Das deutsche Reich bis zum Ende des Interregnums.
da kurz vorher seine Gemahlin (die angelschsische Prinzessin Editha) gestorben war, mit Adelheid, die inzwischen aus ihrer Haft ent kommen war. Er gedachte durch Adelheids Hand sein Anrecht auf Italien, das er als das karolingische Erbe des deutschen Knigs ansah, zu verstrken. Fortan nannte er sich, wie einst Karl der Groe. König der Franken und Langobarden (951).
Doch Berengar erhielt das Knigreich Italien als beut sches Lehen zurck.
d) Ludolfs Aufstand (953), Ottos Kirchenpolitik. Lubolf frchtete nach der Vermhlung feines Vaters mit Abelheib, ihm knne die Thron folge verloren gehen. Er verbanb sich mit seinem Schwager, dem Her Zge Konrab von Lothringen, gegen den Vater. Aber ihr Aufstanb wrbe unterbrckt, und der König entsetzte bte Emprer ihrer Herzogtmer. In Schwaben stellte er das einheimische Stammesherzog tum wieber her; Lothringen wurde zuerst Ottos Bruder, dem Erz-bischof Bruno von Eln, zur Verwaltung bertragen, spter in Oberlothringen (an der Mosel) und Nieberlothringen (an der unteren Maas) geteilt und Stammesherzgen zurckgegeben. Mit seinem Herzogtum Sachsen belehnte Otto seinen Freunb, den Mark grasen Hermann Billung, den tapferen Vorkmpfer gegen die Slaven. Nur Franken behielt der König in feiner Verwaltung.
Otto hatte erkannt, datz die Herzogsgewalt, selbst in den Hnden der nchsten Verwandten, eine dem Knigtum widerstrebende Macht bilde. Darum also gab er seine Familienpolitik auf, und er und feine nchsten Nachfolger suchten nunmehr auf anbere Weise die Herzog lichen Gewalten zu schwchen; sie setzten zur Verwaltung der kniglichen Gter in jebem Herzogtum einen Pfalz grasen ein, er richteten in einzelnen Herzogtmern Markgrafschaften ober be gnstigten mchtige Grasen geschlechter, ferner verringerten sie den Umfang mehrerer Herzogtmer (Lothringens, spter Bayerns) durch Abtrennung einzelner Teile.
Vor allem hoben sie den Herzgen gegenber die hohe (Seist i ichfeit. Sie beschenkten Bistmer und Klster mit reichem Lanbbesitz und verliehen ihnen staatliche Rechte, das Zoll- und Mnzrecht, die Immunitt und andere Vorrechte; sogar ganze Grafschaften wurden den Bistmern berwiesen. Whrend die zur Erblichkeit gelangenden Grafen und Herzge aus Familien- und Sonderinteressen oft eine feind liehe Stellung gegen das Knigtum einnahmen, gewann dieses in den Bischfen und Reichsbten, da bei Erledigung einer Stelle der König
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176
Die Zeit Karls V.
ein Konzil oerbleiben sollte: das Augsburger Interim; dieses gestattete den Protestanten den Gebrauch des Reiches und die Priesterehe.
Obwohl weder die evangelischen noch die katholischen Fürsten mit dem Interim einverstanden waren, so suchte doch der Kaiser feine An nhme bei den protestantischen Stnden selbst mit Gewalt durchzufhren. Nur wenige widerfetzten sich seiner Einfhrung, darunter das feste Magdeburg; der die Stadt wurde darum die Reichsacht verhngt und der Kurfürst Moritz mit der Vollstreckung der Acht beauftragt.
10. Ix. Der Abfall des Kurfrsten Moritz von Sachsen (1553).
1. Der Parteiwechsel des Kurfrsten. Moritz hatte den Zweck feines Abfalles von der protestantischen Sache im wesentlichen erreicht. Er frchtete aber, da bei dem starken Widerwillen gegen das Interim, dem man sich nur uerlich unterwarf, ein Umschwung zuungunsten des Kaifers bevorstehe, und datz er dann als Verrter an der gemeinsamen evangelischen Sache zuerst hiervon betroffen wrde. Daher war er ent-schloffen, durch einen neuen Verrat das Errungene zu sichern und vom Kaiser abzufallen, dem er auch persnlich wegen der langen Haft seines Schwiegervaters Philipp von Hessen grollte.
Die Belagerung von Magdeburg gab ihm Gelegenheit, zahlreiche Truppen zu sammeln. Als mehrere kleine protestantische Fürsten (darunter zwei brandenburgische Markgrafen, Hans von Kftrin und Albrechtvonculmbach)stch zum Schutze Magdeburgs verbanden, schlug er ihre Truppen zurck und zwang Magdeburg bald zur bergabe; aber er sicherte der Stadt alle religisen Freiheiten zu und nherte sich jenen Fürsten und den Shnen des gefangenen Landgrafen behufs gemeinsamer Verbindung gegen den Kaiser. Zugleich trat er mit dem Könige Heinrich Ii. von Frankreich, dem Nachfolger Franz' !., in Unterhandlung, der gern die Hand zu jeder Schmlerung der habsburgifchen Macht bot. Heinrich versprach zu dem gemeinsamen Kriege gegen den Kaiser den abtrnnigen Fürsten Hilfsgelder, wofr der Besitz von Metz, Toul und Verdun (Lothringen) ihm unter dem Titel eines Reichsoikarius zugesichert wurde.
2. Der Frstenverrat. Im Frhjahr 1552 brach der König von Frankreich in Lothringen ein; gleichzeitig rckten die Truppen der verb nb eten Fürsten zum Schutz der deutschen fiibertt" und zur Befreiung des Lanbgrafen nach Sben gegen den Kaiser vor, der sich gerabe in Innsbruck besanb. Da der von Moritz von Sachsen berlistete Kaiser den aufftnbifchen evangelischen Fürsten kein Heer entgegenstellen konnte, waren diese oollstnbig Herr der Situation. Ja,
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Extrahierte Ortsnamen: Karls Magdeburg Sachsen Magdeburg Albrechtvonculmbach Magdeburgs Magdeburg Frankreich Lothringen Frankreich Lothringen
Könige aus dem Hause Osterreich.
135
(Hennegau, Brabant, Seeland, Holland, Friesland, Luxemburg, die Freigrafschaft Burgund u. a.) gewaltig vermehrt. Karl derkhne. ein tapferer und begabter Fürst, verfolgte den Plan, diese Lnder, die zu hoher Blte gediehen waren, zu einem unabhngigen Knigreiche zu erheben, das in der Mitte zwischen Frankreich und Deutschland von der Nordsee bis zu den Alpen reichen sollte.
Das ehrgeizige Streben Karls brachte ihn in Feindschaft zu fast allen Nachbarn, dem Könige von Frankreich und dem Kaiser, sowie dem Herzog von Lothringen und der Schweizer Eidgenossenschaft, die von des Burgunders Lndergier zunchst bedroht waren. Er dachte den Kaiser fr seinen Plan zu gewinnen, indem er Friedrichs Sohn Mari-milian die Hand seiner Tochter und Erbin Maria versprach. Doch die Verhandlungen blieben erfolglos. Nun wandte sich Karl der Khne gegen Lothringen und eroberte es leicht. Dann zog er gegen die Schweizer, erlitt aber bei Gran so n und bald darauf bei Murten entscheidende Niederlagen (1476). Infolgedessen machte der Herzog von Lothringen den Versuch, sein verlorenes Land wiederzugewinnen. Bei seiner Hauptstadt Nancy siegte er mit Hilfe eines eidgenssischen Heeres der Karl, und dieser selbst fiel im Kampfe (1477).
Ludwig Xi. suchte sich den pltzlichen Todesfall zunutze zu machen und zog das Herzogtum Burgund (Bourgogne) und andere Gebiete als franzsische Lehen ein. Maria von Burgund vermhlte sich mit Maximilian von sterreich. Nach langen Kmpfen muhte dieser Frankreich im Besitze der Bourgogne lassen, behielt aber die brige Lndermasse in seiner Gewalt.
Viii. Maximilian I. von Osterreich (14931519).
Maximilian war vielseitig gebildet, ein F r e u n d und Gnner b e r Wissenschaften und Knste, ein Meister in allen ritterlichen bungen, daher der letzte Ritter" genannt. Ein trefflicher Kenner des Kriegswesens, organisierte er das Sldnervolk der Landsknechte, das mit langen Spieen und Hellebarden, zum Teil auch schon mit Schuwaffen ausgerstet war. Sein Ziel, des Reiches Macht nach auen Zu vergrern, konnte er, da ihm die Reichsstnde bei diesem Streben die Untersttzung versagten, nicht erreichen. Dagegen gelang es ihm. die Macht des habsburgischen Hauses bedeutend zu heben und neue Einrichtungen zur Sicherung der inneren Ordnung zu begrnden.
1. Die Reichsreform. Bereits Kaiser Sigismund hatte sich, aber vergebens, um die Herstellung besserer Vorkehrungen zum Schutze von
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Extrahierte Ortsnamen: Osterreich Hennegau Brabant Seeland Holland Friesland Luxemburg Burgund Frankreich Deutschland Nordsee Karls Frankreich Lothringen Friedrichs Lothringen Lothringen Burgund Frankreich
222
Das Mittelalter.
um 450 Die Angelsachsen grnden Reiche in Britannien.
451 Der Hunnenknig Attila wird auf den Katalaunischen Feldern geschlagen.
476 Sturz des westrmischen Reiches durch den germanischen Sldnerfhrer Odoaker.
481511 Grndung des groen Frankenreiches durch den Merowinger Chlodwig.
486 Chlodwigs Sieg der den rmischen Statthalter Syagrius bei Soissons.
496 Sein Sieg der die Alemannen.
507 Sein Sieg der die Westgoten bei Poitiers.
493555 Das Ostgotenreich in Italien, durch Theoderich d. Gr. be-grndet.
534 Belisar, der Feldherr des ostrmischen Raifers Iustinian, erobert das Vandalenreich.
555 Italien wird ostrmische Provinz.
568 Die Langobarden erobern Nord- und Mittelitalien.
622 Mohammeds Flucht von Mekka nach Medina.
687 Sieg des australischen Hausmeiers Pippin von Heristal bei Tertry.
711 Sieg des arabischen Feldherrn Tarik bei Xeres de la Fron-tera. Ende des We st gotenreiches.
732 Sieg des frnkischen Hausmeiers Karl Martell der die Araber bei Tours und Poitiers.
751 Der frnkische Hausmeier Pippin aus der Familie der Karo-linger strzt das Knigtum der Merowinger.
751768 Pippin, König der Franken.
754 Die Pippinische Schenkung an den Papst. Mr-tyrertod des hl. Bonifatius, des Apostels der Deutschen, im Lande der Friesen.
768814 Karl der Grohe.
772804 Unterwerfung der Sachsen.
774 Eroberung des Langobardenreiches.
778 Feldzug gegen die Araber in Spanien.
800 Karls Kaiserkrnung durch den Papst Leo Iii.
814840 Ludwig der Fromme.
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Die Karolinger.
53
frnkische Land stlich des Reiches Lothars (Ostfranken, Deutsch-land).1
Karl der Kahle erhielt das Land westlich vom Reiche Lothars (Westfranken, Frankreich).
Durch den Vertrag zu Verdun wurden zwei durch die Ein-heit der Sprache abgeschlossene Reiche begrndet, die dauernden Bestand gewannen, das deutsche und das franzsische Reich. Das Reich Lothars aber, dem es an einer einheitlichen Bevlkerung gebrach, war bald dem Verfalle preisgegeben und wurde auf lange Zeit ein Zankapfel fr die beiden Nachbarreiche.
__1 Das Wort deutsch" (theodisk) bedeutet volksmig und findet sich
zuerst (8. Jahrh.) im Gegensatz zur lateinischen Sprache von der deutschen Sprache gebraucht. Erst viel spter wird es im nationalen Sinne an-gewandt.
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Die letzten Karolinger.
55
I. Die letzten Karolinger.
1. Ludwig der Deutsche (843876) und seine Shne 35.
(Karl der Dicke 887).
Im ganzen 9. Jahrhundert hatte das ostfrnkische Reich schwer zu leiden unter Angriffen der Slaven, die ihre Wohn-sitze westwrts vorzuschieben suchten, und unter den unab-lssigen Einfllen der Normannen (Wikinger), welche die Ksten des ganzen westlichen Europa plnderten und auf ihren leichten Fahrzeugen auch in die Flsse weit stromaufwrts ein-drangen und das Binnenland heimsuchten.
Noch während der Regierung Ludwigs des Deutschen zerfiel das Reich, das sein ltester Bruder Lothar I. erhalten hatte. Bei dessen Tode teilten zunchst, wie blich, seine Shne die Herrschaft; dabei erhielt Lothar Ii. das frnkische Gebiet nrd-lich von Basel, das nach ihm benannte Lothringen. Als dieser,
ohne einen Sohn zu hinterlassen, starb, teilten die Könige Ludwig von Ostfranken und Karl von Westfranken im Vertrage von Mersen (an der Maas, 870) sein Land so, das} die stliche rein deutsche Hlfte an Ostfranken kam. Nach dem Tode Ludwigs des Deutschen versuchte Karl der Kahle den an Deutschland gefallenen Teil Lothringens zu erobern, erlitt aber bei Andernach (am Rhein, 876) eine schwere Niederlage. Nach Karls Tode kam auch die Westhlfte Lothringens an das ostfrnkische Reich (880).
Lothars I. ltester Sohn Ludwig Ii. hatte von seinem Vater Italien und die Kaiserwrde geerbt. Mit ihm erlosch (875) der Stamm Lothars. Des Erbes bemchtigte sich zuerst Karl der Kahle von Frankreich, nach dessen Tode aber nahm es Ludwigs des Deutschen jngster Sohn Karl der Dicke in Besitz (als Kaiser Karl Iii).1
Dieser hatte nach dem Tode des Vaters (876) die Herr-schaft mit seinen beiden Brdern geteilt, aber er berlebte seine Brder und vereinigte so wieder das ostfrnkische Reich. Er brachte auch noch einmal das ganze Reich Karls des (Brosen unter sein Zepter. Das westfrnkische Reich geriet
1 Karl der Kahle von Frankreich ist Kaiser Karl Ii.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Basel Lothringen Deutschland Lothringens Andernach Rhein Karls Lothringens Italien Frankreich
56
Das deutsche Reich bis zum Ende des Interregnums.
nmlich durch die verheerenden Angriffe der Normannen in schwere Bedrngnis; daher bertrugen die Groen des Landes, als die einheimischen Karolinger bis auf den fnfjhrigen Karl den Einfltigen ausgestorben waren, Karl Iii. die Krone von Frankreich.
Aber Karl war den schwierigen Aufgaben der Reichsregierung nicht gewachsen. Als die Normannen bei einem neuen Einfall sogar Paris belagerten, wute er sich ihrer nur zu erwehren, indem er ihnen Winterquartiere im eigenen Lande berlieh. Diese feige Nachgiebigkeit brachte ihn um alles Ansehen. Die Westfranken fielen von ihm ab und bertrugen die Knigs-wrde dem tapferen Verteidiger von Paris, dem Grafen Odo; nach dessen Tode folgte aber der angestammte König Karl der Einfltige. Die Ostfranken setzten auf einem Reichs-tage zu Tribur Karl den Dicken als der Regierung un-fhig frmlich ab und whlten den Herzog Arnulf von Krn-ten, einen Enkel Ludwigs des Deutschen, zum Könige (887). Bald darauf starb Karl Iii. in der Verlassenheit (888).
Seitdem blieb das karolingische Weltreich dauernd auf-gelst. Es zerfiel in: 1. Ostfranken (das deutsche Reich); 2. West-franken (Frankreich); 3. Italien, wo einheimische Groe um die Herrschaft und um die Kaiserwrde stritten; 4. Burgund. In dieser sdlichen Hlfte des Mittelreiches Lothars I. entstanden unter vielen Kriegswirren anfangs zwei Reiche, Hochburgund (Hauptstadt Genf) und Niederburgund (Hauptstadt Arles); sie wurden 934 zu einem Knigreich vereinigt.
2. Arnulf (887899).
Er setzte durch den Sieg bei Lwen (891) den Einfllen der Normannen in das ostfrnkische Reich ein Ziel. Ihm gelang es auch, in Rom vom Papste die Kaiserkrone zu erhalten, aber im Knigreich Italien konnte er sich nicht zur Geltung bringen.
Ihm folgte sein erst sechs Jahre alter Sohn
3. Ludig (Iii.) das Kind (900911),
fr den der Erzbischof Hatto von Mainz die Regierung fhrte. Whrenddessen wuchs die Not des Landes durch die furchtbaren Ein-
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Paris Frankreich Italien Burgund Genf Arles Rom Italien
Die letzten Karolinger.
57
flle eines neuen mongolischen Volkes, der Ungarn (Magyaren). Diese hatten das Donautiefland in Besitz genommen, rissen die Ostmark des Reiches ab und ergossen sich unter entsetzlichen Verheerungen der die Grenzen bis tief in das Innere Deutsch-lands, Italiens, ja bisweilen sogar Frankreichs hinein. Da in dieser Bedrngnis von auen die schwache Reichsgewalt ver-sagte, schlssen sich die einzelnen Stammesgebiete Deutschlands zur Abwehr des Feindes zusammen. So wurde das frher unterdrckte Gefhl der Stammeszusammengehrigkeit wieder rege. Es fand seinen Ausdruck in der neu auflebenden Herzogswrde, zu der sich angesehene grfliche oder mark-grfliche Familien oft in blutigem Kampfe mit anderen mchtigen Geschlechtern des Stammes oder den Bischfen des Gebietes emporschwangen. So entstanden fnf Stammesherzog-tmer: Sachsen, das mchtigste Herzogtum, unter den Ludol-fingern (Otto der Erlauchte), Franken (am Main bis zur Werra und zur Nahe), Lothringen (an Maas und Mosel), Schwaben oder Alemannien (am fteren Rhein und an der oberen Donau bis zum Lech) und Bayern.
4. Konrad I. von Franken (911918).
Mit Ludwig dem Kinde starben die Karolinger in Deutschland aus. Durch die Wahl der Groen aller Stmme mit Ausnahme der Lothringer, die sich an das westfrnkische Reich anschlssen, kam die Krone an den Grafen (Herzog) Konrad von Franken, der mtterlicherseits mit den Karolingern ver-wandt war. Whrend seiner ganzen Regierung mhte er sich vergebens, die siegreich fortschreitende Entwicklung der Her-zogsgewalt zu brechen und Lothringen dem Reiche wiederzu-gewinnen. Als der kinderlose König sein Ende nahe fhlte,' empfahl er mit edler Selbstverleugnung seinen frheren Gegner, den mchtigen Herzog Heinrich von Sachsen, Ottos des Erlauchten Sohn, zu seinem Nachfolger und lie ihm durch seinen Bruder Eberhard die Reichsinsignien berbringen.
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Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Italiens Frankreichs Deutschlands Sachsen Main Werra Lothringen Schwaben Rhein Donau Bayern Deutschland Lothringen Ottos
66 Das deutsche Reich bis zum Ende des Interregnums.
Auf drei Zgen nach Italien gewann er die langobardische (lombardische) und die Kaiserkrone und zwang den Markgrafen von Ivrea, der sich die Knigswrde angemat hatte, zur Ver-zichtleistung; aber sein Versuch, die griechische Herrschaft in Unter-Italien zu strzen, scheiterte.
In den letzten Jahren seiner Regierung ging Heinrich auf die Bestrebungen zur Verbesserung der Kirchenzucht ein, die von der Benediktinerabtei Clugny (unweit der Sane) an-geregt waren. In Bamberg, wo er ein Bistum gegrndet hatte, liegt er begraben; wegen seiner Frmmigkeit wurde er spter heiliggesprochen.
Iii. Das frnkische Herrscherhaus (10241125).
48. l. Konrad (10241039).
a) Die Wahl. Da mit dem kinderlosen Heinrich Ii. das schsische Haus ausgestorben war, so versammelten sich die weit-lichen und geistlichen Groen aller Stmme auf frnkischer Erde unweit Mainz zur Wahl. Auch diesmal nahm man auf das Erb-recht Rcksicht, nach dem zwei Urenkel einer Tochter Ottos des Groen und Konrads des Roten (s. S. 59) den ersten Anspruch hatten, die beiden frnkischen Grafen Konrad der Altere und Konrad der Jngere. Nach langem Schwanken einigte man sich auf den lteren der beiden Vettern, der in Mainz gekrnt wurde. Er war ein tatkrftiger und strenger Herrscher, einer der machtvollsten Kaiser.
b) Die Erwerbung Burgunds (1032). Das wichtigste Er-eignis unter seiner Regierung ist die Erwerbung Burgunds. Der kinderlose König Rudolf Iii. von Burgund hatte seinen Neffen, den Kaiser Heinrich Ii., zum Erben seines Reiches eingesetzt.
Konrad, K. v. Burgund.
Gisrla, Rudolf Iii, Berta, Gerberga,
Gem. Heinrich K. v. Burgund, Gem. Odo, Gem. Hermann Il d. Znker, Hz. v. Bayern. f 1032. Gr. v. Champagne. Hz. v. Schwaben.
Heinrich Ii.
Odo v. Champagne.
Gisela, 2. Gem. Ernst v. Schwaben. 3. (Sem. Konrad Ii., _deutscher K
(2.) Ernst, Hz. v. Schwaben.
i
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Extrahierte Personennamen: Ivrea Heinrich Heinrich Konrad Heinrich_Ii Heinrich Ottos Konrads Konrad Konrad Rudolf_Iii Rudolf Heinrich_Ii Heinrich Konrad Konrad Gisrla Rudolf_Iii Rudolf Berta Gerberga Heinrich_K. Heinrich Hermann_Il Heinrich_Ii Heinrich Gisela Ernst Konrad_Ii Konrad Ernst
76 Das deutsche Reich bis zum Ende des Interregnums.
Am Rhein schien es zum Kampfe zu kommen; da nahm der
verschlagene Sohn seine Zuflucht zu einer unwrdigen List. Er
heuchelte kindliche Demut und verlockte den Vater, ihm zu einem
Reichstage nach Mainz zu folgen. Aber unterwegs wurde der
Kaiser gefangen genommen, in die Burg Bckelheim (bei
Kreuznach) gebracht und (zu Ingelheim) zum ffentlichen Snden-
bekenntnis und zur Thronentsagung gezwungen. Doch der
Kaiser entkam aus der Haft (1106) nach Cln, wo sich die Brger
fr ihn erhoben. Von da begab er sich zu seinem Freunde, dem
Bischof von Lttich; in Niederlothringen sammelte sich ein
groes Heer fr den Kaiser, gegen das sein Sohn vergebens
ankmpfte. Da machte der Tod des Kaisers dem unseligen
Kriege ein Ende.
Die Leiche wurde fnf Jahre fpter Dom Banne befreit und dann erst in der Kaisergruft zu Speyer beigesetzt.
43. 4. Heinrich V. (11061125).
Nach dem Tode des Vaters vereinigte der scharfsinnige, aber auch verschlagene Heinrich V. leicht alle Parteien. Die Haupt-schlichste Bedeutung seiner Regierung liegt in der a) Beendigung des Investiturstreites.
a) Heinrichs Gewaltpolitik (1111). Auf einem Zuge nach Italien schlo er mit dem Papste Paschalis Ii. zu Sutri einen Vertrag, wonach der König die Investitur aufgeben, die Bischfe aber auf alle zu ihrem Bistum gehrigen Reichs-gilt er und Hoheitsrechte zugunsten des Knigs ver-zichten sollten. Als aber der Vertrag in der Peterskirche vor der Kaiserkrnung ffentlich verlesen wurde, erhoben die Bischfe lauten Widerspruch. Nun verweigerte der Papst die Krnung. Da lie Heinrich den Papst gefangen nehmen und fhrte ihn aus Rom fort. Paschalis Ii. rumte darauf dem Könige die Investitur ein, versprach ihn wegen des Vorgefallenen nicht zu bannen und vollzog in der Peterskirche die Kaiserkrnung.
Aber eine rmische Synode verwarf den Investiturvertrag als erzwungen, und der burgundische Erzbischof von Vienne sprach den Bann der Heinrich aus.
) Das Wormser Konkordat (1122). Nach dem Tode der Markgrfin Mathilde unternahm Heinrich einen zweiten Zug
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein Mainz Burg_Bckelheim Niederlothringen Speyer Italien Rom