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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die unteren Klassen - S. 93

1897 - Leipzig : Freytag
Die Schweiz. 93 Zürich, der größte Ort, mit reger Gewerbthätigkeit. Wo der Rhein die Schweiz verläßt, erblühte Basel, am Kreuzungspunkt mehrerer Straßen. In diesen Städten befinden sich deutsche Universitäten, in Zürich auch eine hervorragende technische Hochschule. Die Hochfläche wird im Nordwesten von dem nur 1700 m hohen §137. Schweizer Jura begrenzt. Es ist ein meist unfruchtbares Land, in dem 3ura- die Uhrenfabrikation lebhaft betrieben wird. Mittelpunkt dieser Industrie ist namentlich Neuenbürg. Aber auch Genf am Austritt der Rhone Fig. 46. Appenzell im Alpenvorland. aus dem See hat großen Uhrenhandel. Durch eine Universität ist diese außerordentlich malerisch gelegene Stadt zugleich der geistige Mittelpunkt der französischen Schweiz geworden. Hier im Südwesten wohnen vorwiegend Franzosen, während der *e* ganze Norden deutsch ist. Jenseits des Gotthards treffen wir Italiener. lldl,uer' Unter den Bewohnern herrscht das evangelich-reformierte Bekenntnis neben dem römisch-katholischen. Die Schweiz ist heute eine Bundesrepublik von 22 Einzelstaaten. oder Kantonen. An ihrer Spitze steht ein Präsident. Sie verdankt ihrefaffltn0'

2. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 80

1896 - Leipzig : Freytag
80 Europa. die zu Anfang des 14. Jahrhunderts zu eiuer Stadt vereint wurden. Als diese Kurfürst Friedrich I. um die Mitte des 15. Jahrhunderts zur Hauptstadt des Kurfürstentums Brandenburg machte, begann sie allmählich eine größere Bedeutung zu gewinnen; als Hauptstadt des Königreichs Preußen nahm sie schon eine hervorragende Stellung ein, die sie weniger der günstigen Lage als vielmehr der besonderen Fürsorge der branden- burgischen und preußischen Fürsten verdankte. Von wesentlichem Einfluß für die Entwicklung der Stadt war zur Zeit des großen Kurfürsten der Zuzug französischer Flüchtlinge, die als Protestanten aus ihrer Heimat vertrieben waren; denn diese brachten zugleich verschiedene Gewerbe mit. Seitdem hat die Industrie Berlins einen steten Aufschwung genommen und ist auch heute sehr blüheud. Der Kunst und Wissenschast gab Friedrich I. hier eine Pflegestätte, indem er Künstler und Gelehrte nach Berlin berief und eine wissenschaftliche Akademie gründete. Zu Aufaug dieses Jahrhunderts erhielt die Stadt eine Universität und später auch eine technische Hochschule. Außerdem ziereu Berlin noch eine Reihe anderer wissenschaftlicher Institute und Sammlungen. Ihre gegenwärtige künst- lerische Bedeutung liegt in der stattlichen Zahl wertvoller Museen, her- vorragender Bauten und Denkmäler und in ihrer angesehenen Kunstakademie. Zugleich ist Berlin Mittelpunkt des deutschen Binnenverkehrs; es ist Centrum eines ausgedehnten Eisenbahnuetzes, das weit über die Grenzen des Reiches hinausgreift. Durch natürliche und künstliche Wasserstraßen wird es ferner mit den Hauptströmen des Tieflandes und vor allem mit den beiden deutschen Meeren in engere Verbindung gesetzt. Zu der imposanten Welt- stadt wuchs Berlin aber erst in der allerjüngsten Zeit nach Gründung des deutschen Reiches heran. Es wurde Sitz der höchsten Reichsbehörden und erhielt damit eine Reihe prachtvoller Gebäude, worin diese ihre Wohn- stätte fanden. Von wahrhaft großartigem Ausehen sind die Straße „Unter den Linden" mit Palais und Prachtbauten zu beiden Seiten, der Pariser Platz mit dem Brandenburger Thor und der Lustgarten, au dessen Südseite sich das königliche Schloß erhebt, und endlich das ueue Reichstagsgebäude. Berlin liegt in einer ebenen, vorwiegend sandigen, stellenweise auch sumpfigen Gegend. Im Westen der Stadt bietet der ausgedehnte Tiergarten mit seinem prächtigen Baumbestand viel landschaftlich Schönes dar. Am Ende des Tiergartens liegt Charlottenburg, das jetzt mit Berlin eng verbunden ist. Reizvoll und anmutig wird die weitere Umgebung an der oberen Spree und mehr noch längs der Havel, die hier eine Reihe von Seeen mit herrlichen Waldufern durchfließt. Inmitten dieser Havelseeen erhebt sich Potsdam, die zweite Residenz Preußens, mit ihren königlichen Schlössern Sanssouci, Babelsberg und dem neuen Palais. Der Übergang über die Havel hat die Anlage der Festung Spandan an der Spreemündung

3. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. uncounted

1889 - Leipzig : Freytag
Bilder und Erzhlungen aus der Allgemeinen und Deutschen Geschichte. Ein Dilfsbud) untere und mittlere Stufe des Geschichtsnnterrichtes an tiheren Qhranltalten Karl Holdermann. und Richard Setzepfandt, Professor in Karlsruhe. Wisscnsch. Lehrer der Luisenschule in Magdeburg. Ii. Teil: Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter. Mit 59 Abbildungen und 4 Karten in Farbendruck. Preis geh. 1 Mark, geb. 1 Mark 30 Pf. Verlag Leipzig. von G. 1889. Freytag.

4. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 15

1889 - Leipzig : Freytag
qmchtet, waren: Was meint ihr, da ihr einen Sterblichen steen |eht. Dies ziemt Weibern, aber nicht Mnnern, Nach vor seme. Tode war eine groartige religise Bewegung entstanden, die man gewhnlich kurz ine Reformation (Umgestaltung) nennt, wie man ja schon vor hundeit fahren den Ruf nach einer Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern erhoben hatte. Der Ausgangspunkt dieser Bewegung knpft sich an den Namen Luthers. 3. Martin Cutljcr. 1 Luthers Jugend. Martin Luther war als Sohn eines Bauern und Bergmanns in Eisleben (westlich von Halle) am 10. November 1483 aeboren; seine Eltern lieen sich bald daraus in Mansfeld (3 Stunden nord-westlich) am Harze nieder und fanden hier ein besseres Auskommen. Der Knabe besuchte hier die lateinische Schule und kam mit dem 14. Lebensjahre nach Magdeburg und von da nach Eisenach. Eine Zeitlang eyang er sich hier das Brot (als Kurrendeschler) vor den Thren; dann nahm thtteme wohlhabende und fromme Witwe. Ursula Cotta, unter ihre Kmdeychar mit auf. und von mm an konnte er sich ungestrt dem Lernen widmen und machte auch groe Fortschritte. Achtzehn Jahre alt ging r aus die Um-versitt Erfurt, um dem Willen seines Vaters gem dte Rechtswchenlchaft zu studieren; aber sein Gemt wandte sich mehr der Religion und Gottesgelehrtheit (Theologie) zu. und unaufhrlich beschftigte er stch mit der Frage nach Gott, nach der Erlsung von der Snde und nach der neugteit. Einmal, da er. von einem Besuche bei seinen Eltern zurckkehrte, wurde er unterwegs von einem heftigen Gewitter berrascht; der Blitz zuckte acht neben ihm nieder, und in dem rollenden Donner glaubte er die Stimme Gottes zu vernehmen: Bist du vorbereitet, um vor den ewigen Rchter-stuhl zu treten?" In der Todesangst gelobte er, ein Mnch zu werden, und wenige Tage danach trat er, ohne seinem Vater etwas davon zu sagen, in das Augustinerkloster zu Erfurt ein (1505). Mit grtem Ernste und Eifer erfllte er die klsterlichen Vorschriften, ohne dabei lerne Weiterbildung zu verabsumen. Der Vorstand des Ordens, Johann von St an Pitz, ein hochgebildeter schsischer Edelmann, lernte den Bruder Martin hochschtzen und empfahl ihn dem Kurfrsten Friedrich dem Weisen von Sachsen fr eine Lehrstelle an der 1502 neugegrndeten Universitt Wittenberg. So wurde Luther Professor (1508) und erlangte durch seine Wirksamkeit auf dem Lehrstuhle und auf der Kanzel bald hohes Ansehen. Im Jahre 1512 erwarb er sich die Wrde eines Doktors der Theologie. 2. Luthers She gegen den bta und ihre Folgen. Der damalige Papst, See X., war ein Freund der Knste und Wissenschaften und brauchte

5. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 123

1889 - Leipzig : Freytag
123 an manchem Tage der hundert auf einmal; und doch schwand sein Ansehen sichtlich. Daher lie er den Glauben an Gott und Unsterblichkeit am 4. Juli 1794 feierlich wieder einsetzen. Aber bald erscholl der Ruf: Nieder mit dem Tyrannen!" (1 das le tyran!) Er entfloh zwar zum Stadthause, suchte sich auch zu erschieen, zerschmetterte sich aber nur die Kinnlade und wurde am 28. Juli 1794 guillotiniert. 7. Direktorium. Nun ergriff eine gemigte Partei die Leitung des Staates und fhrte Ruhe und Frieden zurck, da alle der Revolution und des Mordens und Zitterns fatt waren. Als sich 1795 der Konvent aufgelst hatte, trat eine neue, die dritte Verfassung in Kraft, ein Direktorium von fnf Mnnern, beraten vom Rate der Fnfhundert" und vom Rate der (250) Alten". Nach mancherlei Zwischenfllen begrndete dann am 9. Oktober 1799 der siegreiche General Gonaparte durch einen Staatsstreich eine Militrdiktatur und damit den bergang zu einer Monarchie. 26. Napoleon Gonaparte, Kaiser der Franxosen. 1. Bonapartes Jugendjahre. Napoleon Bonaparte war als Sohn des wenig begterten Edelmanns und Advokaten Carlo Bonaparte und der Ltitia geb. Ramolini am 15. August 1769 zu Ajaccio aus Korsika geboren und besuchte als Freischler die Kriegsschulen zu Brienne und Paris. Er trieb besonders Mathematik und Geschichte. Einer seiner Lehrer urteilte der ihn: Ein Korse von Geburt und Charakter; er wird's weit bringen, wenn ihn die Umstnde begnstigen". Die Korsen galten fr tapfer, rch-schtig und leidenschaftlich, und diese Charakterzge zeigte auch Napoleon in seinem spteren Leben. Im Jahre 1785 wurde er Artillerieleutnant und that sich durch Pnktlichkeit, Eifer und Fachkenntnis hervor, stie aber durch Klte und Verschlossenheit ab. Von Gestalt war er klein, fein Gesicht gelbbraun; so machte er in seinem grauen berrocke und dreieckigen Hute keinen bedeutenden Eindruck (Le petit caporal."). In den Strmen der Revolution war er aus Seiten der republikanischen Gebieter. Als Toulon, mit den Englndern verbndet, 1793 sich erhob, da beschleunigte der junge Hauptmann durch geschickte Ausstellung der Geschtze die Einnahme und wurde deshalb, 25 Jahre alt, General. Als Robespierre gestrzt wurde, dessen Bruder Napoleons eifriger Gnner gewesen war, wurde er auch ver-haftet, zwar wieder auf freien Fu gesetzt, ging aber seiner Stellung ver-lustig. Nachdem er aber im Auftrage des Direktoriums den Aufstand der Knigsfreunde in Paris niederkarttscht" hatte, stieg er bald wieder, und die Heirat mit der lteren Witwe des 1793 guillotinierten Generals Beau-harnais, Josephine, geb. Tascher de la Pagerie, einer angesehenen und einflu-reichen Frau, half ihm erheblich vorwrts.

6. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 125

1889 - Leipzig : Freytag
125 Pyramiden" und nahm Kairo. Als aber seine Flotte bei Abnkir (stlich von Alexandria) am 1. August 1798 von Nelson vernichtet und so das Heer von der Heimat abgeschnitten war, kam er in ernste Gefahr. Der Zug nach Syrien brachte auer der Einnahme von Gaza und Jaffa und dem Siege der die Trken am Berge Tabor wenig Ehre, aber viele Verluste. Bei Abukir besiegte er nach seiner Rckkehr noch ein trkisches Heer, lie sich aber dann durch klgliche Nachrichten aus der Heimat gern bestimmen, mit den tchtigsten Generlen und einigem Gefolge nach Frankreich heimzufahren. Er landete im Oktober 1799 glcklich an der Sdkste und reiste, wie ein heimkehrender Herrscher und Triumphator berall mit Jubel begrt, nach Paris. Sein Nachfolger in gypten, Kleber, wurde ermordet; daher schlo der Rest der Truppen, von Trken und Englndern hart bedrngt, einen Vertrag, laut welchem sie mit Waffen und reicher wissenschaftlicher und knstlerischer Ausbeute auf englischen Schiffen nach Frankreich heimgebracht wurden (1801.) 4. Vonaparte als Konsul (17991804). Frankreich bedurfte des that-krftigen und sieggewohnten Generals sehr; denn inzwischen hatte es gegen England, sterreich, Rußland und die Trkei (Zweite Coalition Verbindung) mit fortwhrendem Mierfolge gekmpft und die meisten Errungen-fchaften von 1796 und 97 wieder verloren. Das Direktorium war tief ver-achtet und wegen seiner neuen Schreckensherrschaft mit Unterdrckungen, Verfolgungen und Deportationen (Verbannungen der Meer) nur umso mehr verhat. Dazu kam die furchtbare Not und die Verarmung vieler Besitzender durch die gnzliche Entwertung des Papiergeldes, von dem fr 60000 Millionen Francs in Umlauf waren (Assignaten, d. i. Anweisungen auf die eingezogenen Gter); ferner die malosen Verluste an Menschen in den schimpflichen Kriegen. So gelang es Bonaparte, der Volk und Heer fr sich hatte, leicht, das Direktorium mit Gewalt zu strzen und eine neue, die vierte Verfassung zu geben. Drei Konsuln und ein Senat von 80 Mitgliedern sollten auf zehn Jahre den Staat leiten. Bonaparte wurde erster Konsul. Im Frhjahre 1800 marschierte er der den Groen St. Bernhard, fiel unerwartet rasch in die Lombardei ein und siegte am 14. Juni bei Marengo (Dorf nahe bei Alessandria) durch das rechtzeitige Erscheinen des Reitergenerals D6saix, der dabei den Tod fand. Am 3. Dezember siegte auch der General Moreau bei Hohenlinden (am Inn) der die sterreicher, und Kaiser Franz Ii. mute darauf im Frieden von Lneville (Lothringen, s. . von Nancy) (9. Februar 1801) nochmals auf Belgien verzichten und das linke Rheinufer abtreten. Auf diesen Frieden folgte der Reichsdeputationshauptschlu (1803). Nach den Bestimmungen desselben wurden die Fürsten fr ihren Verlust an Land reichlich ent-

7. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 127

1889 - Leipzig : Freytag
127 Der siegreiche Admiral Nelson fiel in dieser Schlacht, nachdem er die berhmte An-sprche an die Seesoldaten gerichtet hatte: England erwartet, da jeder heute seine Pflicht thnt." Als ihm der Sieg gemeldet wurden erwiderte er: Jetzt sterbe ich ruhig; denn ich habe meine Pflicht erfllt." Sein Standbild ist auf hoher Sule in der Mitte des prch-tigert Trasalgarsqnare" in London aufgestellt. Auf dem Unterbau sind jene ersten Worte angebracht. Nun begann ein verchtliches Buhlen und die Gunst des allgewaltigen Franzosenkaisers; besonders Deutschland war von 18061812 in tiefster Erniedrigung. Er verfgte wie ein unumschrnkter Herr Europas der Kronen und Lnder zugunsten seiner Brder und Freunde, hatte berall Spione und Helsershelser und strafte jede uerung der oder gegen seine Maregeln wie Hochverrat. Sddeutschland berschwemmte er mit Truppen und nahm im Frieden Wesel, Essen und Verden weg. Da wurde es dem Könige von Preußen klar, da Napoleon die greren Frstentmer mit Hilfe der kleineren zu erdrcken und unter Frankreichs Joch zu zwingen strebe, und so erklrte er ihm am 8. Oktober 1806 den Krieg. 6. Napoleon auf dem Gipfel der Macht. Das preuische Heer wurde aber am 14. Oktober 1806 bei Jena und Auerstdt vernichtet, die knigliche Familie mute fliehen; ans die mrderische, unentschiedene Schlacht bei Preuisch Eylau (sdstlich Knigsberg) am 7. und 8. Februar 1807 folgte der Sieg Napoleons bei Friedland (stlich Eylau) am 14. Juni und die Friedensverhandlung aus dem Njemeit bei Tilsit. Trotz der Ver-sprechungen Alexanders, trotz der Bitten der Knigin Luise verlor Preußen im Frieden von Tilsit (7.9. Juli 1807) alles Land zwischen Rhein und Elbe, im ganzen die Hlfte des gesamten Besitzes. Nun griff Napoleon, von seiner Unberwindlichkeit berzeugt, in die fernsten Lnder ein. Portugal wurde erobert und die knigliche Familie Zur Flucht nach Brasilien gentigt. Der König Ferdinand Vii. von Spanien wurde zwar zur Abdankung gezwungen, und Napoleons Bruder Joseph, bisher König von Neapel, sein Nachfolger; aber die Spanier und Portn-giesen erhoben sich mit englischer Hilfe und konnten trotz mehrfacher Siege doch nicht unterworfen werden (Guerilla Kleinkrieg). Das Beispiel er-mutigte auch sterreich zu neuem Kampfe, 1809. Allein der tapfere Erzherzog Karl wurde in fnftgigem Kampfe bei Regensburg geschlagen und Wien von den Franzosen besetzt. Zwar erlitt Napoleon bei Asper nund Eling (Drfer stlich Wien) die erste vollstndige Nieder-lge, siegte aber dafr bei dem Dorfe Wagram (nrdlich Afpern) so, da Osterreich am 14. Oktober im Frieden von Wien oder Schnbrunn wieder 2000 Quadratmeilen an Bayern, Frankreich und Warschau abtrat. Mit sterreich zugleich hatten sich unter Andreas Hofer, dem r Sandwirt im Passeir, und Speckbacher die Tiroler erhoben, um das von Napoleon aufgedrngte bayerische Joch abzuschtteln, muten sich aber nach

8. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 137

1889 - Leipzig : Freytag
137 dem Groen 1773 ungndig entlassen. Erst nach dessen Tode trat er wieder in das Heer ein und erwarb sich in dem Feldzuge vou 1793 den Namen der neue Ziethen". In den Befreiungskriegen wurde er nicht weniger wegen seiner Entschiedenheit, als wegen seiner Leutseligkeit der gefeierte Liebling des Heeres und Volkes, das ihn den Marschall Vorwrts" nannte. Der König ehrte ihn spter durch seine Erhebung zum Fürsten von Wal-statt". Der khne Major Schill sammelte schon 1809 in Berlin eine Schar, mit der er in Sachsen eindrang. Er mute jedoch zurckweichen und wars sich zuletzt nach Stralsund, fiel jedoch hier mit seinen Getreuen nach einem heien Kampfe gegen die einstrmenden Franzosen. Dein Kops wurde nach Frankreich gebracht, der Rumpf seiner Leiche in Stralsund bestattet. Elf gefangene Offiziere wurden in Wesel erschossen. Der Turnvater Jahn", ein Gymnasiallehrer in Berlin, suchte die Jugend nicht nur mit dem Worte fr die vaterlndische Sache zu entflammen, sondern auch durch Turn-bungen zu einem krftigen Geschlechte heranzubilden. Einmal zog er mit seiner Turnerschar ins Freie und kam am Brandenburger Thore vorbei, von welchem Napoleon die Siegesgttin auf dem Viergespann hatte herunter nehmen und nach Paris verbringen lassen. Was denkst du dabei?" fragte Jahn hinaufweisend einen Knaben. Nichts!" war die Antwort. Da gab ihm Jahn eine schallende Ohrfeige mit der Bemerkung: Du sollst dabei denken: Die Victoria holen wir uns wieder aus Paris." 3. Weckrufe. Das Vertrauen auf eine bessere vaterlndische Zukunft, der Mut und die Begeisterung wurden mchtig gefrdert durch die Weckrufe von Dichtern und Rednern. Zu den ersten gehrte namentlich Ernst Moritz Arndt (geb. 1777 auf Insel Rgen, gest. 1860 als Professor in Bonn), der Verfasser des Buches Geist der Zeit" und der Snger vieler in Herz und Mund des Volkes bergegangenen Lieder; auerdem Friedr. Rck er t, Max von Schenkendors und spter Theodor Krner, der Sohn von Schillers Freund, der zugleich ein Snger und ein Held" als Vorbild jugendlicher Vaterlandsliebe gefallen ist (26. Aug. 1813). Einen weithin reichenden Eindruck machten auch Ficht es Reden an die deutsche Nation", in welchen er die Erneuerung des vaterlndischen Sinnes und die Umkehr von allem undeutschen Wesen als notwendige Bedingung besserer Zeiten nachwies; in hnlichem Sinne wirkte Schleiermacher durch seine Schriften und Predigten. Beide waren Lehrer an der mitten in der trben Zeit (1810) gegrndeten Universitt Berlin. 30. er heilige Krieg. 1. Der russische Feldzug 1813. Mit einer gewaltigen Heeresmacht, bei der sich 20 000 Preußen, 30 000 sterreicher, zwei- bis dreimal so viele Rheinbndler und auerdem Truppen aus allen Vlkern des Abendlands befanden, berschritt Napoleon im Juni 1812 den Njemen (Memel), den

9. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 139

1889 - Leipzig : Freytag
139 schwarzer Uniform, und in sie traten todesverachtende, opfermiffige Song. finge edelster Art ein, wie der mit feinen 21 Jahren fchon als Dichter berhmte Theodor Korner. Am 10. Marz hatte der Komg das eiserne Stenz zur Belohnung hervorragender Thaten gestiftet; am Ii. Marz uer et zur Bildung der Landwehr und des Landsturms auf, utu an demselben Tage erging auch sein Ausruf Au mein Volt". Er ermnerte an die schlimme Lage des Vaterlandes unter der Zwingherrfchaft des Sotsen, wie an die Vernichtung der von den Vorfahren fo temr erkmpften Guter. Gewiffensfreiheit, Unabhngigkeit, Handel, Kunstfleig, Wissenschaft. Ehre und Glaube an das Beispiel der Spanier, Portugiesen, Schweizer und Hollnder wies hin aus Gott, die eigene Kraft und die Hilfe der Bundesgenossen und betonte, da ein anderer Ausweg nicht bleibe, als ehrenvoll den Frieden zu erkmpfen, oder den Tod zu finden. - Da geschah, as der Dichw gesungen hatte- .Das Volk steht auf, der Sturm bricht los! Adelige, Brgerliche und Bauern, Gymnasiasten und Studenten mit ihren Lehrern und Prses,oren halbreis- Suglinge und betagte Männer eilten zu den Waffe.., und bald hatte dieses Volk von 5 Millionen ein Heer von 271 000 Mann beisammen, freilich schlecht gekleidet und bewaffnet und mangelhaft ausgerstet, aber von ganz anderem Geiste beseelt, als 1806. Das merkte Napoleon bald. Hatte er gedroht, den preuischen Namen aus der Reihe der Volker gnzlich auszulschen, so fochten die frisch gesammelten, aus jungen oder unser-tigen Streitern gebildeten Heeresmassen gegen den Zwmgherrn so wacker, wie im Kampfe lange erprobte, gehoben von dem Vertrauen, da Gott keinen Deutschen verlt. ' x, , 4. Der Sturm bricht los! (1813/14). Im April 1813 zog Napoleon mit einer neuen Armee nach Sachsen und siegte, allerdings unter schweren Verlusten, in der ersten Schlacht bei Ltzen oder Grogrschen {o. - pn ), dadurch sicherte er sich den Bestand des Rheinbundes auch ferner. Den schsischen König, der nach Bhmen geflohen und geneigt war, zu den ^er- bndeten berzutreten, ntigte er durch Einnahme Dresdens _ zur Ruckkehr und zur Stellung von 12 000 Soldaten. Bei Bautzen (schs. Oberlausttz) erfocht er den zweiten, gleichfalls teuer erkauften Sieg (20; Mai), besetzte darauf Breslau und nahm den auf beiden Seiten wegen groer Erschpfung erwnschten Waffenstillstand (5. Juni bis 10. August) an. aber nur. um weiter zu rsten. Bei der Friedensvermittlung beleidigte er den sterrerchr- schen Minister Metternich durch Hochmut und Anmaung so, da Kayer Franz selbst am 13. August 1813 seinem Schwiegersohne Napoleon den Krieg erklrte. Es war so mglich, drei Heere gegen ihn aufzustellen: die Nordarmee von 150000 Preußen, Russen. Schweden in den Marken unter dem Kronprinzen (Bernadotte) von Schweden; die schleiche Armee von 95 000 Preußen und Russen unter Blcher (und Gneyenau)

10. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 141

1889 - Leipzig : Freytag
141 5. Die Vlkerschlacht bei Leipzig. 16.-18. Oktober 1813. In und um Leipzig hatte Napoleon fast eine halbe Million Menschen zusammengezogen, in weitem Bogen von den 470 00fr Verbndeten umschlossen. Am Abende des 15. Oktober gaben drei weie Raketen aus Schwarzenbergs Haupt-quartier und drei rote aus dem Blchers das verabredete Zeichen zum gemeinsamen Kampfe am nchsten Morgen. Dieser brach nebelig an. Drei Kanonenschsse waren das Signal, und in drei Schlachten tobte der Kamps bald so, da die Fenster sprangen und die Erde bebte. Siegte auch Napo-leon bei Wachau (sdlich) der Schwarzenberg und bei Lindenau, so da er schon Sieg luten und Boten nach Frankreich abgehen lie, so endete der Tag doch unentschieden. Denn Blcher strmte erst nachmittags Mckern (nrdlich) und siegte besonders durch die Wunderkraft des Jork-schert Korps der Marschall Marmont. Der 17. Oktober war ein Sonn-und Ruhetag; die Friedensantrge Napoleons blieben unbeantwortet. Am Abende hatten alle vier Heere ein russisches von 100 000 Mann unter Bennigsen war hinzugekommen den Kaiser rings umschlossen: die Ent-scheidung mute am 18. Oktober fallen. Nach neun Stunden heien Ringens, besonders um Probstheyda, war die Niederlage der Franzosen entschieden. Noch in der Schlacht traten 4000 Sachsen und 600 Wrttemberger zu ihren deutschen Brdern der. Am Abende sa Napoleon auf einem Holzschemel am Wachtfeuer neben einer zerschossenen Windmhle und diktierte die Befehle zum allgemeinen Rckzge nach Leipzig. Die drei verbndeten Herrscher aber auf ihrem Monarchenhgel" dankten auf ihren Knieen dem treuen Helfer im Himmel fr seine Gnade. Am 19. Oktober wurde Leipzig gestrmt und die Franzosen in wildeste Flucht gejagt. Am Mittage zog der König von Preußen mit dem russischen Kaiser unter groem Jubel in die Stadt ein. Da die Elsterbrcke vorzeitig gesprengt wurde, kamen tausende in Gefangenschast oder fanden in den Fluten den Tod (auch der edle Polenfrst Poniatowsky). Statt aber thatkrstig zu verfolgen und den Krieg bis zur vlligen Vernichtung fortzusetzen, lieen die Verbndeten den Fliehenden Zeit zu entkommen. 30 000 Franzosen waren tot oder ver-wundet, 15 000 gesangen, der Rest durch Krankheiten und andere Leiden schwer betroffen. Noch einmal kmpfte Napoleon bei Hanau am 30. und 31. Oktober gegen 55 000 sterreicher unter General Wrede, erzwang aber den bergang der den Rhein bei Mainz. 6. Folgen der Leipziger Schlacht. Der Sieg bei Leipzig war zwar den Verbndeten teuer geworden (47 000 lagen tot oder verwundet!); aber er war der groen Opfer wert; denn Deutschlands Freiheit war gesichert. Der Rheinbund zerfiel, wie auch das Knigreich Westfalen und die Gro-Herzogtmer Berg und Frankfurt. Dem Könige von Preußen sielen die verlorenen Landesteile wieder zu, und die verjagten Fürsten (von Hessen,
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