TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt]]
Extrahierte Personennamen: A._Südamerika
Extrahierte Ortsnamen: Bundesrepublik_La_Plata Buenos-Ayres Amerikas Brasilien
Vereinigte Provinzen am la Piata. 281
Anden gebildet, die auch hier auf ihren höchsten Bergs
gipfeln ewigen Schnee tragen, und von da sich auch
noch mehrere aber weit niedrigere Bergketten östlich in
das Innere ziehen. Der östliche weit größere Theil des
Landes hingegen besteht aus großen Ebenen, die sich
nach dem Atlantischen Ozeane zu immer mehr verflächen,
und davon man diejenigen weit ausgedehnten Flächen,
welche Steppen gleichen, reich an Salz und Salpeter,
arm aber an Wasser und Baumwuchs sind, Pampas
nennt. Diese erstrecken sich vornehmlich südwestlich vom
la Piata bis nach Patagonien hinein. Der Haupt-
fluß, wovon diese Staaten auch den Namen ange-
nommen haben, ist der la Piata, welcher diesen Na-
men, nach Aufnahme des Uruguay erhält, indem er vor-
her Parana heißt, und sich an der nördlichen Gränze
dieser Staaten mit dem Paraguay vereinigt. Mit
einer einem Meerbusen gleichen Mündung ergießt sich
der la Plara in den Atlantischen Ozean. Weit südli,
cher als dieser ergießt sich der Desaguedaro oder
Colorado in denselben Ozean und noch südlicher der
Rio negro oder Cusu Leuwu, welcher die Gränze
gegen Patagonien macht. Viele Flüsse des Pampas er-
reichen das Meer nicht, sondern verlieren sich entweder
in Salzseen oder werden in der Hitze ausgetrocknet.
Es giebt viele Salzseen im Lande, und an der südöst-
lichen Gränze ist der große Sumpfsee Ubera. Das
Klima dieser Staaten, die in der südlichengemäßigten
Zone liegen, ist warm; doch in den nördlichen Gegen-
den, die sich dem südlichen Wendekreise nähern, ist die
Hitze drückend und hier kommen auch noch tropische Ge-
wächse fort. Je weiter nach Süden wird das Klima
gemäßigt, so daß selbst im Winter Schnee und Ers,
wenigstens auf einige Tage, sich zeigen.
Unter den Produkten sind vornehmlich Rind-
vieh und Pferde in ungeheurer Menge, Maulthiere, die
Südamerikanischen Raub- und wilden Thiere (darunter
die in großen Schaaren zusammenlebenden Biscachos,
welche die Pampas bewohnen, auch Guanacos, Vicu-
guas und Llamas), Wallfische an den Küsten, mancher-
lei Geflügel, wovon eine große Menge von Schwänen
und Rebhühnern in den Pampas sich aufhält, Fische,
Cochenille, Bienen; Europäische Getreidearten und Ge-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
— 9 —
Ix. Die Zonen der Erde und das Klima.
Die Erdoberflüche wird in fünf Zonen oder Erdgürtel ein-
geteilt. Zwischen den beiden Wendekreisen, also unter und neben
dem Äquator liegt die heiße oder tropische Zone; zwischen dem
Wendekreise des Krebses und dem nördlichen Polarkreis dehnt sich die
nördlich-gemäßigte und zwischen dem Wendekreise des Steinbocks
und dem südlichen Polarkreis die füdlich-gemäßigte Zone aus.
An den Polen liegen die kalten Zonen. Von dem nördlichen Polar-
kreis wird die n'ördlich-kalte und von dem südlichen Polarkreis
die südlich-kalte Zone begrenzt.
Zweimal im Jahre steht den Bewohnern der heißen Zone die
Sonne im Zenith oder Scheitelpunkte*). Ihre Strahlen fallen
denselben alsdann senkrecht auf das Haiipt Unter dem Äquator sind die
Tage und Nächte gl eich laug In den nördlich und südlich vom
Äquator liegenden Gegenden der heißen Zone ist der Unterschied zwischen
der Länge der Tage und Nächte ein geringer. Auch find Morgen- und
Abenddämmerung sehr kurz. Durch die Abkühlung der Erde in den
gleichmäßig langen Nächten, sowie durch die dort regelmäßigen Luft-
strömuugeu und durch den Einfluß des Meeres wird die tropische
Hitze etwas gemildert. In der heißen Zone gibt es uur zwei
Jahreszeiten, eine trockene und eine nasse oder Regenzeit.
Die Pflanzen der tropischen Länder zeichnen sich durch ihre Größe, durch die
Mannigfaltigkeit ihrer Formen und durch die Farbenpracht ihrer Blüten aus. Dort
wachsen die verschiedeneu Palmenarten, der Gummi- und der Brotbaum :c. Die
Bäume sind immer grün und tragen gleichzeitig Blüten und Früchte. Es gedeihen
dorlselbst Zuckerrohr, Kaffee, Reis, Thee und die feinsten und stärksten
Gewürze, als Z i m in et, Pfeffer, Muskatnuß je. — Die gewandtesten, größten
und schönsten, aber auch die gefährlichsten Tiere der Erde leben dortselbst, z. V. die
Affen, der Elefant, das Nashorn, das Kamel, die Giraffe, der Löwe,
der Tiger, giftige Schlangen, das Krokodil je.; die größten und stärksten
Vögel, der Strauß, der Condor, aber auch der kleinste Vogel der Erde, der
Kolibri. Die Vögel haben ein prächtiges Gefieder, aber meist eine häßliche
Stimme, j. B. der Papagei. Große und schöne Schmetterlinge durchschwirren die
Luft; aber auch giftige Infekten, darunter die Mosquitos (Moskito), belästigen
Menschen und Tiere. Die tropische Glut erträgt der Neger am leichtesten.
Den Bewohnern der gemäßigten. Zonen steht die Sonne
niemals im Zenith. Je weiter vom Äquator entfernt, desto
größer ist der Unterschied in der Tag- und Nachtlänge,
und desto länger dauern auch Morgen- und Abend-
dämmeruug. Hier wechseln die vier Jahreszeiten miteinander ab.
In dem südlichen Teilender nördlich-gemäßigten Zone gedeihen Mandeln,
Lorbeeren, Zitronen, der Ölbaum, Feigen, eßbare Kastanien ic-, im
nördlichen Teile Roggen, Weizen, Flachs, Kartoffeln :c., Laub - und
Nadelhölzer. Je weiter nach Norden, desto spärlicher und kleiner sind die Pflanzen. —
Nützlich e Haustiere, Wildbret und Singvögel gehören der gemäßigten
Zone an. Der Mensch hat eine hellere Hautfarbe und steht besonders in der nördlich-
gemäßigten Zone auf der höchsten Stufe der Bildung.
*) Anmerkung. Der dem Zenith entgegengesetzte Punkt auf der entgegengesetzten
Hälfte des Himmelsgewölbes heißt Nadir oder Fußpunkt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
— 49 —
2. Die getrennten Gebirgslandschaften von Südamerika.
а. Das groß ß^^Ki^u-v^s^a-n^-von- B rasilien mit seinen
zahlreichen Gebirgsketten, welche die edelsten Metalle bergen, und mit
seinen fruchtbaren Hochebenen, auf denen Früchte der gemäßigten,
wie der tropischen Zone gedeihen.
K. Das Hochland von.guyana, noch wenig erforscht.
e. Das Küstengebirge von Venezuela (Weuefuela).
б. Die Sierra Nevada von Santa Marta, ein steiles,
zerklüftetes Felsengebirge von bedeutender Höhe.
3. Die südamerikanischen Ströme.
а. Der Magdalenen ström von den Cordilleren von Granada
mündet in das caribische Meer.
d. Der £)rinoc£_j?om Hochland von Guyana mündet in den
atlantischen Ozean.
e. Der Maranon (Maranjon) oder Amazo-nen^st.rom von
den Cordilleren von Peru empfängt links den Rio Neg.ro, rechts
den Madeira und Tocuntins und mündet in den atlantischen Ozean.
б. Der Parana oder Rio de la Pl ata aus dem brasilianischen
Hochland, mit rechts dem Paraguay,
bildet bei seiner Mündung in den atlawifchen Ozean Meu^Msemljen.
4. Die südamerikanischen Tiefländer.
a Die patagonische Steppe, salzig und steinicht, baumlos
und pslanzniarmr-
b. Di^ P'a mpas des la Plata-Stro ms, eine unabsehbare
Grasslnr, in der Millionen von halbwilden Rindern und Pferden
unter Aufsicht der halbwilden Hirten, Gauchos ika-ntschns^ weiden.
c. Die Llanos (Ljanos) des Maranon (Maranjon), eine un-
geheuer große, steinlose, meist mit Urwald bedeckte Ebene. Tropische
Riesenbäume aller Arten, verschieden an Farbe und Form der Blätter,
stehen bunt durcheinander. Armstarke Schlingpflanzen mit den ver-
schiedensten Blüten ranken sich an ihnen empor und bilden ein so dichtes,
undurchdringliches Gewebe, daß kein Sonnenstrahl den feuchten, von
modernden Pflanzen bedeckten Boden erreichen und man sich nur mit
der Axt eine Bahn hindurchbrechen kann. Hohe, baumartige Farn-
kräuter wachsen an den Ufern der Flüsse und Bäche und an lichteren
Stellen. Schillernde Insekten, prächtige Kolibris, buntfarbige Papageien
und andere glänzende Vögel, Scharen von Affen, aber auch Schlangen
und Raubtiere aller Art beleben den unermeßlichen Urwald.
ä. Das Tiefland von Guyana, an der Nordküste von Süd-
amerika, ein flaches, heißes, sumpfiges und höchst ungesundes, wenn auch
fruchtbares Uferland. Die stärksten Regengüsse der Erde fallen hier in
der Regenzeit hernieder und befördern den Pflanzenwuchs, erzeugt n
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
Extrahierte Ortsnamen: Südamerika Venezuela Weuefuela Granada Guyana Peru Ozean brasilianischen
Hochland Paraguay Guyana amerika
Die nichtdentschen Länder Europas.
39
den 60. Parallelkreis, erreicht in der Waldaihöhe seine
bedeutendste Erhebung (gegen 1100') und hält von hier an
ungefähr gleiche Richtung mit der Ostseeküste. Der uralisch-
karpatische Landrücken beginnt in der Nähe von Oreu-
b nrg am Uralfluß, nimmt nach dem Durchbruch der Wolga
beträchtliche Breite an und zieht sich in s.-w. Richtung bis
nach Galizien und der Moldau hinein. Etwa von der
Mitte dieses Landrückens zieht sich die zwischen Moskau und
Kiew 90 M. breite Düna donische Landhöhe n.-w. zur
Waldaihöhe hin. — Fin nland, ein wirres Durcheinander
von Seen, Fels, Haide und Moor, bildet eine Erhebung
(500') für sich.
Die oben genannten Erhöhungen begrenzen Tiefebenen
von sehr verschiedener Natur, a) Zwischen dem Eismeer
und dem nördlichen Landrücken das arktisch-sarmatisch e
Tiefland; im äußersteu Norden eine aus Sümpfen, Morästen
und Steppen bestehende Tundra, ist es südlich vom Polar-
kreise mit unermeßlichen Wäldern von Kiefern und Tannen
bedeckt, zwischen denen sich nur au den Ufern der Flüße
Wiesen und etwas beackertes Land (Flachs) finden. Daher
sind hier Jagd auf kleine Pelzthiere, Theerschwelen und
Pottaschesieden die Haupterwerbsquellen. Dieser Charakter
des Landes setzt sieb auch in den Ebenen von Jngerman-
land, Livland, Estland und Kurland fort. — d) Zwi-
schen beiden Landrücken, im W. von der düna-donischen
Landhöhe begrenzt, das mittlere sarmatische Tiefland.
Hier beginnt der Obstbau, in den Wäldern treten die Nadel-
Hölzer mehr und mehr gegen die Laubbäume (Linde) zurück;
der Ackerbau bezieht sich neben den gewöhnlichen Getreide-
arten vorzugsweise auf Hanf. Wald, Feld und Wiese stehen
etwa im Gleichgewicht. Die Bevölkerung ist hier die dichteste
in ganz Rußland, daher auch hier der eigeutliche Industrie-
bezirk. — c) Das kaspische Tiefland im S.-O. ist eine
baumarme, steppenartige Gegend. Hier sind Frühling, Herbst
und Winter kurze Jahreszeiten, während die Hitze eines langen
Sommers alles pflanzliche Leben versengt. Nur uomadistreude
Völker können hier hausen; gegenwärtig Kirgisen, Kal-
mücken und N oga-Tataren, im Alterthum und Mittel-
alter Skythen, Hunnen und Avaren. — d) Das
litth auische Tiefland im W. der düna-donifchen Landhöbe
ist die größte Sumpflandschaft des mittleren Europas, reich
jedoch an dichten Wäldern. Der breite südliche Landrücken
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Galizien Moskau Kiew Livland Estland Kurland Europas
Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
441
und des westlichen Cänca liegen, und gabelt sich gleichfalls in drei Zweige,
die jedoch nicht Hochthäler bilden, sondern durch Flußthäler geschieden sind.
Der westliche Zweig, die Cordillere von Choco, hat nur Berge unter
3250 m. 10,000', die mittlere aber erreicht im Pie von Tolima noch
5530 m. 17,107'; die östliche mit dem 4500 m. 13,834' hohen Nevado
von Merida bildet die 18 Qm. große Hochebene von Bogota. Nach
N. sinken alle drei beträchtlich ab.
Und nun ein Gesammtbild. Eine endlose düstere, einförmige, kahle,
ungeheure Riesenmauer, hie und da zerrissen und zerspalten, von Trümmern
umgeben, hie und da von Spitzen überragr, mit spärlicher Vegetation, eine
gransenhaste Oede und furchtbare Wildniß, nirgends durch freundliche Scenen
unterbrochen, und dennoch imponirend, das ist der allgemeine Eindruck der
Anden. Und doch herrscht zu ihren Füßen üppige, tropische Vegetation, der
sich bis zu bedeutenden Höhen unsere Eichen und Nadelhölzer, immergrüne,
großblätterige Lorbeerbäume und Alpensträucher anschließen, und hoch über
sie hinaus noch regt sich thierisches Leben. Dort weiden die scheuen Vicnüas,
Alpacas und Llamas; dort jagen der Bär und der Fuchs der Anden; dort
schwärmen Schaaren von Vögeln und hoch über allen schwebt der Condor.
2. Ein niederer Höhenzug läuft östlich des Magdalenenstroms von der
Ostcordillere von Neu-Granada nach Norden, als wollte er in dem Tieflande
zwischen jenem Flusse und dem Golf und See von Maracaibo sich verlieren.
Da erhebt sich plötzlich das Massengebirge der Sierra Nevada de Santa
Marta steil wie die Mauern einer Burg, wild und zerklüftet, 12 Ml. lang
und 8 Ml. breit, mit spitzen zackigen Gipfeln, wie der San Lorenzo von
5525 m. 17,000' Höhe.
3. Auch nach No. streicht ein Höhenzug von der Ostcordillere von
Neu-Granada 650—812 m. 2000—2500'hoch, der diese mit dem Küsten-
gebirge von Venezuela verbindet, das, aus zwei parallelen Ketten von
1625 —1950 m. 5 — 6000' Höhe bestehend, steil nach N. zum Meere ab-
fällt, dessen Fluten eine dritte nördliche Parallele bergen, von der die Reihe
vorgelagerter Inseln als Reste zu betrachten sind. Das genannte Küsten-
gebirge, einen Raum von 1000 Qm. bedeckend, bildet freundliche von W.
nach O. gerichtete Längenthäler.
4. Durch das Tiefland des Orinoco von jenem geschieden, breitet sich
das noch wenig durchforschte Gebirge von Guiaua oder die Sierra
Parime, 140 Ml. lang, im W. 90 Ml. breit und Berge von 2275 bis
2600 vi. 7—8000' Höhe tragend, nach O. schmaler und niedriger werdend,
über einen Raum von 17,000 Qml. aus.
5. Das 50,000 Qml. deckende Bergland von Brasilien bildet
ausgedehnte Plateauflächeu von 325—650 m. 1—2000' Höhe, über welche
sich einzelne Gebirgszüge mit Gipfeln von 1625 — 227 5 in. 5 — 7000'
erheben und zwischen denen sich Flußthäler ausbreiten. Ein in gewundener
Linie von Nw. nach So. ziehender Rücken bildet die Wasserscheide zwischen
dem Marauon und dem La Plata. Mit der Küste parallel zieht die schmale,
vielzackige Serra do Mar und weiter im Innern die Serra do Espin-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
51
§ 22. Producte Europas.
Reisende, die hohe Berge der Alpen besteigen, sehen mit zunehmender
Höhe die Pflanzen in ihrer Mannigfaltigkeit und Größe sich allmälig ver-
ringern. Am Fuße durch Haine immergrüner Granat-, Feigen-, Pome-
ranzen- und Cypressenbäume schreitend, gelangen sie höher zu sommergrünen
Laubhölzern, zu den Kastanien, Wallnüssen, Eichen, Buchen, dann zu Tannen
und Fichten, den Nadelhölzern, die, je höher hinauf, an Höhe immer mehr
abnehmen und endlich ganz verschwinden; nach ihnen folgen grüne Wiesen,
endlich nur noch Moose und Flechten, bis auch diese in einer Höhe von
2275 — 2600 mv der „Schneegrenze", ewigem Schnee weichen. Dieselbe
Erscheinung bieten die Pyrenäen, nur daß dort die Schneegrenze erst mit etwa
2827 m. beginnt. Je näher sich ein Gebirge dem Aequator befindet, desto
höher rückt die Schneegrenze, je ferner demselben, desto niedriger ist diese.
Dieselben Pflanzenregionen, „Pflanzengürtel", trifft man auf einer
Wanderung vom Aequator nach dem Pole.
Man unterscheidet gewöhnlich vier Pflanzengürtel. Durchwandern wir
dieselben im Geiste in umgekehrter Ordnung vom höchsten Norden Europas
bis zu feinem Süden.
Von Schneestürmen einen großen Theil des Jahres umtobt, erhebt sich
325 m. hoch über das Meer das Nordeap, Europas nördlichster Punkt,
von dem aus man in das dunkle Eismeer blickt. Auf seiner Höhe gedeihen
nur kümmerliche Moose und Flechten, aber an seinem Fuße blühen im Sommer,
während dessen, vom 14. Mai bis zum 30. Juli, also 21]2 Monate lang,
die Soune freilich gar nicht untergeht, Vergißmeinnicht, Ranunkeln und
Bergveilchen. Unter den Flechten sind besonders die isländische Flechte
(isländisches Moos) und die Rentierflechte zu nennen. Etwas weiter nach
Süden, aber noch innerhalb des Polarkreises, begegnen wir schon kleinen
Gebüschen von zwerghaften Birken, Weiden und fpäter von Erlen, so wie
Preißelbeeren, Wachholderbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, ja Erdbeeren.
In Hamm er fest dauern die meisten unserer deutschen Bäume nur am
Spalier und unter Glas. Von Thieren giebt es hier Enten und Gänse,
Seehunde, Bären, Rennthiere. — Dies ist der Gürtel der Flechten
und Moose.
Vom Polarkreise, vom 66^° bis zur Breite von Drontheim, d. i.
bis zum 64° N. Breite, etwa 40 Meilen weiter nach Süden betreten wir
den Gürtel der Nadelhölzer und finden znerst verkrüppelte Lärchen,
dann Fichten, Tannen und Kiefern, allmälig größer und kräftiger werdend,
mit Birkenwaldungen wechselnd, an den Ufern der Bäche Weiden und Erlen;
zwischen dürren, mit Rennthierflechte bedeckten Hügeln Wiesen mit kurzem
Gras und bunten Blumen bewachsen; ja dürftig gedeihen hier schon Gerste,
Hafer und Roggen, Kartoffeln und Erbsen. Die Thiere sind noch die vorher
genannten. Welche Länder Europas gehören hierher?
Von hier ab breitet sich bis zu den Pyrenäen, bis zum 43° N. Br.
300 Meilen weit, der Gürtel der sommergrünen Laubhölzer aus. Zwar
giebt es hier noch große Waldungen von Nadelhölzern, aber immer reich-
4*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Europas Europas Hamm Drontheim Europas
Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
444
Unter den vielen bedeutenden Nebenflüssen sind die beträchtlichsten rechts:
der Huannco oder Hnallaga, der parallel mit dem oberen Maranon wie
dieser ein Längenthal der Anden durchströmt; der Ueayale, der aus zwei
Quellflüssen entsteht, die beide in dem Längenthale zwischen den Knoten von
Cuzco und Paseo, der eine im S. der andere im N. entspringen; nach ihrer
Vereinigung durchbricht er die östliche Kette und geht, mehrere Wasserfälle
bildend, nördlich gleichfalls parallel zum Hauptstrome, den er an Länge und
Wasserfülle übertrifft; der weit die Grenze zwischen Peru und Brasilien
ziehende Aavari oder Javari; der sür die Schiffahrt zum Maranon ge-
eignetste, weit hinaus schiffbare Purus; der 450 Ml. lange Madeira,
ungemein wasserreich, aber gleichfalls mit Fällen und Stromschnellen; der
Topaju oder Tapayos aus dem brasilischen Berglande, der Schiffahrt noch
mehr Hindernisse bietend; der 3angu und der Toeantins, der sich erst mit
der sehr erweiterten, inselreichen Mündung des Maranon vereinigt, indem er
selbst zwei, die (30 Ml. lange und 20 Ml. breite) Insel St. Johannes
oder Marajo umfassende Mündungsarme bildet, deren östlicher als Rio
Pars 5 Ml. breit in das Meer tritt. Links münden die beiden am Cotopaxi
entspringenden Pastara und Napo, der 200 Ml. lange Iapura und der
Rio Negro mit dem Cassiqniare. Das Gebiet des Maranon umfaßt
130,000 Qm.
An den Abhängen der Anden und zu beiden Seiten des Unterlaufs des
Maranon breitet sich unermeßlich der Urwald aus, gebildet von Riesen-
bäumen aller Art der Tropenwelt, unendlich verschieden in Form und Farbe
der Gipfel und Blätter, durchflochten von armstarken Lianen und Schling-
pflanzen, Aroideen und Orchideen, mit den mannigfaltigsten und glänzendsten
Blüthen; an den Ufern der Flüsse und Bäche und an lichteren Stellen
wuchern riesige 15 bis 20, ja 30 bis 40' hohe baumartige Farrenkräuter, und
schillernde Jnsecten, glänzende Vögel, Schaaren von Affen, aber auch von
Schlangen und Raubthieren aller Art beleben ihn.
3. Das Gebiet des aus dem Paraguay, Paranä und Uruguay
entstehenden La Plata ist von dem des Maranon im Nw. nur durch eine
unbeträchtliche Wasserscheide getrennt. Die Quellen des Paraguay, mehrere
kleine Secn, liegen 308 m. 950' hoch auf den Campos de Pareeis. Sein
oberer Lcmf geht durch ein noch wenig bekanntes, flaches, theils sumpsiges,
theils (südlicher) dürres sandiges Land, dem sich gegen W. eine salzige Steppe
anschließt. Sein mittlerer und unterer Laus hat zu beiden Seiten das Gras-
meer der Pampas mit ihren Millionen weidender Rinder und Pferde unter
Aufsicht der halbwilden Gauchos. Der beträchtlichste rechte Nebenfluß ist
der von den Anden kommende Pilcomayo. Unter 27° 18' vereinigt er sich
nach 2 60 Ml. langem Laufe mit dem gleichfalls dem Brasilianischen Berg-
lande, dem Westabsalle der Serra de Mantequeira (qu—k) 975 m. 3000' hoch
entspringenden, oft in seinem Laufe durch Fälle und Stromschnellen beun-
ruhigten Parana. Der dritte Strom, der von dem Westabhange der Serra
do Mar kommende Uruguay, vereinigt sich mit dem vorigen erst im inneren
Winkel ihrer gemeinsamen Mündung, die hier 5 — 6, an der äußersten Oeff-
nung aber 40 Ml. breit ist. Das Gebiet derselben beträgt 7 6,000 Qm.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Personennamen: Johannes
Extrahierte Ortsnamen: Hnallaga Cuzco Peru Brasilien Paraguay Uruguay Paraguay Uruguay
Südamerika.
103
Es sind baumlose Grasmeere, deren Graswuchs von der Sommersonne
bald zu Staub verkohlt wird. Dann klafft der erhärtete Boden in Spalten,
und häufig steigen Staubwolken als trichterförmige Wirbel in die vor Hitze
zitternde Luft. Tritt endlich die Regenzeit ein, so überzieht sich die Steppe
von neuem mit üppigem Graswuchs. Aber der andauernde Regen schwellt
die Flüsse an, und brausend ergießen diese ihre Fluten in die Ebene. Diese
ist dann ein weites Meer. Pferde, Maultiere und Rinder, welche die
Steppe frei durchschweifen, suchen nun Zuflucht auf niederen Erhöhungen.
Aus Mangel an Weide schwimmen die zusammengedrängten Tiere zuweilen
stundenlaug umher und nähren sich von den über das Wasser hervor-
ragenden Grasrispen, wobei sie häufig den Angriffen elektrischer Aale er-
liegen, welche sich ihnen unter den Leib schlängeln. — In den Llanos ist
Viehzucht die Hauptnahrungsquelle der Bevölkerung.
261] 2. Das Tiefland des Amazonenstromes liegt zwischen dem Hoch-
lande von Guayana [gwajana] und dem Berglande von Brasilien und ist
die größte Fläche des Erdteils, 3000 km von W. gegen £>., 1500 km
von N. nach S. ausgedehnt. Reiche Bewässerung giebt der gewaltige
Amazonenstrom mit seinen zahlreichen Nebengewässern, darunter die
bedeutendsten r. der Madeira (d. i, Holzfluß), l. der Rio Negro (d. i.
schwarzer Fluß), deu der Casiquiare [faffifiare] mit dem Orinöeo in
Verbindung setzt. Die Bodenfeuchtigkeit in Verbindung mit der hohen
Wärme macht das ganze Gebiet des Amazonenstromes zur größten Wald-
fläche der Erde, den Selvas (b. i. Wälder). Unvergleichlich ist der
Formenreichtum dieser Urwälder. Da wechselt in den Laubkronen das
herrlichste Grün durch alle Schattierungen, dort schimmern vielfarbige
Blütentrauben, Glocken und Kelche, oder glänzen purpurrote, gelbe und
brauue Früchte. Da wiegen hochschaftige Palmen ihre zierlichen Wedel
über dem Blättermeere; zahlreiche Bäume mit gefiederten Blättern, wie
unsere Akazien, stehen dazwischen; dort greifen Feigenbäume mit ihren ge-
sperrten Ästen weit aus; dazwischen drängen sich baumartige Nesseln, welche
mit Milchsaft erfüllt sind, der bald trinkbar ist, bald tödliches Gift liefert.
Und über diese Pflanzenwildnis klettern rankende Schlingpflanzen oft
Hunderte von Metern weit von Baum zu Baum. Ebenso reich ist das
Tierleben des Urwaldes. Große bunte Schmetterlinge gaukeln über das
Blütenmeer; metallisch glänzende Käfer und schimmernde Kolibris schweifen
umher; Papageien erfüllen den Wald mit mißtönendem Geschrei, und da-
zwischen schallt das Brüllen der Affen, die behend von Wipfel zu Wipfel
klettern. Das ganze große Waldgebiet des Amazonenstromes ist nur
schwach von Eingeborenen bevölkert.
262] 3. Das Tiefland des La j?lata ist zwischen dem Berglande von
Brasilien und den Anden eingesenkt, 2000 km von N. nach S. gestreckt
und gegen das Meer offen. Der Hauptstrom ist der Paranä, welcher
r. den Paraguay smragwä-i] und in seinem Mündungsbusen noch den
Uruguay [urugwa-i] aufnimmt und dann Rio de la Pläta (d. i.
Silberstrom)^) heißt. Die weiten Flächen, Pampas (d. i. offenes Feld)
genannt, sind ein Steppengebiet und daher fast nur von Viehzüchtern be-
') So genannt von einem in spanischen Diensten stehenden Seefahrer, der in
dem Strome eine Wasserstraße nach dem silberreichen Perü gefunden zu haben glaubte.
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