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1. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 110

1918 - Paderborn : Schöningh
Das deutsche Reich bis zum Ende des Interregnums. zuweilen gelehrten Unterricht; im Verein mit der huslichen Erziehung durch die Mutter befhigte er sie, als Hausfrau ein anmutiges Familien-und geistig angeregtes Gesellschaftsleben zu pflegen. b) Die Stadtbevlkerung. Das Stdtewesen entwickelte sich in Deutschland erst seit etwa dem Beginn des 10. Jahrhunderts, als Handel und Gewerbe einen lang-samen, aber stetigen Aufschwung nahmen. Anfangs war der lange Zeit unbedeutende Handel noch meistens in den Hnden der Juden und im Sden der Lombarden, im Norden der Friesen. Die Gewerbe kamen zunchst an den Hfen der Groen, wo der gesteigerte Wohlstand auf eine verfeinerte Lebenshaltung hindrngte, nach und nach in ihrer vielfachen Gliederung in Aufnahme. Von groer Bedeutung fr die Entfaltung des Gewerbes und Handels wurde die Entwicklung des Bergbaus, zumal die Erschlieung der Silberlager in den deutschen Gebirgen. Lebhafter Handel verband seit der Zeit der Kreuzzge die Städte im sdlichen Deutschland mit Italien. Eine wichtige Handelsstrae fhrte, dem Laufe der Donau folgend, nach den Lndern des Orients. Den Rhein hinunter und hinauf fand ein reger Warenaustausch statt zwischen Sd- und Norddeutschland, zwischen den deutschen Gauen und England sowie den nordischen Reichen. Das Handelsgebiet des norddeutschen Kaufmannes reichte ostwrts weit in die flanschen Lnder hinein. Die Waren wurden in der Regel auf Wagen, im hohen Gebirge auf Saumtieren befrdert. Wo sich aber Gelegenheit bot, bevorzugte man den Wasserweg vor der beschwerlichen Landstrae, wobei die Schiffe mittels Seilen auf Leinpfaden vorwrts gezogen oder auch durch Ruder und Segel bewegt wurden. Die Städte in Deutschland wuchsen teils aus jenen alten Rmer-stdten im Rhein- und Donaugebiet (Cln, Mainz), die wegen ihrer gnstigen Handelslage wieder aus der Asche der Zerstrung oder dem Verfalle entstanden, teils aus Ortschaften empor, in denen bischfliche Kirchen, Pfalzen oder Burgen errichtet wurden, oder welche um solche entstanden waren. Die dort stattfindenden Mrkte (Messen) lockten den Hndler und den Gewerbetreibenden zu bleibender Ansiedlung an. Solche Pltze wurden bald allgemein durch Wall und Graben. Mauern und Trme geschtzt (Burgen, Brger). In Sachsen, das, fern den groen Verkehrsstraen, noch lange stdtearm blieb, legte Heinrich I. durch seine militrischen Befestigungen den Grund zu der Entwicklung der ersten Städte.

2. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 133

1913 - Paderborn : Schöningh
Könige aus dem Hause Bhmen-Luxemburg. 133 die erste deutsche Universitt, die bei seinem Tode schon 7000 Studierende zhlte. Vor dem Lebensende teilte Karl seine Lnder unter seine Shne und Neffen: der lteste Sohn Wenzel erhielt Bhmen und Schlesien, der jngere Sohn Sigismund die^Mark Brandenburg, sein Neffe Jobst Mhren. V. Wenzel von Bhmen (13781400) und Rnprecht von der Pfalz (14001410). Durch mancherlei Vergabungen hatte Karl Iv. schon bei Lebzeiten von den Kurfrsten die Wahl und Krnung seines Sohnes Wenzel erlangt. Dieser sorgte noch weniger als sein Vater fr die Angelegenheiten des Reiches und ergab sich, je lter er wurde, um so mehr dem Trnke und der Jagd. Daher geriet sogar sein Erbland Bhmen, wo er mit Hrte und Willkr schaltete, in Zerrttung. Im Reiche fhrte der schon lange bestehende Gegensatz unter den Stnden zum offenen Kampfe. 1. Verbindungen deutscher Städte. a) Die Hansa (Hanse). Der allgemeine Aufschwung des Handels seit dem Anfange der Kreuzzge kam auch dem deutschen Handel zustatten, der im Jnlande wie auch nach dem Auslande sich immer krftiger entfaltete. In Sddeutschland ging er der die Alpenpsse nach Italien und auf der Donaustratze nach dem Orient (s. S. 120); im Norden gewannen die deutschen Kaufleute allmhlich beherrschenden Einflu auf die Handelsmrkte aller Lnder an der Nord- und an der Ostsee. Die See- und Handelsstdte verschafften auch der in den Binnen-stdten emporkommenden Industrie gewinnbringenden Absatz. In manchen auslndischen Stdten (z. B. London, Now-gorod) verbanden sich die Kaufleute aus verschiedenen deut-schen Stdten zu einer Vereinigung'(Gildhalle), die man auch Hansa (= Vereinigung) nannte. Daneben schlssen seit der Mitte des 13. Jahrhunderts auch manche norddeutsche Städte, besonders die Seestdte um Lbeck, wiederholt Bndnisse zur gegenseitigen Sicherung und Untersttzung in der Fremde. Diese Verbindung von Stdten dehnte sich allmhlich weiter zu der sog. deutschen Hansa aus, deren Name uns erst in der

3. Das Altertum - S. 31

1911 - Paderborn : Schöningh
— 31 - Pfadfin der für den großartigen hellenischen Seeverkehr waren die äolischen und vor allem die ionischen Griechen in den alten Kolonien Kleinasiens. Ihnen folgten bald die Griechen aller Stämme und Landschaften auch des europäischen Heimatlandes. Milet und Chalcis (auf Euböa) waren bei den ionischen Griechen, Korinth und Megara bei den Dorern die Hauptplätze für die Auswanderung, an der sich aber nicht nur Bürger dieser Städte, sondern auch zahlreiche Auswanderer aus anderen Städten und Stämmen beteiligten. Die Kolonialgründungen beginnen schon im achten Jahrhundert und dauern in starkem Flusse durch das siebente und sechste Jahrhundert fort, seit dessen zweiter Hälfte sie allmählich versiegen. Art allen Küsten der von Griechen befahrenen Gewässer wurden Kolonien in so großer Zahl angelegt, daß fast das ganze Mittelländische Meer mit einem dichteren oder dünneren Kranze derselben umsäumt war. Da es fast immer der unternehmungslustigere, freiheitliebendere Teil der Bevölkerung war, der auswanderte, fo gelangten die Kolonien meistens rasch zu hoher Blüte und gründeten oft selbst wieder neue Pflanzstädte. Die Ansiedler verdrängten auf dem Boden, wo sie sich niederließen, die alten Einwohner, oder sie bildeten den herrschenden Stamm, und oft entstanden durch Verschmelzung mit den alten Einwohnern Mischvölker. Politisch waren die Tochterstädte von der Mutterstadt ganz unabhängig, sie bewahrten aber das Gefühl verwandtschaftlicher Anhänglichkeit, ehrten die Mutterstadt durch Geschenke, schickten Vertreter zu ihren Festen und erbaten von ihr Hilse in Zeiten der Not. Nach ihrer Lage geordnet sind die wichtigsten Kolonien folgende: 1. Im Gebiete des Pontus Euxinus war Milet allein die Mutter von 80 Kolonien in diesen Gewässern. Die bedeutendsten am Hellespont waren Sestus und Abhdus, am Bosporus Byzänz, am Schwarzen Meere Trapezüs (an der Küste Kleinasiens). Die Kolonien am Pontus Euxinus entwickelten bald eine große Blüte des Handels mit dem Mutterlande, das sie mit Getreide und Fischen versorgten, aber bei ihrer Verzettelung am Rande des großen Meeres konnten sie weder das Hinterland nachhaltig beeinflussen noch eine bedeutende Einwirkung auf die allgemeine politische Gestaltung ausüben.

4. Das Altertum - S. 59

1911 - Paderborn : Schöningh
— 59 — Meisterstück. Es war (s. S. 36) noch etwas höher und aus denselben Stoffen wie das Athenestandbild im Parthenon. Athen wurde unter Perikles überhaupt der Mittelpunkt des geistigen Lebens der ganzen Nation. Außer den Künstlern -drängten sich auch Gelehrte und Dichter nach der kunstfreudigen und wissensdurstigen Stadt. Hier lebte lange Zeit der Geschichtschreiber der Perserkriege, Herodot, und sein Nachfolger, der Athener Thuc^dides. Au den Dion^sosfesten wetteiferten die Dichter mit ihren ernsten Theaterstücken (Tragö'dien) und Lustspielen (Komö'dien), vor allem die drei größten Tragödiendichter der alten Zeit, Ä'scht)Ius, Sophokles und Eurlpides, und der Komödiendichter Aristophanes. 4. Die vollständige Ausbildung der Demokratie. Die Machtstellung Athens an der Spitze des Seebundes kam auch seinem Handelsleben zugut; bald überholte es alle Rivalen, und der Piräus wurde der erste Handelsplatz der griechischen Welt. In allen Handelsstädten am saronischen Golfe blühte zugleich auch das Gewerbe, insbesondere das Großgewerbe auf. Da die Zahl der freien Arbeiter den Bedarf an Arbeitskräften nicht decken konnte, wurden zahlreiche Sklaven aus dem Auslande eingeführt, die, in der Industrie und für die Bedienung des Haufes verwendet, in Athen bald einen ansehnlichen Teil der Bevölkerung ausmachten. Die Sklaven waren rechtlos und der Willkür ihres Herrn anheimgegeben. Indes wurde die Tötung eines Sklaven gerichtlich verfolgt. Auch freie Leute aus anderen Landschaften strömten nach der Großstadt, wo sich ihnen lohnender Erwerb bot. Diese Fremden (M etöken) blieben von der Bürgerschaft und allen staatsbürgerlichen Rechten ausgeschlossen, genossen aber den Schutz der Gesetze und wurden darum auch zum Kriegsdienste und zu Steuern herangezogen. Nicht minder erfolgte von den Stadt- und Dorfgemeinden Attikas ein ständiger Zuzug der ärmeren bäuerlichen Bevölkerung in die Landeshauptstadt, da die Landwirtschaft bei der Konkurrenz des überseeischen Getreides einen schweren Stand hatte. So wuchs das Proletariat mehr und mehr an. Daher kam die demokratische Bewegung in Athen in rascheren Fluß. Der erste Angriff der Demokratie richtete sich gegen den Areopag, die einzige aus lebenslänglichen Mitgliedern zusammengesetzte

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 21

1912 - Paderborn : Schöningh
21 Einknften aus den umfangreichen Staatsdomnen bisher die Hauptsteuer in einer Grundsteuer. Der Kurfürst ersetzte diese Steuer in den Stdten durch die Accise" (d. h. Zuschlag), eine Verbrauchssteuer, die aus die wichtigsten Lebensbedrfnisse gelegt war. c) Das Heer. Erst der Groe Kurfürst schuf fr den branden-burgischen Staat ein stehendes Heer. Whrend des Dreiig-jhrigen Krieges hatte er sein anfnglich kleines Sldnerheer bereits auf 8000 Mann vermehrt. Nach dem Friedensschlu lste er dieses nun nicht auf, wie es vordem Brauch war, sondern hielt es zu-sammen und vermehrte es unablssig, da neue Kriege drohten. Die Strke des Heeres, das auch weiterhin durch Werbung und fr Sold aufgebracht wurde, wechselte mit den Kriegsluften, wuchs aber bis zum Tode des Kurfrsten auf 28 000 Mann an. Bei der Ausbildung des Heerwesens untersttzten ihn besonders Otto von Sparr und Georg von Derfflinger. Sparr, ein Branden-burger, bildete namentlich die Artillerie aus. Der Reitergeneral Derfflinger, der nach der Sage in seiner Jugend das Schneider-Handwerk erlernt hatte, war aus einem sterreichischen Dorfe ge-brtig. Aus dem schwedischen Heere trat er in den Dienst des Kurfrsten und zeichnete sich zumal im Kriegsjahre 1675 aus. Beide Heerfhrer wurden zum Lohne fr ihre Verdienste zum Feldmarschall ernannt. d) Frsorge fr die innere Wohlfahrt. In mannigfacher Weise war der Kurfürst bemht, die wirtschaftlichen Verhltnisse des Staates, die besonders in der Mark Brandenburg durch den Dreiigjhrigen Krieg sast heillos zerrttet waren, wieder zu bessern. Seine Frsorge galt zunchst der Landwirtschast. Um das groenteils verdete Land wieder zu bevlkern, wurden, wie vorzeiten unter den Askaniern, fremde Ansiedler herbeigezogen. Sie kamen scharenweise aus der Schweiz, den Rheingegenden und besonders aus Holland. Ihre Betriebsamkeit frderte namentlich die Viehzucht und den noch wenig betriebenen Gartenbau in der Mark Brandenburg. Damals wurde auch der Anbau der Kartoffel in den kurfrstlichen Lndern begonnen. Die Lage des Bauern-standes war seit dem groen Kriege sast allenthalben sehr gedrckt, da er verarmt war und in vollstndige Abhngigkeit von den Gutsherrn geriet.

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 67

1912 - Paderborn : Schöningh
67 mehr eine Seemacht zweiten Ranges. Zu Lande verlor Frank-reich durch die Mierfolge im Siebenjhrigen Kriege seinen Waffenruhm. 2. Das franzsische Volk. Noch trber waren die inneren Verhltnisse des franzsischen Staates. Dem Adel und der Geistlichkeit gehrte mehr als die Hlfte des Grundbesitzes; diese beiden Stnde waren aber srei von staatlichen Abgaben. Der Adel, der sich eine groe Zeit des Jahres den Freuden der Haupt-stadt hingab, und die hhere Geistlichkeit, die wie in Deutschland fast nur aus jngeren Shnen vornehmer Familien bestand, waren der lndlichen Bevlkerung, welche von ihnen in wirtschaftlicher Beziehung abhing, entfremdet. Da sie vielfach von ihren guts-herrlichen Rechten rcksichtslosen Gebrauch machten, so waren sie den Bauern oft sogar verhat. Diese waren in einer sehr be-drngten Lage; denn auer dem Zehnten an die Kirche und den Abgaben an die Gutsherrschaft hatten sie nebst dem Brgerstande allein die hohen Steuerlasten des Staates zu tragen. Die zahl-reichste Klasse unter ihnen, die Kleinbesitzer, Kleinpchter und Landarbeiter, fristete zumeist ein kmmerliches Dasein. Der Br-gerstand, der in gleicher Weise unter dem Steuerdruck und der ungleichen Steuerverteilung litt, war im allgemeinen im Aufsteigen, da die Erzeugnisse des franzsischen Gewerbes, insbesondere Haus-gert, Schmuck- und Luxuswaren, im Auslande reichen Absatz fanden. Immerhin lhmte in Frankreich wie in Deutschland der veraltete Zunftzwang das Handwerk und die innerhalb des Staates selbst bestehenden Zollschranken den Handel. 3. Das Knigtum Ludwigs Xv. Die Leitung des Staates ruhte in Frankreich, wie vordem, allein in der Hand des vllig unum-schrnkten (absoluten) Knigs. Aber König Ludwig Xv., dessen Regierung etwa 60 Jahre dauerte (17151774), untergrub durch seinen sittenlosen Lebenswandel die Achtung des Volkes vor seiner Person und die Ehrfurcht vor dem Knigtum berhaupt. Laster-hafte Frauen, wie die Marquise von Pompadour, bten bestim-menden Einflu auf die Regierung aus. und die ppige Hofhaltung und die Gnstlingswirtschaft vergeudeten die Einknfte des Staates. Die Verschwendung des Hofes und die zahlreichen Kriege belasteten das Land mit bedeutenden Schulden, und diese wuchsen von Jahr zu Jahr, da die Ausgaben fortdauernd die Einnahmen berstiegen. '5*

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 22

1912 - Paderborn : Schöningh
22 _ In noch hherem Mae war die Regierung auf die Hebung von Gewerbe und Handel bedacht. Vor allem frderten die franzsischen Flchtlinge (Resugies), die sich im brandenburgischen Staate und besonders in Berlin niederlieen, die industrielle Ttig-keit. Denn die Einwanderer, zumeist dem wohlhabenden Brger-stnde angehrig, brachten mancherlei Kunstfertigkeit und Gewerbe (wie die Uhrmacher- und Goldschmiedekunst, die Seiden- und Samt-Weberei) in die neue Heimat mit und hatten Geldmittel und kaus-mnnischen Unternehmungsgeist. Der Kurfürst suchte das Gro-gewerbe auch nach franzsischem Muster zu begnstigen, indem er die Ausfuhr von Rohstoffen, die im Lande selbst verarbeitet werden konnten, verbot und solche Fabrikate des Auslandes, die auch im Staate hergestellt wurden, gar nicht ins Land lie oder mit schweren Grenzzllen belastete. Der Binnenhandel in Brandenburg wurde durch die Anlage des Friedrich-Wilhelm-Kanals gefrdert. Dieser verband die Oder unmittelbar mit der Spree und Elbe und legte, da er Berlin in den Mittelpunkt des Handelsverkehrs zwischen Breslau und Hamburg brachte, den Grund zu der Gre Berlins. Die Hauptstadt zhlte beim Tode des Kurfrsten freilich erst 20000 Einwohner, aber doch dreimal soviel als bei seinem Regierungs-antritt. Den Verkehr im ganzen Staate belebte die Einrichtung einer regelmigen Post, die unabhngig von der Reichspost (Thnrn und Taxis) war und von Memel bis Cleve ging. Der Kurfürst wollte seinem Lande auch Anteil am Welt-Handel verschaffen, von dem Deutschland bisher ausgeschlossen war. An der Kste von Oberguinea erwarb er durch Verhandlungen mit den dortigen Negerstmmen die ersten deutschen Kolonien. Zu ihrem Schutze lie er hier die Feste Grofriedrichsburg errichten, und zur Sicherung des Seehandels legte er auch den Grund zu einer Kriegsflotte, die ihm ein hollndischer Schiffsbaumeister lieferte. Die kleine Flotte griff sogar eine spanische Silberflotte an, weil Spanien die feit dem hollndischen Kriege schuldigen Hilfsgelder nicht bezahlte. Aber der Handel nach Afrika brachte keinen Gewinn. Daher wurde die junge Kolonie von dem spar-samen preuischen Könige Friedrich Wilhelm I. an die Hollnder verkauft; spter ist sie in die Hnde der Englnder ber-gegangen.

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 60

1912 - Paderborn : Schöningh
60 in ihrer Eigentmlichkeit weiter bestnden und in schroffer Trennung voneinander blieben. Deshalb suchte er besonders den Adel, den er im Heere und in der Staatsverwaltung sr unentbehrlich hielt und in ausnehmender Weise bevorzugte, im alleinigen Besitze der Rittergter zu erhalten. Um dem vielfach, besonders durch die Kriegsnten verschuldeten Grogrundbesitzer zu helfen, rief er in Schlesien eine landschaftliche Kreditbank ins Leben, welcher bald hnliche Einrichtungen in anderen Landesteilen folgten. Er verbot ferner, da Brgerliche Rittergter erwarben; manche mit deren Besitz verbundene Rechte dursten diese nicht ausben. Des Knigs Frsorge fr den Adel hinderte ihn auch, die Leibeigenschaft der Bauern aufzuheben. Er sorgte indessen dafr, da die Frondienste (Hofetage) nicht willkrlich vermehrt und da die Bauern menschlicher behandelt wurden, und wehrte auch einer Aufsaugung der Bauerngter durch den Grogrundbesitz. Der König frderte die Landwirtschaft durch Verbesserung der Viehzucht, Hebung der Obstbaumzucht und durch allgemeine Einfhrung des Kartoffelbaues. Durch Urbarmachung der Brche an der Oder (unterhalb der Warthemndung), an der Warthe und der Netze wurden weite fruchtbare Acker- und Wiesenlndereien gewonnen. Mit den Worten Hier ist ein Frstentum mitten im Frieden erobert" drckte der König seine Befriedigung der dieses ntzliche Werk aus. Zur Besiedelung der neu gegrndeten Drfer wurde eine Menge fremder Kolonisten in das Land gezogen. Um die durch den Krieg entstandene Not des Landmanns zu lindern, lie Friedrich nach dem Ende des Siebenjhrigen Krieges aus den Staatsmagazinen Saatkorn verteilen, gab zum Aufbau der zer-strten Gehfte Geld her und berlie den Landwirten die beim Heere entbehrlichen Pferde. Um lohnende Arbeit zu schaffen und das Geld im Jnlande zu halten, frderte er die heimische Gewerbttigkeit und erhob, um die Einfuhr fremder gewerblicher Erzeugnisse zu verhindern oder zu erschweren, von eingehenden Waren hohe Zlle. Besonders die Textilindustrie (Woll-, Baumwoll-, Seide- und Samtfabrikation und Leinenweberei) nahm unter Friedrichs Regierung einen groen Aufschwung. Nach dem Vorbilde der berhmten Fabrik von Meien wurde in Berlin eine knigliche Porzellanfabrik eingerichtet. Den Handelsverkehr frderte der König durch Anlage des

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 154

1912 - Paderborn : Schöningh
154 Vi-Hzll- einfhrte. Das auslndische Getreide, zumal aus Nordamerika, Rußland und Ungarn, wurde nmlich, da die Erzengungs-kosten des Getreides in diesen Lndern viel geringer sind, trotz der Transportkosten in Deutschland zu so niedrigen Preisen eingefhrt, da der deutsche Landwirt bei gleichen Preisen aus seinem Acker keinen Gewinn hatte. Der Zollaufschlag auf das fremde Getreide, der inzwischen zeitweise bald miger bald hher war, bewirkte nun ein Steigen des einheimischen Getreidepreises und brachte so der Landwirtschaft hhere Ertrge, freilich nicht ohne gleichzeitig allen anderen Berufsstnden des Reiches das Brot zu verteuern. b) Gewerbe und Handel. Die fortschreitenden Erfindungen auf naturwissenschaftlichem Gebiete bis in die Gegenwart kamen auch andauernd dem Gewerbe zustatten. Zu dem Dampf traten als neue Kraftquelle das Gas und besonders die Elektrizitt, die zugleich einen Umschwung in die knstliche Beleuchtung brachten' Andere wichtige Erfindungen zum Nutzen des menschlichen Verkehrs waren insbesondere das Telephon, die drahtlose Telegraphie, das Fahrrad, die elektrische Bahn, das Automobil und zuletzt die Luftfahrzeuge. Unter der eifrigen Benutzung der durch die technischen Wissen-schasten gebotenen Mittel ist Deutschland seit der zweiten Hlste des neunzehnten Jahrhunderts und ganz besonders seit dem siegreichen Kampfe gegen Frankreich mehr und mehr ein Industrie-staat geworden, d. h. ein Staat, dessen wirtschaftliche Ttigkeit sich vor allem in der Industrie und zwar in der Groindustrie be-kndet, während Ackerbau und Handwerk immer mehr in den Hinter-grund treten. Auch die Industrie wurde zu derselben Zeit und durch das gleiche Mittel wie die Landwirtschaft von der Reichs-regierung untersttzt, indem (1879) Jndustriezlle eingefhrt wurden, um die vaterlndische Industrie besonders vor dem eng-lischen Wettbewerb zu schtzen. Am bedeutendsten entwickelten sich in Deutschland die Eisen- und Stahlindustrie und in der jngsten Vergangenheit die Elektrotechnik und die chemische Industrie. Handel und Verkehr wurden bald nach der Grndung des Reiches durch die Einfhrung gleicher Mnzen sowie gleichen Maes und Gewichtes innerhalb der Reichsgrenzen erleichert. Auch die Vervollkommnung des Post- und Eisenbahnwesens kam ihnen zustatten. An die Stelle der preuischen Post trat die

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 13

1914 - Paderborn : Schöningh
Kmpfe der Germanen mit den Rmern. 13 sdlndische Rebe angepflanzt, Steinbrche und Bergwerke frderten die Bodenschtze des Landes zutage, und die blhende Ton- und Glasindustrie legte Zeugnis von dein Wohlstande seiner Bewohner ab. 5. Angriffe von Germanen gegen die Rmer. Mit dem Ausgange des 2. Jahrhunderts etwa ging die Glanzzeit des rmischen Kaiserreiches zu Ende. Uber zwei Jahrhunderte hindurch hatte es den Lndern der Mittel-meerwelt einen fast ungestrten inneren Frieden verschafft, und in dessen Schutze waren Handel und Wandel berall empor-geblht. Nur an den Reichsgrenzen gab es hin und wieder Kmpfe mit den Barbaren, durch welche sich das Reich noch um Britannien (England) und Dacien (Rumnien und Sieben-brgen) vergrert hatte. Indessen während der langen Friedens-zeit wurde die groe Masse des Volkes unkriegerisch, das Heer aber, das aus freiwilligen Berufssoldaten bestand, wurde sich seiner berlegenen Kraft bewut. Die Truppen an den Grenzen wie die Garde in der Hauptstadt riefen um die Wette ihre An-fhret zu Kaisern aus und strzten sie oft selbst auch wieder. Whrend fast des ganzen 3. Jahrhunderts starben diese Kaiser, die sog. Soldatenkaiser, nach kurzer Regierung eines gewalt-samen Todes. Die schwere innere Not des Reiches machten sich die feindlichen Grenzvlker zunutze und fielen plndernd oder erobernd in das Reich ein. In dieser Zeit verschwinden die Namen der kleinen ger-manischen Stmme, und an ihre Stelle treten neue Benennungen, welche grere, aber noch sehr locker gefgte Vlkerverbnde umfassen. Die wichtigsten sind: 1. Die Franken am Mittel-und Niederrhein, eine Vereinigung der Bataver, Chatten und anderer Nachbarstmme. Sie begannen sich der den Rhein nach der Scheide hin auszudehnen. 2. Die Alemannen oder Schwaben im heutigen Sd-deutschland. Sie breiteten sich allmhlich der den Grenzwall im ganzen Neckarlande bis zum Rhein, im 4. Jahrhundert auch der das Elsa und die nrdliche Schweiz aus. 3. Die Sachsen, eine Vereinigung der Cherusker und anderer Stmme. Sie wohnten in Norddeutschland von der
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