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1. Geschichte der Reformation - S. IX

1834 - Leipzig : Dürr
Vorrede. ix kann, was aus der Vorzeit als ein Recht abstammt; daß der Landmann z. B. nicht mehr glaubt, er müsse seine Felder zunächst für Heerden wilder Säue, Hirsche, Rehe u. s. w. anbauen und daß, was diese Zerstörer übrig lassen, ihm erst gebühre; ein aufregender Unfug, den selbst die trefflichsten Fürsten bei jagdlustigen Waidmännern kaum abzustellen im Stande sind; daß auch der geringste Unterthan vor Gericht sein Recht bald und leicht, und wenn er sich nicht gröblich vergeht, eine anständige Be- handlung finden will. Nur der Wahnsinn Einzelner, die nichts zu verlieren haben und ohne Arbeit reich werden wollen, kann lehren, daß man ohne Obrigkeit und Abga- den bestehen könne; der gesunde Menschenverstand im Volke sieht gar wohl ein, daß ein Regiment und ein Aufwand dazu unentbehrlich, und daß sein Oberhaupt, nach der Würde, die es behaupten, und nach den Ansprüchen, die es befriedigen soll, auch angemeßne Mittel und hinreichende Gewalt in seiner Hand haben müsse. Aber er verlangt, daß man sich dabei nach der Größe, den Kräften und Hülssmitteln eines Landes richte, die Abgaben gerecht und billig vertheile, über den Staatshaushalt und seine Be- dürfnisse Rechenschaft ablege, drückende Einrichtungen er- leichtere oder durch billige Ausgleichung aufhebe. *) Das Volk im edleren Sinne kennet und achter noch den Spruch: „Fürchtet Gott, ehret den König und die von ihm gesandt sind." Aber, es weiß den Unterschied *) Möchten nur nicht so oft diejenigen, welche auf Gerechtigkeiten und Privilegien des Adels und der Geistlichkeit schnwhen, weit hart- näckiger seyn, wenn von Reformen tu ihren druckenden Zunft- und Bannrechten und Handwerksgebräuchen die Rede ist, und den Regie- rungen nicht die Einführung des Vernünftigen erschweren.

2. Geschichte der Reformation - S. 172

1834 - Leipzig : Dürr
172 Die Reformation in andern Landern. gier: von jenem Reiche losriß und i85o an dem Prinzen Leo- pold von Coburg seinen eignen König erhielt. §. 38. Fortsetzung. Frankreich. 6. Frankreich hatte sich den Anmaßungen des Papstes oft muthig entgegen gesetzt; Philipp der Schöne hatte sogar inor dem übcrmüthigen Papste Vonifacius geschrieben: „Eure Thorhcit soll wissen, daß ich Niemandem unterwor- fen bin" und ihn endlich mit Schimpf ins Gefängniß brin- gen lassen. Auch manche Gelehrte eiferten gegen die Miß- bräuche in der herrschenden Kirche, aber sie richteten nichts auch. Zur Zeit der Reformation regierte der König Franz, ein einsichtsvoller und selbst nicht ungelehrter Fürst, den aber sein Ehrgeiz unaufhörlich in Kriege verwickelte. Um den Kaiser Karl V. zu demüthigen, schmeichelte er den Prote- stanten in Deutschland und unterstützte sie auch wohl, aber in seinem Reiche ließ er die Bekenner der Reformation ver- folgen und hinrichten, weil er ebenfalls den Wahn hegte, ihre Lehre führe zum Aufruhr. Viele flüchteten nach Na- varra, wo sie von der Königin, Franzens Schwester, ge- schützt wurden. Heinrich ll., sein Sohn, ein Cpielball der Weiber und Mönche, sähe mit Lust der Verbrennung der Ketzer zu. Zu seiner Zeit entstanden in Frankreich die zwei Hauptparteien unter den Großen des Reichs: die Guisen, Prinzen aus dem Hause Lothringen, mit ihren Anhängern waren katholisch und galten am Hofe am meisten. Hingegen die Prinzen von Bourbon, verwandt mit dem königlichen Hause, bekannten sich mit ihren Freunden zur lutherischen, nachher zur reformirten Kirche. Man nannte sie auch mit einem Spottnamen Hugonottcn, nach der gewöhnlichen Meinung von einem alten Könige Hugo, der zu Tours, an einem abgelegenen Orte, wo die Protestanten ans Furcht zur Nachtzeit Gottesdienst hielten, herumwandern und spu- ken sollte, mit welchen Sagen man Kinder schreckte. Beide Parteien rangen nun um die höchste weltliche Macht, wozu

3. Geschichte der Reformation - S. 174

1834 - Leipzig : Dürr
174 Die Reformation in andern Ländern. aus seinem Schlosse auf seine Unterthanen, die bei ihm Schutz suchten. So rühmte sich ein Fleischer, mit eigner Hand i5o Menschen getödtet zu haben, und dieses ganze Ereigniß, das mau die Pariser Bluthochzeit nennt, gehört zu den größten Abscheulichkeiten in der Geschichte. In Paris sollen auföooo, im ganzen Reiche gegen 3o,ooo Menschen umgekommen seyn. In Rom freuete man sich über diese Nachricht außerordent- lich, es wurden die Kanonen abgefcucrt und ein großes Ju- beljahr ausgeschrieben. Was würde wohl Christus zu sei- nem angeblichen Statthalter gesagt haben? Doch fehlte cs auch nicht an Besserdenkenden, welche die greuelvolle That verabscheuten; selbst manche katholische Befehlshaber in den Städten hatten den Muth, an den König zu schreiben, als auch sie zu gleicher Grausamkeit aufgefordert wurden: Sie waren bereit seinen Willen in Allem zu erfüllen, aber zu Meuchelmördern ließen sie sich nicht gebrauchen. Es ent- standen dennoch neue Kriege nach Karls Tode, der durch schreckliche Bilder und Vorwürfe des Gewissens gequält die Erde verließ, und es wurde unter Heinrich Iii. den wieder mächtigen Protestanten fast unbeschränkte Religionsfreiheit und selbst Antheil an weltlichen Acmtern zugestanden. Allein dagegen errichteten die Katholiken einen Bund, den sie den heiligen nannten, und der träge, ausschweifende König mußte zu Heinrich von Navarra fliehen, wo er auch Bei- stand fand, aber durch einen von dem heiligen Bund erkauf- ten Mönch ermordet wurde; denn so lohnt häufig der blinde Religionseifer den Mächtigen, wenn sie nicht nach seinem Verlangen verfolgen und tödten. Nun kam Heinrich von Navarra unter dem Namen Heinrich Iv. und durch ihn das Haus Bourbon zur Regierung 1z09. Er hatte sich nach der Bluthochzcit noch durch die Flucht retten müssen, und sah sich jetzt genöthiget, sein Reich erst zu erobern, darr ein Ketzer hieß, viele Große auf eigne Besitzungen dachten und Spa- nien seine Gegner unterstützte. Jedoch Heinrich, ein wahr- haft ausgezeichneter Mann, besiegte einen Theil durch Ta- pferkeit, einen andern durch Klugheit, Güte und Großmuth. Bekam er Unterthancn gefangen, so behandelte er sie mit

4. Geschichte der Reformation - S. 185

1834 - Leipzig : Dürr
Die Reformation in andern Ländern. 185 und die dortigen Katholiken suchten diese Meinung gern zu verbreiten, wodurch aber sein Ansehen immer mehr litt. Es kam zu einem schrecklichen Bürgerkriege. Karl wurde besiegt, übergab sich den Schotten, aber diese überlieferten ihn den Engländern; er wurde, von der Parteiwuth und Rachsucht 1649 enthauptet, starb aber heldenmüthig. In diesen Un- ruhen bemächtigte sich ein Freund der Presbyterianer, Oli- ver Cromwell, unter dem Namen eines Protektors oder Be- schützers, der Regierung. Er hatte zur Hinrichtung des Kö- nigs viel beigetragen, stellte jedoch durch seine Kraft und Einsicht bald Ruhe und Ordnung her und brachte England wieder in einen blühenden Zustand. Er erleichterte den alten Waldensern, die in Savoyen und Piemont so verfolgt wurden, ihr Schickfal. Unter ihm lebte der berühmte Dichter Milton, der durch sein ausgezeichnetes Gedicht: das verlorne Para- dies, wo er den Fall der ersten Eltern mit mancherlei anzie- henden Ausschmückungen schildert, bekannt ist. Cromwell starb 1658, oft schrecklich beunruhigt durch sein Gewissen und durch Argwohn gegen alle Menschen, da man in shm nur einen Unterdrücker der Freiheit sähe, und die vorige Regie- rung noch genug Anhänger, er aber keinen wahren Freund, nicht einmal die Liebe seiner Kinder hatte. Sein schwacher, ruheliebender Sohn legte daher diese Würde nieder. Karls I. Sohn, Karl Ii. wurde aus dem drückendsten Elende auf den Thron gerufen, war aber ein träger, schwel- gerischer Fürst und heimlich den Katholiken zugethan, doch ohne eigentlich religiösen Sinn zu haben. Er stellte die bi- schöffliche Verfassung in allen drei Reichen her, die Dissen- ters verloren alle Rechte und wurden vielfach gekrankt, da die Versuche, beide Parteien zu vereinigen, mißlangen. Sein Sohn Jakob Ii. begünstigte die Katholiken weit mehr, unter- warf sich dem Papste, zog Mönche und einen päpstlichen Ge- sandten ins Land und handelte sehr unüberlegt. Da beriefen 1688 die Engländer Jakobs Schwiegersohn, den Prinzen Wilhelm von Oranicn aus Holland zu ihrer Errettung. Er wurde freudig empfangen; Jakob, von allen, selbst von seinen zwei Töchtern verlassen, mußte nach Frankreich cnr-

5. Geschichte der Reformation - S. 173

1834 - Leipzig : Dürr
Die Reformation in andern Landern. 173 man aber leider die Verschiedenheit des Glaubens mißbrauch- te, und besonders die Katholiken, was bei ihrer Unwissenheit leicht war, zur höchsten Wuth gegen Andersglaubende ent- flammte. Die Hugenotten ließen sich viel gefallen, aber es kam schon 1662 zu einem bürgerlichen Kriege, wo unter schrecklichen Grausamkeiten bald die eine, bald die andre Partei siegte, bis man doch endlich den Protestanten gewisse Rechte cinraumen mußte. Indeß hielten auch hier die Katholiken den Ketzern nur so lauge Wort, als sie es für gut fanden, und cs wurde bald darauf der Prinz Conde, ein Anführer der Protestanten, ermordet. Nun nahmen die Guisen ihre Zuflucht zu einer schänd- lichen List. Der schwache König Karl Ix. und seine abscheu- liche Mutter Katharina lockten die Häupter der Protestan- ten an den Hof, besonders den König von Navarra Heinrich und seinen edeln tapfer« Admiral Coligny. Heinrich wurde mit der Schwester des Königs vermahlt, und der ganze protestantische Adel zu der Feierlichkeit eingeladen. Ver- geblich warnte der weise Coligny; man traute jedoch dem Hofe nicht die Schändlichkeit zu, welche erfolgte. Eines Tages wird auf Coligny geschossen, Karl Ix. eilt zu ihm und verspricht ihn zu rachen. Aber unterdessen wird ein Blutrath gehalten und beschlossen, daß die Protestanten in der Nacht vom 26-26. August 1672 untergehcn sollen. Nach der Mitternachtsstunde wird mit der Glocke ein Zeichen gege- den, und nun fallen die Katholiken mit Tigerwuth über die Hugenotten her, und morden sie im Schlafe oder im Erwa- chen. Der Admiral sinkt mit am ersten unter den Streichen und stirbt im Gebet. Heinrich und ein junger Prinz Condö werden kaum dadurch gerettet, daß sie schnell zur katholischen Kirche treten. Die trefflichsten Menschen kamen um, da sich das Blutbad auch auf die Provinzen verbreitete, wo es 60 Tage dauerte. Man schonte nicht Greise, nicht Kinder, nicht schwangere Frauen, man dachte nur auf Morden, er- schoß, erstach, stürzte aus den Fenstern hinab und erschlug mit Aexten und Holzschlägeln. Nirgends war Sicherheit; der König, auf dessen Versprechen man gebauet hatte, schoß

6. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 63

1854 - Rinteln : Bösendahl
Naturkunde. 63 Aus der Thon-Erde, welche sich im Feuer verhärtet, werden die irdenen Gefäße, welche der Töpfer bereitet, gemacht. Aus der Kiesel-Erde wird das nützliche Glas, auö der Porzellan- Erde das reinliche Porzellan gebrannt. Die Steine dienen zum Pflastern, znm Bauen der Brücken und Häuser, wie der Kieselstein, der Sandstein, der Kalkstein; zu schönen Wer- ken der Kunst, wie der Marmor, der zu den Kalksteinen ge- hört; und zum Schmuck, wie die Edelsteine. Außer diesen vier Gattungen der zum Erdreiche gehö- renden Körper verdienen die versteinerten Thiere und Pflan- zen, welche in und auf der Erde, so wie in und auf Gebir- gen gefunden werden, eine besondere Aufmerksamkeit. Wahr- scheinlich sind jene Thiere bei einer großen Ueberschwcmmung, oder einer ähnlichen Veränderung auf der Erde, umgekom- men, und, so wie viele Pflanzen, in eine Lage gebracht wor- den, bei der ihr Körper, statt zu verwesen, sich ganz oder theilweise erhalten und mit erdigen oder metallischen Stof- fen, oder mit Erdharzen durchzogen hat. So findet man Seethiere, z. B. versteinerte Muscheln, in ungeheurer Menge auf den höchsten Bergen, zum Beweise, daß das Wasser einst die Berge überströmt haben müsse. Eben so findet man Abdrücke von Waldgewächsen tief in der Erde. Auch findet man große Landthiere, z. V. Elephanten, in Sandber- gen, die das Wasser da begrabet: zu haben scheint. Manche dieser versteinerten Thiere und Pflanzen sind sehr keitntlich, weil ihre Arten noch in der Thier- und Pflanzenwelt vor- handen sind. Aber von andern trifft man ihr Geschlecht nicht mehr auf der Erde an, sondern sie sind nur noch vorhan- denen ähnlich. Dies gilt besonders von ausgegrabenen Kno- chen großer Säugethiere, z. B. von Bären, Elennthieren u. a. Manche aber sind und völlig unbekannt, und eö haben sich- bis jetzt auch nicht einmal ähnliche lebende gefunden, z. B, die sogenannten Mammut. Diese Versteinerungen beweisen^ welche große Veränderungen mit unserer Erde vorgegangen: sein müssen, zumal da versteinte Seegeschöpfe auf den höch- sten Gebirgen 7844 Fuß hoch über der Mceresfläche und ver- steinte Abdrücke von Waldgewächsen über 2000 Fuß tief un-, ter der Meeresfläche gefunden werden. Z. Von den metallischen Gesteinen.' Die metallischen Gesteine oder Metalle sind die schwersten Körper in der Natur. Sie sind völlig undurchsichtig; aber

7. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 78

1854 - Rinteln : Bösendahl
78 Naturkunde. Affe, der Ameisenfresser, die Fledermaus, der Hase, der Hund, das Pferd, die Ziege, das Schwein, der Wall fisch. 2. Vögel, Thiere mit warmem, rothem Blute, die aber Eier legen, Federn, zwei Füße und einen Schnabel !)«* den, z. B. der Adler, der Papagei, der Rabe, die Lerche, die Taube, der Strauß, der Reiher, die Ente. 3. Amphibien, Thiere, welche größtentheils im Wasser und auf dem Lande zugleich leben. Sie haben wenig Blut, und schöpfen Luft durch Lungen. Sie theilen sich in zwei Ordnungen, indem sie entweder vier Füße haben, wie die Frösche, Eideren, Schildkröten, oder gar keine äußern Gliedmaßen, sondern einen lang gestreckten, rundlichen Körper, den sie wellenförmig bewegen, und der mit Schuppen, Schil- den oder Ringen bekleidet ist. Dieses sind die Schlangen. 4. F i sch e, Thiere mit kaltem, rothem Blute, die durch Kiefern oder Kiemen ,und nicht durch Lungen, athmen. Die Kiefern liegen auf beiden Seiten hinter dem Kopfe, meistens unter einer oder mehrern großen halbmondförmigen Schup- pen. Die Kiefern selbst sind mit unzähligen der zartesten Blutgefäße durchwebt. Die Fische sind mit Schuppen be- deckt, die oft sehr schön gezeichnet und mit einem farbigen Gold- oder Silberglanze bedeckt sind. Ihre Verluehrung und ihr Nutzen für den Menschen ist sehr groß. Einzelne Arten sind z. Sb. der Haifisch, der Aal, der Stockfisch, der Barsch, der Häring. 5. Jnsecten. Sie haben kein rothes Blut, sondern statt desselben einen weißlichen Saft. Sie heißen Insecten, oder Einschnitt-Thiere, weil im Zustande ihrer vollkommenen Ausbildung Kopf, Brust und Hinterleib, wie durch Einschnitte von einander abgesondert sind. Sie haben am Kopfe Fühl- hörner und hornartige, cingelenkte Füße. Solcher Füße haben sie zum mindesten sechs, manche aber wohl andert- halb hundert und mehre. Ihre Zahl ist unermeßlich. Höchst merkwürdig und wunderbar ist die sogenannte Verwandlung, durch welche die meisten dieser Arten, und zwar die geflügelten, in drei Stufen zu ihrem voll- kommenen Zustande sich ausbilden. Zuerst kommen sie als Raupen, Engerlinge oder Maden aus den Eiern, und wer-

8. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 84

1854 - Rinteln : Bösendahl
84 Erdkunde. herrliche Thonarten (Porzellanthon am besten in Sachsen); W a l k e r d e; S a l g in großer Menge; viel Steinkohlen itnb Torf. Man zählt einige hundert Mineralquellen, Bader und Gesundbrunnen, von denen einige in ganz Europa bekannt sind, z. B. A a ch e n, B a d e n, E m s, K a r l ö- bad, Pyrmont, Nenndorf, Selters, Töplitz. Deutschland hat herrliche Waldungen und Ueberfluß an Getreide und O bst; Mandeln und Kastanien nur in Tyrol und den südlichen Rheingegenden; Flachs fast al- lenthalben, besonders in Schlesien, Hannover und Westphalen; Hopfen des. in Böhmen, Braunschweig lind Bayern; T a b a ck in Sachsen, Brandenlnirg, Bayern, Hessen u. a.; G e w ü r z- pstanzen, als Anis, Fenchel, Süßholz in Sachsen, Oest- reich, Bayern; Färbepflanzen, Krapp, Waid, Saf- ran, Saflor in Oestreich und Sachsen. Nutzbare Thiere sind in reicher Fülle vorhanden, so daß Viel davon ins Ausland verkauft werden kann. Die wichtigsten sind: Pferde, besonders viel und gut in Holstein, Hannover, Mecklenburg; Esel wenig und nur in Gebirgsgegenden; R i n d v i e h, besonders in Holstein, Ostfrieöland, Mecklenburg und den südlichen Gebirgsgegenden; Schafe allenthalben in Menge, von besonderer Güte aber in Sachsen, Brandenburg, Böhmen und Schlesien (He i d sch n u ck e n in der Lüneb. Heide) Wild in allen Wäldern: Gemsen auf den Alpen; Raub- thiere: wenig Wölfe; Bären nur in den Alpen; noch seltener der Luchs; Füchse, Marder, Iltisse, Wiesel überall; P e l z t h i e r e, außer Mardern, Wiesel, Dachsen und Eichhörnchen, wenig; Hamster, oft Landplage in Sachsen; Fischottern wenig; Biber selten und schlecht, Robben an der N. Seeküste. Von Vögeln giebt eö Adler in den Gebirgen und Wäldern, besonders im S; Fasanen beson- ders in Böhmen, Lerchen (Leipzig), Störche in N., Trappen, Auerhähne, Birkhähne, Schnepfen und viel anderes wildes Geflügel, und alle europäischen Singvögel. Kanarienvögel werden besonders viel in Tvrol und auf dem Harze gezogen. An F i s ch e n sind Meere, Seen und Flüsse reich. — Nutzbare Jnsecten sind: die Biene in ganz Deutschland, besonders in Heidgegenden (Lüneburg); S eid en raup en fast nur im äußersten S., ehemals weiter verbreitet. Die Bevölkerung der einzelnen Provinzen ist sehr un- gleich; sehr stark in Schlesien, Böhmen, Würtemberg, Sach-

9. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 95

1854 - Rinteln : Bösendahl
Erdkunde. 95 in Südasien, edle Südfrüchte und andere bloß der heißen Zone eigenthümliche, eßbare Früchte, z. B- Jgnamen oder Uamö, Bataten, Dattel-, Kokos - und Sagopalmen, Pisangs und Bananen, Brodbäume und vielerlei andere Fruchtbäume, die wirksamsten Arzneigewächse, als Manna, Opium-Mohn, Rhabarber, Wurmsamen, Affa solida, Salep, Aloe, Sennes- blätter, Kampher, Mastir, Kassia und Ginseng, die kräftig- sten Gewürze, z. B. Zimmet, Gewürznelken, Ingwer, Pfef- fer, Muskatnüsse und Muskatblüthen; ferner Baumwolle, Taback, Zuckerrohr, der beste Kaffee, Thee, Indigo, Gummi- - und Balsambäume, Färbe-, Tischler- und Schiffsbauholz von der besten Art, das sehr nützliche Bambusrohr, Areka und Betel. Auö dem Thierreiche sind die merkwürdigsten: die edelsten Pferde, auch wilde Pferde, Kameele und Büffel in den wärmeren und Nennthiere in den kalten Gegenden, wilde Esel. wilde Ziegen, Schafe mit Fettschwänzcn, Antilo- pen und Gazellen, daö schönste Pelzwerk vorzüglich von Zo, dein, Hermelinen und schwarzen Füchsen, die größten Land- thiere, z. B. Elephanten und Rhinozerosse, Löwen, Tiger, Hyänen, Leoparden, Pantherthiere, und Schakals, Orang- utangs, Moschus- und Bisamthierc, Strauße und Kasuare, Papageien, Gold- und Silberfasane, Schwalben mit eßba- ren Nestern, die größten und giftigsten Schlangen (Brillen- schlangen), Krokodille, Schildkröten, vielerlei Fische, eßbare Heuschrecken, Seide, Porzellan-und Perlenmuscheln, wovon die erster« in vielen Gegenden Asiens die Stelle des Gel- des vertreten. Ew. Zh., 500 Mill., im Norden Russen, in der Mitte Caucasier, Tataren, Mongolen, Tibetaner, im Westen Osmanen, Armenier, Perser, Araber, im Süden Hin- dus, Malaien, Birmanen, Siamcr, im Osten Chinesen, Ja- paner. Cultur, in Kleinasien, Arabien, Persien, und einigen Theilen von Indien. R., Brahmisten, Buddhisten, Muhame- daner, Christen, Juden. Uebersicht der Länder. 1) Asiatisches Rußland, im Norden, 277,000 Q. M. und 12 Mill. Ew. a) Caucasien, Tiflis, 32$., Eriwan, 10 T. b) Kasan und Astrachan, mit den Städten Kasan, 57 T., Universität, und Astrachan, 40 T. c) Kirgisen-Land, Nomaden, d) Sibirien (größer als Europa) mit Tobolök, 20 T. Halbinsel Kamschatka.

10. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 100

1854 - Rinteln : Bösendahl
100 Erdkunde. Hanf, Europäische Obstsorten, wilde Weinstöcke, edle Süd- früchte, tropische Fruchtbäume mit den mannichfaltigsten und köstlichsten Früchten, Bananen und Pisangs, Bataten, Uams, Maniok, Anauas, Kokos-, Kohl- und Weinpalmen, Zucker- rohr, Kaffee, Cacao, Vanille, weißer Zimmet, Spanischer Pfeffer, Ingwer, Zuckerahornbäume, Paraguay - Thee, Baumwolle, Indigo, Taback (dessen Vaterland Amerika ist), Ricinusöl, Roucou oder Orlean, allerlei Arzneigewächse (be- sonders Chinarinde, Jalappe, Ipecacuanha, Sassafras, Sas- saparille, Quassia, Kaskarille) Gummi- und Balsambäume, die herrlichsten Färbe - und Tischlerhölzer (z. B. Campechen- oder Rothholz, Brasilienholz, Mahagony,) überhaupt uner- meßliche Urwälder mit Riesenstämmen. Aus dem Thierreiche giebt cs manche Haustbiere, die erst aus Europa hierher gebracht worden sind, sich aber außerordentlich daselbst ver- mehrt haben, Bisons (Amerikanische Auerochsen), welche zu den größten Amerikanischen Landthieren gehören, Bisamochsen, Musethiere (eine Art von Elenthieren), Rennthiere, treffliches Pelzwerk, was vorzüglich die Biber, Seeottern, schwarzen Füchse liefern, geschwänzte Affen oder Meerkatzen, Faulthiere). Gürtelthiere, Beutelthiere, Tapirs, Lamas, Vicugnas, Pa- kos, Quanakos, Raubthicre, Jaguare, Kuguare, Unzen, Eis- und Landbüren, vielerlei See-Säugethiere, als Wallfische, Wallrossc, Seekühe, Robben, Pelzrobben, See-Elephanten, See-Löwen, zahmes und wildes Geflügel, Truthühner, Strauße, Kondore, Papageien, Colibriö, Albatrosse, Flamin- gos, Pinguinen; Alligators, Leguane, Schlangen, worunter viele giftige, See- und Flußschildkrötcn, vielerlei Fische, wor- unter vorzüglich der Kabljau oder Stockfisch wichtig ist, Schinetterlinge und Käfer von den prachtvollsten Farben, Wachs und Honig, Seide, Kochenille, Perlen- und Purpur- muscheln. Ew. Zh., 60 Mill. Cultur von Europa ausge- gangen. Gw., Ackerbau, Schifffahrt und Handel. Anfän- ge der wissenschaftlichen Cultur in Nordamerica. Reste uralter Bauwerke. R., meist Christen von allen Parteien. I. Nordamerica. 1) Nordpolarländer, a) Spitzbergen, b) Grön- land, c) Arktische Hochlande, d) Norddevon, e) Prinz Wil- liams Land, f) Nord-Georgs-Inseln, noch wenig und nur an den Küsten bekannt und wenig oder nicht bewohnt. 2) Länder an der Hudsonsbai, a) Insel South-
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