Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 67

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 67 — im Laufe der geschichtlichen Entwickelung entstanden sind. Die Kolonien sind: 1. Das Kapland, das amtlich jetzt Kap der Guten Hoffnung heißt, 2. Natal an der Südostküste, 3. der Oranjefreistaat, 4. Transvaal; Schutzgebiete: 1. Basutolaud am obern Oranje, 2. Betschuanaland, w. von Transvaal, 3. Rhodesia, das fast den ganzen N. umfaßt, und 4. Njassaland (früher Britisch-Zentralafrika) am Njaffafee und Schire. Tie vier Kolonien haben sich 1910 zum Südafrikanischen Bnnde zusammen- geschlossen, nachdem sie schon 1903 einen Zollverein gegründet hatten. Der Leiter des Staatenbundes ist ein von der englischen Krone ernannter Statthalter (General-Gouver- neur), der seinen Sitz abwechselnd in Kapstadt und Pretoria hat. Ihm zur Seite steht ein Senat von 40 und eine Volksvertretung von 121 Mitgliedern. Wählbar sind nur Weiße, wahlberechtigt im Kaplande auch die Schwarzen. Die Amtssprache ist englisch und holländisch. Da man sich über eine gemeinsame Hauptstadt nicht einigen konnte, hat man Pretoria zum Sitz der Verwaltung, Kapstadt zum Versammlungsort des Senats und der Volksvertretung bestimmt. Geschichtliches. Es hat lange gedauert, bis sich eine europäische Macht zu Nieder- lassungen an der Südküste Afrikas entschloß. Hier lockte kein Gold und Silber, und die Portugiesen, die gegen Ende des 15. Jahrhunderts den Seeweg nach Ostindien um das Kap der Guten Hoffnung herum entdeckt hatten, eilten stets daran vorüber. Erst um die Mitte des 17. Jahrhunderts ließen sich Europäer, und zwar Holländer, in der Nähe des Kaps nieder, um einen Haltepunkt für ihre nach Ostindien segelnden Schiffe zu ge- Winnen. Bald folgten holländische Bauern (Buren) nach und siedelten sich im Innern des Landes an, wo sie durch Viehzucht und Ackerbau ihren Lebensunterhalt erwarben. Zur Zeit der Napoleonischen Kriege besetzten die Engländer das Kapland, das ihnen dann 1814 gegen eine Entschädigung von 60 Mill. Mk. förmlich abgetreten wurde. Die Buren waren aber unter der englischen Herrschast mancherlei Bedrückungen ausgesetzt: die holländischen Gerichte wurden aufgehoben, das Englische zur allgemeinen Gerichtssprache gemacht und die Sklaverei ohne genügende Entschädigung abgeschafft. Das veranlaßte 1837 einen Teil der Buren, nach N.-O. auszuwandern (trekken), wo sie in Natal einen unabhängigen Staat mit der Stadt Pietermaritzburg gründeten. Als dann die Engländer auch dieses Land in Besitz nahmen, wanderten die Buren wieder aus und suchten eine neue Heimat jenseits des Oranjeslusses. Doch auch dieses Gebiet wurde von den Engländern besetzt, worauf die „Trekkburen" abermals wichen, den Baal überschritten und dort mehrere Frei- staaten (Potschefstrom, Zoutpansberg und Lydenburg) gründeten, die später zum Trans- vaalstaat vereinigt wurden. Kriege mit den Kaffern hinderten die Engländer vorläufig, ihr Gebiet weiter auszudehnen, ja sie gaben sogar den Oranjestaat wieder auf (1854). Aber in der Folgezeit wußten sie die beiden Burenstaaten wieder in eine gewisse Abhängigkeit von sich zu bringen, trotz einer empfindlichen Niederlage, die sie 1881 am Majubaberge erlitten. Indessen hatten sich die Briten nach und nach der umliegenden Gebiete be- mächtigt: des Kassernlandes (1865), des Basntolandes und der weiten Länder w. von den Burenstaaten. Die Entdeckung reicher Goldfelder in Transvaal lockte die Engländer zu neuen Versuchen, sich die Buren zu unterwerfen. Ein räuberischer Einfall unter vr. Jameson (dschehms'n) endete mit einer Niederlage (1896). Weitere Bedrohungen veranlaßten die beiden Burenstaaten zu einem engen Bündnis und endlich, als die Quer- treibereien der Engländer gar kein Ende nahmen, zum Kriege gegen England (1899—1901). Die anfangs überall siegreichen Buren erlagen aber nach langen Kämpfen endlich der britischen Über- 5*

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 222

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 222 — bis jetzt noch nicht. Doch sind die Anfänge zu zwei Überlandbahnen vorhanden, von denen die eine Palmerston im N. mit Port Augusta am Spencerbusen verbinden soll und von der in der Mitte noch 2000 km fehlen, und eine, die von Perth im S.-W. bis Kalgoorlie durchgeführt ist und ebenfalls in Port Augusta enden soll. Der Verkehr im Innern, wo Bahnen und Wege fehlen, wird durch Pferde- und Kamelkarawanen vermittelt. Unter den Telegraphenlinien (204000 km Drähte) verdient der bereits 1870—72 mit einem Kostenauswande von 12 Mill. Mk. angelegte Uberlandtelegraph erwähnt zu werden, der in einer Länge von 2900 km Port Augusta mit Palmerston verbindet und dem Zuge der geplanten Überlandbahn solgt. Ein nach Java führendes Seekabel vermittelt den An- schlnß an die europäischen Kabel. Auch West- und Ostaustralien (Perth—port Augusta) sind jetzt durch einen Telegraphen verbunden. Für den Auslandverkehr liegt Australien sehr ungünstig. Vom Hauptkulturlande der Erde, Europa, ist es von allen Erdteilen am weitesten entfernt, und seine Süd- und Ostseite werden von der unendlichen Wasserwüste des Großen Ozeans bespült. Lange Zeit blieb es darum vom großen Weltverkehre fast unberührt. Bis 1880 wurde der Personen- und Güterverkehr mit ihm fast ausschließlich von England besorgt. Seine steigende Be- deuluug als Kulturland hat dann aber auch andre Völker veranlaßt, mit ihm in unmittel- baren Handelsverkehr zu treten. Heute steht Australien durch zahlreiche Dampferlinien, englische, deutsche, französische, amerikanische und japanische, mit allen Erdteilen und den Südseeinseln in regelmäßiger Verbindung. Der Handel Australiens ist infolge der reichen Roherzeugnisse und der hohen Lebenshaltung seiner Bewohner sehr entwickelt. Vom Jahresumsatz des Außenhandels entfielen 1910 auf den Kops der Bevölkerung 510 Mk. gegen 451 in England. Innerhalb des Erdteils wird der Güteraustausch durch die Verschiedenheit der einzelnen Landesteile gefördert. „Queensland z. B. versorgt das übrige Australien mit Zucker, Neu-Südwales mit Kohlen, Neu-Südwales und Viktoria mit Jndustrieerzeugnissen und ihrem Überschuß an Getreide usw." (Scobel). Ungleich wichtiger aber ist der Außenhandel. Ausgeführt werden hauptsächlich Roherzeugnisse und Halbfabrikate, eingeführt besonders Industrie- waren. Der Außenhandel hatte 1911 einen Wert von 2805 Mill. Mk. (A. 1542, E. 1263). Unter den Verkehrsländern steht natürlich England weitaus an erster Stelle, dann folgen . in weitem Abstände Deutschland, Frankreich und die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Ausgeführt wurde 1910: Wolle (für 687 Mill. Mk.), Weizen (203), Gold (177), Fleisch (89), Butter (81), Häute und Felle (80), Kupfer (46), Talg (39), Silber (38), Zink (32), Mehl (23), Blei (22); eingeführt: Webwaren (284), Metallwaren (126), Maschinen (83), Holz (48). — Deutschlands Handel mit Australien belief sich 1911 auf 328 Mill. Mk. Es bezog von dort hauptsächlich Wolle (sür 148 Mill. Mk.), Blei- und Zinkerze (42), Weizen (18), Kupfer (10), im ganzen sür 248 Mill. Mk. Unter den Aus- fuhrgegenständen (zusammen für 78 Mill. Mk) standen Klaviere (7,7) und Eisendraht (6) an erster Stelle. 4. Die staatlichen Verhältnisse. Verfassung. Australien ist britischer Besitz und bestand früher aus 6 völlig von einander unabhängigen Kolonien. Mit dem 1. Januar 1901 aber haben

3. Für Präparandenanstalten - S. 252

1913 - Halle a.S. : Schroedel
werden. ^ Der geräumige Hafen an der W-Seite der Bucht wird uns als Flottenstation die besten Dienste leisten. Endlich ruht seine Bedeutung in den ausgedehnten Steinkohlenfeldern im S und N der Halbinsel Schantung. Sie sind durch eine Eisenbahn zugänglich gemacht, die weiterhin an das Eisenbahnnetz der be- nachbarten volkreichen Landschaften sich anschließen wird. Sie nimmt ihren Ausgang von dem Hauptorte T singt au, welcher an der Außenseite der Bucht liegt und gegen die Nw-Stürme durch das Gebirge der n-en Halbinsel geschützt ist. Sie führt in einer Länge von 436 km über Kiautschou zu den Kohlenrevieren von Weihsien und Pescha^n bis Tsinanfu. Durch ein nach Schanghai gelegtes Kabel ist der Anschluß an das die Erde umspannende Telegraphennetz hergestellt. Die Schiffsverbindung mit der Heimat wird durch die Dampser des Norddeutschen Lloyd (Anschluß in Schanghai) und die Hamburg-Amerika-Linie bewirkt. Die Fahrtdauer für Postdampfer beträgt von Bremerhaven etwa 50 Tage. Die Handelsbeziehungen Kiautschous sind sehr lebhaft, und die Ein- und Ausfuhrwerte von Tsingtau waren von allen deutschen Kolonien 1910 am höchsten. Ausgeführt wurden Erzeugnisse des Bodens, besonders Erdnüsse, sodann Seide und Strohgeflechte. Erwerbung, Verwaltung. Aus Anlaß der Ermordung zweier deutscher Missionare wurden im November 1897 von einen: deutschen Geschwader Truppen bei Kiautschou gelandet, die das Gebiet be- setzten. Im folgenden Jahre wurde zwischen Deutschland und China ein Vertrag abgeschlossen, nach welchem das oben angegebene Gebiet mit allen Hoheitsrechten auf 99 Jahre dem Deutschen Reiche verpachtet wurde. Die Verwaltung des Pachtgebiets ist dem Reichsmarineamt übertragen. An der Spitze steht ein höherer Seeoffizier mit dem Titel Gouverneur, der in Tsingtau 2 seinen Sitz hat. Tsiugtau war einst ein Dorf mit Zollhaus, Telegraph und dem Amtsgebäude des chinesischen Generals. Heute ist es eine aufblühende deutfch-chinesische Stadt mit Freihafen, Villen- viertel, Seebad und einem deutschen Postamt (ein zweites be- findet sich in der Stadt Kiautschou); zugleich ist T. Standort des aus Seesoldaten gebildeten Auslandbataillons. Die Gouverne- m en ts sch u l e ist nach dem Lehrplan eines Reformrealgymnasiums eingerichtet. In Tsingtau besteht ferner eine deutsch-chinesische Hochschule mit einer juristischen, einer naturwissenschaftlichen, einer land- und forstwirtschaftlichen und einer medizinischen Abteilung. 1 Ein dahingehender Versuch ist von bestem Erfolg gekrönt worden. Ein Konsortium Creselder Seidenwebereien hat sich die Förderung der Seidenraupenzucht in Kiautschou angelegen sein lassen und bringt nun Fabrikate aus dieser deutschen Chinaseide auf den Markt, Die Kiautschou- Rohseidenstoffe vermögen nach Qualität und Reinheit des Gewebes mit den besten chinesischen Produkten siegreich zu wetteisern. 2 Wunsches Kolonialbilder.- Tsingtau, Stadt und Hafen.

4. Die fremden Erdteile - S. 55

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— . 55 — Der Flächengliederung nach besteht Afrika aus einem n. trapezförmigen und einem s. dreieckigen Teil, deren Längsrichtungen rechtwinkelig zu einander stehen. Die größte nordsüdliche Ausdehnung vom Kap Blanco bis zum Nadelkap beträgt 8000 km, die größte westöstliche Breite vom Kap Verde bis zum Kap Guardafui 7 500 km. Infolge dieser fast gleichmäßigen Ausdehnung von N. nach S. und von O. nach W. erhält Afrika den Charakter des Geschlossenen und Massigen, der noch wesentlich durch die Armut der Küstengliederung erhöht wird. Trotz seiner fast vollständigen Meeresumgreuzuug besitzt Afrika doch unter allen Erdteilen die geringste Flächengliede- r u n g. Die Küste ist einförmig und massig gerundet, besitzt weder tiefe Meereseinschnitte, noch weit ins Meer hinaustretende Halbinseln. Die größten Busen sind der Meerbusen von Guinea (ginea) im Sb. und die große und kleine Syrte im N. Der Südküste des Erdteils ist eine unterseeische Terrasse, die Nadelbank, vor- gelagert, die ihrer geringen Tiefe wegen sehr gefährlich ist, zumal die kleiuen Buchten und Baien dieses Küstenstrichs sämtlich offen und den Südwinden und Brandungen ausgesetzt sind. Die Einfachheit der Flüchengliederung des Erdteils giebt sich auch in der Ius elarmut kuud. Die größte der Inseln ist Madagaskar, vom Kontinent nur 400 km entfernt, trotzdem aber durch eine Tiefsee- rinne von 3000 m Tiefe von demselben getrennt. Es zeigt, wie die meisten nahegelegenen Inseln des indischen Ozeans, mehr vorderindischen als afrikanischen Charakter, so daß diese Inseln mehr durch ihre große Nähe, als durch ihre Natur an den Erdteil gekettet erscheinen. Da- gegen stehen im atlantischen Meere die vorwiegend vulkanischen Inseln Madeira, die Kauaren, die Kapverden, Fernando Poo, Principe, St. Thomas und Auabou alle noch auf dem unter- seeischen Sockel des afrikanischen Festlandes, wenngleich sie zum Teil, wie die Kapverden, weit entfernt von der Küste liegen. Demnach gehören diese Inseln ihrer Natur nach durchaus zum Festlande. Dagegen sind St. Helena, Ascension und Tristan da Cnnha so entlegen, daß sie eher der See als dem Erdteil angehören und uur herkömmlich zu Afrika gerechnet werden. Die Glieder verhalten sich zum Rumpf des Erdteils wie 1 : 47 (Europa 1 :2). Und auch dieses Verhältnis bewirkt allein die Insel Madagaskar. Ohne dieselbe stellte sich das Verhältnis wie 1 : 858. Es ist bereits erwähnt, daß Afrika die Gliederarmut mit Südamerika und dem Auftralfestlande teilt, so daß diese Erscheinung bei den austraten Festländern allgemein ist. Die Gliederungsarmut hat sich für die Kulturentwickelung Afrikas als sehr ungünstig erwiesen. Nicht einmal in den n. Küstengebieten hat sich dauernd eine höhere Kultur halten können. 2. Bodengestaltung und Bewässerung. Der Gliederungsarmut entspricht die Einförmigkeit des Bodenaufbaus. Der Erdteil stellt sich im allgemeinen als ein ungeheures Hochland dar, welches steil oder in Terrassen zum Meer niedersteigt. Die Höhenlage der Küste ist wechselnd. Felsige Steilküste herrscht im Nw. bis zum Kap Bon (gegenüber Sizilien), ferner am roten Meer, sodann vom Kap Guardasui bis zum Äquator und an der Küste des Kaplandes. Schmale Küsteniederung mit

5. Die fremden Erdteile - S. 63

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 63 — Der Flächengliederung nach besteht Afrika aus einem n. trapezförmigen und einem s. dreieckigen Teil, deren Längsrichtuugeu rechtwinkelig zueinander stehen. Die größte nordsüdliche Ausdehnung vom Kap Blauco bis zum Nadelkap beträgt 8000 km, die größte westöstliche Breite vom Kap Verde bis zum Kap Guardafui 7500 km. Infolge dieser fast gleichmäßigen Ausdehnung von N. nach S. und von O. nach W. erhält Afrika den Charakter des Geschlossenen und Massigen, der noch wesentlich durch die Armut der Küstengliederung erhöht wird. Trotz seiner fast vollständigen Meeresumgrenzung besitztafrika doch unter alleu Erdteilen die geringste Flächengliede- ruug. Die Küste ist einförmig und massig gerundet, besitzt weder tiefe Meereseinschnitte, noch weit ins Meer hinaustretende Halbinseln. Die größten Busen sind der Meerbusen vou Guinea (ginea) im W. und die große und kleine Syrte im N. Der Südküste des Erdteils ist eine unterseeische Terrasse, die Nadelbank, vor- gelagert, die ihrer geringen Tiefe wegen sehr gefährlich ist, zumal die kleinen Buchten und Baien dieses Küstenstrichs sämtlich offen und den Südwinden und Brandungen ausgesetzt sind. Die Einfachheit der Flächeugliederuug des Erdteils gibt sich auch in der I n s e l a rm n t kund. Die größte der Inseln ist Madagaskar, vom Kontinent nur 400 km entfernt, trotzdem aber durch eine Tief- seerinne von 3000 m Tiefe von demselben getrennt. Es zeigt, wie die meisten nahegelegenen Inseln des indischen Ozeans, mehr vorderindischen als afrikanischen Charakter, so daß diese Inseln mehr durch ihre große Nähe, als durch ihre Natur an den Erdteil gekettet erscheinen. Da- gegen stehen im atlantischen Meere die vorwiegend vulkanischen Inseln Madeira, die Kanaren, die Kapverden, Fernando Po, Principe, St. Thomas und Annobom alle noch auf dem unter- seeischen Sockel des afrikanischen Festlandes, wenngleich sie zum Teil, wie die Kapverden, weit entfernt von der Küste liegen. Demnach ge- hören diese Inseln ihrer Natur nach durchaus zum Festlande. Dagegen sind St. Helena, Ascension und Tristan da Cnnha so ent- legen, daß sie eher der See, als dem Erdteil augehören und nur her- kömmlich zu Afrika gerechnet werden. Die Glieder verhalten sich zum Rumpf des Erdteils wie 1 : 47 (Europa 1 : 2). Und auch dieses Verhältnis bewirkt allein die Insel Madagaskar. Ohne dieselbe stellte sich das Verhältnis wie 1 : 858. Es ist bereits erwähnt, daß Afrika die Gliederarmut mit Südamerika und dem Australfestlande teilt, so daß diese Erscheinung bei den südlichen Festländern allgemein ist. Die Gliederungsarmut hatsich für die Kultur ent w i cke lu n g A frik a s als sehr ungünstig erwiesen. Nicht einmal in den n. Küstengebieten hat sich dauernd eine höhere Kultur halten können. 2. Bodeugestaltung und Bewässerung. Der Gliederungsarmut entspricht die Einförmigkeit des Bodenaufbaus. Der Erdteil stellt sich im allgemeinen als ein ungeheures Hochland dar, welches steil oder in Terrassen zum Meer niedersteigt. Die Höhenlage der Küste ist wechselnd. Felsige Steilküste herrscht im Nw. bis zum Kap Bon (gegenüber Sicilien), ferner am roten Meer, sodann vom Kap Guardafui bis zum

6. Deutsche Geschichte und sächsische Landesgeschichte von den Befreiungskriegen bis zur Gegenwart - S. 93

1917 - Leipzig : Teubner
15. Deutschlands Weltpolitik unter Kaiser Wilhelm I!. 93 licher und sdlicher Grenze die Provinzen Britisch-Ostafrika und Rhodesien. Dieses diente zugleich dazu, die Burenstaaten zu umklammern, die sich nicht mit den Deutschen Sdtvestafrifas vereinigen sollten. Unsere Stellung am Indischen Ozean schwchte es noch dadurch, da es sich die Abtretung der fr Deutschland sehr wichtigen Felseninsel Helgoland mit der Schutzherrschaft der Sanft-bar bezahlen lie (1890). Als Deutschland feine Flagge auf Neuguinea hite, legte es sogleich auf dessen Sdhlfte feine Hand. Unsere Pachtung" von Kiautschou erwiderte es ein Jahr darauf mit der Pachtung" von Xoeihaitvei (an der Nordostfpitze Schantungs). Und als die Deutschen Sttzpunkte in der Sdsee gewannen, raffte es dort rasch zusammen, was noch frei war: Gilbert-, sdliche Solomon-, Tongainseln usw. Den von Deutschland mit der Bagdadbahn verfolgten letzten Zweck suchte es dadurch zu vereiteln, da es am Perfischen Golfe vorstie und so den Ausgang zum Indischen Ozean sperrte. Deutschland schuf so fein Kolonialreich stets im Kampfe mit dem Widerstnde Englands. Gleichwohl bemhte es sich, mit der britischen Seemacht zu-sammenzugehen.^ Bei feiner Stellung zwischen $rankreich und Rußland mochte es sich jene nicht zum Heinde machen. Aber auch (England wnschte den Bruch mit Deutschland nicht. Es war die einzige Gromacht Europas, die am Ende des 19. Jahrhunderts ganz vereinsamt dastand, die seit 1854 nie wieder ein Bndnis mit einer Gromacht geschloffen hatte, und es befand sich dabei in scharfem Gegensatz zu Frankreich, dessen afrikanische plane es fr gypten, und noch mehr zu Rußland, dessen asiatische plane es um Indiens willen frchtete. Es bemhte sich sogar um ein Bndnis mit Deutschland. Aber es wollte damit erreichen, da Deutschland feine Kolonialpolitik aufgebe, auf den Ausbau feiner Flotte verzichte und seine groe Heeresmacht zum Besten Englands gegen Rußland gebrauchen lasse. Auf solche selbstmrderische Plne konnte Kaiser Wilhelm Ii. nicht eingehen, und so totes er die britischen Lockungen zurck, auch als sie ihm 1895 die Hlfte der aufzuteilenden Trkei verhieen. 1902 nahmen die Werbungen Englands um Deutschlands Gunst ihr Ende. itm Mo rrwho d?? labrbunderts wurde freilich die weltpolitische tage Eng-
   bis 6 von 6
6 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 6 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 5
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 6
1 11
2 6
3 8
4 26
5 0
6 5
7 3
8 4
9 38
10 2
11 2
12 12
13 5
14 6
15 10
16 96
17 25
18 0
19 8
20 5
21 8
22 4
23 17
24 1
25 11
26 0
27 4
28 12
29 8
30 0
31 9
32 1
33 1
34 8
35 1
36 4
37 6
38 5
39 2
40 10
41 16
42 4
43 12
44 2
45 2
46 10
47 4
48 8
49 2
50 8
51 10
52 4
53 1
54 1
55 9
56 6
57 1
58 2
59 6
60 13
61 16
62 3
63 7
64 6
65 8
66 5
67 5
68 4
69 3
70 14
71 16
72 7
73 2
74 9
75 3
76 3
77 1
78 4
79 5
80 2
81 6
82 10
83 12
84 0
85 11
86 8
87 4
88 6
89 3
90 3
91 5
92 50
93 4
94 9
95 2
96 5
97 8
98 7
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 8
2 3
3 5
4 0
5 3
6 25
7 8
8 0
9 3
10 1
11 51
12 4
13 1
14 5
15 0
16 8
17 0
18 1
19 39
20 9
21 0
22 0
23 0
24 12
25 9
26 0
27 0
28 12
29 8
30 0
31 19
32 66
33 5
34 49
35 6
36 1
37 0
38 1
39 14
40 2
41 0
42 2
43 3
44 1
45 18
46 1
47 48
48 1
49 4
50 1
51 2
52 85
53 5
54 82
55 2
56 0
57 1
58 5
59 6
60 2
61 6
62 0
63 2
64 0
65 1
66 0
67 9
68 0
69 0
70 0
71 8
72 0
73 6
74 4
75 6
76 118
77 1
78 243
79 5
80 3
81 15
82 0
83 120
84 2
85 1
86 250
87 2
88 8
89 6
90 1
91 11
92 0
93 2
94 0
95 87
96 0
97 0
98 9
99 1
100 2
101 220
102 1
103 89
104 89
105 2
106 1
107 29
108 1
109 232
110 4
111 0
112 2
113 20
114 4
115 2
116 0
117 0
118 1
119 21
120 1
121 1
122 47
123 0
124 2
125 6
126 109
127 30
128 0
129 43
130 0
131 11
132 0
133 64
134 12
135 0
136 19
137 9
138 3
139 3
140 1
141 2
142 7
143 0
144 1
145 9
146 0
147 8
148 21
149 0
150 7
151 3
152 7
153 1
154 1
155 0
156 0
157 7
158 4
159 99
160 13
161 0
162 0
163 0
164 1
165 9
166 5
167 0
168 6
169 0
170 2
171 0
172 6
173 6
174 4
175 16
176 33
177 9
178 143
179 1
180 10
181 0
182 14
183 37
184 309
185 20
186 13
187 4
188 129
189 0
190 0
191 4
192 0
193 121
194 3
195 36
196 1
197 3
198 0
199 4