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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 88

1835 - Stendal : Franzen und Große
88 Gegenstück der Revolution von 1789. Aber der kluge Prinz (später Karl V. der Weise) wußte den Sturm zu beschwören. In einem neuen Kriege nüt Eduard 111. waren die Franzosen unter Bertrand du Guesclin anfangs glücklicher. Aber unter der Negierung Karls Vi. (1380 —1422), der in Wahnsinn ver- fiel 1392, und an dessen Hofe sich nahe Blutsver- wandte um die Regentschaft stritten und durch Meu- chelmord befleckten, gelang es Heinrich V. von Eng- land, .in Verbindung mit der burgundischen Parthei einen großen Theil Frankreichs zu erobern, und durch den Vertrag von Troyes 1420 sogar das Successions- recht an sein Haus zu bringen. 131. Dessen Rettung und Empor steigen. Aber Heinrich stirbt 1422, und Karl Vii. be- hauptet sich durch Hülfe der Johanne d'arc gegen die Engländer, die in Frankreich zuletzt alles bis auf Calais verlieren. Seinen Nachfolger Ludwig Xi. (1461 — 1483), der durch den Tod Karls des Küh- nen von Burgund (1477) wichtige Länder an sich zu bringen Gelegenheit fand, führte fein Defpotismus zur Einführung der Briefpost. Unter Karl Viii. ward durch Erwerbung von Bretagne 1490 Frankreich völlig abgerundet. 132. Veränderungen 1 m Kriegswesen. In diese Zeiten fällt die Veränderung des Kriegs- wesens durch den Gebrauch des Schießpulvers, jdas schon Chinesen und Arabern bekannt, aber erst seit 1300 auf Schießgewehr angewandt war. An die Stesse der Ritter und des berittenen Lehnsadels traten nun besoldete Kriegsknechte. Karl Vii. unterhielt

2. Grundriß der Alten Geschichte - S. 21

1835 - Berlin : Trautwein
21 §. 8. Carthago. aber nicht ganz vom Antheil an der Regierung ausschloß. An der Spitze de- Staates standen zwei, wahrscheinlich auf Lebenszeit gewählte, Suffeten, die Nor/ fitzcr der höchsten Behörde, des Rathes, aus welchem noch ein besonderer Aus- schuß (Gerusia) gebildet wurde. Die Hnndertmänner, ein hohes Staatstribu- nal zur Sicherung der Verfassung, wahrscheinlich zunächst gegen die Macht des magonischen Hauses um Zoo bestimmt, wurden von den sich selbst ergän- zenden Pentarchien Anfangs auf ein Jahr gewählt, behielten aber später ihr Amt lebenslänglich und übten eine despotische Macht über den ganzen Staat, dis Hannibal ste wieder beschränkte 1). Das Volk entschied, wenn Suffeten und Rath kick nicht vereinigen konnten, und bestätigte wahrscheinlich die vom Rache gewählten Magistrale. Die Anführung im Kriege, bisweilen mit der Suffetenwürde verbunden, wurde gewöhnlich besonder», oft von Rathsmitglie- dern begleiteten, Feldherrn übergeben. Die Mängel der Verfassung bestanden in der Hinneigung zur Oligarchie, der Käuflichkeit der höher» Aemter und der Vereinigung mehrerer in Einer Person. Die Staatseinkünfte flössen aus den Tributen der Unterthänigen (edeln Metallen und Landsrüchtcn), Zöllen und Bergwerken, besonders in Spanien. Die bedeutendsten Ausgaben veranlaßte die Kriegsmacht, theils Seemacht, deren Hauptstation der für 220 Kriegsschiffe bestimmte Kriegshasen von Carthago war, theils Landmacht, welche, mit Aus- nähme der heiligen Schaar und der Anführer, nicht aus Carthagcrn, sondern aus unterthänigen Libyern und Spaniern und gallischen und numidischen Söld- nern (und zahlreichen Elephanten) bestand und schwer im Zusammenhang und Ordnung zu erhalten war. Carthago's Handel war theils Land« oder Cara- vanenhandel (mit Datteln, Salz, Sclaven, Gold und Edelsteinen) nach dem inner» Africa (nach Theben, Ammonium und dem Garamantenlande), theils Seehandcl nach den, in strengster Abhängigkeit gehaltenen Colonien, nach Ty- rus, nach Italien, namentlich Latium, nach der Westküste Africa's, den Zinn- inseln und der Bernsteinküste. Die Industrie glich der vhönicischen. Die Re- ligion» eng mit der Verfassung verknüpft, war im Ganzen die des Mutter- landes (Verehrung Baal's, Melkartb's und der Astarte), jedoch mit fremden Götterdiensten vermischt. Die Grundzüge des carthagischen Charakters waren flüstere Verschlossenheit, Eigcnflnn, Gewinnsucht, Härte gegen Unterworfene, niedrige Unterwürfigkeit gegen Mächtigere, Grausamkeit und Sittenlostgkeit. Die von den Phöniciern überkommene Geistesbildung entwickelten die Carthager weiter, und sie besaßen eine eigenthümliche Literatur, besonders historischen und landwirthschaftlichcn Inhalts. Ihre Baukunst brachte großartige Werke hervor. ) Livius Xxx11i, 46.

3. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 475

1837 - Heidelberg : Winter
475 Europa. Schweden. ken, dann in kleiner Zahl Swedcnborgianer, Herrnhuter, Pieti- sten, Separatisten, Griechen rc. und etwa 800 Juden (nur in Schweden) leben. In Schweden sind 1 lutherischer Erz- und 11 Bischöfe, unter diesen aber 172 Pröbste. In Norwegen 5 Bischöfe und 51 Pröbste. 5 Universitäten: Upsala, Lund und Christiania; 18 gelehrte Schulen, 2 Akademien der Wissenschaften, 7 andere Akademien, meh- rere Gesellschaften (worunter 9 Bibelgesellschaften), Militär-, Schifffahrts-, Handels-, Taubstummen-, u. a. Institute, Schul- lehrerseminarien, einige Bibliotheken, Sternwarten und mehrere Sammlungen. Unter den 7000 Lappen sind noch viele Heiden. Holz, Eisen, Kupfer, im S. und W. Getraide und Kar- toffeln, Fische sind die wichtigsten Produkte. — Manufakturen sind wenig bedeutend. — Schiffbau, geschnittenes Holz, Eisen, Stahl, Kupfer und Messing, Fischwaaren, Glas rc. sind die Ge- genstände deö Handels, welcher zum Fracht- und Zwischenhandel wohl 1500 Schiffe beschäftigt. Seehandelöstädte; Stockholm, Go- thenburg, Carlskrona, Calmar, Malmö, Marstrand, Geste, Chri- stiania, Drammen, Bergen, Drontheim, Christiansand. Münzen, in Gold: Dukaten (5fl. 50kr.); in Silber: Rcicks- thaler, oder Speciesthaler (2 st. 58 kr.), Daler (26 kr.); in Ku- pfer: Daler (8'/4 kr.), Rundstücke oder Deren, auch Schillinge (5 kr.). Viele Banknoten und Reichsschuldscheine in Papier sind im Umlaufe. Verfassung: erblich eingeschränkt monarchisch. Der König regiert nach der vorgeschriebenen Regierungsform, nach Anhörung des Staatsratl/s in beiden abgesonderten Reichen, Schweden und Norwegen (wo ein Vicckönig residirt) und wird zu Stockholm und Drontheim gekrönt. Der Kronprinz heißt Herzog von Südcr- mannland. Prinzessinnen sind nicht successionsfähig. Die Reichsstände, in Schweden Reichötag, in Norwegen Stör- thing genannt, bestehen aus dem Adel, der Geistlichkeit, dem Bür- ger- und Bauernstände. — Der Adel in Schweden theilt sich in. den Herrenstand (Grafen und Freiherren), Ritterstand und niedern Adel. In Norwegen ist der alte Adel fast ganz verschwunden. — Ritterorden 5: Seraphinen-, Schwert-, Nordstern und Wasaor- den, und Orden Carl's Xiii. Staatseinkünfte: 18 Millionen Gulden. -— Landmacht r 51,000 Mann (wozu für die nördlichen Gegenden 3 Schnee- schuhläufer-Bataillone kommen) und 95,000 Landwehr. — Fe- stungen, welche bedeutend sind, hat der Staat nicht, sondern meist nur verschanzte Waffenplätze: z. B. Calmar, Carls- krona, Landskrona, Gothenburg, Friedrichsstadt, Friedrichs- hall, Bergen, Kongsberg rc. — Seemacht: 51 Kriegsschiffe, worunter 20 Linienschiffe und 7 Fregatten sind, und eine Schce- renstotte von etwa 200 Fahrzeugen. H h

4. Das Mittelalter - S. 151

1877 - Leipzig : Brandstetter
151 ward, tote er es gewünscht halte, sein geliebter Lohn Wilhelm Herzog der Normandie. Aber die Minderjährigkeit desselben gab zu vrelen Unruhen Veranlassung. Die großen Vasallen wollten stch^Wilhelm s Herrschaft nicht unterwerfen und der damalige König von Frankreich, Hem rieb I suchte die furchtbare Macht der Normannen zu brechen Doch wie sich unter Gefahren und Mühseligkeiten der Mann bildet, so reifte auch Wilhelm auf diesem Wege seiner zukünftigen Große entgegen ^m Kampfe mit seinen Vasallen entwickelte sich sein Feldherrntalent und eben dadurch erwarb er sich einen ausgebreiteten Ruhm und ein tapfere-, Heer für das große Unternehmen, das seinen Nuhm unsterblich gemacht hat. 2. Eduard der Bekenner, der jüngere Bruder Edmund's Jronside, seit 1042 König von England, war dem Herzog Wilhelm in Liebe gewogen und da er keine Nachkommen hinterließ, versprach er ihm heimlich die Erbfolge. zumal da auch Wilhelm mit dem Königshause verwandt war Noch näher dem Throne stand aber Graf Harald. Dieser, der angesehenste Mann unter den englischen Großen, besaß das Vertrauen der Nation, auch Reichthum, Ehrgeiz und Macht genug, um nach der Krone begierig m sein. Mt ganz England stand unter seinem und seiner Freunde Einfluß und Eduard konnte sich ihm nicht entziehen. Aber auch hier schien das Glück für Wilhelm geschäftig, indem es ihm den Gegner zufuhrtc. Einst war Harald durch Stürme an Frankreichs Küste verschlagen und m Räuberhände gefallen. Wilhelm, hiervon benachrichtigt, befreite den Gefangenen und empfing ihn sehr ehrenvoll in feiner Hauptstadt Rouen. Während er nun hier in Freundschaft mit ihm lebte, entdeckte er chm das Geheimniß feiner Aussicht auf den englischen Thron und beschwor ihn, mitzuwirken für die Erlangung desselben. Um ihn recht fest an sich zu ketten, versprach er ihm seine Tochter zur Gemahlin und zugleich ließ er ihn auf heilige Reliquien schwören, daß er unverbrüchlich treu Wilhelm’s Thronbesteigung fördern wolle. 3. Harald hatte den verlangten Eid geleistet, aber er war nicht der Meinung, ihn halten zu müssen. Sein Ehrgeiz sträubte sich dagegen, vielleicht auch feine Vaterlandsliebe, der es unerträglich fein mochte, daß England einer Fremdherrschaft anheimfallen sollte. Er vermehrte daher nach^emer Rückkehr die Zahl feiner Anhänger und verbreitete unter den Engländern Widerwillen gegen die Nomänner. König Eduard, obwohl er wünschte, daß der Herzog der Normandie sein Nachfolger werde, hatte weder Muth noch Kraft, sich nachträglich für denselben zu erklären, und mitten in diesem Zögern ereilte ihn der Tod (1006). Kaum war er verschieden, so bestieg Harald, mit Genehmigung des englischen Volkes, den Thron Da entbrannte Herzog Wilhelm von heißem Zorn, er schalt den Harald einen Eidbrüchigen und rüstete sich nun, mit den Waffen zu erringen,

5. Geschichte des Mittelalters - bis 1648 - S. 144

1891 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 144 — 1248. wo auch die Mailänder wieder aufgestanden, kämpft Friedrich erfolgreich gegen die Parteigänger des Papstes; Ezzelino von 1249. Romano desgleichen. Aber König Enzio gerät in die Gefangenschaft der Bologneser. Eine Verschwörung ^ gegen das Leben des Kaisers (in die der v}Ir5t bc§ bc isineci [und btejer ticrtoicfclt idqi) 1250 t. Wird entdeckt; den angegriffenen Kaiser rafft die Ruhr dahin zu tftoretthito in Apulien (Sohn Manfred). Iii. Hauptperiode: Des deutschen Reiches verfall *250—*486 (93—1517). I. Periode: Übergang zum Verfall. Interregnum 1250(54—56)—1273. 33ie „kaiserlose" Zeit hat zuerst kein allgemein anerkanntes, dann seit 125(5 kein wirklich regierendes überhaupt für das Reich. Es erfolgt der Untergang der Staufen: Konradino — nachdem Manfred 1266 gegen den vom Papst gerufenen Karl 1266. vou Anjou das unteritalische Königreich verteidigt (f bei Benevent) — geschlagen bei ^cureola-Tagliaeozzo (1268), dann hingerichtet mit Friedrich von Baden zu Neapel. — Ende der „Kreuzzüge" (s. D.) — °~54- . Konrad Iv bet Oppenheim von dem Gegenkönig i25i. Wilhelm (Graf von Holland) geschlagen, geht nach dem 1254. süditalienischen Königreich, wo er (am Fieber) bald stirbt. Wilhelm gewinnt indessen durch Heirat mit Elisabeth von Braunschweig (Tochter Ottos des Kindes), durch Begünstigung des rheinischen Städtebundes (s. u.) und durch Vergebung von Regalien die Anerkennung in Nieder-(Nord-)Deutschland, ist aber persönlich den schwierigen Verhältnissen nicht gewachsen. vuit Kampf mit den für ihre alteu Freiheiten kämpfenden Friesen 1256. wird er erschlagen. Von den beiden nunmehr einander gegenüberstehenden Kaisern kommt derjenige der stau fischen Partei (Alfons X von Kastilien, Entel Philipps von Schwaben) gar nicht, derjenige der welsischen (Richard von Cornwall) viermal nach Deutschland, wirbt Anhänger mit seinen Reichtümern (Zinn- und Kupferbergwerke), wird aber von den inneren Kämpfen in seiner Heimat (vergl. o. L>. 120) stark in Anspruch genommen. Darüber droht die deutsche Reichseiuheit sich völlig zu lösen: das Fehdeuuweseit („Fernst-fecht" = Recht des Stärkeren, Ranbrittertnm) erreicht seinen Höhepunkt. Es fehlt der „Richter auf Erden".

6. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 361

1831 - Leipzig : Hinrichs
361 Chile. gen vollkommen abgeschlossenes Land iss. Von der Cordillere lau» fen zwei Querjoche gen O. in das Tiefland des la Plata Stromes aus, nämlich zwischen 33« und 31° S. die Sierra de Cordova, und an der Nordgränze unter 25° S. die Sierra de Salta, doch beide übersteigen die Höhe der Mittelgebirge nicht. Unter den zahlreichen, sämmtlich unschiffbaren Küstenflüssen sind die be- kanntesten der Huasco, Maypo, Maule und Biobio, Das Klima ist warm und trocken in der N., gemäßigt und feucht in der S. Hälfte des Landes, aber überall gesund und angenehm. Zu den Produkten gehören: edle Metalle (sonst an Gold 10,000, an Silber 29,700 Mark, beides 3,464,560 Fl. werth), Kupfer (50,000 Ct.), Zinn, Eisen, Blei, Quecksilber, Schwefel, Quell- und Seesalz, Salpeter, Alaun, Edelsteine, Marmor, Steinkohlen; Kartoffeln, Getreide, Wein, Oel, Vicugna, Llamas, Pako, Walsische rc. Der Einwohner sind 600,000, außer dem mächtigen Völkerstamm der Araucanen, die auf 4700 lh M. ganz unab- hängig leben; ihr aristokratisch regierter Staat ist unter 4 Butal- mapus ober Fürstenthümer getheilt, deren jedes in 5 Aillasegues oder Provinzen, so wie jede derselben in 9 Regues zerfällt, die von Tokis, Alpoumenen und Umenen regiert wird. Sie haben eine natürliche Religion, und nähern sich von allen südamerika- nischen Indianern am meisten der Civilisation. Die katholische Kirche ist herrschend und hat 2 Bischöfe. Die E. verfertigen leinene und wollene Gewebe, Hanf- und Juncogeflechte und Holzarbeiten. Nach der noch nicht definitiv geregelten demokratischen Verfassung, mit ei- nem Präsidenten und dem gesetzgebenden Congreß an der Spitze, be- steht dieser Staat aus 9 Distrikten: Coquimbo, San Jago, Con- cepción, Chiloe, Aconcagua, Colchagua, Maule, Valdivia und das Land der freien Arauca-Indianer. Die Staatseinkünfte betra- gen 1,500,000 Piaster, die Staatsschuld 10 Mill. Fl. Das stehende Heer zählt 8000, die Miliz 20,000 M.; die Marine 12 Segel. . _ Die Hst. St. Jago dechile an Kanälen des Mapocho, 46,Mo E. Sitz eines Bischofs, 19 Kl., Univers., Münze, Handel vermittelst des Hafens Valparaiso 15,600 E. Die St. La Conception am Fl. Biobio, Hafen (f M. vom Meere entfernt), 13,600 E. Sitz eines Bischofs; am Eingänge der Bai die angenehme und fruchtbare Insel Quiquirina. Valdivia Fest. und Hafen 800 E.sitz eines Bischofs, Handel. Coquimbo oder la Serena 2 Hafen. — Hierher gehören auch die Inseln Juan Fernandez mit 40 F. hohen Myrten, Palmen, Sandel; 1705 — 9 Aufenhalt des unter dem Namen Robinson Crusoe allgemein bekannten Alexander Selkirk; Masa Fuero und die Chiloe-Jnseln, eigent- lich Archipelagus de los Chonos, 1 größere und 24 kleinere In- seln, mit Cypressen und wilden Obstbäumen (die größere Chiloe 25,600

7. Bürgerkunde - S. 342

1909 - Karlsruhe : Braun
342 Tas Wirtschaftsleben 1042 Der Grundeigentümer, welcher nicht selbst etwa schürft und mutet, darf sich von den verleihbaren Mineralien nichts aneignen (bei Strafe). Nicht Verleihbar und deshalb ihm überlassen sind z. B. Edel- steine, Marmor, Schiefer, Gips, Kalkstein, Rafeneisenerz, Erdöl (Petroleum). Dem Bergbau muß das Grundeigentum weichen. Ter Eigentümer luuß sich gefallen lassen, daß aus seinem Grund und Boden geschürft und Bergbau betrieben wird, allerdings gegen volle Entschädigung, und kann bei Entwertung nur verlangen, daß der Bergbauberechtigte ihm das ganze Grundstück abkauft. 104z Das Recht zitm Betriebe des Bergbaues wird auf Grund der Mutung vom Oberbergamt verliehen, durch Aushändigung einer Ver- leihungsurkunde. Die Oberbergämter (in Breslau, Halle, Klausthal, Dortmund, Bonn) stehen unter dem Minister für Handel und Gewerbe, sind mit einem Berghauptmann als Vorsitzen- den und einer Anzahl von Oberbergräten besetzt und sind den Regie- rungen im Range gleich. Unter ihnen stehen die Revierbeamten und Berginspektioneu. Die höheren Bergbeamten müssen au einer der Bergakademien (Berlin, Klausthal, Aachen) wissenschaftlich ausge- bildet sein. 1044 Der Staat übt die B e r g p o l i z e i, zur Sicherung der Berg- werke und der Arbeiter, der Oberfläche und des öffentlichen Verkehrs. Die Oberbergämter können Polizeiverordnungen und Verfügungen (mit Strafandrohung) erlassen. 1045 Ein Bergwerk kann einzelnen Personen oder Gesellschaften ge- hören. Wenn keine andere Gesellschaftsform vereinbart ist, bilden mehrere Bergwerksinhaber zusammen eine Gewerkschaft. Sie muß einen Repräsentanten (Grubenvorstand) und eine Versammlung der Mitglieder (Gewerken) haben. Das Vermögen der neueren Ge- werkschaften zerfällt in 100 oder 1000 Anteile (K u x e), die wie Aktien verkäuflich find, aber den Inhaber auch zu Nachzahlungen (Z u b n - ß e n) verpflichten, wenn die Gewerkschaft Verluste decken muß. Das Bergwerkseigentnm endet bei Abbau des verliehenen Mine- rals, Verzicht oder durch Anfhebungsbefchluß des Oberbergamts, wenn der Bergbart 6 Monate eingestellt und trotz Aufforderung nicht fort- gesetzt wird. 1046 Die Rechte und Pflichten der Bergarbeiter sind teils durch die Gewerbeordnung, teils durch besondere Gesetze und Verordnungen bestimmt. Jedes Bergwerk muß seine Arbeits- ordnung haben. Arbeiterinnen dürfen unter Tage nicht beschäftigt werden. Ein ständiger Arbeiterausschuß ist für Bergwerke mit mehr als 100 Arbeitern Vorschrift. Die Knapp schafts ver eine der Bergarbeiter gewähren ihnen Krankengeld, Invalidenrente, Begräb- niskosten und Witwen- und Waisenunterstützung. Sie haben Kör-

8. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 616

1824 - Berlin : Amelang
6r6 einen Unterwerfungskrieg gegen die Umbrer gesichert hat- ten, bis zum Archipelagus (maro 8uperum und infe- rum) theils und anfänglich — wie die Phönizier — in seeräuberischen Zügen, theils zur Eröffnung eines friedli- chen Tauschhandels und Weltverkehrs zwischen Klein-Asien, Aegypten und Italien, Aristot. Polit. Iii. g. Von den erbeuteten und erhandelten Gütern und den Schätzen, welche ihnen die Natur des Landes bot — Holz, Steine, Thon — erbaueten sie nach und nach zwölf herrschende Städte — Klusium, Caere, Veji, Volsintum, Vola- terra u. a. m. — die nebst ihren Stadtgebieten unter eben so vielen Fürsten oder Magnaten standen, welche als Principes Etruriae — Lukumonen — (clars, Herr, Iegman, Gesetzgeber) — von Zeit zu Zeit auf Land- oder Reichstagen zusammenkamen (Volsinium), um über das Beste ihrer Bundes-Republtk (föderalistischen Kan- ton-Staates) zu berathschlagen. Wenn nun gleich die zwölf Lukumonien einen gemeinschaftlichen König hat- ten, so scheint derselbe doch nur auf die Vollziehung der Gesetze, insbesondere auf die Oberheerführung im Kriege beschränkt gewesen, dagegen die eigentliche Gesetzgebung und Regierung, so wie die gesammte Volksbildung in den Händen jener Aristokraten,Familien gewesen zu seyn, welche den Priester- und gelehrten Adelstand der Nation bildeten. Denn unstreitig waren sie es, unter deren Vermittelung theils die innern großen Lan- desbauten ausgeführt, theils die auswärtigen Kolonien (zwölf? 800. a. Gh.) in Kampanien — z. B. Kapua, Nola — in Unter-Italien überhaupt, wie in Sizilien und Sardinien angelegt worden, wo überall — feit 1000 a. Gh. — Kumä — schon griechisches Leben in einer Reihe von Küstenpflanzungen erblühet war. — Indem nun hier neue Bildungsstoffe für das etrurische Mutter- land sich entwickelten, so konnte es nicht fehlen, daß dasselbe durch die ununterbrochene Lebendigkeit und Rüh- rigkeit seiner Bewohner, durch ihren regsamen Verkehr mit dem Auslande, unter fortgesetztem Einfluß einer re- gierenden Priesterkaste, bei jahrhundertlanger Ruhe von Außen und reicher Segensfülle im Innern die Blüthen und Früchte einer zwischen Aegypten und Hellas in schö- ner Mitte stehenden gesellschaftlichen artistischen und wissenschaftlichen Kultur trieb. Anmerk. I, Errurischer Volks - Charakter — durch die fürstliche Priesterkaste an- und ausgebildet — innerlich — religiöser, fast melaucholischer, fanatischer Ernst; äußerlich:

9. Mittlere und neue Geschichte - S. 127

1825 - Stendal : Franzen und Große
England. 12 7 lo5. Diefts Verhalkniß zu Schottland hob ^ reifs fein zweiter Sohn und Nachfolger' Richard I. Lowenherz (f J199) wieder auf, um Geldsumme« zu seinem Kreutzzuge znsamnienznbringcn. So sehr er auf demselben als Held hervorstrahlte, so drückend wur- den für England die Kosten, die es vor und nachher aufbringen mußte, und so nachtheilig das Verbaltniß, worein er dadurch mit Frankreich versetzt ward. Die auf dem Wege nach Palästina eroberte Insel Cyprus verschenkte Richard an den verdrängten Kon. Wido von Jerusalem. Als hierauf Philipp Li« von Frankreich, der Neider seiner Größe, ihn zur Rückkehr ndthigte, hatte er das Unglück bei Aquileja in die Hände seines Feindes, des H. Leopold von Ostreich, und in die Ge- fangenschaft Kaisers Heinrichs Vi. zu gerathen, des- sen Habsucht die Gelegenheit benutzte, ein Lösegeld von l5oooo Mark zu erpressen. Nach seiner Befreiung focht Richard glücklich gegen Philipp 11. und verzieh seinem Bruder Johann, der sich von diesem hatte ver- führen lassen, als Kdnig aber mit ihm sehr bald zerfiel. Johann ohne Land, der Jüngste von Heinrichs 11. Söhnen, gewann vor Arthur, seines Bruders Gott- fneds Sohne, in England den Vorzug, weil e? da- selbst bekannter als dieser war. Allein Arthur, der bloß das Herzogth. Bretagne besaß, machte Ansprüche auf das Ganze, und fand an Philipp Ii. eine Stütze. Er wurde aber von seinen! Oheim gefangen genommen, und, da er beharrlich sein Recht behauptete, von ihm mit eigener Hand ermordet 1202. Die grausame Thal benutzte Philipp Ii., und erklärte als Oberlehnsherr den Kon. Johann aller französischen Lehen verlustig; worauf er selbst Anjou, Poitou und Normandie ero- berte,

10. Kleine Geographie oder Abriß der mathematischen, physischen und besonders politischen Erdkunde ; nach den neuesten Bestimmungen für Gymnasien und Schulen - S. 32

1821 - Leipzig : Hinrichs
32 Europa. Alaun, Arsenik, Steinkohlen, See, und Quellsasz, Flinten, steine, Porzelanerde, Salpeter, mineralische Wasser rc. Einwohner: 1820. 29,052,690, außer den Franzosen auch Teutsche, Italiener, Kymrcn, Basken, Juden, Zigeuner und Cagots. Die katholische Religion (mit 18 Erzbischöfen) ist die der sehr großen Mehrzahl; aber auch andere Religions, Parteien haben gesetzlich freie Ausübung ihres Kultus. Zahl, reiche Anstalten für Wissenschaften und Künste, z. B. Akade, mien, Collegien, königl. Institut :c. Fabriken: besonders Seiden,, Wollen,, Baumwollen,, Leinwandf., Gobelinstapeten,, Tressen,, Seife,, Leder,, Zucker,, Grünspan,, Hut,, Handschuh,, Papier,, Porzelan,, Faience,, Tabakspfeifen,, Glas,, Spiegel,, Tabak,, Zinnobers., Brqnnt, weinbr., Uhren,, Kupfer,, Eisen,, Gold^, Silber, und Galantcriewaarenf. rc. ; vornämlich blühen auch die Gewehr, und Pulvers. Der auswärtige Handel blüht erst seit kurzem wieder auf. Staatsverfassung: monarchisch, in der Person des Königs -H-t, d w i g ■y.tiu.sl^ der nach der neuen Constitution die ausübende Gewalt hat, und die gesetzgebende theilt mit dem Hause der Pairs (die der König ernennt, mit Ausnahme der Mitglieder der königl. Familie und der Prinzen vom Geblüt, die geborne Pairs sind) und dem Hause der Deputaten der Departementcr (die von den Wahlkollegien der Departementer ernannt werden), welche der König jährlich zusammenberuft; jener sind, ohne die Prinzen und Minorennen, 238, dieser 43o. Die höchste Centralbehörde ist der Staatsrath; die öffentlichen Geschäfte leiten die Minister. Die Ausgaben Frankreichs für das I. 1820 betrugen 872,472/100 Fr., und die Staatseinnahme 879,942,463.Franken. Die Staats, schulden betragen 4ooo Millionen Franken. Die Land, macht zählt ungefähr 24o,000 Mann, und eine eben so starke Reserve; die Seemacht 45 Linienschiffe, 3o Fregatten und 169 kleinere Kriegsfahrzeuge. .Theile: Frankreich wird in 86 Departements eingetheilt, die ., vok der Revolution in 17 Provinzen getheilt wurden. Da die Na-, V men derselben noch häufig gebraucht werden, so sind hier beide Ein- ' theilungen verbunden worden, die aber nicht immer gerade auf einander passen, da oft kleine Stücke einer alten Provinz anderen Dep. gehören, und neue Dep. aus Stücken verschiedener alten Land- schaften zusammengesetzt sind. ,é yfí i. Isledefrance mit 5 Departements: 1) Seine, wo die Hst. des Reichs Paris an der Seine, 7 St. im Umkreise und 2 St. im Durchmesser, 26,801 H. 71.3,966 E.; j j' ivösstraßen, 17 Gassen, »44 Sackgaßchen, 32quais (Wasserstraßen dl
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