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Friedrichs des Zollern List wurde die lange schwankende Schlacht fr Ludwig gewonnen. Friedrich der Schne mit etwa 1400 Ritter gefangen genommen und nach der Festung Trausnitz (an der Raab, Oberpfalz) abgefhrt.
Die Sage bertreibt die Verdienste Schweppormanns auf Kosten Friedrichs von Zollern; sie erzhlt, fr die Tafel des Knigs habe man mit Not nur wenige Eier beigebracht, so da auf jede Person nur ein Ei kam und eines brig blieb. Da habe Ludwig gesagt: Jedem ein Ei. dem frommen (m wackern) Schweppermann zwei." Sein Grabmal zeigt diese Worte; dieselbe Geschichte wird aber von einem frheren Kampfe zwischen Ludwig und Friedrich, bei Gamelsdorf (1313) erzhlt.
Leopold kmpfte weiter, und der Papst that Ludwig in den Bann; an Frieden war also nicht wohl zu denken. Da bot Ludwig seinem Gefangenen die Freiheit an, wenn er auf die Krone verzichte und Frieden vermittle; gelinge das nicht, so solle er zurckkehren. Von Kerkerhaft und Sorge gebleicht, kam Friedrich zu seiner Gemahlin Elisabeth, die sich um ihn blind geweint, mhte sich aber vergebens um Frieden. Der Papst wollte sogar den Eid lsen, der ihn zur Rckkehr verpflichtete. Friedrich aber stellte sich, edel wie immer, dem Kaiser wieder als Gefangener und rhrte ihn dadurch so sehr, da er wieder, wie einst, Tisch und Lager mit ihm teilte, sogar die Regierung niederlegen oder gemein-schaftlich mit ihm führen wollte und, da dies nicht anging, ihn unter dem Titel König" als liebsten Freund und Genossen bei sich behielt, bis Friedrich 1330 starb.
3. Ludwig als Alleinherrscher. Die Krone machte dem Kaiser Friedrich auch in der Zukunft wenig Freude; denn von 1307 bis 1378 standen die Ppste ganz' unter franzsischem Einflsse (Sitz in Avignon; babylonische Gefangen-schaft der Kirche"), und nun forderte der Papst Johann Xxii. die Absetzung des gebannten Bayern", sprach ihm alle Wrden des Knigs, Herzogs, Pfalz-grasen und Kurfrsten, alle Kirchen- und Reichslehen ab und belegte ganz Deutschland sogar mit dem Interdikte, d. h. dem Verbote aller kirchlichen Handlungen. Vergebens zog Ludwig nach Rom, lie einen Gegenpapst vom Volke whlen und sich durch einen Laien krnen. Schlielich erbot er sich zu demtiger Unterwerfung; da ermannten sich die deutschen Fürsten: im Jahre 1338 erklrte der Kurverein zu Rense (bei Koblenz a. Rh.) auf dem Knigstuhle, da jeder rechtmig gewhlte König feine Gewalt von Gott habe und der ppstlichen Besttigung nicht bedrfe. Das gute Einvernehmen zwischen Kaiser und Fürsten wurde aber bald wieder gestrt. Denn mit bedenklichen Mitteln, aber erfolgreich suchte Ludwig seine Hausmacht zu mehren. So vergab er, als 1319 die Askanier oder Anhaltiner ausstarben, die Markgraffchaft Brandenburg an feinen Sohn Ludwig (1324); diesem vermhlte er die Erbin von Tirol, Margareta von (Schlo) Maultasch, nachdem er ihre Ehe mit Johann Heinrich von Bhmen willkrlich getrennt hatte. Auch zog er Niederbayern ein, als dessen Herzge ausstarben, und
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Ludwig Ludwig Friedrich Schweppormanns Friedrichs Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Leopold Leopold Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Elisabeth Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Johann_Xxii Johann Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig_( Ludwig Margareta_von_(Schlo)_Maultasch Johann_Heinrich_von_Bhmen Johann Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Oberpfalz Avignon Deutschland Rom Koblenz Niederbayern
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Wrttemberg (Gottes Freund, aller Welt Feind") durch mehrere Reichs-kriege als Emprer und Ruhestrer.
In Bhmen und Mhren setzte er dann Ottokars Sohn, Wenzel, ein und gab ihm seine Tochter zur Frau; sterreich, Steiermark und Kr ain verlieh er mit Zustimmung der Fürsten an feine Shne Albrecht und Rudolf, Krnthen an Albrechts Schwiegervater, den Grafen Meinhard von Tirol. So begrndete er die sterreichisch-hab sbnrgis che Hausmacht, und diese suchte er auf alle Weise, namentlich auch durch die Verheiratung seiner sechs lieblichen Tchter" zu mehren.
Mathilde heiratete Ludwig Ii. von Bayern, Agnes den Herzog Albrecht von Sachsen, Hedwig den Markgrafen Otto von Brandenburg, Katharina den Herzog Otto von Niederbaycrn, Gutta den König Wenzel von Bhmen. Clementia den Erbprinzen Karl Martel von Sizilien und sptern König von Ungarn.
6. Rudolfs Persnlichkeit. Rudolf war hochgewachsen und hager und hatte einen ernsten und zugleich milden Gesichtsausdruck, groe Adlernase und freie, hohe Stirn. Er war ebenso wahr und treu, als einfach und anspruchslos.' Manche Erinnerung daran lebt noch im Volke. Sagte man doch von einem nn-Zuverlssigen Manne noch lange nachher sprichwrtlich: Der hat Rudolfs Redlichkeit nicht." Auch erzhlte man, wie er jedermann vor sich lie und an-hrte. Es soll mich," sagte er einmal, nie gereuen, zu gut gewesen zu sein." Als die Soldaten auf einem Feldzuge der Hunger klagten, zog er eine Rbe aus dem Acker, schlte und verzehrte sie mit groem Appetite. Von seiner Einfachheit und Leutseligkeit zeugt besonders ein Vorfall in Mainz. Als er vor der Stadt lag, ritt er eines frhen Morgens in seinem grauen Wamse hinein und wrmte sich an einem Backofen. Da jagte ihn die Bckersfrau fort und bego ihn, den sie fr einen gemeinen Reiter hielt, unter heftigen Schmh-reden auf seinen Stand und seinen König. Mittags lie ihr Rudolf einige Gerichte bringen und lie ihr durch den Diener sagen: Dies schickt dir der Soldat, den du heute frh begossen hast." Als sie den Sachverhalt erfuhr, eilte sie ins Lager und bat fufllig um Verzeihung. Diese wurde ihr unter der Bedingung gewhrt, da sie selbst den Vorfall vor der Umgebung des Kaisers erzhlte. Die Beschmung, mit der sie dies that, war ihre Strafe. Noch viele solcher kleiner Zge sind von ihm aufbewahrt, aus denen hervorgeht, wie wohlwollend und beliebt er war. Auch den Namen Wiederhersteller Deutschlands" hat er erhalten; denn ihm verdankte das Reich Ruhe und Ordnung nach jhre-langer Zerrttung; auch rhrt von ihm die Bestimmung her, da amtliche Urkunden nur deutsch abgefat und da Verhandlungen nur in deutscher Sprache gefhrt werden sollten. Freilich konnte er den spteren Verfall des Reiches nicht hindern; er beginnt vielmehr die Reihe derjenigen Kaiser, welche vor allem auf die Mehrung ihres Hausbesitzes bedacht waren.
7. Rudolfs Ende. Vergebens suchte er auf einem Reichstage zu Frank-furt a. M. dem letzten seiner vier Shne, Albrecht, die Nachfolge im Reiche
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Extrahierte Personennamen: Ottokars Albrecht Rudolf Rudolf Albrechts_Schwiegervater Albrechts Meinhard_von_Tirol Mathilde Ludwig_Ii Ludwig Agnes Albrecht_von_Sachsen Albrecht Hedwig Otto_von_Brandenburg Otto Katharina_den_Herzog_Otto_von_Niederbaycrn Otto König_Wenzel Karl_Martel Karl Rudolfs Rudolfs Rudolf Rudolf Rudolfs Rudolf Rudolf Rudolfs Albrecht Albrecht
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brachte Holland. Seeland, Friesland und Hennegau an sich (1345). Damit verletzte er staatliche und kirchliche Rechte und erregte Ha und Neid der Fürsten und des Papstes, soda sie einen Gegenknig in Karl von Bhmen, dem Enkel Heinrichs Vii., whlten. 1346 erhielt dieser in Rense gegen unwrdige Bedingungen die Stimmen von fnf Kurfrsten, fand aber erst Anhang, als Lndwig 1347 pltzlich auf einer Brenjagd bei Mnchen vom Schlage getroffen wnrde und starb. Er ist der letzte gebannte Kaiser und ist beigesetzt in der Frauenkirche zu Mnchen, in der sein prchtiges Grabdenkmal steht. Nun gelangte das Haus Luxenburg auf den Thron (13471437).
27. Die lurenlmrgischen Kaiser. Das Konzil zu Konstanz.
1. Die lurenburgischen Kaiser. Sari Iv. (13471378) vergrerte seine bhmische Hausmacht, indem er die Shne Lud-wigs des Bayern aus Brandenburg verdrngte und auch die Lausitz, den grten Teil von Schlesien und die Oberpfalz erwarb. Am meisten that er fr Bhmen, das er wie ein Vater regierte, während er des Heiligen R-mischen Reichs Erzstiefvater" war. Er fhrte in Bhmen den Weinbau ein, verschnerte Prag durch herrliche Bauten, namentlich den Dom.
und grndete daselbst die Universitt nach dem Muster der Pariser. Das Wichtigste, was er fr Deutschland that, war die in Metz erlassene goldene Bulle (bulla = Kapsel fr das Siegel), d. h. ein Gesetz der die Kaiserwahl.
Darnach sollte die Wahl von den sieben Kur-frsten. drei geistlichen (den Erzbischsen von Kln. Mainz und Trier) und vier weltlichen (dem Könige von Bhmen und den Kurfrsten von Sachsen, Brandenburg und der Pfalz) vor-genommen werden; zugleich erhielten diese Kurfrsten als Grundsulen des Heiligen Rmi-schen Reiches" solche Hoheitsrechte, da sie that-
schlich vom Kaiser unabhngig waren. Karls Iv. Sohn und Nachfolger Wenzel (1378 1400) konnte den Landfrieden, welchen er angeordnet hatte, nicht aufrecht erhalten; namentlich wtete unter ihm der Stdtekrieg; so kmpst der schwbische Stdtebund gegen den Grafen Eberhard von Wrttemberg und besiegte denselben zuerst. Darauf aber schlug Eberhard und die mit ihm verbndete Ritterschaft die Stdter bei Dffingen, westlich von Stuttgart. Da
51. Denkmal Karls Iv. in Prag.
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Bhmen Karl Heinrichs Heinrichs Karls Eberhard_von_Wrttemberg Eberhard Karls
Extrahierte Ortsnamen: Holland Seeland Friesland Hennegau Haus_Luxenburg Brandenburg Deutschland Mainz Sachsen Brandenburg Karls Stuttgart Karls Prag
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7. Maximilians Denkmal in der Hofkirche zu Innsbruck.(Nach Stacke, deutsche Geschichte.)
Du heirate, glckliches Ostreich!" 2) So begrndete Karl die spallische und Ferdinand die deutsche (sterreichische) Linie der Habsburger. Der Reichstag zu Augsburg (1518) war der letzte, auf dem Max erschien; nach seiner Rckkehr ergriff ihn ein Fieber, an welchem er zu Wels iu Ober-sterreich (1519) starb. Seine letzten Worte, an die weinende Umgebung
') Max kniet auf dem Sarkophage, an dessen Seitenflchen 24 Tafeln vom feinsten kararischen Marmor angebracht sind. Diese stellen in sorgfltigster Ausfhrung und geschichtlich treu Scenen aus dem Leben des Kaisers in Hochrelief dar; die meisten sind von Al. Kollin aus Mecheln, vollendet 1566.
2) Bella gerant alii, tu felix Austria nube."
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Extrahierte Personennamen: Maximilians Maximilians Karl Karl Ferdinand Max Max Max felix_Austria
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der Zeit ein leuchtendes Vorbild der Arbeitsamkeit und treuen Pflichter-fllung. Die Blte seines Reiches blieb auch unter seinen nchsten Nachfolgern erhalten. Spter muten die Könige den Frieden von den Dnen wieder mit hohen Abgaben erkaufen, ja der Dne Kannt der Groe machte sich 1016 zum Herrn von England, und diese dnische Herrschaft whrte ein Vierteljahrhundert. Mit Eduard Iii., dem Bekenner", erlosch das angelschsische Knigsheer, und nun landeten die Normannen, die seit 911 die Halbinsel Normandie besaen, mit einem groen Heere unter Wilhelm dem Eroberer, welcher durch seinen Sieg bei Ha-ftings (1066) das normannische Knigshaus von England begrndete. Es regierte etwa hundert Jahre, und durch die Verschmelzung der Normannen mit den Einheimischen bildete sich erst das englische Volkstum mit eigener Sprache. Mit Heinrich Il gelangte das Haus Anjon oder Plantagenet auf den englischen Thron (11541399), dann das verwandte Haus der tancaster (1461). In dieses Zeitalter fllt der mehr als hundertjhrige Krieg mit Frankreich (13401453), der lange Zeit gnstig fr die Eng-lnder verlief, aber seit dem Austreten der Jungfrau von Orleans 1429 eine fr Frankreich glckliche Wendung nahm. Bald nach diesem Kriege brach in England der Krieg der roten und der weien Rose aus; so heit der dreiigjhrige Brgerkrieg (14551485), in welchem sich das Haus Laneaster und das Hans Jork um den Thron stritten, und welcher durch den Sieg Heinrichs Tudor aus einer Nebenlinie von Lancaster beendigt wurde. Dieser vershnte beide Linien durch seine Vermhlung mit Elisabeth aus dem Hause Jork und begrndete als Heinrich Vii. das Haus Tndor (14851603), welchem auer ihm noch angehren: Heinrich Viii., Eduard Vi., Maria Tudor und Elisabeth.
2. Heinrich Viii., Cdnard Vi., Maria. Heinrich Viii., ein herrischer und leidenschaftlicher Mann, war anfangs der Reformation feindlich ge-sinnt und verfate sogar eine Streitschrift gegen Luther, fr welche ihm der Papst den Titel Verteidiger des Glaubens" erteilte. Spter aber sagte er sich vom Papste los, weil dieser ihm die Scheidung von seiner ersten Gemahlin, Katharina von Aragon, einer Tante des Kaisers Karl V., versagte. Er trennte deshalb seine Ehe selbst, vermhlte sich mit Anna Boleyn und erklrte sich fr das Oberhaupt der englischen Kirche. Darauf hob er die Klster auf, deren reiche Gter er verschwendete, und gab eine der Form nach katholische, dem Geiste nach protestantische Kirchen-Verfassung, die er seinen Unterthanen bei Todesstrafe aufntigte. Mancher, der mit diesen Neuerungen nicht einverstanden war, bestieg das '^chafsot, wie der edle Kanzler Thomas Morus. Auch von den sechs Gemahlinnen, die er nacheinander hatte, lie er zwei hinrichten. Erst unter Heinrichs Sohne, dem jungen Eduard Vi., wurde mit Zustimmung des Parlaments, d. i.
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Extrahierte Personennamen: Eduard_Iii Eduard Wilhelm Heinrich_Il Heinrich Hans_Jork Heinrichs_Tudor Heinrichs Heinrich_Vii Heinrich Heinrich_Viii Heinrich Eduard_Vi Eduard Maria_Tudor Maria Heinrich_Viii Heinrich Maria Maria Heinrich_Viii Heinrich Katharina_von_Aragon Karl_V. Karl_V. Anna_Boleyn Thomas_Morus Heinrichs Heinrichs Eduard_Vi Eduard
Extrahierte Ortsnamen: England England Haus_Anjon Frankreich Frankreich England Haus_Laneaster Cdnard
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Schnen zugewandten Sinn; es gab kaum etwas, das er nicht kannte, er konnte sich sogar in sieben Sprachen unterhalten. Seinem uern nach war er ein Bild edler Ritterlichkeit, und man nannte ihn auch wohl nicht mit Unrecht den letzten Ritter". Er kmpfte ja noch in Turnieren tu eiserner Rstung und schreckte vor den khnsten Abenteuern uicht zurck. Seilt be-souderes Vergngen war es, als Jger in den Bergen umherzuschweifen, wo oft nur. ein Strauch oder Steht ihn vor schwerem Falle bewahrte. Bei Zirl, drei Stunden von Innsbruck, verstieg er sich einmal auf der Martins-wand" derart, da er weder vor- noch rckwrts konnte und Menschenhilfe unmglich schien. Schon war er vom Hunger zu Tode erschpft, schon erhob der Priester die Monstranz vom Thale empor, um ihm die letzte Trstung zu geben, da wurde er noch von einem Bergmanne gerettet. Als er unten ankam, wurde er vou der Menge im Jubel begrt, und von allen Trmen ertnte Freudengelute. Noch heute zeigt ein gewaltiges Kruzifix in schwin-delnder Hhe den Ort dieses von der Dichtung mehrmals besungenen Ereignisses, und im Volksmunde bildete sich die Sage, ein Engel habe ihn herabgetragen. Ein so geschickter und khner Jger suchte wohl den Bren in seiner Hhle auf, bestand mit dem Spiee die Wildschweine oder jagte mit khnem Wagsprunge dem Hirsche oder der Gemse nach. Aber bei allen vorzglichen Eigenschaften, die durch eine gewinnende Liebenswrdigkeit des Umgangs erhht wurden, war er dennoch weder als Feldherr noch als Staatsmann groß genug, um das Ansehen und die Macht des Deutschen Reiches wiederherstellen und mehren zu knnen. Auch dachte er, gleich seinem Vater, vor allem auf den Vorteil seiner Erblnder; durch seine Vermhlung mit Maria von Burgund brachte er Burguud an das Haus Habsburg.
3. Kar! der Khne von Burgund. Am Ende des Mittelalters hatte sich an der Sane ein Mittelreich zwischen Deutschland und Frankreich gebildet, das Herzogtum Burgund", das sich im Lause der Zeit durch Heirat, Erbschaft und Vertrge auch der das heutige Belgieu und die heutigen Niederlande ausbreitete. Dieses Reich erlangte durch den Aufschwung des Handels eine groe Blte; die Städte Brssel, Gent, Brgge, Antwerpen, Lwen waren weltberhmt, und au dem burgundischeu Hofe herrschten neben Pracht und Glanz auch Kuustsinn und Bilduug. Darum htte der Herzog auch gerue den Knigstitel gehabt; er hielt deshalb in Trier eine Zusammenkunst mit Kaiser Friedrich Iii., erschien aber da so prunkvoll, als htte er den Kaiser durch seilten Reichtum beschmen wollen. Deshalb verlie dieser abends die Stadt, ohne mit dem Herzoge weiter zu verkehren. Von uuu au suchte Karl der Khne aus eigene Faust seine Macht zu ver-mehren und zunchst das Elsa und den Breisgau, welche damals den Habsbnrgern gehrten, an sich zu reien. Er Hatte nmlich diese Gebiete von dem Herzoge Siegmund von sterreich fr die Darleihung einer groen
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Extrahierte Ortsnamen: Haus_Habsburg Burgund Deutschland Frankreich Gent Antwerpen Elsa
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der 2 Millionen Thaler Landesschuld. Er starb hochbetagt 1571; zehn Tage spter sein kinderloser Bruder Johann. So fiel die Neumark fr immer au Kurbrandenburg zurck. Es folgte Joachims Ii. Sohn
8. Johann Georg (157198). Er schaffte alle unntzen Personen, mter und Ausgaben im Hofstaate ab, bestrafte alle ungetreuen und ver-dchtigen Diener und Rte seines Vaters und tilgte die Schulden durch die grte Sparsamkeit. Zur Hebung der Gewerbthtigkeit nahm er tausende von Niederlndern auf, welche während des Kampfes mit Spanien aus ihrer Heimat
vertrieben wurden. Auch sorgte er fr die Schuleu, lie durch ge-lehrte Theologen im Kloster Berge vor Magdeburg 1577 die Kou-kordieuformel (Eintrachtsfor-Niel) aufsetzen und suchte so die Lutheraner und Reformierten mit einander auszushnen. Er starb, 72 Jahre alt, 1598; es folgte ihm sein 52 Jahre alter Sohn
9. Joachim Friedrich (1598 bis 1608), der bis dahin das Erz-ftift Magdeburg verwaltet hatte, etu einsichtsvoller und wohlgebildeter Fürst. Er besttigte das Hausgesetz des Albrecht Achilles von neuem durch den Gera'ischen Hausvertrag, auch sorgte er fr das Schulwesen, fr bessere Ver-waltung der Staatseinknfte, fr Handel und Gewerbe. Um die Ansprche a u s P r e u e n zu verstrken, verheiratete er seinen Sohn Johann Sigismund mit der lteren Tochter des geistes-kranken Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen, Anna und nach dem Tode seiner ersten Gemahlin, der frommen und wohlthtigen Katharina, sich selbst mit der zweiten Tochter, Eleonore. Dadurch erhielt aber Brandenburg zu-gleich Ansprche aus die rheinischen Herzogtmer Jlich, Cleve, Berg und die Grafschaften Mark und Ravensberg; denn Annas Mutter war die lteste Tochter des Michschen Herzogs Wilhelm des Reichen und Schwester des irrsinnigen letzten Herzogs von Cleve, Johann Wilhelm (+ 1609). Auf Joachim Friedrich folgte sein Sohn Johann Sigismund.
30. Joachim Friedrich.
(Nach Stillfried-Kugler, Hobenzollern.)
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Gromut und Ehrenhaftigkeit, die er selbst dem Gegner gegenber bewies. Da er der Reformation entgegentrat, war ihm Sache der berzeugung, aber nie htte er sich an Luther vergriffen, solange dieser sein Wort hatte. In Karls Wesen lag zugleich ein ernster, oft dsterer Zug, der sich gegen Ende seines Lebens noch bestimmter ausprgte, zumal er schon frhe von Krnklichkeit gebeugt wurde und vor der Zeit alterte.
2. Karls auswrtige Kriegt. Karl wurde bald nach dem Wormser Reichstage in Krieg mit Franz I. von Frankreich verwickelt; denn dieser
hatte Mailand erobert und sollte es als Reichslehen an Karl zurck-geben; auch hatte Franz das Her-zogtum Burgund an sich gerissen, welches Karl als Erbe seiner Gro-mutter, Maria von Burgund, beanspruchte. Der Kampf wurde in Oberitalien und in Burgund meist durch Mietstruppen gefhrt; in dem franzsischen Heere fochten Schweizer Sldner, in Karls Heere die deutschen Landsknechte unter dem wackern Hauptmann Georg von Frnndsberg. Der Krieg, der dreimal durch Friedensschlsse unterbrochen wurde, whrte im ganzen 23 Jahre und nahm fr den König von Frankreich einen ungnstigen Verlaus. Im ersten Kriege (15211526) wurde er in der Schlacht von Pavia 1525 sogar gefangen und erst Wiederaus der Hast in Madrid entlassen, nachdem er geschworen hatte, aus Mailand zu verzichten und Bur-gund herauszugeben. Wortbrchig schlo er aber mit dem Papste, mit England und Venedig einen Bund, die heilige Liga" genannt, um Karlv. aus Italien zu vertreiben. So kam es zum zweiten Kriege (1527 1529), in welchem die deutschen Truppen Rom strmten, den Papst in der Engels-brg einschlssen und die Kirchen und Palste Roms plnderten. Der Krieg whrte noch zwei Jahre; dann kam durch Vermittlung der Mutter des Knigs Franz und der Tante des Kaisers Karl der Damenfriede" zu Cambray zustande, in welchem Franz I. Burgund behielt, dagegen auf
9. Karl V. (Nach dem Bilde im Rmer zu Frankfurt a- M.)
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Extrahierte Personennamen: Karls Karls Karls Karl Karl Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Karl Karl Franz Franz Karl Karl Maria_von_Burgund Maria Karls Georg_von_Frnndsberg Franz Franz Karl_der_Damenfriede" Karl Franz_I. Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Karls Mailand Burgund Oberitalien Burgund Karls Frankreich Pavia Madrid Mailand England Venedig Italien Rom Roms Burgund Frankfurt_a-_M.
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seinem Vorsitze alle bertretung gttlicher Gebote strenge berwachen und strafen sollten. Schon wegen Versumens des Gottesdienstes wurden Geld-strafen verhngt, ffentliche Vergngungen untersagt oder eingeschrnkt, und so verwandelte sich bald die lebenslustige Stadt in das Gegenteil. Er wurde zwar einmal (1538) mit seinen Genossen vertrieben, aber nach drei-jhrigem Aufenthalte in Straburg ehrenvoll zurckberufen, und nun konnte er ungehindert an dem Ausbau feiner Gemeindeverfaffuug arbeiten, bis er (1564) in hoher ffentlicher Achtung starb. Von Genf aus verbreitete sich die Lehre der Reformierten" in die brigen franzsischen Kantone, nach Frankreich, den Niederlanden, England und Schottland.
6. Leben, Sitte und Gunst im 16. Jahrhunderte.
1. Glitte des Stdtelebcns. Der schon im Mittelalter begrndete Auf-fchwung des Handels verlieh den Stdten einen ungewhnlichen Wohl-stand, der sich ebenso in der Bauart und Ausstattung der Huser, als in feiner Sitte und Bildung kundgab. Unter den deutschen' Stdten ragten Nrnberg. Augsburg, Straburg, Lbeck und Dauzig hervor. Das von einem armen, 1370 in Augsburg eingewanderten Weber Johann Fu g g er gegrndete Geschftshaus galt fr das reichste der Welt. Als Kaiser Karl einmal in Paris den kostbaren kniglichen Schatz besichtigte, sagte er kaltbltig: Ich habe in Augsburg' einen Leineweber, der alles in barem Gelde bezhlen knnte." Auch das Augsburger Geschlecht der Wels er verfgte der einen frstlichen Reichtum. Auf einem Reichstage zu Augsburg fand sich auch Karls Bruder, Ferdinand von sterreich, der sptere Kaiser Ferdinand I., in Beglei-tung seines Sohnes Ferdinand ein. Dieser fate zu der schnen und tugeud-hasten Philippine Welfer eine so innige Neigung, da er sie gegen den Willen seines Vaters zur Gemahlin nahm; spter vershnte sich aber Kaiser Ferdinand mit dem jungen Paare und erhob Philippine zur Markgrfin von Burgau. Einer hnlichen Blte erfreute sich Nrnberg. Die Stadt war von einer doppelten Mauer mit 400 Trmen umgeben und von der stattlichen Kaiserburg berragt; im Innern hatte sie gepflasterte Straen und schne, mit kunstreich ausgefhrten Brunnen geschmckte Pltze. Die Huser waren aus Stein ausgefhrt und mit reich verzierten Giebeln und vorspringenden Erkern versehen. Die Einrichtung der Wohnungen war ebenso gediegen als gc-schmackvoll und zeigte in allen Gegenstnden die Verbindung des Handwerks mit der Kunst (Kunstgewerbe) Die Stadt verfgte aber auch der eine ansehnliche Wehrkraft und konnte 10000 Mann ins Feld stellen. Daneben wurde auch fr die Armen und Kranken durch groartige Spitler Sorge getragen und die Bildung der Jugend durch treffliche Schulen gefrdert. Der Aufschwung der Brgerschaft war mit einem fortschreitenden Niedergange
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Extrahierte Personennamen: Genf Weber_Johann_Fu Johann Karl Karl Karls Karls Ferdinand Ferdinand_I. Ferdinand_I. Ferdinand Philippine_Welfer Ferdinand Ferdinand Nrnberg
Extrahierte Ortsnamen: Straburg Frankreich England Schottland Straburg Paris Augsburg Burgau
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sabeth besa weder Flotte noch Heer, welche der spanischen Macht gewachen gewesen wren; aber unter der Begeisterung des Volkes eilte alles zu den Waffen, und eine Menge Kauffahrteischiffe wurden in Kriegsschiffe umgewandelt. Im Kauale kam es zu einem Seetreffen, welches fr die spanische Flotte so ungnstig verlief, da der Befehlshaber derselben nur noch um Schottland herum den Heimweg suchen konnte. Hier zerstrte em Sturm bcn Rest der Flotte, und nur wenige Trmmer kamen nach Spanien zuruck. Seitdem ging Spaniens Macht immer mehr zurck, das Volk verarmte und verminderte sich im 16. Jahrhunderte von zehn auf fechs Millionen. Dereinst so gewaltige Machthaber Philipp starb felbst in Armut und hinterlie dem Staate eine unermeliche Schuldenlast. In dem von ihm mit ungeheuren Kosten erbauten Riesenkloster Eskorial (nordwestlich von Madrid) fand er seine letzte Ruhesttte.
8. Heinrich Iv. von Frankreich.
(15891610.)
1. Rckblick auf die franzsische Geschichte. Eine eigentliche franzsische Geschichte beginnt erst mit dem Vertrage von Verdnn (843); seitdem qab es ein selbstndiges Westfranken oder Frankreich unter Knigen ans dem Hause der Karolinger bis 987. Auf diese folgte das Haus Capet bis 1328 und nach dessen Aussterben das Haus Valois 13281498 2)a aber auch der englische König Erbansprche auf den franzsischen ^hron erhob, so entbrannte der Krieg mit England, der der hundert Jahre wtete (13391453). Die Englnder, welche anfangs fast ganz ans #ranr-reich verdrngt wurden, eroberten spter alles Land bis zur Loire und belagerten fchon Orleans an der Loire, die letzte Schutzwehr des Landes, um auch Sdfrankreich an sich zu reien. Niemand wollte mehr an eme Rettung glauben, als sich im Frhjahre 1429 ein einfaches Landmadchen. die siebzehnjhrige Jeanne Dare aus Domremy m Lothringen, dem Dauphin (franzsischen Kronprinzen) anbot und ihm verhie. Orleans zu befreien und ihm die Krone zu Reims aufsetzen zu lassen. Sie berief stch aus emen ihr durch die Jungfrau Maria erteilten gttlichen Auftrag und bewahrte ihre Wunderkraft, indem sie Orleans von den Belagerern befreite und Karl Vii. zur Krnung und Salbung nach Reims fhrte. Bald daraus fiel aber die Jungfrau von Orleans" in die Hnde der Englander; ste wurde in Ronen von dem geistlichen Gerichtshofe als Zauberin zum Feuer-tode verurteilt und auf dem Markte zu Roueu verbrauut (1431.) J&a* Kriegsglck blieb indessen auf der Seite der Franzosen, und die Englnder verloren alle ihre Besitzuugeu in Frankreich mit Ausnahme von Lalau. Im Jahre 1498 starb das Haus Valois aus, und es folgte das verwandte Haus Orleans-Angouleme, dem Franz L, der Gegner Karls V. (. 4, 2.),
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Heinrich_Iv Heinrich Rckblick Jeanne_Dare Maria Maria Karl_Vii Karl Franz_L Franz Karls_V._( Karls_V.
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