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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 161

1911 - Erfurt : Keyser
— 161 — hatten auch die Schweden wegen der zurücke gehenden Kayserlichen macht nicht lange zeit, als wurde beiderseits vom accord1) gehandelt und nach dreitägiger handelunge die stadt aufgegeben. Denen herren Schweden wurde gegeben zur rancion2) der stadt 16000 thlr. baargeld und 16000 thlr. an tuch und schuen, und wurde ein regiment Schwedische völcker in die stadt und auf die burgk geleget. Ehe die Schwed. armada von der stadt wegging, wurden vorher die ar-tollerey welches 100 stück geschüz waren hineingeführet, stunden so lange auf dem Anger bis sie mit guter manier konten nachgeführet werden. Das regiment volck solte zwart dem accord nach auf dem lande liegend bleiben und nicht in die stadt kommen, nachdem aber die Keyserliche armada sich zu nahe ins gehege begeben wolle, zog dasselbe anno 1637 den tag Mariae Lichtmes (2. Febr.) gegen abend als schone temmerunge war hinein und blieb so lange drinne bis der friede gemacht wurde. Falckenstein’sche Chronik. 53. Das Erfurter Friedensfeit. (1650.) Heuer zeigten die grünen Maien, mit Welchen man zu Pfingsten die Kirchen schmückte, zum ersten Male keine roten Blutströpschen mehr. Bisher Hatte man dieses traurige Himmelszeichen, das die Fortsetzung des unheilvollen Krieges verkünden sollte, in jedem Frühling neu an dem jungen Blätterschmuck der Birken erspäht. Der Frieden War Wirklich da! Er War nach dreißig langen Kriegsjahren endlich Wieder in Deutschland eingezogen. Die meisten der Lebenden freilich kannten ihn nicht, und die Wenigen Alten, welche noch lebten und die Schrecknisse des Krieges überdauert hatten, erinnerten sich seiner nur aus ihrer Jugend. Wie überall im deutschen Lande, so rüstete man sich Mitte September 1650 auch in Ersnrt, die Wiederkehr des Friedens festlich zu begehen. Nachdem die letzten Truppen der schwedischen Besatzung — 690 Mann mit 655 Frauen und 916 Kindern — aus mehr als 80 Wagen und mit 300 Pferden die Stadt verlassen hatten, begann auf Anordnung eines Hohen und Ehrbaren Rates ein Mehrtägiges Dankfest. In der Frühe des ersten Festtages donnerten die Wallgeschütze über die Stadt und weckten die Bürger aus ihrem ruhigen Schlafe. Doch nicht angstvoll horchten sie diesmal aus! In das Brüllen der Geschütze mischte sich kräftiger Posannenfchall. Wie Engelsgesang aus Himmelshöhen ertönte vom naben Kirchturm der uralte Lobgesang: „Allein Gott in der Höh' sei Ehr Und Dank für feine Gnade," l) accord Vergleich; 2) rancion — Lösegeld. i

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 172

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
fhrte fernen vertriebenen Bruder nach Madrid zurck. Als aber Napoleon infolge eines neuen Krieges mit Osterreich dos Land bevleffen mute erhoben sich die Spanier, unterstutzt von den Englndern, zu einem neuen Befreiungskampfe, der mit der endlichen Vertreibung der Franzosen im ^ohre 1814 endete. Der Sohn Karls Iv. kehrte als König Ferdinand Vii nach Spanien zurck. Krieg gegen den Kirchenstaat. 1809. Auel) der Papst Pius Vii. wollte die Kontinentalsperre in seinem Gebiete ittchi einfhren, ein Schutz- und Trutzbndnis mit Frankreich nicht eingehen und seinen Wohnsitz nicht nach Paris verlegen, um die Unabhngigkeit des apostolischen Stuhles nicht zu gefhrden. Napoleon hob deshalb im Jahre 1809 den Kirchenstaat, der frher schon mehrere Provinzen verloren hatte und seiner Kunstschtze be-raubt war. auf und lie den Papst, der der ihn den Bann ausgesprochen hatte, nach Fontaineblean in Haft bringen. Krieg gegen Hsterreich. 1809. 3ll Napoleon in Spanien beschftigt war, hielt sterreich den Zeitpunkt fr gekommen, seiner vollstndigen Unterdrckung vorznbeugeu. und erklrte an Frankreich den Krieg. Napoleon brach schnell nach den Rheinbundstaaten auf, drngte die sterreicher zurck und nahm Wien zum zweiten Male ein; auf dem Marchfelde wurde er dann aber in der Schlacht bei Aspern (1809)-besiegt und aus Wien znrckgeworsen. Die errungenen Vorteile der sterreicher gingen zwar schon bald durch den Sieg Napoleons bei Wagram (1809) wieder verloren, aber der Glaube au die Unbesiegbar-keit des Korsen war zerstrt. Im Frieden zu Schnbrunn mute sterreich Salzburg an Bayern. Galizien an das Groherzogtnm Warschau abtreten, die Kontinentalsperre einfhren und wurde durch den Verlust von Dalmatien und Istrien vom Meere abgeschnitten. Die Unzufriedenheit des deutschen Volkes der die Gewaltherrschaft Napoleons zeigte sich in verschiedenen Aufstnden und Einzelerhebungen. w ,r ie tiroler erhoben sich im Jahre 1809 unter ihrem heldenmtigen Anfhrer Andreas Hofer, dem Sandwirt von Passeier, dem sich der khne ^peckbacher und der Kapuzinerpater Haspinger anschlssen. Nach mehreren glcklichen Erfolgen (Sieg am Jselberg bei Innsbruck) und khnen

3. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 45

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 45 — Ein anderer Nachbar Schwedens war das Königreich Dänemark, zu welchem damals noch Norwegen gehörte. Der König hieß Friedrich Iv. — Schon längst hatten diese Nachbarn Schwedens den Zeitpunkt herbeigewünscht, wo sie einmal gemeinschaftlich würden über den mächtig gewordenen Staat herfallen können, um ihm wenigstens einige Federn auszurupfen. Peter der Große wollte an der Ostsee Besitz erlangen. Friedrich August von Polen begehrte Lievland, und der dänische König, Friedrich Iv., wollte Schleswig haben, welches einem Verwandten des schwedischen Königs gehörte. Dieser König aber war damals (Ende des 17. Jahrhunderts) Karl Xii., ein Jüngling von 16 Jahren, den man für beschränkt und unfähig hielt, solchen Feinden zu widerstehen. Diese hatten einen Bund mit einander geschlossen und fielen gleichzeitig über ihren Nachbar her. Daraus entwickelte sich ein langjähriger Waffenkampf, den man den Nordischen Krieg nennt. Zur schriftlichen Darstellung: 1. Beschreibe den Besitz Schwedens zu Anfang des 18. Jahrhunderts. 2. Erzähle von den Bemühungen Peters des Großen um die Kultur Rußlands. 3. Von welchen polnischen Königen ist die Rede gewesen, und was ist von ihnen erzählt worden? 4. Welche Mächte nahmen am Nordischen Kriege teil und was wollte jede von ihnen erwerben? 17. fortlwi. Karl xn. Als Karl Xii. von dem Bunde seiner Feinde hörte, war sein Entschluß rasch gefaßt. Ganz unerwartet landete er auf der Insel Seeland, wo die Hauptstadt der Dänen, Kopenhagen, liegt. Dadurch jagte er dem Könige, Friedrich Iv., einen solchen Schrecken ein, daß dieser sofort Frieden schloß und von dem Bündnisse mit Peter dem Großen und August von Polen zurücktrat. Nun ging Karl Xii. auf Peter von Rußland los. Dieser lag eben mit einem Heere von 80000 Mann vor der schwedischen Stadt Narwa am Finnischen Meerbusen und belagerte sie. Obgleich Karls Heer nur etwa den 10. Teil des russischen betrug, nahm er dennoch den Kampf au. ($» war am 30. November 1701. In weniger als einer Stunde war den Schweden ein leichter Sieg zu teil geworden. Eine Menge Kanonen und Kriegsgerät, fowie Tausende von Gefangenen fielen in des Siegers Hände. Überall war der jugendliche König voran. Beinahe wäre er in einem Moraste, den er durchritt, umgekommen. Stiesel und Degen mußte er darin im Stiche lassen. Peter war nicht mit in der Schlacht, denn von der Kriegführung verstand er wenig. Doch zeigte ihm

4. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 85

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 85 — Berghöhen richteten sie ihre sicher treffenden Büchsen auf Franzosen und Bayern und wagten Gut und Blut, um ihre alten Einrichtungen und ihren Kaiser wieder zu bekommen. An ihrer Spitze stand Andreas Hofer, Gastwirt im Passeyer Thale. Das war ein echter Tiroler, gesund, stark und mutig, fromm und von bestem Rufe im ganzen Tirol. Neben ihm war Speckbacher der angesehenste der Führer. Ein furchtbarer Kampf entbrannte. Die Bayern mußten Tirol räumen, und Hofer nahm als österreichischer Oberkommandant Besitz von Innsbruck. Als die Männer von Waffenstillstand hörten, wurden sie mißmutig, setzten aber den Kampfsort. Als jedoch der Friede in Wien geschlossen war, mochten sie nimmer daran glauben, daß ihr Kaiser wieder 2000 Q.-M dahin gebe, so lange noch ein Tiroler ans dem Platze sei, und sie kämpften weiter. Bald aber rückten die Bayern und Franzosen von 3 Seiten zugleich ein, Innsbruck wurde wiedergenommen, und der Aufstand war gebrochen. Hofer, auf dessen Kopf ein Preis gesetzt war, wurde in einem Versteck gefangen, nach der Festung Mantua gebracht und 1810 dort erschossen. *) Sein „guter Kaiser Franz" hatte ihn vergessen. Nach dem Frieden stand Napoleon auf dem Gipfel feiner Macht. Nur war er unzufrieden, daß feine Gemahlin nicht ans einem fürstlichen Hanfe sei. Er ließ sich daher von Josephine scheiden und verheiratete sich mit Marie Luise — der Tochter des Kaisers Franz I. von Österreich, das er eben so erniedrigt hatte. Das natürliche Gefühl wendet sich mit Entrüstung ab von solchen Schlangenwegen und Ränken der Staatskunst. — Als dem Kaiser nun 1811 ein Sohn geboren wurde, dem er schon in der Wiege den hochtönenden Namen eines „Königs von Rom" verlieh, da jubelten die Schmeichler hoch auf. Nun hatte ja Europa Hoffnung, daß Napoleons Herrschaft Bestand haben werde, und was sollte es dann für Not haben? Aber gerade jetzt war Napoleon seinem Falle sehr nahe, denn schon der weise Salomo spricht: „Stolzer Mut kommt vor dem Fall!" Zur schriftlichen Darstellung: 1. Was versteht man unter dem Rheinbünde? 2. Wie lange hat das römisch-deutsche Kaiserreich bestanden und welche Herrscherfamilien haben die Kaiserkrone getragen? 3. Welche Personen ragen aus der Zeit der'preußischen Erniedrigung mit Ehren hervor? 4. Erzähle den Aufstand der Tiroler. 31- Der nissw Mim. — Du Deutle Mkillmkrirg. Mit Kaiser Alexander von Rußland hatte Napoleon bisher immer Freundschaft gehalten. Er wollte ihm großmütig den Osten von Europa gönnen, verlangte für sich aber den Westen. Da sollte ihn jener an der Ausbreitung seiner Herrschaft nicht hindern. Aber dieses gute Einvernehmen 0 Oberstufe S. 170.

5. Vaterländische Geschichte - S. 71

1900 - Berlin : Nicolai
des großen Handelsbundes setzt man den Zusammenschluß Lübecks und Hamburgs im Jahre 1241. Schon früh hatten unternehmende Kaufleute im Auslande Handelsniederlassungen gegründet. Die wichtigsten Orte, an denen solche Niederlassungen bestanden, waren London, Nowgorod, Brügge, Bergen und Wisby (aus Gotland). Durch Verträge wurden den Kaufleuten in den Nachbarländern Vergünstiguugeu und Schutz zugesichert. Mit der weiteren Entwickelung des Handels bildeten sich an jenen Orten Kaufmannsgilden, die sich untereinander in Verbindung setzten. Diesen Verbindungen im Auslande folgten die heimischen Bündnisse der Städte. An Lübeck schlossen sich die wendischen Städte (Rostock, Wismar, Stralsund, Greifswald), an Hamburg die sächsischen (Hauptort: Braunschweig) an. Beide vereinigten sich bald darauf und nahmen auch die westfälischen (Köln) und die preußischen Städte (Danzig) in den Bund auf. Seit der Mitte des 13. Jahrhuuderts stellte die Hausa eine achtunggebietende Land- und Seemacht dar. In den Kriegen gegen die nordischen Mächte kämpfte sie siegreich, eroberte Kopenhagen und gewann entscheidenden Einfluß auf die Besetzung der Throne. In ihrer Blütezeit umfaßte sie gegen hundert Städte. Das Haupt des Bundes war Lübeck. Die gemeinsamen Angelegenheiten wurden auf den Hansatagen geregelt. Wie über seine Handelsniederlassungen, so führte der Bund auch strenge Aufsicht über seine Mitglieder und wachte u. a. darüber, daß das Ansehen des Buudes und des deutschen Handels nicht durch Verkauf minderwertiger Waren litt. — Von der Mitte des 16. Jahrhunderts ab verfiel der Buud. Im Reiche fehlte die einheitliche Macht, auf die er sich gegenüber den aufstrebenden nordischen Völkern hätte stützen können. Dazu hatte durch die Entdeckungen zursee derhaudel eine andere Richtung genommen.zwietracht riß in dem Bunde ein; an ein geschlossenes Zusammengehen war nicht mehr zu denken. Nach dem westfälischen Frieden versuchte man vergeblich, einen Hansatag zustande zu bringen. Die meisten Städte waren abgefallen und hatten sich der Fürstenmacht unterworfen. Nur die freien Reichsstädte Hamburg, Lübeck und Bremen erinnern noch an den Buud und an das, was er vollbrachte. e) Pie Wechtsvffege. 1. Gesetzbücher. Die Deutschen besaßen keine staatlichen Gesetzbücher, sondern sie urteilten nach der Überlieferung, dem Herkommen. Um der Unsicherheit, die auf dem Gebiete des Rechtswesens bestand, abzuhelfen, wurden im Anfange des 13. Jahrhunderts von Privatleuten schriftliche Aufzeichnungen des deutschen Rechts unternommen. L

6. Real-Buch für Volksschulen - S. 151

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
151 erhalten hatte, floh er voll Ingrimm nach Schweden, ermunterte die Regierune dieses Landes zu einem Kriege gegen Dänemark und liess sich überhaupt zu vielen Schändlichkeiten gegen sein Vaterland verleiten. Däne- mark verlangte Ülfeidt’s Auslieferung; da aber Schwe- den diesen beschützte, so zog eine dänische Armee in schwedische Lande. Sobald der schwedische König, der mit den Polen m einem Kriege verwickelt war, Nach- richt davon erhielt, schlois er Friede mit den Polen, eroberte sein früher verlornes Herzogthum Bremen wie- der, nahm Holstein, Schleswig und Jütland ein, ging über den zugefrornen Belt, nahm Kühnen, Langeland, Laaland und Falster in Besitz und landete auf Seeland. Ein kurzer Friede unterbrach den Krieg; doch die Schweden erneuerten bald wieder den Angriff, und Kopenhagen selbst kam durch eine sechsmonatliche Be- lagerung in die gefährlichste Lage. Allein wegen der tapferen Vertheidigung des Königs und der Einwohner, wie wegen der Hülfe einer holländischen Flotte, musste der schwedische König die Belagerung aufgeben, und es ward ein zweiter Friede zu Kopenhagen zum Nach- theil Dänemarks geschlossen. Die Noth des Landes war gross. Es ward zur Abheilung derselben 1660 ein Reichs- tag ausgeschrieben, und als man sich auf demselben nicht über die Mittel zur Absteifung der Noth ver- einigen konnte, stand man dem Könige die Alleinherr- schaft zu, damit er durch Uneingeschränktheit, die sonst durch die Macht des Adels nicht Statt gefunden hatte, das Land kräftiger regieren konnte. Durch das Königs- gesetz ward die Art und Ordnung der Erbfolge in den dänischen Landen bestimmt und festgesetzt, dass der König der augsburgischen Confession zugethan sein, keine Länder vom Reiche trennen, übrigens aber un- umschränkt regieren sollte. Friedrich 111. starb nach einer ruhmwürdigen Regierung in seinem 6lsten Le- bensjahre und überliess die souveraine Regierung sei- nem menschenfreundlichen, freigebigen, milden und gerechten Sohne Christian V. 16. Christian V. regierte von 1670 bis 1699. Er war der erste dänische König, welcher durch das Erbfolgerecht zur Regierung gelangte. Ein sehr wich- tiger Staatsmann unter Christian V. war Peter Sehn-

7. Real-Buch für Volksschulen - S. 136

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
136 zerrütteten Staat wieder aufzubauen. Magdeburg stieg verr schönere aus dem Schutthaufen empor, die Kriegsmacht gewann eine andere Gestalt, und durch die aus Frankreich ausgewan- derten Protestanten wurden die öden Felder zu blühenden Flu- ren umgestaltet. Durch die Schlacht bei Fehrbellin wußte er sich bei seinen Feinden in Achtung zu sehen. Sein Nachfolger Friedrich Iii. setzte sich 1701 die Königskrone auf, da sein Vater, ob zwar mit königlichem Ansehen, nur Kurfürst gewesen war. Friedrich Iii. liebte Pracht und Wissenschaft und sorgte besonders für die Verschönerung seines Landes. Sein Nach- folger Friedrich Wilhelm war ein Muster weiser Sparsamkeit und hielt seine Unterthanen strenge zur Arbeitsamkeit an. Friedrich der Große, auch als König Friedrich I!., wußte zu benutzen, was sein Vater erspart hatte, und bewies sich in einem 7jäh- rigen Kriege gegen mehre Mächte als ein großer Held. Er starb in seinem 47sten Regierungsjahre 1787 und hinterließ einen gefüllten Schatz und ein geübtes Heer. Friedrich Wilhelm Ii. ließ sich zum Kriege gegen Frankreich bereden, doch schloß er bald Frieden. Friedrich Wilhelm Iii. glaubte es seiner Ehre schuldig zu sein, sich den Forderungen Napoleons zu widersetzen; allein er verlor sein halbes Reich. Die Lage des Königs und des Volks ward immer bedrückter. Da erschien das Jahr 1813. Preußens Heldenmuth erwachte, und seine Heere kämpften für Preußens Freiheit und Ehre. 17. England hat seinen Namen von den Angelsachsen, welche, mit den Holsteinern vereinigt, im 5ten Jahrhundert n. Chr. dies Land, nachdem sie auf Bitten der Britten die Pikten und Skoten verjagt hatten, für sich behielten. Alfred der Große, ein König Englands, trug dazu bei, daß das Land mehr Gesetzmäßigkeit erhielt. Er sorgte für Volksschulen und die Versittigung seines Volks. Im Ilten Jahrhundert kam England in die Hände eines Eroberers. Innere Unruhen beun- ruhigten lange das Land, bis die Königin Elisabeth im 16ten Jahrhundert den Grund zu Englands Macht legte. Die Nie- derlande gehörten zur Zeit der Reformation einem König Spa- niens, Philipp Ii. Dieser verfolgte seine reformirten Unterthanen auf das grausamste. Elisabeth von England leistete den Ver- folgten Beistand, und die Niederlande rissen sich los von der spanischen Herrschaft. Philipp rüstete eine starke Flotte gegen England; allein die Flotte wurde theils geschlagen, theils durch Sturm vernichtet. Spaniens Macht sank, indem England sich

8. Volksschulenfreund - S. 196

1860 - Leipzig : Dürr
196 Sechste Abtheilung. Kurzer Abriß Wien. Auch zwei Kurfürsten von Sachsen, Friedrich August von Sachsen I. und Ii., waren 1697—1763 Könige von Polen; König Friedrich August 1807 Herzog von Warschau. Jetzt steht es unbedingt unter Rußland seit 1815. Der edle Kosziusko wollte 1794 dieser Nation die Freiheit erringen, jedoch unterlag er. Die Empörung der Polen 1830 wurde bald von Rußland unterdrückt. §. 26 204 Dänemark, Schweden und Norwegen (N. 300) sind ger- manischen Ursprungs und bis nach dem I. 900 wenig bekannt. Es waren rarihe, rohe Völker, vor deren Einfällen man zitterte. In Dänemark führte Canut oder Knut nach dem I. 1000 das Christenthum ein, beschämte die Schmeichler, welche äußer- ten, ihm könne Nichts widerstehen, durch die Fluth am Meere, der er obne Erfolg zu weichen gebot. Norwegen wurde 1380 mit dem Reiche vereinigt, kam aber 1814 an Schweden. Norweger hatten 861 Island und von da aus Grönland ent- deckt und bevölkert. Im I. 1397 wurden obige drei Reiche vereinigt, aber dieser Calmarische (Calmar in Schweden) Bund zerfiel 1523. 1478 Universität Kopenhagen. Unter Friedrich I. wurde die Reformation 1530 eingeführt. Unglück im dreißig- jährigen, und im Kriege gegen Schweden. 1773 wurde ganz Holstein eine Provinz von Dänemark. Durch die Verwickelung in den Krieg mit Napoleon wurde Kopenhagen von den Englän- dern drei Tage beschossen. 400 Häuser wurden zerstört, 1300 Men- schen getödtct. Helgoland ging verloren, sowie 1814 Norwegen. Schweden verdankt seine erste feste Begründung Gustav Wasa, der dem Blutbade, das Christian Ii., ein rachsüchtiger, katholischer Däne, dem die Schweden ungern gehorchten, angestiftet, wobei an deni Krönungsfeste 1520 in Stockholm, auf 100 eingeladene welt- licheund geistliche Große und außerdem noch 500 Schweden in an- dern Gegenden hingerichtet wurden, sowie der Verfolgung der Dä- nen fast wundervoll entging und nun König in Schweden wurde. Er regierte sehr löblich 1521 —1565. Gustav Adolph N. 249. Nach der Entthronung von Gustav Iv. 1809 nahm der letzte König aus dem Hause Wasa, Karl Xiii., 1810 ven franz. Marschall Bernadotte, den die Schweden als Helden und Menschenfreund hatten kennen gelernt, zum Adoptivsöhne an; man trat zu dem Bunde gegen Frankreich, Bernadotte wurde 1818 unter dem Namen Karl Xiv. Johann König, regierte

9. Die deutsche Kultur - S. 80

1907 - Leipzig : Brandstetter
kommen einheimischer Kaufleute zu verhindern. In Schweden, besonders in Schonen, waren deutsche Kaufleute in allen Städten eingebürgert. Zu Bergen in Norwegen war der wichtigste Stadtteil in den Händen der Deutschen; über dreitausend Kaufleute, Schiffer und Handwerker führten dort ein gewaltiges Regiment. Alljährlich fanden Generalversammlungen des Bundes — „Tagfahrten" — in Lübeck statt zur Beratung der gemeinsamen Angelegenheiten. Die Form des Bündnisses war eine ziemlich lose, von jedem Zwange möglichst freie. Der Beitritt erfolgte ohne besondere Verpflichtung, die Beschlüsse, Tagfahrten unterlagen bisweilen der Bestätigung durch die einzelnen Magistrate. Es gab weder eine gemeinsame Flagge, noch eine gemeinsame Münze. Gleichwohl hielten die Verbündeten jahrhundertelang fest zusammen und standen in allen Kämpfen unerschütterlich Schulter an Schulter. Dies war es, was der Hansa eine so weithin gefürchtete Macht verschaffte. Hundert Jahre dauerte die höchste Blüte der Hansa. Überall hatte sie Monopole und Freihäfen, und nur hanseatischen Schiffern erlaubte sie das Befahren der nordischen Meere. Wenn ein Bundesstaat sich den Anordnungen des Hansatages nicht fügen wollte, so traf ihn der gefürchtete hanseatische Bann. Zahlreich und siegreich waren die Kriege, die der Bund in seiner mächtigen Zeit führte. Kein König tonnte in Dänemark und Schweden den Thron besteigen ohne Zustimmung und Bestätigung des Hansatages zu Lübeck. Aber auch die Dauer der Hansa hatte ihre Grenzen. Die anderen Völker ließen sich den Druck, den die Hansa auf sie ausübte, nicht mehr gefallen. Schwere Schläge trafen den Bund rasch aufeinander. Der russische Zar eroberte Nowgorod und zerstörte die deutsche Niederlassung vollständig. Die niederländischen Städte trennten sich und nahmen den Handel nach England, Frankreich und Spanien allein in die Hand. Der Heringsfang ließ nach; denn die Fischzüge drangen nicht mehr in die Ostsee ein, sondern strichen fortan die schottische und niederländische Küste entlang. Die Könige von Skandinavien begannen der Hansa zu widerstehen und knüpften Handelsbeziehungen mit den Niederländern an. Dazu kam, daß in den Hansastädten selbst wieder die Zünfte sich erhoben und Anteil an der Stadtregierung verlangten und ihr Ziel nach vielen Kämpfen meist auch erreichten. Mit der Scheide des 15. und 16. Jahrhunderts begann der allmähliche Verfall der Hansa, und der Dreißigjährige Krieg bereitete ihr den völligen Untergang. Am Ende blieben nicht mehr als die drei Städte Hamburg, Bremen und Lübeck übrig, die auf dem letzten Bundestage im Jahre 1630 ihren Verein erneuerten und bis auf diesen Tag den Namen Hansastädte beibehalten haben. 80

10. Leitfaden für den Unterricht in der Weltgeschichte - S. 95

1879 - Striegau : Hoffmann
— 95 — Pruth eingeschlossen, allein der dnrch Peters zweite Gemahlin, Katharina, bestochene Großvezier schloß gegen das Versprechen der Zurückgabe Asows Frieden. Vergeblich bemühte sich Carl Xii. in Bender, dann bei Adrianopel, die Pforte zu einem neuen Kriege zu bewegen. Der König Friedrich August nahm unterdeß den polnischen Thron wieder ein, und auch England, Frankreich und Preußen betheiligten sich am Kriege. — 1714 kehrte Carl Xii. aus der Türkei zurück, .fiel aber, da er durch die Verhandlungen, welche Baron Georg Heinrich v. Görtz eingeleitet hatte, von der Hoffnung getäuscht worden war, Peter werde sich von seinen Feinden trennen, in Norwegen ein, wo er vor Friedrichshall seinen Tod fand. Statt des mehr berechtigten Sohnes der älteren Schwester, Carl Friedrich von Holstein-Gottorp, wählten die Schweden die jüngere Schwester Ulrike Eleonore, welche dem Reichsrathe fast alle Souveränitätsrechte einräumte und die Krone auf ihren Gemahl Friedrich von Hessen-Kassel übertrug. Der dem Adel verhaßte Georg Heinrich von Görtz ward hingerichtet. Das auf's Aeußerfte erschöpfte Land mußte den Frieden durch die schwersten Verluste erkaufen. Nachdem England bereits durch einen Beuteantheil abgefunden war, wurde Preußen 1720 im Frieden zu Stockholm ein Theil Vorpommerns eingeräumt und Dänemark die Erhebung des Sundzolls von schwedischen Schiffen zugestanden. Stanislaus Leseinski ward aufgegeben. Peter der Große aber setzte den Krieg fort, bis er im Frieden zu Nystadt (1721) die Abtretung Jngermannlands, Livlands, Esthlands und eines Theiles von Karelien erreicht hatte. — Das Ueber gewicht Schwedens im Norden ging aus Rußland über. Von Carls Xii. Nachfolgern ist am bedeutendsten der auf einem Maskenball getödtete, um die schwedische Literatur verdiente Gustav Iii. (von 1771—1792), welcher durch das Heer ohne Blutvergießen 1772 die Verfassung von 1720 stürzte. Während des mit den Russen begonnenen Krieges erreichte er durch einen Sieg über die durch jene aufgeregten Dänen 1789 die Aufhebung des Reichsrathes und größere Unumfchränktheit. Sein Plan, die Revolution in Frankreich zu bekämpfen, blieb durch seine Ermordung (29. März 1792, Ankarström) unausgeführt. Deutschland nach dem dreißigjährigen Kriege. Der deutsche Staatskörper, auf das Aeußerste durch den dreißigjährigen Krieg entkräftet, bestand damals aus mehr als 300 reichsunmittelbaren Gliedern, die alle ihr besonderes Interesse ver-
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