Geschichte der Welt
vor Christus.
I. Die Urzeit und die ältesten Völker.
1. Daö früheste Menschengeschlecht.
(1. Mos. 1-11.)
1. Das erste Menschenpaar.
§. 1. „Jm Anfang schuf Gott Himmel und Erde" oder die
unsichtbare und die sichtbare Welt.
Unter den Geschöpfen der sichtbaren Welt zeichnete Gott
Adam, den ersten Menschen, dadurch aus, daß er ihn
nach Seinem Bilde mit vollkommener Gerechtigkeit und
Heiligkeit schuf, ihn zum Herrn der Erde bestimmte und in
den Genuß eines nach Leib, Seele und G e i st vollkom-
menen, seligen Zustandes versetzte. Doch beschränkte er
diesen Genuß durch das Verbot „zu essen vom Baume der
Erkenntniß des Guten und Bösen", und setzte auf die Über-
tretung dieses Verbotes den Tod.
Das Sehnen des Einsamen nach einer Gehülfin stillte
Gott durch die Bildung des Weibes aus der Seite des
Mannes: daher jedes zum andern sich als Hälfte verhalten
und Beide Ein ungetheiltes Ganzes ausmachen sollten.
Aber der „Versucher", die Schlange (Ioh. 8, 44. Off.
12, 9. Off. 20, 2.) beneidete den Menschen um seine Se-
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§. 2. Die Kainiten lind Sethiten.
5
Damit aber der Mensch seinen Glaubens- und Hoffnungs-
blick nur vorwärts auf den Erlöser und auf das, durch
denselben in erhöheter Weise wieder zu gewinnende Paradies
richten möchte, so verschloß ihm die Gnadenvorsorge Gottes
den Rückweg in das durch seine Schuld verlorne Paradies,
und nöthigte ihn so, sich der W o h l t h a t der göttlichen
Züchtigung zu überlassen, durch welche seinem Glaubens-
gehorsam der Fluch der Arbeit zum Segen, und jseines
Leibes Tod zum Leben seiner Seele werden sollte.
2. Die Kainiten und Sethiten.
2. 1-!ach der Einrichtung Gottes, „daß (Ap. 17, 26)
von Einem Blute aller Menschen Geschlechter auf dem
ganzen Erdboden" Herkommen sollten, „zeugete Adam einen
Sohn", der jedoch, wie jedes seiner folgenden Kinder, nun
„seinem (des gefallenen Adams) Bilde ähnlich war", während
Eva, „die Mutter der Lebendigen," bei der Geburt jenes
ihres ersten Sohnes Kain glaubte, in ihm den verheißenen
göttlichen Erlöser („t>cu Mann, den Iehovah") geschenkt
erhalten zu haben. Irrte nun freilick/ Eva in der Person,
Weise und Zeit, so irrte sie doch nicht in der Sache, son-
dern gab durch jene Worte zu erkennen, daß sie in Bezug
auf die gottmenschliche Natur des Wiederherstellers der verlor-.
nen Seligkeit die Verheißung Gottes recht verstanden habe.
Zn Kain entwickelte sich der böse Keim zu solcher Stärke,
daß er aus Neid seinen frommen Bruder Abel erschlug.
Weil er aber, ungeachtet der Erkenntniß seiner Sünde, an-
statt Vergebung zu suchen, an Gottes Barmherzigkeit ver-
zweifelt, wird er unstät und flüchtig, und weiter gegen Mor-
gen ziehend, baut er, einzig besorgt um sein Leben, eine Stadt
zu seinem Schutze, und wird der Stammvater einer Nach-
kommenschaft, die von Gott los und abgewendet lebt, obgleich
sie nützliche Erfindungen macht, welche den Men-
schen einen gewissen, jedoch unausreichenden Ersatz für die
verlorenen Güter und Gaben gewähren.
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§. 2. Die Kainiten und Sethiten.
Einer.nämlich von Kains Nachkommen, Lamech, der,
von der ursprünglichen Einrichtung Gottes abweichend, zwei
Frauen nahm, und dadurch der Stifter der Mehrweiberei und
deren Übeln Folgen wurde, erhielt aus dieser Doppelehe
drei Söhne, davon der erste, Jabal, durch die Erfindung
der Zelte der Stammvater der Nomaden oder herumziehen-
den Hirtenvölker wurde, der andere, Iubal, durch die
Erfindung von Tonwerkzeugen der Musik ihren Ursprung
gab, und der dritte Sohn, Thubalkain, der Erfinder
der Metallbearbeitung wurde.
Lange Zeit lebten die Kainiten als „Kinder des Zorns"
für sich abgesondert, und bildeten in ihrer Vereinigung die
in ihnen wohnende Sünde zu immer größerem Verderben aus.
An Abels Statt war dem Adam ein anderer Sohn,
Namens Seth, geboren worden, dessen Nachkommen als
„Kinder Gottes" in den Wegen des Glaubens wandelten
und ein hohes Alter erreichten. Doch mußten schon die
nachfolgenden Stammhäupter in Seths Geschlecht die Ih-
rigen im Festhalten an dem lebendigen Gott und dem ver-
heißenen Erlöser dadurch unterstützen, daß sie „vom Na-
men Gottes predigten."
Wie fest sich aber die Urstammväter an die, beim Sün-
denfall gegebene Verheißung hielten, erhellet aus den Worten,
die der Vater Noah's (des zehnten Urstammvaters von Adam
an) sprach, als ihm dieser sein Sohn geboren ward, in
welchen: er den tröstenden Erlöser vom Erdfluche zu er-
blicken glaubte. War nun zwar Noah nicht dieser Erlöser
und geistliche Neuschöpfer selbst, so sollte er doch durch die
leibliche Rettung des Menschengeschlechts ein Vorbild auf
dessen künftige Erscheinung werden.
/
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8 §. 3. Die Sündfluth und die Noachiten.
welche Noah kam, verletzen dessen jüngster Sohn und Enkel
die Ehrfurcht vor ihrem Vater so sehr, daß Noah Ln einen
prophetischen Fluch- und Segensspruch ausbricht, der das
Geschick seiner drei Söhne im Grundzugc verkündigt.
Und wirklich auf H a m' ö und seines Sohnes K a n a-
a n' s Geschlecht kam der Unsegen der Knechtschaft,
theils im leiblichen, theils im geistlichen Sinne, wie ins-
besondere noch an den ursprünglichen Völkern Afrika's
zu ersehen ist; dagegen erhielt sich in Sems Geschlechte,
das in Asien geblieben war, durch einen seiner Stämme
der N a m e d e s w a h r e n G o t t e s; und Japhet's, des
ältesten Sohnes, Geschlecht, das sich zum Theil über Asien,
so wie über ganz Europa ausbreitete, wurde nach langer
Abirrung von Gott in der Folge — als das semitische
Israel die wirkliche Erscheinung des ihm zunächst verheiße-
nen Erlösungsheils nicht erkennen wollte, — in die „Hüt-
ten Sem's" zugelassen, indem Japhet's Geschlecht sowohl
(besonders durch die ihm angehörenden Griechen und Römer)
die Herrschaft über die Länder der (südlichen) Semiten, als
auch zunächst jenes Erlösungsheil überkam.
Lange zwar suchten die neuen Menschen sich beisammen
zu halten, und bauten sich in der Ebene S i n e a r (später-
hin Babylonien und Mesopotamien genannt) eine Stadt
mit hohem Thurm, um im Hinblick auf diesen Mittcl-
punct sich nicht von einander zu verlieren und um sich zu-
gleich in ihrem Stolze einen großen Namen zu machen.
Da aber durch ein ungestörtes Beisammenleben des sich
fort und fort mehrenden Menschengeschlechts, dessen Glieder
sich noch dazu alle einander durch eine und dieselbe Sprache
ungehindert mittheilen konnten, auch die bereits wieder über-
hand genommene Sünde in's Gränzenlose gewachsen wäre:
so trennte Gott, seinem Heilsplane gemäß, die Menschen
durch Scheidung der Sprache in verschiedenredende
Völker, die immer weiter auseinander gehend die Erde,
so wie auf derselben ihre Bestimmung erfüllen sollten, inso-
fern nämlich für jedes Volk in dieser, gegen einander mehr
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Extrahierte Personennamen: Gott
Extrahierte Ortsnamen: Sems Asien Asien Europa Israel Babylonien Mesopotamien
30
§. 9. Die Ägypter.
schließt die Glanzperiode Ägyptens, aus der viele der groß-
artigen Bauwerke herrühren, die wir noch bewundern.
Mit der 25. Dynastie erhielten äthiopische Könige
eine Zeit lang die Oberhand in Ägypten und auf diese un-
ruhige Zeit beziehen sich die Weissagungen des Propheten
Iesaias. Während dieser Unruhen erlag endlich die cigent-
l i ch e P r i e st e r h c r r s ch a f t, indem sich aus der, zur Bei-
legung dieser Unruhen gestifteten Dodckarchic oder der
vereinigten Herrschaft von zwölf Königen, einer derselben
Namens Psammetrch, 050 v. Chr. mit Hülfe asiatischer
Griechen zum Alleinherrn machte und eine völlige Krieger-
herrschaft gründete, die jedoch priesterlicher Einfluß
milderte, welchem, nach wie vor, das Leben von der Ge-
burt bis zum Grabe hingegeben war.
Pfammctichs Verbindung mit den Ausländern aber, denen
er einen Theil des Landes und Handels überließ, machte
rhn bei den Priestern so verhaßt, daß nach einer mißglück-
ten Empörung 240,000 Ägypter nach Nubien aus-
wand erten. Seitdem sank Ägyptens Macht und die Ver-
suche seiner Despoten, sich durch Eroberung im Ausland zu
stärken, glückten nur vorübergehend. (S. w. u. §. 26.)
Was von dem altägyptischen Wesen unmittelbar auf
uns gekommen ist, sind nur Papfrusrollen und Bau-
denkmale in i t ihren Bildwerken und I n s ch r i f-
t e n. Aus beiden Arten von Urkunden geht hervor, daß die
Ägypter eine dreifache Schreibweise hatten, nämlich 1. die
hieroglyphische oder volle Bilderschrift, 2. die hiera-
tische oder abgekürzte Bilderschrift, 3. die d emo tische
oder gewöhnliche bürgerliche Schrift. Die beiden ersten waren
heilig und finden sich an Ruinen von Tempeln und Palästen,
auf Obelisken, so wie in Pyramiden und auf unterirdischen
Monumenten; die letzte Schrift kommt in Papyrusrollen
vor. (In Entzifferung der Hieroglyphen hat man in unfern
Zeiten mehrere glückliche Versuche gemacht und gefunden, daß
einige aus imitativen d. i. die Dinge durch Abbildung
nachahmenden, — andere aus symbolischen d. i. die Be-
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§. 15. Die Geschichte Israels.
45
Ii. Das „auserwählte" Volk.
1. Israelals Familie oderdiepatriarchenzeit.
§. 15. ^Au Ur in Chaldäa wohnte Thar ah r ein reicher Heer-
denbefitzer aus dem semitischen Stamme Eber, mit seinen
Söhnen Naher, A b r a m und H a r a n. Nach Haran's
Tode zog Tharah weiter westlich und ließ sich in Haran
nieder. Hier erhält der gegen das Jahr
2000 v. Ehr. geborne Abraham, damals noch Abram ge-
nannt, von Jehovah die Weisung, auszugehen von seiner
theilsweise schon abgöttisch gewordenen Verwandtschaft, und
in ein Land zu ziehen, das er ihm zeigen werde: er wolle
ihn zum großen Volke machen und durch ihn sollten
gesegnet werden alle Geschlechter auf E r d e n.
Abram gehorcht im Glauben und zieht mit Lot, seines
Bruders Haran's Sohne, nach Kanaan (Palästina), wo
er unter den heidnischen Einwohnern, die ihn Hebri, den
Jenseitigen d. i. den aus dem Laude jenseits des Euphrat
Kommenden, nannten (daher seine Nachkommen Hebräer
heißen), als Fremdling nomadisch umherwandert und den
Namen des Herrn verkündigt.
Dieses Land, das nun der Herr Abram's Nachkommen
verhieß, war durch seine eigenthümliche, von Meer, Gebirg
und Wüste inselhaft umschlossene Lage inmitten dreier
Welttheile recht eigentlich von Gott ausersehen, um das
Volk Israel bei dem besondern Erziehungsplane, den Gott
mit ihm vorhatte, gegen störende Einflüsse fremder Völker
abzuschließen, und dabei doch in der Folge dem, von dem-
selben ausgehenden Heile einen leichten und schnellen Ein-
gang in die übrige Welt zu sichern.
Abram war schon hochbetagt, als ihm der Herr einen
Erben und durch denselben eine zahllose Nachkommenschaft
verhieß. Dies glaubte Abram dem Herrn, und darum
rechnete ihm aus Gnaden der Herr Seine Gerechtigkeit zu.
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Extrahierte Personennamen: Israelals Tharah Abraham Abram Jehovah Abram Gott Abram
Extrahierte Ortsnamen: Israels Chaldäa Haran Kanaan Palästina Israel
~1
§. 18. Die Eroberung Kanaan's. 53
Jordan und belagert zuerst die feste Stadt Jericho, deren
Mauern durch den Glauben fallen.
Als er auch die Stadt A i durch Kriegslist gewonnen und
anderseits die G i b c o n i t e n sich durch List ihre Erhaltung
von Josua verschafft hatten, machten sich verschiedene kanaani-
tische Völkerschaften auf, gegen Josua zu streiten; dieser aber
schlug sie in der großen Am o r i t er sch l a ch t. Darauf er-
oberte er eine Stadt nach der andern und nahm innerhalb
sieben Jahren den größten Theil des Landes ein.
Da wurde das Volk müde zu streiten, und statt die noch
übrigen Kanaaniter vollends zu bekämpfen, forderte, es von
Josua die Vertheilung des Landes. Diese geschah
durch's Loos unter die noch übrigen zehntehalb Stämme, und
eine Zeit lang hatte Israel Ruhe.
Als Josua alt und betagt war, hielt er einen allgemeinen
Landtag zu Sichem, ermahnte das Volk noch einmal
zur Bundestreue gegen Jchovah, und starb 1433 v. Ehr.
4. Israel unter den Richtern.
§. 19. Kweil aber Israel nicht alle Kanaaniter verbannet hatte,
so wurde durch dieselben bald dieser, bald jener Stamm zu
fleischeslustigem Götzendienst verführt und trat ab von dem
lebendigen Gott. -
So oft dies der Fall war, so oft gab Gott die Abtrünnigen
in die Hände der Heiden, von denen sie eine Zeit lang hart
bedrückt wurden. Erst wenn sie wieder in reuiger Buße zum
Herrn riefen, erweckte derselbe bald aus diesem, bald aus
jenem Stamme einen muthigen Glaubenshelden, der im hei-
ligen Kriege Israel wieder von seinen Feinden erlöste und es
zur verlassenen Bundesordnung zurückbrachte. Solche Männer
hießen Richter, weil sie nach errungenem Frieden das Volk
als außerordentliche Oberrichter nach den Vorschriften des
göttlichen Gesetzes richteten.
Die wichtigsten unter ihnen waren Othniel, Ehud,
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Extrahierte Personennamen: Josua Josua Josua
Extrahierte Ortsnamen: Jericho Israel Sichem Israel Israel Israel
46 §. 15. Die Patriarchenzeit.
Statt aber die Erfüllung dieser Verheißung abzuwarten,
greift Abram vor und nimmt auf Sarah's Rath die Ägyp-
terin Hagar zur Nebenfrau, und bekommt von ihr den
I s m a e l zum Sohne, den der Herr nicht als den Sohn
der Verheißung anerkennen konnte, ihn jedoch zum Stamm-
vater eines großen, aber wilden Volkes, der Ismaeliten
oder nachmaligen Araber, bestimmte.
Erft als Abram 99 Jahre alt war, verhieß der Herr
ihm von Sarah den Isaak, wandelt Abram's Namen
in A b r a h a m (d. i. Vater vieler Völker) und richtet einen
Bund mit ihm und durch ihn mit seinen Nachkommen auf.
^-ls Isaak herangewachsen war, sorgte Abraham durch
seinen treuen Knecht Elieser, daß Isaak ein Weib aus
Abraham-s gläubiger Verwandtschaft (tit Mesopotamien)
bekam. — Isaak's Ehe mit Rebekka war mit Zwillingen
gesegnet, und Rebekka hatte die Verheißung erhalten,- daß
der jüngere, Jakob und sein Stamm, über den älteren,
Esau und seinen Stamm, Herr werden, also in das Bun-
desverhältniß zu Iehovah treten sollte.
Da der alte blindgewordene Isaak dieser Verheißung
unkundig und vom Herrn nur im Allgemeinen der Bundes-
bestätigung versichert war, und demnach seinem altern
Sohne Esau den Erstgeburtssegen ertheilen wollte,
weiß es Rebekka, (tit der von der Angst erzeugten Meinung,
die Erfüllung der Verheißung eigenmächtig herbeiziehen zu
müssen), durch List dahin zu bringen, daß Jakob diesen
Segen bekommt.
Weil aber nun Esau deßhalb seinem Bruder nach dem Leben
trachtet, schickt Rebekka den Jakob, um ihn diesen Nach-
stellungen zu entziehen, mit des nichts ahnenden Isaaks
Bewilligung zu ihren Verwandten nach Mesopotamien.
^er geängstigte, über seine Mitschuld betrübte und
über seine Zukunft besorgte Jakob wird unterwegs vom
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Extrahierte Personennamen: Abram Sarah Isaak Isaak Isaak Isaak Abraham Isaak Isaak Rebekka Rebekka Jakob Isaak Isaak Rebekka Jakob Rebekka Jakob Isaaks Isaaks Jakob
tz. 22, Salomo's Regierung.
57
dagegen verheißt er ihm einen Nachkommen, dessen Stuhl
ewig bestehen solle. Und David verstand und erkannte
die Gnadenabsicht Gottes mit innigem Danke.
Noch einmal erhoben sich David's Feinde ringsum gegen
sein Reich, gleichsam als ob sie jene Verheißung hätten zu
nichte machen wollen; aber er macht sich auf in der Kraft
Gottes, bricht die Macht der Philister für immer, schlägt die
Syrer und nimmt ihnen Damaskus, treibt den mesopotami-
schen König Hadadeser zurück und macht den Euphrat
zur Ostgränze seines Reiches; auch vereinigt er
Idu m ä a (Edom) im Süden mit seinem Reiche.
Zuletzt aber erfuhr er Empörung von seinem eigenen
Sohne Absalom, der sich mit Hülfe des verrätherischen
Ahitophels zu Hebron zum Könige ausrufen ließ. David muß
aus Jerusalem fliehen und Absalom zieht in Jerusalem ein.
Ahitophel'ö kluger Rath wird durch Husai's Gegenrath zu
zu nichte gemacht, und David bekommt dadurch Zeit, sich zu
gehöriger Vertheidigung zu rüsten. Die darauffolgende Schlacht
kostet dem Empörer das Leben, und führt den David wieder
auf den Thron zurück.
Als in David's hohem Alter ein anderer seiner Söhne
den Versuch macht, sein Nachfolger zu werden, läßt David
den bereits zum Nachfolger bestimmten Salomo zum König
salben und ausrufen, stellt ihn auf dem letzten Reichstage,
den er hielt, dem Volke vor, und ermahnt ihn, treu nach den
Geboten Gottes zu regieren und den Tempel zu bauen. Hierauf
entschlief David, dieser große König und Prophet, nach
vierzigjähriger Regierung im 70. Jahre seines Lebens.
I. Salomo's Regierung.
§. 22. Nachdem sich
1015 Salomo auf dem Stuhle seines Vaters befestiget hatte,
regierte er über Israel in vollem Frieden und seine Herrlich-
keit sowohl, als seine Weisheit wurden bald Gegenstand der
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Extrahierte Personennamen: David David David David David David David David David David David David
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Gottes Damaskus Hebron Jerusalem Jerusalem Israel
§. 23. Theilung Israels.
59
5. Israels Verfall.
1. Theilung des Reichs.
§. 23. Als Rehabeam, Salomo's Sohn, die Zügel der
Regierung ergreift, wollen ihn die zehn Stämme nur unter
der Bedingung als ihren König anerkennen, wenn er ihnen
Abgabenerleichterung gewähren würde; aber die Räthe sei-
nes Vaters hintansetzend und nur seinen leichtfertigen Freun-
den folgend, verwirft Rehabeam diese Forderung mit der
unbesonnenen Drohung, daß er sie noch härter halten wolle,
wie sein Vater.
Da fallen die zehn Stämme vom Hause David's ab,
und wählen sich den Jerobeam zum König, so daß
873 durch diese Theilung Israels von nun au zwei
feindlich gegen einander gesinnte Reiche entstehen, von de-
nen das eine, das Reich Ephraim oder das Zehnstäm-
mereich (auch Reich Israel im engeren Sinne) genannt,
253 Jahre, das andere, das Reich Juda, 387 Jahre lang
bestund, jedes dieser Reiche aber eine Reihe von 19 Kö-
nigen zählte.
Weil alle Leviten und die übrigen Gottesfürchtige« un-
ter den Israeliten, um des Tempels und Gottesdienstes zu
Jerusalem willen, sich aus dem Zehnstämmereiche nach Ju-
da zogen, so richtete Jerobeam in seinem Reiche (zu Bethel
und zu Dan) den ägyptischen Stierdienst ein, um
das Volk durch einen fleischeslustigen Cultus von aller Ge-
meinschaft mit Juda abzuhalten. Und diese „Sünde Jero-
beam's" erbte sich als ein unheilbares Übel im Zehnstämme-
reiche fort, und brachte demselben zuletzt den früheren Unter-
gang , indeß das Reich Juda wegen seines längeren Haltens
an Jehovah doch 134 Jahre länger dauerte, wiewohl es zu-
letzt durch das gleiche Unheil heidnischer Sünden, die auch
hier schon gleich unter Rehabeam ihren Anfang nahmen, eben-
falls dem Untergang anheimfiel.
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Extrahierte Personennamen: Israels Jehovah
Extrahierte Ortsnamen: Israels Israels Israel Juda Jerusalem Bethel Juda Juda