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Aus dem Vorwort zur zweiten Auslage.
Aaß das Bedürfniß einer zweiten Auflage dieser Weltgeschichte
so bald cingetreten ist, freut mich vorzüglich darum, weil ich dadurch
Gelegenheit bekomme, den theuern Männern, welche dieses (zwischen
einem Compendium und einem Lesebuche die Mitte haltende) Lehrbuch
freundlich ausgenommen und empfohlen, zum Theil auch in den ihnen
untergebenen Schulen eingeführt haben, meinen herzlichen Dank da-
durch zu erkennen zu geben, daß ich mich nach Vermögen bemühte,
die Unvollkommenheiten der ersten Ausgabe, so weit ich sie bis jetzt
erkannt, für diese gegenwärtige Ausgabe zu heben.
Wenn demnach bemerkt werden sollte, daß da und dort Manches
genauer gefaßt oder näher bezeichnet, Manches ergänzt oder mehr
begründet worden ist, ohne doch der leichten Übersicht, die das Buch
der im ersten Vorwort angegebenen Unterrichtsstufe gewähren soll,
Eintrag zu thun: so mag daraus nicht nur die verehrte hohe Stimme,
die mir hiefür verschiedene Winke zu geben sich gütig herabließ, son-
dern auch Jeder, der bei der Wahl dieses Lehrbuchs über das ihm
darin im Allgemeinen Zusagende gerne die einzelnen Unvollkommen-
heiten übersah, meinen ernstbereiten Willen erkennen, mit dem ich
mich bemüht habe, diese Arbeit ihrer gewünschten Vervollkommnung
etwas näher zu bringen.
Was vielleicht auch künftig noch zu diesem Zwecke mag geschehen
können, wird von der fernern Aufnahme abhängen, deren das Buch
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
Geschichte der Welt
vor Christus.
I. Die Urzeit und die ältesten Völker.
1. Daö früheste Menschengeschlecht.
(1. Mos. 1-11.)
1. Das erste Menschenpaar.
§. 1. „Jm Anfang schuf Gott Himmel und Erde" oder die
unsichtbare und die sichtbare Welt.
Unter den Geschöpfen der sichtbaren Welt zeichnete Gott
Adam, den ersten Menschen, dadurch aus, daß er ihn
nach Seinem Bilde mit vollkommener Gerechtigkeit und
Heiligkeit schuf, ihn zum Herrn der Erde bestimmte und in
den Genuß eines nach Leib, Seele und G e i st vollkom-
menen, seligen Zustandes versetzte. Doch beschränkte er
diesen Genuß durch das Verbot „zu essen vom Baume der
Erkenntniß des Guten und Bösen", und setzte auf die Über-
tretung dieses Verbotes den Tod.
Das Sehnen des Einsamen nach einer Gehülfin stillte
Gott durch die Bildung des Weibes aus der Seite des
Mannes: daher jedes zum andern sich als Hälfte verhalten
und Beide Ein ungetheiltes Ganzes ausmachen sollten.
Aber der „Versucher", die Schlange (Ioh. 8, 44. Off.
12, 9. Off. 20, 2.) beneidete den Menschen um seine Se-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
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§. 2. Die Kainiten lind Sethiten.
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Damit aber der Mensch seinen Glaubens- und Hoffnungs-
blick nur vorwärts auf den Erlöser und auf das, durch
denselben in erhöheter Weise wieder zu gewinnende Paradies
richten möchte, so verschloß ihm die Gnadenvorsorge Gottes
den Rückweg in das durch seine Schuld verlorne Paradies,
und nöthigte ihn so, sich der W o h l t h a t der göttlichen
Züchtigung zu überlassen, durch welche seinem Glaubens-
gehorsam der Fluch der Arbeit zum Segen, und jseines
Leibes Tod zum Leben seiner Seele werden sollte.
2. Die Kainiten und Sethiten.
2. 1-!ach der Einrichtung Gottes, „daß (Ap. 17, 26)
von Einem Blute aller Menschen Geschlechter auf dem
ganzen Erdboden" Herkommen sollten, „zeugete Adam einen
Sohn", der jedoch, wie jedes seiner folgenden Kinder, nun
„seinem (des gefallenen Adams) Bilde ähnlich war", während
Eva, „die Mutter der Lebendigen," bei der Geburt jenes
ihres ersten Sohnes Kain glaubte, in ihm den verheißenen
göttlichen Erlöser („t>cu Mann, den Iehovah") geschenkt
erhalten zu haben. Irrte nun freilick/ Eva in der Person,
Weise und Zeit, so irrte sie doch nicht in der Sache, son-
dern gab durch jene Worte zu erkennen, daß sie in Bezug
auf die gottmenschliche Natur des Wiederherstellers der verlor-.
nen Seligkeit die Verheißung Gottes recht verstanden habe.
Zn Kain entwickelte sich der böse Keim zu solcher Stärke,
daß er aus Neid seinen frommen Bruder Abel erschlug.
Weil er aber, ungeachtet der Erkenntniß seiner Sünde, an-
statt Vergebung zu suchen, an Gottes Barmherzigkeit ver-
zweifelt, wird er unstät und flüchtig, und weiter gegen Mor-
gen ziehend, baut er, einzig besorgt um sein Leben, eine Stadt
zu seinem Schutze, und wird der Stammvater einer Nach-
kommenschaft, die von Gott los und abgewendet lebt, obgleich
sie nützliche Erfindungen macht, welche den Men-
schen einen gewissen, jedoch unausreichenden Ersatz für die
verlorenen Güter und Gaben gewähren.
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§. 2. Die Kainiten und Sethiten.
Einer.nämlich von Kains Nachkommen, Lamech, der,
von der ursprünglichen Einrichtung Gottes abweichend, zwei
Frauen nahm, und dadurch der Stifter der Mehrweiberei und
deren Übeln Folgen wurde, erhielt aus dieser Doppelehe
drei Söhne, davon der erste, Jabal, durch die Erfindung
der Zelte der Stammvater der Nomaden oder herumziehen-
den Hirtenvölker wurde, der andere, Iubal, durch die
Erfindung von Tonwerkzeugen der Musik ihren Ursprung
gab, und der dritte Sohn, Thubalkain, der Erfinder
der Metallbearbeitung wurde.
Lange Zeit lebten die Kainiten als „Kinder des Zorns"
für sich abgesondert, und bildeten in ihrer Vereinigung die
in ihnen wohnende Sünde zu immer größerem Verderben aus.
An Abels Statt war dem Adam ein anderer Sohn,
Namens Seth, geboren worden, dessen Nachkommen als
„Kinder Gottes" in den Wegen des Glaubens wandelten
und ein hohes Alter erreichten. Doch mußten schon die
nachfolgenden Stammhäupter in Seths Geschlecht die Ih-
rigen im Festhalten an dem lebendigen Gott und dem ver-
heißenen Erlöser dadurch unterstützen, daß sie „vom Na-
men Gottes predigten."
Wie fest sich aber die Urstammväter an die, beim Sün-
denfall gegebene Verheißung hielten, erhellet aus den Worten,
die der Vater Noah's (des zehnten Urstammvaters von Adam
an) sprach, als ihm dieser sein Sohn geboren ward, in
welchen: er den tröstenden Erlöser vom Erdfluche zu er-
blicken glaubte. War nun zwar Noah nicht dieser Erlöser
und geistliche Neuschöpfer selbst, so sollte er doch durch die
leibliche Rettung des Menschengeschlechts ein Vorbild auf
dessen künftige Erscheinung werden.
/
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
8 §. 3. Die Sündfluth und die Noachiten.
welche Noah kam, verletzen dessen jüngster Sohn und Enkel
die Ehrfurcht vor ihrem Vater so sehr, daß Noah Ln einen
prophetischen Fluch- und Segensspruch ausbricht, der das
Geschick seiner drei Söhne im Grundzugc verkündigt.
Und wirklich auf H a m' ö und seines Sohnes K a n a-
a n' s Geschlecht kam der Unsegen der Knechtschaft,
theils im leiblichen, theils im geistlichen Sinne, wie ins-
besondere noch an den ursprünglichen Völkern Afrika's
zu ersehen ist; dagegen erhielt sich in Sems Geschlechte,
das in Asien geblieben war, durch einen seiner Stämme
der N a m e d e s w a h r e n G o t t e s; und Japhet's, des
ältesten Sohnes, Geschlecht, das sich zum Theil über Asien,
so wie über ganz Europa ausbreitete, wurde nach langer
Abirrung von Gott in der Folge — als das semitische
Israel die wirkliche Erscheinung des ihm zunächst verheiße-
nen Erlösungsheils nicht erkennen wollte, — in die „Hüt-
ten Sem's" zugelassen, indem Japhet's Geschlecht sowohl
(besonders durch die ihm angehörenden Griechen und Römer)
die Herrschaft über die Länder der (südlichen) Semiten, als
auch zunächst jenes Erlösungsheil überkam.
Lange zwar suchten die neuen Menschen sich beisammen
zu halten, und bauten sich in der Ebene S i n e a r (später-
hin Babylonien und Mesopotamien genannt) eine Stadt
mit hohem Thurm, um im Hinblick auf diesen Mittcl-
punct sich nicht von einander zu verlieren und um sich zu-
gleich in ihrem Stolze einen großen Namen zu machen.
Da aber durch ein ungestörtes Beisammenleben des sich
fort und fort mehrenden Menschengeschlechts, dessen Glieder
sich noch dazu alle einander durch eine und dieselbe Sprache
ungehindert mittheilen konnten, auch die bereits wieder über-
hand genommene Sünde in's Gränzenlose gewachsen wäre:
so trennte Gott, seinem Heilsplane gemäß, die Menschen
durch Scheidung der Sprache in verschiedenredende
Völker, die immer weiter auseinander gehend die Erde,
so wie auf derselben ihre Bestimmung erfüllen sollten, inso-
fern nämlich für jedes Volk in dieser, gegen einander mehr
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
Extrahierte Personennamen: Gott
Extrahierte Ortsnamen: Sems Asien Asien Europa Israel Babylonien Mesopotamien
§. 4. Die Entstehung des Heidenthums. 11
konnte sich derselbe ihnen so wie früherhin offenbaren:
denn „der natürliche (d. i. der durch die Sünde aus dem
klaren Gotteslichte heraus- und in das trübe Naturlicht ein-
getretene) Mensch vernimmt (aus sich selbst) nichts vom Geiste
Gottes: es ist ihm eine Thorheit, er kann cs nicht erkennen."
Den Sündebehafteten blieb nur noch das allgemeine Ge-
fühl der Abhängigkeit von einem höhern Willen, dessen
sie sich nicht erwehren konnten; ferner eine schwache Erin-
nerung an einen frühern seligen Zustand, den sie sich ver-
geblich zurückwünschten; dabei ein gewisses Schuldbewußt-
seyn, das unaufhörlich nach Versöhnung treibt, und endlich
eine aus dem Gefühl des eigenen, wie des allgemeinen Elends
entspringende Sehnsucht, welche mehr oder minder stark
nach einer endlichen Erlösung verlangt.
Aus einem früher klar erkannten Gott wurde er ihnen
nun immer mehr ein verborgener Gott, den sie zwar in
ihrem Schuldgefühle und in ihrer Hülfsbedürftigkeit suchten,
aber ihn allmählig nicht mehr von seinen geschaffenen Werken
unterscheiden, daher ohne eine höhere Vermittlung nicht mehr
finden konnten. Denn sie verwechselten die Wirkungen Gottes
in der Natur mit Gott selbst, und in der Meinung, Gott
dem Schöpfer zu dienen, dienten sie den höheren oder nie-
deren Geschöpfen seiner sichtbaren oder unsichtbaren Welt.
Und auf diese Weise entstanden ihnen eben so viele Götter,
alö sie göttliche Hauptkräfte in der Natur wirken oder
Kräfte des Geistes Gottes an ihrem Innern sich beur-
kunden fühlten: denn ganz unbezeuget wollte Gott sich an
ihnen keineswegs lassen, und auch ihre Geschicke leitete er
mit seiner Allmachtshand zu einem von ihnen freilich uner-
kannten Ziel.
Getrieben von der unermeßlichen Schuld suchten sie das
Verlangen nach Versöhnung durch selbstersonnene Reinigungs-
und Heiligungsmittel zu stilleu; aber da ihre Gebete,
Büßungen und Opfer mit dem wahren Mittelpunkte des
Heils in gar entfernter und abgeleiteter Beziehung standen,
so konnten sie, als Versuche einer nie möglichen Selbsterlösung,
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
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n
§. 7. Die Inder.
d L sch e 11 Mythologie, wie sie in der umfangreichen hei-
ligen Literatur der Inder niedergelegt ist. Denn diese umfaßt
außer den vier Veda's noch vierzehn Hauptabtheilungen, in
denen die Schriften über Wissenschaft und Kunst,
namentlich über Medicin, Naturkunde, Astronomie, Mathe-
matik (worin man den Indern das Zehnziffersystem und die
Algebra verdankt), über Kriegswesen, Technik, Grammatik,
Rechtswissenschaft, Philosophie, Musik und Dichtkunst (mit
ihren religiösen Epopäen), also das g e sa m m t e Wissen
der alten Inder enthalten ist. Aus diesen Schriften sind ganz
besonders hervorzuheben die Rechtsgesetze des Manu
(eines Enkels des Brahman), die noch in 12 Büchern vor-
handen sind. Denn nicht bloß aus jenen vier Veda's, sondern
auch aus diesen Manu's-Gesetzen und ihren mythischen Lehren
entwickelte sich eigentlich die ganze indische Bildung mit ihren
reichen Dichtungen, deren auch die spätere profane
Literatur eine große Menge, namentlich in dramatischer
Hinsicht, aufzuweisen hat. Vorzüglich durch die Mitwirkung
dieser Dichtungen, so wie auch überhaupt durch die Aus-
breitung.der Sünde in der sich selbst überlassenen Heiden-
natur, ist die früherhin der Wahrheit einigermaßen näher ge-
standenc Brahmarcligion allmählig bis zu dem verzerrtesten,
übentheucrlichstcn Götzendienst heruntergesunken, wie er uns
noch daselbst vor Augen liegt.
Das religiös-bürgerliche Leben des Inders ruhte,
wie das des Zendvolks, ganz aus astronomischer und astro-
logischer Grundlage, und mit der Sterndeutung insbesondere
war das O r a k e l w e se n verbunden, dessen man sich in
allen Priesterstaaten bediente, um alles dasjenige zu bestimmen,
was nicht durch die heiligen Gesetze vorgesehen war.
Die Staatsverfassung war auf die vierfache
Kasteneinrichtung gegründet. Die Priester, Brahmana's
oder Br am inen (Abkömmlinge von Brahma) genannt,
machten den herrschenden Stand aus, waren die alleinigen
Erklärer der heiligen Schriften und hielten die drei übrigen
Kasten in der strengsten Abhängigkeit. Sie wußten ihre Un-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
46 §. 15. Die Patriarchenzeit.
Statt aber die Erfüllung dieser Verheißung abzuwarten,
greift Abram vor und nimmt auf Sarah's Rath die Ägyp-
terin Hagar zur Nebenfrau, und bekommt von ihr den
I s m a e l zum Sohne, den der Herr nicht als den Sohn
der Verheißung anerkennen konnte, ihn jedoch zum Stamm-
vater eines großen, aber wilden Volkes, der Ismaeliten
oder nachmaligen Araber, bestimmte.
Erft als Abram 99 Jahre alt war, verhieß der Herr
ihm von Sarah den Isaak, wandelt Abram's Namen
in A b r a h a m (d. i. Vater vieler Völker) und richtet einen
Bund mit ihm und durch ihn mit seinen Nachkommen auf.
^-ls Isaak herangewachsen war, sorgte Abraham durch
seinen treuen Knecht Elieser, daß Isaak ein Weib aus
Abraham-s gläubiger Verwandtschaft (tit Mesopotamien)
bekam. — Isaak's Ehe mit Rebekka war mit Zwillingen
gesegnet, und Rebekka hatte die Verheißung erhalten,- daß
der jüngere, Jakob und sein Stamm, über den älteren,
Esau und seinen Stamm, Herr werden, also in das Bun-
desverhältniß zu Iehovah treten sollte.
Da der alte blindgewordene Isaak dieser Verheißung
unkundig und vom Herrn nur im Allgemeinen der Bundes-
bestätigung versichert war, und demnach seinem altern
Sohne Esau den Erstgeburtssegen ertheilen wollte,
weiß es Rebekka, (tit der von der Angst erzeugten Meinung,
die Erfüllung der Verheißung eigenmächtig herbeiziehen zu
müssen), durch List dahin zu bringen, daß Jakob diesen
Segen bekommt.
Weil aber nun Esau deßhalb seinem Bruder nach dem Leben
trachtet, schickt Rebekka den Jakob, um ihn diesen Nach-
stellungen zu entziehen, mit des nichts ahnenden Isaaks
Bewilligung zu ihren Verwandten nach Mesopotamien.
^er geängstigte, über seine Mitschuld betrübte und
über seine Zukunft besorgte Jakob wird unterwegs vom
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Extrahierte Personennamen: Abram Sarah Isaak Isaak Isaak Isaak Abraham Isaak Isaak Rebekka Rebekka Jakob Isaak Isaak Rebekka Jakob Rebekka Jakob Isaaks Isaaks Jakob
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tz. 17. Der Zug durch rie Wüste.
mit einer Reihe von Plagen heim. Obgleich seine eigenen
Zauberer am Ende darin Gottes Finger sehen, so bleibt
doch Pharao's Herz verstockt.
Erst als der Herr die Ägypter mit dem Sterben der
Erstgeburt schlug, — bei welcher Gelegenheit das Passah-
mahl (zum Andenken an das sch o n e n d e V o r ü b e r g e h e n
des Herrn vor den mit dem Blute des Lammes bezeichne-
ten Thüren der Israeliten) eingesetzt ward,— dringt Pharao
selbst in die Israeliten, das Land zu verlassen und die Ägyp-
ter, welche Iehovah's Macht fürchten gelernt hatten, gaben ihnen
gerne die Geschenke mit, welche die Israeliten von ihnen for-
derten. So erfolgte denn gegen das Jahr
1800 v. Ehr. der Auszug der Israeliten aus
Ägypten, nachdem sie 215 Jahre daselbst gelebt hatten.
Pharao's Versuch, sie unmittelbar darauf mit Gewalt wie-
der zurückzuholen, diente nur zu seinem Untergang, so wie
zur Verherrlichung Gottes an Israel.
2. Der Zug durch die Wüste.
§. 17. Eleich im Anfänge des Zuges in die Wüste erfahren die
Kinder Israels verschiedene Gnadenerweisungen Gottes. Am
Sinai angekommen offenbart sich ihnen Gott in seiner schreck-
lichen Heiligkeit. Sie erhalten das heilige Bundesgesetz,
das als Sittengesetz, Rechtsgesetz und Ceremonialgesetz von
nun an das ganze innere und äußere Leben des Volkes zu
ordnen bestimmt war.
Das Ceremonialgesetz insbesondere mit seinen vor-
bildlichen Beziehungen betraf die Stiftshütte, die Priester und
Leviten, die Opfer und die Feste.
Die Stiftshütte, als Nachbild der himmlischen Woh-
nung Iehovah's, war in zwei Abtheilungen getheilt, in das
Heilige und Allerheiligste, in welchem letzter» der Herr seine
Befehle an Mosen ertheilte.
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TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Gottes Israel Israels Gottes
66 §. 27. Israel int Exil. Gründung des persischen Weltreichs.
störung Jerusalem's den höchsten Einfluß auf den König und
auf die Negierung des ganzen Reichs. Denn weil Daniel,
was kein Magier konnte, dem Nebucadnezar einen Traum
(der diesem entfallen war und worin ihm in einem Bilde
die Geschicke der v i e r g r o ß e n W e l t r e i ch e gezeigt wur-
den, nach welchem dann'„Gott vom Himmel ein ewiges
Königreich aufrichten" würde) allein anzugeben und zu
deuten vermochte: so erhob Nebucadnezar den Daniel zum
obersten Neichsfürsten und bekannte bei dieser, wie bei noch
einigen andern Gelegenheiten, daß Israels Jehovah „der Gott
über alle Götter und ein Herr über alle Könige" sey.
Indessen fuhr Nebucadnezar fort, seine Macht aus-
zudehnen. Er eroberte Phönizien, wobei er 585 v. Ehr. das
feste Tyrus zerstörte (dessen Einwohner sich nun auf
eine Küsteninsel flüchteten und dort sich eine noch festere Stadt
bauten), nahm dann ganz Ä g y p t e n ein, das er eben so be-
handelte wie Palästina, und besaß nun eine so große Macht,
daß er im Herrscherübermuth sprach: „Das ist die große
Babel, die ich mir gebaut habe durch meine große Macht, zu
Ehren meiner Herrschaft!" Dafür nahm ihm Gott eine Zeit
lang den Verstand und erniedrigte ihn unter das Thier, bis
er, wieder zu sich kommend, sich demüthigte, und erkannte,
daß Jehovah der Höchste und alles sein Thun Wahrheit und
Recht sep.
Daniel, dessen große Glaubenstreue den Bußfertigen
unter den Erilirten zu großer Erhebung und Stärkung ge-
reichte, lebte nach Nebucadnezar's Tode (der nach 43jähriger
Regierung erfolgte) noch unter den drei Nachfolgern desselben,
und verrichtete sein hohes Amt in der Furcht des Herrn.
Der letzte dieser Nachfolger war N a b o n e d (in der heil.
Schrift Belsazar genannt), ein schwelgerischer und ver-
worfener Regent, unter welchem das babylonische Reich
336 v. Ehr. durch Cyrus, den Gründer der persischen
Weltmonarchie, seinen Untergang fand.
Es hatte nämlich seit Kurzem Cyrus (in der Bibel Kores
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Daniel Daniel Israels_Jehovah Daniel Cyrus Cyrus Cyrus