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1. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 30

1896 - Breslau : Hirt
30 Europa. aber überall ist die reine Luft gesund. Der Schweiz eigentümlich ist der Föhn, der vom Mittelmeer über die Alpen steigt und als „Schneefresser" ankommt. 4. Geschichte. Durch Julius Cäsar wurden die Kelten Helveticas dem römischen Reiche unterworfen. Die Völkerwanderung gab dem Lande germa- nische (allemannische und burgundische) Bevölkerung, die unter Karl d. Gr. zum Franken-, später zum Deutschen Reiche gehörte. Übergriffe des Hauses Habsburg über die drei reichsunmittelbaren Bauerngemeinden, die Waldstütte Schwyz, Uri und Unterwalden, veranlaßten die Stiftung des „Ewigen Bnn- des", der sich, unterstützt durch die Natur des Laudes und verstärkt durch deu Anschluß von Landschaften und Städten, in glücklichen Kämpfen gegen die Habs- burgische Fürstenmacht, wie gegen Burgund und andere Feinde nicht bloß be- hanptete, sondern auch endlich, nachdem er sich schon längst vom Reiche losgeagt hatte, durch den Westfälischen Frieden sein rechtliches Ausscheiden aus dem deutscheu Reichsverbande erlangte. 5. Bevölkerung, a) Sprache und Religion. Fast 3/4 der Bevölke- rung sprechen deutsch; diese wohnen in der Mitte, im N. und O. des Landes, sowie im oberen Rhönethal. Im Jura und aus der s.w. Hochfläche wird französisch und in dem Tessinthale italienisch gesprochen. Rhütische Bevölkerung findet'sich nur noch in einigen Thalern von Graubünden (Engadin ganz, "Rheingebiet zum Teil). Die größere Hälfte der Bewohner (vornehmlich die Bevölkerung der Hochebene) ist evangelisch, die kleinere (vorzugsweise die Alpenbewohner) katholisch. d) Nahrungsquellen. Der Landbau, beschränkt durch Gebirge und Klima, erzeugt nicht einmal in der Hochebene genug Getreide, und etwa die Hälfte des Bedarfs muß eingeführt werden; dagegen viel Obst und Wein. Die Rinderzucht steht bei den herrlichen Wiesen und Weiden (Alpen) in hoher Blüte, reicht jedoch für den Bedarf an Fleisch (massenhafte Einfuhr von Mast- Vieh) und Butter nicht aus; nur Käse kommt in ungeheuren Mengen zur Aus- suhr. Vorzügliche Heil Wasser. — Städte und städtisches Gewerbe gehören fast ausschließlich der Hochebene an; das Gewerbe blüht trotz des Fehlens der Rohstoffe und der Kohlen im W. und im N.o. mit einsichtiger Benutzung der Wasserkräfte. Hauptzweige find: Baum Wollweberei und Stickerei in der Ost-Schweiz, Seidenweberei zu Zürich und Basel, Uhren- und Schmuck- Waren-Fabrikation zu Genf und im Jura; Strohflechterei; auch die Holzschnitzerei und die Parketterie des Berner Oberlandes sind hoch ent- wickelt. Außer dieser bedeutenden, mehrfach am Welthandel beteiligten Industrie bringt der überaus starke Fremdenverkehr dem Lande reiche Einnahmen; ein ausgedehntes Eisenbahnnetz kommt ihm wie dem Handel zu statten, der es trotz aller Hindernisse zu einer bedeutenden Höhe gebracht hat und namentlich als Durchgangshandel seit Eröffnung der Gotthard bahn neu belebt ist. Genau in der Mitte zwischen Mont Cenis und Brenner, sowie in gerader Linie zwischen Genua und Hambnrg-Bremen bildet die Gotthardbahn sür die Schweiz, die Rheinlinie, die Niederlande, N.-Frankreich und England den kür- zesten Weg nach Brindisi und damit nach Ägypten und dem fernsten Osten. Die Bahn ist zur Weltbahn bestimmt. (>. Regierungsform und Städte. Die Schweizer Eidgenossenschaft ist ein Bundesstaat, der aus 25 Staatsgebieten besteht, die Kantone heißen. An der Spitze desselben steht ein Präsident.

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 71

1896 - Leipzig : Voigtländer
71 Grasreiche Weiden nhrten Rinder, Pferde und mancherlei Kleinvieh; Viehbesitz war des Deutschen einziger und liebster Reichtum. Die gewhn-liche Ackerfrucht war Hafer; auch Gerste, Roggen und Weizen wurden gebaut, sowie Rben, Rettiche und Flachs gezogen; edle Obstarten fehlen noch. Die hufigen Gelage (mit Bier und Met) waren verbunden mit Gesang, Schwerttanz und Beratung gemeinsamer Angelegenheiten. Städte gab es nicht im Lande, denn so enges Zusammenwohnen widerstrebte dem Volke; es lebte auf zerstreut liegenden Hfen und in Drfern. Die Huser waren roh aus unbehauenen Baumstmmen aufgefhrt und mit Schindeln oder Stroh gedeckt. Von hohem Werte sind die Berichte, welche zwei der grten Meister der Geschichtschreibung, die Rmer Csar (um 50 v. Chr.) und Tacitus (um 100 n. Chr.), von den Zu-stnden des deutschen Volkes erstatten, als es zuerst in die Weltgeschichte eintritt. 4. Staats- und Kriegswesen. Die alten Germanen waren ein Volk der Freien; ausgedehnt war die Selbstndigkeit und das Recht der einzelnen Volksgenossen, die Freiheit ein germanisches Gut". Nebenden Gemeinfreien gab es Edelinge (Adel), die durch altberhmtes Geschlecht und Reichtum hervorragten, aber keinen bevorrechteten Stand bildeten. Recht-los waren die U n s r e i e n, meist Kriegsgefangene, die als (leibeigene) Knechte einem Herrn dienten. Aus der Vereinigung mehrerer benachbarten Familien entstand eine Gemeinde; mehrere Gemeinden bildeten einen Gau. Gemein-same Angelegenheiten beriet und entschied die Volksgemeinde, zu der alle Freien zu bestimmten Zeiten, bei Neumond oder Vollmond, im Waffen-schmuck zusammentraten. An der Spitze der Gaue standen die Fürsten (Vorsteher), die aus den angesehensten und erfahrensten Mnnern gewhlt wurden. Fr den Krieg wurde der tapferste der Fürsten zum Heerfhrer oder Herzog erhoben. Bei einigen Stmmen gab es auch Könige, die aus den durch groen Grundbesitz und alten Heldenruhm hervorragenden Geschlechtern erkoren wurden. An einem allgemeinen Kriege mute jeder wehrfhige freie Mann teilnehmen; das Aufgebot aller Wehrhaften hie Heerbann. Auf einzelnen Waffenfahrten begleitete den Huptling ein Gefolge von Jnglingen, die durch ein enges Band der Treue auf Tod und Leben mit ihm vereinigt waren. V 5. Religion. Der Gtterglaube der Germanen ging von der Natur-betrachtnng aus. Als hchster Gott wurde der Wind- und Sturmgott Wuotan oder Wodan (Odin) verehrt, der Gott der alldurchdringenden Luft, der Allvater und Weltlenker, der jeglichen Segen spendet und namentlich das hchste der Gter, den Sieg in der Schlacht, verleiht. Er thront in Walhall auf goldenem Hochsitz; zwei Raben auf seinen Achseln flstern ihm Kunde vom

3. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 87

1891 - Leipzig : Voigtländer
87 nhrten Rinder, Pferde und mancherlei Kleinvieh; Viehbesitz war des Deutschen einziger und liebster Reichtum. Die gewhnliche Ackerfrucht war Hafer; auch Gerste, Roggen und Weizen wurden gebaut, Rben, Rettiche und Flachs gezogen; edle Obstarten fehlten noch. (Das verbreiterte Obst war der Apfel.) Städte gab es nicht im Lande, denn so enges Zusammenwohnen widerstrebte dem Volke; es lebte aus zerstreut liegenden Hsen und in Drfern, deren Huser nicht aneinanderstoend Gassen bildeten, sondern, je von einem freien Platze umgeben, einzeln standen, roh aus unbehauenen Baum-stammen ausgefhrt und mit Schindeln oder Stroh gedeckt. 2. Dic Germanen, in alter Zeit aus Hochasien eingewandert, ein Zweig der groen indo-europischen Vlkersamilie, waren ein nnvermischtes, reines, nur sich selbst hnliches" Volk. Durch hohe, kraftvolle Gestalt, khn blickende blaue Augen und rotblondes Haar unterschieden sie sich von den sdlicher wohnenden Vlkern. Der Name Germanen, der wahrscheinlich Nachbarn" be-deutet, wurde ihnen in Gallien zuerst, dann von den Rmern beigelegt Der Name Deutsche ist erst um die Wende des 9. und 10. Jahrhunderts ausgekommen; bis dahin hatten sie selber keinen das ganze Volk umfassenden Namen, sondern nur Namen fr die einzelnen Vlkerschaften, in welche sie zerfielen. Dieser Vlker-schasten gab es eine groe Menge. Unter ihnen ragten im west-lichen Deutschland hervor: die Cherusker an der Weser, die Katten in Hessen, die Sigambrer an der Ruhr, die Friesen in Holland; im Osten war der Stamm der Sueben ausgebreitet, zu welchem die Semnonen in Brandenburg, die Langobarden am linken Elbufer bei Lneburg, die Vandalen am Riesengebirge, die Goten an der Weichselmndung gehrten. 59. Lebensweise und Sitte. Von hohem Werte sind die Berichte, welche zwei der grten Meister der Geschichtschreibung, die Rmer Csar (um 50 v. Chr.) und Tacitus (um 100 n. Chr.), von den Zustnden des deutschen Volkes erstatten, als es zuerst in die Weltgeschichte eintritt. der Lebensweise und Sitte der Germanen lautet 1. Casars Bericht: Jagd und kriegerische bung fllt der Germanen Leben aus. Schon von klein auf gewhnen sie sich deshalb an harte Strapazen und den

4. Vaterländische Geschichte - S. 2

1898 - Berlin : Nicolai
2 t 2. Peulschtands früheste Beschaffenheit. Zur Zeit der Geburt Christi war Deutschland ein rauhes, unfruchtbares Land. Dunkle Wälder und ausgedehnte Sümpfe, oft alte, verlassene Flußläufe, bedeckteu weite Strecken. Die Sonne vermochte nicht das Walddickicht zu durchdringen. Feuchte Nebel lagerten sich über der Erde und machten den Tag zur Nacht. Das Klima war rauh. — Auf dem urbar gemachten Boden wurden Gerste, Hafer, Flachs, Rüben und Rettiche angebaut. Der Wein wurde erst von den Römern eingeführt und heimisch gemacht. Der große Reichtum an edlen Metallen war noch unbekannt. Um den Besitz neu entdeckter Salzquellen führten heimische Stämme oft Krieg. Grasreiche Weiden boten Pferden und Rindern reichliche Nahrung. Den größten Reichtum bildeten jedoch die Wälder. In ihrem Dunkel bargen sie zahlreiche Jagdtiere, die längst verdrängt oder ausgerottet sind: Bären, Auerochsen, Elentiere und starke Raubvögel. Gegen sie zog der freie Deutsche in Zeiten des Friedens aus, um Mut und Kampflust zu stillen und für sich und die Seinen Nahrung und Kleidung zu beschaffen. f 3. Pie Niederlassungen. Zusammenhängende Dörfer oder gar Städte gab es in unserem Vaterlande noch nicht. Unsere Altvordern wohnten gern in einsamen Höfen, inmitten ihrer Ackerfelder. Solch ein umzäuntes oder von einem Wall umgebenes Gehöft war aus unbehauenen Baumstämmen erbaut, die Risse und Öffnungen wurden notdürftig mit Lehm und Moos ausgefüllt, die Dächer mit Schilf oder Stroh bedeckt. Das Innere bildete einen einzigen Raum ohne Zwischenwand. In der Mitte lag meist ein großer ausgehöhlter Stein, welcher den Herd, den geweihten Ort des deutschen Heimes, bildete. Am Herde war der Sitz der Hausfrau; über dem Herdfeuer gelobten sich die Freunde gern Treue; hier saß man auch im friedlichen Verein, um den Erzählungen der Alten zu lauschen. Fenster fehlten. Zum Entweichen des Rauches -befand sich im Dache eine verschließbare Öffnung. Als äußerer Schmuck des Hauses fieleu dem Fremden die Pferdeköpfe auf, die Überreste der dem Wodan geweihten Opfertiere. Neben dem Wohnhause lagen gewöhnlich Speicher, Stallung und Keller. Um das Haus herum dehnte sich das dem Freien gehörige Acker-, Wiesen- und Waldland aus. Die benachbarten Höfe schlossen sich zu einer Dorfgemeinschaft oder Markgenossenschaft zusammen. Das zwischen den Höfen gelegene herrenlose Weide- und Waldland wurde als Gemeinbesitz (Allmend) von allen gemeinsam benutzt; der Grundbesitz der einzelnen Familie, das Eigengut, hieß Allod.

5. Vaterländische Geschichte - S. 116

1898 - Berlin : Nicolai
neue Mittel schuf. Die Geschlechter mußten arbeiten im Schweiße ihres Angesichts, daß sie den Sand bändigten und festigten, den der Wind unter der Pflugschar fortwehte. Die Askanier waren alle bestrebt, das Glück und den Wohlstand der Mark zu fördern. Als sie in das slavische Land kamen, fanden sie zwischen Moor und Seen, in den Brüchen und dem Sande nur wendische Blockhäuser und Lehmhütten. Sie bauten da schöne Klöster, Dome mit gewaltigen Türmen von Granitquadern und Mauersteinen. Gegen achtzig Klöster sollen den Assaniern ihren Ursprung verdankt haben. Die meisten wurden mit reichem Grundbesitz ausgestattet. Vor allem fördernd wirkten die Klöster auf eine bessere Gestaltung des Landbaues. Für die Hebung der Wissenschaft und Volksbildung leisteten dagegen die Klöster der Mark nichts Bedeutendes, weil die Mönche selbst zumeist keine höhere Bildung besaßen. Unter den märkischen Klöstern stehen die Cistercienserklöster Lehnin und Chorin, die Grabstätten der askanischen Markgrafen, in erster Linie. Wie für Chorin, so war Lehnin das Mutterkloster auch für alle märkisch-lausitzischen Klöster. Unter der Herrschaft der Askanier erblühten weiterhin reiche und für die damalige Zeit mächtige Städte mit deutschen Freiheiten und deutschem Gewerbfleiß, deren Handel weit über Land und über die Meere ging. Die Flüsse waren daher mit reich beladenen Kähnen, die Straßen von Wogen und Karren mit Kaufmannsgütern angefüllt. Unter den Städten, die damals aufblühten, sind besonders zu nennen: Brandenburg, Havelberg, Spandau, Berlin-Kölln, Frankfurt. In der Bevölkerung des Landes waren Wenden und Deutsche überall gemischt. Die Deutschen überragten die Wenden weit an Bildung; mit ihrer Herrschaft erlangten deshalb deutsche Sitte, deutsches Recht und das Christentum überall die Oberhand. Den deutschen Kriegern, die ihm das Land hatten erkämpfen helfen, gab Albrecht der Bär die durch langjährigen Krieg verödeten Strecken zur Bebauung, den gemeinen Kriegsleuten gegen Zins, den Rittern gegen die Verpflichtung zu fernerem Kriegsdienste. Den wendischen Adel behandelte Albrecht aus gleichem Fuße mit dem deutschen; allmählich entstanden zwischen beiden Familienverbindungen. Diese wohl-bemessene Vermischung des beiderseitigen Volkstums erleichterte den wendischen Edlen die Annahme deutscher Sitten. — Den Kern der deutschen Bevölkerung bildeten die ackerbauenden und gewerbtreibenden Krieger. Zu ihnen gesellten sich die Ansiedler, welche aus den Ruf von den Vorteilen dieser Niederlassung aus allen Gegenden Deutsch-

6. Lehrbuch der Geschichte der Griechen und Römer für die oberen Klassen katholischer höherer Mädchenschulen - S. 74

1898 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 74 — freier Bauern ausgerottet. Marius und Sulla, Pompejus und Cäsar, Antonius und Octavian hatten nämlich nach einander die kleinen Grundbesitzer vertrieben, um ihre Veteranen anzusiedeln. So strömte in Rom ein besitz- und ehrloser Pöbel zusammen, der auf Staatskosten lebte. „Brot und Schauspiele!" dieser Ruf bezeichnete alles, was die entarteten Römer von den Gewalthabern verlangten.^ c/Die Sklaven. Wahrhast entsetzlich war das Schicksal der Sklaven. Ihre Zahl war viel größer als die der Freien; ein einzelner vornehmer Mann besaß oft mehrere tausend dieser Unglücklichen. Recht hatte kein Sklave zu beanspruchen; sein Herr konnte ihn nach Belieben peitschen, foltern und töten. Selbst vornehme Damen marterten ihre Dienerinnen bei der Toilette aus bloßer Laune mit ausgesuchter Grausamkeit. Am härtesten war das Los der Feldsklaven, welche auf den Landgütern das Feld bebauten und nachts in gefängnisartige Zellen gesperrt wurden.} 2. Geistiges Leben. Seit der Eroberung Griechenlands trägt das gesamte Leben der Römer ein griechisches Gepräge. Das Studium der griechischen Sprache, die Lektüre der griechischen Dichter, Redner, Geschichtschreiber und Philosophen war in den gebildeten Kreisen allgemein geworden. Zum guten Tone gehörte es auch, eine Bildungsreise nach Athen oder Rhobus zu machen und bort bei einem berühmten Lehrer der Beredsamkeit in die Schule zu gehen. Znm mindesten hielt sich jebe vornehme Familie einen gebildeten griechischen Sklaven als Erzieher bet Kinder (Pädagogen]) (hm beuttichften aber offenbarte sich der Sieg des hellenischen Geistes auf dem Gebiete der Kunst und Litteratur. a) Kunst. In der älteren Zeit Hatten die Römer nur wenig Sinn für die Künste gezeigt. Darin erfolgte jetzt ein gewaltiger Umschwung. In der Baukunst, die bislang nur praktischen Zwecken gedient hatte, vereinigte man mit dem etruskischen Gewölbebau den griechischen Sän len bau. Die zahlreichen Tempel, Theater, Paläste und Bäder, welche in dieser Zeit in Rom und in ganz Italien entstanden, zeigen den engen Anschluß an griechische Vorbilder. Die Bildnerei schuf Götterbilder. Grabdenkmäler und Statuen berühmter Männer ganz in griechischem Geschmacke. Ebenso zeigte sich der veredelnde Einfluß hellenischen Kunstsinnes in weitestem Umfange in der Pflege des Kunsthandwerkes. In Rom wie in den Provinzen wurden Haus- und Schmuckgeräte verschiedenster Art ebenso gefällig wie zweckmäßig gearbeitet. b) Litteratur. Noch folgenreicher wirkte Griechenland ein auf die Entwicklung der römischen Litteratur. Von einigen uralten religiösen Liedern und Heldensagen abgesehen, gab es überhaupt keine römische Litteratur bis in die Zeit des zweiten punischen Krieges. Dann aber blühten Epos und Drama zugleich auf. Livlus Andronlcns, ein Grieche, der früher Sklave gewesen war, übersetzte in einer noch rauhen und ungebildeten Sprache die Odyssee und zahlreiche griechische Tragödien und Komödien. | Sein Zeitgenosse Nävius

7. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 168

1897 - Leipzig : Baedeker
— 168 — e) Ausartung der Innungen. Viele Jahrhunderte hindurch haben diese Zunfteinrichtungen sich segensreich erwiesen; aber mit der Fortentwicklung aller staatlichen Verhältnisse haben sie nicht gleichen Schritt gehalten, so daß ihre Bestimmungen später als zu enge Schranken empfunden wurden, die gesprengt werden mußten. Aus schnödem Eigennutz war es nämlich dahingekommen, daß in den Städten nur eine sehr kleine Anzahl von Meistern geduldet wurde; in den Dörfern aber durfte sich kein Handwerker ansiedeln; denn jedes Dorf war für seinen Bedarf und Einkauf immer an eine bestimmte Stadt gewiesen. In die städtische Meisterschaft fanden indes nur solche Gesellen Aufnahme, welche darunter einflußreiche Verwandte hatten. Daher gab es eine sehr große Anzahl von Gesellen, die trotz ihrer größten Tüchtigkeit niemals Meister werden konnten, weshalb häufig in den Städten Gesellenaufstände vorkamen. Auch fremden Meistern war es nicht gestattet, ihr Handwerk in einer Stadt zu betreiben, wenn sie nicht in die betreffende Innung aufgenommen wurden. Schließlich wurde der Junuugszwang aufgehoben. Städteöündnisse. Die Hansa, a) Ursachen der Entstehung. Schon zur Zeit der hohenstanfischen Kaiser, die viele Kriege in Italien zu führen hatten und deshalb oft Jahre lang nicht in Deutschland sein konnten, war die Rechtsunsicherheit im Reiche groß geworden. Besonders gestatteten sich die Ritter allerhand Plackereien und Ungerechtigkeiten gegen die Kaufleute. Letztere kauften ihre Waren ein auf den großen Messen und Märkten in Frankfurt a. M., Köln, Leipzig, Breslau it. a. m. Wurden dieselben nun zu Schiff weiter befördert, so mußten an die Ritter, deren Burgen an dem Flusse lagen, Zölle entrichtet werden, oder hatte das Schiff gar, vorn Strome gedrängt, das Ufer berührt, so beanspruchte der Besitzer des Ufers die ganze Ladung als seine Beute. Geschah die Fortschaffung der Waren zu Lande auf Frachtwagen, so waren die Kaufleute nicht minder Fährlichkeiten und Erpressungen ausgesetzt. Die Verkehrsstraßen waren genau vorgeschrieben; wer davon abwich, um vielleicht einen Richtweg einzuschlagen, mußte hohe Strafe zahlen. Fiel der Wagen um, oder berührte nur die Achse den Boden, so verfiel ein Teil der Waren oder die ganze Ladung dem Wegebesitzer. Außerdem hausten in vielen Gegenden Räuber und Wegelagerer. Um sich gegen dieselben zu sichern, mußten die Kaufleute von den Herren des Landes sich das „Geleit" kaufen, d. h. eine Anzahl Bewaffneter, die sie gegen die Überfälle der Räuber schützen sollten. Häufig wurden die Kaufleute von Raubrittern überfallen, ihrer Waren beraubt und in feste Burgverließe geschleppt, aus denen sie nur gegen hohes Löfegeld freikamen. Um sich solcher Plackereien zu erwehren, schlossen die Städte
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