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1. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 86

1877 - Langensalza : Beyer
ant roten Meere, besonders im Süden der Halbinsel. Deswegen nannte man diese Küstenstriche früher auch das glückliche Arabien. Bedeutende Flüsse hat das Land nicht, das Klima desselben ist heiß. _ Die hauptsächlichsten Städte Arabiens sind Medina und weiter südlicher Mekka, beide im Westen. — Seit uralten Zeiten wohnten in diesem Lande die Araber, ein den Israeliten verwandtes Volk.^ Sie waren in viele Stämme geteilt und führten ein wanderndes Hirten- und Nomadenleben Die in der Wüste herumstreifenden Araber nannte man gewöhnlich Beduinen. Wie jedes Naturvolk zeichneten sich die Araber durch manche gute Sitte aus. Sie waren tapfer, ehrltebend und treu in ihrer Liebe und Freundschaft. Gegen Fremde übten sie unbegrenzte Gastfreundschaft. Kampf war ihre größte Lust, deswegen führten auch die einzelnen Stämme unter einander fortwährend blutige Kriege, welche Läufig erst mit der gänzlichen Vernichtung des einen oder des andern Stammes endeten. War ein Araber beleidigt worden, so ruhte er nicht eher als bis er diese Beleidigung blutig gerächt hatte, und so kam es nicht selten vor, daß sich ganze Familien aus diese Weise gegenseitig aus dem Wege räumten (Blutrache). Dem Gesänge und der Dichtkunst war dieses Volk sehr ergeben. Viele Sitten und Gebräuche der Araber erinnern uns an unsere Vorfahren, die alten Deutschen, nur im Aeußent unterschieden sich die beiden Völker bedeutend. Denn während der Germane hohen, starken Wuchses war, mit hellblonden Haaren und blauen Augen, war der Araber schmächtiger, aber dennoch kraftvoller Statur, mit schwarzen Haaren und kohlschwarzen Augen. — Arabien war von den Römern nur zum allerkleinsten Teile erobert worden Bald ab r sollte es Dahin kommen, daß die Araber selbst einen großen Teil der Länder des ehemaligen römischen Reiches stch aneigneten Der Mann, der einen gewaltigen Umschwung unter seinen arabischen Landsleuten hervorbrachte und diese Eroberungen vorbereitete, war Mohanud. 8 109. Mohamed. Mohamed war um 5 < 1 tt. Lht\ Geb. zu Mekka geboren. Er gehörte dem edlen Stamme der Koreischiten an, welchem die Bewachung der Kaaba, des ammsche^ übertragen war. Die Kaaba ist nämlich ein schwarzer Stein; derje b war ursprünglich weiß gewesen und war der Sage nach von den Engeln dem Abraham zum Bau des Tempels in Mekka gebracht, aber von den Tränen die Abraham um die Sünden der Menschen vergossen hatt, war er schwarz geworden. Mohamed verlor seine Eltern früh und ward von seinem Oheim zum Kaufmann erzogen. Als solcher unternahm er viele Reisen in ferne Gegenden und lernte auf denselben die verschiede -ften Länder und Religionen kennen. Nachdem er stch mit der reichen Kaufmannswittwe Kadidfcha verheiratet hatte, führte er em znru lg-zogenes und beschauliches Leben. Er floh die Menschen u d hte t stch wochenlang in der Wüste auf. Bald reifte tn ihm der Entschluß, Der

2. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 167

1877 - Langensalza : Beyer
— 167 — hierauf in Schleswig-Holstein ein, um dem Kampfe ein Ende zu machen; die Dänen versprachen die Herzogthümer nicht wieder bedrücken zu wollen und eine Conferenz der Großmächte beschloß im Jahre 1852 zu London, daß nach dem Aussterben der herrschenden Linie Pnnz Shttjhan üon Schleswig-Holstein-Glücksburg sowohl in Dänemark als auch m Schleswig-Holstein zur Herrschaft gelangen und daß letzteres von ersterem niemals getrennt werden solle. , . _ Dennoch hatten diese Abmachungen nur eine zwölfjährige Dauer. Als nämlich König Friedrich Vh. im Jahre 1863 starb, wurde Christian von den Schleswig-Holsteinern nicht als König anerkannt, welche den Prinzen Friedrich von Augnstenburg als Herzog verlangten. Die Bestrebungen Dänemarks, das Herzogtum Schleswig von dem zum deutschen Bunde gehörigen Holstein loszureißen und mit dem eigentlichen Königreich Dänemark enger zu verbinden, veranlaßte Prenßen und Oesterreich zum Einschreiten, um die Rechte Deutschlands zu wahren (Oberbefehlshaber General Wrangel). Die Oesterreicher unter General von der Gablenz siegten bei Oeversee und die Preußen unter dem Punzen Friedrich Karl erstürmten nach einer heftigen Belagerung die Düppler ' Schanzen (18. April 1864). Als nach einem Waffenstillstände die Dänen sich noch nicht zum Frieden bequemen wollten, besetzte der preußische General Vogel vonfalkenstein ganz Jütland, wahrend General Herwarth von Bittenfeld den kühnen Uebergang nach der Jnfel Alsen erzwang (29. Juni). Hiermit war der Widerstand Dänemarks gebrochen und im Frieden von Wien (30. October) verzichtete es ans die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenbnrg, welche vorläufig in den gemeinsamen Besitz Preußens und Oesterreichs Übergiengen (doch wurde Lauenburg im folgenden Jahre von Oesterreich ganz an Preußen überlassen). § 197. Der Krimlrieg 1853—1856. Als zwischen der griechischen und lateinischen Kirche ein Streit um den Besitz des heiligen Grabes zu Jerusalem ausgebrochen war, warf sich Rußland zum Beschützer der dnrch die Türken hart bedrängten Christen auf. Der Sultan, welcher sich diese Einmischung in die innern Angelegenheiten des Reiches nicht gefallen lassen wollte, wendete sich um Hilfe an die Westmächte (England und Frankreich), welche eine Niederlage der Türken und eine Vergrößerung Rußlands auf Kosten derselben verhindern wollten. Nnu rückten die Russen in die Türkei ein und ihre Flotte vernichtete die türkische den 30. November 1853 bei Sinope. Während nun im Frühjahre 1854 der russische General Paschkewitsch die türkische Festung Silistria an der Donau vergeblich belagerte und schließlich durch dir drohende Haltung Oesterreichs zum Abzüge gezwungen wurde, erschien eine englisch -frauzöfische Flotte im schwarzen Meere. Die Engländer und Franzosen besiegten am 20. September 1854 die Russen an der

3. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 146

1877 - Langensalza : Beyer
— 146 — (1700—1721). Karl rückte nämlich rasch in Rußland ein und schlug mit nur 8000 Schweden 40,000 Nüssen in der Schlacht bei Narwa (1800). Daraus fiel er auch in Polen ein, besiegte den König von Polen und Kurfürsten von Sachsen August H in mehreren Schlachten und zwang ihn, mitten in feinem eigenen Kurfürstentum Sachsen, in Altranstädt bei Leipzig, zum Frieden (1706). Unterdessen hatte sich Peter der schwedischen Ostseeprovinzen Ingermanland, Estland und Livland bemächtigt und am Ausflusse der Newa die neue Hauptstadt Petersburg gegründet, welche er mit Gewalt mit Einwohnern aus allen Teilen seines Reiches bevölkerte. Jetzt kehrte Karl aus Sachsen zurück, vertrieb schnell die Russen von der Ostsee, ließ sich aber von einem ausständischen Kosakenhäuptling Mazeppa, der ihm Hilfe gegen Peter versprach, nach Südraßland locken. Auf dem Marsche dahin ward er von den Russen am 8. Juli 1709 bei der Stadt Pultawa angegriffen und besiegt. Fast sein ganzes Heer ward gefangen genommen. Karl flüchtete nun zu den Türken und reizte dieselben zum Kriege gegen Peter, aber die Türken kämpften unglücklich gegen die Russen und schloffen bald mit denselben Frieden. So mußte sich Karl dazu verstehen nach Schweden zurückzukehren, wo er 1718 bei der Belagerung der Festung F riedrichshall in Norwegen von einer Kugel getroffen und getödtet ward. Der Krieg zwischen Schweden und Rußland dauerte aber noch bis zum Jahre 1721, in welchem man den Frieden von Nystadt schloß, durch welchen Peter die Provinzen Livland, Estland und Jngermanland behielt. So hatte der Czar feinen Zweck, die russische Herrschaft au der Ostsee auszudehnen und Rußland dadurch zur ersten Macht des Nordens zu erheben, erreicht. Peter starb 1725. Sein Nachfolger wurde nicht fein Sohn Alexei, sondern seine Gemalin Katharina. Sein Sohn Alexei nämlich hatte offen zu verstehen gegeben, daß er Peters Schöpfungen wieder umstoßen würde, da hatte ihn der Vater, um dieselben besorgt, gefangen nehmen und hinrichten lassen. — Daraus ersehen wir die Roheit Peters, der auch in anderer Hinsicht sich häufig große Grausamkeit und tierische Gemeinheit zu Schulden kommen ließ. Dennoch ist es nicht zu leugnen, daß er Rußland groß gemacht und in die Reihe der europäischen Staaten eingeführt hat. Weil er sich als europäischen Fürsten fühlte, führte er in feinen spätern Jahren den Titel Kaiser, und nannte sich Kaiser aller Reußen. F. Die neueste Zeit. I. Die französische Revolution. § 174. Ursachen und Anfang der französischen Wevotntion. Auf Ludwig Xiv. folgte in Frankreich fein Urenkel Ludwig Xv. (1714 — 1774). Derselbe gab feinem Vorgänger in Bezug auf Ver-

4. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 168

1877 - Langensalza : Beyer
— 168 — Sllntct auf der Krim und begannen die Belagerung der starken Krim-festung ^ewastopel. Nach einem abermaligen Siege der Verbündeten am 5. November desselben Jahres bei Jnkerman und einer langen schweren Belagerung Sewastopels, wurde endlich im Jahre 1855 die Südseite der Festung, besonders durch die Tapferkeit der Franzosen unter General Pelissier erobert, worauf sie von den Russen vollends zerstört und geräumt wurde. Unterdessen war Kaiser Nikolaus am 2. März 1855 gestorben und sein friedliebender Sohn Alexander Ii. zur Regierung gelangt. Derselbe schloß mit den Verbündeten am 30. März 1856 den Pariser^ Frieden. Nach demselben sollten sortan die europäischen Mächte, nicht Rußland allein, die Schutzherrschast über die sogenannten Donaufürstentümer, Moldan und Walachei, ausüben; die Schisssahrt aus der Donau wurde für frei erklärt und die Türkei versprach Verbesserungen in ihrem Staatswesen, damit Bedrückungen ihrer christlichen Untertanen in Zukunft aufhören sollten. Während aber diese Versprechungen auf Reformen von den Türken nicht gehalten wurden, führte Kaiser Alexander El solche in seinem Lande in großartigstem Maße insofern durch, als er besonders durch die Aufhebung der Leibeigenschaft dem russischen Staatswesen ein ganz neues Leben verlieh. § 198. Die Aufrichtung des Königreichs Italien. 1859 bis 1860. Schon im Jahre 1848 hatte der König von Sardinien versucht, die Einheit Italiens zu begründen. Dadurch daß er am Ende des Krimkrieges als Bundesgenosse der Westmächte mit gekämpst hatte, gewann er den Kaiser Napoleon für feinen Plan. Da sich Oesterreich nun in Folge dessen in seinem italienischen Besitzstände bedroht fühlte und dem sardinischen Angriffe zuvorkommen wollte, so eröffnete es den Krieg und ein österreichisches Heer fiel in Sardinien ein. Nun erschienen anch die Franzosen, mit welchen der fardinifche Minister Cavonr einen Verteidignngsbnnd abgeschlossen hatte, in Italien und besiegten die Oesterreich er den 4. Juni 1859 im Verein mit den Sardiniern bei Magenta. Eine zweite Schlacht bei Solserino siel ebenfalls zu Ungunsten der Oesterreicher ans. Unterdessen waren der Großherzog von Toscana und die Herzoge von Parma und Modena aus ihren Hauptstädten von ihren Untertanen vertrieben worden und sowol in diesen Ländern wie auch in dem größten Teile des Kirchenstaates wurde der König Vietor Emannel zum Herrscher ausgerufen, so daß dem Pabste fortan mir feine Hauptstadt Rom mit den umliegenden Landschaften verblieb. Da nach der Schlacht bei Solserino Preußen Miene machte, den Oesterreichern zu Helsen und seine Truppen bereits nach dem Rheine hin in Bewegung setzte, so schloß Kaiser Napoleon rasch mit Oesterreich den Frieden von Villafranca, in welchem letzteres an Frankreich die Lombardei abtrat, welche nun von den Franzosen dem Könige von Sardinien übergeben wurde. — Im folgenden Jahre landete

5. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 176

1877 - Langensalza : Beyer
— 176 — Vi. Schluß. Trotz der gewichtigen Umwälzungen der letzten Jahrzende fehlt jedoch immer noch viel, daß der europäische Frieve gesichert wäre. Besonders ist es der Zustand der Türkei, welcher eine beständige Be-sorgniß erregt. Durch den Frieden von Paris im Jahre 1856 glaubte man den Bestand dieses Staates für lange Zeit gesichert zu haben, da aber die einzelnen Völker des türkischen Reiches nach Unabhängigkeit streben, da sie den harten Druck der mohamedanischen Bevölkerung nicht auszuhalten vermögen, und das morsche Reich sich auf diese Weise aufzulösen scheint, so stehen neue Kriege europäischer Mächte gegen einander in Aussicht. Im Vertrauen ans die Macht Preußens und des neuen Deutschlands dürfen wir Deutsche indessen etwaigen Kämpfen der Zukunft ruhig und zuversichtlich entgegen sehen.

6. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 118

1877 - Langensalza : Beyer
— 118 — freie Religionsübung. An Frankreich kam der österreichische Elsaß, an Schweden Vorpommern und die Insel Rügen. Brandenburg erhielt Hinterpommern, Magdeburg, Halberstadt, Minben und Kämmt n. Die Schweiz und die Niederlande wurden als unabhängige Staaten anerkannt und vom deutschen Reiche getrennt. Schöne Teile Deutschlands gerieten also in Folge dieses Krieges in die Gewalt von Ausländern, aber eben so schlimm war, daß ganz Deutschland durch denselben auf das furchtbarste verwüstet, sein Wohlstand auf lange Zeit vernichtet und Rohheit, Sittenlosigkeit und Lasterhaftigkeit jeder Art im Volke eingerissen war. ^ Erst nach langen Jahrzehnten und sehr allmählich haben sich die Folgen jenes schrecklichen Kampfes verwischt. Iv. Der brandenburg-preußische Staat bis zu Friedrich dem Großen. § 141. Wrandenöurg öis zu den Kshenzossern. Nachdem He teutschen Völkerschaften östlich der Elbe in der Völkerwanderung ihre Wohnsitze verlassen hatten, wanderten von Osten her die Slaven ober Wenden in die verlassenen Länder ein. Sie waren ein jagd-und kriegslustiges aber Ackerbau treibendes Volk, welches in mehrere Stämme zerfiel. Die bekanntesten dieser Stämme waren die Witzen oder Luitizen, die Heveller (an der Havel), die llf'rer, die Sorben und andere mehr. Kaiser Karl der Große unternahm zuerst von allen teutschen Königen einen Zug gegen sie. Später bekriegten sie die Könige Heinrich I., der ihnen Brennabor (Brandenburg) entriß und dessen Sohn Otto der Große, der alle eroberten Wendenläuber zu der großen Ostmark zusammenfaßte. Ans der Ostmark gieng kurze Zeit darauf durch Teilung die Nordmark hervor (die jetzige Altmark und das Land zwischen Elbe und Havel). Indessen blieb dieser Landstrich lange Zeit ein sehr schwankender Besitz für die Deutschen, bis Kaiser Lothar H. Albrecht den Bären, Grasen von Ballenstäbt, im Jahre 1134 mit der Nordmark belehnte. Albrecht eroberte zu der Nordmark das ganze Havelland und nannte sich Markgraf von Brandenburg. Seine Regierung ward dadurch besonders segensreich, daß er das Christentum und deutsche Sprache und Sitte unter den Wenden verbreitete, den Ackerbau hob und viele Dörfer und Städte gründete. In diesen Bestrebungen fuhren seine Nachkommen (die anhaltinischen ober askanischen Markgrasen) mit Erfolg fort. Sie behnten ihr Gebiet durch glückliche Kriege nach allen Seiten hin aus und als der letzte der Askanier, der kräfttige Waldemar, im Jahre 1319 starb, erstreckte sich die Mark Brandenburg von der Ostsee bis nach Böhmen hin und von der Weichsel bis nach dem Harzgebirge. Nach Waldemars Tode belehnte Kaiser Ludwig Iv. der Bayer, feilten Sohn Ludwig mit der Mark (1323). Unter diesem und seinen beiden Brüdern, die ihm in der Markgrafenwürde

7. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 163

1877 - Langensalza : Beyer
— 163 — 1821 starb. Im zweiten Pariser Frieden ward Frankreich auf die Grenzen von 1790 beschränkt, mußte 700 Millionen Franken Kriegskosten bezahlen und ein Heer von Preußen und Engländern bis zum Jahre 1818 im Lande behalten. § 191. Der Wiener Kongreß. Der deutsche Wund. Der Wiener Congreß tagte vom 1. November 1814 bis zum 8. Juni 1815. Die wichtigsten Bestimmungen desselben waren folgende: Oesterreich, Rußland, England, Frankreich und Preußen wurden als sogenannte Großmächte anerkannt. Oesterreich erhielt seine früheren Besitzungen zurück und dazu das lombardisch-veneüanische Königreich (Lombardei und Venedig). Preußen verlor den größeren Teil seiner ehemaligen polnischen Besitzungen und ' behielt davon nur Westpreußen und Posen, dafür bekam es aber die Rheinprovinz und die Hälfte des Königreichs Sachsen. Rußland erhielt den größten Teil Polens als besonderes Königreich. England erhielt die Insel Malta und ward Schirmherr der ionischen Inseln (Republik der sieben ionischen Inseln an der Westküste Griechenlanbs). Hollanb und Belgien würden zu einem Königreiche der Nieberlanbe vereinigt. Schweden erhielt das Königreich Norwegen und trat bafür Schwedisch-Pommern an Dänemark ab, welches aber für dieses Land von Preußen das Herzogtum Lauenburg eintauschte. Hannover ward zu einem Königreich erhoben, Weimar, Oldenburg und Mecklenburg wurden Großherzogtümer. Das alte deutsche Reich ward nicht wiederhergestellt, sondern statt dessen der sogenannte deutsche Bund gestiftet, dessen oberste Behörde, die Bundesversammlung, in Frankfurt a. M. ihren Sitz haben sollte. Der Zweck des deutschen Bundes sollte die Aufrechterhaltung der äußeren und inneren Sicherheit Deutschland und der Unabhängigkeit und Unverletzlichkeit der einzelnen deutschen Staaten sein. Der beutfche 33unb umfaßte bei feiner Stiftung zusammen 39 Staaten mit 30 Mill. Einwohnern. Iv. Ereignisse von 1815—1865. § 192. Aufstand und Selbständigkeit Kriecheutauds. Seit der Mitte des 15. Jahrhunberts war Griechenlanb bett Türken unterworfen. Die brückenbe und barbarische Herrschaft derselben brachte es bahiu, daß die Griechen im Jahre 1821 sich mit bett Waffen in der Hand gegen ihre Unterdrücker erhoben. Dieser Ausstanb weckte in Europa die alte Liebe zu beiu altberühmten Lanbe und Tausende aus allen Länbern zogen bett Griechen zu Hülse (Philhellenen). Mein trotz der Tapferkeit der Griechen hätten bieselben boch der Uebermacht der Türken erliegen müssen, wenn sich ihrer nicht England, Rußland» und Frankreich angenommen hätten (bähet Schutzmächte genannt). Diese brei Mächte bewirkten, nachdem ihre vereinigte Flotte 1827 die türkische im Hafen von Navarino vernichtet hatte und ein russisches Heer siegreich unter General Diebitsch 11*

8. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 164

1877 - Langensalza : Beyer
— 164 — über den Balkan gegen Konstantinopel vorgedrungen war, daß Griechenland ein selbständiges Königreich ward. Zum König von Griechenland ernannte man den Prinzen Otto von Bayern (1832). Derselbe suchte das tief zerrüttete Land durch eine mäßige und gerechte Regiernug zu heben und zu fördern. Jedoch die undankbaren Griechen erkannten das nicht an, das Land kam nie recht zur Ruhe. Endlich im Jahre 1862 erhoben sich die Griechen gegen die bestehende Regierung. König Otto ward des Thrones für verlustig erklärt. Längere Zeit fand sich indessen kein europäischer Prinz, welcher bereit gewesen wäre, die griechische Krone zu tragen, bis man den Prinzen Wilhelm von Dänemark dazu bewog. Derselbe bestieg als Georg I. den griechischen Thron. England trat darauf an Griechenland die ionischen Inseln ab (1864), um den Staat durch Vergrößerung zu kräftigen. Indessen es fehlt noch sehr viel, ehe die Zustände in Griechenland fest und sicher werden. §193. Französische Zukirevokution. Aufstand Wekgiens und Motens. In Frankreich folgte ans König Ludwig Xviii. fein Bruder Karl X. (1824 —1830). Beide Könige hatten versucht, die Zustände, wie sie vor dem Jahre 1789 in Frankreich gewesen waren, wiederherzustellen, das hatte bei den Franzosen mamiichfache Unzufriedenheit erregt. Nun glaubte zwar Karl X. dadurch, daß er eine Expedition nach Algier in Nordafrika schickte und dieses Land erobern ließ, sich beim Volke beliebter zu machen, allem es gelang ihm nicht, im Juli 1830 brach in Paris ein Ausstand gegen ihn aus (Julirevolution), der ihn nötigte Frankreich zu verlassen. Er starb im Jahre 1836 zu Görz in Oesterreich. Auf den französischen Thron erhob man Ludwig Philipp, Herzog von Orleans, Sohn des in der ersten Revolution berüchtigt gewordenen Herzogs von Orleans, derselbe nannte sich aber nicht König von Frankreich, sondern König der Franzosen. Von Frankreich verbreitete sich der Aufstand nach Belgien, welches durch den Wiener Congreß von 1815 mit Holland zu einem Königreich der Niederlande verbunden worden war. Die katholischen Belgier ertrugen die Vereinigung mit den protestantischen Holländern nur ungern, und so brach in Brüssel 1830 ein Aufstand los, der die Trennung beider Länder bezweckte. Die Großmächte erkannten die Selbständigkeit Belgiens im Jahre 1831 an und die Belgier wählten den Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg zu ihrem Könige (Leopold L 1831—1866), nach dessen Tode sein Sohn Leopold H. den jungen Thron bestieg. Gegen Ende des Jahres 1830 erhoben sich auch die Polen gegen die russische Herrschaft, indem sie auf französische Hilfe hofften. Da diese Hilfe aber ausblieb, so konnte es nicht fehlen, daß die Polen durch die russische Uebermacht bald wieder unterworfen wurden; durch die Niederlagen der Aufständischen bei Ostrolenka und Praga und durch

9. Das Altertum - S. 10

1885 - Heilbronn : Henninger
10 Griechische Geschichte. herrscher oder Dodekarchen genannt). Unter seinen Nachfolgern gewann der Pharao Necho, der die Landenge von Suez zu durchstechen versuchte, die Herrschaft über Syrien und Palästina (Sieg über den jüdischen König Josia bei Megiddo), wurde aber von Nebukadnezar bei Circesium am Euphrat 606 gänzlich besiegt. Amasis vergröfserte das Reich durch Kyrene und Ky-pros; sein Sohn Psammenit (Psametik Iii.) aber verlor 525 die Schlacht bei Pelusion gegen den persischen König Kambyses und mufste sich samt seiner Hauptstadt Memphis an den Sieger ergeben, womit Ägypten für alle Zeiten aufhörte, sich der nationalen Unabhängigkeit zu erfreuen; Perser, Makedonier, Römer, Araber, Mameluken, Türken, Franzosen und Engländer haben seither das Nilland der Reihe nach beherrscht, und das Volk, dessen uralte Kultur schon die Hellenen anstaunten, ist politisch und auch wirtschaftlich seither immer tiefer gesunken. Griechische Geschichte. Drittes Kapitel. Übersicht der geographischen Verhältnisse Griechenlands. a. Wenn man im allgemeinen sagen kann, dafs Europa im Gegensatz zur Massenhaftigkeit Asiens eine reiche Individualisierung zeigt; dafs die drei Meeresgebiete der nordischen Meere, des atlantischen Oceans und des Mittelmeers den festen Kern des Weltteils so zu sagen auflockern und eine reiche Küstenentwicklung zur Folge haben: so darf man ebenso sagen, dafs Griechenland gewissermafsen ein Spiegelbild dieses Charakters des Weltteils darbietet und dessen Verhältnisse in kleinerem Mafsstabe wiederholt. Griechenland ist der südlichste Teil der Balkan- oder Hämushalbinsel, welche sich zwischen dem adriatischen und schwarzen Meere ausbreitet und im Norden in das Thal des gröfsten europäischen Stromes, der fast 400 Meilen langen Donau (Ister, Danubius) abfällt, während im Westen die bosnischen oder dinarischen Alpen den Übergang zu dem Centralgebirge Europas, den Alpen, bilden. Dreimal verengert sich die

10. Das Altertum - S. 23

1885 - Heilbronn : Henninger
7. Kapitel. Die Wanderungen der griechischen Stämme in Europa. 23 b. Diese Wanderungen sind folgende: 1) Im 60. Jahre nach der Einnahme von Troja, (Thuk. I 12), 1124 vor Chr. zogen die th es pro tischen Thessaler aus ihrer Heimat am ionischen Meere in Epeiros über den Pindos in das Land Aolis oder Arne. Was von den Einwohnern nicht fiel oder auswanderte, wurde unter dem Namen von Penesten geknechtet; über diese Leibeigenen herrschte der ritterliche Adel der Thessaler, nach welchen jetzt das Land Thessalien genannt wurde: die fruchtbaren Ebenen Thessaliens waren der Pferdezucht so günstig, dafs die Rosse des Landes den Vorrang vor allen hellenischen besafsen. 2) Von den Thessalern wichen a. Die böotischen A e o 1 i e r aus Arne (daher auch Arnäer genannt); sie zogen nach Süden und eroberten das nach ihnen Böotien genannte Land am untern Kephissos und am Kopäissee, welches vorher Kadmeis geheifsen hatte. Ein Teil des Volkes ging auch nach Kleinasien; s. S. 25. ß. Die Dorier, welche sich in ihren ursprünglichen Sitzen am Olympos nicht länger behaupten konnten und eine neue Heimat am obern Laufe des Kephissos fanden, wo sie die „dorische Teträpolis“ (Vierstädtebund) gründeten. Da aber der steinige Boden dieses kleinen Gebiets von nur etwa 4 Q.-M. die ganze Masse des Volkes nicht nähren konnte, so zog sich der hier nicht unterzubringende Teil der Dorier weiter nach Süden (dorische W ander u ng), vereinigte sich mit einem Haufen von Atölern und überschritt im Jahr 1104 an der „Wasserenge“ bei Paträ den korinthischen Busen. Nicht sowohl durch einen einmaligen Sieg über des Orestes Sohn Tisämenos, wie die Sage meldet, als in einem langwierigen — in seinen letzten Ausläufern fast dreihundertjährigen — Kampfe eroberten, so scheint es, die Dorier und Atoler den gröfsten Teil des Peloponnes. Nur Arkadien wurde von der Eroberung nicht betroffen; dagegen verloren die Achäer den gröfsten Teil ihrer Wohnsitze und behaupteten sich nur in Tiryns und Mykene in halber Abhängigkeit von Argos, und aufserdem warfen sie sich selbst auf den Nordrand der Halbinsel, dessen ionische Bevölkerung nach Attika sich zurückzog oder nach Asien hiniiberwanderte (s. S. 25); der Name dieses Küstenstrichs, vorher Ägialeia, wurde nun erst Achäia. Die Atoler liefsen sich in El is am Unterlaufe des Alpheios nieder; die Dorier aber gründeten mehrere Staaten, in Messe-
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