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Seiten des Flusses. Auf der rechten Seite liegen der Vatikan (ân), der Palast des
Papstes, und der Quirinal (â), der Palast des Königs von Italien. Rom ist un-
gemein reich an Kunstschätzen und Altertümern, wie sonst nur wenige Städte.
Aus der Römerzeit sind besonders das Forum und das Kapitol (ô), aus späterer
Zeit die gewaltige St. Peterskirche bemerkenswert. Südöstlich von Rom zieht
sich zu beiden Seiten der Tibermündung der Sumpfstreifen der Maremmen, noch
weiter südlich der ungesunde Landstrich der Pontinischen Sümpfe an der Küste
entlang; man ist jetzt beschäftigt, diese Fieberherde trocken zu legen.
3. In Unteritalien liegt die überaus fruchtbare und mit weichem Klima begabte
^ -r-
* isr
V'
Fig. 7. Rom, Engelsburg.
(Nach einer Photographie der Neuen photographischen Gesellschaft in Berlin-Steglitz.)
Landschaft Kampanien. Sie wird wegen ihrer Schönheit viel besucht, die sich
namentlich an dem Golf von Neapel mit den beiden vorgelagerten Inseln Capri (â,
Fig. 8) und íschia (sprich : iskia) zu einem prächtigen Landschaftsbild vereinigt.
Die Hauptstadt ist die Hafenstadt Neapel. (Taf. I.) Über die fruchtbare Land-
schaft, ihre Orangengärten, ihre Weingelände und die hochragenden Pinien erhebt
drohend der Vesuv sein Haupt. Mehrmals hat er Ortschaften verschüttet. Das
im Jahre 70 n. Chr. unter der Asche begrabene Pompeji (ê, Fig. 9) wird seit der
Mitte des 19. Jahrhunderts wieder ausgegraben. Neuere Ausbrüche haben die
Gestalt des Berges mehrmals verändert. t '
In Apulien bildet jetzt die Hafenstadt Brindisi (brin) den wichtigsten Platz.
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10. Von der Provinz Westfalen liegt ein Stück des Regierungsbezirkes Arnsberg,
die alte Grafschaft Mark, mit der Hauptstadt Hamm in dem Tieflande. Ferner
gehört ein Stück des Regierungsbezirkes Minden und der größte Teil des die frucht-
Fig. 18. Der Dom zu Cöln.
(Nach einer Photographie der Neuen photographisclien Gesellschaft in Berlin-Steglitz.)
bare Münstersehe Bucht erfüllenden Regierungsbezirkes Münster zur Tiefebene.
Außer Münster, der alten Bischofsstadt, das jetzt eine Universität besitzt, hat das
Münsterland nur kleine Ortschaften aufzuweisen, da es eine Ackerbaugegend ist.
Nur am Bande des Gebirges, wo sich der Industriebezirk mit seinen Kohlengruben
jetzt bis über die Lippe erstreckt, wachsen Großstädte empor.
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Rhein hinab, um das Wirkungsfeld seiner Jugend noch einmal zu betreten. Diesmal fand er Gehör unter den trotzigenfriesen; als er aber eines Morgens die Willigen taufen wollte, wurde er plötzlich von einem wilden Haufen überfallen und, das Evangelienbnch in der Hand haltend, erfchlagen. Äcit ihm fielen die meisten seiner Begleiter. Das geschah im Jahre 754. Einige treue Christen retteten den Leiche nnm und brachten ihn nach Fulda, wo er im Kloster bestattet wurde. Hier hat man auch später dem Apostel der Deutschen ein Denkmal gesetzt.
3. Das Älosterwesen.
Mit dem Christentum fand auch das Möuchswefen in Deutschland Eingang. Es entstand in Ägypten, indem fromme Menschen, die in der Welt schlecht zu werden glaubten, sich in die Einsamkeit zurückzogen. Bon hier aus
Abb. 3. Deutsche Mönche verbreiten das Christentum in Polen.
(Nach einem Gemälde tien Arthur Kampf. Photographie a. d. Verlag der Photogr. Union in München.)
wurde es nach Italien verpflanzt, wo ein Mann, mit Namen Benedikt von Nursia, bei Neapel ein Kloster gründete und feste Regeln für das Leben imb die Beschäftigung bet Mönche ausstellte. Bonisatins übernahm diese Einrichtungen und führte sie in Deutschland» ein.
Anfangs waren die Klöster nur einfache Holzbauten; später aber wurden viele aus Stein gebaut nnb nach dem Plane eines kundigen Mönchs so eingerichtet, daß sie meistens ein großes Rechteck bildeten. Im Mittelpunkte stand die Kirche. Auf dem Altare brannte Tag und Nacht ein mattes Licht; die Fenster waren bemalt, und an den Wänden und Stühlen waren Figuren von heiligen Männern angebracht, die von kunstsinnigen Mönchen ans Holz hergestellt worden waren.
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19 ß 9 J -^7
Kehrbmh der Keschichte
für
preußische Mittelschulen.
ütusqnbc für liunfcsstimeu gemischte Schulen.
tiuf Grund der Bestimmungen über die Neuordnung des Mttelschnlwesens in Preußen vom 3. Februar 1910
bearbeitet von
Friedrich Dorrat,
Mittelschullehrer.
Zweiter Teil.
Mit 50 Abbildungen und 3 Karten.
Preis, gebunden, 1 .<£ fio L,.
f ocu!l
Leipzig 1912. Verlag von G. F r e y t a g
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Dorrat Friedrich
Schindeln oder Stroh bedeckt. Erst in späteren Zeiten wurden sie ansehnlicher. Das Grundgeschoß bestand dann aus Steinen, während die oberen Stockwerke aus Holz und Fachwerk errichtet wurden.
Sie ragten etwas nach vorn vor, so daß die Straßen nach oben immer engerwurden und selbst am Tage dunkel blieben.
Die Häuser derreichen waren schönerund prächtiger; sie waren mit zierlichen Ecktürmchen und feinen Schnitzereien versehen. Am prächtigsten waren die Gotteshäuser; sie wurden in einem besonderen
Ltile er- $bb. 27. Köln am Rhein. Dorn von Westen,
baut. An- (Nach einer Photographie der Neuen Photogr. Gesellschaft A.-G. Berlin-Steglitz.)
sangs
herrschte der romanische oder Rundbogen st il; später kam der gotische oder Spitzbogen st il auf. Der Münster zu Straßburg und der berühmte Kölner Dom sind in diesen: Stile errichtet worden. Die mittelalterlichen Städte waren
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den Dom geführt, wo die Verhandlungen stattfanden. Man verlangte von ihm, seine Ansichten zu widerrufen, da sie mit den Lehren der Kirche nicht imeinklang ständen. Hns war jedoch dazu nicht zu bewegen. Deshalb wurde er^als Ketzer verdammt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. — Im Jahre 1417 wurde Martin V. zum alleinigen Oberhaupte der Kirche gewählt. Eine Reform der Kirche an Haupt und Gliedern kam nicht zustande: denn der neue Papst löste das Konzil 141-8 auf.
2. Die Hussitenkriege.
Als die Tschechen den Tod ihres geliebten Lehrers erfuhren, kam es unter seinen Anhängern, den Hussiten, zu wilden Empörungen. Sie versagten dem
Abb. 34. Eine Hussitenpredigt.
(Gemälde von K. F. Lessing in der Berliner Nationalgalerie. Mich einer Photographie.)
Könige Sigismund die Anerkennung, zerstörten Kirchen und Klöster und vertrieben oder ermordeten die Geistlichen, die an den Lehren der katholischen Kirche festhielten. Mit besonderer Wut verfolgten sie die Deutschen; das Deutschtum sollte in Böhmen vollständig vernichtet werden. Es waren also religiöse und nationale Gründe, die die Tschechen zu Gewalttaten reizten. Kaiser Sigismund wollte die Empörer strafen; mit einem großen Heere fiel er in Böhmen ein. Aber die Hussiten traten den Deutschen entgegen und schlugen sie, trotzdem ihr Bauernheer nur mit Schwertern, Spießen, Gabeln und Sensen bewaffnet war. Das gleiche Los ereilte noch mehrere Heere der Deutschen. ■— Nun unternahmen die Tschechen
D on at, Lehrb. d. Gesch. f. konfess. gemischte Mittelschulen, Ii. <
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Zufluchtsorte für den Krieg. Heinrich wollte aber auch den Ungarn später entgegentreten; es fmn also darauf an, ein tüchtiges Reiterheer zu schaffen. Deshalb trug er Sorge, die Zahl der Vasallen zu vermehren und sie noch mehr an den Dienst zu Roß zu gewöhnen. Sie mußten lernen, in größeren Geschwadern
Abb. 10. Heinrich I. geht über das Eis der Havel zum Sturm auf Brandenburg 928.
(Nach Lohineyers Wandbildern für den geschichtlichen Unterricht. Verlag der Vereinigten Kunst-Institute Aktien-Gesellschaft, vorm. Otto Troitzsch, Berlin.)
geschlossene Bewegungen auszuführen. Damit schuf Heinrich durchaus nichts Neues; er baute vielmehr das, was er schon vorfand, sorgfältig aus. Durch die Einführung des Lehnswesens waren die Krieger Berufskrieger geworden, die hauptsächlich zu Roß kämpften.
e) Heinrich drängt die Wenden zurück.
Die Slaven oder die Wenden waren immer noch ein unruhiges Nachbarvolk. Sie wohnten in kleinen Dörfern, die aus Lehmhütten bestanden und gewöhnlich in der Form eines Hufeisens um einen Teich gebaut wurden. Meistens waren sie Untertanen der Adeligen, die in Holzburgen hausten. Einen besonderen Stand der Freien gab es bei den Slaven nicht. Den Lebensunterhalt gewährte ihnen hauptsächlich der Ackerbau; doch trieben sie auch Viehzucht und Fischfang. In
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich_I. Lohineyers_Wandbildern Otto Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Berlin Holzburgen
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Lohmetiers_Wandbildern Otto Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Mailand Oberitalien Norditalien
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schaffen. Infolgedessen verließen die deutschen Professoren und Studenten Prag und gründeten die Universität Leipzig. Der Papst sprach über Hns den Bann und über Prag das Interdikt aus. Hus zog sich nach seinem Geburtsorte zurück und verlangte, vor ein allgenreines Konzil gestellt zu werden.
Das Konzil zu Konstanz hatte also eine dreifache Aufgabe zu lösen: es hatte die Kirchenspaltung zu beseitigen, über Hus zu entscheiden und eine Reform der Kirche durchzusetzen.
b) W i e löst das Konzil die Aufgaben?
Zuerst suchte sich das Konzil die absolute Macht in kirchlichen Dingen zu verschaffen, indem es den Satz aufstellte, daß es über dem Papste stehe und
Abb. 33. Palast der Päpste in Avignon.
(Ncich einer Photographie von Ad. Braun & Co. in Tornach.)
der Papst sich seinen Beschlüssen zu unterwerfen habe. Nun setzte es alle drei Päpste ab; aber nur zwei von ihnen erkannten den Beschluß an. Johann Xxiii., der von Italien nach Konstanz gekommen war, suchte durch Flucht die Beschlüsse hinfällig zu machen. Er wurde jedoch eingeholt und zur Abdankung gezwungen. Somit war die Kirchenspaltung beseitigt. — Nun trat das Konzil an die zweite Aufgabe heran. Hns hatte vom Kaiser eine Einladung erhalten, in der ihm freies Geleit für die Hin- und Rückreise versprochen worden war. Kaum war jedoch der Eiferer in Konstanz angelangt, so wurde er in ein dumpfes Gefängnis geworfen. Der Kaiser war anfangs darüber empört; aber die hohe Geistlichkeit suchte ihn unter dem Hinweise zu beschwichtigen, daß man einem Ketzer sein Wort nicht zu halten brauche. Endlich wurde Hus in
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Königsberg Berlin Dresden Berlin Hamburg Frankfurt Breslau Bremen Holland Guinea Groß-Friedrichsburg Königsberg Afrika Brandenburg Berlin Frankfurt Königsberg Duisburg Berlin Frankreich Frankreich Europa