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Gefühlen mißlungener Unternehmungen und vereitelter Rachsucht.
Er hinterließ bei allen Schätzen Mexicos und Perus eine Schul-
denlast von hundertfünfzig Millionen Dukaten. Seine Leiche
ward in dem prachtvollen Kloster Eskorial, das er mit dem un-
geheuren Kostenaufwande von fünf Millionen Dukaten hatte bauen
lassen, beigefetzt.
Auch nach seinem Tode dauerte der Kampf gegen die Nieder-
lande fort, ohne jedoch zu dem beabsichtigten Zwecke zu führen.
Im Jahre 1609 sah sich Spanien sogar gezwungen, einen Waf-
fenstillstand auf zwölf Jahre zu schließen. Wahrend dieser Ruhe
stieg die Republik jener sieben nördlichrn Provinzen durch Han-
del und Schiffahrt zu einer schnellen Blüthe empor und trat in
die Reihe der selbständigen europäischen Staaten. Zwar erneuerte
sich, nach Ablauf jenes Waffenstillstandes, im Jahre 1621, der
Kampf wieder und verwickelte die junge Republik auch in den
dreißigjährigen Krieg; aber am Ende desselben wurde ihre Freiheit
durch den westfalischen Frieden 1648 auch von Spanien aner-
kannt und bestätigt.
Philipp Ii., der alle seine Versuche, England zu demüthi-
gen und die Niederlande wieder zu unterwerfen, an der verzweifel-
ten Gegenwehr dieser Völker hatte scheitern sehen müssen, empfand
doch den Trost, seiner Krone eine neue schöne Perle, das reiche
Portugal, zu gewinnen. Hier war das Königshaus ausge-
storben, und unter den drei Kronbewcrbern gewann Philipp durch
Alba's Siege den Thron. Sechszig Jahre hindurch, von 1580
bis 1640 blieb es eine Provinz Spaniens und theilte alles Un-
glück mit diesem Reiche, das gerade von dieser Zeit an durch
unglückliche Kriege und unweise Verwaltung seinem eigenen Ver-
falle entgegeneilte. Spaniens mächtige Feinde, die Engländer und
Niederländer, warfen sich über die herrlichen Besitzungen der wehr-
losen Portugiesen her und eroberten einen großen Theil derselben.
Erst im Jahre 1640, unter der Regierung Philipp's Iv., eines
Enkels Philipp's Ii., warfen die Portugiesen das verhaßte spa-
nische Joch ab und wählten den Herzog Johann vonbra-
g a n z a zu ihrem Könige, dessen Haus noch jetzt in Portugal regiert.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Philipp Philipp Iv. Johann_vonbra- Johann
Extrahierte Ortsnamen: Mexicos Perus Spanien Spanien England Niederlande Portugal Spaniens Portugal
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
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Politische Geographie.
Glasgow, Dundee; in Irland: Dublin, Cork, Limmerik und
Belfast. — Wichtige Fabrikstädte: Manchester, Birmingham,
Leeds, Norwich und Scheffield; in Schottland: Glasgow und
Paisley. — Münzen: in Gold: Guinee (11 fl. 30 kr.), — in
Silber: Crown, Krone (2 fl. 49 kr.), Schilling zu 12 Pences
(54 kr.), Pence, Penni (2 5/e kr.). Ein Pfund Sterling als
Rechnungsmünze (11 fl. 16 kr.).
Verfassung: Eine-erbliche, durch Reichsstände oder das
Parlament eingeschränkte Monarchie. Das Parlament besteht
ans dem Könige, dem Oberhanfe oder Kammer der Lords oder
Peers, und dem Unterhause oder Kammer der Gemeinen oder
Deputirten. Der König hat die volle ausübende Gewalt. Er
wird vom Erzbischof zu Canterbnry in der Westmünsterabtei ge-
krönt. Der erstgeborne Sohn des Königs heißt Herzog v. Corn-
wall :c. die übrigen Prinzen erhalten die Titel: Herzoge v. 2)vrk,
Clarcnce, Kent, Cumberland, Snssex, Cambridge, Glouccster.
Der Adel ist nur hoher Adel mit dem allgemeinen Titel
Lord, den Herzoge, Marquis, Grafen, Viskvnnts, Baronen
führen. Ansehnliche Bürger heißen: Gentleman, Baronet, Knight,
Esqnire. —. Ritterorden 5: des blauen Hosenbandes, Bath- und
Distelvrden und Orden des heiligen Patrik, lezterer für Irland.
Der St. Michaels und St. Georgsorden, besonders für die Io-
nischen Inseln und Malta.
Staatseinkünfte: 516 Millionen Gulden. Kriegsmacht:
108,000 Mann Landtruppen; Seemacht: über 550 Kriegsschiffe,
worunter 130 Linienschiffe, 150 Fregatten, über 300 kleinere
Schiffe, aber auch viele dienstuntaugliche sich befinden. Haupt-
kriegshäfen: Portsmouth und Plymouth.
Eintheilung in die drei vereinigten Königreiche: England,
Schottland und Irland.
A. Das Königreich England mit den 7 ehemaligen Kö-
nigreichen der Angelsachsen, und dem Hcrzvgthum Cvrnwallis,
nebst dem Fürstenthnm Wales, welche jezt in 52 Landschaften
oder Grafschaften (Shires) eingetheilt sind. Davon enthält Eng-
land 2378 C)Meit. Wales aber nur 550 Ihm. mit mehr als
15,000,000 E. und die wichtigern Städte sind folgende:
I. Essex.
2.sndsn (Londinum; altrömisch Londinium), Hauptstadt
und Residenz in Middlesser, auf beiden Seiten der 900' br. Themse
15 Meil. von ihrer Mündung, 1,400,000 E. Die größte Stadt in
Europa und zugleich erste Handelsstadt der Erde, mit mehr als 200,000
Häusern, L000 Straßen, 73 Squares (eingefaßte Plätze mit Rasen,
Bäumen und Statuen), 8 Brücken und dem Tunnel. 500 gottesdienst-
liche Gebäude, 15 Theater, über 150 Armen-, Kranken-/ Waisen-
und Irrenhäuser, 19 Gefängnisse, 2 prächtige Jnvalidenhäuser. Uni-
versität mit großer Bibliothek und vielen Sammlungen, Societät der
Wissenschaften und Künste, 20 Coltegien und lateinische Schulen. Große
Bibel- u. a. Gesellschaften. Eine Menge Fabriken, Zuckerraffinerien
und große Bierbrauereien. Der Hafen Pool (fpr. Puul) 5000 eigene
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26. Die Rckgewinnung der Ostlande. Hz
Anbaues: Persnliche Freiheit, freies Erbzinsrecht und zusammenhngende, streifenfrmige unteilbare Hufen von 15 ha Gre nebst der Abgabenfreiheit auf die ersten (oft 16) Jahre.die Dorfanfiedluug geschah seit un-gefhr 1160 fast berall in gleicher Weise. Der Grundherr (m Branden- Art der Dorf-brg der Markgraf oder die Kirche und die Freien und Ministerialen, die ania9e-er mit Grund und Boden begabt hatte) schliet mit einem Unternehmer (locator) einen Vertrag, wonach er ihm das fr das neue Dorf bestimmte Gebiet zuweist, dieser aber es auf sich nimmt, deutsche Männer ins Land zu rufen und die Siedlung zu vollziehen. Die Flur wird nun in Hufen zerlegt, deren jede gewhnlich 16 ha umfat. Zwei bis vier werden dem Unternehmer, zwei der Pfarre vorbehalten; je eine der brigen den zur Ansiedlung entschlossenen Bauern bergeben. Diese bilden von nun ab die Gemeinde, knnen aber wieder ausscheiden, wenn sie fr ihre Hufe einen Ersatzmann geschafft haben. Der Unternehmer wird zum Erbschulzen be-stellt. Zugleich war er Beamter des Landesherrn und verpflichtet, ihm als leichter Reiter bei der Landesverteidigung zu dienen. In Mecklenburg bernahmen auch Ritter die Siedlung; solche erhielten dann eine grere Flche.
Zugleich lieen es sich die Fürsten angelegen sein,. zahlreiche Städte Stdte-zu grnden, die deutschen sowohl wie die slawischen, jene zum Teil auch grndungen. darum, um feste Sttzen im Wendenland zu gewinnen, beide, itnt ihre Einnahmen zu vermehren. Solche deutsche Städte erstanden besonders auch im Erzgebirge, wo Silberadern entdeckt waren. Die Grndung der Städte, Art derselben, die fast berall denselben Grundplan zeigen, vollzog sich in hnlicher Weise wie die der Drfer. Der oder die Unternehmer es waren deren zu- Unternehmer, weilen mehrere empfingen auer ihrem Anteil an den Hufen ein Drittel des Baustellenzinses, den die Ansiedler zu zahlen hatten. Einer von ihnen wurde mit dem Stadtschulzenamte oder der Vogtei belehnt und bekam als Bogt, solcher noch den dritten Teil der Gerichtsbuen und anderer Einnahmen.
Die zum Stadtbau ausgemessene Flche war kreisrund oder lnglichrund, um mglichst wenig Verteidige;: der Mauer zu brauchen. In der Mitte wurde der Markt angelegt, meist ein fast regelmiges Viereck; auf ihn mndeten, rechtwinklig sich schneidend, die gradlinigen Gassen. Am Markt-platze stand das Rathaus, dessen untere Rumlichkeiten fr Verkaufshallen, die Ratswage und den Ratskeller bestimmt waren, husig auch die Pfarr-kirche. In manchen Stdten wurde fr diese ein zweiter Platz, nahe dem Hauptplatze, hergerichtet. Unfern des Walles erbaute man das Spital",
neben demselben eine Heilige Geist-Kapelle oder eine kleine Kirche. Da es darauf ankam, mglichst viel Ansiedler aufzunehmen, waren die Hausstellen schmal (23, selten 4 Fenster breit) und wenig tief, die Straen eng.
1) Sie betrug 1 bis 4 Denare (Schilling) 2184 Mark damaligen Kaufwertes. Die Hhe der Erbpacht nahm dabei insofern ab, als sie ein fr allemal festgesetzt war, der Ertrag der Hufe aber mit der Zeit grer wurde. Die Hufen bei.neubruchland waren so groß gemessen, weil sie, auf wilder Wurzel" angelegt und mit Steinen durchsetzt, lange Jahre im Verhltnis viel geringeren Nutzen brachten als die alten Ansiedlnngen der Heimat. Schon lange betrug die Gre der seitens der Könige an Begnstigte verliehenen Rodungspltze nahezu 50 ha (= biekmghufe").
Schenk, Lehrbuch. Viii. Mittelalter. A. 8
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280
Kaiser Maximilian I. wurden sie in den Adelstand erhoben und mit den ehrenvollsten Vorrechten begabt.
Aber die Fugger zeichneten sich auch aus in wohlthätiger Sorge für Arme und Dürftige. So erkauften sie schon gegen das Ende des 15. Jahrhunderts in der Jakobervorstadt einen großen Platz nebst einer Anzahl von Gebäuden, ließen diese niederreißen und 51 Häuser mit 106 Wohnungen erbauen, in denen arme Bürger Augsburgs für den geringen Miethzins von jährlich zwei Gulden ein bequemes Unterkommen fanden. Die ganze Anstalt bildet, so zu sagen, eine eigene Stadt; sie hat drei Haupt- und drei Nebenstraßen, drei Thore und eine eigene Kirche. Noch jetzt ist diese Anstalt unter dem Namen der Fuggerei eine Zierde Augsburgs und eine Wohlthat für dessen Bürger.
Ihren Reichthum, ihren Geschmack und ihre Prachtliebe zeigte vor Allem die äußere und innere Einrichtung ihrer palastähnlichen Häuser, welche die höchste Zierde ihrer Vaterstadt wurden. Die Fuggerschen Häuser waren mit Kupfer gedeckt und von Außen mit Bildern auf nassem Wurf bemalt. In- und ausländische Baumeister waren bei diesen Bauten thätig Noch bewundert man die künstliche Schreiner - und Schlosserarbeit in den Fuggerschen Häusern.
Unter Kaiser Karl V. drang der Ruf der Fuggerschen Reichthümer bis in das ferne Spanien, wo das Sprüchwort entstand: „Er ist reich wie ein Fugger." Ja der Kaiser selbst soll in gerechtem Stolz auf solche Unterthanen, als ihm der königliche Schatz zu Paris gezeigt wurde, ausgerufen haben: „In Augsburg habe ich einen Leinweber, der das Alles mit Gold bezahlen kann!" Hatte ihm doch auch, wie die Sage erzählt, dieser Leinweber, der Graf Anton, einen großartigen Beweis seines Reichthums gegeben. Derselbe hatte einmal Karl V. eine ansehnliche Summe gegen Schuldverschreibung vorgestreckt. Als nun 1530 der Kaiser aus Italien nach Augsburg kam, kehrte er bei dem Grafen ein und entschuldigte sich, daß es ihm noch nicht möglich sei, die Summe wieder zu bezahlen. Ob es gleich Junius war, so war es doch kalte Witterung, und als dem Kaiser das Frühstück gebracht wurde, bemerkte dieser händereibend, daß er den Unterschied des italienischen und deutschen Klima's doch ziemlich deutlich fühle. Fugger ließ auf der Stelle ein Kaminfeuer anzünden, legte einige Bündel Zimmetrinde auf das Holz, zog darauf des Kaisers Schuldverschreibung hervor und zündete die dünnen Zimmetrollen damit an. Eine Unze (2 Loth) Zimmet kostete zu jener Zeit in Deutschland zwei Dukaten.
Die freien Maurer.
In den Städten blüheten Künste und Handwerke und beide waren auf das Innigste mit einander verbunden. Am erhabensten offenbarte sich dies in der B a u k u n st. In ihr lebte noch der religiöse Sinn des deutschen
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_I. Karl_V. Karl_V. Anton Karl_V. Karl_V. Fugger
Extrahierte Ortsnamen: Augsburgs Augsburgs Reichthümer Spanien Italien Augsburg Deutschland
350
Theil des Reiches blieb. Es erstreckte sich drei Welttheile hin-
durch, vom atlantischen Meere bis zum Euphrat, vom Rhein,
von der Donau und dem schwarzen Meere bis an die afrika-
nischen und arabischen Wüsten. In diesem weiten Umfange
lagen die schönsten Länder der Erde, unter andern: Portugal
und Spanien, Gallien, Italien und dessen Inseln, Griechen-
land und Macedonien, Kleinasien, Syrien und Aegypten, das
karthagische und numidische Gebiet. Auf diesem großen Flä-
chenraume lebten ungefähr 120 Millionen Menschen, von denen
etwa 20 Millionen Bürger, 40 Millionen Unterthanen und
Freigelassene, und 60 Millionen Sklaven waren. Es waren
auf demselben gegen sechstausend bedeutende Städte, und unter
diesen Alexandria, Antiochla und Rom die größten. Letz-
tere vereinigte in sich die Herrlichkeit aller anderen Städte;
wer sie gesehen hatte, der hatte mit ihr die übrige Welt ge-
sehen. Ihre Bevölkerung belief sich wohl auf anderthalb Mil-
lionen Einwohner; aber die Zahl der freien römischen Bürger
selbst war nur gering. Das Heer bestand aus ungefähr
400,000 Mann und bildete unter Augustus eine stehende Macht.
25 Legionen, jede zu 6100 Mann zu Fuß und 726 Mann
zu Pferde, waren größtenteils an den Grenzen des Reiches,
namentlich am Rhein, an der Donau und am Euphrat
in festen Standlagern aufgestellt; für die Sicherheit der Stadt
sorgte die unter einem Präfecten stehende kaiserliche Leibgarde.
Die Flotte war in den Häfen von Misenum, Ravenna und
Forum Julii (Frch'us) vertheilt und hatte die Meere zu über-
wachen. — In Rom selbst waren vierhundert kostbare Tem- -
pel, mehre große Märkte, Theater und die schönsten Paläste.
Das Haus des Cicero hatte einen Werth von 240,000, das
des Clo drus von 800,000 Thalern. Vor allen aber prangte
der Palast des Mäcenas, des Freundes und Rathgebers des
Augustus, majestätisch hervor. Das Theater, welches Mar-
cus Scaurus auf eigene Kosten aus Marmor erbauete,
und dessen eigentlicher Schauplatz mit dreitausend griechischen
Statuen und den kostbarsten Gemälden ausgeschmückt war, faßte
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Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Donau Portugal Spanien Gallien Italien Macedonien Kleinasien Syrien Alexandria Rom Rhein Donau Ravenna Rom
298
141. Veröffentlichungen und Zeitungen.
donnanzen ('statores), gaben wohl auch den Briefboten der publi-cani ihre Depeschen mit (Cic. ad Attic. 5, 15. 2 de prov. cons. 7, 15). Die erste Postanstalt richtete Augustus ein, indem er an den Hauptstrafsen des Reiches in Entfernungen von je einer Tag-i eise X osthaltereien mit Tv ohnung, Stallung und Scheuern zum Übernachten (mansio) und in kürzeren Entfernungen Stationen zum Pferde- und Wagenwechsel (mutatio) anlegte. So zählte die Strecke der appischen Strafse von Rom bis Kapua 9 mansiones und 14 mutationes. Auf diesen Stationen besorgte eine militärisch organisierte Schar von Kurieren (speculatores. Tac. hist. 2, 11. 73; später die veredarii, vom keltischen veredns = „Pferd“) die Staatspost, cursus publicus genannt, indem sie die Regierungsdepeschen an die Beamten und umgekehrt in einem Felleisen auf ihrem Pferde übermittelten. Traian hat die Staatspost noch vervollkommnet. Das ganze Reich ward in Postbezirke eingeteilt und je einem Postdirektor (praefectus vehiculorum) unterstellt. Privatpersonen durften die kaiserliche Post nur mit staatlicher Geneh-migung, die sehr selten erteilt ward, benützen und bekamen in diesem Falle einen Erlaubnisschein (diploma).
§ 141. Veröffentlichungen und Zeitungen.
1. Bei dem Mangel an öffentlichen Blättern war die Publikation von amtlichen Erlassen, Bekanntmachungen, Gesetzen etc. schwierig. Man half durch ein doppeltes Mittel ab; einmal durch die Ausrufer (praecones), welche Bürgerversammlungen u. a. ansagten, und zweitens durch die Maueranschläge oder Ausstellung von Tafeln. Für Verkündigung wichtiger Dinge benützte man die solideren tabidae publicae, so für Bekanntmachung von Gesetzen, Bündnissen u. a.; bei minder wichtigen Dingen die Anschläge, teils indem man Tafeln aufhing, oder ein Stück Mauer mit einem weifsen Überzüge bekleidete (album, Xsuxajua) und darauf schrieb. Solche Anschläge (Affichen), welche mancherlei öffentliche Akte, Erlasse, Verkäufe, Programme (libelli) für Theater und Siege in denselben, Proskriptionen etc. enthielten, brachte man an öffentlichen Plätzen, an Säulen, Tempeln und Portiken an; bisweilen gab man der Mauerwand, wo man regelmäfsig affichirte, eine entsprechende architektonische Einrahmung.
2. Zeitungen waren ungekannt. Nur einen Ansatz dazu kann man die acta diurna (acta pojndi, urbis) nennen, welche Cäsar 59 v. Chr. in seinem ersten Konsulate gründete, eine Art Stadtchronik, die von den Kaisern erweitert a) öffentliche Ereignisse,
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62
der Amalfitaner 1048, von welchem wieder ein zweites zu
Ehren des h. Johannes gegründet ward. Nach der Er-
oberung Jerusalems nannten sich die Mönche des letzteren
Hospitaliter zu St. Johann. Neben den gewöhnlichen
Mönchsgelübden noch die Verpflichtung zur Pflege armer
und kranker Pilger. Reiche Güterschenkungen an den Or-
den durch Gottfried von Bouillon. Durch den zweiten
Vorsteher Raymund du Puy wird das Ritterthnm gegen
die Ungläubigen (um 1118) hinzugefügt: Geistliche, Ritter,
dienende Brüder. Das Kloster Haupt einer im Morgen-
und Abendland weitverzweigten Congregation. — Ein Groß-
------ meister an der Spitze. 2. Der Templerorden. Acht
französische Ritter, zu denen 1125 ein neunter trat, legten
1118 das ritterliche Mönchsgelübde ab. Ihre Wohnung
in einem Flügel des königlichen Palastes neben dem Tempel
,-xsalomos, daher fratres militiae templi. — Gliederung
. st-.. / und Verfassung wie bei den Johannitern.
Ueber den deutschen Ritterorden siehe unten bei
dem dritten Kreuzzug.
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Extrahierte Personennamen: Johannes Johann Johann Gottfried_von_Bouillon
— 20 —
Durch die Erbauung dieses prächtigen Tempels war der Wunsch, die Hauptstadt Jerusalem auch zum religiösen Mittelpunkt zu erheben, glänzend erfüllt. — Der Salomonische Tempel wurde von Nebucadnezar 586 zerstört und erst nach der babylonischen Gefangenschaft der Juden (515) wieder aufgebaut An die Stelle dieses kleineren Tempels setzte Herodes d. Gr. einen grösseren und prächtigeren.
Da der Palast Davids für die prunkvollere Hofhaltung nicht mehr genügte, so erbaute Salomo ein neues, 100 Ellen langes und 30 Ellen hohes, mit Cedernbalken überdecktes Königsschloss. An diesen Palast stiessen zwei Säulenhallen; in einer derselben befand sich der Gerichtssaal mit dem aus Elfenbein geschnitzten und mit Gold überzogenen Thronsessel. Neben den Hallen standen zwei Wohnhäuser, das eine für den König, das andere für seine ägyptische Gemahlin. Ausser diesem Palast erbaute er sich auch ein prächtiges Sommerhaus im Libanon.
3. Die Hofhaltung. Für den königlichen Haushalt mussten täglich 20 Rinder und 100 Stück Kleinvieh geliefert werden; ausserdein war eine jährliche Geldsteuer von 15 Millionen Thalern eingeführt. Zur regelmässigen Entrichtung dieser Abgaben war das Land in 12 Steuerbezirke eingetheilt, von denen jeder die Bedürfnisse des Hofes für einen Monat liefern musste. Alle Trinkgefässe des Königs und alle Geräthe in seinem Palast waren von Gold.
4. Die Kriegsmacht diente mehr dem Glanze des Hofes als zum Zwecke des Krieges. Die Zahl der Streitwagen wurde auf 14001 die Reiterei auf 12,000 Mann vermehrt. Die Leibwache trug bei feierlichen Aufzügen 200 Schilde aus lauterem Golde, jeder 17 Pfund schwer. Trotz dieser Verstärkung der Kriegsmacht konnte Salomo das Reich nicht in der von David gewonnenen Ausdehnung behaupten. Zwar erwarb er von seinem Schwiegervater, dem Pharao von Aegypten, die Stadt Gesur an der Südgrenze des Reiches als Heirathsgut seiner ersten Gemahlin; aber die Edomiter, vom Könige von Aegypten unterstützt, machten sich von seiner Herrschaft frei, und der König von Zoba gründete nach der Einnahme von Damascus wieder ein selbständiges syrisches Reich. Die kostbare Hofhaltung des Königs, welche ganz die eines morgenländischen Gewalthabers war, konnte nicht ohne Einbusse
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Davids David David Zoba
156
Xiv. Ludwig Xiv. auf der Hhe seiner Macht.
d'argent qu'on croyait pouvoir y etre encore. Les magistrats firent ouvrir les cavos o le tresor se conserve. On le trouva tout entier, tel qu'il avait ete depose depuis soixaute ans; l'ar-gent meme etait encore noirci de l'impression du feu qui avait, quelques annees auparavant, consume l'htel de ville. Los billets de banque s'etaient toujours negocies jusqu' ce temps, sans que jamais on et touche au tresor./ On paya alors avec cet argent tous ceux qui voulurent l'etre. Tant de bonne foi et tant de ressources etaient d'autant plus admirables, que Charles Ii, roi d'angleterre, pour avoir de quoi faire la guerre aux Hollandais et fournir ses plaisirs, non content de l'argent de la France 2), venait de faire banqueroute3) ses sujets. Autant il etait hon-teux ce roi de violer ainsi la foi publique, autant il etait glo-rieux aux magistrats d'amsterdam de la garder dans un temps o il semblait permis d'y manquer.
Durch- 8. A cette vertu republicaine ils joignirent ce courage
stechung derd'esprit qui prend les partis extremes dans les maux sans remede.
Deiche. jjs firent percer les digues qui retiennent les eaux de la mer. Les maisons de campagne, qui sont innombrables autour d'am-sterdam, les villages, les villes voisines, Leyde, Helft, furent in-ondes. Le paysan ne murmura pas de voir ses troupeaux noyes dans les campagnes. Amsterdam fut comme une vaste fort er esse au milieu des eaux, entoure de vaisseaux de guerre qui eurent assez d'eau pour se ranger autour de la ville. La disette fut grande chez ces peuples, ils manquaient surtout d'eau douce: eile se vendit six sous la pinte1), mais ces extremites parurent moindres que l'esclavage. C'est une chose digne de l'observation de la posterite, que la Hollande, ainsi aceablee sur terre, et n' etant plus un 6tat, demeurt encore redoutable sur la mer: c'e'tait l'element veritable de ces peuples.
2) In dem Vertrag von Dover (vgl. 1, 3) verpflichtete sich Ludwig Xiv., jhrlich 3 Mill. Livres an den König von England zu bezahlen. Kurz
darauf wurden diesem noch 2 Millionen als besondere Gratifikation bewil-
ligt. 3) Banqueroute vom ital. banea rotta (lat. rupta), zerbrochene
Bank, so genannt, weil die Verkaufsbank zahlungsunfhiger Kaufleute
ffentlich zerbrochen wurde. Vgl. Iii, 11, 2. Viii, 11, 1. Die Lon-
doner Goldschmiede, damals zugleich Banquiers, hatten der Regierung nach und nach ungef. 1,300,000 Pf. Sterl. geliehen. Diese zeigte im J.
1672 pltzlich an, dals die Zurckzahlung dieses Kapitals nicht angemessen erscheine, und dafs sie ihren Glubigern nur die Zinsen bezahlen werde.
8. ') Flfsigkeitsmafs 9/io Liter; das Wort verwandt mit d. part. pass. peinte von peindre; lat. pincta, von dem Infin. pingere, malen, bezeichnen; engl, pint; urspr. das Mafszeichen.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Charles_Ii Hollande Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Sterl
Xv. Laws Finanzsystem.
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les actions et de s'en defaire, deux ordres de ph6nomenes aux-quels rien n'a jamais et6 comparable.
7. Le principal but des concurrents etait de recevoir bis Aktien leur source des papiers si productifs. La plupart des souve-
rains de l'europe y pretendirent et entretinrent Paris des den rclfsen. mandataires pour lesquels ils imploraient avec soumission les fa- den Absatz, veurs du Regent. L'un d'eux envoya meme son fils a cette singulare 6cole. Apres ces agioteurs1) couronnes, venaient sans honte les plus grands seigneurs de la France. J'ai vu leurs vils placets souscrits des plus beaux2) noms de la monarchie. Un grand nombre est adresse par des femmes, et dans plusieurs la prose cme la place au langage des dieux, et 1 avarice s ex-plique en madrigaux3). Quand la part de ces adulateurs privi-legies etait faite, le reste appartenait la constance des plus robustes athletesj Des qu'une distribution nouvelle commengait,
l'hotel de la compagnie, regorgeant d'une foule acharnee^ et vainement essaye de fermer ses portes. On voyait ces apres solliciteurs, etroitement serres, s'observer entre eux d'un oeil fa-rouche et gemir sans plier sous le poids de 1 or et des porte-feuilles. Leur phalange s'avangait durant plusieurs jours et plusieurs nuits vers le bureau d'ecbange, comme une colonne compacte que ni le soleil, ni la faim, ni la soif ne pouvaient demolir.
Mais au cri fatal qui annongait la delivrauce de la derniere souscription, tout s'eclipsait la fois.
8. Un second thetre attendait, pour d'autres hasards, Brsen* les vainqueurs et les vaincus. Au centre d'un quartier populeux,
entre les rues Saint-Denis et Saint-Martin, s'etend dans la meme Quincam. direction un obscur defile de quatre cent cinquante pas de long poix_ sur cinq de large, borde par quatre-vingt-dix maisons d'une structure commune. On l'appelle rue Quincampoix, et quoique sa grande renommee soit due aux temerites de la regence, il est
7. i) Agio, ital. Wort zweifelhaften Ursprungs, eigentl. Leichtigkeit, Bequemlichkeit; dann: Aufgeld beim Umtausch von Mnzsorten od. Wechselbriefen gegen bares Geld (in letzterer Bedeutung wurde das Wort in den letzten Jahren von Ludwigs Xiv. Regierung in Frankreich eingebrgert); endlich im schlimmen Sinn: Spekulation auf das Steigen und Fallen der Staatspapiere. Diese Bedtg. hat auch das abgeleitete Wort agiotage. Agioteur, derjenige, welcher Papiere billig kauft und teuer verkauft. 2) Hier = distingue, vornehm. Vgl. Le beau monde. 3) Madrigal, ital. madrigale, frher mandriale, wahrscheinlich vom griech.-lat. mandra, Herde, also: Hirtenlied; dann: Name eines kleinen, sinnreichen od. zrtlichen Gedichts in 416 Zeilen, das zuerst in Italien, nachher u. besonders im 16. Jahrh. auch in andern Lndern gepflegt wurde.
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TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Ludwigs_Xiv Frankreich Italien