Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Vi
Vorrede zur ersten und siebenten Auflage.
durchgängige Selbstständigkeit der Darstellung gern verzichtet habe, so war ich dagegen bemüht, die Einheit des Tones und Wesens darunter nirgends leiden zu lassen, besonders aber in der sittlichen, politischen und religiösen Beurtheilung einen sicheren und festen Standpunkt durchweg zu behaupten und mich hierin von den im Einzelnen beachteten Autoritäten nirgends ganz abhängig zu machen.
Nicht ohne Ueberwindung großer Bedenken sind die neuesten Zeiten in den Bereich dieser Darstellung ausgenommen worden; folgende Betrachtung hat dabei den Ausschlag gegeben. So wenig der reiferen Jugend, wie dem übrigen Publikum sind die Bewegungen der jüngsten Vergangenheit im Einzelnen fremd; gerade der Zusammenhang der ganzen preußischen Geschichte aber giebt erst einen angemessenen Standpunkt zur Beurtheilung dieser Bewegungen. Die Darstellung dieser Geschichte würde daher für das historische und patriotische Bewußtsein in gewisser Beziehung ohne den nothwendigen Abschluß geblieben sein, wenn nicht das Urtheil der Leser von der früheren Geschichte auf die wichtigen neueren Vorgänge hinüber geleitet worden wäre. Für die Jugend insbesondere schienen mir derartige Andeutungen in dem hier vorliegenden Zusammenhange durchaus zweckmäßig und nützlich, um so mehr, als dieselbe jene Ereignisse anderweitig meist nur aphoristisch und von einseitigen Standpunkten besprechen hört.
Möchte das vorliegende Buch, wie es mit warmen patriotischen Gefühlen geschrieben ist, als ein willkommenes Hülfsmittel aufgenommen werden, um die Kenntniß unserer schönen und ruhmwürdigen Geschichte und damit lebendige Begeisterung für König und Vaterland verbreiten zu helfen.
Im Oktober 1854.
Vorrede zur siebenten Äufiage.
Der „Geschichte des preußischen Vaterlandes" ist in der vorliegenden siebenten Auflage ein Ueberblick über die Ereignisse der letzten drei Jahre, dieses wunderbaren Beitrags zu Preußens „Geschichte ohne Gleichen" hinzugefügt worden.
Weniger als bei irgend einem Zeitraume der neuesten Geschichte konnte es bei diesem zweifelhaft sein, daß derselbe auch alsbald in eine für die preußische Jugend und für die weitesten Kreise bestimmte Darstellung aufzunehmen sei. Wer möchte in einem preußischen Geschichtsbuche jetzt die Thaten von Düppel und Alfen, wer möchte Podol und Gitschin, Nachod, Trautenau und Königgrätz, wer den Feldzug der Mainarmee missen? Wie sollte man von der glorreichen Regierung König Wilhelm's, vom
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
.
— 45 —
Bätica zugewiesen worden, die Vorläufer der heutigen „Presidios". Von diesen aus führten die Straßen ins Innere, wo in der Nähe des heutigen Miknlsa die Kolonie Volnbilis lag; dort sind nenestens Ruinen von Aqnäducten und Bauwerken mit Thoren, Säulen u. s. w. nachgewiesen worden.
In Spanien hatte Rom seine Herrschaft über den Trümmern der earthagischen begründet und damit die über die früher
Fig. 17.
Ruinen eines römischen Aqnäductes bei Konstantine in Algerien.
unbezwnngenen iberischen und keltischen Stämme vereint; auch dieser historische Entwickelungsgang spiegelte sich in der Kaiserzeit noch lange wieder.
In der südlichsten Landschaft, der vom Bätis (dem heutigen Guadalquivir) durchströmten „Bätica", lag Gades, eine phöni-kische Gründung, wo man die alte Nationalität und den alten
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
— 49 —
empor, dessen ebenso günstige wie anmutige Lage am Ausfluß des Tagus (Tajo) ins Meer auch den Handelsverkehr belebte. Es ward die zweite Stadt der Provinz. Unter den nicht wenigen Mnnicipien, die im südlichen Portugal gelegen waren, ist Ebora (heute Evora) wegen der wohlerhaltenen Reste eines seiner Tempel hervorzuheben. Im übrigen Lnsitanien war der Küstenstrich von Lissabon nordwärts dichter besiedelt, während auf der anderen Seite das ranhe Estrellagebirge der Kultur Schranken setzte.
Im nördlichen und östlichen Spanien hatten die Römer ihre „diesseitige Provinz" eingerichtet, wie sie als die näher an Rom gelegene bezeichnet ward; oder die „Tarraconensische Provinz", wie sie nach der Hauptstadt Tarraco (heute Tarragona) hieß, welche „Neucarthago", den Waffenplatz des panischen Heldengeschlechtes der Barkiden, aus seiner dominierenden Stellung verdrängt hatte.
Tarraco war der Sitz des Landtags der Provinz, der aus den Deputierten der einzelnen Städte zusammengesetzt war und seine Beratungen mit einem Opfer zu Ehren des Augustus und der Roma begann. Der Altar, der auf Münzen abgebildet ist, war ein großer viereckiger Ban, architektonisch geschmückt mit Stierschädeln und Gewinden von Eichenlaub; auf der Vorderseite erscheinen ein runder Schild und ein Speer aufgehängt; wohl in Erinnerung an den eantabrischen Feldzug des M. Agrippa, während dessen Augustus krank in Tarraco darniedergelegen war.
Hier im nördlichen Spanien überwog noch lange das militärische Regiment, da die iberische Bergbevölkernng, die Stammväter der heutigen Basken, keineswegs ganz unterworfen war. In der späteren Kaiserzeit erblühten in der galläcischen Landschaft gleichwohl einige bedeutende Städte, darunter Bracarauguüa (heute Braga), das eine Zeitlang sogar mit Tarraco und mit Toletum (der Hauptstadt der Westgoten) um den Vorrang 'stritt; ein Brennpunkt römischer Sitte und römischen Lebens unter der sonst zähe
Jung, Rom Ii. 4
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer]]
Extrahierte Personennamen: Ebora Tarraco Augustus Eichenlaub M._Agrippa Augustus Braga
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Lissabon Spanien Tarragona Tarraco Spanien Rom
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
52
Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte.
1871 Jtan. 15—18. General Werder behauptet seine Stellung an der Lisaine gegen Bourbaki und beharrt in der Belagerung von Beifort.
18. Proklamation des deutschen Kaiserreiches im Schlosse von Versailles.
19. General Göben schlägt die französische Nordarmee bei St. Quentin.
28. Waffenstillstand zu Versailles. Bismarck. Favre. Die deutschen Truppen besetzen die Forts von Paris. Die französische Armee verbleibt kriegsgefangen in der Stadt.
Febr. 1. die französische Ostarmee flüchtet sich in die Schweiz. Beifort kapituliert Febr. 16.
17. die französische Nationalversammlung zu Bordeaux stellt Thiers an die Spitze der Regierung (—1873).
26. Friedenspräliminarien zu Versailles; März 1 Einzug der deutschen Truppen in Paris.
^lärz 18 ___ Mai 29. Aufstand der Kommunisten in Paris.
Versailles Sitz der französischen Regierung.
21. Eröffnung des ersten deutschen Reichstags durch Kaiser Wilhelm. Verfassung des deutschen Reiches vom 16 April. Fürst Bismarck Reichskanzler.
Mai 10. Friede zu Frankfurt zwischen dem deutschen Reiche und der französischen Republik. Eisass und Lothringen (mit Metz) kommen an Deutschland zurück.
Dritter Kursus.
Die Kulturgeschichte.
I. Das Altertum.
Ursprünglicher Glaube an den einigen Gott. Die Ueber-gänge von dem unstäten Hirten- und Jägerleben zum Ackerbau und zu festen Wohnsitzen.
4000 uralte Kultur in Ägypten, Babylonien, Baktrien» In^ (China). Allmähliche Ausbildung der Priesterherrschaft und des Kastenwesens. Ägyptische Pyramiden una Tempel; Hieroglyphen.
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Bismarck Thiers Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Versailles Versailles Paris Paris Paris Versailles Frankfurt französischen_Republik Lothringen Deutschland Babylonien Baktrien China
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Altertum, Mittelalter, Neuzeit
61
Die Römer.
Italien und seine ältesten Bewohner.*)
Italien ist die mittlere von den drei großen Halbinseln Südeuropas; fast in Form eines Stiefels streckt es sich in das Mittelmeer hinaus. Im Norden trennen es die Alpen von dem übrigen Europa; auf allen andern Seiten wird es vom Meere umspült. Vom Norden bis nach Süden wird es von einer Bergkette, den Apenninen durchzogen, von denen nach Osten und Westen zu eine Menge Flüsse sich ins Meer ergießen. Der bekannteste ist der Tiber; an ihm liegt Rom, früher auf sieben Hügeln. Den nördlichen Theil des Landes durchströmt am Fuße der Alpen der Po mitten in einer großen und fruchtbaren Tiefebene. Der Vesuv bei Neapel und der Aetna aus der Insel Sicilien sind als feuerspeiende Berge berühmt.
Die Natur hat Italien zu einem europäischen Lustgarten geschaffen. In den südlichen Theilen insbesondere herrscht fast ein immerwährender Frühling; ein stets blauer Himmel wölbt sich über die üppige Flur; milde Seelüfte kühlen in den heißen Tagen die Mittagsgluth. Das Land ist so fruchtbar, daß in vielen Gegenden zwei- bis dreimal geerntet wird. Außer Getreide und köstlichem Wein gedeihen Feigen, Zitronen, Oliven, Apfelsinen u. f. w. vortrefflich in großer Menge. Wegen solcher Fülle des Segens war diese Halbinsel von jeher nicht nur der Stolz seiner Bewohner, sondern auch das Land der Sehnsucht für den Fremden. Auch hat das graueste Alterthum schon der Gegend Zauber erkannt und gewürdigt. Als die Griechen, die feinen Kenner und Empfinder des Schönen, das Land entdeckten, wurden sie so entzückt von seiner Schönheit, daß sie in Schaaren die Heimath verließen, sich neue Wohnungen zu bauen am fernen Strande, und noch Jahrhunderte wallete die poetische Sage von den Wundern desselben hinüber nach Altgriechenland. Hierher versetzten seine Dichter die hesperidi-schen Gärten, hierher die elysäischen Gefilde, die ewig blühenden. Homer läßt seine Sirenen hier singen, an Neapels Küste zauberte seine Circe. Selbst der ernste »forschende Aristoteles« spricht von diesem herrlichen Lande wie von einer neuen Welt, von einem Eldorado.
Auch für Handel und Verkehr hat Italien eine überaus günstige Lage. Durch das Mittelmeer steht es nicht nur mit den gesegnetsten Ländern von Europa, sondern auch mit dem reichen Asien und Afrika in naher Verbindung.
Italien besteht aus drei Theilen: aus Oberitalien, Mittelitalien und Unteritalien oder Großgriechenland. Westlich
*) Nach mehreren Schriftstellern.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Homer
Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Südeuropas Europa Rom Neapel Sicilien Italien Altgriechenland Neapels Italien Europa Afrika Oberitalien Mittelitalien Unteritalien
— 140
fahrtsort mit dem Grabe des heiligen Apostels Jakobus, des Schutz-
Patrons von Spanien.
Bild 45. Granada: Der Löwenhos in der Alhambra.
7. Die baskischen Landschaften. Die Bewohner, Nachkommen
der iberischen Ureinwohner, haben seit Jahrhunderten ihre Sprache,
ihre alten Sitten und Gebräuche treu bewahrt. Bilbao, Handels-
platz. — San Sebastian, Festung und Seebad.
8. Navarra. Hauptort ist die starke Grenzfestung Pamplona
(27 000 E.).
9. Aragonien. Zaragoza am Ebro (92000 E.), Festung.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Apostels_Jakobus Apostels Sebastian
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Granada Alhambra Bilbao Navarra Pamplona Aragonien Zaragoza
Staatenbildung.
419
Ortschaften vor. Am schärfsten ist das genannte Gesetz auf
der Insel Sizilien zur Geltung gekommen, wo die 3ll-¿ Mill. Be-
wohner sich auf nur 500 Ansiedelungen verteilen, so dass auf jede
durchschnittlich etwa 7000 Bewohner kommen. Die Entstehung
grosser Ortschaften wurde auch durch die Art der Verteilung des
Grundbesitzes, der meist in den Händen Weniger ist, gefördert.
Die Ortschaften liegen vielfach, wie auch in Apulien, Umbrien und
Toskana, auf Bergpyramiden, weit ab von den Gärten und
Feldern in der Ebene. Diese Lage wurde häufig der grössern
Sicherheit halber gewählt. Die Vorfahren schrägten die Berg-
pyramide, die für die Anlage einer Siedelung ausgewählt wurde,
künstlich ab und befestigten sie noch durch cyklopische Mauern.
In manchen Gegenden wurden die Bewohner auch durch die
schlechten Gesundheitsverhältnisse der Ebene auf die Berge verwiesen.
Die Zahl grosser Städte ist ziemlich bedeutend. 3 Städte haben '/2 Mill. E.,
nämlich Neapel, Rom und Mailand, 2 Städte mehr als 250 000 E., nämlich
Turin und Palermo, 7 Städte und zwar Genua, Florenz, Venedig, Messina,
Bologna, Catania und Livorno mehr als 100 000 E. und noch etwa 10 Städte
mehr als 50000 E. Die mittlere Dichtigkeit der Bevölkerung ist bedeutend
und betrag schon 1881 109 auf 1 qkm. Sie war am grössten in Sizilien (137).
Es folgten Norditalien (132), Süditalien (111), Mittelitalien (86) und Sardinien (31).
10. Staatenbildung: Die staatliche Zusammengehörigkeit
und die staatliche Ordnung und Einrichtung.
Auf die Staatenbildungen, die auf der Apennin enhalb-
insel stattfanden, wirkten geographische Einflüsse stark
ein. Durch den Apenninenzug, der die Halbinsel der ganzen
Länge nach durchzieht, war eine Gliederung in viele Gebiete
gegeben. West- und Ostseite, Nord und Süd konnten ein Dasein
für sich führen. Die Trennung war aber keine so scharfe,
dass eine Zusammenfassung aller Staaten zu einem einheit-
lichen Reiche unmöglich gewesen war. Die Ähnlichkeit mit Griechen-
land, das niemals einen einheitlichen Staat gebildet hat, ist also
keine vollkommene. Die Bildung von Teilstaaten hat sowohl
im Altertum als auch in jüngster Vergangenheit zur Bildung eines
einigen Italien geführt. Im Mittelalter kam die Neigung zur
politischen Zersplitterung in der Entstehung von Städterepu-
büken, die, wie besonders Venedig, Genua, Mailand, Pisa,
Florenz, eine hohe Blüte erreichten, zum Ausdruck. Als Han-
delsstaaten gerieten sie miteinander in Kämpfe. Durch diese
beschleunigten sie ihren Untergang, der durch die Verschiebung
der Wege des Welthandels eingeleitet wurde. Die Teil-
staaten, die bis 1859, bis zur Wiedererlangung der politischen
Einheit, bestanden, lassen die natürliche Zusammengehörigkeit der
einzelnen Gebiete erkennen. Süditalien und Sizilien gehören zu-
sammen und bildeten das Königreich beider Sizilien. Sar-
27*
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Ortsnamen: Sizilien Apulien Umbrien Toskana Neapel Rom Mailand Palermo Genua Florenz Venedig Messina Bologna Catania Livorno Sizilien Norditalien Mittelitalien Sardinien Nord Altertum Italien Genua Mailand Florenz Sizilien Sizilien
Staatenbildung.
445
10. Staatenbildung: Die staatliche Zusammengehörigkeit
und die staatliche Ordnung und Einrichtung.
Aus dem Oberflächenbilde der Pyrenäen-Halbinsel heben sich
folgende Gebiete als besonders eigenartige heraus : das innere Tafel-
land, das Ebrogebiet oder Aragonien, das Gebiet des Guadalquivir
oder Andalusien und das westliche Küstengebiet. Diese vier
Gebiete haben in der That bei den Staatenbildungen die
Hauptrolle gespielt. Die Mauren oder Araber hatten in der
ersten Hälfte des Mittelalters den grössten Teil der Halbinsel in
Besitz genommen. Der Hauptstützpunkt ihrer Macht war Anda-
lusien. Nur in dem nördlichen und östlichen Gebirgsrande des
Tafellandes sassen Völker, die nie ihre Oberherrschaft anerkannt
hatten, und von dort aus begann ihre Zurückdrängimg nach S.
Schliesslich sahen sich die Araber auf Andalusien beschränkt, wäh-
rend auf dem Tafellande das Reich Castilien und im Ebro-
gebiete das Reich Aragonien entstand. Als diese beiden christ-
lichen Reiche sich vereinigten, konnten die Araber auch im S ihre
Herrschaft nicht aufrecht erhalten. Sie wurden schliesslich auch
aus Hochandalusien, der letzten Hochburg ihrer Herrschaft, nach
Afrika zurückgedrängt. Castilien war als der Kernstaat der
Halbinsel berufen, über diese bis zu den natürlichen Grenzen hin
zu herrschen. Über das westliche Küs tengebiet dauerte diese
Herrschaft aber nur kurze Zeit. Dort entwickelte sich Portugal
zu einem selbständigen Staate, der seine Selbständigkeit in der
Folgezeit umso leichter zu wahren wusste, als seine Entwicklung
eine ganz andere war. Während Spanien, das frühere Castilien.
durch die amerikanischen Kolonieen sich mehr und mehr zu einem
Militärstaate entwickelte, ward Portugal durch den Besitz der ost-
indischen Kolonieen ein Han dels Staat. So blieb es bis heute
neben dem viel grössern Spanien bestehen. Der Verlauf seiner
Grenze fast parallel zur Küste des Meeres verrät, dass dieses die
Quelle der staatsbildenden Kräfte, durch seinen Einfluss auf
das Klima und Erwerbsleben auch der nationalen Eigenart ist.
Spanien hat eine Grösse von etwas über 500000 und Portugal von
92 000 qkm, und die Einwohnerzahl der beiden Staaten beträgt etwa 18
und 5 Mill.
Beide Staaten sind eingeschränkte Monarchieen vom
Range eines Königreichs. In Spanien bestehen die Cortes, die
Volksvertretung, aus dem Senat und der Deputiertenkammer,
in Portugal aus der Pairskammer und der Deputiertenkammer.
Sowohl in Spanien als auch in Portugal besteht die allgemeine
Wehrpflicht. Das Heer ist im Frieden etwa 100000 bezw. 30000, im
Kriege 300000 bezw. 120000 ausgebildete Mannschaften stark, die Kriegs-
flotten zählen 48 bezw. 26 Schiffe.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Ortsnamen: Aragonien Andalusien Andalusien Reich_Aragonien Afrika Spanien Spanien Spanien Spanien Portugal Spanien Portugal
Rückblick auf frühere Kulturzeiten.
447
gewöhnlichen Manne aus dem Volke geht diese Ritterlichkeit nicht
ab, und der Vornehme findet sie auch an diesem natürlich und
selbstverständlich, sodass der Unterschied der Stände weniger
schroff hervortritt* als in andern Ländern, als z. B. im Lande der
Deutschen, denen der spanische Stolz fremd ist, die aber dem Kasten-
geist nur zu viel huldigen. Eine grosse Höflichkeit und Liebens-
würdigkeit im Verkehr wird auch am Portugiesen gelobt. Dem
spanischen Volke wird ferner von jedem Besucher des Landes eine
hohe geistige Veranlagung zugesprochen. Auch das rege
religiöse Gefühl, das im Volke lebt, braucht nur von seinen
Auswüchsen befreit zu werden, damit es ein wertvoller Keim der
zukünftigen Entwicklung wird.
Die geringe Sorge, welche in Spanien der Volksbildung
zu teil wird, brauchen wir nach der obigen Kennzeichnung der
spanischen Volksseele nicht weiter zu begründen. Eine grössere
Fürsorge für die Volksschule, die an hungernden Lehrern krankt,
wird in der Zukunft auch durch die ungünstigen wirtschaftlichen
Verhältnisse erschwert. Dies gilt besonders von Portugal, wo es
1890 79,2%, unter den Frauen sogar 85% Analphabeten gab.
In Spanien giebt es 10 Universitäten und zwar zu Madrid, Sala-
manca, Valladolid, Oviedo, Santiago, Zaragoza, Barzelona, Valencia, Granáda
und Sevilla, in Portugal nur 1, nämlich zu Coimbra.
Sowohl in Spanien als auch in Portugal ist die römisch-
katholische Religion, zu der sich fast alle Bewohner bekennen,
Staatsreligion, jedoch ist die Ausübung einer andern Religion nach
der Verfassung gestattet.
12. Rückblick auf frühere Kulturzeiten.
Die ältesten Bewohner der Halbinsel, von denen uns die Ge-
schichte Kunde giebt, waren die Iberer, deren letzter Rest (etwa
440000) die Basken sind (vgl. S. 166). Sie wurden von den später
einwandernden Kelten teils aufgesogen, teils in die Gebirge ver-
drängt. Der keltische Einfluss machte sich besonders im Nw und
W geltend, und in ihm liegt der erste ethnische Unterschied
zwischen Portugiesen und Spaniern begründet. An den südlichen
und östliehen Küstenpunkten hatten sich phönizische und grie-
chische Kolonisten niedergelassen. Ihr Kultureinfluss war aber
nicht so gross wie der der viel zahlreicher einwandernden römi-
schen Kolonisten und Veteranen. Fast die ganze Halbinsel
wurde romanisiert, und besonders im Sw entstanden grosse
Städte, die wichtige Sitze des römischen Geisteslebens wurden.
Der römische Einfluss war so stark befestigt, dass ihm auch die
zahlreichen germanischen Volks Stämme, die in derzeit der
Völkerwanderung einwanderten, mit Leichtigkeit unterlagen, selbst
die \Y estgoten, die eine Zeit lang über das ganze Land herrschten.
Eine zweite hohe Blüte der Kultur brachten die
Araber oder Mauren. Von Afrika, also von S her. ergoss sich
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Portugal Spanien Madrid Valladolid Oviedo Santiago Zaragoza Barzelona Valencia Granáda Sevilla Portugal Coimbra Spanien Portugal Afrika
Kultureigenthümlichkeiten und Volksleben.
449
Karl V., der zugleich deutscher Kaiser war, und der von seinem Reiche sagen
konnte, dass in ihm die Sonne nicht unterging, gehörten zu Spanien : Sardinien,
das Königreich beider Sizilien, Mailand, die Franche-Comté, die Niederlande
und die ausgedehnten Kolonieen in Süd- und Mittelamerika, während Portugal
seinen Hauptkolonialbesitz in Ostindien hatte. Aber im Mutterlande hatte man
mit den Ungeheuern Reichtümern nur Klöster, Kirchen und Paläste gebaut.
Als die Vorherrschaft zur See an England, das im
J. 1588 die spanische Armada zerstörte, und an Holland ver-
loren ging und nach und nach fast alle fremden Besitzungen
aufgegeben werden mussten, da war es auch mit der Gross-
machtstellung Spaniens vorbei. Nur durch eine vollkommenere
Kulturarbeit im eignen, von Natur so reichen Lande kann diese
wieder erreicht werden. Aber hierbei stehen die Anschauungen,
die eine mehr glückliche als verdienstvolle Geschichte dem spanischen
Volke eingeprägt hat, als hindernde Schranken im Wege.
13. Kultureigentümlichkeiten und Volksleben.
Ein jedes Volk, das auf eine grosse Geschichte zurück-
blicken kann, besitzt auch eine scharf ausgeprägte Eigen-
art, und es ist ein Zeichen des lang andauernden Zerfalls,
dass in Spanien die nationalen Sitten mehr und mehr
schwinden. Aus der hohen Blüte der spanischen Poesie
und Kunst und aus der kräftigen Entfaltung des Volks-
lebens ging diese Eigenart hervor. In der spanischen Litte-
ratur herrscht jedoch seit langem der französische Einfluss,
und wollen wir Tambour in und Cas tagne tt en , sowie das von
den Mauren hinterlassene spanische Volkslied erklingen hören,
so müssen wir die schmutzigen Ventorrillos der Vorstädte Madrids
oder die dunkeln Kneipen Sevillas aufsuchen. Ein echtes Volks-
leben entfaltet sich aber noch bei den Romerías oder Verbe-
nas. den Festen, die zur Verherrlichung der verschiedenen Heiligen
von Städten und Dörfern, oft grossartig und glänzend, gefeiert
werden. Wenn das kirchliche Fest vorüber ist, so giebt sich das
Volk den weltlichen Vergnügungen hin. In den Volkscafés und den
kleinen rauchigen Kneipen werden dann noch die alten spanischen
Tänze aufgeführt.
Eine echt spanische Volkssitte sind die Stierkämpfe, die
namentlich in Sevilla und Madrid mit grossem Gepränge und rie-
siger und leidenschaftlicher Beteiligung der Bevölkerung abgehalten
werden. Vielleicht hat ein Kenner des spanischen Volkes Recht,
wenn er sagt, dass man diesem seine Nationalität nehmen würde,
wenn man ihm die Stierkämpfe verbieten würde. Jedenfalls thut
ein solcher Ausspruch kund, wie tief diese nationale Sitte, die von
den Mauren stammt, im Volke wurzelt. Und insofern hat er Recht,
als bei den Festen der Stierkämpfe der Nationalcharakter des
Spaniers, seine ganze Aufgeregtheit und Leidenschaftlichkeit, un-
verhüllt zum Vorschein kommt, die er sonst hinter einer gemessenen
Kerp, begründ.-vergleieh. Erdkunde, H. Bd. 29
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Sardinien Sizilien Mailand Niederlande Süd- Mittelamerika Portugal Ostindien England Holland Spaniens Spanien Madrids Volkscafés Sevilla Madrid