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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Seminare - S. 230

1912 - Breslau : Hirt
230 B. Länderkunde. — Iv. Amerika. Kautschuk- und — vor Ecuador — das erste Kakaoland der Erde, erzeugt aber auch Mengen von Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak, Farbhölzeru K Dazu liefert es Gold, Diamauten und Eisen. Die Erträge würden viel größer sein, wenn die Neger und Mulatten, die Arbeiter des Tropengebietes, fleißiger wären. In- dnstrie fehlt Brasilien noch. Mit Jndustrieerzeuguisseu bezahlen darum die Haupt- Verkehrs länder, die Union, Großbritannien, das Deutsche Reich und Frankreich, die brasilischen Bodenerzeugnisse. Nächst den britischen Schiffen (Liverpool) erscheint die Hamburger Schiffsflagge am häufigsten in den brasilischen Häfen. Die Deut- schen nehmen die zweite Stelle im Außenhandel ein. 138. Die Hafenbucht von Rio de Janeiro. Zwischen den Ausläufern des unmittelbar ans Meer tretenden Gebirges ist eine weite (425 qkm), vor Stürmen sichere Bucht entstanden. Nur ein schmales Eingangstor verbindet sie mit dem Meere. Unter den 80 felsigen Inseln der Hafenbucht bildet der Zuckerhut, ein einzelner fast 400 m hoher Granitkegel, das Wahrzeichen^von Rio. Rio de Janeiro2 rtu de dschaneru^ (900), au trefflicher und schöner Hasen- bucht unter dem Südlichen Wendekreise, ist einer der prächtigsten Punkte der Erde (Bild 138), der erste Kaffeemarkt der Welt, der wichtigste Handelsplatz und durch zahlreiche wissenschaftliche Institute der geistige Mittelpunkt Brasiliens. Santos wurde neben Rio de Janeiro der Hauptausfuhrhafen des Kaffeegebietes. Bahia [bata] (275) und Recise [refiffe] de Peruambüco (150) sind die Häsen des Zucker-, Baumwoll-, Tabak- und Farbholzgebietes. Parä (200) blühte als Aus- fuhrplatz des Kautschuk- und Paranußbezirks schnell zum Haupthafen des gesamten Amazonasgebietes auf; es wird aber in seiner Handelsstellnng nenerdings stark von Manäos (70) bedroht, weil dieses im Mittelpunkt der Kautschukerzeugung liegt, die mehr und mehr von der Küste ins Innere vorrückt. 1 Das Brasilholz (= Glutholz) gab dem Lande den Namen. 2 Januarsfluß, weil die Expedition Vespnccis sweßputschis^ — es war am Neujahrstag 1501 — getäuscht durch den engen Eingang zu der wundervollen Bai, hier einen Fluß zu erblicken meinte.

2. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 132

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 132 — Malaiische Inselwelt!) führt hinüber. Aber es sind gerade die von der Natur am wenigsten begünstigten Gebiete, welche das australische Festland den in der Kultur ziemlich hochstehenden Gegengestaden Asiens (Indien, China) zuwendet. Die ungeheure Entfernung des Erdteils'von Europa, dem „Herrn der Welt", erklärt aber in erster Linie seine späte Entdeckung, die erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts durch einen holländischen Kapitän erfolgte. Dieser kam im Jahre 1606 mit seinem Fahrzeuge von Java her, um „das unbekannte Südland" (terra australis incognita), dessen Vorhandensein man seit Ptolomäus annahm, zu erforschen. Er gelangte damals in den Golf von Carpentaria. Auch weitere Er- forfchungen, welche u. a. holländische Schiffe im Jahre 1642 an der Westküste Australiens vornahmen, reizten angesichts der Wert- losigkeit besagter Ländereien die Holländer nicht gerade zur dauernden Besitzergreifung des neuentdeckten Erdteils. In dem- selben Jahre gelangte der Holländer Tasman — ebenfalls von Westen kommend — zur Westküste der Insel Tasmanien, welche er nach dem holländisch-indischen Generalgouverneur, der ihn ausgesandt hatte, als Vandiemensland bezeichnete. Später entdeckte er auch die Westseite von Neu-Seeland, welche er als einen Teil des Süd- landes ansah. Zu Beginn der Erforschung betrachtete man auch Neu-Guinea noch als einen Teil des Festlandes, bis Cook (= kuck, ein englischer Seemann) 1770 durch die Torresstraße fuhr und damit die Jnfelnatur von Neu-Guinea endgültig festlegte, nachdem er zuvor das Kap Hoorn und u. a. auch Neu-Seeland (die Cookstraße scheidet die Nord- von der Südinsel) umsegelt und auch dem von ihm berührten südöstlichen Teil des australischen Kontinents den Namen Neu-Süd-Wales gegeben hatte. Nunmehr betrachteten die Eng- länder auch den neuen Erdteil als ihr Eigentum und begannen im Jahre 1788 mit der Vesiedelung, indem eine englische Flotte mehrere Hundert Verbrecher nach dem heutigen Sydney führte. Weitere Erforschungen des Innern erfolgten erst in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. An diesen ist auch ein Deutscher, Namens Leichhardt, beteiligt gewesen, der einen direkten Weg von Sydney nach dem Golf von Carpentaria einschlug und auch erreichte. Er ist dann auf dem weiteren Wege in das Innere verschollen. — Der ersten englischen Sträflingskolonie folgten nun weitere europäische Ansiedelungen, und bald nahmen die Europäer in größeren Teilen des Landes die Hebung der wirt- schaftlichen Verhältnisse in Angriff. Damit war Australien denn endgültig in das Bereich der Weltgeschichte eingetreten und ging nun — trotz der Ungunst seiner geographischen Lage und soweit die Natur des Landes dies zuließ — unausgesetzt seinem kulturellen Aufschwung entgegen. (Abb. 48.)

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 111

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Die Gründung der spanisch - habsburgischen Weltmacht und die Entdeckungen. 111 riesige Massen von Edelmetallen zu finden, und beabsichtigte das ,,Groldland“ jsjdan. el Doradav zu„ßioiuarn. Handelsverbindungen Westeuropas mit dem Orient gab es auch im Mittelalter; Alexandria und Konstantinopel waren die Mittelpunkte des levantinischen Handels (Levante ital. = Orient). Doch die Verteuerung, welche die Waren durch den Zwischenhandel erfuhren, machte die Aufsuchung eines unmittelbaren Handelsweges zur See wünschenswert. Und als die Türken 1453 Kqnstantinopel eroberten und jene Handelsverbindungßn zerrissen, wurde das Bedürfnis nach einem direkten Seewege nach Indien dringender. Die Kenntnis, daß die freischwebende Magnetnadel nach Norden seigt, erhielten die europäischen Völker am Ende des 12. Jh. Erst allmählich benutzte man diese Eigenschaft der Magnetnadel für die Schiffahrt und konstruierte den .Kompaß. Er wurde ein wichtiges Hilfsmittel für die Seefahrt, wenngleich es nicht richtig ist, daß erst jetzt Fahrten über den Ozean gewagt wurden. a) Entdeckungen der Portugiesen. Wenn ein Seeweg nach 8 90. Indien in ö. Richtung gefunden werden sollte, so mußte erst die Aufgabe gelöst werden, die.,Küstenlinie Afrikas festzustellen. Auf die Auffindung der westafrikanischen Inselgruppen im 14. Jh. folgte seit 1415 die Entschleierung der Westküste Afrikas durch die Bemühungen des Prinzen Heinrich („el Eavigador“) und nach dessen Tode (1460) König Johanns H. Die Fahrt des Bartholomäus Dias I4-L6—148.7 stellte die Mögächkeiuder_hm-segelung der Südküste Afrikas fest; König Johann taufte das „stürmische Vorgebirge“ in das ..Kap der guten Isoffn.in^-um. Auf die Landung des Vasco da Gama in Calicut an der Malabarküste 1198 folgte die Eroberung Indiens durch Almeida (spr. Alme'da) und Albuquerque (spr. Albukerke). 1jh)0 entdeckte Cabral, auf der Fahrt nach Indien westwärts verschlagen, Brasilien. (Luis de Camöes’ [spr. Kamönffsh] „Os Lusiadas“) Das portugiesische Kolonialreich umfaßte die Westküste Vorderindiens, Ceylon, Teile des südostasiatischen Archipels, die Ost- und Westküste Afrikas und einen Teil der Küste Brasiliens.

4. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 88

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Australische B u s ch l a n d s ch a f t in der Zeit des hohen Graswuchses. Nach Semon. Die Grassteppe des inneren Landes geht allmählich in den Skrub über, die vorherrschende Vegetationsform de» trockenen Innern. Er ist ein zum Gestrüppe verkümmerter Buschwald, eine graue, braune, rotbraune, zuweilen auch gelbliche bis bläulich grüne Masse verworrener dichter Zweige von Akazien- und Eukalyptenbüschen. Schlimmer noch sind die Spinisex-Dickichte der wasserärmsten Gebiete mit ihren Halmen groben Grases, ihren zahllosen Stacheln und Nadeln. Sie bilden den Übergang zur Sandwüste. Papuanisches Pfahldorf aus Neu-Guinea. Nach Semon. Ruder- und Segelboote der Papuas. Die Hütten liegen mitunter mehrere Kilometer im Wasser verstreute es finden sich Pfahldörfer mit 1000 Einwohnern.

5. Allgemeine Erdkunde, Die außereuropäischen Erdteile, Europa (ohne Deutschland) - S. 28

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Heft § 22 Ii. Die Gesteinshülle. 28 J • Später galt der Berg lange als erloschen; Eichen und andere Bäume wuchsen im Krater; au seinem Grunde war ein kleiner See, bis ein neuer Ausbruch alles hiuwegblies. 1900 wurdeu die Vesuvbomben über 500 m hoch geschleudert; die größte wog 30 000 kg. „Die Dampfkraft, die sie emporschleuderte, muß 600 000 Pferdekräfte betrageu haben." Der Ausbruch von 1906 erniedrigte deu Berg um 80 m (jetzt 1223, vorher 1303 m) und zerstörte die auf seineu Gipfel führende Drahtseilbahn. — Beim Ausbruche des Vulkans Krakatau (Insel zwischen Sumatra und Java) kamen 1883 an 35 000 Menschen um, vor allem durch eiue gewaltige Flutwelle, die, um Südafrika herumlaufend, nach 17 Stunden noch bei Kap Hoorn gespürt wurde; die Hälfte der mehrere hundert Meter hohen Insel versank ins Meer; Asche, Steine und Schlamin wurden 75 Km weit geschleudert. Die durch den Aschenstanb auf der ganzen Erde herbeigeführten atmo- sphärischen Erscheinungen (Himmelsfärbungen) verschwanden vollständig erst 3 Jahre später. — Beim Ausbruch des Mont Pel6 auf der westindischen (französischen) Insel Martinique (mar- timk) im Jahre 1902 entstand eine aus giftigen Gasen bestehende Glutwolke vou 4000 m Höhe (!), durch die 30 000 Menschen umkamen, das ist vielleicht das 15sache der bei Pompeji Umgekom- menen. Die hervorragende Fruchtbarkeit der vulkanischen Aschen läßt die Bewohner trotz aller Gefährdung immer wieder ihre Hütten^an den Abhängen und an: Fuß der Vulkane auf- richten. c) Die Erdbeben. 5 22 Die in der Zusammenschrumpfung der Erde begründeten tektonischen Ver- änderuuge'n, also die Falten- und Schollenbewegungen, halten auch heute noch an: tektomsche Erdbebens. Seit Anwendung der Seismographen^) (Abb. 1, §22) Vorbeben Hauptbeben 1^50^37» 1^50^50« 1^51^48» Abb. 1, § 22. S eis mogramm des Erdstoßes vom 5. März 1903 im südlichen Vogtlande. weiß man, daß die Erdrinde fast stets irgendwo erzittert (nach einer neueren Be- rechnnng findet alle 21/i Stunden ein Erdbeben statt). Die Hauptgebiete der Erdbeben sind naturgemäß die schon beim Abschnitt Vulkanismus erwähnten großen Küsten- Bruchlinien der Erde, die Haupt- Länder dementsprechend die Inseln Ost- und Südostasiens (besonders die japanischen Inseln [Holzhäuser]), die Westküste Amerikas, die Westindischen Inseln und die Mittelmeerländer (besonders Kalabrien und Griechenland). Im Binnenland zeichnen sich n. a. aus das Himalajagebirge, die Alpen und die europäischen Schollengebiete (z. B. das Vogt- land). Die Bewegung ist entweder auf- und niedergehend oder — häufiger, 1) Von geringerer Bedeutung und mehr lokal sind die vulkanischen Erdbeben gelegent- lich der Vulkanausbrüche und die Einsturzbeben, wenn über Höhlen (also besonders im Kalk- gebirge, z. B. im Karst) die Decke einstürzt (Entstehung der Dolinen- Kessel). 2) Vom griech. seismos = Erschütterung. Die meisten Seismographen bestehen aus eiuer Anordnung sehr empfindlicher Pendel.

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 157

1904 - Habelschwerdt : Franke
Is? das Gedeihen der Kolonien. Der edle Las Kas^s suchte durch Einfhrung der krftigeren Neger das Los der Eingeborenen zu erleichtern, gab aber dadurch Veranlassung zu dem schndlichen Negerhandel. 5. Folgen der Entdeckungen. Durch diese Entdeckungen erhielt der Weltverkehr eine neue Richtung; denn die neu entdeckten Lnder lockten eine Menge Europer an, und bald entstand ein lebhafter Gteraustausch zwischen der alten und der neuen Welt. Die Lnder am Mittelmeer ver-breit an Bedeutung; die westlichen Kstenstaaten entwickelten sich zu groen Seemchten. Der Reichtum und die Macht der italienischen und sddeutschen Städte, die bisher den Zwischenhandel mit den Erzeugnissen des Orients getrieben hatten, schwanden. An die Stelle des Landhandels trat der Seehandel. Amerika fhrte den europischen Lndern viele bisher unbekannte Er-zeuguisse, wie Zucker, Tabak, Kartoffeln zu, die bald unentbehrliche Bedrfnisse wurden, während die Bergwerke Mexikos und Perus einen solchen berflu von Edelmetallen lieferten, da die fortgesetzte Einfuhr derselben den Bedarf berschritt und auf die wirtschaftlichen Verhltnisse Europas groen Einflu ausbte. Ircrnkreich und gngctmsin den beiden letzten gaipritnderfm des Mittelalters. Frankreich. Unter den Nachfolgern Ludwigs des Heiligen (S. 107) ragt besonders Philipp Iv., der Schbe (12851314) hervor. Rcksichtslos vergrerte er die Macht des Knigtums und brachte auch das Papsttum in Abhngigkeit, indem er Klemens V. bewog, seinen Sitz in Avignon zu nehmen. (Babylonische Gefangenschaft der Kirche, 13091377). Sein Verfahren gegen den Templerorden vgl. S. 97. Als im Jahre 1328 die Kapetinger ausstarben, kam das ihnen verwandte Haus der Valois (waloa) auf den Thron. Es regierte bis 1589. Da auch König Eduard Iii. von England Ansprche auf die franzsische Krone erhob, brach ein Erbfolgekrieg aus, der von 13391453 dauerte und mit wechselndem Glck gefhrt wurde. Unter Karl Vii. (142261) sank die franzsische Knigs-macht am tiefsten. Dem siegreichen Vordringen der Englnder wurde aber ein Ziel gesetzt durch das fromme Hirtenmdchen Johanna Dark (Jeanne d'arc), die Jungfrau von Orleans". Sie befreite Orleans und fhrte den König zur Krnung nach Reims. Bei einem unglcklichen Kampfe fiel Johanna aber in die Hnde der Englnder, die sie 1429 in Ronen (rung) als Ketzerin verbrennen lieen. (Schiller, Die Jungfrau von Orleans.) Unter Ludwig Xi. (146183) strebte Karl der Khne von Burgund nach der franzsischen Krone; er fand aber bei Nancy 1477 den Tod. Karl Viii. (148398) vereinigte durch seine Heirat die Bretagne, das einzige noch zum Einheits-staat fehlende Lehen, mit der Krone. Ludwig Xii. (14981515) fate schon festen Fu in Italien, indem er Mailand gegenber der heiligen Ligne behauptete (vgl. S. 128).

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 433

1904 - Habelschwerdt : Franke
433 seinen Zwecken nutzbar zu inachen. Er schnf ein geschultes Heer und eine starke Flotte. Ausgedehnte Wasserbauten und Bewsseruugsaulageu frderten die Landwirtschaft; die Kultur der Baumwolle brachte groe Summen ein. Schulen wurden gegrndet, und fr die ffentliche Sicherheit war gesorgt. Die Grenze wurde im Sden bis zu den groen Nilseen vorgeschoben. Das Volk litt aber unter einem furcht-baren Steuerdrucke. Unter den folgenden Paschas, die eine noch grere Unabhngigkeit von der Pforte erhalten und den Titel Chedive" (Vizeknig) angenommen hatten, stieg die Schuldenlast so, da Frankreich und England zur Wahrung ihrer Interessen gypten zwangen, ihnen die Kontrolle der Finanzverwaltung einzurumen. Dagegen erhob sich eine nationale Partei, und es entstand 1882 in Alexandrien ein Ausruhr. Da Frankreich es ablehnte, sich an einer gemein-schaftlichen Expedition gegen gypten zu beteiligen, warf England den Aufstand allein nieder und hlt seitdem gypten militrisch besetzt. Zu spt erkannte Frankreich den begangenen Fehler und drang wieder-holt vergeblich darauf, da die englischen Truppen gypten rumen. Da auch in der inneren Verwaltung des Landes der englische Einflu entscheidend ist, so kann gypten tatschlich als britischer Kolonialbesitz bezeichnet werden. f. Whrend des gyptischen Aufruhrs hatte im Sudan eine religis-politische Bewegung um sich gegriffen, an deren Spitze ein Fanatiker stand, der sich Mahdi, d. i. Fhrer, nannte und vom Volke wie ein Prophet verehrt wurde. Als er mit seinen Scharen das eigentliche gypten bedrohte, sandte England den General Gordon (gohrd'n) mit einem Heere nach Chartm. Aber weder vershnliche Schritte, wie Gestattung des Sklavenhandels, noch Waffengewalt konnten die feindliche Bewegung hemmen. Gordon wurde iu Chartm eingeschlossen, und als am 28. Januar 1885 die Expedition des Generals -Wolseley (u-lli) vor der Stadt ankam, war sie seit zwei Tagen im Besitze des Mahdi. Gordon war im Kampfe gefallen. Nach dem Tode des Mahdi ging das von ihm eroberte Reich, das zur Zeit seiner grten Ausdehnung vom Roten Meere bis zum Tsad-See und von den letzten Stromschnellen des Nils bis zu dem Viktoria-See reichte, einem schnellen Verfall entgegen. Dem englischen General Kitchen er (kitschener) gelang es in einem mehr-jhrigen Kriege, indem er schrittweise vorging und durch einen Bahn-bau sowie durch Befestigungsanlagen seine Verbindungslinien mit gypten sicherte, bis Chartm vorzudringen, wo er in einer letzten, entscheidenden Schlacht das Heer der Mahdisteu vernichtete. Der Sudan wurde in seinem frheren Umfange der gyptisch-englischen Herrschaft unterworfen. g. Der Burenkrieg. Die Buren (hollndisch Boers, spr. buhrs, = Banern) sind die im 17. Jahrhundert in Sdafrika eingewanderten Atzler, Geschichte fr Lehrerseminare. 28

8. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 61

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 61 — spricht man von einem Freistaat oder einer Republik. Wenn eine Anzahl selbständiger Staatswesen sich dauernd gewisser Rechte begibt und diese an eine gemeinsame Bundesregierung überträgt, so entsteht cht Bundesstaat. Länderkunde. Australieni und Ozeanien. Das ^ef^lancl Huftraueti mit "Casmamen. 8 Mill. qkm, 4,3 Mill. Einw., auf dem Festland^ 0,6, in Tasmanien 2,5 auf 1 qkm. ^nge3, Weltstellung und Entdeckungsgeschichte. Da der Erd- teil fast in der Mitte der Wasserhalbkugel liegt, eingeschlossen von dem Großen und dem Indischen Ozean, und infolgedeffen in die entlegenste Ferne von den Kulturstaaten der Alten Welt gerückt ist, so konnte er erst durch Vollendung der ozeanischen Schiffahrt in den Kreis der allgemeinen Zivilisation und des gemeinsamen Welt- Verkehrs eintreten. Von allen Festländern wurde er zuletzt entdeckt und zwar von den Holländern 1606; 1642 berührte Abel Tasman, von Westen kommend, Van Diemensland^ (Tasmania) und Neusee- land. Mehr als 100 Jahre später nahm James Cook die Ent- deckungsfahrten, die bis dahin geruht hatten, wieder auf (1768 bis 1799) und entdeckte die O.-Küste des Festlandes. Die Engländer betrachteten nach Entdeckerrecht den neuen Kontinent als Eigentum und gründeten 1788 Sydney; aber die Erforschung des Festlandes blieb bis in das zweite Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts auf einzelne Küstenstrecken beschränkt. Erst die seit dem Jahre 1813 von Engländern und Deutschen geleiteten Unternehmungen haben das Dunkel, das über dem Erdteil lagerte, aufgehellt. Die erste Durchquerung Australiens versuchte 1848 vergebens der Deutsche Leichhardt. Er ist verschollen geblieben im Innern des Erdteils. Erst 1862 gelang es dem Engländer Stuart, Australien von S. nach N. zu durchwandern und zwar auf derselben Linie, die 10 Jahre später für den Überlandtelegraphen gewählt wurde. Boden, Klima und Gewässers Das Innere ist ein ein- förmiges, durchschnittlich 300 m hohes Tafelland mit erhöhten Rändern im W. und O. Der O.-Rand ist ein dem archäischen und 1 Terra australis = Südland, von welchem man meinte, daß es sich in ähnlicher Weise um den Südpol lagere, wie die Landmassen der Alten Welt um den Nordpol. 2 Nach O. Hllbners geographisch-statistischen Tabellen, herausgegeben von Juraschek 1903. 3 Teil I, S. 176. 4 Der Entdecker nannte die Insel nach dem holländ.-ostind. Generalstatthalter Van Diemen. - Teil I Seite 176 ff.

9. Der Weltkrieg - S. 62

1916 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
62 ?wach' die Festung zu bezwingen, hetzte England, als der Krieg ausgebrochen gegen uns auf. Auf fem Gehei stellte Japan am 20 August 1914 ferne unerhrte Forderung an uns (siehe Seite 15), die selbstverstndlich zum Kriege fuhren mute. Auch Japan trat in die Reihe unserer Feinde 5jsw!!* ^.urde etil Kampfgebiet, freilich von vornherein ein Amlich aussichtsloses. Ein kleme Schar war es, die Tsingtau verteidigen sollte kaum 5000 !mann Und diese Handvoll Menschen wurde bald ^ffachen Ubermacht von der Landseite her eingeschlossen; dazu blockierte auf bphttop 4t e Crme ftl englisch-japanische Flotte die Bucht, an der die deutsche Festung lag. Aber alle, bte auf diesem verlorenen Posten standen dachten ebenso wie ihr Gouverneur Meyer-Waldeck, der an den Kai er das berhmt gewordene Telegramm sandte: Einstehe fr Pflichterfllung bis mm uersten." Und sie haben redlich ihre Schuldigkeit getan, diese Helden von Tsingtau wie sie ihr dankbarer Kaiser in einer an sie gerichteten Depesche nannte. Nur ganz langsam, Schritt fr Schritt, zogen sie sich vor dem ber-macht,gen Gegner ans dem offenen Gelnde in die Festung zurck. Immer wieder stieen sie m scharfen Gegenangriffen und Ausfllen vor. Sogar ihre ttemen Schiffe fetzten sie an, und ein Torpedoboot brachte einen feindlichen Kreuzer zur strecke Und trotzdem zuletzt nenn Tage hindurch vom Land und u"d die Stadt mit Geschossen aus deu schwersten Geschtzen uber^uttet wurden, harrten sie unerschrocken hinter ihren Wllen Su? Erst als ein Geschtz nach dem anderen auer Gefecht gesetzt, der Schiebedars bis auf einen kleinen Rest verschossen und jedes Verteldlgungsmittel erschpft war, stieg die weie Flagge hoch: seit dem 7. November 1914 gebietet der Japaner in unserer Musterkolonie. Wir aber werden diesen feigen Diebstahl nie vergessen, weder dem Urheber, noch dem Tter 2. Die deuttcben Gebiete in der Sdtee. Viel leichter hatten es die verbndeten Japaner und Englnder mit der Eroberung der deutschen Kolonien m der Sdsee. Sie alle waren gar nicht militrisch geschtzt: nur kleme Polizeitruppeu waren vorhanden, die fr Ruhe und Ordnung sorgen sollten. So sielen denn Ende August 1914 unsere Samoainseln Widerstands-los m die Hnde der Englnder. Die Japaner bemchtigten sich einige Wochen feater der Marianen, der Karolinen und der Marschallinseln. Nur um den ^esitz von Neu-Guinea wrbe gekmpft. Jnbes war auch hier die bermacht jo groß, ba sich die Verteidiger nach tapferer Gegenwehr ergeben muten. Austratter be" vorgelagerten Inseln gelangte in den Besitz der f 3" und Kamerun. Grere Kmpfe entwickelten sich um 2* /^kamschen Besitzungen. Freilich war auch hier die feindliche ber-macht sehr groß. Am wenigsten konnte unsere kleine Musterkolonie Togo, die von allen Seiten von feindlichem Besitz umgeben war, daran denken, sich wirkungsvoll zu verteidigen. Die 400 Weien, die hier vorhanden waren, konnten sich der von zwei Seiten herannahenden feindlichen Kolonnen nicht erwehren; am 27. August 1914 fand die schmerzvolle bergabe statt. Auch in Kamerun war keine Schutztruppe von gengender Strke vor-Hnden Die verfgbaren 1800 Mann hatten ein Gebiet zu verteidigen, das fast 1 /2 mal so groß ist wie Deutschland. Das war natrlich unmglich.

10. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 81

1902 - Breslau : Hirt
Kolumbus und seine Bemhungen. Erste Reise des Kolumbus. 81 schwerlich und kostspielig, diese Waren nach den Hfen an der Ostkste des Mittelmeeres zu schaffen, wo die italienischen Schiffe sie in Empfang nahmen. Daher entstand allgemein der Wunsch, es mchte ein Weg ge-funden werden, der ganz zur See nach Indien fhre. Man durste sich jetzt schon eher auf das groe Meer wagen, da man seit dem 13. Jahr-hundert den Kompa kannte. Am eifrigsten in der Auffindung dieses Seeweges waren die Portugiesen. Sie wagten es zuerst, die Westkste Afrikas entlang zu segeln; Bartholomus Diaz entdeckte 1486 das Kap der guten Hoffnung, und Vasco da Gama fand 1498 den Seeweg nach Ostindien. b. Kolumbus und seine Bemhungen. Whrend die Portugiesen den Seeweg nach Indien durch die Umschiffung Afrikas zu finden suchten, tauchte' die Ansicht auf, dasselbe Ziel msse durch eine Fahrt in West-licher Richtung zu erreichen sein. Dieser Gedanke wurde von Christoph Kolumbus lebhaft erfat und glcklich ausgefhrt. Kolumbus wurde wahrscheinlich in Genua geboren. Durch die Entdeckungsfahrten der Portugiesen angelockt, ging er nach Lissabon und besuchte die neu ent-deckten Inseln Madeira, die kanarischen Inseln und die Azoren. Auf diesen Reisen wurde ihm die Vermutung, man msse auch nach Indien kommen, wenn man westlich, gerade in das offene Meer hineinsteuere, durch mancherlei Erscheinungen zur festen berzeugung. Portugiesische Seefahrer hatten zuweilen seltenes Rohr, knstlich geschnitzte Stbe, ja einmal sogar Leichname von eigentmlicher Bildung von Westen her an die Ksten der Azoren treiben sehen. Es war der feurigste Wunsch des Kolumbus, selber eine Entdeckungsreise nach Westen machen zu knnen; deshalb wandte er sich um Untersttzung an den König von Portugal, aber ohne Erfolg. Da ging er zur Knigin Jsabella von Kastilien. Aber erst nach acht Jahren, nachdem Granada gefallen war (S. 78), erhielt Kolumbus von ihr 3 Schiffe mit 90 Mann Besatzung. c. Erste Reise des Kolumbus. Im Sommer 1492 stie die kleine Flotte unter dem Zurufe unzhliger Zuschauer vom Ufer ab. Glcklich wurden die kanarischen Inseln erreicht; dann gelangte sie bald in das Gebiet des Passatwindes, vor welchem die Schiffe rasch dahinglitten. Der unvernderlich in derselben Richtung wehende Wind beunruhigte die Mannschaft; sie meinte, man werde nicht wieder zurckfahren knnen. Aber Kolumbus wute sie zu beruhigen; auch tuschte er sie der die wirkliche Gre des zurckgelegten Weges. Dem Zuge der Vgel folgend, fchlug er sdwestliche Richtung ein. Bald fing man einen Baumast mit roten Beeren und einen knstlich geschnitzten Stab auf. Die ganze Mann-fchaft war in gespannter Erwartung. Da, als der Morgen des 12. Ok-tober anbrach, feuerte das voraufsegelnde Schiff einen Kanonenschu ab, und Land! Land!" erscholl es aus dem Mastkorbe. Erwartungsvoll stand die ganze Mannschaft auf dem Verdeck; als der Tag anbrach, sah Hoffmeyer u. Hering. Lehrbuch f. d. Geschichtsunt. I.teil. 10. Aufl. g
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TM Hauptwörter (200)200

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