinem Haupte weichen, damit Du fr jetzt und immer ewigen Lohn dafr empfangest." Nach der Salbung setzte ihm der Erzbischof von Mainz die Krone auf und alle drei Erzbischfe fhrten den Gekrnten zu einem zwischen Marmorsulen errichteten Throne, von dem er alle berschauen und von allen geschaut werden konnte. Zum Schlu der kirchlichen Feierlichkeit ward der Lobgesang gesungen und ein Hochamt gehalten. Nach der Krnung begab sich Dtto in die knigliche Pfalz zurck, wo das Knigsmahl seiner wartete. An einer prchtig zugerichteten Marmortafel setzte er sich mit den geistlichen und einigen weltlichen Groen nieder und speiste ffentlich vor dem Volk. Bei diesem Knigsmahle zeigten sich zuerst die spter blich gewordenen Erzmter des Reiches, Erzkmmerer, Erztruchse *), Erzschenk und Erzmarschall **). Herzog Giselbert von Lothringen besorgte als Erzkmmerer die allgemeine Be- *) Erztruchse, weil er die Truhe (Schssel) setzte oder austrug. **) Marschall, weil er fr die Mhren (Rosse) sorgte.

10. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 124

1881 - Oldenburg : Stalling
von Kln stand. Diese Partei ging darauf aus, sich der Person des jungen Knigs Heinrich und somit der Regierung zu bemchtigen. Im Jahre 1062 ward die Kaiserin mit ihrem Sohne nach Kaiserswerth am Rhein zu einem Feste eingeladen. Nach der Tafel machte Erzbischof Hanno dem munteren Knaben den Vorschlag, ihm sein prchtiges Jagdschiff zu zeigen: Heinrich ging freudig darauf ein, aber kaum hatte er es bestiegen, so stieen die Ruderer vom Ufer ab und erreichten bald die Mitte des Stromes. Der Knabe, der Gewalt ahnte, schrie und sprang sogar ins Wasser, aber man zog ihn wieder heraus und besnftigte ihn durch gut-liches Zureden. Alle Bemhungen der Mutter, ihren Sohn wieder zu erhalten, waren vergebens. Hanno machte sich nun zum Reichsverweser und hielt den jungen König in seinem Palast in strenger Zucht. Er sah jedoch ein, da er, um den Neid und die Eifersucht der Groen zu beschwichtigen, die Regierung nicht allein be-haupten knne, und gab deshalb einem anderen geistlichen Fürsten Anteil an der Vormundschaft und Verwaltung. Dies war A d e l b e r t von Bremen. Adelbert bemchtigte sich bald des jungen Knigs, der seinen Entfhrer Hanno hate, und ri die Regierung vllig an sich. Er war das gerade Gegenteil von Hanno. Er besa- reiche Gaben des Geistes, war aber eitel, prachtliebend und verschwenderisch. Er fhrte einen glnzenden Hof und sprach von den deut-schen Fürsten mit Verachtung und Ha. So war denn auch die Erziehung, welche er dem jungen König gab, in allen Stcken von der Hannos verschieden. Dieser hatte seinen Zgling streng gehalten; Adelbert lie ihm freien Willen und gestattete seinen Begierden und Leidenschaften freien Spielraum; Hanno hatte die Absicht, den König so zu er-ziehen, da die Groen unabhngig unter ihm schalten und walten sollten; Adelbert flte ihm den Grundsatz ein, da die Herrschaft des Knigs vllig unbeschrnkt sei. Besonders prgte er ihm einen tiefen Ha gegen das Volk der Sachsen ein. Unter solcher Leitung ward Heinrich leichtsinnig, hoch-mtig und lderlich, und der Ha gegen die Sachsen, den ihm Adelbert predigte, schlug leider in seinem Herzen nur zu
   bis 10 von 57 weiter»  »»
57 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 57 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 4
3 0
4 6
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 12
11 1
12 0
13 1
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 1
20 0
21 1
22 0
23 1
24 0
25 2
26 1
27 6
28 5
29 0
30 0
31 1
32 0
33 1
34 0
35 1
36 4
37 21
38 0
39 0
40 3
41 0
42 9
43 0
44 0
45 1
46 29
47 22
48 3
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 8
1 301
2 93
3 21
4 28
5 2
6 2
7 61
8 329
9 515
10 1
11 6
12 21
13 44
14 117
15 148
16 330
17 1056
18 4
19 186
20 100
21 59
22 214
23 654
24 2
25 58
26 52
27 13
28 120
29 78
30 18
31 243
32 28
33 18
34 77
35 19
36 58
37 55
38 78
39 113
40 5
41 135
42 51
43 74
44 22
45 138
46 27
47 7
48 7
49 4
50 1
51 161
52 142
53 43
54 36
55 358
56 109
57 11
58 37
59 137
60 160
61 8
62 9
63 108
64 67
65 122
66 32
67 90
68 168
69 37
70 4
71 324
72 57
73 12
74 69
75 68
76 30
77 199
78 51
79 5
80 9
81 7
82 323
83 98
84 9
85 94
86 83
87 123
88 232
89 46
90 69
91 34
92 329
93 7
94 255
95 9
96 135
97 34
98 328
99 6

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 0
4 0
5 1
6 0
7 0
8 0
9 3
10 3
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 1
17 0
18 19
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 5
27 0
28 1
29 0
30 1
31 0
32 0
33 8
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 6
41 0
42 0
43 0
44 5
45 0
46 0
47 0
48 1
49 0
50 0
51 1
52 0
53 0
54 2
55 15
56 0
57 3
58 4
59 8
60 0
61 1
62 2
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 3
73 1
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 0
80 4
81 6
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 1
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 10
98 0
99 0
100 4
101 0
102 2
103 0
104 0
105 0
106 2
107 0
108 0
109 0
110 2
111 0
112 3
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 1
119 0
120 1
121 4
122 0
123 0
124 1
125 0
126 1
127 1
128 0
129 0
130 0
131 2
132 2
133 0
134 0
135 0
136 1
137 0
138 0
139 0
140 1
141 0
142 2
143 5
144 0
145 1
146 1
147 2
148 0
149 0
150 1
151 4
152 1
153 0
154 0
155 1
156 4
157 0
158 5
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 3
166 5
167 0
168 0
169 4
170 1
171 15
172 0
173 2
174 0
175 0
176 0
177 4
178 0
179 3
180 2
181 0
182 0
183 2
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 4
192 0
193 0
194 1
195 0
196 1
197 1
198 0
199 0