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Glück begünstigte die meisten seiner Unternehmungen. Ihm wurde der Ruhm zu teil, mehrere Aufstünde zum Umsturz der von Sulla neubegründeten Ordnung niederzuschlagen. So überwand er den Nest der Marianer unter Sertorius in Spanien, rieb die von Crassns schon besiegten aufständischen Sklaven (Gladiatoren) unter Spartacus vollends auf und rottete das Unwesen der Seeräuberei aus. Da die Römer das Seewesen vernachlässigt hatten, hatten sich die Seeräuber zu einer gefährlichen Macht entwickelt. Sie brandschatzten die Küstenstädte, hielten Kornznfnhren zurück und vernichteten bei Ostia sogar eine römische Flotte. Zu ihrer Bekämpfung erhielt Pompejns unumschränkten Oberbefehl über das ganze Mittelmeer und alle seine Küsten 10 Meilen weit ins Land hinein. Er trieb die Seeräuber aus ihren Schlupfwinkeln und reinigte erst das westliche und dann das östliche Mittelmeer 67 von ihnen. Darauf kämpft er noch einmal gegen Mithridates, der fliehen muß und sich selbst tötet, und durchzieht siegreich Syrien und Palästina. Die Länder Kleinasiens und Syriens werden alle, teils als Provinzen, teils als Vasallenstaaten, dem römischen Reiche einverleibt.
§ 24. Während des Pompejns Abwesenheit zeigte die Verschwörung des Catilina so recht die Notwendigkeit einer starken Regierung. Catilina und seine Genossen wollten die Regierung an sich bringen, um in der Verwirrung, die sie anrichteten, durch Proskriptionen und Plünderungen sich zu bereichern. Der ruchlose Plan wurde indessen durch das kluge und mutige Verhalten des berühmten Redners M. Tullius Cicero entdeckt und vereitelt. 63
Niemand verstand die Zeichen der Zeit besser als Cäsar.
G. Julius Cäsar, geboren wahrscheinlich im Jahre 102, war ausgerüstet mit den seltensten Gaben des Geistes, ein großer Redner und einer der größten Feldherren aller Zeiten; dabei von großer Freundlichkeit im Umgange. Als Schwiegersohn des Cinna war er von Sulla proskribiert, aber wieder begna-
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Extrahierte Personennamen: Sulla Crassns Tullius_Cicero Cäsar Julius_Cäsar Cäsar Sulla
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§ 28. Der unbedeutende Lepidus kam bald mit Octa-vian in Streit, er wurde überwältigt und verlor seine Machtstellung. So blieben Antonius und Octavianns übrig, und es war die Frage, welchem von beiden die Alleinherrschaft zufallen würde. Denn neben einander zu regieren waren sie auf die Dauer nicht im stände. Schon mehrfach war ihr Verhältnis gestört gewesen, aber doch keine ernstliche Entzweiung eingetreten. Endlich machte Antonius eine Kriegserklärung von seiten des Oetavian nötig. Er entließ nicht nur seine Gattin Octavia, des Octavian Schwester, sondern verschenkte auch römische Provinzen an die Kinder der schönen ägyptischen Königin Kleopatra, von der er gänzlich beherrscht wurde.
So kam es zum Kriege, in dem die Ost- und Westhälfte der römischen Welt aufeinander stießen. In der Schlacht bei Aetium floh Kleopatra mit ihren Schiffen im entscheidenden 31 Augenblicke. Antonius aber eilte ihr nach, so daß seine Flotte wie das Landheer, von ihrem Führer im Stiche gelassen, geschlagen wurden.
Antonius und Kleopatra töteten sich nachher selbst; letztere weil sie den Octavian nicht für sich gewinnen konnte. Ägypten wurde römische Provinz. Octavian, der von seinem Adoptivvater den Namen Cäsar (Kaiser) annahm, vom Senat aber mit dem Titel August ns (der Erhabene) verherrlicht wurde, war jetzt Alleinherrscher des römischen Reiches.
Iii. Die Kaiserzeit.
§ 29. Augustus befolgte im allgemeinen die Politik Cäsars. Die Namen und Formen der Republik ließ er meistens bestehen. Indem er aber die wichtigsten Ämter in seiner Person vereinigte, hob er thatsächlich die Republik auf. Da er feine Mittelmeer-Monarchie mit Kraft und Klugheit regierte, fmv.chr.bis hatte die Welt während seiner Regierung Ruhe (Schließung "
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Extrahierte Personennamen: Antonius Antonius Antonius Antonius Octavian Cäsar August Augustus Cäsars
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den Elefanten scheuten, worauf ein Teil von Unter- und Mittelitalien sich mit ihm Verbündete. Die Römer hatten übrigens so tapfer gekämpft, daß Pyrrhns erklärte: „Mit solchen Soldaten wollte ich die Welt erobern". Er bot ihnen durch Cineas den Frieden an. Aber der Senat („Versammlung von Königen") lehnte ihn, von Appins Claudius zum Ausharren im Kampfe ermahnt, ab. Der römische Gesandte Fabricins ließ sich weder bestechen noch schrecken.
So wurde zum zweiten Male gekämpft bei As eulnm. Pyr- 279
rhus siegte zwar wieder, bekannte aber: „Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!" Gern ging er nach Sicilien, um den Griechen gegen die Karthager beizustehen, kehrte aber nach 2 Jahren nach Italien zurück, weil die Tarentiner immer mehr von den Römern bedrängt wurden. Dieses Mal wurde er aber bei Benevent geschlagen und ging nach Griechen- 275
land zurück (seilt Tod 272 in Argos). Nun mußten sich bald die Tarentiner und sämtliche Griechen Italiens Rom unterwerfen. Die Römer wurden somit die Herren der ganzen (eigentlichen) Halbinsel und suchten ihre Herrschaft durch Militärstraßen und Kolonien zu sichern.
Ii. Bon den punischen Kriegen bis zur Alleinherrschaft des Auguftus.
a. Kämpfe um die Weltherrschaft.
§ 13. Nach der Unterwerfung Süditaliens trachtete Roms Herrschbegierde bald auch nach dem fruchtbaren Sicilien, das zur größeren Hälfte damals den Karthagern gehörte. Karthago, um 800 von flüchtigen Phöniciern (Dido) gegründet, weshalb die Karthager auch Pnnier hießen, war schnell reich
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digt worden („In ihm steckt mehr als ein Marius!")- — Er reifte nach Rhodus, um sich in der Beredsamkeit auszubilden (Seeräuber), suchte sich dann durch Freigebigkeit die Gunst des Volks zu erwerben (Crassus verbürgt sich für ihn) und bekleidete eine Reihe der wichtigsten Ämter; zuletzt erhielt er auch gegen den Wunsch der Optimalen das Konsulat für das Jahr 59. Daß die Zeit der Republik zu Ende ging, sah er; aber noch war er nicht mächtig genug, um die Zügel der Regierung allein in die Hand zu nehmen. Daher vereinigte er sich mit 60 Pompejus und Crassus zum ersten Triumvirat. Diese drei Männer (das Genie, der Ruhm und der Reichtum) teilten sich in die höchste Gewalt. Nach Ablauf seines Konsulats erhielt Cäsar die Provinz Gallien, Pompejus dagegen Spanien und Crassus Syrien'zur Verwaltung.
§ 25. Crassus fiel in einem Kriege mit den Parthern. Pompejus ließ die Verwaltung Spaniens von andern führen und blieb selbst unthätig in Rom. Cäsar erwarb sich in seiner Provinz frische Lorbeeren und schuf sich ein ihm ganz ergebenes Heer. Die Römer besaßen bis dahin von dem jenseitigen Gallien nur ein Stück im Süden bis zum Rhonestuß. 58—51 Cäsar unterwarf alles Land bis zum Ocean und bis zum Rhein. Die eindringenden Helvetier und germanische Scharen unter Art ob ist schlug er zurück, er überschritt zum Schrecken der jenseitigen Völker selbst den Rhein und den Kanal.
Ans diese Erfolge war Pompejus eifersüchtig. Als nun 49 seine Verwaltungszeit ablief, verlangte der Senat im Einvernehmen mit Pompejus, Cäsar sollte fetit Heer entlassen. Da Pompejus nicht dasselbe thun wollte, hatte Cäsar nur die Wahl zwischen Unterwerfung unter den Willen des Pompejus und Krieg gegen diesen. Statt der Einflußlosigkeit wählte er ohne Bedenken den Krieg und überschritt mit seinen Truppen („Der Würfel ist gefallen!") den Rubico. Damit eröffnete 49—45 er den zw eiten Bürgerkrieg. — Pompejus war nicht ge-
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Extrahierte Ortsnamen: Spanien Spaniens Rom Gallien Rhonestuß Rhein Rhein
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des Janustempels 1). Krieg wurde fast nur zu Sicherung der Grenzen geführt. Ein Eroberungskrieg wurde nur von Drusus und Tiberius gegen die Germanen unternommen. Doch waren die Erfolge desselben ganz vorübergehend. Denn der römische Statthalter Quinctilius Varus erlitt im 9. n. Chr.tentoburger Walde durch den Cheruskerfürsten Hermann eine schwere Niederlage. So blieb gegen Deutschland hin der Rhein die Grenze der römischen Herrschaft. Dieses Ereignis verdunkelte aber so wenig den Glanz der Regierung dieses Kaisers, daß man seinen Nachfolgern beim Regierungsantritt zurief: „Sei glücklich wie Augustus!"
§ 30. Die nächsten Kaiser, Tiberius, Caligula, Claudius, Nero, waren arge Despoten. Gegen den Letztgenannten erhob sich deshalb ein Aufstand, durch den endlich Vespasian auf den Thron gelangte, ein sparsamer, milder Fürst. Sein Sohn war Titus, „die Wonne des Menschen-70 geschlechts", der Zerstörer von Jerusalem. Während seiner Regierung erfolgte der Ausbruch des Vesuv, welcher Pompeji und Herkulanum verschüttete. Im 2. Jahrhundert waren Trajan, unter dem das Reich die größte Ausdehnung hatte, Hadrian, Antoninus Pius, Marcus Aurelius treffliche Herrscher. Dann aber nach 180 beginnt unaufhaltsamer Verfall. Gleichzeitig baut sich langsam und in der Stille, aber eben so unaufhaltsam schon eine neue Welt auf durch das Christentum. Der Apostel Paulus hatte es zuerst aus den israelitischen Kreisen herauszutragen unternommen und eine Anzahl christlicher Gemeinden in Kleinasien, Macedo-
i) Die Zeit des Auguftus war darum auch der Litteratur günstig. Man rechnet von Sullas Tode bis zum Tode des Auguftus ihre goldene Zeit. Die Beredsamkeit freilich verstummte nach dem Untergang der Republik. Die übrigen Zweige entwickelten sich zum Teil erst recht. Zu nennen sind besonders der Geschichtschreiber Titus Livius, die Dichter Vergil (Äneide), Horaz (Oden), Ovid (mythologische Erzählungen: Metamorphosen).
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siegreichen Legionen, um Euch zu sagen, da Ihr Euch um das Vaterland wohl verdient gemacht habt." Dem General Canrobert gewhrte er den Vorzug, diesen Triumphzug zu führen mit den Worten: Setzen Sie sich an die Spitze dieser Armee, die Sie Frankreich erhalten haben," und der neue Marschall von Frankreich, Pelissier, erhielt den Titel eines Herzogs von Malakoff. Das franzsische Volk, besonders das von Paris, hatte alle Ursache, sich in der gehobensten Stimmung zu fhlen. Im Mai 1855 wurde zu Paris die zweite der groen Weltausstellungen erffnet, die nicht nur eine Menge Besucher, unter ihnen die hchsten Hupter, in diese Weltstadt lockte, sondern auch die franzsische Industrie im glnzendsten Lichte zeigte und der franzsischen Eitelkeit schmeichelte. Jetzt nach der Heimkehr des siegreichen Heeres schwelgte man in den Heldenthaten der ruhmgekrnten Krieger, und als nun im Februar des Jahres 1856 der Friedenskongre in Paris erffnet ward, da ward es der Nation klar, da Paris der Mittelpunkt der Welt sei und da Frankreich unter der Leitung eines berlegenen Herrschergeistes seine hervorragende Stellung in Europa, sein prestige, wiedergewonnen habe. Noch war der Congre zusammen, als die Geburt eines Thronerben, des Prinzen Napoleon Eugen, diese glckliche Zeit des Kaiserreichs verherrlichte (16. Mrz 1856). Der Papst versumte nicht, dem neuen Kinde Frankreichs", wie der neugeborene Knabe nach altmonarchischem Brauch genannt ward, telegraphisch seinen Segen zu schicken. Der russische Bevollmchtigte, Graf Orloff, brachte schon am frhen Morgen in groer Uniform in den Tuilerien seinen Glck-Wunsch dar, der erste in der langen Reihe, die nun folgte; der Kaiser aber konnte nicht umhin, in seiner Antwort an ,,die groen Staatskrper" die Worte auszusprechen: da er trotz der einstimmigen Glcksrufe sich nicht enthalten knne, an die Geschicke derer zu denken, welche an demselben Orte und unter hnlichen Umstnden geboren worden seien". Als bald darauf der Friedensvertrag vollzogen war, konnte sich, wie bereits bemerkt, Napoleon fr den ersten Mann in Europa halten, fr den Schiedsrichter der europischen Politik.
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auch das Manifest des Kaisers angekommen, das unbedingte Unterwerfung forderte und den Einmarsch der russischen Trup-Pen ankndigte und auch Graf Jezierski meldete, da der Kaiser Unterwerfung auf Gnade und Ungnade verlange oder mit Krieg drobe. Nun wurde die polnische Streitmacht in und um Warschau aufgestellt, zu welcher Freiwillige aus allen Theilen des Landes mit Begeisterung herbeistrmten. Die Bewegungspartei verlangte jetzt, da Clopieki mit allen ver-fgbaren Truppen gegen Litthauen zge. Die Besetzung dieser groen Provinz konnte die polnische Streitmacht verdoppeln, und den Anschlu von Samogitien, Podolien und Volhynien nach sich ziehen, da alle diese Gegenden damals (Jan. 1831) von den Russen nur schwach besetzt waren. Allein Clopieki, immer noch in dem Wahne befangen, es lasse sich dem Czaren gegenber noch eine friedliche Vermittelung auffinden, weigerte seine Zustimmung. Man enthob ihn deshalb der Dictatur, wollte ihn aber verpflichten, den Oberbefehl der das Heer noch beizubehalten- Er lehnte dies ab, versprach aber dem neuen Oberbefehlshaber seinen Rath und dem Kampfe frs Vaterland seinen Arm nicht zu entziehen.
Der Reichstag erklrte am 25. Januar 1831 auf Antrag des Grafen Soltyk das Haus Romanow des polnischen Thrones verlustig, setzte eine Regierung von fnf Mnnern ein, in welcher Czartoryski Prsident und Lelewel der einzige Demokrat war, und bertrug dem Fürsten Radziwill den Heer-beseht. Wie Clopicki's Versumni, zur rechten Zeit in Lit-thauen einzurcken, durch Nichts wieder auszugleichen war, so lieen auch die folgenden, meist der demokratischen Partei ungehrigen Fhrer, in einem Kampfe, der mit dem Muthe der Verzweiflung gefhrt werden mute, unter diplomatischen Rcksichten die kostbarste Zeit zum Handeln ungentzt ver-streichen. Das polnische Heer war trefflich gerstet und von Begeisterung erfllt; tdtlicher Ha gegen Rußland beseelte die Offiziere und Soldaten, die vor Ungeduld brannten, sich mit den Russen zu messen. Aber unter den Generalen war kein Einziger, der die Stelle eines Generalissimus vollkommen auszufllen vermocht htte, und dazu kam noch ihre Uneinig-feit, die alle Tapferkeit des Heeres und Begeisterung des Volkes erfolglos machte.
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in ihm einen Charakter entwickelt, der sich in jede Lage des Lebens zu fgen wute, und seinen natrlichen Scharfsinn zu einem hohen Grade von Feinheit ausgebildet, mit dem er eine ausgebildete Welt- und Menschenkenntni verband. Zeuge des hchsten Steigens und des tiefsten Falles menschlicher Gre, hatte er, wenn auch persnlich ohne Furcht, sich einer gewissen Vorsicht und Bedchtigkeit des Handelns hingegeben und den Geist des Zweifels und des Mitrauens in irdisches Glck in sich aufgenommen. Ohne entschiedene Ueberzeugung und Richtung huldigte er einer klugen Berechnung der jedes-maligen Verhltnisse, war aber zugleich ein Gegner aller Unordnung und Gewaltsamkeit und stets zu Milde und Mensch-lichkeit geneigt. Obgleich den ltesten Regentenfamilien an-gehrig, war er in den Augen des Volkes nur ein Empor-kmmling, ohne jede Kraft und Gre, die das Heer oder die Massen mit sich htte fortreien knnen und die der Franzose von je her von seinen Herrschern zu fordern geneigt war. Wenn auch Ludwig Philipp weder die bevorrechteten Stnde, die ihm jedoch meist feindlich gegenber standen, noch die Massen, die aber erst fr das politische Leben heranzubilden waren, von sich entfernt hielt, so sttzte er doch seinen Thron vorzugsweise auf den gebildeten und wohlhabenden Mittelstand, die sogenannte Bourgeoisie, und gab in den ersten Jahren seiner Regierung viel auf die Gunst der Nationalgarde, in der er die vornehmste Sttze seiner Krone erkannte. Er richtete keinen Hof ein, der zwischen ihm und der Nation gestanden htte, und sein Privatleben blieb dasselbe wie zu der Zeit, wo er nur der erste Prinz von Geblt gewesen. Seine jngeren Shne wurden nach wie vor in den ffentlichen Anstalten erzogen. Er entlie die Schweizerregimenter und fhrte keine Haus-truppen ein, suchte aber das stehende Heer dadurch an sich zu ziehen, da er abwechselnd alle Regimenter zur Besetzung von Paris und der Umgegend herbeirief. Ueberall, wo Ludwig Philipp, der seine Ehre darein setzte, Brgerknig zu sein und zu heien, sich ffentlich zeigte, wurde er in der ersten Zeit mit Begeisterung aufgenommen, und Alles, mit Ausnahme der Anhnger Karls X., berlie sich der lieber ' Zeugung, an dem Ziele der mit 1789 begonnenen Umwlzungen angelangt zu sein.
Stacke, neueste Geschichte. 3. Aufl. 12
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Philipp Ludwig Philipp Ludwig_Philipp Ludwig Philipp Karls_X.
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Ideen mit auf den Thron, nach denen er Frankreich zu be-herrschen gedachte, und machte sich die Fehler seiner Vorgnger zu Nutzen, indem er sie zu vermeiden suchte. Whrend die demokratische Richtung des franzsischen Volkes auf der einen Seite freie Berechtigung des Talentes, Freiheit der Arbeit und des Verkehrs und allgemeines Stimmrecht verlangte, sollte auf der anderen alle Macht in der Hand des Kaisers vereinigt werden. Damit hing Beschrnkung der Kammern und der Presse nothwendig zusammen; Kirche und Klerus sollten geehrt, aber ohne Einflu auf die Staatsverwaltung dastehen. Die Frage der Anerkennung des neuen Kaiserthums erledigte sich leicht, da die meisten europischen Hfe froh waren, auf diese Weise dem drohenden Gespenste einer fran-zsischen Republik entgangen zu sein. England erkannte zuerst das neue Kaiserreich an; auch den brigen Mchten blieb nichts Anderes brig; am lngsten zgerten die Ostmchte. Der russische Kaiser Nicolaus, in seinem Hasse gegen das Volkssouverainettsprincip und in der Voraussicht, der demo-kratische Kaiser werde des Kriegsruhmes bedrfen, erkannte Napoleon Iii. zuletzt an, wobei er ihm die unter Monarchen bliche Anrede raon frere versagte und ihm nur den Titel mon ami gewhrte. Als sich Napoleon Iii. nach einer Ge-mahlin aus altfrstlichem Hause umsah, schlugen verschiedene Versuche, wie seine Bewerbungen um die Prinzessin Kariota von Wasa, fehl, worauf er sich am 30. Januar 1853 mit der aus altspanischem Grandengeschlechte entsprossenen Grfin Eugenie von Montijo vermhlte, einer Dame von hoher Schnheit, aber oberflchlicher Bildung, die in der Folge durch ihren frivolen Luxus auf dem Gebiete der Mode, so wie als Werkzeug der Klerikalen auf die franzsische Nation und ihre Geschicke einen verderblichen Einflu bte. Bei seiner Ver-whlung scheint er im Hinblick auf die erfahrene Zurcksetzung sich in stolzer Bescheidenheit einen Emporkmmling (parvenu) genannt zu haben. Um jedoch dem Auslande alle Besorgni vor Napoleonischen Eroberungsgelsten zu benehmen, erklrte er, mit Europa in Frieden leben zu wollen, wofern man der Ehre Frankreichs nicht zu nahe trete.
Dem Kaiser, der mit fast diktatorischer Macht ausgestattet war, stand ein Senat zur Seite, dessen Mitglieder reichlich
Stacke, neueste Geschichte. . Aufl. 21
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Extrahierte Personennamen: Nicolaus Napoleon Napoleon Kariota_von_Wasa Eugenie_von_Montijo
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Europa Frankreichs
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also eine selbststndige politische Existenz. In der Folge jedoch, als in Alexander Mitrauen und Argwohn gegen jedes unab-hngige Volksleben auftauchten, hatte er sich in Hinsicht auf Censur und Oeffentlichkeit der Verhandlungen im Reichstage zu manchen Beschrnkungen der Verfassung veranlat ge-funben. Indessen war die russische Regierung zu Alexanders Zeit immer noch mit einer gewissen Migung verfahren; anders aber gestaltete sich das Verhltni, als Kaiser Nico-laus den Thron bestieg, der zwar die ueren Formen der Verfassung bestehen lie, aber ihre einzelnen Bestimmungen fters verletzte.*) Was brigens ueres Glck, Ruhe und Wohlstand anbetrifft, so befand sich Polen unter russischem Scepter wohler, als zur Zeit seiner frheren Selbststndigkeit. Es herrschte Ordnung in der gesammten Verwaltung, und Unparteilichkeit in der Rechtspflege. Volksunterricht, Acker-bau, Handel und Kunstflei erfreuten sich der Begnstigung der Regierung. Aber alle diese Wohlthaten vermochten in den Polen die Erinnerungen an die verlorene Unabhngigkeit nicht zu erlschen. Man fhlte, da die verliehene Freiheit nur die Gnadenerweisung eines fremden Gebieters, kein sicher erworbenes Recht sei. Mit bitterem Schmerze gedachten die Polen ihrer frheren Selbststndigkeit, der Macht und Gre ihres alten Reiches und der glorreichen Thaten ihrer Ahnen; der Gedanke an die Theilungen ihres Staates, an Rulands Gewaltthtigkeiten erfllten den Geist der zertretenen Nation und forderte sie, wie ein blutiger Schatten, zur Wiederher-stellung der alten Herrlichkeit auf.
Wenn aber auch in allen Schichten der Gesellschaft eine russenfeindliche Gesinnung herrschte, so war man doch der Mittel und Wege, zu einer politischen Wiedergeburt Polens zu gelangen, verschiedener Meinung. Eine Partei, die beson-
*) In die Verschwrung beim Regierungsantritt des Kaisers waren auch einige hundert vornehme Polen verwickelt. Sie wurden einer Mi-litrcommission berwiesen, und erst auf die Beschwerden der Polen, deren Verfassung hierdurch verletzt war, vor den polnischen Senat ge-stellt. Die ffentliche Meinung sprach sich zu Gunsten der Angeklagten aus, und der Senat, eben so gesinnt, sprach sie frei. Diese Freisprechung rief den grten Unwillen in Nicolaus hervor, so da er mitrauischer und strenger gegen die Polen wurde.
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Mitrauen Alexander Alexanders
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