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1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 732

1850 - Weilburg : Lanz
732 Die einzelnen Länder Asien's. 5) eßbare Heuschrecken werden gefunden, auch solche, die zuweilen große Verheerungen anrichten; 0) die Fischerei ist von Wichtigkeit. — B. Das Pflanzenreich. Von den vielen und mannigfaltigen Erzeugnissen desselben nur einige! Man bauet 1) viel Getreide, auch Reiß; 2) Obst und edle Früchte finden sich in Fülle; in mehreren Gegenden wird 3) Wein, auch 4) viel Oel gewonnen; 5) der Tabacksbau ist ansehnlich; aus dem Mohn wird 6) Opium bereitet; 7) Manna wird gesammelt; es gedeiht 8) die Baumwollenstaude und im Süden die Palme; 9) Cedern ragen auf dem Libanon empor, und in Klein-Asien und Armenien beschatten 10) schöne Laub- und Nadelholz- Wälder das Land. — C. Das Mineralreich. Edle und unedle Metalle sind in Menge vorhanden; allein der Bergbau ist äußerst vernachläßigt. Mau findet 1) Gold und Silber; es fehlt nicht an 2) Kupfer, Blei und Eisen; mehrere Gegenden liefern 3) Asphalt, Alaun und Meerschaum; 4) der Marmor ist schön; 5) Salz bedeckt weite Strecken, und an mehreren Orten gibt es 6) Naphtha- und Mineralquellen. §. 850. Die Einwohnerzahl wird zu 11 — 12 Millionen angegeben. Sie gehören sehr verschiedenen Völker- schaften. Das herrschende Volk sind die Türken oder Osmanen; die Griechen bewohnen hauptsächlich Klein- Asien und Syrien, wo sich auch, außer in Armenien, viele Armenier finden. Die Gegenden des Libanons sind die Wohnsitze der Maroni ten und Drusen; in den armenischen Hochlanden und in den Ebenen Klein-Asiens gibt's Turko- manen; Kurdistan ist das Land der Kurden; räuberische Araber schweifen in Syrien und Mesopotamien umher; in den Städten hausen viele Juden und in mehreren Gegenden Zigeuner. — Die muhamedanische Religion ist die herrschende; neben dieser sino besonders die griechisch- und die armenisch-christliche Kirche verbreitet. Die Zahl der Armenier im türkischen Reiche wird auf iy2 Mill. geschützt. Ihr geistliches Oberhaupt heißt Katholikos oder Patriarch, n r*ii

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 827

1850 - Weilburg : Lanz
Xiii. Iapà n. 827 der Sinto-Religion, die neben einem einzigen höchsten Wesen, das über den Wolken thront, noch viele Untergötter zahlt. Sie verehren mtd) böse Geister; überhaupt herrscht unter dem gemeinen Volke viel Aberglaube. Der größte Theil der Gelehrten neigt sich der Vd)rc des Konfuzius zu. Die Ainos haben zwei oberste Götter; der gute bewohnt die Sonne- der böse den Mond. — Die Japaner haben im Aenßcrn viel Aehnlichkeit mit den Chinesen; doch sind sie etwas kleiner und magerer,'als diese. Die Hautfarbe ist bräunlichroth, der Kopf groß, der Halz kurz; die Kopfhaare sind von dunkelbrauner Farbe, die Augen glänzend schwarz. Was den National-Charakter betrifft, so werden sie als ein wißbegieriges, verständiges, vorsichtiges, fleißiges und in Handarbeiten geschicktes, höfliches, sehr reinliches, gehorsames, gerechtes, ehrliches und tapferes Volk gepriesen, das aber von Argwohn, Stolz und Aberglaube nicht frei ist. Selbstmord, hauptsächlich ans gekränktem Stolze, kommt häufig vor, und der Zweikampf besteht in diesem Lande darin, daß beide Gegner sich den eigenen Bauch aufschlitzen und so sterben. §. 977. In Ansehung der Geistesbildung übertreffen die Japaner alle asiatische Völker, selbst die Chinesen. Jeder von ihnen kann lesen und schreiben, kennt die Gesetze seines Vaterlandes und ist in der vaterländischen Geschichte »md Erdkunde bewandert. Man findet viele Gelehrte; besonders werden Religionsphilosophie, Moral, Landesgcschichte, Botanik, Arzneiülnst und Astrologie eifrig betrieben. Bereits seit dem Jahre 1206 sind sie im Besitze der Bnchdruckerkunst, jedoch mit unbeweglichen Lettern; cs gibt niedere und höhere Schulen — zu Miako auch eine Hochschule — und zahlreiche Bibliotheken. — Die Poesie ist geachtet; schöne Holzschnitte und kunstreiche Malereien »vcrdcn verfertigt. §• 978. Fleiß und Betriebsainkeit schmücken den Japaner in hohem Grade; ihn beschäftigen Land- und Bergbau, Seidcn- zucht »md Fischerei eben so sehr, als Gewerbe und Handel. Die Seidenlvebercien liefern sehr schöne Zeuge; weniger gut si»»d die Baumwollenwaaren. Die Säbelklingen stehen iti guten* 54*

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 833

1850 - Weilburg : Lanz
* Xiv Die Tatarei. 833 diese Gegenden einen äußerst wichtigen Verkehr, der aber gegenwärtig sehr gesunken ist. Derselbe wird durch Kara- wanen unterhalten; die Kirgisen treiben auch Sklavenhandel. — Das Ganze zerfällt in eine Menge von Staaten, die sich eben so durch die Regiernngsform, wie durch Größe und Volksmenge unterscheiden. Zn den bemerkenswerthesten der eigentlichen Staaten oder Chanate sind folgende zu zählen: §. 987. 1) Buchara (Bochara oder die große Bncharei), der größte unter den Staaten der Tatarei, breitet sich zu beiden Seiten des obern und mittlern Amu aus, ist, vieler Sandstrecken ungeachtet, sehr fruchtbar und gut angebaut und hat den meisten Gewerbsieiß. Die Ein- künfte des Groß-Ehanö oder Königs sollen 4j/2 Mill. Gulden betragen. — Buchara, die große, volkreiche Hauptstadt und Residenz des Chans, erhebt sich im Norden von Herat an mehreren Kanälen des Kosik, ist von vielen Gärten und Alleen umgeben und hat 2 Meilen im Umfange und viele ansehnliche öffentliche Gebäude, unter denen sich 360 Mo- scheen befinden. Die Straßen sind unglaublich enge, so daß in vielen kaum zwei Menschen neben einander gehen können. Die Privat-Häuser, nur 1 bis 2 Stockwerke hoch, bestehen aus Lehm; die Zahl der Schulen soll 285 betragen. Die (100,000) Einw. unterhalten mannigfaltige Gewerbe und einen wichtigen Verkehr. Vaterstadt des gelehrten Arztes Avicenna (Ebn Sina), st. 1036 — Samarkand, eine Stadt im Osten der vorigen, breitet sich in einem reizenden, höchst fruchtbaren Thale am Kosik ans, hat 250 Moscheen, eine muhamedanische Hochschule, 10,000 Einw., welche Baumwollen- und Seidcnwaaren und ausgezeichnetes Seiden- papier verfertigen und einen bedeutenden Handel treiben. Diese Stadt war einst der glänzende Sitz des Eroberers Tamerlan, (st. 1405), dessen Grabstätte sich hier findet. §. 988. 2) Khiwa. Dieses Chanat liegt, überall von Wüsten umgeben, am untern Amu.. Der künstlich be- wässerte Boden bringt viel Getreide, gute .Weintrauben und vortreffliche Melonen hervor. Ueppigc Wiesen breiten sich

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 807

1850 - Weilburg : Lanz
Viii. China. 807 zum Theile von sehr hohem Alter. Sie verbreiten sich theils über Philosophie und Sittenlehre, Geographie, Geschichte, Medizin, Mathematik und Astrologie, theils gehören sic der Poesie an. Auch die Künste sind von ihnen wenig gefördert worden; nur in der Bau- und Gartenkunst haben sie einen eigenen Styl geschaffen. Auf Erziehung und Unterricht wird viel Sorgfalt verwendet; zahlreich sind die Stadt- und Dorf- schulen; der Stand der Gelehrten genießt großes Ansehen, und nur Kenntnisse geben Ansprüche auf öffentliche Aemter. — Die Chinesen als Erfinder des Kompasses, des Schießpulvers, der Bnchdruckerknnst und des Porzellans. §. 945. In hoher Ehre steht der Ackerbau; selbst der Kaiser muß alljährlich einmal den Pflug lenken. Auch Vieh- und Bienenzucht, Seidenbau und Fischerei sind wichtige Beschäftigungen. In mehrern Zweigen der Industrie haben es die Chinesen zu einer großen Vollkommenheit gebracht; ihre Seiden-, Baumwollen- und lackirten Waaren, ihr Porzellan und Papier, ihre Arbeiten ans Elfenbein und Stroh, ihre Stickereien irnd künstlichen Blumen, ihre Tusche und Färbereien geben dafür Zeugniß. — Der Handel im Innern wird durch die zahlreichen Flüsse und Kanäle und durch gute Landstraßen begünstigt und ist von großer Bedeutung, unbe- deutend aber der eigene Verkehr zur See. Um so bedeutender jedoch ist der auswärtige Handel, der besonders durch euro- päische Nationen und die Nordamerikaner getrieben wird. Die frühere Beschränkung des auswärtigen Verkehrs zur See auf Kanton hat aufgehört; mehrere Häfen sind gegen- wärtig den fremden Schiffen geöffnet. Thee (jährlich über 45 Mill. Pfund), Nanking, Seide, Rhabarber, Borar, Porzellan und viele andere Erzeugnisse des Gewerbflcißcs bilden Hauptgegeustände der Ausfuhr. — Die einzige und zwar aus Zinn und Kupfer geprägte Münze ist der Li; der Werth des Silbers wird nach dein Gewichte bestimmt. Die gewöhnliche Nechnungsmüuze ist der Tael (Tail) — 3 fl. 48 3£r. Gold hat bloß als Handelswaare Geltung.

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 877

1850 - Weilburg : Lanz
Ii. 2 i e Verbere!. 877 Nuis. — Rabat (auch Neu-Sa le), eine befestigte Stadt im Westen der vorigen und am atlantischen Meere in einer obstreichen Gegend, ist der wichtigste Schiffbauplatz des Staates^ Die (30,000) Einw., deren vierter Theil aus Juden besteht, führen besonders Getreide, Wolle und W.achs ans. — Sale, eine gut befestigte Stadt unfern der vorigen und am Meere, ist von schönen Gärten umgeben, hat einen Hafen, 'Schiffswerft» und Magazine und 2-1,000 Einw. und war sonst durch seine Seeränberei berüchtigt. — Alkassar, eine Stadt im Norden von Mekincs, hat 7000 Einw. und ansehnlichen Verkehr. Die Schlacht „der drei Könige», 1578, in welcher Sebastian von Portugal und zwei maurische Könige den Tod fanden. — Laràsch (El-Ar ai sch), eine Stadt im Nordwesten der vorigen und am atlantischen Meeres zieht sich am Abhange eines steilen Hügels hin,, hat einen Hafen und 5o00 Einw. — Tanger, eine schlecht gebaute . Stadt im Norden der vorigen und in einer anmnthigen Lage am Eingänge der Meerenge von Gibraltar, besitzt einen Hafen und zählt 10,000 Einw., welche einen starken Handel treiben. Hier stand das alte Tingis, von dem noch einige Neste vorhanden sind. — Tetuan, eine mit Mauern umgebene Stadt im Südosten der vorigen und in einem Thale, ist 1 Meile vom mittelländischen Meere entfernt, hat einen stark besuchten Hafen und 10,000 Einwohner, welche Gewehr-, Pulver- und Tabacks-Fabriken unterhalten. Die fruchtbare Umgegend ist sorgfältig angebaut. — Von der Meerenge von Gibraltar au liegen ostwärts längs der Küste des mittellän- dischen Meeres die sogenannten Presidios der Spanier, welche hauptsächlich zur Verbannung und Einkerkerung von Verbrechern dienen. Sie bestehen aus folgenden vier festen Plätzen: Ceuta, eine Stadt auf einer Halbinsel am östlichen Ende der Straße von Gibraltar, ist der Sitz eines spanischen Gouverneurs, hat einen Hafen und 8000 Einwohner. — Peñón de Velez, ein Städtchen auf einer kleinen Insel, mit 000 Einw. — Alhucemas, ein Städtchen an einer freundlichen Bucht, mit 600 Einw. — Mel il la, eine Stadt

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 880

1850 - Weilburg : Lanz
'880 Die einzelnen Länder Afrika's. stärkungspendenden' Quellen nicht mehr finden; Tausenden von Menschen- und Thieren nahet sich alsdann der Tod in seiner schrecklichsten Gestalt, und ihre auf dem Sande zerstreuten und gebleichten Gebeine dienen spater den Reisenden als traurige Wegweiser durch diese einsamen Gefilde des Schreckens und mahnen sie ernst an die großen Gefahren und schauervvllen Scenen, die ihnen auf diesen weiten Zügeu drohen. Weniger gefahr- und schreckenvoll ist die östliche Hälfte, der Wüste, in welcher auch zahlreiche Felsenreihen von geringer Höhe die Einförmigkeit einigermassen unterbrechen. Hin und wieder finden sich Quellen und Bäche, von grünen Oasen umgeben, in denen sich entweder Menschenwohnungen zu - Dörfern und Städten bereinigen, oder die Karawanen wenigstens Stellen finden, die ihnen neben Ruhe auch Erquickung bieten. — An der Westküste ist zwischen den Kap'ö Blanko und Mirik die große Bai, und der atlantische Ocean nimmt daselbst die unbedeutenden Küstenflüßchen Rio-del-Oro (Goldfluß), St. Cypriun und St. John auf. §.,10-1-1. Ein glühender, dabei meist'klarer Himmel ruht über diesen von den Wendekreisen des Krebses durch- schnittenen Ländern; doch die - Nächte sind ungemein kühl. Die Regenzeit fällt in die Monate September und Oktober-. Zuweilen strömet während derselben der Regen anhaltend und reichlich, und einzelne Landstriche - prangen dann- in. hoher Fruchtbarkeit; nicht selten aber regnet es mebrere Jahre lang gar nicht in dieser oder jener Gegend. — Der Reichthum und die Mannigfaltigkeit der Na tur erzeug nisse. -kann eben nicht groß sein.- Das Kameel, dieses. Schiff der Wüste,, findet sich in zahlreichen Heerde«; Raubthiere, als Löwen, Panther u. a. halten sich in den. Oasen-und an deren Grenzen auf; cs gibt Gazellen, Affen und Strauße, und Heu- schrecken-Schwärme sind eine gewöhnliche verderbenbrin- - gende Erscheinung.' In der eigentlichen Wüste zeigt sich oft Tage lang kein lebendes 'Wesen, auch nicht ein Würmchen; hier herrscht, wenn keine Stürme brausen, die Sille des Grabes. — Die Sandflächc ist ohne alle Vegetation; auf den

7. Zweiter oder höherer Kursus - S. 883

1850 - Weilburg : Lanz
Iv. N u b i e 1k. 883 Theilen die Namen Lamnle, Shigre, Gaza! und Duab führt. Berggipfel von bedeutender Hohe erblickt man nirgends in demselben. Gebüsch bedeckt nur im Süden die Höhenzüge; im Norden ist kahles, felsiges Bergland, das wasserlose, unfruchtbare Strecken (die nubischen Wüsten) umschließt. Längs Abyssiuiens Grenze breiten sich waldige Sumpfgegenden aus; in den Berggegcnden und Wüsten aber gebricht es dem Boden an Feuchtigkeit und daher an Vegetation; nur in dem Schlammboden des Nilthals prangt das Pflanzenreich in üppigem Wüchse. — Der Bahr el Azrek (blaue Fluß), an den Alpen von Abyssinien entspringend, und der Bahr el Abiad (weiße Fluß), von dem Mondsgebirge kommend, vereinigen sich in Nubien bei Kartum und bilden den Nil, dessen Lauf, nach einer ansehnlichen Krümmung gegen Abend, wieder nach Norden geht. Ans Habesch nimmt er auch den Takazze oder Atbara auf. Der Nil strömt in einem von felsigen Höhen eingeschlossenen und zuweilen zwei Stunden breiten, fruchtbaren Thale, in welchem allein Städte und Dörfer sich finden. Zahlreiche Inseln theilen seinen Lauf; in zehn e6en nicht hohen Wasserfällen und andern Stromschnellen, welche die Schifffahrt theils erschweren, theils gänzlich hindern, eilt er hinab zur Grenze Aegyptens und spendet, so wie in diesem Lande, auch in Nubien durch seine Ueberschwemmung Segen I §.’ iöogj. Auch hier bezeichnet das Nilthal den Weg, welchen im grauesten Alterthume die Kultur von Merob (§, 1051) aus dem Strome entlang genommen hat. Prachtvolle Tempel von ungeheuerm Unrfange sind in den Felsen ansgehauen; Pyramiden und andere Denkmäler erheben sich; überall trauern Ruinen, größtentheils schon begraben unter dem Sande der Wüste, als späte Zeugen von . einer längst vergangenen Zeit höherer Gesittung und Bildung. §. 1040. Das Land liegt in der heißen Zone; das Klima ist daher sehr warm, in den Wüsten heiß; im Sommer steigt die Hitze biü- zu 37/.° R- Da im Süden der Boden sich allmählich zum Hochlande erhebt, und kühle Lüfte von den mittägigen Gebirgen her wehen; so ist in diesen Gegenden, wo

8. Zweiter oder höherer Kursus - S. 840

1850 - Weilburg : Lanz
840 Die einzelnen Lander Asien's. §. 996. Eine große Ebene erstreckt sich über den west- lichen Theil des Landes bis über den Ienisei hinaus; der östliche aber ist Gebirgsland, das nur wenige ebene Gegenden bieten An der westlichen Grenze erhebt sich der Ural, der in seiner nördlichen Fortsetzung 2) das werchotnrische Gebirge heißt und in seinen höchsten Spitzen eine Höhe von 6400 Fuß erreichet. 3) Das alginskische Gebirge verbindet, in östlicher Richtung ziehend, jene Kette mit 4) dem Altai an der mongolischen Grenze, der.sich in vielen Zweigen nach Osten bis zum fernen Meere erstreckt. Zu diesen Gebirgszweigcn gehören unter vielen andern 5) der kleine Altai, 6) das sajanische, 7) das Baikal-, 8) das nertschinskischc, 9) das jablonnoische und 10) das stanowoische Gebirge. Auf Kamtschatka gibt's mehrere Vulkane. In das Eismeer ragen die Vorgebirge Tai mura, Swätoy und Schalatskoi; an der Beringsstraße ist das Vorgebirge der Tschnktschcn, und das Kap Lopatka bildet die Südspitze der genannten vulkanischen Halbinsel. — Oede und traurig erscheint des Landes nördliche Hälfte Hier im Westen breiten sich ungeheure Moraste aus; dort im Osten trauern kahle und kalte Berge und Hügel; fast nie schmelzender Schnee decket diese Höhen und jene Moräste; kaum einen Fuß tief thauet die Erde auf selbst im Juli; Gräser und Blumen schmücken sie nicht, sondern mir eine dürftige Moosdecke überziehet dieselbe. Selbst weiter nach Süden erscheint sie im Gewände der Trauer; das sind die dichten, endlosen Nadelwaldungen, die aber in den westlichen Gegenden fast gänzlich fehlen. Von anderer Beschaffenheit ist des Landes südliche.hälfte. Steppen, theils dürre, theils sumpfig und voll von Salzseen, doch hin und wieder von frucht- baren Strecken unterbrochen, verbreiten sich über die westlichen Flachlande und stehen mit den südlichen Wüsten der Kirgisen in Verbindung. Die ischim'sche und die barabinzischc Steppe. Der südliche Ob und Ienisei begrenzen ein frucht- bares Land — die Kornkammer Sibiriens — das zugleich reich an Metallen ist. Im Osten des Ienisei beginnt

9. Zweiter oder höherer Kursus - S. 844

1850 - Weilburg : Lanz
844 Die einteilten Länder Asiens. Leibesübungen sehr gewandtes Völkchen geschildert. — Die Kamtschadalen haben ein rundes, plattes und breites Gesicht, einen dicken Kopf, kleine, tiefliegende Allgen, in denen Falschheit lauert, eine platte Nase, wenig oder keinen Bart und ein dünnes, schwarz glanzendes Haar» Sie sind faul, unreinlich, furchtsam, leichtsinnig und ausschweifend, dabei aber friedlich und von Jagd und Fischerei lebend. §. 1000. Die Eingebornen Sibiriens gehören dem größten Theile nach rohen Jäger- und Fischern ölkern an; die Nomaden aber im Süden stehen auf einer höher» Stufe der Kultur. Mehrere Bibelgesellschaften sind thätig, das Christenthum und dadurch Bildung und Gesittung in diesen nordischen Regionen zu verbreiten, jedoch bisher ohne sonderlichen Erfolg. Die Städte sind nicht ohne Unter- richtsanstalten mannigfacher Art; zu Tobolsk und Irkutsk finden sich Gymnasien; auch mehrere Seminare und Fachschulen sind vorhanden. Die Zahl der Distrikts- und Pfarrschulen ist freilich sehr gering und betrug im Jahre 1835 nur 39 auf dieser weiten Landstrecke. — Die Europäer beschäftigen sich mit dem Acker- und Bergbaue; in mehreren Städten zeigt sich ein reger Gewerbfleiß, und ihr Handel ist lebhaft und wichtig. — Das Land steht unter russischer Herrschaft, die freilich bei den meisten Stämmen sich nur auf die Erhebung eines Tributs erstreckt. Das Ganze ist gegenwärtig in vier Statthalterschaften (Gouvernements), zwei Provinzen und zwei Bezirke eingetheilt. §. 1001. 1) Die Statthalterschaft Tobolsk, der westliche Theil des Landes, ist größtentheils eine wellenförmige Fläche, in deren Süden sich, der großen Steppen ungeachtet, auch Ackerbau findet. Nach Norden hin verschwinden nach und nach die Waldungen und es beginnt eine eisige Wüste, in welcher alles Leben erstirbt. — Tobolsk, die reinliche Hauptstadt dieser Statthalterschaft und der Sitz des Gou- verneurs von West-Sibiritn, breitet sich am Jrtisch aus, mit dem sich hier der Tobol vereinigt, hat 23 zmn Theil schöne griechische Kirchen, ein Priester- und ein Schullehrer-Seminar,

10. Zweiter oder höherer Kursus - S. 847

1850 - Weilburg : Lanz
Xvi. Sibirien. 847 Schiffswerft, einen Hafen und 1200 Einw., und ist der Hauptstapelplatz der russisch-amerikanischen Handelsgesellschaft. — 8) Der Bezirk Kamtschatka begreift die gleichnamige Halbinsel. Der Flächengehalt beträgt 4014 Qmeil., auf denen nur 4500 Menschen leben. Für jedes Individuum also eine Qmeile! Eine Gebirgskette durchzieht das Land von Norden nach Süden; mehrere Gipfel ragen 10 — 12,000 Fuß empor; ewiger Schnee bedeckt dieselben. Von der Sonne beleuchtet, gewähren sie einen majestätischen Anblick. Ueber diese Schneeflächen aber erheben sich Flammen; denn das Landchat mehrere feuerspeiende Berge, unter denen der Klut- schefsky der bekannteste ist. Das Vorgebirge Lopatka. Ein rauhes und kaltes Klima setzt der Kultur unübersteigliche Hin- deruisse'entgegen; selbst im Süden der Halbinsel beginnt erst.beim Anfange des Juli der Frühling. Es gibt keine andere Bäume, als verkrüppelte Birken; doch gedeihen Kartoffeln und andere Gemüse, und schöne, grasreiche Wiesen erfreuen das Auge. Pelzthiere, wildes Geflügel und Fische machen den Hauptreichthum dieses Landes aus. — Peter-Paulshafen (Petropawlowsk), der Hauptort an der südöstlichen Küste, 2840 Stunden von St. Petersburg entfernt, hat einen schönen Hafen und 1000 Einw., deren Verkehr mit dem russischen Amerika von Wichtigkeit ist. §. 1003. In dem nördlichen Eismeere liegen drei Inselgruppen; sie sind unbewohnt und ohne Vegetation und werden nur von Fischern und kühnen Pelzjägern besucht; denn Eisbären, Polarfüchse und wilde Renuthiere sind die Bewohner dieser traurigen Eilande, auf denen sich 'Mammüths-, Elephanten-, Rhinozeros-, Büffel- und andere Knochen in ungeheurer Menge' finden. — ta) Die Inseln der Lena-. Mündung sind klein; ihre Zahl steigt über . 100. Unge- heure Massen von Treibholz bildpn Berge von mehr, denn hundert Fuß. — !>) Neu - Sibi r.ie n, nördlich vom Kap Swätoy, besteht aus vier großen ' und mehrcrn ' kleinern Inseln, auf denen neben den obengenannten Ueberbleibseln auch Vogelkrallen von der Länge einer Elle gefunden werden. Weiter nach Norden hat inan die Küste einer andern großen Insel gesehen. — e)' Die Bären- und die Kreuzinseln liegen an der Mündung der Kolyma und -sind klein. — In dem großen Weltmeree gehören folgende Inseln zu' Si- birien: .-») die Nelken-Inseln, welche-in der Benngsstraße liegen und von Tschuktschen- bewohnt sind. — l>, Die Syu- do w- oder Lorenz-Insel; im Süden der Beringsstraße, wird ebenfalls von Tschuktschen bewohnt. — <•) Die Mat-
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