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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 172

1873 - Essen : Bädeker
172 und an die Schweiz — gegen Westen an Frankreich, Belgien und Holland — gegen Norden an die Nordsee, an Dänemark und die Ostsee — gegen Osten an Rußland, Polen, Galizien und Ungarn, und umsaßt einen Flächenraum von über 12,000 Quadrat- meilen; seine Länge von Süden nach Norden beträgt über 180, und seine Breite von Osten nach Westen über 140 Meilen. Mehr denn 41 Millionen Menschen wohnen auf diesem Raume, so daß, wenn diese gleichmäßig vertheilt wären, auf jeder einzelnen Quadratmeile 3500 Menschen leben würden. Aber freilich ist ein außerordentlicher Unter- schied zwischen der Bewohnbarkeit des Landes. In manchen fruchtbaren Thälern und Ebenen leben mehr als doppelt so viele Menschen auf einer solchen Meile, in öden Gebirgsstrichen oder Sandflächen kaum die Hälfte. Denn die Bodenbeschaffenheit Deutschlands ist sehr mannigfaltig. Während an seiner nördlichen Küste sich eine ungeheure Ebene herzieht, die so niedrig liegt, daß sie zum Theil durch Dünen gegen die Fluthen des Meeres geschützt werden muß, erheben sich an seinem südlichen Rande die himmelhohen Alpen, deren höhere Spitzen mit ewigem Schnee und Eise bedeckt sind. Und zwischen diesen höchsten und tiefsten Grenzen liegen die Hochebenen, die Gebirge und das Hügelland von Mittel- und Süddeutschland. 2. Diese Abd achung Deutschlands von Süden nach Norden ist die Ursache, warum die meisten deutschen Ströme von Süden nach Norden fließen und sich nach ihrem Laufe quer durch die norddeutsche Ebene in die Nord- und Ostsee ergießen. So kommt der Rhein, der schönste deutsche Strom, aus der Schweiz vom St. Gotthardsberge, durchfließt den Bodensee, und stürzt sich dann bei Schafshausen von einem mehr als haushohen Felsen herab, indem er einen Wasserfall bildet, dessen Getöse man eine Stunde weit hören kann. Von da an hat er eine westliche Richtung bis Basel, wendet sich hier nördlich und durchfließt die Ebene zwischen den Vogesen und dem Schwarz- walde. Weiter nördlich, bei Mannheim, nimmt er dann rechts den aus Schwaben kommenden Neckar, bei Mainz den Main, links bei Bingen die Nahe und bei Koblenz die Mosel auf. Sie ist der letzte recht schiffbare Nebenfluß des Rheines, denn die fast gegenüber einfließende Lahn und die weiter unten mündende Wied, Sieg, Wupper, Ruhr und Lippe können keine großen Schiffe tragen. Von Köln an durchfließt der Rhein die nordwestdeutsche Ebene, tritt dann in Holland, theilt sich dort in mehrere Arme und ergießt stch in die Nord- see. — Kleiner und von kürzerem Laufe ist die Weser, welche aus der Vereinigung der Fulda und Werra entsteht, wovon die erstere auf der Rhön, die letztere an dem Thüringerwalde entspringt. Die Weser drängt sich durch das G.birge, besonders bei Minden durch die West- phälische Pforte, fließt aber dann in einem ebenen Lande an der Stadt Bremen vorbei und mündet in die Nordsee, indem sie hier eine Art Meerbusen bildet, der Hannover von Oldenburg trennt. — Nicht weit hiervon östlich befindet sich auch die Mündung der Elbe, obgleich

2. Nr. 22 - S. 12

1904 - Breslau : Hirt
12 Die Staaten des Deutschen Reiches. — Die Ostsee n. die deutsche Ostseeküste. §§ 11—12. und Odenwald, im W. von den Vogesen und der Haardt eingeschlossen. Der mittlere Teil von Deutschland enthält meistens Gebirgsland. Die be- kanntesten Gebirge Mitteldeutschlands sind: Die Sudeten, das Erzgebirge, das Fichtelgebirge, der Thüringer Wald, der Harz, der Teutoburger Wald, das Rheinische Schiefergebirge. Norddeutschland bildet eine weite Tiefebene, die im W. schmal ist und tiach O. immer breiter wird. Sie wird von zwei Landrücken durchzogen. Der nördl. läuft an der Ostsee hin und endigt in Jütland; er ist mit vielen Seen bedeckt. Der südl. bildet die Grenze zwischen Schlesien und Polen, zieht sich von hier nach N.w. hin und endigt in der Lüneburger Heide. — c. Die Hauptströme Deutschlands sind: die Donau, der Rhein, die Weser, die Elbe, die Oder, die Weichsel, der Pregel, die Memel. — ä. Klima. Süddeutschland müßte infolge der südl. Lage ein wärmeres Klima haben als Norddeutschland. Aber da es höher liegt, ist die Temperatur in ganz Deutschland ziemlich gleichmäßig. In den höheren Gebirgen Mitteldeutschlands, sowie in den Alpengegenden ist es natürlich rauher. Am rauhesten ist das Klima in Ostpreußen, am mildesten in der Oberrheinischen Tiefebene. Der W. ist wegen der Nähe des Meeres etwas wärmer, der O. ist kälter wegen der rauhen N.o.-Winde, welche von Rußland herwehen. Niederschläge (Regen, Schnee) finden in allen Jahreszeiten statt; sie sind im W. stärker als im O., desgleichen in den gebirgigen Gegenden stärker als in der Ebene. Die Hauptregenzeit ist der Sommer. — e. Pflanzendecke. In ganz Deutschland gedeihen Laub- wälder; nur die Buche kommt im nördl. Teile Ostpreußens nicht mehr fort. Der Wein reicht noch bis Grünberg in Schlesien, d. i. so weit nach Norden, wie in keinem andern Lande der Erde. Roggen, Weizen, Hafer, Gerste, Kar- toffeln und Zuckerrüben sind unsere wichtigsten Feldfrüchte. — k. Politisches. Das Deutsche Reich in seiner gegenwärtigen Ausdehnung besteht seit 1871. Es umfaßt 25 Staaten und das Reichsland Elsaß-Lothringen. Der bedeu- tendste Staat ist das Königreich Preußen, welches aus 12 Provinzen und dem Rgbz. Hohenzollern in Süddentschland besteht. Der König von Preußen ist zugleich deutscher Kaiser. §11. Die Staaten des Deutschen Weiches. 4 Königreiche: Preußen, Sachsen, Bayern, Württemberg. 6 Großherzogtümer: Baden, Hessen, Oldenburg, Mecklen- burg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen-Weimar. 5 Herzogtümer: Braunschweig, Anhalt, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiningen. 7 Fürsten- tümer: Schwarzburg-Sondershansen, Schwarzburg-Rudolstadt, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie, Waldcck, Lippe, Schaumburg-Lippe. 3 Freie Städte: Hamburg, Lübeck, Bremen. Das unmittelbare Reichsland Elsaß-Lothringen. *§ 12. pic Hst sec und die deutsche Hflseeküste. a. Die Ostsee, ein Binnenmeer, bildet mehrere Busen: den Bottnischen, Finnischen und Rigaischen Meerbusen und die Danziger Bucht. Sie steht durch den Sund, Großen und Kleinen Belt mit der Nordsee in Verbindung. Die schwedische Ostseeküste ist felsig und hat viel gute Häfen, die preußische ist flach, sandig nnb hat keine guten Häfen. Die Tiefe der Ostsee ist gering (durchschnittlich 60 m). Das Wasser ist kalter als das des Ozeans, weil

3. Realienbuch - S. 34

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
34 Erdkunde. Ii durch das enge Durchbruchstal des Rheines vom Schweizer 3ura geschieden; im Korben geht er in das flachwellige, gut angebaute Keckarbergland über. 2m Gegensatze zu den meisten Gebirgen ist der Schwarzwald dicht bevölkert, wald- arbeit und Viehzucht allein bieten den Bewohnern aber nicht ausreichenden Erwerb. Sie be- schäftigen sich vielmehr zum großen Geile mit der Herstellung von Wanduhren undmusik- instrumenten. — 2m nördlichen Schwarzwald sprudeln bei Baden = Baden (16) und wild- bad (4) warme, heilkräftige Quellen hervor, die von vielen Leidenden aufgesucht werden. 2. Der Odenwald (hessisch) erhebt sich zwischen Neckar und Main. Er ist ein reich bewaldetes Bergland mit breiten, freundlichen Tälern. Seine mittlere höhe beträgt 450 rn. Kur wenige der sanft gewölbten Kuppen ragen darüber hinaus (Katzen- buckel). Die Westseite des Gebirges fällt ziemlich steil zur Kheinebene (Bergstraße, 5. 32) ab. Dort reifen wie an der gegenüberliegenden hart wein und Obst. 3. Der Spessart (bayrisch) liegt im „Mainviereck". Er ist ein flaches, mit Kuchen- und Eichenwäldern bedecktes Massengebirge. Zeine Bewohner finden wie die der benachbarten Rhön meist durch Waldwirtschaft und Holzbearbeitung ein kümmerliches Auskommen. 4. Dar Fichtelgebirge (bayrisch) liegt in der Mitte Deutschlands. Es besteht aus mehreren dicht bewaldeten Bergzügen, die hufeisenförmig angeordnet sind und ein flachwelliges Hügelland umschließen (s. Karte), vier Gebirge (nenne sie!) strahlen gleichsam von ihm aus, und vier Flüsse eilen von ihm hinab, von ihnen führt der Main sein Wasser zum Rheine, während sich die Kaab zur Donau wendet, und Eg er und 5 aale der Elbe zuströmen (Wasserscheide!). Einst war das Fichtelgebirge erzreich; gegenwärtig lohnt jedoch der Bergbau nicht mehr. Die Bewohner sind größtenteils Waldarbeiter, Weber oder Glasbläser. — Die bedeutendste Stadt in der Kähe des Gebirges ist Hof (36). Sie liegt in dem Treffpunkte wichtiger Eisenbahnen, die Kord- mit Süddeutschland verbinden. 5. Der Jura umsäumt den Osten und Süden des Stufenlandes in einem weiten Bogen, der sich vom Fichtelgebirge bis zum Schwarzwalde erstreckt. Sein nordöstlicher, niedrigerer Teil heißt Fränkischer Iura, der südwestliche Schwäbischer Iura oder Rauhe Rlb. Der Iura, der insbesondere zum Keckargebiete steil abfällt, ist ein breites, felsiges Hochland. Er besteht aus Kalkstein, der leicht verwittert und daher viele Spalten und höhlen besitzt. Deshalb versickern Regen- und Schneewasser rasch. Die Hochflächen sind infolgedessen sehr trocken. Durch künstliche Bewässerung ist diesem Übelstande aber abgeholfen worden, so daß viele Gebiete dem Rckerbau dienen können, wo sich guter, tonreicher Boden findet, ist die Hochfläche besonders ergiebig. Dort wird sie auch von prächtigen Wäldern bedeckt. 2n den Tälern, die infolge ihrer geschützten Lage ein mildes Klima haben, tritt das eingesickerte Wasser zu Tage, hier finden sich daher frische wiesen, ertragreiche Felder, Obstgärten und statt- liche Dörfer mit wohlhabender Bevölkerung. — Bei Solnhofen im südlichen (teile des Fränkischen Iura (am Durchbruchstale der Rltmühl, die zur Donau fließt) findet man einen sehr feinkörnigen Kalkstein. Da er wie Schiefer leicht in dünnen Platten spaltet („Solnhofener Schiefer"), die für den Steindruck (Lithographie) Ver- wendung finden, wird er hochgeschätzt. Dem Iura sind zahlreiche Bergkegel vorgelagert. Ruf zweien von ihnen hatten die hohenzollern und die Hghenstaufen ihre Stammburgen errichtet. 2m Laufe der Zeiten sind freilich die Bauten verfallen. König Friedrich Wilhelm 1\. hat aber die Burg seiner Väter wiederherstellen lassen.

4. Realienbuch - S. 38

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
38 Erdkunde. Ii des Eises liegen blieben. Dort, wo sich das Geröll zu Wällen anhäufte, konnten die Schmelzwasser nicht abfließen, so daß teils Moore, teils 5een entstanden Die Seen liegen jetzt anmutig zwischen Wäldern und wiesen. Die schönsten und größten unter ihnen sind der Chiemsee (spr. Kiemsee) zwischen Inn und Salzach, der Würmsee fauch Starnberger See genannt) südwestlich von München und der Bodensee (S.44) auf der Grenze zwischen dem Oberdeutschen- und dem Schweizer Hochlande. Die Gebiete am Vodensee haben ein mildes Klima und fruchtbaren Boden, so daß hier Ucker- und Gartenbau außerordentlich lohnen. Die Hochfläche ist nur dünn bevölkert (warum?). Ungefähr in ihrer Mitte liegt an der Isar München (538), die Hauptstadt des Königreiches Bayern. Eine wichtige, deutsch-italienische Handelsstraße führt an der Stadt vorüber,- sie kreuzt sich hier mit einer westöstlichen, die den Verkehr zwischen Deutschland und Österreich vermittelt. Die Stadt ist ein Hauptmarkt für Getreide, Hopfen und Vieh! ihre Bierbrauereien sind weltbekannt. Uußerdem besitzt sie bedeutende Maschinen- und Handschuhfabriken. Seine Größe verdankt München aber besonders den bayrischen Fürsten. Sie haben durch Unlage einer berühmten Kunstakademie, einer Universität und einer Technischen Hochschule für Kunst und Wissenschaft gesorgt, sowie durch Er- richtung prächtiger Bauwerke ihre Residenz reich geschmückt. — Nordwestlich von München liegt am Lech die alte Reichs- und Handelsstadt Uugsburg (94). Ihre In- dustrie, die vielfach das Wasser des Lech als Triebkraft benutzt, ist hochentwickelt (Zement- waren-, Messingwaren- und Hutfabriken). Südlich von Uugsburg breitet sich das Lech- feld aus. Um Bodensee wird durch Lindau ein reger Handel (Getreide, Gbst, wein, Bauholz) zwischen dem Deutschen Reiche, der Schweiz und Österreich vermittelt. I. Die Alpen, die wie eine gewaltige Mauer im Süden das Oberdeutsche Hochland begrenzen, gehören nur zum kleinsten Teile unserm vaterlande an. Die „deutschen Ulpen" erstrecken sich vom Bodensee bis an die Salzach. Sie gliedern sich in die Ulgäuer Ulpen zwischen Bodensee und Lech, die Bayrischen Ulpen zwischen Lech und Inn und die Berchtesgadener Ulpen, die wie eine Halbinsel westlich von der Salzach in das österreichische Gebiet hineinragen. Der höchste Berg, die Zugspitze (fast 3000m), erhebt sich in den Bayrischen Ulpen. Um Fuße des watzmanus (2700 m) breitet sich der herrlich grüne, von mächtigen Bergen umschlossene Königsee aus. In seiner Nähe liegt Berchtesgaden mit einem berühmten Salzbergwerke. Die breiten Gebirgstäler sind mit Feldern, wiesen und zahlreichen Ortschaften bedeckt. Viehzucht, Heuwirtschaft und Holzschnitzerei bilden die Haupterwerbsguellen der Bewohner (westlich vom Lech Schwaben, östlich Bayern); doch gewährt auch der Fremdenverkehr lohnenden Verdienst. Dazu kommt noch, daß in vielen Orten eine lebhafte Industrie aufgeblüht ist (Baumwollen-, Seiler-, Stein- und Tonwaren). Über den dichten Wäldern, die sich auf den unteren Berghängen ausbreiten, liegen blumenreiche wiesen (Ulmen), auf denen im Sommer große Rinder- und Ziegenherden weiden. Die Hirten (Senner und Sennerinnen) wohnen in den kleinen Sennhütten und bereiten aus der Milch Butter und Käse. Steigt man noch hoher hinauf, so verschwindet der Pflanzenwuchs fast 0011311^; schroff und steil ragen die kahlen, z. T. mit ewigem Schnee gekrönten Felsen zum Himmel empor, (weiteres über die Ulpen s. S. 43.) 4. politische Verhältnisse. Der Osten des Oberdeutschen Hochlandes und seine gesamte Umwallung gehören fast ganz zum Königreich Bayern! im Westen der Iller liegen Gebiete des Königreiches Württemberg.

5. Realienbuch - S. 47

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 47 ßn Mineralschätzen sind die Westalpen arm; in den Ostalpen dagegen findet man Eisen-, Blei- und Ouecksilbererze, sowie Salz und Kohlen. Der Holzreichtum der Berge hat nicht wenig dazu beigetragen, daß diese Schätze gefördert und verarbeitet werden. Die Täler der Gstalpen sind deshalb auch ziemlich dicht bevölkert. Da die Ulpen reich an Naturschönheiten sind, werden sie von vielen Fremden besucht. Der Fremdenverkehr verschafft nicht nur den Gastwirten und Fremdenführern, sondern auch den Handwerkern und Gewerbetreibenden, sowie den Landwirten reichlichen Verdienst. c) Volksstämme. Die Ulpen sind, wie wir gesehen haben, leicht zugänglich. Deshalb konnten von allen Seiten Völker in ihre Täler eindringen und Besitz davon ergreifen. Im Norden und Nordosten wohnen Deutsche, im Westen Franzosen, im Süden Italiener und im Südosten Slawen. So verschieden auch die Bewohner hinsichtlich ihrer Abstammung sind, so gemeinsam sind ihnen doch bemerkenswerte Tharakterzüge. Der stete Kampf mit den Naturgewalten (nenne solche!) hat sie zu Fleiß und Genügsamkeit, Ausdauer und Mut, Gottvertrauen und heimatliebe erzogen. 2. Die Zchweiz. Die Schweiz (gib die Lage zu den angrenzenden Ländern an!) ist etwa so groß wie die prov. Schlesien. Sie gliedert sich in drei Landschaften: in den Schweizer Iura, die Schweizer Hochebene und die Schweizer Alpen. 1. Der Schweizer Jura ist der südwestlichste Teil eines Gebirgszuges, der sich von der Nhone über den Nhein bis weit nach Deutschland hinein erstreckt (unter welchen Namen?). Er steigt wie eine Mauer schroff und steil aus der Schweizer Hoch- ebene auf. Da er aus Kalkstein besteht, in dem das Negenwasser schnell versickert, hat er unter Trockenheit zu leiden. Auf seinen höhen kann daher nur wenig Ackerbau und Viehzucht betrieben werden ckäm (s. 5. 34). Trotzdem ist das Ge- birge aber dicht bevölkert. Die gewerbfleißigen Bewohner beschäftigen sich nämlich mit der Herstellung von Uhren, Spieldosen u. dgl. Und zwar verfertigt jeder Arbeiter stets nur einen bestimmten Uhrenteil: der eine Näder, der andre Zeiger usw. (gib den Vorteil dieser Arbeitsteilung an!), von Neuenburg (23) und Genf (mit Vororten 115; Universität) aus werden die Uhren in fast alle Länder der Erde verschickt. 2. Die Schweizer Hochebene breitet sich zwischen dem Jura und den Alpen, und zwischen dem Genfer- und dem Bodensee aus. Sanft gewölbte Höhenrücken, die Laub- und Nadelwälder tragen, durchziehen das Land. Die Aare (Ouelle?) ist der Hauptfluß des Gebietes. Sie nimmt die Neuß (Ouelle?) auf, durchbricht dann den Schweizer Jura und führt ihr Wasser dem Nh eine zu. Auch dieser Fluß muß sich nach seinem Austritt aus dem Bodensee einen weg durch den Jura erzwingen. Seine Fluten stürzen bei Schaff!)ausen (16) in tosendem Falle über eine 24 w hohe Felswand. Da der Boden der Hochebene fruchtbar und das Klima milde und feucht ist, werden allenthalben Ackerbau und Viehzucht betrieben. Besonders in den westlichen Gegenden gedeiht auf sonnigen Hügeln viel wein und Obst. Die Landwirtschaft allein kann freilich die zahlreiche Bevölkerung nicht ernähren. Die vielfachen Wasserkräfte begünstigten aber das Aufblühen wichtiger Gewerbe. Die Hauptstadt Bern (72; Universität) hat lebhafte Maschinen- und Wollenindustrie. In St. Gallen (34) werden Baumwollen- waren und Stickereien, in dem volkreichen Zürich (181; Universität) Seidenstoffe hergestellt, und Basel (128; Universität) ist der hauptsitz der Seidenbandweberei. Da sich bei dieser Stadt wichtige Verkehrswege treffen, di durch die Burgundische Pforte,

6. Nr. 26 - S. 36

1896 - Breslau : Hirt
36 Geographie. b. Die christliche Religion hat sich un Laufe der Jahrhunderte in verschiedene Hauptbekenntnisse (Konfessionen, Kirchen) geteilt; die bekanntesten sind: 1) die römisch- katholische, 2) die griechisch-katholische, 3) die evangelisch-lutherische und evangelisch- reformierte (zusammen oft die protestantische genannt). Außer diesen giebt es noch etwa 100 christliche Sekten. Zu den Religionen, die nur einen Gott verehren, gehören außer der christlichen noch die mosaische (jüdische) und die mohammedanische (Islam). Die Völker, welche mehrere Götter verehren, nennt man Heiden. Die meisten Be- wohner Europas bekennen sich zur christlichen Religion. In N.-Afrika und Vorder- Asien gehört die Mehrzahl der Bewohner zum Islam. In dem übrigen Afrika und Asien, sowie in Amerika und Australien sind die Eingeborenen zum größten Teil noch Heiden. Doch arbeiten unter ihnen Missionare. Die eingewanderten Europäer sind hier Christen. Juden sind über die ganze Erde zerstreut. Mehr als 2/3 der Menschen sind noch Heiden. — v. Die Menschen bilden eine Menge von Gesellschaften, Staaten genannt. Diese werden entweder von einem erblichen Fürsten (Kaiser, König u. s. w.) beherrscht und heißen dann Monarchien ikaiserreich, Königreich u. s. w.), oder sie wählen sich ein Oberhaupt (einen Präsidenten) immer nur auf wenige Jahre und heißen dann Freistaaten oder Republiken. Hat in einem Staate der Monarch allein die gesetzgebende Macht, so ist der Staat eine unbeschränkte Monarchie, (z. B. Ruß- land). Wird aber der Staat nach einer Verfassung (Konstitution) regiert, nach welcher auch die Volksvertretung bei der Gesetzgebung beteiligt ist, so ist er eine beschränkte oder konstitutionelle Monarchie (z. B. Preußen). Nur die ganz wilden, umher- schweifenden Völker bilden keine Staaten. Hi. Europa. § 8. Europa im allgemeinen. Europa ist von Asien durch das Urul- gebirge, den Urülfluß und den Kaspischen See getrennt. Im S. grenzt es an das Mittelländische und Schwarze Meer, im W. an den Atlantischen Ozean, im N. an das Nördl. Eismeer. Das Meer macht große Einschnitte in das Land; so entstehen der Biskaysche jbiskajische) Meerbusen, die Nord- n. Ost- see. Europa ist der gegliedertste Erdteil. Die wichtigsten Halbinseln sind: die Skandinavische Halbinsel, Jütland, die Pyrenäische Halbinsel, die Apenninische Halbinsel, die Balkan-Halbinsel mit Morea und die Halbinsel Krim. — Europa ist im N. u. S. gebirgig. Das höchste Gebirge, die Alpen, liegt zwischen Italien und Deutschland. Durch die Mitte Europas erstreckt sich vom Atlan- tischen Ozean bis zum Uralgebirge eine weite Tiefebene, die nach O. immer breiter wird. Zahlreiche Flüsse, von denen die Wolga der größte ist, bewässern dieselbe. — Europa gehört fast ganz der gemäßigten Zone an; nur ein kleiner Teil liegt in der kalten Zone. — Die bedeutendsten Staaten Europas sind: Das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Rußland, das Britische Reich, Frank- reich, Italien; außerdem merke: Schweden und Norwegen, Dänemark, die Niederlande, Belgien, die Schweiz, Portugal. Spanien, die Türkei und Griechen- land. Der Sprache nach giebt es drei Hauptvölker: Germanen (im Herzen und N.), Romanen (im S. und S.w.) und Slawen (im O.). (S. Karte zu Europa S. 37.) A. Deutschland. * tz 9. Deutschland im allgemeinen. Deutschland liegt etwa in der Mitte von Europa, wird im N. von der Nord- und Ostsee bespült und grenzt im N. an Dänemark, im O. an Rußland, im S. an Österreich und die Schweiz, im W. an Frankreich, Belgien und die Niederlande. — Der s. Teil Deutsch- lands bildet zum größten Teil eine Hochebene. Nur im W. derselben zieht sich von S. nach N. eine Tiefebene dahin, durch welche der Rhein fließt. Die- selbe wird im O. vom Schwarzwald und Odenwald, im W. vom Wasgenwald und der Haardt eingeschlossen. Der mittlere Teil von Deutschland bildet meistens Gebirgsland. Die bekanntesten Gebirge Mitteldeutschlands sind: Die Sudeten.
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