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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 72

1847 - Berlin : Reimer
72 so wie in den sogenannten 7 und 13 Gemeinden Lei Vicenza und Verona auch deutsche, in Sicilien und Apulien griechische und albancsische Mundarten. — 28. Religion und Gesittung. — Die römisch-katholische Religion ist herrschend und fast allgemein; die übrigen Konfessionen werden geduldet (Walden- ser im westlichen Piemont). Das Erziehungs- und Schulwesen ist großentheils in den Händen der sehr zahlreichen, aber meist ungebildeten Geistlichkeit, und mit Ausnahme von österr. Italien, Lueca und Toscana auf einer sehr niedrigen Stufe; die zahlreichen sogenannten Universitäten sind first ohne Einfluß auf die Gesinnung und Bildung nicht nur des Volkes, sondern selbst der höheren Stände. — Daher in Italien, neben vielen natürlichen Talenten und Gaben, namentlich für die Kunst, große Unwissenheit selbst bei Personen höheren Ranges; — zu- gleich Mangel an wahrer Religiosität; Bigotterie das einzige Gegengewicht der Selbstsucht; — natürliche Mäßigkeit begünstigt die nationelle Vorliebe für den Müßiggang. — Vergleich des Jtaliäners mit dem Spanier und dem Franzosen! 29. Nahrungszwei ge. — Der Ackerbau bringt in Piemont, im Mailändischen, in Parma, Modena, Lueca, Toscana, Campanien und Sicilien in guten Jahren reichen Gewinn an Waizen, Mais und Reis; die „Malaria" noch mehr die Trägheit der Einw. beschränken ihn. Wein wird fast überall in großer Menge, doch nirgend, wenige südliche Lokale abgerechnet, in ausgezeich- neter Güte gewonnen; wichtiger die (Terrassen-) Kultur der Oliven, Kastanien und edlen Südfrüchte. — Die Viehzucht sehr bedeutend für alle Theile der Halbinsel; Hirtenlebcn und Wanderheerden im Apennin; schöne Rinder im Po- Delta und in den Ebenen überhaupt, namentlich im Parmesanischcn; wenig mittel- mäßige Schafe, mehr Ziegen, besonders auf dem Apennin und in Apulien; gute Pferde nur in Neapel; desto mehr Esel und Maulthiere; Büffel in den Marschen des Arno, der Tiber re.; selbst Kameele in den toskanischen Marenimen rc. — Seidenzucht wichtig, doch minder bedeutend, als in der Lonibardei; — wenig Bergbau; — Fischerei; — lebhafter Handel mit den rohen Produkten; — die gewerbliche Industrie hat sich dagegen meist nur an einzelnen Punkten (Turin, Genua, Florenz, Neapel u. a. großen Städten) einer regsamen Thätig- kcit zu erfreuen; — der Handel ist noch immer beträchtlich. — 30. Staatseinrich tungcn. — Die italiänischen Staaten haben, unähn- lich den deutschen, nichts Gemeinsames. Mit Ausnahme des Kirchenstaates, dessen Oberhaupt der Papst ist, bilden sie sämmtlich erbliche Monarchien; nur in Lucca, auf Sicilien und Sardinien '(d. h. den Inseln) und im Herzog- thum Genua haben die Stände einigen Antheil an der Gesetzgebung. — Das souveraine Fürstenthum Monaco steht unter dem Schutze des Königs von Sar- dinien, und die Republik San Marino (1 sszml., 8000,Ew.) unter den: des Papstes. — In Parma, Modena, Lucca und Toscana übt Oesterreich eine ans Verwandtschaft der regierenden Familien begründete Schutzherrschaft und in den Citadellen von Piacenza und Ferrara das Besatzungsrecht aus. — In Sardinien, Modena, Lucca, Toscana finden sich zweckmäßige V erw altu n g s grundsätze, weniger im Kirchenstaate und im Königreiche beider Sieilien, wo auch die Fi- nanzen in Verwirrung gerathen sind. Unter allen italischen Staaten ist Sar- dinien durch eine treffliche Kriegsverfassung der wehrhafteste; auch die tos- canischen Militair-Einrichtungen stehen in gutem Rufe, Parma, Modena, Lucca, selbst der Kirchenstaat sind dagegen militairisch unwichtig; Neapel's ansehnliches

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 73

1847 - Berlin : Reimer
73 Landhccr scheint nencrdings an Bedeutung ;u gewinnen. Die Scemacht hier wic in Sardínien und ini Klrchenstaat unbetráchtlich. (Bergleich Jtaliens mit Grofchriianaien in Bezug auf die Lage und bic See- und Handelsmacht beider Lándcr). V. G r i e ck> e n l a n b. ■ A. Topifche Verháltnisse. 31. Lage, Grenzen, und natmliche Beschaffenheit (Be- handlung wie oben angedeutet!) 32. Der Flacheninhalt des Konigreichs betrágt 868 seine vorzüglichsten B esta ndtheile sind: а) das Festland von Hellas (Li vadi en), 7provinzen; Athen, Hptstdt., Ii., F., H., Livadia, Theben (Thiva), Missolnnghi, F., Lepante, F.,H. б) Peloponnes (Morca), 11 Prov.; — Nauplia, F., H., Misi- tra, F., Korinth, F., Koron, F., H., Navarino, F., H., Tripolitza, Patras, F., H. e) Die Jnseln (6 Prov.), námlich Chalkis (Euboa oder Ne- groponte) mit dcrstdt. gl. R., F.; die westlichcn Spora den, und die nordlichen Cykladen; wichkig Hydra mit der gleichnamigen Stadt, und Syra mit Her Ni op o l i s. 6. Staats- und Volksverháltnisse. 33. Bevolkerung — 856000m.; daher 987 auf I suml.; die Hálfte der Bevolkerung im Peloponnes; am schlechtcsten bcwohnt Hellas, am besten die Jnseln. — 34. Abstammnng und Sprache. Die Mehrzahl der Bcwohuer sind Neu-Griechen, námlich Abkomm.linge der Alt-Gricchen mit slavischer n. a. Beimischung, doch so, da^ das ursprüngliche gricchische Geprágc in Sprache, Blnt und Sitten entschieden vorwaltet. Austcrdem cine erhebliche Zahl von Al- b anesern (Arnauten, Skipetaren, Thraziern), Bu lgaren und W lachen, die in Helias und im Peloponnes vorhcrrschen folien; sodann cine beschrankte von Türkcn (anf Euboa) und von dcutschen Kolonisten. 35. Religión und Gesittung. Die griechische Kirche ist die herrschende; alie übrigen sind geduldet. — Das durch cinc mchrhnndertjáhrige harte Skla- vcrci herabgewürdigte Bolk erwartet seine sittliche Wiedergcburt von der ncuen Ordnung der Dinge; bis jetzt nnr er'st Kcime des,Gnten, — ob sie Früchte briugen werden, fteht dahin; namcntlich in den Seestádten und Küstengegcnden ist die Entsittlichnng fehr writ gediehen; im Jnncrn Rohheit, abcr auch Kraft. 36. Nahrungszweige. Der Landban und alle Zwcige der physischcn Kultur (Ob>t-, Del- und Weinbau, Seidenzucht re.) sind vieler Berbefferungen und grotzer Erweiterungen sahig; die Biehzucht im Landinnern, Handel und Schiffsahrt auf den Küsten und Jnseln Haupterwerbsqnellcn. — 37. S taatseinrichtung en. Ein von den Schutzmáchten eingesetzter Konig ans dcutschem Blute theilt die gesetzgebende Gewalt mit den Bolksver- tretern; die Krone kann nnr ein Thronfolger griechischer Konfession erben. Die

3. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 287

1850 - Berlin : Heymann
287 Sommerhitze ihre Vieheerden auf diese hochgelegenen, durch kühlere Lüfte temperirten Bergflachen führen. Die Entwickelungsmomente des Volkslebens haben in der Plastik des Bodens, wie in der örtlichen Weltstellung der italischen Halbinsel ihr Substrat erhalten. In die Mitte der Culturwelt des Alterthums gestellt, siedelten von den nachbarlichen Gestaden der griechischen und spanischen Halb- insel frühzeitig pelasgische und iberische Völkerelemente nach Italien über. Aus der Vermischung der eingewan- derten Stämme mit den Aboriginern entwickelten sich man- nigfaltige Volkerfamilien, die um verschiedene Culturcentra gruppirt, erst in der Centralisation des römischen Staatsle- bens als Gesammtheit zusammengefaßt erscheinen. Auch nach den Stürmen, die die römische Weltherrschaft zerstörten, wurde Italien der Boden fremder Völkerniederlassungen. Von der Seite der Alpen sind es haupsächlich gethische und lom- bardische Stämme, später Araber, dann Normannen, die von Sicilien aus über die ganze Südseite Italiens eine mächtige Herrschaft begründeten. Auf dieser Vermischung der heterogensten Volksthümlichkeiten im Zusammenhänge mit den Wirkungen bedingender Natureinflüsse beruht die Zer- splitterung der gegenwärtigen Bevölkerung Italiens in eine mannigfache Zahl verschiedener Staatensysteme. Die Naturformen der Halbinsel. I) Die Massenerhebung des Apennin nach ihren Bestandtheilen. Der Apennin hängt an der Quelle des Tanaro mit den Alpen zusammen. Hier beginnt der ligurische Apen- nin, ein zu 2000' mittlerer Kammhöhe auffteigender Berg- rücken, den einzelne Gipfel, wie der M. Calvo, noch um 1000' überragen. Gegen die schmale Küste des ligurischen Meeres fällt das Gebirge steil, gegen Norden zur Ebene sanfter geneigt ab. Im Gebiet des Tanaro ist es die cultivirte 1000' hohe Hüggellandschaft von Montferrat, die sich tzem Apennin anlehnt, weiter ostwärts erreichen die Abfall- stufen desselben das Niederungsland der lombardischen Ebene. Die weitere Streichungslinie des Hauptrückens zieht von der Trebbiaquelle bis zu dem Gipfel des 6600' hohen

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 286

1850 - Berlin : Heymann
286 mitte, tief eingreifende Thalbildungen großer Landströme, für den Verkehr der entgegengesetzten Gestadelandschaften. Diese Hemmungen der Natur erzeugten daher frühzeitig eine Ge- schiedenheit des italischen Völkerlebens, das sich in kleine Staaten ohne ein gemeinsames Nationalinteresse zerstückelte. So blühte auf der begünstigtern Westseite eine Civilisation in der gedeihlichsten Entwicklung empor, wahrend die Ost- seite in einem Zustande gänzlicher Verkümmerung zurückblieb. Die Westküste hat größere Ströme, den Arno, die Tiber, den Volturno, aber auch dieser gesegnetere Theil Italiens vermag gegenwärtig nur eine auf räumlich beschränkte Cul- turlandschaften concentrirte Civilisation aus sich zu erzeugen. Diese erheben sich in oasenartiger Jsolirung zwischen über weite Strecken verbreiteten Maremnen, deren Verödung noch durch schwefelartige Dämpfe gesteigert wird, die aus der mit Sumpfflächen überdeckten vulkanischen Unterlage emporsteigen, und eine verpestende Atmosphäre erzeugen, die Unbewohnbarkeit und gänzliche Entvölkerung ganzer Kü- stenstriche zur Folge haben. Nach den Gesetzen physischer Abstufungen gliedert sich die Oberflächenbildung Italiens in vier Hauptregionen. Die erste ist die der Maremnen, diese die niedrigste Region ist der Civilisation nur temporär zugänglich. Nur das Heerdenleben ist es, das im Winter vom Hochlande in die gefrorenen Sumpfflächen der Küftenniederung herab- steigt. Die zweite Region, die der Ebene, bildet den eigent- lichen Boden der Cerealien. Diese nimmt in weitester Ver- breitung die ganze nördliche Breite der italischen Halbinsel ein. Hier in der Ebene der Lombardei ist eine allgemein verbreitete Agrikultur heimisch, die durch Güterverlheilung und Kunftgärtnerei die Ergiebigkeit des Bodens zu der höchsten Ertragfähigkeit steigert. Die dritte Region, das ansteigende Land, ist die Zone des Weinbaues, der Olivencultur, der Obstzucht, der Orange, endlich: Die vierte Region, die des Hochapennin, bildet kahle, nackte Plateauflächen. Waldarmuth charakterisirt diese Ge- genden, deren Kräuterbedeckung dieselben zu der eigentlichen Station der Hirten macht, die in der Zeit der schwülen

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 293

1850 - Berlin : Heymann
— 293 eigentliche Bedeutung einer verbindenden Mitte mit dem Festlande. Aus dieser Beziehung ging die gegenwärtige lombardische Bevölkerung hervor, ein Gemisch der altitali- schen Urbewohner mit eingewanderten celtischen, gothischen, longobardischen Stämmen. 3) Die italischeil Inseln. Italien hat durch seine mannigfach gegliederte Insel- welt eine wesentliche Bereicherung seiner Küsten erhalten. Diese erscheint analog der durch reichere Naturverhältnisse charakterisirten Westküste der Halbiilsel ausschließlich um diese gruppirt, während die gänzliche Jnselarmuth der öst- lichen adriatischen Seite ganz folgerecht nicht ohne Einfluß auf die Verkümmerung dieses Theils der Halbinsel geblie- den ist. i , Die Insel Sicilien. Nur durch die schmale Meer- enge von Messina vom Festlande gesondert, hat Sici- lien frühzeitig an der Geschichte seines Nachbarerdtheils Theil genommen. Auch die Natur dieser Insel ist eine der itali- schen verwandte. Unmittelbar an der Meerenge von Mes- sina erhebt sich ein Gebirgsrücken, die pelorischen Berge, der unter verschiedenen Namen westwärts zieht. Gegen die Nordseite fällt dieser 4000' Durchschnittshöhe erreichende Gebirgszug gegen die schmale Küstenniederung ab. Der südlichen Senkung lehnt sich eine etwa 1000' hohe Plateau- ebene an, eine wellige, vegetationsarme, äußerst spärlich cultivirte Hochfläche, die sich gegen S.w. in einer allmäli- gen Terrassenabstufung zu der fruchtbaren, von vielen kleinen Flüssen durchschnittenen Gestadelandschaft von Girgenti verflacht, und in der östlichen Berggruppe des Monte Laura noch 2200' M. H. erreicht. Die Gebirgsbildung Siciliens ist ein Produkt der Vulca- neität; diese offenbart sich am großartigsten an der Ostseite, wo der Kegel des Aetna über der Ebene von Catanea nur wenig Stunden vom Meere entfernt sich zu der Höhe von 10,200' emporthürmt. Eine an Südprodukten reich gesegnete Fruchtbarkeit macht diese Ebene zu der reichsten Italiens. Der Aetna, durch das Thal der Giaretta gegen Westen von dem Centralplateau, gegen Norden durch eine tiefe Senkung von den pelorischen Bergen getrennt, erhebt sich

6. Geographie für die unteren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 91

1867 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
Europa. 91 5. Die Zahl der Einwohner beträgt ungefähr 26 Mill. Die Sprache ist mit wenigen Ausnahmen die Italienische. Die herrschende Religion ist die katho- lische. In einigen Gegenden Italiens (besonders in dem nördlichen Theile und in Toskana) ist die Industrie bedeutend; in anderen Theilen ist sie fast unbekannt. 6. Italien umfaßt folgende Staaten: I. Das Königreich Italien. (5166 Ihm. mit 25 Mill. E.) Hierzu gehört ganz Italien, mit Ausnahme von zwei kleinen Staaten und den Inseln Corsika und Malta. Die Regierungsform ist beschränkt monarchisch. — Das Königreich besteht aus Theilen, die früher selbstständige Staaten waren oder zu andern (aus- wärtigen) Staaten gehörten; die Namen dieser Theile haben historisches Interesse und sind in der Ver- kehrssprache noch gebräuchlich. Es sind folgende: 1) Piemont mit Ligurien, nebst der Insel Sardinien. 2) Die Lombardei. 3) Venetien. 4) Das Herzogthum Parma und Piacenza. 5) Das Herzogthum Modena. 6) Das Großherzogthum Toskana. 7) Theile des Kirchenstaats. 8) Das Königreich Neapel mit Sicilien. Turin, am Po, eine sehr schöne Stadt. Seiden- manufacturwaaren. Universität. 180,000 E. Alessandria, hat eine starke Citadelle. 40,000 E. Genua, amphitheatralisch an dem nach der Stadt benannten Meerbusen. Die meisten Straßen sind eng, krumm und steil, aber die Stadt enthält viele prächtige Gebäude und Paläste. Sie ist stark be- festigt und treibt bedeutenden Handel. 130,000 E. Verona, hat interessante Ueberreste aus dem römischen Alterthum. 60,000 E.

7. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 13

1871 - Hannover : Hahn
Die nichtdeutschen Länder Europas. 13 §. 12. Klima und Produete. Zum Vorigen mag ergänzend bemerkt werden, daß das Gebirgsland Mittelitaliens rauh genug ist, um Bären und Wölfe zu beherbergen. Wegen der geringen Zahl und Ausdehnung der Ebenen, zum Theil aber auck in Folge der Unthätigkeit der Bewohner, bleibt auf der eigentlichen Halbinsel ein großer Theil der Oberfläche nnangebaut, große Gebirgsstrecken sind unbewaldet und der fruchtbaren Erddecke beraubt. Viehzucht ist darum auch hier, wie auf der Balkan-Halbinsel, vorherrschend. Schöne Pferde hat nur Neapel, gute Rinder die Ebene überhaupt und das Podelta insbesondere, Ziegen weiden heerdenweise ans den Apenninen, Büffel, von berittenen, lanzentragenden Hirten bewacht, in den Marschen des Arno und der Tiber. Da die Gewerbthätigkeit im ganzen unbedeutend, so beschränkt sich der Handel größtentheils auf die Ausfuhr von Rohpro- dneten, unter denen Wein, Oel, Südfrüchte, Marmor und Schwefel besonders zu erwähnen. §. 13. Bevölkerungsverhältnisse. Schon in früher Zeit haben Griechen die Küsten des südlichen Italiens (Großgriechenland) in zahlreichen Kolonien besetzt, In der Mitte der Halbinsel wohnten die eigentlich italischen Stämme: in der Ebene die Latiner, im Gebirge die Umbrer und Sam- niten, insgesammt fleißige und geschickte Banern, dcren Sinn vorzugsweise auf's Praktische gerichtet war, und dieser Sinn hat sich in der Heeres- und Staatseinrichtung des später so mächtigen Nömervolkes recht deutlich ausgeprägt. Weiter uordwärts war der Sitz der zum Seeraub geneigten Etrusker oder Tusker (Toseana). In der lombardischen Ebene traten seit 400 v. Chr. Gallier auf, von denen u. a. die Städte Mailand, Brcseia und Verona gegründet wurden. Von der kurzdauernden Herrschaft der m Folge der Völkerwanderung ein- gewanderten deutschen Stämme der G othen u. Long obarden (Lombardei) haben sich kaum noch einzelne Spuren erhalten. — Ihrem Ch arakter nach sind die Italiener ein mit Kunst- sinn und guten Verstandskrästen begabtes, in äußeren Dingen genügsames Volk; es fehlt ihm aber der häusliche Sinn und die zähe Beharrlichkeit der nördlicher wohnenden Völker Europas. Die Bildung liegt sehr im Argen; auf 1000 Menschen kommen 50 Elementarschüler, in Preußen 152. §. 14. Politische Ueberficht nach der Neugestaltung von 1859—1870. A. Das Königreich Italien hat auf einem Flächen-

8. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 50

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 50 — merke man sich namentlich den Fluß Rnbicon. In Mittelitalien lag die Provinz Latium, deren Einwohner Latiner hießen, und in ihr die Stadt Rom größtentheils auf dem linken Ufer des Tiber auf sieben Hügeln, unter denen man sich den Capitolinischen, Palatinischen, und Aventinischen merke. Andere Landschaften waren Etrnnen, ungefähr das heutige Toscana, Campanien, eine äußerst fruchtbare Provinz, die deßhalb das glückliche genannt wnrde, Samninm m den heutigen Abruzzen, von den tapfern und einfachen Sammten bewohnt, und in Unteritalien Apulien, südwestlich vom Sporn Italiens, nebs Calabrien. Ueber die Abstammung der ältesten Bewohner Italiens laßt sich nichts Sicheres sagen; die Hauptmasse der Bevölkerung bildete ein Stamm, der mit den Griechen sehr nah- verwandt war, weshalb sich anch in den Sprachen sehr viel Aehnlichkeiten finden und bte Religion beider Völker im Wesentlichen übereinstimmt, s° daß das oben von der griechischen Götterlehre Gesagte auch für die Römer gilt. Ein eigenthümlicher Gott war bei den letzteren noch bei 3 an ns, der Gott alles Anfanges und Beginnens, dessen Tempel im Frieden geschlossen, im Krieg dagegen geöffnet wurde. Auch die Hirtengöttin Poles und der Waldgott Silvanu« finden sich bei den Griechen nicht, wie denn der G°tt Saturuns nicht gan; dem gr.-ch» schen Chronos entspricht. Dieser Saturuns herrscht- zu der Zell !° erzählt die Sage, als auf Erden Friede und Glückseligkeit herrsch -n, die man das goldene Zeitalter zu nennen pflegt. .ll« er der Herrschaft der Welt dnrch feinen Sohn Jupiter beraubt war, floh er nach Latium und wurde dort König; zum Andenken au d.e gluck. [Wie Heit, die das «and unter feiner Regierung verlebte, feierten Römer alljährlich im December das Fest der Satnrnalien, an welchem die Sclaven für eine knrze Zeit Freiheit genoffen und sogar von ihren Herrn bedient wurden. Die Römer der aliejien Z waren ein einfaches Volk von strengen, oft rauhen Sitten, an_ har e Arbeit, an Ackerbau nnb Krieg gewöhnt. Dies änderte sich sie ch in der spätern Zeit sehr, so daß Schwelgerei und S.ttenlofiglett,ast bei keinem Volke mehr Platz gegriffen haben, als bei ihnen Uebr. gen« beherrschten die Römer nicht gleich im Mang a I I Italien, sondern eroberten sich in fortwährenden Kriegen da,selbe allmählich.

9. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 43

1868 - Elberfeld : Volkmann
43 Theil wieder in mehrere Provinzen. Als Grenze zwischen Ober- und Mittelitalien merke man sich namentlich den Fluß Rubicon. In Mittelitalien lag die Provinz Latium, deren Einwohner La- tiner hießen, und in ihr die Stadt Rom größtentheils auf dem linken Ufer des Tiber auf sieben Hügeln, unter denen man sich den Capitolinischen, Palatinischen und Aventinischen merke. An- dere Landschaften waren Etrurien, ungefähr das heutige Tos- kana, Campanien, eine äußerst fruchtbare Provinz, die deßhalb das glückliche genannt wurde, Samnium in den heutigen Abruz- zen, von den tapfern und einfachen Samniten bewohnt und in Unteritalien Apulien, südwestlich vom Sporn Italiens, nebst Calabrien. Ueber die Abstammung der ältesten Bewohner Italiens läßt sich nichts Sicheres sagen; die Hauptmasse der Bevölkerung bil- dete ein Stamm, der mit den Griechen sehr nahe verwandt war, weßhalb sich auch in den Sprachen sehr viel Aehnlichkeiten finden und die Religion beider Völker im Wesentlichen überein- stimmt, so daß das oben von der griechischen Götterlehre Ge- sagte auch für die Römer gilt. Ein eigenthümlicher Gott war bei den letzteren noch der Janus, der Gott alles Anfangesund Beginnens, dessen Tempel im Frieden geschlossen, im Krieg da- gegen geöffnet wurde. Auch die Hirtengöttin Pales und der Waldgott Silvanus finden sich bei den Griechen nicht, wie denn der Gott Saturnus nicht ganz dem griechischen Chronos entspricht. Dieser Saturnus herrschte zu der Zeit, so erzählt die Sage, als auf Erden Friede und Glückseligkeit herrschten, die man das goldene Zeitalter zu nennen pflegt. Als er der Herrschaft der Welt durch seinen Sohn Jupiter beraubt war, floh er nach La- tium und wurde dort König; zum Andenken an die glückliche Zeit, die das Land unter seiner Regierung verlebte, feierten die Römer alljährlich im December das Fest der Saturnalien, an welchem die Sclaven für eine kurze Zeit Freiheit genossen und sogar von ihren Herrn bedient wurden. Die Römer der ältesten Zeit waren ein einfaches Volk von strengen, oft rauhen Sitten, an harte Arbeit, an Ackerbau und Krieg gewohnt. Dies än- derte sich freilich in der spätern Zeit sehr, so daß Schwelgerei und Sittenlosigkeit fast bei keinem Volk mehr Platz gegriffen

10. Das Deutsche Reich - S. 173

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 173 — a. Welchen Zweck haben die starken Festungen des Reichs- laudes? Sie sollen den Franzosen den Einfall ins Deutsche Reich wehren, indem sie wichtige Straßen und Eisenbahnen ver- sperren, auf denen die Franzosen leicht ins Innere Deutschlands dringen können. Die Straßen, die Straßburg schützt, kennen wir bereits. Nenne und zeige sie noch einmal! Welche Wege aber schützt Metz? (Die, welche von Frankreich aus durch Lothringen nach Mannheim, Mainz und Koblenz führen! — Moselstraße!) — Welchen Zweck hatten die Festungen, als sie sich noch in den Händen der Franzosen befanden? (Sie sollten den Deut- schen den Einmarsch in Frankreich erschweren und den Fran- zosen den Einmarsch in Deutschland erleichtern.) Freilich haben sie im letzten Kriege diesen Zweck nicht erfüllt. Inwiefern? — Wie hat man dafür gesorgt, daß es uns in einem späteren Kriege mit unseren Festungen nicht ähnlich geht, wie es den Franzosen 1870 mit den ihrigen erging? (Verstärkung der Befestigungen.) b. Hatten denn die Deutschen ein Recht, Elsaß-Lothringen den Franzosen wegzunehmen. Gewiß! Die Franzosen hatten es ja erst stückweise von Deutschland losgerissen. Straßburg war von Ludwig Xiv. sogar mitten im Frieden geraubt worden. c. Welche bekannten Schlachtenorte liegen in Elsaß- Lothringen? (Weißenburg, Wörth, St. Privat, Gravelotteufw.) d. Was erinnert wohl noch heute in den Reichslanden an die französische Herrschaft? Noch heute reden viele Bewohner die französische Sprache. Dies ist besonders in Lothringen der Fall. „Dort erblicken wir auch in Kleidung und Lebensweise der Landbewohner noch viel französische Art. Die Männer tragen mit Vorliebe die blaue Bluse und die gezipfelte Mütze. Die Frauen schmücken sich gern mit der weißen Morgen- Haube und einem hellen, über die Brust gekreuzten Schulter- tuche. Die Wohnhäuser sind nicht sehr breit, aber von größerer Tiefe. Grüne Holzklappläden (Jalousien) schließen die kleinen Fenster. In der Hausflur weitet sich ein Kamin nischensörmig aus, in dem ein kupferner Kessel an einer Kette über dem Feuer hängt. In der Wohnstube aber fehlt vielfach der Ofen, dessen trauliche Nähe der Deutsche so ungern vermißt." (Schreyer.) — Allerdings ist französische Sprache und französische Art in den Reichslanden in Abnahme begriffen. Wie erklärst du dir dies? (Schule, Kirche, Militär, Verwaltung^) s. Wie gelangen wir auf dem kürzesten Wege von Dres- den nach Straßburg? (Dresden—leipzig—frankfurt — Straßburg, oder: Dresden — Chemnitz — Hof—würzburg — Heidelberg—straßburg.)
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