Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Türme, starre, kahle Felsenwände umgeben uns überall. Viermal über-
steigen wir Gebirgsketten, klimmen jetzt steile Höhen empor, dann wieder
geht es auf stark geneigter Fläche in beängstigender Eile abwärts; nun
braust der Zug auf kühn gespannter Brücke über einen Abgrund — jeden
Augenblick wechselt das Bild. In der Selkirkkette allein kommen wir
dnrch 29 Kilometer Schneetunnels, Bauteu, die bestimmt sind, die Bahn
vor der Verschüttung durch Lawinen zu schützen.
So gelangen wir nach Britisch-Colnmbien, einer Provinz,
die sich in verschiedener Beziehung durch Naturreichtum auszeichnet. Hier
harren ungeheure Urwaldungen der Axt des Holzfällers; die mannigfachen
Holzarten, wie Ahorn, Ulme, Walnuß, Eifeubaum, Fichte, Ceder, Tanne,
Eiche, Linde, Pappel, Kastanie, schwarze und weiße Birke und viele andere,
liefern vortreffliches Material zur Herstellung von Balken, Brettern und
anderen nutzbaren Dingen. Die Flüsse und Ströme des schönen Landes
wimmeln von Lachsen, diesen edelsten aller Fische, von denen hier alljährlich
5000 Tonnen gefangen werden. Noch wichtiger aber ist ein weiterer
Schatz Britifch-Colnmbiens, der sich gerade in den weniger ergiebigeu
gebirgigen Teilen findet: sein Reichtum au Gold. Findige amerikanische
Goldsucher entdeckten das gleißende Metall, und nun begann eine Völker-
Wanderung nach dem wenig besiedelten Gebiete, wie einst nach Californien.
Die Provinz hatte bis 1890 bereits eine Ausbeute von mehr als 50
Millionen Dollars Gold geliefert. Wohin wir in Britisch-Colnmbien
kommen, namentlich aber in Victoria, der Hauptstadt von Vancouver,
stoßeu wir auf Goldsucher. Äußerlich ist diesen Leuten allerdings nicht
anzusehen, welches Gewerbe sie treiben; aber wenn wir einige Worte ans
ihrem Munde gehört haben, wissen wir ganz genau, mit wem wir es zu thuu
haben. Es sind gewöhnlich unscheinbare Männer, zumeist in schmutziger
Gewandung; aber gar mancher unter ihnen ist ein gelehrtes Hans, ein Doctor
der Chemie oder dergleichen. Victoria selbst ist dnrch das Goldfieber entstanden,
ist eine Minenstadt im eigentlichsten Sinne des Wortes. Gold hat sie ins
Leben gerufen, durch Gold ist sie reich, groß und belebt geworden. Noch
zu Anfang der 50er Jahre war sie ein armseliges Nest, das aus wenigen
Blockhütten bestand; da wurde 1856 der Insel gegenüber Gold gefunden,
und weil in jener Zeit infolge der californifchen Goldfnnde alle Welt
vom Goldfieber ergriffen war, strömten unzählbare Mengen von Gold-
snchern erst nach Californien, dann nach Britisch-Colnmbia. In der kurzen
Spanne Zeit vou 2 Jahren war die Einwohnerzahl von Victoria auf
30 000 Seelen gestiegen. Es war eine tolle Zeit, die die Stadt damals
durchlebte; sie wimmelte vou Abenteurern aller Art, die iu schlechten
Hütten, in Bretterbuden und armseligen Zelten hausten, und nachts in
Trinkbuden und Spielhöllen vergeudeten, was sie am Tage mit schwerer
Arbeit erworben hatten. Doch diese Tage sind dahin. Wer heute durch
die reiche, vornehme Stadt wandert, entdeckt keine Spnr mehr von dem
abenteuerlichen Leben, das einst hier daheim war.
Auch insofern hat Britifch-Colnmbien Ähnlichkeit mit Californieij,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Ortsnamen: Walnuß Californien Britisch-Colnmbien Victoria Vancouver Californien Britisch-Colnmbia
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
14 Die Blauen Berge.
weit umher Gänge oder sogen. Tuunels, uin den Niederschlag
zu gewinnen. Der jährliche Gewinn eines Goldgräbers schwankt
zwischen 1200 und 4500 M. Der größte Klumpen wurde
1858 aufgefunden, derselbe wog 92 kg, und man verkaufte ihn
für 210 000 Mark. — c) Aber nicht nur Reichtum und Glück
brachte diese Entdeckung. Wir wollen hier nicht das Bild aller
Opfer und Entbehrungen, denen sich die Goldgräber unterwerfen
müssen, aller der Mißgeschicke und Unglücksfälle, denen sie aus-
gesetzt sind, schildern. Gedenken wir nur einiger fast regel-
niäßiger Vorkommnisse beim Goldgraben.- Bald stürzt der Regen
in gewaltigen Güssen hernieder, die alle Gruben füllen und die
Arbeit unmöglich machen; bald wird man von einer so lang'
wierigen Dürre heimgesucht, daß alles vertrocknet, die Tiere
umkommen und alle Bearbeitung der Goldminen aufhören muß.
Die Arbeiter sind dann genötigt umherzuwandern und neue
„Claims" aufzusuchen, während des Manderns alles zuzusetzen,
was sie sammelten, und nur Kummer und Elend znrückzu-
behalten.
7. Die Stauen Serge.
a) Name und Charakter, b) Thalschluchten, c) Bedeutung für
den Verkehr.
a) Der Name der „Blauen Berge" erklärt sich von selbst;
das Gebirge erscheint aus der Ferne von blauem Äther um-
geben. Selbst im grellsten Sonnenlichte ist dies deutlich wahr-
zunehmen. Die Ausdünstungen der verschiedenen Encalypten-
arten (Gummibäume) *), welche fast ausschließlich diese Berge
schmücken, soll die blaue Färbung der Atmosphäre hervorrufen.
Der Grundcharakter der Berge ist wild; Wege und Stege sind
überall nur mit Mühe zu beschreiten. Die eisenhaltige rote
Sandsteinformation entsendet unter den grellen Strahlen des
ausstralischen Sonnenlichtes feurigen Widerschein, der sich dem
dunkeln Grün der Eucalypteu gegenüber ganz seltsam ausnimmt.
Auf Mount Viktoria, dem höchst gelegenen Punkte, sind einige
1) Zu den schätzbarsten Arten gehört der blaue Gummibaum,
Eucalyptus globulus, auch Farbenbaum genannt, da er die Fieber
luft feuchter Niederungen unschädlich machen soll. Vgl. „Pflanzen-
geographie".
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
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Politische Gliederung.
§ 68. Politisch gliedert sich Afrika, der „Erdteil der Kolonien", in
a) selbständige Staaten (Oranje-Freistaat, südafrikanische Republik,
Kongostaat, Reich des Mahdi, Republik Liberia, Kaiserreiche Marokko und
Abessinien) und
d) europäische Besitzungen, Kolonien und Interessensphären,
Schutzgebiete und Tributstaaten der sieben Mächte Türkei, England,
Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Deutschlands)
Klima, Naturprodukte und Bewohner.
§ 69. 1. Afrika verdient wegen der hohen Temperatur seines Inneren
(durchschnittlich 30° C.) den Namen des „Tropenkontinents". In grellem
Gegensatz zu dieser Hitze stehen die tiefen Nachttemperaturen. Die Jahres-
Zeiten gliedern sich in eine Regenzeit (Oktober bis April nördl. und April bis
Oktober südl. vom Äquator) und eine Trockenperiode.
2. An Mineralien liefert Afrika vor allem Gold, Diamanten, Kupfer,
Kohlen (Kapland), Salpeter, Natron, Salz, Schwefel, Blei (Mittelmeerländer).
— Die Pflanzenwelt ist nicht sehr reich. Im tropischen Afrika wechseln aus-
gedehnte, mit vereinzelten Affenbrotbäumen, Sykomoren, Mimosen und Akazien
bestandene Savannen mit Urwäldern an den Flußläufen. Die Kapflora ist reich
an Heidekräutern und Zwiebelgewächsen; die Sahara nährt in den Oasen die
Dattelpalme. Die Mittelmeerländer haben vielfach südeuropäischen Charakter.
Auch Nutzpflanzen sind nur spärlich vorhanden. Hirse, die wichtigste asri-
kanische Körnerfrucht, Erdnüsse, Bohnen, Kürbisse, Bananen und Dattelpalmen
geben den Eingeborenen Nahrung. Ausfuhrartikel liefern die Ölpalme,
der Kaffeebaum, die Kautschukliane, Baumwolle, Tabak, Zuckerrohr, und im N.
Ölbaum und Gartenmohn. — Die Tierwelt ist reicher, besonders im tropischen
Afrika. Dieses beherbergt den Löwen, den Leopard, Hyänen und Schakale,
Elefanten, Nashorn und Flußpferd, Giraffe, Zebras und Wildesel, Büffel und
Antilopenarten, zwei Menschenaffen (Gorilla und Schimpanse), Meerkatzen und
i) Europäische Schutzgebiete sind Staaten, welche freiwillig oder gezwungen die Ober-
Hoheit einer europäischen Macht anerkannt haben und von dieser nach außen vertreten und
beschützt werden. Die Tributstaaten (Vasallenstaaten) stehen ebenfalls unter der Oberhoheit
eines europäischen Staates und sind ihn: zu materiellen Leistungen (Steuer- oder Tribut-
zahlung, Truppenstellung) verpflichtet. Als Interessensphären bezeichnet man die Gebiete,
welche den einzelnen europäischen Staaten bei der Verteilung Afrikas zur friedlichen Er-
Werbung und zukünftigen Kolonisation zugewiesen sind.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Gorilla
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Republik_Liberia Marokko Abessinien England Frankreich Spanien Portugal Italien Deutschlands Afrika Afrika Afrika Afrika Afrikas
— 14 —
Während Edelmetalle seltener vorkommen, sind nutzbare Metallerze, vor
allem Eisenerze, in unerschöpflicher Menge vorhanden. An Steinsalz-
lagern, Solquellen und heilkräftigen Mineralbrunnen ist ebenfalls kein
Mangel. Brenn- und Leuchtmaterial liefern die Stein- und Braunkohlen-
lager, die torfreichen Moore und die hier und da erbohrteu Petroleum-
quellen. Die Basalt-, Granit- und Kalkfelsen der Gebirge bieten
Stoff zu Hau- und Werksteinen, die Sand-, Thon- und Lehmschichten
der Ebenen das Material zu Backsteinbauten.
3. Die Pflanzenwelt (Flora) verteilt sich auf Waldland, Feld-, Wiesen-
und Gartenboden, Moor und Heide. Der Wald ist auf besserem Boden
Laubwald (Buchen und Eichen), auf Sandboden Nadelwald (Kiefern, Fichten,
Tannen), oder ein aus beiden Baumarten zusammengesetzter Mischwald. Er
bietet reichlich wildwachsende Beerensträucher und eßbare Pilze. Acker- und
Gartenland nimmt die Hälfte der gesamten Bodenfläche ein und trägt
Getreidearten, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Ölfrüchte, Flachs und Hanf. Die
Wiesen bieten dem Vieh Gräser, die Heiden Heidekräuter.
4. Die Tierwelt (Fauna) des Reiches ist durch den fortschreitenden
Anbau des Bodens sehr vermindert. Jagdbares Wild ist uuter den
Säugetieren der Edelhirsch, der Damhirsch, das Reh, der Hase, das Wild-
schwein; zu den Seltenheiten gehören das Elchwild, die Gemse, der Biber,
der Dachs, der Wolf, die Wildkatze und die Fischotter. Jagdbares Ge-
slügel liefern Wildenten, Fasanen, Reb-, Auer-, Birk- und Haselhühner.
Von den Reptilien sind die giftige Kreuzotter und die Ringelnatter zu
nennen. Groß ist der Fischreichtum der deutschen Gewässer. — An Menge
wie an Wichtigkeit für den Menschen treten die freilebenden Tiere weit zurück
gegen die Haustiere.
Die Baudschaften des deutsche« Teiches.
I. Das deutsche Alpenvorland,
tz 14. Bodenfvrm und Gewässer. 1. Das deutsche Alpen-
Vorland hat ungefähr die Gestalt eines Dreiecks, welches
im 8. von den deutschen Kalkalpen,
im No. vom Böhmer Walde und
im Nw. vom deutschen Jura eingeschlossen ist (s. Karte 6 hinten),
a) Die deutschen Nalkatpen oder das bayrische Alpenland erstrecken sich
vom Bodensee bis znr Salzach (d. h. Salzfluß), einem Nebenflusse des Inn.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
117
bezeichnet, auf dem in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts (der zweiten
Blütezeit des obererzgebirgischen Bergbaues) die reichsten und mächtigsten
Silbererze gebrochen wurden. Aufgeschüttet ans taubem Gesteine, bedecken
sich die Halden erst nach einer langen Reihe von Jahren mit einer dürftigen
Vegetation, die meist vom Fuße aus langsam nach oben fortschreitet, so daß
also die unteren Teile der Abhänge in der Regel am dichtesten mit Pflanzen
bedeckt sind. Am Fuße finden sich meist Brombeer- und Hundsrosengesträuche,
da und dort auch Weidengebüsch oder niedrige Ebereschen.
Die Entdeckung der Erzlagerstätten hat viel zur Besiedelung des Erz-
gebirges beigetragen. Mag auch der Wandsbeker Bote in seinem Rheinweinliede
spottend singen:
„Im Erzgebirge dürft ihr auch nicht suchen,
Wenn Wein ihr sinden wollt,
Das bringt nur Silbererz und Kobaltkuchen
Und etwas Lausegold,"
eben dieses „Silbererz", dieser „Kobaltkuchen" und dieses „Lausegold" war
es allein, das zuerst deutsche Einwanderers ans die Höhen zog und den Anreiz
zur raschen Besiedelung derselben gab. Die erste Auffindung des Erzes (in
der Freiberger Gegend) hängt zweifelsohne mit der Urbarmachung des aus-
gedehnten (zwischen Mulde und Striegis gelegenen) Waldgebietes zusammen,
das Markgraf Otto der Reiche von Meißen dem von ihm gestifteten Benediktiner-
kloster Altzelle überwiesen hatte. Fast wunderbar muß der Reichtum gewesen
sein, mit dem sich die fündig gewordenen Erzlager den (namentlich ans dem
Harze) herbeigeeilten Ansiedlern erschlossen. Ohne Mühe, mit den geringsten
technischen Hilfsmitteln gewann der Bergmann dem jungfräulichen Boden seine
Schätze ab, und nicht selten brachten Mägde, die zum Futterholen aufs Feld
gingen, gediegenes Silber in ihren Schürzen mit heim. Ein neuer Zuzug
begann mit und nach dem Fündigwerden der Schneeberger und Annaberger
Silberlager. Gewaltig war auch die Ausbeute, die man hier machte, so groß,
daß man nicht einmal gemünztes Metall genug hatte, um die Anteile in Geld
auszahlen zu können, so daß die Gewerken wiederholt mit Silberknchen üb-
st „Da die Slawen, die früheren Besitzer der sächsischen Lande, sich nicht in das
damals noch unheimliche Waldgebirge wagten, sondern nur den Saum desselben besiedelten,
so erfreut uns im Erzgebirge, besonders in seinem obersten Teile, der Anblick eines zwar
mannigfaltig zusammengesetzten, aber völlig ungemischten deutschen Stammes, der,
bei unverkennbarem Gepräge germanischer Körper, durch deutsche Ursprünglichkeit, durch
Geradheit und Ofsenherzigkelt, durch Arbeitsamkeit und Geschicklichkeit, durch Genügsamkeit
und Reinlichkeit auch in den bescheidensten Verhältnissen, durch häuslichen Sinn, durch
Heimatsliebe und zähes Festhalten an Sitten und Gebräuchen, durch Treue . . vor allem
aber durch Gemütstiefe und Religiosität, durch besondere Vorliebe zu Musik und Gesang
und zur Sage, die hier meist an den Bergbau anknüpft, sich auszeichnet" (Metzner).
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Otto Bergmann Schneeberger Metzner
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
^0 Ix. Die Pyrenäen Halbinsel.
de pau herabstieg, wird die Bildung jener merkwürdigen Thalzirkusse zugetrieben, mit
denen die oberen Enden der Pyrenäenthäler gewöhnlich abschließen. Der größte derselben ist
der berühmte Zirkus von Gavarnie (5. J3jq atn Ursprünge der Gave de pau. L^art neben dem
Montperdu, dessen Flanken in den Zirkus von Gavarnie abstürzen, führt die Rolandsbresche
('2800 m), der großartigste und zugleich wildeste aller Pyrenäenpässe, nach Spanien. Auch die
übrigen Linsenkungen der Zentralpyrenäen gehen nicht unter 2500 m herab, so daß die Eisen-
bahnen das Gebirge an seinem östlichen und westlichen Ende umziehen. Vom Tol de la Lerche
(J600 m) an, einem der bequemsten Übergänge im östlichen Gebirgsteile, verbreitern und ver-
flachen sich die Pyrenäen mehr und mehr. Der (Lol de perthus, die alte Straße von Perpignan
nach Katalonien, hat nur 250 m L^öhe (5. J30). In den mineralreichen Bergen von Katalo-
nien treten sie an das Mittelmeer heran, wo sie vortreffliche Häfen bilden, und hier liegen
Spaniens betriebsamste Bergstädte, hier ist Barcelona (5. \52), die bedeutendste See- und
Handelsstadt des Landes mit 273,000 Einwohnern.
Ix. Die Wrenamhalbinsel.
Über die öde, steppenartige Tafelfläche des Ebrobeckens, in welche die reiche Gartenland-
schaft der eigentlichen Flußniederung eingesenkt ist, führt die Bahn zur zentralen Hoch-
fläche Spaniens empor, die ähnlich dem französischen Zentralplateau den Kern des Landes
darstellt. In ihrer Westhälfte ist sie ein altes, abgetragenes Tafelland mit Randgebirgen,
im Osten lehnen sich schier endlose Flächen jüngerer, meist wagrecht gelagerter Gesteine an.
Wo das granitische Massiv der alten Gebirgsscholle im Norden und Nordwesten der Halb-
msel an das Atlantische Meer herantritt, entsteht eine buchten- und hafenreiche Steilküste
(s. Abb. Porto, 5. J[32), die die Gestadeformen der Bretagne wiederholt, von da aus durchzieht
das alte, niedrige Bergland in einem großen Bogen die Provinzen Galicien, Leon, Estrema-
dura und den größten Teil Portugals, um endlich in der Sierra Morena auszulaufen. Ein
mächtiger Seitenast, nahezu die ganze Halbinsel durchquerend, löst sich davon in der Mitte
der Halbinsel unter dem Namen Kastilisches Scheidegebirge ab.
Wer von den nördlichen Randhöhen zum zentralen Plateau herabsteigt, sieht sich in einer
flachen, völlig baumlosen Ebene, deren Boden aus Buntsandstein, Kalk, Gips und Mergel zu-
sammengesetzt und nicht selten salzhaltig ist. In den Körper dieses Plateaus haben die Flüsse
steilwandige, cm 200m tiefe Thäler eingerissen (S. \33), deren Wasserreichtum der trockenen Hoch-
fläche aber nicht nutzbar gemacht werden kann. So zeigt denn das wasserarme spanische Tafel-
land nur Landschastsbilder von ermüdender Einförmigkeit. Um die kahlen, erdfahlen Ortschaften
breiten sich teils endlose Felder mit Weizen und Roggen, teils öde, unfruchtbare Schottersteppen
aus, die jeden Versuch des Anbaues zurückweisen. Dies sind dann die Weideplätze der Merino-
Herden. In solcher Umgebung erhebt sich Madrid (S. J33) am Südabhange der Sierra Gua-
darrama. Vorzüglich der Lage im Mittelpunkte des Landes und seiner Bedeutung als Re-
sidenzstadt verdankt Madrid sein Emporkommen. <£s zählt heute bereits ^70,000 Einwohner
und bekundet sich durch seine prächtigen Straßen und Paläste, seine zahlreichen Plätze und
Parkanlagen als eine wesentlich moderne Großstadt. Geschichtlich ungleich merkwürdiger ist das
etwas südlich von Madrid gelegene, altertümliche T o l e d o (S. J3^) in beherrschender Lage
am Hochufer des Tajo, der Sitz des Primas von Spanien und die geistliche Hauptstadt des
Landes. Auf schwer zugänglichem Felsen gelegen, bildet es eine natürliche Festung, die zuerst den
Römern als starker Waffenplatz, später den westgotischen, maurischen und kastilischen Fürsten
als Residenz diente. In Altkastilien ist neben Valladolid, der einstigen Hauptstadt des König-
reiches Altkastilien, das altertümliche Burgos nennenswert, dessen zweitürmige Kathedrale
als einer der schönsten Dome der Welt gilt. Sie ist das Werk deutscher Baumeister (S. J3^).
Einen Ersatz für die Unwirtbarkeit des Bodens und die Ungunst des Klimas hat die
Natur dem zentralen Plateau in den höchst mannigfaltigen und reichen Mineralschätzen seiner
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Perpignan Katalonien Spaniens Barcelona Spaniens Atlantische Galicien Portugals Sierra_Morena Madrid Sierra_Gua- Madrid Madrid Spanien Altkastilien Valladolid Burgos
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welchen Pflanzen die jetzigen Steinkohlenlager entstanden sind. Das Hangende derselben
ist meist ein schwarzer Schiefer, und auf ihm finden sich zahllose Abdrücke. Sie rühren
aber nicht von kleinen Moospflänzchen her, sondern von großen kraut-,
st rauch- und baumartigen Gewächsen. Besonders häusig findet man Abdrücke von
Farnkräutern und -bäumen. Andere Abdrücke weisen auf sogenannte Schuppen-
bäume hin (nach ihrer schuppigen Rinde so benannt), die 15—20 m hoch waren. „Es
sind die kräftigen Ahnen eines jetzt verkommenen Geschlechtes, der Bärlappgewächse, die
sich höchstens 1/4—3/4 m erheben." (Roßmäßler.) Außerdem wuchsen in den „Steinkohlen-
Wäldern" 5—6 m hohe Schachtelhalme, — die jetzigen Schachtelhalme werden nur bis
zu x/2 m hoch, — und andere Gewächse mehr. Bon den Bäumen findet man mitunter
im Hangenden noch die aufrechtstehenden versteinerten Stämme (f. Bild), während das
„Liegende" — die unter den Steinkohlen liegende Schicht, die meist aus Schieferthonen
n. f. f. besteht, — noch oft die Spuren von Wurzeln erkennen läßt. Es steht deshalb fest: wo
jetzt Steinkohlenlager sich befinden, grünte einst eine waldähnliche Vegetation. Doch dürfen
wir dabei nicht an unsere Wälder denken. Waldbäume iu unserem Sinne (wie Buchen,
Eichen, Tannen ?e.) gab es überhaupt uoch nicht, das Ganze läßt sich viel eher mit den
Dschungeln, jenen Rohr- und Gesträuchdickichten des sumpfigen Ganges-Delta, vergleichen.
Unter ganz ähnlichen Bedingungen wie diese, — Sumpfboden und heißes Klima, —
müssen auch die Steinkohlen„wälder" emporgewuchert fein.^) Es herrschte damals ein
tropisches Klima in Deutschland, und der feuchte Boden war in der Hervorbringung
kolossaler Pflanzenmengen, die wahrscheinlich dicht wie ein Torfmoospolster standen,
geradezu unerschöpflich. Ein einzelner Wald aber, und sei er noch so üppig, kann kein
ganzes Flötz Steinkohlen bilden; zusammengepreßt und verkohlt würde er vielleicht nur
die Dicke eines Brettes haben. Und doch giebt es Flötze von 15, 16 und 17 m Stärke.
Sie konnten nur durch eiue Art Moorbildung entstehen. Bei Zunahme der Feuch-
tigkeit, etwa durch Überflutung der Niederung, versumpfte der Wald und starb ab,
aber auf seinem torfigen Moder wucherte schnell eine neue, ebenso üppige Pflanzenwelt
empor. Nach kürzerer oder längerer Frist teilte sie das gleiche Schicksal. So ging es
durch Jahrtausende, bis aus irgend welchen Ursachen, durch Senkung oder durch Einbruch
des Oceans, die Überlagerung neuer Erdschichten begann. Wir sehen, daß das Kohlen-
lager weniger aus dem zur Zeit der Erdbedeckung grünenden Wald, als vielmehr aus
dem aufgehöhten Modergruud entstanden ist. Unser Satz, daß die Kohlenlager Vorzeit-
liche Moore seien, ist also zutreffend, nur habeu wir es mit einer Moorbildung „im
großen Stil" zu thuu, bei der die Stelle der kleinen Torfpflänzchen durch mächtige Ge-
wachse bis zu Baumhöhe vertreten wurden. •— Aus irgend welchen Gründen nahm nieist
die Erdaufschwemmung ein Ende, ehe noch die Senkung (Depression) ausgefüllt war, und
sogleich entstand ein neues Sumpfdickicht gleich dem ersten. So wurde das Material für
ein zweites Flötz gebildet u. s, f. Sehr lehrreich ist in dieser Beziehung das Stein-
kohlenlager der Kap Breton-Insel (Neuschottland), welches deutlich sieben alte Erd-
oberslächen mit ebenso vielen Wäldern erkennen läßt. Zahlreiche Stümpfe der-
selben finden sich eingebettet in den über den Flötzen lagernden Sandsteinschichten. So-
viele Flötze wir in einem Steinkohlenlager antreffen, so oft war letzteres eine lustig
grünende Erdoberfläche. Je nachdem längere oder kürzere Zeit bis zur neuen Sand- und
Schlammbedeckung verfloß, wurde das Flötz mehr oder weniger mächtig. Die Sumpf-
gebiete müssen oft einen sehr großen Umfang gehabt haben; so beträgt z. B. das Areal
des Saarbrückener Kohlenlagers 200, des Ruhrkohlengebietes 2000, das des Pittsburger
Reviers in Nordamerika gar an 100 000 qkm. (Vergleich! — Parallele; die großen
i) Auch die Frage, worin eine so umfangreiche Sumpfbildung zur Steiukohlenzeit
begründet gewesen sein sollte, hat eine Beantwortung gefunden. Verschiedene Umstände
weisen darauf, daß zur Karbonzeit besonders viel Festland entstand. Auf einem neuen
Boden ist aber der Wasserabfluß noch nicht geregelt, da die Wasser sich erst selber die Ab-
flußrinnen nagen müssen. So bildeten sich denn auf deu karbonischen Festländern überall
neben eigentlichen Seen auch viele ausgedehnte, flachfchüsselige, schnell versumpfende Wasser-
ansammlungen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Allgemeines. 359
Der australische Kontinent, 7,6 Mill. qkm und 3,6 Mill. E>, liegt
ganz auf der südlichen Hemisphäre (10—40° s. Br.) und ist von den
anderen Erdteilen durch weite Ozeanflächen getrennt.
Die kulturfähigsten Strecken (im Südosten) sind selbst von Indien und
China weit entfernt, am weitesten aber von Europa und Nordostamerika.
Die Küstengliederung Australiens erinnert an diejenige Afrikas
und Südamerikas, und nur der große Karpentaria-Golf greift tiefer
ein, der Austral-Golf ziemlich tief nur durch seine Seitengolfe (Spencer-
Golf, Vincent-Golf). Gute Naturhäfen besitzt namentlich der in jeder
Weise bevorzugte Südosten. Die Entfernung der innersten Teile des
kleinen Erdteils von der nächsten Küste beträgt 950 km.
Tue Bodenbildung des Kontinents ist der Produktion und Kultur
ebenfalls in vielfacher Beziehung ungünstig. Die Hauptgebirge
(Australische Alpen, Blaue Berge, Liverpoo l - Kette)
liegen sämtlich unfern der Ostküste und reichen nirgends in die
Schneeregion (Mount Kosciusco 2241 m), sind aber hoch genug,
um von dem niederen Tafellande in ihrem Westen die atmosphärische
Feuchtigkeit abzuhalten. Nur der steil zum Großen Ozean abgedachte
Ostsaum des Kontinents ist daher gut bewässert und fruchtbar.
Zwischen den Gebirgen und dem Überland-Telegraphen (von
Adelaide nach Port Darwin) liegt ein von Steppen und Weiden
bedecktes Tafelland, auf dem nur Schafzucht möglich ist, und das
an sehr wenig Stellen durch künstliche Bewässerung (Staubecken und
artesische Brunnen) in Kulturland verwandelt werden könnte. In
der Westhälfte machen mit Dornengestrüpp (Skrub) und Dornengras
(Spinifex) bedeckte Wüsten das Vordringen noch schwerer, als die
afrikanischen Sand- und Steinwüsten. Nur oasenartig treten auch
hier Weidegründe auf. Periodische Regengüsse, die periodische
Ströme erzeugen, werden von dem ausgedörrten Boden wie von
einem trockenen Schwämme aufgesogen. — Die ostaustralischen Ge-
birge bestehen aus älteren Gesteinsarten, die zum Teil von jung-
vulkanischen (Basalt) durchbrochen werden, und sind reich an Gold,
Kohlen und Eisen; die Flinderskette (bei Adelaide) an Kupfer. — Viel
höher ist auf Neuguinea die Owen-Stanley-Kette (4000 m),
sowie die Finisterre-Kette (gegen 6000 m).
Das Klima entspricht im Süden hinsichtlich der Tempera-
turen ungefähr demjenigen Italiens, im Inneren fowie im rein
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Extrahierte Personennamen: Darwin
Extrahierte Ortsnamen: Indien China Europa Nordostamerika Adelaide Adelaide Neuguinea Italiens
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die peripherischen Staaten: Die französische Republik. 179
bedeutendere Luftfeuchtigkeit eine größere Verwandtschaft mit den Alpen
als in Spanien. Die Schneefelder und Gletscher der zentralen
Granitketten reichen weiter talwärts, und das ganze Gebirge ist mehr
mit Matten und Wäldern bekleidet. Durch Senn- und Forstwirtschaft,
Marmorbrüche, Erzlager und Mineralquellen ist es auch produktiver
als in Spanien. Dem Verkehre bereiten die Pyrenäen durch ihre
geringe Schartung namentlich in den mittleren Teilen große
Schwierigkeiten, und die meisten Pässe werden nur von Saum-
psaden überstiegen, die höchstens von Frankreich her auf einer Fahr-
straße nahbar sind. Selbst die Kunststraße des Col de la Perche
geht auf spanischem Gebiete in einen bloßen Saumpsad über, und
nur in der Nähe des Mittelmeers ist der Col de Perthns mit einer
Kunststraße und der Col de Belistre mit einer Eisenbahn versehen. —
Von den mittelfranzösischen Gebirgen sind die Pyrenäen durch das
Tal des „Canal du Midi" getrennt.
Die Alpen (Westalpen, vergl. § 46), fallen mit ihren hoch-
sten und wildesten Teilen in das französische Staatsgebiet. Produk-
tiv sind dieselben aber nur durch ihre Alpenweiden und Alpenwälder,
und die letzteren sind sehr stark gelichtet. Die Wasserkräfte sind
sehr ungestüm und wechselnd und werden im Dienste der Industrie
weit weniger benutzt als in der Schweiz. Die französischen Alpen-
täler aber sind herrliche Fruchtlandschaften. Von den mittelfran-
zöfifchen Gebirgen sind die Alpen durch das Rhonetal getrennt.
Das Juragebirge (im Cret de la Neige 1723 m) ist nur im
Süden und Westen französisch. Seine Paralellketten bestehen auch
in Frankreich meist aus höhlenreichem Kalkstein und tragen aus
ihren Kämmen dürftige, an ihren Abhängen aber reichere Weiden
und Wälder (vergl. § 47).
Von den Vogesen gehört nur der fanfte Westabhang mit seinen
Wäldern und seinen Eisenerz- und Steinsalzlagern zu Frankreich.
Auch die Ardennen sallen nur mit ihren westlichen Teilen in
das Gebiet. Als ein Teil der rheinischen Schiesergebirge enthalten
dieselben aber auch in Frankreich viel Steinkohlen sowie Eisen-,
Zink-, Kupfer- und Bleierze.
Das französische Zentralplateau, das durch die Ströme in eine
Reihe von einzelnen Gebirgen zergliedert ist, erreicht in den vul-
kanifchen Kegeln der Auvergne eine bedeutende Höhe (Puy de Sancy
12*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt]]
Extrahierte Ortsnamen: Republik Spanien Spanien Frankreich Schweiz Rhonetal Frankreich Frankreich Frankreich
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
214
Europa.
Deutschland, sowie die mit Schweden, Dänemark, England, Holland,
Frankreich und den transozeanischen Gegenden. Die Landgrenze gegen
Schweden und Norwegen hat nur für die nomadisierenden
Lappen Bedeutung; und das Eismeer, das als Weißes Meer tief
in Rußland eingreift (mit 4500 km Küste) ist nur 4 bis 5 Monate
offen. Die mittleren Teile des Landes (bei Tula) sind von jeder
Küste etwa 800 km entfernt, die küstenfernsten Gegenden im Osten
aber zum Teil 1200 km (zehnmal so weit als in Großbritannien!).
Bezüglich des Handels und Verkehrs mit dem Auslande erinnert
Rußland an einen gefesselten Riesen.
§ 127. Der Boden ist sehr einsörmig und auf weiten Strecken
aus demselben Gestein zusammengesetzt: in Finnland aus Granit,
im Nordosten aus Jura, in der Mitte aus Kohlenkalkstein (mit
großen, aber wenig abbauwürdigen Kohlenlagern bei Moskau), in
den Ostseeprovinzen aus Devon und im Süden aus Tertiär. Die
weitaus größere Nordhälfte (bis zur Linie Poltawa-Tula-Worouesch)
ist mit erratischem Gesteinsschutt bedeckt. Am oberen Pripet nehmen
die Rokitnosümpfe, am Eismeere die Tundren, an der oberen Dwina
Urwaldeinöden, zwischen der Wolga und dem Dnjepr die Getreide-
felder des „Tschernosem" und an dem Schwarzen und Kaspischen Meere
die Grassteppen endlose Flächen ein. Nur hie und da zeigt der
Boden sanfte Anschwellungen, die im Waldaiplateau ihre bedeutendste
Höhe erreichen. Das Uralgebirge ist im Norden am höchsten
und ödesten (Töll-Poß 1688 m), in der Mitte und im Süden aber
reich an Gold, Platin, Magneteisenstein, Nickelerz, Steinsalz u. s. w.
Zwischen dem Klima der südlichen Krim und der Samojeden-
gegend am Eismeere ist zwar ein großer Unterschied, aber ganz Ruß-
laud gemeinsam ist ein heißer Sommer und ein harter
Winter. Der letztere bedingt einen ungeheuren Holzkonsum, macht
aber auch den Schlittenverkehr sehr bequem. Bis Archangelsk läßt
die Sommerwärme Getreide überall reifen. Niederschläge giebt es
in Rußland zwar weniger als in Westeuropa, da aber ein großer
Teil davon Schnee ist und beim Tauen langsam in den Erdboden
sickert, so befruchten sie den Boden sehr wirksam, und nur in der
Steppe sind sie für das Gedeihen des Waldes zu gering.
Die Ströme Rußlands können auf der weiten Landfläche
gewaltige fein. Sie haben meist günstiges Gefäll und niedere
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Schweden England Holland Frankreich Norwegen Tula Finnland Kohlenkalkstein Moskau Devon Magneteisenstein Nickelerz Archangelsk Westeuropa