Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die unteren Klassen - S. 55

1897 - Leipzig : Freytag
Die Erdoberfläche. 55 Fig. 34. Mongole — Tunguse aus Nordasien, Fig. 35. Neger — Suaheli ans Ostafrika. Europa besitzt auch die höchste Kultur. Höhere Gesittung gestattet ein dichteres Zusammenwohnen, weil sie eine stärkere Ausnutzung der Boden- schätze ermöglicht. Die menschlichen Be- § 77. wohner ändern sich ebenfalls in den einzelnen Ländern der raffen. Erde nach Aussehen und Wesen. Wir können nach körperlichen Merkmalen die Menschheit in 3 große Gruppen teilen: die Men- schen mit weißer Hautfarbe, welche vorwiegend den Nord- Westen der alten Welt be- wohnen, diejenigen mit gelber bis brauner Hautfarbe und durchweg schwarzem, straffem Haar, die wir über den Osten der alten Welt und die West- feste verbreitet finden, und die dunkelhäutigen uegerarti- gen Meuscheu mit krausen?, Fig- 36. Australier. - V°m F.stland, Haar, die Haupt-

2. Für die unteren Klassen - S. 152

1897 - Leipzig : Freytag
152 Australien. liches Buschwerk, Scrub genannt. Erst in dem reich benetzten Osten wird die Pflanzenwelt üppiger. Sie zeigt aber eigentümliche Formen; Bäume und Sträucher tragen harte, immergrüne, schmale Blätter. Die Landschaft hat ein parkartiges Aussehen. An der feuchten Ostküste aber gedeiht schon eine fast tropische Flora, im Norden sogar eine echt tropische. Australien Tiere, wird auch von seltsamen Tieren, wie Kängnrn, Schnabeltier und Ameisen- igel, belebt. §222. Die Ureinwohner sind die Anstralneger. Diese wandern unstet wohner um^er und schassen sich ihren Lebensunterhalt durch Sammeln von pflanz- ' licher und tierischer Nahrung. Sie stehen auf niedriger Kulturstufe und sind noch Heiden. Auch Jagd und Fischerei betreiben sie. Dabei zeigen sie sich in der Handhabung ihrer Waffen, des Jagdspeeres, sowie des eigentümlichen Bumerang, eines gekrümmten Wurfholzes, sehr geschickt. Sie sind kleine Gestalten mit schmächtigen Gliedmaßen. Ihre Hautfarbe ist dunkel, ihr Haar schwarz und kraus, ihre Nase breit, die Lippen dick. Ewwan- Diese Urbevölkerung ist heute in die unwirtlichsten Gegenden zurück- ' gedrängt. In den zur Absiedlung besser geeigneten Gebieten wohnen jetzt Europäer, namentlich Engländer, die Australien mit der Insel Tas- manien in Besitz genommen haben. Durch die europäische Einwanderung ist die Natur des Landes wesentlich verändert worden. Viele Haustiere und Nutzpflanzen sind eingeführt und weite Flächen angebaut. In den lichten Waldungen fand sich eine vortreffliche Weide für Schafe. Die Be- siedlung des Erdteils wurde erheblich gefördert durch das Auffiudeu zahl- reicher Goldadern, besonders in den Anstralalpen. sieö= Die wichtigsten Siedlungen liegen an der Küste. Im Süden ent- wickelte sich der Hasenort Melbourne (melbörn) zur größten Stadt des Landes. Im Osten ist Sydney (sidne), die älteste europäische Ansiedlnug, der Mittelpunkt des Verkehrs und Handels geworden. Tas- ^ur britischen Kolonie gehört auch Tasmanien. Die meist von mamen. Gebirgen erfüllte Insel hat ein kühles, regenreiches Klima; sie ist frnchtbar und zum großen Teil von dichten Wäldern bedeckt. Die australischen Inseln. Die australischen Inseln im Osten und Norden des Festlandes sind ebenfalls gebirgig. Viele von ihnen tragen Vulkane. N/u- Die größte ist Neuguinea. Auf derselben steigen die Gebirge bis 5000 m an. Sie besitzt ein feuchtes tropisches Klima und ist von einer üppigen Vegetation bedeckt. In den Wäldern leben die prächtigen Paradiesvögel. Die Eingeborenen sind die dunkelfarbigen Papuas (papüas), ein wildes, mordlustiges Volk, bei dem noch Menschenfresserei getrieben wird. gninea

3. Für die unteren Klassen - S. 172

1897 - Leipzig : Freytag
172 Die Erdoberfläche und ihre Bewohner. setzte Figur, schmutzigbraune Hautfarbe, schwarzes straffes Haar und vor- stehende Backenknochen. Sie hausen im Sommer iu leichten Zelten, für den Winter bauen sie sich Hütten aus angeschwemmten Holz, oder auch aus Schnee und Eis oder graben sich Höhlen iu den Boden. Zu den Polarvölkern rechnet man bereits die nördlichsten Bewohner der alten Welt, die iu Lebensweise und Aussehen oieles Gemeinsame haben. Neben dem Huud wird von den meisten noch das Renntier gezüchtet. Der Fettreichtum der Meerestiere sowie die wertvollen Pelze vieler Landtiere lockten auch den Menschen der gemäßigten Zonen iu diese uu wirtlichen Gegenden. Außerdem hoffte man durch die Eismassen hindurch einen kürzeren Seeweg um die nördlichen Enden der Festländer zu finden. Die Durchfahrt gelang 1851 im Norden Amerikas und 1879 im Norden Asiens, blieb aber für den Weltverkehr ohne Bedeutung, da das Eis sie zu sehr erschwert. Grönland ist das besterforschte Polarland. Es wird im Innern von Eis bedeckt. An den Küsten wohnen einige Eskimos. Ans der Insel gründeten schon im 10. Jahrhundert die Normannen Niederlassungen, die aber wieder zu Grunde gingen. Heute ist Grönland dänischer Besitz. Die Erdoberfläche und ihre Zzewohner. §258. Das Land ist auf der Erde sehr ungleich verteilt. Auf der nörd ^eilunq' ^chen Halbkugel nimmt es den größten Teil der Oberfläche ein, während auf der Südhalbkugel die Meere überwiegen. In fchmalen Spitzen lanfen die Kontinente nach Süden ans, nach Norden erweitern sie sich zu breiten Flächen, in die aber das Meer in zahlreichen Bnchten eingreift. Die nördlichen Festländer sind reich gegliedert, die südlichen dagegen von ein- förmigem Umriß. Gebirgc. Das Land ist vorwiegend Flachland. Ans ihm erheben sich die Gebirge. Diese sind sehr ungleich verteilt und verlaufen in verschiedenen Richtungen. Die alte Welt wird von Westen nach Osten, die neue vou Norden nach Süden von einer zusammenhängenden Gebirgsmauer durch- zogen. Au sie lehnen sich in der alten Welt nördlich, in der neuen Welt östlich weite Flachländer an. Diese werden von gewaltigen Strömen durchflössen. Das Flachland ist zum Teil Tiefland, zum Teil Hochland. Das Ho»- Tiefland überwiegt; nur in Afrika herrscht Hochland vor. Ent- Durch den Verlans der Gebirge wird das Land zu den Meeren sehr wasser- ungleich entwässert. Die nordsüdlich verlaufenden Gebirge Amerikas be- nnq.

4. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 376

1896 - Leipzig : Freytag
376 Das Leben auf der Erde. Heimat. Diese weit zerstreuten Menschen besitzen viel Gemeinsames, sodaß man für sie alle eine einzige Heimat angenommen hat. Wo diese liegt, ist nicht mehr sicher zu erkennen. Man hält vielfach das tropische Asien für das Ursprungsland unseres Geschlechtes. Die Einteilung der Menschheit. Von einem oder mehreren Punkten aus verbreiteten sich vermutlich die Menschen über die ganze Erde. In ihren neueu Wohnsitzen nahmen )ie im Laufe vieler Jahrtausende unter dem Einfluß der Naturumgebuug eine Reihe von Eigenschaften an, die sie nun von einander schieden und die Merkmale zu einer Einteilung in Rassen lieferten. Rasse». Nach körperlichen und sprachlichen Kennzeichen unterscheiden wir heute 9 Rassen. Diese können in drei große Gruppen zusammengefaßt werden. kaster Die erste Gruppe enthält die hellfarbige kaukasische oder mittel- ländische Rasse. Sie bewohnt Europa, Nordasrika und Vorderasien, lebt aber zur Zeit iusolge der Auswanderung in allen Erdteilen. Man gliedert sie in mehrere Sprachstämme, in die Jndogermaueu, die Semiten, die Hamiten, die Kaukasus Völker und die Basken. ^loibt Zur zweiten Gruppe der mongoloiden Völker zählt die mon- Völker, golische, die malaiische und die indianische Rasse. Sie besitzen gelbe, braune und zuweilen kupsersarbeue Haut und schwarzes straffes Haar. Den Mongolen sind außerdem die schief geschlitzteu Augen und vorstehende Backenknochen eigentümlich. Sie bewohnen hauptsächlich Asieu, habeu sich aber anch über Osteuropa verbreitet. Ihnen ähneln die südostasiatischen Malaien, zu denen die Polynesier der Südseeinseln zu rechueu sind. Auch die Indianer weichen in ihrem körperlichen Aussehen nur wenig von den Mongolen ab. Sie haben allein die nene Welt zu ihrem Wohnsitz. Die nordostasiatischen Völker sowie die Eskimos scheinen das Mittelglied zwischen diesen Rassen zu sein. Die dritte Gruppe, die der negroiden Völker, umfaßt die Neger, die Volker. Hottentotten und Bnfchmäuuer, sowie die Australier und Papuas oder Melanesien Auch die eigenartigen Dravidas dürfen vielleicht zu ihr gerechnet werden. Außer der duuklen Hautfarbe ist für sie das krause Haar charakteristisch. Die zuweilen fast schwarzen Neger bewohnen Mittel- und Südafrika. Den Westen Südafrikas haben die Hottentotten und Buschmänner inne; sie sind etwas hellfarbiger und meist von kleinem Wuchs. Die Bewohuer des australischen Festlandes besitzen mit den Melanesiern viele gemeinsame Merkmale; so tragen die Männer beider Rassen Backenbärte, die wir sonst fast nur noch beider mittelländischen Rasse treffen.

5. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 308

1896 - Leipzig : Freytag
308 Die Polarländer. und die von der tiefstehenden Sonne kräftiger beschienen werden, sind Haupt- sächlich die Träger des Pflanzenwnchses. Die Flora ist eigentümlich; sie erinnert in ihren Formen an die alpine Hochgebirgsvegetation. Bäume fehlen, Holzgewächse sind nnr durch verkümmerte Weiden und Kreuzdorn vertreten, niedrige Gräser und Stauden, besonders aber Flechten und Moose herrschen vor. Größe und Farbenpracht der Blüten zeichnet die Pflanzen ans. Den Unbilden des Klimas sind sie vornehmlich durch kleinen Wuchs angepaßt. Ticre. Diese Vegetation ermöglicht anch tierisches Leben. Sie giebt den in der Polarwelt weitverbreiteten Renntieren und Moschusochseu hin- reicheude Nahrung. Reicher allerdings bietet das polare Meer den dortigen Landtieren Lebensunterhalt. In diesen Regionen der Oeeane leben die großen Meersäugetiere, die Walrosse, Robben oder Seehnnde und die Wal- sische, aber anch viele Fische und niedere Seetiere. Von letzteren leben wieder die unzähligen Vögel, Enten, Gänse, Lnmmen und Alken, welche die felsigen Inseln des Polargebiets oft zu Millionen bedecken. Vertreter der Raubtiere ist der Eisbär, dem als ständiger Begleiter der kleine Polar- fuchs folgt. Zum Schutz gegen die Wirkungen der Kälte finden wir bei den Landtieren einen sehr starten Pelz, bei den Vögeln ein dichtes Federkleid. Eine besonders dicke Fettlage unter der Haut bei deu meisten Land- und Seetieren mindert ebenfalls die Wirkung der Kälte. Einzelne Tiere, wie Renntier, Mofchnsochs und namentlich die Vögel verlassen anch im Winter die kältesten Gebiete und wandern nach wärmeren Breiten; andere, wie z. B. der Eisbär und der Schneehase, entziehen sich durch monatelangen Schlaf den Gefahren des Winters. §230. Anch der Mensch fehlt in diesen eisigen Gefilden nicht. Er ist im Be- arktischen Nordamerika bis 80° noch angetroffen worden. Hier wohnen wohner. die Eskimos, ein echtes Polarvolk, das vom Fischfang und der Jagd lebt Ihr einziges Haustier ist der Hund, der in größeren Rndeln vor die Schlitten gespannt wird. Zu deu Polarvölkern sind anch die Bewohner der nördlichsten Gegenden der Kontinente zu zählen, die Lappen, Samo- jeden, Tnngusen und die Jakuten, die meist das Renntier züchten, ferner die Tfchnktfchen und Kamtfchadalen, die wie die Eskimos vorwiegend Fischer sind und nur deu Hund als Haustier halteu. Diese Völker trageu viele gemeinsame Züge. Wahrscheinlich sind sie alle mongo- lischer Abstammung. Gedrungene Figur, schmutzigbrauue Hautfarbe, schwarzes, straffes Haar, vorstehende Backenknochen und häufig eine gewisse Beleibtheit sind Merkmale für sie- Sie stehen auf niedriger Kulturstufe, sind aber geschickt in der Verfertigung ihrer Geräte und legen großen Scharfsinn bei der Ausübung der zu ihrem Unterhalt notwendigen Beschäftigungen an den Tag. Geradezu bewundernswert ist die Gewandtheit, mit der die Eskimos in den kleinen Kajaks die stürmische See befahren. Die Wohnungen bestehen

6. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 7

1889 - Leipzig : Freytag
7 Gift ihm ins Gesicht tropfte. Sein treues Weib aber, das sich ihm zur Seite stellte, fngt den giftigen Geifer in einem Gefe auf. Nur so oft sie die gefllte Schale ausleert, tropft has Gift auf ihn herab und verursacht ihm so heftige Schmerzen, da er sich krmmt und windet; davon kommen die Erd-beben. So mu er gefesselt liegen bis zum letzten Weltkampfe. 3. Untergang und Erneuerung der Welt. 1. Die Verschuldung. Wie die Menschen, so blieben auch die Götter von jeher nicht frei von Sude und Schuld. Einmal wollten sie zum Schutze der Himmelswohnung Asgard eine unbezwingbare Burg auffhren lassen und versprachen einem Riesen, der sich ihnen als Baumeister angeboten hatte, Freya zur Gemahlin. Sie machten ihm jedoch zur Bedingung, da er den Bau in einem Winter und ohne Hilfe ausfhre; nur erlaubten sie ihm, sich seines Pferdes zu bedienen. Dieses schleppte die Baumassen auch so schnell herbei, als der Baumeister sie verwendete, und der Winter war noch nicht abgelaufen, als alles fertig war bis auf das Burgthor. Da wurde es den Asen bang, da sie Freya verlieren sollten, und sie wandten sich an Loki um Hilfe; dieser lockte das Pferd des Baumeisters in den Wald, und so konnte dieser sein Werk nicht vollenden. Ja, als er sich zornerfllt bei den Gttern beklagte, riefen diese Donar herbei, und trotzdem sie dem Riesen mit starken Eiden Frieden fr Leib und Leben zugesichert hatten, zerschmetterte ihm Donar das Haupt mit dem Hammer. Noch andere Schuld luden die Götter in der Folgezeit auf sich (Gtterdmmerung Verfinsterung der Götter), und darum sind auch sie am Ende der Tage dem Untergange geweiht. 2. Der letzte Kampf. Schreckliche Vorzeichen gehen dem Ende der Welt voran. Alle Laster walten frei; Brder kmpfen gegen einander; die Sonne verbirgt sich hinter den Wolken, und ein dreijhriger, von keinem Sommer unter-brochener Schreckenswinter bricht an. Dann fallen die Sterne vom Himmel; die Berge erbeben, und das Land wird vom Meere berflutet. Loki mit dem Fennswolfe und der Midgardschlange, die von ihm abstammen, werden von ihren Fesseln befreit; alle Feinde der Götter, die Riesen, sammeln sich und strmen der die Regenbogenbrcke gen Asgard. In furchtbarem Kampfe gehen Götter und Helden, Riesen und Ungeheuer zugrunde, und ein Flammenmeer verzehrt die ganze Welt. 3. Die Welterneneruug. Der Weltbrand fhrt aber nicht blo die Ver-nichtuug der Welt herbei, sondern er ist zugleich ein Feuer der Luterung fr Welt und Götter. Die Erde wird einst wieder aus dem Wasser auftauchen, Baldnr wird in den neuen Himmel zurckkehren und mit ihm sein Bruder Hdur, der ihn einst ohne Wissen gettet hat. Mit ihm bilden die Shne der alten Götter das neue Gttergeschlecht, dem eine neue, hellere Sonne leuchtet. Es

7. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 26

1889 - Leipzig : Freytag
26 denkmal" gewidmet, welches sich auf dem 360 Meter hohen Gipfel der Gro-tenburg bei Detmold erhebt (begonnen 1838, vollendet 1875 oon Ernst von Bndel); auf einem tempelartigen Unterbau steht Armin mit hoch emporge-haltenen Schwert. Im Jahre 1868 wurde bei Hildesheim ein groer und wertvoller Fund gemacht, der offenbar die silberne Tafelansstattnng eines vornehmen Rmers bildete und aus etwa 70 Gegenstnden, wie Schalen, Trinkbechern, einem groen Mischkessel u. a. von edelster Arbeit besteht. Es war wahrscheinlich die Bente eines Chernskers (jetzt in Berlin). 15. Detail zu Fig. 14. 16. Detail zu Fig. 14. ilberne Amphora (zweihenkelige Gef) vom Hildesheimer Silberfund. 8. ildcr aus der Vlkerwanderung. (375-568). 1. Die Hunnen, ein wildes, nomadisches Neitervolk von abschreckender Hlichkeit und rohen Sitten, brachen im Jahre 375 aus Jnnerasien durch das groe Vlkerthor zwischen dem Kaspisee und dem Sdende des Ural in Europa ein und setzten der die Wolga und den Don. Schrecken ging vor ihnen her; denn ihrem Ungestm schien nichts widerstehen zu knnen, und ihre Wildheit in Aussehen und Lebensweise erinnerte an Raubtiere. Ihr Krper war klein, aber breitschulterig und starkknochig, ihre Stirne kurz, die Nase eingedrckt; aus dem braungelben Gesichte schauten kleine, stechende, schrgliegende Augen heraus; die Augenbrauen waren sehr dnn, die Ohren abstehend und der Muud breit. Als Kleidung trugen sie leinene Kittel, auch wohl Pelze von Waldmusen und andern Tieren, die Beine umwickelten sie mit Bocksfellen. Zu ihren Speisen

8. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 100

1889 - Leipzig : Freytag
100 Friedrichs des Zollern List wurde die lange schwankende Schlacht fr Ludwig gewonnen. Friedrich der Schne mit etwa 1400 Ritter gefangen genommen und nach der Festung Trausnitz (an der Raab, Oberpfalz) abgefhrt. Die Sage bertreibt die Verdienste Schweppormanns auf Kosten Friedrichs von Zollern; sie erzhlt, fr die Tafel des Knigs habe man mit Not nur wenige Eier beigebracht, so da auf jede Person nur ein Ei kam und eines brig blieb. Da habe Ludwig gesagt: Jedem ein Ei. dem frommen (m wackern) Schweppermann zwei." Sein Grabmal zeigt diese Worte; dieselbe Geschichte wird aber von einem frheren Kampfe zwischen Ludwig und Friedrich, bei Gamelsdorf (1313) erzhlt. Leopold kmpfte weiter, und der Papst that Ludwig in den Bann; an Frieden war also nicht wohl zu denken. Da bot Ludwig seinem Gefangenen die Freiheit an, wenn er auf die Krone verzichte und Frieden vermittle; gelinge das nicht, so solle er zurckkehren. Von Kerkerhaft und Sorge gebleicht, kam Friedrich zu seiner Gemahlin Elisabeth, die sich um ihn blind geweint, mhte sich aber vergebens um Frieden. Der Papst wollte sogar den Eid lsen, der ihn zur Rckkehr verpflichtete. Friedrich aber stellte sich, edel wie immer, dem Kaiser wieder als Gefangener und rhrte ihn dadurch so sehr, da er wieder, wie einst, Tisch und Lager mit ihm teilte, sogar die Regierung niederlegen oder gemein-schaftlich mit ihm führen wollte und, da dies nicht anging, ihn unter dem Titel König" als liebsten Freund und Genossen bei sich behielt, bis Friedrich 1330 starb. 3. Ludwig als Alleinherrscher. Die Krone machte dem Kaiser Friedrich auch in der Zukunft wenig Freude; denn von 1307 bis 1378 standen die Ppste ganz' unter franzsischem Einflsse (Sitz in Avignon; babylonische Gefangen-schaft der Kirche"), und nun forderte der Papst Johann Xxii. die Absetzung des gebannten Bayern", sprach ihm alle Wrden des Knigs, Herzogs, Pfalz-grasen und Kurfrsten, alle Kirchen- und Reichslehen ab und belegte ganz Deutschland sogar mit dem Interdikte, d. h. dem Verbote aller kirchlichen Handlungen. Vergebens zog Ludwig nach Rom, lie einen Gegenpapst vom Volke whlen und sich durch einen Laien krnen. Schlielich erbot er sich zu demtiger Unterwerfung; da ermannten sich die deutschen Fürsten: im Jahre 1338 erklrte der Kurverein zu Rense (bei Koblenz a. Rh.) auf dem Knigstuhle, da jeder rechtmig gewhlte König feine Gewalt von Gott habe und der ppstlichen Besttigung nicht bedrfe. Das gute Einvernehmen zwischen Kaiser und Fürsten wurde aber bald wieder gestrt. Denn mit bedenklichen Mitteln, aber erfolgreich suchte Ludwig seine Hausmacht zu mehren. So vergab er, als 1319 die Askanier oder Anhaltiner ausstarben, die Markgraffchaft Brandenburg an feinen Sohn Ludwig (1324); diesem vermhlte er die Erbin von Tirol, Margareta von (Schlo) Maultasch, nachdem er ihre Ehe mit Johann Heinrich von Bhmen willkrlich getrennt hatte. Auch zog er Niederbayern ein, als dessen Herzge ausstarben, und

9. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 18

1889 - Leipzig : Freytag
18 ursprnglich in Asien sa, dann aber gruppenweise westwrts wanderte. Die Deutschen folgten wohl recht frhe den Celten und besetzten zuerst Europas Norden, Skandinavien und die Ostseelnder, und dann auch dessen Sden. Hier kamen sie mit den Rmern in Berhrung, und von diesen oder von den westlich benachbarten Celten wurden sie Ger-manen, das heit entweder Rufer im Streit" oder Nachbarn" genannt. Sie selbst nannten sich noch bis ins zehnte Jahrhuudert hinein mit vielen einzelnen Stammesnamen. Unter den Kaisern Do-mitian und Trajan (mn 100 v. Chr.) wurde ein ungeheurer, 450 Kilometer langer Wall von Deutz a. Rh. bis Kelheim a. d. D. anfgeworsen und so fast ein Dritteil Deutschlands als Zehnt-land" auf fast zweihundert Jahre hinaus zum Rmischen Reiche hinzugezogen. Dadurch wurden die Germanen von weiterem Wandern zurckge-halten und zu fester Ansiedelung in Deutschland gentigt. Im Laufe der Zeit entstanden statt der vielen (50) kleinen Stmme grere Vlkerbnde, wie Goten, Alemannen, Sachsen, Franken. Die Rmer (Csar und Tacitus) unterschieden deutlich Sueben = Schweifende und Nichtsuebeu Sehafte. Auch in der Sprache schieden sie sich wohl als Ober-(Sd-) und Nieder-(Nord-)Deutsche. 3. Das Land Germanien erschien den Rmern, als Sdlndern, rauh und unwirtlich, kalt und nebelig, voller Smpfe und Morste, Wlder und den. Die Wlder, welche meist aus Eichen und Buchen bestanden, waren von zahl- und artenreichem Wilde bevlkert. Man fand und jagte Schwarz-, Rot- und Damwild, den Ur (Auerochsen), Wisent, das Elen(tier) und Ren(tier), Bren, Wlfe, Fchse, Luchse, Wildkatzen, auch vielerlei Wassertiere und Vgel. Tie Eicheln und Buchelu befrderten die Mstung von Schweinen, die reichen Wiesen und Weiden die Zucht von Rindern und Pferden, oder Ziegen und Schafen. Auch der Ackerbau war stellenweise ergiebig. Der Boden lieferte zudem Salz, reichlich Kupfer und etwas Eisen, die Flsse einiges Gold, während die reichen Metall-schtze der Berge noch lange nngehoben blieben. Ein solches Land erzog bei Jagd und Krieg, einfacher Lebensweise und Anstrengung aller Krfte jene krftigen Menschen von hohem Wchse und ebenso starkem als geschmeidigem Gliederbau, die mit ihren blauen Augen und ihrem trotzigen Blicke andern Vlkern Staunen und Furcht einflten. 4. Innere Zustande. Die alten Deutschen hatten bei ihrer Auswanderung aus Asien schon eine hhere Bildungsstufe erreicht; sie kannten Herden- und Haustiere, einfachen Hausbau und schtzende Kleider, Gerte, Werkzeuge und 10. Ohrgehnge von Silber, gefunden zu Tempelhof (bei Soldin).

10. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 68

1889 - Leipzig : Freytag
68 Eine sptere Sage aus dem 13. Jahrhunderte erzhlt von der Weib ertreue von Weiusberg folgendes: der den langen, heftigen Widerstand erbittert, wollte Konrad die Besatzung tten und alles niederbrennen; nur den Frauen erlaubte er vorher, abzuziehen und ihre beste Habe mitzunehmen. Darauf trug jede ihren Gatten oder liebsten Angehrigen auf dem Rcken heraus. Von dieser Treue gerhrt, verzieh Konrad allen; denn an einem Knigsworte solle man nicht drehen noch deuteln". Es kam zwar vorbergehend zum Frieden; aber bald brach der Kampf von neuem los und dauerte bis in die Regierungszeit seines Nachfolgers fort. 2. Monrads Kreuzzug und Tod. Im Jahre 1144 fiel die von den Christen besetzte Stadt Edessa am Euphrat in die Hnde der Trken, und man frchtete deshalb auch fr Palstina. Da predigte der fromme Abt Bernhard von Clairvaux von neuem das Krenz und begab sich selbst nach Speyer, nm durch seine Beredsamkeit den widerstrebenden Kaiser umzustimmen. Es gelang ihm; Konrad nahm unter Thrnen das Krenz und beteiligte sich mit dem Könige Ludwig Vii. von Frankreich an dem zweiten Kreuzzuge. Dieser begann glnzend und endete klglich (11471149); mit nur wenigen Begleitern und krank kehrte Konrad heim. In Rom war inzwischen die ppstliche Herrschaft (durch Arnold von Brescia) gestrzt und die rmische Republik eingefhrt worden. Konrad rstete zu einem Rmerzuge, starb aber unter den Zurstungen in Bamberg 1152. Sein lterer Sohn war ihm schon im Tode vorangegangen, der jngere schien zu schwach. So empfahl er selbst den einunddreiigjhrigen hochbegabten und bewhrten Neffen Friedrich von Schwaben. Einstimmig wurde dieser in Frankfurt gewhlt und regierte als Friedrich I. Barbarossa von 11521190. 21. Friedrich I. (Rotbart) (1152-1190.) 1. Friedrichs Persnlichkeit. Die Wahl Friedrichs von Schwaben in Frank-furt und seine Krnung in Aachen wurden von dem Volke mit freudigem Jubel begrt. Sein Wuchs war stattlich und seine Gestalt krftig und wohlgebildet; seine hochgewlbte Stirne umkruselten blonde Locken, und die feinen Lippen, die jugendlich frischroten Wangen und das Entschlossenheit verratende Kinn umflo ein starker rtlicher Bart, wonach ihn die Rmer Barbarossa-Rotbart nannten. Stolz und fest wie sein Gang und seine Haltung war auch sein Wesen; aber auch mild und gewinnend. So war er nach dem Worte, das der Maler in der kleinen Dorfkirche von Hohenstaufen seinem Bilde beifgte : ein Schrecken der Bsen und ein Liebling der Guten."*) Dazu war er durch seine Mutter Judith, die Schwester Heinrichs des Stolzen, den Welsen verwandt und dadurch berufen, die beiden feindlichen Huser zu vershnen. Wohl *) terror malorum, amor bonorum."
   bis 10 von 77 weiter»  »»
77 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 77 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 4
2 2
3 4
4 10
5 1
6 1
7 5
8 0
9 4
10 10
11 0
12 1
13 0
14 2
15 1
16 12
17 1
18 1
19 1
20 1
21 0
22 4
23 1
24 1
25 1
26 3
27 3
28 0
29 1
30 4
31 13
32 5
33 3
34 5
35 0
36 0
37 13
38 4
39 2
40 1
41 3
42 4
43 3
44 0
45 20
46 14
47 6
48 3
49 9

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 6
2 0
3 4
4 4
5 0
6 0
7 13
8 0
9 17
10 0
11 1
12 0
13 8
14 1
15 2
16 4
17 27
18 0
19 0
20 11
21 3
22 4
23 3
24 1
25 1
26 0
27 2
28 2
29 0
30 1
31 2
32 2
33 0
34 3
35 5
36 2
37 4
38 3
39 4
40 3
41 3
42 9
43 1
44 0
45 2
46 1
47 0
48 1
49 1
50 6
51 0
52 8
53 5
54 0
55 0
56 4
57 0
58 1
59 1
60 2
61 1
62 0
63 3
64 4
65 3
66 1
67 1
68 4
69 4
70 5
71 11
72 1
73 3
74 0
75 8
76 2
77 5
78 1
79 1
80 1
81 1
82 5
83 5
84 8
85 0
86 3
87 3
88 0
89 0
90 2
91 0
92 21
93 0
94 2
95 8
96 8
97 2
98 3
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 43
1 65
2 22
3 27
4 21
5 15
6 122
7 23
8 5
9 32
10 39
11 97
12 19
13 12
14 144
15 17
16 37
17 2
18 28
19 70
20 28
21 15
22 34
23 13
24 160
25 27
26 8
27 23
28 12
29 45
30 17
31 28
32 189
33 107
34 157
35 30
36 48
37 24
38 19
39 34
40 25
41 18
42 17
43 30
44 31
45 33
46 19
47 78
48 25
49 21
50 19
51 20
52 53
53 38
54 140
55 25
56 24
57 13
58 28
59 122
60 18
61 49
62 46
63 21
64 17
65 14
66 22
67 12
68 27
69 3
70 30
71 27
72 28
73 20
74 56
75 37
76 58
77 23
78 116
79 27
80 29
81 184
82 17
83 318
84 2
85 22
86 91
87 52
88 13
89 35
90 81
91 76
92 108
93 19
94 12
95 171
96 21
97 13
98 12
99 14
100 53
101 63
102 15
103 44
104 102
105 69
106 10
107 23
108 22
109 229
110 26
111 15
112 22
113 10
114 12
115 70
116 11
117 5
118 24
119 154
120 51
121 17
122 71
123 19
124 31
125 12
126 93
127 134
128 11
129 24
130 39
131 77
132 35
133 270
134 83
135 24
136 355
137 21
138 34
139 153
140 6
141 11
142 23
143 25
144 12
145 60
146 28
147 12
148 56
149 29
150 33
151 18
152 47
153 94
154 8
155 23
156 30
157 23
158 24
159 137
160 54
161 18
162 20
163 20
164 84
165 58
166 97
167 12
168 13
169 17
170 11
171 43
172 93
173 123
174 36
175 132
176 42
177 45
178 48
179 24
180 84
181 26
182 43
183 235
184 99
185 31
186 35
187 21
188 317
189 27
190 35
191 30
192 42
193 297
194 32
195 94
196 32
197 36
198 10
199 48