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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 161

1911 - Erfurt : Keyser
— 161 — hatten auch die Schweden wegen der zurücke gehenden Kayserlichen macht nicht lange zeit, als wurde beiderseits vom accord1) gehandelt und nach dreitägiger handelunge die stadt aufgegeben. Denen herren Schweden wurde gegeben zur rancion2) der stadt 16000 thlr. baargeld und 16000 thlr. an tuch und schuen, und wurde ein regiment Schwedische völcker in die stadt und auf die burgk geleget. Ehe die Schwed. armada von der stadt wegging, wurden vorher die ar-tollerey welches 100 stück geschüz waren hineingeführet, stunden so lange auf dem Anger bis sie mit guter manier konten nachgeführet werden. Das regiment volck solte zwart dem accord nach auf dem lande liegend bleiben und nicht in die stadt kommen, nachdem aber die Keyserliche armada sich zu nahe ins gehege begeben wolle, zog dasselbe anno 1637 den tag Mariae Lichtmes (2. Febr.) gegen abend als schone temmerunge war hinein und blieb so lange drinne bis der friede gemacht wurde. Falckenstein’sche Chronik. 53. Das Erfurter Friedensfeit. (1650.) Heuer zeigten die grünen Maien, mit Welchen man zu Pfingsten die Kirchen schmückte, zum ersten Male keine roten Blutströpschen mehr. Bisher Hatte man dieses traurige Himmelszeichen, das die Fortsetzung des unheilvollen Krieges verkünden sollte, in jedem Frühling neu an dem jungen Blätterschmuck der Birken erspäht. Der Frieden War Wirklich da! Er War nach dreißig langen Kriegsjahren endlich Wieder in Deutschland eingezogen. Die meisten der Lebenden freilich kannten ihn nicht, und die Wenigen Alten, welche noch lebten und die Schrecknisse des Krieges überdauert hatten, erinnerten sich seiner nur aus ihrer Jugend. Wie überall im deutschen Lande, so rüstete man sich Mitte September 1650 auch in Ersnrt, die Wiederkehr des Friedens festlich zu begehen. Nachdem die letzten Truppen der schwedischen Besatzung — 690 Mann mit 655 Frauen und 916 Kindern — aus mehr als 80 Wagen und mit 300 Pferden die Stadt verlassen hatten, begann auf Anordnung eines Hohen und Ehrbaren Rates ein Mehrtägiges Dankfest. In der Frühe des ersten Festtages donnerten die Wallgeschütze über die Stadt und weckten die Bürger aus ihrem ruhigen Schlafe. Doch nicht angstvoll horchten sie diesmal aus! In das Brüllen der Geschütze mischte sich kräftiger Posannenfchall. Wie Engelsgesang aus Himmelshöhen ertönte vom naben Kirchturm der uralte Lobgesang: „Allein Gott in der Höh' sei Ehr Und Dank für feine Gnade," l) accord Vergleich; 2) rancion — Lösegeld. i

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 172

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
fhrte fernen vertriebenen Bruder nach Madrid zurck. Als aber Napoleon infolge eines neuen Krieges mit Osterreich dos Land bevleffen mute erhoben sich die Spanier, unterstutzt von den Englndern, zu einem neuen Befreiungskampfe, der mit der endlichen Vertreibung der Franzosen im ^ohre 1814 endete. Der Sohn Karls Iv. kehrte als König Ferdinand Vii nach Spanien zurck. Krieg gegen den Kirchenstaat. 1809. Auel) der Papst Pius Vii. wollte die Kontinentalsperre in seinem Gebiete ittchi einfhren, ein Schutz- und Trutzbndnis mit Frankreich nicht eingehen und seinen Wohnsitz nicht nach Paris verlegen, um die Unabhngigkeit des apostolischen Stuhles nicht zu gefhrden. Napoleon hob deshalb im Jahre 1809 den Kirchenstaat, der frher schon mehrere Provinzen verloren hatte und seiner Kunstschtze be-raubt war. auf und lie den Papst, der der ihn den Bann ausgesprochen hatte, nach Fontaineblean in Haft bringen. Krieg gegen Hsterreich. 1809. 3ll Napoleon in Spanien beschftigt war, hielt sterreich den Zeitpunkt fr gekommen, seiner vollstndigen Unterdrckung vorznbeugeu. und erklrte an Frankreich den Krieg. Napoleon brach schnell nach den Rheinbundstaaten auf, drngte die sterreicher zurck und nahm Wien zum zweiten Male ein; auf dem Marchfelde wurde er dann aber in der Schlacht bei Aspern (1809)-besiegt und aus Wien znrckgeworsen. Die errungenen Vorteile der sterreicher gingen zwar schon bald durch den Sieg Napoleons bei Wagram (1809) wieder verloren, aber der Glaube au die Unbesiegbar-keit des Korsen war zerstrt. Im Frieden zu Schnbrunn mute sterreich Salzburg an Bayern. Galizien an das Groherzogtnm Warschau abtreten, die Kontinentalsperre einfhren und wurde durch den Verlust von Dalmatien und Istrien vom Meere abgeschnitten. Die Unzufriedenheit des deutschen Volkes der die Gewaltherrschaft Napoleons zeigte sich in verschiedenen Aufstnden und Einzelerhebungen. w ,r ie tiroler erhoben sich im Jahre 1809 unter ihrem heldenmtigen Anfhrer Andreas Hofer, dem Sandwirt von Passeier, dem sich der khne ^peckbacher und der Kapuzinerpater Haspinger anschlssen. Nach mehreren glcklichen Erfolgen (Sieg am Jselberg bei Innsbruck) und khnen

3. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 85

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 85 — Berghöhen richteten sie ihre sicher treffenden Büchsen auf Franzosen und Bayern und wagten Gut und Blut, um ihre alten Einrichtungen und ihren Kaiser wieder zu bekommen. An ihrer Spitze stand Andreas Hofer, Gastwirt im Passeyer Thale. Das war ein echter Tiroler, gesund, stark und mutig, fromm und von bestem Rufe im ganzen Tirol. Neben ihm war Speckbacher der angesehenste der Führer. Ein furchtbarer Kampf entbrannte. Die Bayern mußten Tirol räumen, und Hofer nahm als österreichischer Oberkommandant Besitz von Innsbruck. Als die Männer von Waffenstillstand hörten, wurden sie mißmutig, setzten aber den Kampfsort. Als jedoch der Friede in Wien geschlossen war, mochten sie nimmer daran glauben, daß ihr Kaiser wieder 2000 Q.-M dahin gebe, so lange noch ein Tiroler ans dem Platze sei, und sie kämpften weiter. Bald aber rückten die Bayern und Franzosen von 3 Seiten zugleich ein, Innsbruck wurde wiedergenommen, und der Aufstand war gebrochen. Hofer, auf dessen Kopf ein Preis gesetzt war, wurde in einem Versteck gefangen, nach der Festung Mantua gebracht und 1810 dort erschossen. *) Sein „guter Kaiser Franz" hatte ihn vergessen. Nach dem Frieden stand Napoleon auf dem Gipfel feiner Macht. Nur war er unzufrieden, daß feine Gemahlin nicht ans einem fürstlichen Hanfe sei. Er ließ sich daher von Josephine scheiden und verheiratete sich mit Marie Luise — der Tochter des Kaisers Franz I. von Österreich, das er eben so erniedrigt hatte. Das natürliche Gefühl wendet sich mit Entrüstung ab von solchen Schlangenwegen und Ränken der Staatskunst. — Als dem Kaiser nun 1811 ein Sohn geboren wurde, dem er schon in der Wiege den hochtönenden Namen eines „Königs von Rom" verlieh, da jubelten die Schmeichler hoch auf. Nun hatte ja Europa Hoffnung, daß Napoleons Herrschaft Bestand haben werde, und was sollte es dann für Not haben? Aber gerade jetzt war Napoleon seinem Falle sehr nahe, denn schon der weise Salomo spricht: „Stolzer Mut kommt vor dem Fall!" Zur schriftlichen Darstellung: 1. Was versteht man unter dem Rheinbünde? 2. Wie lange hat das römisch-deutsche Kaiserreich bestanden und welche Herrscherfamilien haben die Kaiserkrone getragen? 3. Welche Personen ragen aus der Zeit der'preußischen Erniedrigung mit Ehren hervor? 4. Erzähle den Aufstand der Tiroler. 31- Der nissw Mim. — Du Deutle Mkillmkrirg. Mit Kaiser Alexander von Rußland hatte Napoleon bisher immer Freundschaft gehalten. Er wollte ihm großmütig den Osten von Europa gönnen, verlangte für sich aber den Westen. Da sollte ihn jener an der Ausbreitung seiner Herrschaft nicht hindern. Aber dieses gute Einvernehmen 0 Oberstufe S. 170.

4. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 171

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 171 — keines Wortes würdigten. Vielmehr erhielt er die niederschmetternde Antwort, daß er russischer Gefangener sei und sich nach Berlin zu begeben habe. 9. Sachsens Teilung. Sachsen ward zuerst von Rußland (Repnin), dann von Preußen verwaltet. Schwer hatte es in den Kriegen gelitten. Franzosen, Österreicher, Polen, Russen, namentlich die asiatischen Horden, die Kirgisen, Kosaken und Baschkiren, hatten das Land ausgesogen. Die Kassenscheine waren bis auf die Hälfte entwertet. Die fremde Regierung half, so gut sie konnte; aber doch mußte das erschöpfte Land noch 40000 Mann gegen Napoleon zusammenbringen, welche in Belgien und vor Mainz ehrenvoll stritten. Auf dem Wiener Kongreß wurde heftig über Sachsens künftiges Schicksal verhandelt. Endlich einigte man sich. Um Preußen für die an^ Rußland abgetretenen polnischen Gebiete zu entschädigen, ward Sachsen geteilt. 368 Geviertmeilen (20000 qkm) fielen als Herzogtum Sachsen an Preußen und der Neustüdter Kreis an Weimar, während der kleinere, aber dichter bevölkerte Teil dem König Friedrich August I. verblieb. Nach langem Zögern unterzeichnete dieser 1815 den ihn so tief schmerzenden Vertrag. Er trat dem Kriegsbunde gegen Napoleon, der die Insel Elba verlassen hatte, und dem neugegründeten Deutschen Bunde bei und kehrte in sein zerstückeltes Land zurück. Mit großer Freude ward er empfangen. Die Herzen aller treuen Untertanen fchlugen ihm in Liebe und Dankbarkeit entgegen. 10. Seine Letzten Lebens- und Regierungsjahre. Friedrich August I. mischte sich nicht in die äußere Politik eiu, welche er ganz und gar der heiligen Allianz überließ. Es war natürlich, daß er sich nach außen möglichst abschloß und vornehmlich gegen Preußen eine tiefe Abneigung zeigte. Um fo rühriger ward gearbeitet, das Wohl des verkleinerten Landes zu heben. In der Verfassung und Verwaltung wurde nichts von Belang geändert; nur die meißnische Stiftsregierung verlor ihre Selbständigkeit, und die Oberlausitz nahm jetzt teil an dem erbländischen Landtage. Der zerrüttete Staatskredit wurde bald wieder hergestellt, trotzdem 1816—1817 eine große Teuerung das Land schwer schädigte. Das Heer wurde fortan nur aus Landeskindern gebildet; gleichwohl behielt man die Stellvertretung noch bei. Da Annaburg an Preußen gefallen war, gründete der König in Struppen eine Soldatenknaben-Erziehungsanstalt. Um die Offiziere genügend vorzubilden, ward die Militärakademie und für die Oberleitung der Generalstab gegründet. 1818 feierte der schwergeprüfte Greis sein 50 jähriges Herrscherjubelfest, das unter allen Wettinern nur noch Heinrich dem Erlauchten

5. Teil 3 - S. 181

1893 - Leipzig : Brandstetter
— 181 — in einer zweitägigen Schlacht den Erzherzog Karl völlig anfs Haupt. Die Folge dieses Sieges war der Friede zu Wien 1809, in dem Österreich wieder 2000 Quadratmeilen seines Landes und mehr als drei Millionen feiner Unterthanen verlor. So stürzte der erste Erhebungsversuch das Land nur in tieferes Unglück. 2. Dev Volkskrieg itt Tirol. In diesem Kampfe Österreichs gegen Frankreich geben die Tiroler ein hochherziges Beispiel von Freiheus-und Vaterlandsliebe. Das schöne Bergland mit seinem braven Hirten- und Jägervolk war im Frieden von Preßburg 1805 von Österreich ein Bayern abgetreten worden, nachdem es Jahrhunderte lang mit dem Hause Österreich vereint gewesen war. Unwillig nur ertrugen die Tiroler das fremde Joch, und nie war die Hoffnung auf Rückkehr zum angestammten Herrfcherhaufe ausgegeben worden. Als der große Krieg von 1809 begann, rief Kaiser Franz Ii. alle feine Völker zu den Waffen. Auch die Tiroler vernahmen diesen Ruf. 2>(i Österreich auf Tirols Treue rechnen konnte, eilte es beim Beginn des Krieges, das Land zu besetzen. Kaum ließen sich seine ersten Truppen an den Eiugangspäffen blicken, so erhob sich das Landvolk und verjagte die bayerischen Besatzungen. Bald erklang die Sturmglocke bis in die fernste Gebirgsschlucht. Jede Gemeinde, jedes Thal trat unter die Waffen und wählte sich einen Führer. Es waren Jäger, Wirte und Priester, welche die Haufen führten. An die Spitze des Ganzen aber trat ein Mann, der um eines Hauptes Sänge die Menge überragte, dessen prächtiger, schwarzer Bart bis auf den Gürtel reichte: Andreas Hofer, der Sandwirt von Paffeier, ein Mann von hohem Ansehen bei feinen Landsleuten, fromm, schlicht, demütig, von großer Körperstärke und Tapferkeit. Er führte fein Volk zum Kampfe, zu einem heiligen Kampfe für Religion und Vaterland, für feinen Kaiser, für feine Berge und feine Freiheit. Feuerzeichen auf den Bergen kündigten die Stunde der Erhebung an. Die bayerischen und französischen Truppen wurden zurückgedrängt, die bayerische Besatzung der Hauptstadt Innsbruck nach tapferster Gegenwehr am Berge Jsel zur Ergebung gezwungen und Innsbruck selbst eingenommen. Indessen kam aus Italien ein kleines französisches Korps zur Hilfe heran. Von den Bauern aus allen Schluchten und von allen Höhen herab beschossen, sah es sich am Jfelberge nahe bei Innsbruck von allen Seiten umringt und mußte sich gleichfalls gefangen geben. Unter Glockengeläute und unendlichem Jubel zogen dann die ersten österreichischen Soldaten wieder in die Hauptstadt ein. Ganz Europa blickte mit Bewunderung auf die Heldenthaten eines Bauernvolkes, das in fünf Tagen das Land von feinen Drängern befreit, gegen 6000 Gefangene in feine Gewalt gebracht und, ohne den ^ieg durch irgend eine Grausamkeit zu beflecken, die alte Ordnung wieder hergestellt hatte.

6. Teil 3 - S. 189

1893 - Leipzig : Brandstetter
— 189 — Iii. Verknüpfung. 1. Österreichs Kriege gegen Frankreich 1800, 1805, 1809. a) Ursachen, b) Kriegsschauplätze, c) Verbündete, d) Schlachten, e) Friedensschlüsse. f) Friedensbedingungen, g) Folgen für Deutschland und Österreich. 2. Schill und Andreas Hofer. Beide haben dasselbe Ziel: Befreiung des Vaterlandes vom Joche der Fremdherrschaft. Beide suchen dieses Ziel durch dasselbe Mittel zu erreichen: den Volkskrieg. Beide haben denselben Erfolg: sie unterliegen der Macht des fremden Eroberers, weil sie zu schwach sind. Beide werden von ihrem Volke bewundert und geliebt; beide sterben den Tod fürs Vaterland; beide kämpfen so lange, bis Rettung nicht mehr möglich ist. — Schills Unternehmen ist tollkühn, vermessen, eigenmächtig, denn er hat nur wenige hundert Soldaten; auf Hofers Seite dagegen steht das ganze Tiroler Volk. Der Aufstand Schills wird vom König in den schärfsten Ausdrücken gemißbilligt; der Aufstand der Tiroler vom Kaiserhause begünstigt. 3. Schill und Herzog Wilhelm von Braunschweig. a) Ursache ihres Zuges, b) Verlauf desselben, c) Ausgang desselben, d) Berechtigung desselben. 4. Die Ereignisse des Jahres 1809. a) Erhebung Österreichs, b) Volkskrieg in Trol. c) Schills Zug. d) Herzog Wilhelms Zug. e) Die Wegnahme des Kirchenstaates — nach Ursache, Verlaus, Ausgang. Iv. Zusammenfassung. Geschichtliche Ergebnisse. '809 Österreichs Erhebung gegen Napoleon; unglücklicher Friede zu Wien. Der Aufstand der Tiroler, die Befreiuugsversuche Schills und Herzog Wilhelms von Brauuschweig. Napoleon nimmt dem Papste den Kirchenstaat. 1810 Anbreas Hofer wirb zu Mantua erschossen. Napoleons Heirat mit Marie Anise, Tochter Franz I. von Österreich. Tod der Königin Luise von Preußen. 19. Juli. Vereinigung Hollanbs mit Frankreich. Vereinigung des norbwestlichen Deutschland, Hamburgs, Lübecks, Bremens, Olbenburgs, Hannovers mit Frankreich. 1811 Napoleon wirb der langersehnte Thronerbe geboren.

7. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 200

1916 - Erfurt : Keyser
— 200 — Halter, General d'alton, zog sich mit der Besatzung ans den Petersberg und die Cyriaksbnrg zurück. Auch das Brühler und Andreastor blieben im Besitz der Franzosen. Die letzten verließen am 16. Mai 1814 die Stadt. — Erfurt war nun wieder preußisch. Eine der erstell und wichtigsten Aufgaben der Stadt war die Errichtung von Lazaretten für die erkrankten preußischen Soldaten. Viele Bürger nahmen auch an dem Kriegszng gegen Napoleon teil. Als Freiwillige eilten sie zu den Fahnen und bildeten Landwehr und Landsturm nach prenßischem Muster. Am 4. März 1814 wurden die freiwilligen Jäger in der Kaufmannskirche eingesegnet, und am 12. März marschierten sie nach Frankreich ab. Bereits am 25 März überschritten sie bei Oppenheim den Rhein. Aber schon in Nancy ereilte sie die Nachricht von Napoleons Gefangennahme und Verweisung nach der Insel Elba. Sobald der erste Pariser Friede geschlossen war, zogen die Heere der Verbündeten in die Heimat zurück. Dabei konnten die Bürger ihren geliebten König in Erfurts Mauern begrüßen. — Noch waren aber die Verhandlungen des Wiener Kongresses nicht beendet, als der Krieg von neuem ausbrach. Diesmal war die Teilnahme ain Kampfe für die Erfurter Landwehr und die freiwilligen Jäger weit ehrenvoller. Sie kämpften mit in der Schlacht bei Belle-Alliance und hatten Anteil an dem Ruhme dieses Tages. Der zweite Pariser Friede beendete den Feldzng mit Frankreich. — Durch den Wiener Kongreß, der am 8. Juni 1815 mit der Unter- zeichnung der Bundesakte endete, erhielt Preußen die größere Hälfte des Königreiches Sachsen: Merseburg, Gefell, den Thüringer Kreis und Henneberg. Es bildete daraus mit deu schon früher preußisch geweseneu oder gewordenen Gebieten im Nieder- und Obersächsischen Kreise (Magde- bürg, Grafschaft Hohnstein, Mühlhauseu, Eichsfeld, Stadt und Gebiet Erfurt) die Provinz Sachsen. Sie war eine von den 8 Provinzen, in die der preußische Staat durch die neue Verwaltungseinrichtung geteilt wurde. Ost- und Westprenßen waren damals noch eine Provinz. An der Spitze jeder Provinz stand ein Oberpräsident. Sie zerfiel in zwei oder mehr Regierungsbezirke. In der Provinz Sachsen wurden Regierungen in Magdeburg. Merseburg und „zu Erfurt in Thüringen" errichtet. Magde- bürg wurde zugleich der Sitz des Oberpräsidenten. Am 3. April 1816 trat die Regierung zu Erfurt ihre Tätigkeit au. In Nr. 2 des Amts- blattes vom 5. April 1816 verkündete sie, daß der Regierungsbezirk in nenn Kreise geteilt sei. Unter ihnen war der Stadtkreis Erfurt mit 14 500 Einwohnern und der gleichnamige Landkreis mit 12 588 Ein- wohnern. Anfangs waren Stadt- und Landkreis voneinander getrennt. Sie standen auch unter verschiedener Verwaltung. Später hielt man eine andere Ordnung für besser. Der Landrat wurde 1818 zugleich Ober- bürgermeister. Die Geschäftsführung der Kreise blieb aber getrennt. 1831 wurde die Vereinigung beider Ämter in einer Person wieder aufgehoben, und Erfurt wählte von nun an seinen eigenen Oberbürgermeister. Es geschah dies zum ersten Male 1833. Doch bildeten Stadt und Land bis zum Jahre 1872 einen gemeinschaftlichen Kreis. Am 1. Jannar 1872

8. Merkbüchlein für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 50

1899 - Halle a. S. : Schroedel
— 50 — 1807. e. Der Friede zu Tilsit. 9. Juli 1807. aa. Die Königin Luise suchte, Napoleon milder zu stimmen, bb. Die Länder links der Elbe wurden abgetreten, ee. Die Erwerbungen aus der zweiten und dritten Teilung Polens wurden abgegeben, dd. 120 Millionen Franks Kriegsentschädigung mußten bezahlt werden. 66. Preußen durfte nur 42000 Mann Soldaten halten. Aufgaben. Zeige, daß Preußen seinen Fall zum Teil selbst verschuldet hatte! Beurteile das Verhalten der Befehlshaber der preußischen Festungen' Sprich von Blüchers Heldenmute! Zeige Napoleons Hartherzigkeit! Sprich von der Auflösung des Deutschen Reiches! Zeige, daß Luise im Unglück groß blieb! Gieb an, wie Luise ihre Söhne zu wahren Männern erzog! Wie Preußen an seiner Erneuerung arbeitete. I. Ter König suchte, das Elend seines Landes zu milbmt. 1. Die Tilgung der Kriegsschuld. 2. Die Berufung tüchtiger Männer zu Staatsbeamten. U. Die Verbesserungen des Freiherrn von Stein. 1. Die Lage des Bauernstandes wurde verbesiert. a. Die Erbunterthünigkeit der Bauern wurde aufgehoben. b. Jeder durfte sich Rittergüter erwerben. c. Die persönlichen Dienste (Frohndienste) wurden abgelöst. 2. Die Gewerbefreiheit wurde eingeführt, und die Standesunterschiede wurden aufgehoben. 3. Die Städteordnung. a. Die Selbstverwaltung der Städte. b. Der Magistrat. (Besoldete und unbesoldete Stadträte. Oberund Bürgermeister.) c. Die Stadtverordneten. d. Kreisfreie Städte. 6. Die einzelnen Gebiete der Selbstverwaltung. (Anstellung der Beamten, Kirchen- und Schulbauten, Steuern, Sorge für Krankenhäuser, Straßen rc.) 4. Die Verbesserung der Staatsverwaltung. a. Einteilung in Provinzen. (S. S. 70.) b. Die einzelnen Ministerien. 5. Sorge für Volksbildung. (Volksschulen, Lehrerbildung, Turnen.)

9. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 673

1895 - München : Oldenbourg
160. Gottes Strafgericht in Rußland. 673 Und von der Hand die Binde . Nimmt ihm der Korporal. Andreas Hofer betet Allhier zum letzten Mal. Dann ruft er: „Nun, fo trefft mich recht! Gebt Feuer! — Ach, wie schießt Ihr schlecht! Ade, mein Land Tirol!" (Mosen.) 160. Gottes Strafgericht in Htußkand. ff Fast alle europäischen Staaten waren nach und nach von Napoleon abhängig geworden. Portugal und Spanien hatte er seinem Bruder Joseph, Holland seinem Bruder Ludlvig, Neapel seinem Schwager Murat, das neu errichtete Königreich Westfalen seinem Bruder Hieronymus gegeben. Der Papst war gefangen, der Kirchenstaat von den Fran- zosen besetzt. Österreich und Preußen waren durch große Lünderverlnste geschwächt. Napoleon stand auf dem Gipfel seiner Macht; aber seine Ländcrgier kannte keine Grenzen und bereitete ihm bald einen schmachvollen Untergang. In seinem Übermuts wollte Napoleon auch Rußland demütigen. Alle von ihm abhängigen Länder mußten Hilfstrnppen stellen; auch Preußen war gezwungen, 20000 Mann zil stellen und den Durchzug durch sein Land zu gestatten. Im Sommer des Jahres 1812 überschritt Napoleon mit vierhnnderttansend auserlesenen Kriegern zu Fuß und sechzig- tauscnd zu Roß, nebst 1200 Stück Geschützen die russische Grenze. Er hatte die besten Scharen ans allen Ländern Europas gesammelt. Die Russen zeigten sich in mehreren Schlachten zwar tapfer, aber sie mußten sich zurückziehen. In der mörderischen Schlacht an der Moskwa erlitten sie eine ungeheure Niederlage: 100000 Tote und Verwundete bedeckten das Schlachtfeld. Am 14. September zog der Sieger in Moskau ein, das die Einwohner freiwillig ver- lassen hatten. Seine Soldaten sollten hier Winterquartier nehmen und sich von den < Lesebuch für die 5.. 6. u. 7. Klaffe rapazen erholen. Aber des ' Besschule. J p

10. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 76

1907 - Detmold : Meyer
76 mit Napoleon. Dadurch stieg Napoleons Macht aufs höchste. Er machte neue Eroberungen im mittleren und südlichen Italien, unterwarf sich Portugal und Spanien und gab den unterworfenen Ländern seine Ver- wandten oder Generale zu Fürsten. Die Ost- und Nordostgrenze des eigentlichen Frankreichs bildete bis Wesel der Rhein und dann eine Linie von Wesel nach Lübeck. Das Jnselreich Großbritannien, das Napoleon im Kriege nicht bezwingen konnte, ließ er durch die Fe st land sperre seine überlegene Macht fühlen. In die Länder, die von ihm abhängig waren, durften keine englischen Waren eingeführt werden. Seine Zoll- beamten hatten Befehl, die Waren einfach wegzunehmen, die von Eng- land stammten. 7. Krieg von 1809. Österreich wagte im Jahre 1809 noch einmal einen Krieg gegen den Gewaltigen. In der Schlacht bei Aspern errang sein Heer einen herrlichen Sieg über Napoleon und zeigte damit der Welt, daß dieser doch nicht unbezwingbar sei. Doch konnte es ihm, da es ohne Bundesgenossen blieb, aus die Dauer nicht widerstehen; es mußte wieder Landgebiete abtreten. Napoleon erbat sich und erhielt außerdem die öster- reichische Kaisertochter Marie Luise zur Gemahlin, nachdem er sich von seiner ersten Frau hatte scheiden lassen. 4. Woröoten des Befreiungskampfes. 1. Napoleon nutzte seine gewaltige Macht rücksichtslos aus. Er und seine Feldherrn häuften Schätze aus, während die Völker unter den Folgen der Kriege und der Festlandsperre seufzten. Der Gewaltige ließ seine neuen Untertanen scharf überwachen; niemand durfte ein freies Wort gegen ihn sagen, und Zeitungen und Bücher sollten nur das bringen, was ihm zu- sagte. Dennoch regte sich hier und da der Freiheitsdrang der Völker. 2. Tiroler Aufstand. Im Jahre 1809 erhob sich das Tiroler Berg- volk gegen die Fremdherrschaft. Heldenkühne Männer stellten sich an die Spitze desselben: Andreas Hofer vom Sandhose im Passeiertale und Haspinger, ein Mönch, der mit dem Schwert in der Rechten und dem Kreuz in der Linken den kämpfenden Scharen voranzog. Die Helden errangen herrliche Siege über Bayern und Franzosen; gleichwohl mußte Kaiser Franz Tirol der Fremdherrschaft überlassen. Als Hofer den Kampf von neuem begann, wurde er gefangen genommen und zu Mantua er- schossen. . 3. Schill. Im Jahre 1809 wünschten viele Preußen, ihr König möge einen Bund mit Österreich abschließen, was diesem aber damals un- möglich war. Da versuchte der Major Schill, mit seinem Husaren- regimente auf eigene Faust den Österreichern zur Hülfe zu kommen. Auf dem Zuge von Berlin zur Elbe vergrößerte sich die Zahl seiner Truppen von Tag zu Tage. Aber die französische Übermacht drängte ihn nach Norden zurück, so daß er sich in die Festung Stralsund zurückziehen mußte. Hier entstand eil: furchtbarer Kampf, in dem Schill mit vielen seiner Leute siel. Die gefangenen Soldaten Schills wurden zu Galeerensklaven gemacht; 11 Offiziere aber ließ Napoleon in Wesel erschießen. 4. Schar der Rache. Auch der Herzog Friedrich Wilhelm von Braun- schweig begann den Kampf gegen die Franzosen. Aus eigene Kosten sammelte er um sich eine Kriegsschar. In schwarzer Uniform, einen Toten- kops vor der Mütze, so zog diese Truppe, genannt die schwarze Schar der
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