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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. IX

1845 - Heidelberg : Winter
Tx •bvitiüwy) Ls Aus dem Vorwort zur zweiten Auslage. Aaß das Bedürfniß einer zweiten Auflage dieser Weltgeschichte so bald cingetreten ist, freut mich vorzüglich darum, weil ich dadurch Gelegenheit bekomme, den theuern Männern, welche dieses (zwischen einem Compendium und einem Lesebuche die Mitte haltende) Lehrbuch freundlich ausgenommen und empfohlen, zum Theil auch in den ihnen untergebenen Schulen eingeführt haben, meinen herzlichen Dank da- durch zu erkennen zu geben, daß ich mich nach Vermögen bemühte, die Unvollkommenheiten der ersten Ausgabe, so weit ich sie bis jetzt erkannt, für diese gegenwärtige Ausgabe zu heben. Wenn demnach bemerkt werden sollte, daß da und dort Manches genauer gefaßt oder näher bezeichnet, Manches ergänzt oder mehr begründet worden ist, ohne doch der leichten Übersicht, die das Buch der im ersten Vorwort angegebenen Unterrichtsstufe gewähren soll, Eintrag zu thun: so mag daraus nicht nur die verehrte hohe Stimme, die mir hiefür verschiedene Winke zu geben sich gütig herabließ, son- dern auch Jeder, der bei der Wahl dieses Lehrbuchs über das ihm darin im Allgemeinen Zusagende gerne die einzelnen Unvollkommen- heiten übersah, meinen ernstbereiten Willen erkennen, mit dem ich mich bemüht habe, diese Arbeit ihrer gewünschten Vervollkommnung etwas näher zu bringen. Was vielleicht auch künftig noch zu diesem Zwecke mag geschehen können, wird von der fernern Aufnahme abhängen, deren das Buch

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 210

1845 - Heidelberg : Winter
210 §. 76. Die Kirche in ihrer tiefsten Erniedrigung. brochen, indem der griechische Patriarch in Constantinopel, Michael Cerularius, durch seinen Streit mit dem Papste in Rom, und die darauffolgende gegenseitige Verdammung imjahre 1053 die Lostrennung der morgenländischen oder griechischen Kirche von der abendländischen oder römischen (lateinischen) herbeiführte. — In der römischen Kirche trat hierauf im 12. Jahrhundert ein heftiger, bis zu Gewaltthätigkeiten gehender Gegensatz gegen den welt- lichen Einfluß der Geistlichkeit auf, wurde aber durch die Verbrennung Arnolds von Brescia, der in Rom eine kirchlich-politische Reform bezweckte, unterdrückt. Das verweltlichte Leben des größten Theiles der Geist- lichkeit jener Zeit war allerdings nur geeignet, den in allen Ständen eingerissenen Verfall der Sittenzucht zu beschleunigen. Obgleich mehrere Päpste diesem Übel ernstlich zu steuern such- ten, so gab es doch auch manche, die selber ihre hohe Würde so entehrten, daß es kein Wunder war, wenn sich immer mehr Stimmen gegen die vorhandenen Mißbräuche vernehmen ließen, wie z. B. gegen das Ende des 14. Jahrhunderts in England die Angriffe Wikleff's (Wpthcliffe's) auf das Ansehen des Papstes und auf mehrere Kirchenlehren. Den größten Schaden erlitt aber die römische Kirche durch das in der letzten Hälfte des 14. Jahrhunderts eingetretene päpstliche Schisma, indem nämlich schon unter Karl Iv zwei Päpste, der eine zu Avignon in Frankreich, der andere zu Rom, aufstanden und sich gegenseitig verfluchten, so daß die ganze abendländische Christenheit gespalten und in große Verwirrung und Roth versetzt wurde. Und als nachher vol- lends noch ein dritter Papst (in Spanien) hinzukam, und alle drei sich zur Erhaltung ihres Hofes die größten Geld- erpressungen erlaubten, so wurde die Sehnsucht nach einer Verbesserung der Kirche an Haupt und Gliedern immer stärker, und in ganz Europa der Wunsch, daß man durch ein Concilium helfen möchte, immer lauter und allge- meiner.

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 175

1845 - Heidelberg : Winter
§. 65. Sieg des Christenthums über das Heiventbum. 175 312 Constantin der Große diesen seinen Gegner bei Rom besiegte, und, weil er diesen Sieg dem Zeichen des Kreuzes znschrieb, den Christen nicht nur freie Religions- übung, sondern bald auch Staatsbürgerrechte ein- räumtc. Eine Zeit lang regierte Constantin gemeinschaftlich mit Licinius; nachher verschaffte er sich im Kampfe mit demselben die Alleinherrschaft über das ganze römische Reich. Er ordnete hierauf dasselbe durch eine neue Eintheilung, verbesserte die Verwaltung, sicherte die Gränzen, verlegte seine Residenz aus dein republikanisch und heidnisch gesinnten Rom nach dem von ihm neu erbauten Byzanz (das von nun an den Namen C o n st a n t i n o p e l bekam), weil diese E n t f e r n u n'g von Rom ihm die D u r ch f ü h r u n g seiner m o n a r ch i s ch e n und ch r i st- lichen Grundsätze erleichterte, und erhob sodann, obgleich selbst noch nicht getauft, das Chriftenthum zur Staatsreligion. Dadurch bekamen von nun an die Christen die Oberhand; das Heideuthum dagegen mit seinen Tempeln und Priestern gerieth in völlige Abnahme und mußte von jetzt an selber die Unterdrückung, Verachtung und Verfolgung leiden, die cs dem Christenthum angethan hatte. Dieses aber hatte unterdeß seinen eigenthümlichen Entwicklungsgang genommen und sich bestimmter zu einer allgemeinen Kirche ausgebildet. Da nämlich frühe schon in das Innere der Gemeinden mancherlei Jrrthümer eingedrungen und Secten daraus ent- standen waren, so war es zur Erhaltung der Einheit um so nöthiger geworden, daß sich die Gläubigen eng aneinander hielten und alle Irrgläubigen aus ihrer Gemeinschaft aus- schloßen. Nach dem Zeitalter der Apostel bekam in den Ge- meinden unter den Presbytern Einer allmählig höheres An- sehen und wurde als Bischof vor den übrigen ausgezeichnet. Mit der Vermehrung der Glieder und der Verwaltungsge- schäfte bildete sich der besondere Stand der Geistlichkeit (des Klerus) mit seinen verschiedenen Abstufungen, und unter ihnen f

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 267

1845 - Heidelberg : Winter
§. 93. Die Reformation in England. 267 Grunde, dem Hause Österreich die kaiserliche Gewalt zu ent- reißen und Deutschland umzugestalten! 5. Die Reformation tu England. §. 93. Auch in England hatte die Reformation bald Ein- gang gefunden; aber die Trennung von der römischen Kirche geschah dort zunächst aus sehr weltlichem Grunde. Die unumschränkte königliche Gewalt, welche Heinrich Vh (§. 79) hinterlassen hatte, wurde in den Händen seines Sohnes, des leidenschaftlichen und störrisch - willkührlichen Heinrich s Vhf, zur völligen Despotie mißbraucht, in die sich das Parlament mit der niedrigsten Feigheit fügte. Ob- gleich dieser König selbst eine Schrift gegen Luther zur Vertheidigung der sieben Sacramente geschrieben und deß- halb vom Papste den Titel „Glaubensbeschützer" erhalten hatte, so sagte er sich doch vom Papste los, weil dieser die eigenmächtige Scheidung von seiner ersten Gemahlin und seine Verbindung mit Anna Boleyn als ungültig ver- warf. Er erklärte sich nun 1535 zum Oberhaupt der eng- lischen Kirche, zog alles Klostergut mit unglaublicher Rohheit ein und verschwendete es so sinnlos, daß nach einigen Jahren wenig mehr von dem also Gewonnenen vorhanden war; auch ließ er jeden, der die von ihm aufgestellte katho- lische Kirchenverfassung nicht beschwören wollte, hinrichten, und selbst des edlen Kanzlers Thomas Moore's (Mo- rus) Haupt mußte aus diesem Grunde unter dem Beile fallen.' Bald schickte der argwöhnische Tyrann auch Anna Boleyn auf's Schaffet, und dieses Schicksal traf auch noch die vorletzte der sechs Gemahlinnen, die er nach einander gehabt hatte. — Obgleich vom Papste abgefallen, haßte er doch Luthern und dessen Lehre bis an sein Ende: denn er wollte selber Reformator seyn. Er starb 1547 im 56. Jahre seines Alters.

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 279

1845 - Heidelberg : Winter
tz. 95. Die Reformation in den skandinavischen Reichen. 279 der reinen lutherischen Lehre gegen jeden calvinistischen und jesuitischen Einfluß. (Christians Versuche, auch die abgöttischen Finnen dem Evangelium näher zu führen, hatten indeß keinen wesentlichen Erfolg, und noch über ein Jahrhundert lang blieben sie im Schatten des Todes sitzen.) Außerdem hatte die lutherische Reformation durch den deutschen Orden, der sie seit 1525 in Preußen ein- geführt hatte, auch in Liefland, E st hl and und Kur- land Eingang gefunden. Auch in Polen, Ungarn und Siebenbürgen bekannten sich Viele theils zur lutherischen, theils zur refor- mirten Lehre. — Die Reformation würde sich überhaupt in Europa noch weiter verbreitet haben, wenn sie nicht in S p a- n i e n und Italien, wo sie bereits tief eingedrungen war, durch die Inquisition vertilgt, in F r a n k r e i ch durch den Rücktritt Heinrichsiv aufgehalten; in den Niederlanden durch die abgegränzte Scheidung der Nord- und Südprovinzeck zum Stillstand gebracht; in D eutschl.and theils durch die Zerwürfnisse der Protestanten unter einander selbst gestört, theils durch die gegenreformirenden Bemühungen der katho- lischen Fürsten zurückgedrückt; in Polen, wo durch die Conföderation den Protestanten schon gleicher Schutz mit den Katholiken zugesichert war, durch die rücksichtslosen Schritte König Sigmunds Iii größtentheils verdrängt; — überall aber in diesen Ländern durch die vom Tridentiner Concilium hervorgebrachte Neubelebung der römischen Kirche und durch die einmüthigen und thätigen Bestrebungen ihrer Congrega- tionen, vorzüglich aber des schon oben genannten Jesuiten- ordens, theils gehemmt, theils wieder vernichtet worden worden wäre. Allenthalben in Europa, so wie in den übrigen Welttheilen hatte am Ende des 16. und im Anfänge des 17. Jahrhunderts der Katholicismus die Oberhand. I

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 326

1845 - Heidelberg : Winter
326 §. 109. Die französischen Revolutionskriege. Stand und warf in den Jahren 1795 und 1796 durch seinen Erzherzogkarl jedesmal zwei in Süddeutschland ein- dringende französische Heere über den Rhein zurück. Die Freiheitskriege Nordamerikas und Frankreichs hatten auch in Polen Anklang gefunden. Sein Versuch, sich dem drückenden russischen Einflüsse durch eine neue Verfassung, die es sich 1791 gab, zu entziehen, und das in Polen sich ver- breitende Jakobinerwesen hatten 1793 Preußen und Rußland die Veranlassung zur zw eiten Theilung Polens ge- geben. Die Erbitterung darüber, so wie die fortwährende Besetzung Warschaus durch die Russen, brachte schon im folgenden Jahre die Polen unter Kosziusko zum allgemeinen Aufstand; aber Preußens, Rußlands und Österreichs Heere dämpften ihn bald, und nach der Be- siegung und Gefangenschaft des heldenmüthigen Kosziusko, der Erstürmung Praga's und der Kapitulation Warschaus erfolgte 1793 die dritte und letzte Theilung Polens und mit ihr der Verlust seiner politischen Selbststän- digkeit.— An dem so tapfern Volke der Polen ist übrigens zu sehen, wie die beständige, oft bis zur Anarchie gehende Verwirrung der Negierungsgewalten, die wechselseitige An- feindung der Parteien, die Unterdrückung des Bürger - und Bauernstandes, die Vernachlässigung alles Rechts, aller Wissenschaft, aller Kunst, aller Industrie, verbunden mit dem steten Trieb, die Nachbarn zu beunruhigen, sich mit dem vollkommenen Sturz des Staates rächt.— Während die Franzosen in Deutschland gegen Österreich nichts ausrichteten, führte 1796 in Italien der französische Obergeneral Napoleon Bonaparte (geb. 1768 zu Ajaccio aufcorsica) die Franzosen von Sieg zu Sieg. Sar- dinien, Neapel und der Papst mußten mit schweren Opfern den Frieden erkaufen, die alte Republik Venedig sich vernichten lassen und Österreich 1797 im Frieden zu Campoformio Belgien und die Lom-

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 61

1845 - Heidelberg : Winter
§. 24. Die Propheten. 61 trag hatten. Sie hatten den besonderen Beruf, Israel von den Abwegen der Abgötterei und Zuchtlosigkeit zur verlasse- nen Bundesgemeinschaft zurückzuführen, es mit den Heils- absichten Gottes bekannt zu machen und besonders auf das Reich des Erlösers (Messias) h i n z u w e i s e n. Von Gottes Geist getrieben, traten sie mit der größten Furchtlosigkeit vor König und Volk hin, und redeten ohne Ansehen der Person, bald furchtbar drohend, bald freund- lich milde, je nachdem sie den Verächtern Gottes seine Straf- gerichte , oder den Bußfertigen seinen Trost und seine Hülfe zu verkündigen hatten. Da der Geist der Wahrheit sie er- füllte , so widerstanden sie jeder Verfolgung, mit welcher sie von gottlosen Königen und boshaften Götzenpriestern bedrängt wurden, und selbst der Märtyrertod, den die meisten zu er- leiden hatten, konnte sie nicht schrecken. Die wichtigsten unter den Propheten, die während der Dauer der beiden Reiche auftraten, waren Elia, Jesaja, und Jeremia. Glia, der zu beiden Reichen gesendet ward, hatte vor- züglich gegen Ahab's und Jesebel's Gottlosigkeit zu kämpfen. Er ist als der Stellvertreter des alten Bundesgesetzeö an- zusehen , das er durch seinen mächtigen Feuereifer herzustellen trachtete. Jesaja lebte unter vier Königen von Juda und wirkte über ein halb Jahrhundert hindurch in seinem Propheten- berufe, etwa bis zum Jahre 700 v. Ehr. Da er am aus- führlichsten und bestimmtesten die Erscheinung des Messias- oder Erlöserreiches verkündigte, wird er der Evangelist des Alten Bundes genannt. Jeremia wirkte unter den fünf letzten Königen von Juda als Bußprediger, und erlebte nach vierzigjähriger Ausübung seines Phrophetenamtes den völligen Untergang des Reiches Juda, den er auf's schmerzlichste mitempfand.

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 209

1845 - Heidelberg : Winter
§. 76. Die Kirche Ln ihrer tiefsten Erniedrigung. 209 Unter der trägen und unsinnigen Negierung seines Sohnes Wenzel (1378—1400) riß in Deutschland abermals eine solche Unordnung ein, daß die Städte sich durch Büudnisse gegen den sie bedrückenden Adel, so wie gegen die Fürsten zu schützen suchten, und zuletzt ein verheerender Städtekrieg ausbrach, in welchem die rheinisch-schwäbischen Städte gegen die Macht des Adels und der Fürsten unterlagen. Zuletzt wurde Wenzel abgesetzt: doch konnte auch sein Nachfolger Nuprecht von der Pfalz (1400—1410) die Ordnung nicht Herstellen, zumal zugleich allmählig auch in der Kirche eine Verwirrung eingetreten war, die auf alle Verhält- nisse des bürgerlichen Lebens die traurigste Einwirkung hatten. 2. Die Kirche in ihrer tiefsten Erniedrigung. 76. Ungeachtet der so hoch gestiegenen Macht des Papstthums und des Sieges der geistlichen Gewalt über die weltliche, hatte sich doch in der Kirche der Keim des Verderbens bereits mächtig entwickelt, und schon längst war über dem ungebühr- lichen Vertrauen auf äußere Werke und über der Gleichstel- lung menschlicher Satzungen mit den Forderungen des gött- lichen Worts die Einfachheit des Evangeliums und der Wandel im Geist immer mehr zurückgetreten. Daher entzogen sich schon vom 9. Jahrhundert an einzelne Gemeinden in den stillen Thälern Südostfrankreichs und Sa- voyens den hierarchischen Einrichtungen, und strebten mit Beobachtung strenger Sittenzucht auf das Urchristenthum zu- rückzugehen. Sie breiteten sich im 12. Jahrhundert unter dem Namen Waldenser immer weiter aus, ungeachtet sie durch die päpstlichen Jnquisitions- oder Ketzergerichte schrecklich ver- folgt wurden. In der (allgemeinen) Kirche selbst war schon in der Mitte des 11. Jahrhunderts eine große Spaltung ausge- 14

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 211

1845 - Heidelberg : Winter
§. 76. Die Kirche in ihrer tiefsten Erniedrigung. 211 Und so konnte denn Ruprecht's Nachfolger, Kaiser Si- gismund, Wenzel's Bruder, 1414 das Concilium zu Constarrz zu Stande bringen, welches die drei Päpste absetzte und den Grundsatz aufstellte, daß sich der Papst den Beschlüssen einer allgemeinen Kirchenversamm- lung unterwerfen müsse. Weil man aber vor der Abstellung der übrigen Kirchengebrechen den neuen Papst wählte, der alsdann von dem Concilium keine Verbesserungsvorschläge annahm, so war zwar die (äußere) Einheit der Kirche, nicht aber ihre Reinheit hergestellt. Dazu kam, daß das Concilium selbst durch ein leiden- schaftliches Urtheil den spätern Riß in der Kirche dadurch vorbereitete, daß von ihm 14113 Johann Huh, der als Professor der Theologie zu Prag gegen die Gewalt des Papstes und gegen verschiedene andere Kirchenlehren aufgetreten war, zum Feuertode verurtheilt und zu Constanz als Ketzer verbrannt wurde. Zunächst ent- stand aus diesem Verfahren 14120—1436 der Hussitenkrieg, indem sich Hussen's Anhänger in Böhmen im Aufruhr erhoben, unter ihren Anführern Ziska und den beiden Procopius alle vom Kaiser und Reich und Papst gegen sch aufgebotenen Heere schlugen, und einen großen Theil Böhmens und aller umliegenden Länder auf das gräu- lichste verwüsteten. Nur als das zu Basel wieder zusammen- getretene Concilium den Forderungen der gemäßigten Partei der Hussiten, der Calirtiner, nachgab, und diese dann selbst sich gegen die fanatische Partei der Taboriten wendeten, ward endlich die Ruhe wieder hergestellt. Aus dem besseren Theile von ihnen entstund nachher die böhmisch-mährische Bürgergemeinde, die unter man- cherlei Verfolgungen ihren 'Glauben bewahrte, bis sie später- hin zum Theil in die jetzt bestehende, vom Grafen Zinzendorf gestiftete Brüder-Unität übergieng. Alle Beschlüsse des Basler Conciliums aber, die auf Be- schränkung der päpstlichen Macht gerichtet waren, verwarf - der Papst und nahm ihnen für Deutschland durch neue Ver- 14*

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 229

1845 - Heidelberg : Winter
Die flanschen Reiche Polen und Rußland. 229 Entwickelung des Bürgerstandes, so daß dann doch späterhin bloß der Adel die Nation ausmachte. Da mit chm die Piasten ausstarben, so erkannten die Polen seinen Neffen, den König Ludwig den Großen von Ungarn, als ihren König an, und überließen nach dessen Tode die Krone seiner Tochter Hedwig, die den Großfürsten Jagello von Litthauen zum Gatten nahm, wodurch 1386 die Dynastie der Jagellorren auf den polnischen Thron kam und Polen ein Wahlreich wurde. — Die laugen Kriege Polens mit dem deutschen Orden, wel- cher sich seit 1283 das slavische Preußen unterworfen und darin deutsche Bildung und das Christenthum eingeführt hatte, beendete Casimir Iv durch den Frieden von Thorn 1466, worin der Orden einen Theil seines Gebiets abtreten und in Betreff des übrigen Theiles die Lehenshvheit Polens anerkennen mußte. Während der Streitigkeiten König Ca- simir'slv mit seinen Ständen bildete sich der polnische Reichstag (das Parlament des Adels) aus. Seinem vier- ten «Sohne Sigmund I, der 1507 zur Regierung kam, ge- lang es, Masovien wieder mit Polen zu vereinigen. 2. Das Russische Reich wurde von Normannen (Warägern) und zwar von drei Brüdern aus dem schwedi- schen Stamme Nuß gegründet, die von den an der Ostsee wohnenden slavischen Stämmen zur Schlichtung ihrer Strei- tigkeiten im Jahre 862 hcrbeigerufen und zu ihren Fürsten gemacht worden waren, und von denen der eine, Namens Rurik, der in Novgorod seinen Sitz hatte, nach dem Tode seiner beiden Brüder Alleinherrscher wurde. Unter der Ne- gierung seines Sohnes Igor bemächtigten sich die Russen der Stadt Kiew, die schon früher von andern Normannen unter Ol eg besetzt worden war; Jgor's Gemahlin Olga, trat 955 zum Christenthum über, und er und seine Nachfolger^ dehnten ihre Herrschaft immer weiter aus. Ruriks Urenkel Wladimir der Große nahm 988
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