Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
70
§ 32. Friedrich Wilhelm Iii.
Inzwischen waren England, Rußland, Österreich und die Türkei zu
einer zweiten Koalition gegen Frankreich zusammengetreten und hatten
die Franzosen fast überall besiegt. Da kehrte Napoleon, nachdem seine
Flotte bei Abukir von den Engländern unter Nelson geschlagen worden
war, plötzlich nach Paris zurück, stürzte die bestehende Regierung und ließ
lid) zum Konsul wählen. Darauf überstieg er mit seinem Heere den Großen
L-t. Bernhard und schlug die Österreicher bei Marengo (Piemont) (1800), so
daß sie in den Frieden willigten, in welchem der Friede von 1797 bestätigt
wurde. Napoleon setzte sich 1804 die Kaiserkrone auf und nannte sich
Kaiser der Franzosen.
3. Die Auflösung des Deutschen Reiches war Napoleons nächstes
Ziel. In rücksichtsloser Weise verletzte er den Frieden und trieb darum
England, Österreich und Rußland zu einer neuen Koalition. Da sich
die süddeutschen Fürsten auf Napoleons Seite stellten, so konnte er leicht
bis an die obere Donau vordringen und nahm bei Ulm 23000 Österreicher
unter General Mack gefangen. Am Jahrestage seiner Kaiserkrönung, am
2. Dezember 1805, schlug er das russisch-österreichische Heer in der „Drei-
kaiserschlacht" bei Austerlitz in Mahren, eroberte Wien und zwang Öster-
reich zum Frieden von Preßburg; Österreich verlor Tirol (das Bayern
erhielt), Venedig und seine Besitzungen in Schwaben. — 1806 legte Kaiser
Franz die deutsche Krone nieder und nannte sich Kaiser von Öster-
reich. Napoleon verband sich mit 16 deutschen Fürsten, die unter seinem
Schutze den Rheinbund schlossen, und damit endete das Deutsche Reich
nach tausendjährigem Bestände.
4. Preußens Demütigung. Friedrich Wilhelm Iii. hatte trotz Ruß-
lands Drängen auch diesmal Frieden gehalten. Aber auch Preußen wollte
der stolze Korse in den Staub treten; darum ließ er seine Heere durch
preußische Länder marschieren und bot den Engländern Hannover an, das
er vorher an Preußen gegeben hatte. Auf solche Weise beleidigte er Fried-
rich Wilhelm Iii. in schmachvoller Weise, so daß dieser sich endlich zur
Kriegserklärung gezwungen sah, zur großen Freude der besten Männer
seiner Umgebung. Auch das preußische Heer beseelte stolze Siegeszuversicht,
die teilweise sogar, zu des Königs Schmerz, in ruhmredige Prahlerei aus-
artete. Die Zeit aber war ungünstig für Preußen, denn Österreich lag
danieder, Rußland und England waren durch Preußens langes Zaudern
gereizt, und nur Sachsen schloß sich an Preußen an. Das preußische
Heer nahm seine Aufstellung am Thüringer Walde. Ein Teil stand unter
dem Befehle des Herzogs Ferdinand von Braunschweig bei Auer-
städt und ein anderer unter dem Prinzen von Hohenlohe bei Jena.
Napoleon rückte mit großer Geschwindigkeit heran und schlug am 10. Ok-
tober 1806 die preußische Vorhut, die der kühne Prinz Louis Ferdinand
befehligte, der hierbei den Tod fürs Vaterland starb. Am 14. Oktober
trafen die Franzosen auf das preußische Hauptheer bei Auerstädt. Der
Herzog von Vraunschwcig wurde gleich am Anfange der Schlacht tödlich
verwundet, und so fehlte die einheitliche Führung. Die Preußen kämpften
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Bernhard Marengo Napoleon Napoleons Napoleons Franz Franz Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand Napoleon Louis_Ferdinand Ferdinand
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Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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§ 32. Friedrich Wilhelm Iii.
Inzwischen waren England, Rußland, Österreich und die Türkei zu
einer zweiten Koalition gegen Frankreich zusammengetreten und hatten
die Franzosen fast überall besiegt. Da kehrte Napoleon, nachdem seine
Flotte bei Abukir von den Engländern unter Nelson geschlagen worden
war, plötzlich nach Paris zurück, stürzte die bestehende Regierung und liest
sich zum Konsul wählen. Darauf überstieg er mit seinem Heere den Großen
ilt. Bernhard und schlug die Österreicher bei Marengo (Piemont) (1800), so
daß sie in den Frieden willigten, in welchem der Friede von 1797 bestätigt
wurde. Napoleon setzte sich 1804 die Kaiserkrone auf und nannte sich
Kaiser der Franzosen.
3. Die Auflösung des Deutschen Reiches war Napoleons nächstes
Ziel. In rücksichtsloser Weise verletzte er den Frieden und trieb darum
England, Österreich und Rußland zu einer neuen Koalition. Da sich
die süddeutschen Fürsten auf Napoleons Seite stellten, so konnte er leicht
bis an die obere Donau vordringen und nahm bei Ulm 23000 Österreicher
unter General Mack gefangen. Am Jahrestage seiner Kaiserkrönung, am
2. Dezember 1805, schlug er das russisch-österreichische Heer in der „Drei-
kaiserschlacht" bei Austerlitz in Mähren, eroberte Wien und zwang Öster-
reich zum Frieden von Preßburg; Österreich verlor Tirol (das Bayern
erhielt), Venedig und seine Besitzungen in Schwaben. — 1800 legte Kaiser
Franz die deutsche Krone nieder und nannte sich Kaiser von Öster-
reich. Napoleon verband sich mit 16 deutschen Fürsten, die unter seinem
Schutze den Rheinbund schlossen, und damit endete das Deutsche Reich
nach tausendjährigem Bestände.
4. Preußens Demütigung. Friedrich Wilhelm Hi. hatte trotz Ruß-
lands Drängen auch diesmal Frieden gehalten. Aber auch Preußen wollte
der stolze Korse in den Staub treten; darum ließ er seine Heere durch
preußische Länder marschieren und bot den Engländern Hannover an, das
er vorher an Preußen gegeben hatte. Auf solche Weise beleidigte er Fried-
rich Wilhelm Iii. in schmachvoller Weise, so daß dieser sich endlich zur
Kriegserklärung gezwungen sah, zur großen Freude der besten Männer
seiner Umgebung. Auch das preußische Heer beseelte stolze Siegeszuversicht,
die teilweise sogar, zu des Königs Schmerz, in ruhmredige Prahlerei aus-
artete. Die Zeit aber war ungünstig für Preußen, denn Österreich lag
danieder, Rußland und England waren durch Preußens langes Zaudern
gereizt, und nur Sachsen schloß sich an Preußen an. Das preußische
Heer nahm seine Aufstellung am Thüringer Walde. Ein Teil stand unter
dem Befehle des Herzogs Ferdinand von Braunschweig bei Auer-
städt und ein anderer unter dem Prinzen von Hohenlohe bei Jena.
Napoleon rückte mit großer Geschwindigkeit heran und schlug am 10. Ok-
tober 1806 die preußische Vorhut, die der kühne Prinz Louis Ferdinand
befehligte, der hierbei den Tod fürs Vaterland starb. Am 14. Oktober
trafen die Franzosen auf das preußische Hauptheer bei Auerstädt. Der
Herzog von Vraunschweig wurde gleich am Anfange der Schlacht tödlich
verwundet, und so fehlte die einheitliche Führung. Die Preußen kämpften
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§ 32. Friedrich Wilhelm Iii.
Inzwischen waren England, Rußland, Österreich und die Türkei zu einer zweiten Koalition gegen Frankreich zusammengetreten und hatten die Franzosen fast überall besiegt. Da kehrte Napoleon, nachdem seine Flotte bei Abukir von den Engländern unter Nelson geschlagen worden war, plötzlich nach Paris zurück, stürzte die bestehende Regierung und ließ sich zum Konsul wählen. Darauf überstieg er mit seinem Heere den Großen St. Bernhard und schlug die Österreicher bei Mareugo (Piemont) (1800), so daß sie in den Frieden willigten, in welchem der Friede von 1797 bestätigt wurde. Napoleon setzte sich 1804 die Kaiserkrone aus und nannte sich Kaiser der Franzosen.
3. Die Auflösung des Deutschen Reiches war Napoleons nächstes Ziel. In rücksichtsloser Weise verletzte er den Frieden und trieb darum England, Österreich und Rußland zu einer neuen Koalition. Da sich die süddeutschen Fürsten auf Napoleons Seite stellten, so konnte er leicht bis an die obere Donau vordringen und nahm bei Ulm 23000 Österreicher unter General Mack gefangen. Am Jahrestage seiner Kaiserkrönung, am 2. Dezember 1805, schlug er das russisch-österreichische' Heer in der „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz in Mähren, eroberte Wien und zwang Österreich zum Frieden von Preßburg; Österreich verlor Tirol (das Bayern erhielt), Venedig und seine Besitzungen in Schwaben. — 1806 legte Kaiser Franz die deutsche Krone nieder und nannte sich Kaiser von Österreich. Napoleon verband sich mit 16 deutschen Fürsten, die unter seinem Schutze den Rheinbund schlossen, und damit endete das Deutsche Reich nach tausendjährigem Bestände.
4. Preußens Demütigung. Friedrich Wilhelm Hi. hatte trotz Rußlands Drängen auch diesmal Frieden gehalten. Aber auch Preußen wollte der stolze Korse in den Staub treten; darum ließ er seine Heere durch preußische Länder marschieren und bot den Engländern Hannover an, das er vorher an Preußen gegeben hatte. Auf solche Weise beleidigte er Friedrich Wilhelm Iii. in schmachvoller Weise, so daß dieser sich endlich zur Kriegserklärung gezwungen sah, zur großen Freude der besten Männer seiner Umgebung. Auch das preußische Heer beseelte stolze Siegeszuversicht, die teilweise sogar, zu des Königs Schmerz, in ruhmredige Prahlerei ausartete. Die Zeit aber war ungünstig für Preußen, denn Österreich lag danieder, Rußland und England waren durch Preußens langes Zaudern gereizt, und nur Sachsen schloß sich an Preußen an. Das preußische Heer nahm seine Aufstellung am Thüringer Walde. Ein Teil stand unter dem Befehle des Herzogs Ferdinand von Braunschweig bei Auer-stöbt und ein anderer unter dem Prinzen von Hohenlohe bei Jena. Napoleon rückte mit großer Geschwindigkeit heran und schlug am 10. Oktober 1806 die preußische Vorhut, die der kühne Prinz Louis Ferdinand befehligte, der hierbei den Tod fürs Vaterland starb. Am 14. Oktober trafen die Franzosen auf das preußische Hauptheer bei Auerstädt. Der Herzog von Braunfchweig wurde gleich am Anfange der Schlacht tödlich verwundet, und so fehlte die einheitliche Führung. Die Preußen kämpften
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Bernhard Mareugo Napoleon Napoleons Napoleons Mack Franz Franz Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand Hohenlohe Napoleon Louis_Ferdinand Ferdinand
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