67
Es sah'n am Dom zu Mainz die
adeligen Herr'n
Den Willegis zum Bischof nicht
allerwege gern.
Der war ein Wagnersohn:
Sie malten ihm zum Hohn,
Mit Kreide Räder an die Wandr
Die sah er, wo er ging und stand;
Doch es nahm Willegis,.
An dem Schimpf kein Argerniß.
32. Willegis.
Denn als der fromme Bischof dir
Räder da ersey'n,
So hieß er seinen Knecht nach einem
Maler geh'n.
Komm Maler, male mir
Ob jeder Thür dahier
Ein weißes Rad im rothen Feld;
Darunter sei die Schrift gestellt:
Willegis, Willegis,
Denk', woher du kommen bist!
Nun wurde von den Herr'n im Dom nicht mehr geprahlt.
Man sagt, sie wischten selber hinweg, was sie gemalt..
Sie seh'n, dergleichen thut
Bei weisem Mann nicht gut.
Und was dann für ein Bischof kam,
Ein jeder das Rad ins Wappen nahm.
Also ward Hillegis
Glorie das Argerniß. (Kopisch.)
avisäorüolanggkilasii! —
Zeichnen und Beschreiben! —
33 Das Großherzogthum Baden.
(23.)
Der lange, schmale Strich Landes am rechten Ufer des Rheins,
vom Bodcnsee bis zum Einfluß des Neckars, und dem Spessart
gegenüber, sogar den Main berührend, bildet das Großherzogthum
Baden. Es umfaßt 278 Quadratmeilen und hat 1,461,000 Ein-
wohner , welche schöne fruchtbare Gegenden, theils am Schwarz-
walde, theils in den Thälern des Rheins, des Neckars und des
Mains bewohnen. Wer von euch einmal eine Reise nach dem freund-
lichen Baden machen sollte, der kann da lustwandeln unter blühenden
Mandeln- und Kastanienbäumen, in Weinbergen, Ge-
treide-, Flachs- und Hanffeldern oder zwischen Obst- und
Hopfengärten. Wie da alles duftet und gedeihet unter dem mil-
den Himmel, sowohl in dem fruchtbaren Rheinthale, als auf den
Reben- und Fruchthügeln, die sich östlich erheben! Oder, wer ein
Freund wildromantischer Gegenden ist, der geht weiter südöstlich
'in die rauheren Gebirge des Schwarzwaldes. Dort findet er eine
Menge fleißiger Menschen, die sich mit Holzfällen, mit Theer»
sieden, Pottaschebrennen beschäftigen oder aus tiefen Schächten
Metalle hervorholen und schmelzen. Ein Haupterwerbszweig der
Bewohner des Schwarzwaldes ist aber auch noch die Strohflechterei
und Uhrmacherei. „Schwarzwälder Wanduhren" sind weit
und breit bekannt, denn mit ihnen wird ausgedehnter Handel getrieben.
— Auch an Vieh, Wild und Fischen fehlt es in Baden nicht.
So wie der Landmann sich mit Acker- und Weinbau und mit der
Viehzucht beschäftigt, so steht man die arbeitsamen Städter thätig
5*
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
69
sende sich nicht mehr zu fürchten: jene Schiffe widerstehen dem heftigsten
Sturme. Die Fischer aber, welche in leichten Kähnen das Gewässer
befahren, erkennen meistens an vorausgehenden Zeichen die Gefahr und
flüchten in einen Hafen. Fische halten sich zahlreich und gern in dem
klaren Gewässer auf, welches noch den Vortheil gewährt, daß es nur
selten zufriert. Außer vielen andern Arten, zum Theil von beträcht-
licher Größe, fängt man jährlich eme ungeheure Menge sogenannter
Blaufellchen, welche für eine Leckerei gelten. Natürlich ziehen sich nach
einer solchen Nahrungsquelle auch viele flschfreffende Vögel, Reiher,
Strandläufer, sogar Möven und Taucher. Die Ufer des Sees
sind sanft aufsteigend und herrlich mit Früchten, Obst und Wein an-
gebaut. Die höheren Berge der Schweiz erblickt man nur in der Ferne.
Besonders lieblich nehmen sich aber die zwei kleinen Inseln aus, welche
in den Erweiterungen des Sees gegen den Ausfluß des Rheins hin
liegen, dort wo die alte Stadt Konstanz hervorragt. Wie schön
es an dem See sein muß, sieht man auch daran, daß fünf ver-
schiedene Staaten sich ein Stück seines Ufers angeeignet haben: im
Süden^die.schweiz, westlich Baden, nördlich Würtemberg und
Bayern, östlich Österreich, welches mit seinem Tyroler Lande
daran stößt.
"Wiederliolungssragen! —
Zeichnen und Beschreiben! —
Ss Das Königreich Würtemberg.
(24.)
Das Königreich Würtemberg liegt östlich vom Großherzogthum
Baden. Es ist im Süden von der Donau und im Norden von dem
Neckar, einem Nebenflüsse des Rheines, durchflossen. Die weiten
Ebenen, welche von diesen Flüssen und vielen anderen Bächen und
Flüßchen bewässert werden, sind fruchtbar. Aber so ist es nicht überall;
denn die rauhe oder schwäbische Alp, ein unfruchtbares Kalkstein-
gebirge, mit schroffen Felsen und bedeutenden Höhlen, durchzieht das
Ländchen.
Die Bewohner Würtembergs sind Schwaben, welche einst einen
Hauptstamm der deutschen Völker ausmachten. Die Schwaben
sind treu, herzlich, dabei fleißig und zu vielerlei Geschäften tüchtig. Auf
den 360 Quadratmeilen, welche das Land enthält, wohnen 1,818,000
Menschen, also auf einer Quadratmeile 5000. Da muß fleißig gear-
beitet werden, wenn jeder sein Brod finden will. Das thun denn
auch die Würtemberger; viele aber wandern auch aus und suchen in
der Ferne eine neue Heimath, oder treiben auswärts Handel, wie die
schwarzwälder Uhrmacher. Dabei behalten sie jedoch immer
große Anhänglichkeit an ihre Heimath, und verlieren niemals ihre
schwäbische Mundart, welche zwar breit, aber zugleich sehr gut-
müthig klingt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
172
und an die Schweiz — gegen Westen an Frankreich, Belgien
und Holland — gegen Norden an die Nordsee, an Dänemark
und die Ostsee — gegen Osten an Rußland, Polen, Galizien und
Ungarn, und umsaßt einen Flächenraum von über 12,000 Quadrat-
meilen; seine Länge von Süden nach Norden beträgt über 180, und
seine Breite von Osten nach Westen über 140 Meilen. Mehr denn
41 Millionen Menschen wohnen auf diesem Raume, so daß, wenn diese
gleichmäßig vertheilt wären, auf jeder einzelnen Quadratmeile 3500
Menschen leben würden. Aber freilich ist ein außerordentlicher Unter-
schied zwischen der Bewohnbarkeit des Landes. In manchen fruchtbaren
Thälern und Ebenen leben mehr als doppelt so viele Menschen auf
einer solchen Meile, in öden Gebirgsstrichen oder Sandflächen kaum
die Hälfte. Denn die Bodenbeschaffenheit Deutschlands ist sehr
mannigfaltig. Während an seiner nördlichen Küste sich eine ungeheure
Ebene herzieht, die so niedrig liegt, daß sie zum Theil durch Dünen
gegen die Fluthen des Meeres geschützt werden muß, erheben sich an
seinem südlichen Rande die himmelhohen Alpen, deren höhere Spitzen
mit ewigem Schnee und Eise bedeckt sind. Und zwischen diesen höchsten
und tiefsten Grenzen liegen die Hochebenen, die Gebirge und das
Hügelland von Mittel- und Süddeutschland.
2. Diese Abd achung Deutschlands von Süden nach Norden ist
die Ursache, warum die meisten deutschen Ströme von Süden nach
Norden fließen und sich nach ihrem Laufe quer durch die norddeutsche
Ebene in die Nord- und Ostsee ergießen. So kommt der Rhein, der
schönste deutsche Strom, aus der Schweiz vom St. Gotthardsberge,
durchfließt den Bodensee, und stürzt sich dann bei Schafshausen von
einem mehr als haushohen Felsen herab, indem er einen Wasserfall
bildet, dessen Getöse man eine Stunde weit hören kann. Von da an
hat er eine westliche Richtung bis Basel, wendet sich hier nördlich
und durchfließt die Ebene zwischen den Vogesen und dem Schwarz-
walde. Weiter nördlich, bei Mannheim, nimmt er dann rechts den
aus Schwaben kommenden Neckar, bei Mainz den Main, links bei
Bingen die Nahe und bei Koblenz die Mosel auf. Sie ist der
letzte recht schiffbare Nebenfluß des Rheines, denn die fast gegenüber
einfließende Lahn und die weiter unten mündende Wied, Sieg,
Wupper, Ruhr und Lippe können keine großen Schiffe tragen. Von
Köln an durchfließt der Rhein die nordwestdeutsche Ebene, tritt dann in
Holland, theilt sich dort in mehrere Arme und ergießt stch in die Nord-
see. — Kleiner und von kürzerem Laufe ist die Weser, welche aus der
Vereinigung der Fulda und Werra entsteht, wovon die erstere auf der
Rhön, die letztere an dem Thüringerwalde entspringt. Die Weser
drängt sich durch das G.birge, besonders bei Minden durch die West-
phälische Pforte, fließt aber dann in einem ebenen Lande an der
Stadt Bremen vorbei und mündet in die Nordsee, indem sie hier eine
Art Meerbusen bildet, der Hannover von Oldenburg trennt. — Nicht
weit hiervon östlich befindet sich auch die Mündung der Elbe, obgleich
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Belgien Holland Nordsee Ostsee Polen Galizien Ungarn Deutschlands Deutschlands Ostsee Rhein Basel Mannheim Schwaben Mainz Main Koblenz Rhein Holland Fulda Bremen Nordsee Oldenburg
174
Seinen Namen hat der Schwarzwald von den düstern, meist Nadelholz-
Wäldem, die seine höchsten Gipfel und Flächen bedecken, während in
den Thälern, an den Bächen nach dem.bodensee und dem Rheine hin
Acker-, Obst- und sogar Weinbau gut gedeiht. — Gleichlaufend
mit dem Schwarzwald erheben sich aus dem linken Rheinufer die
Vogesen bis zu einer Höhe von 4000 Fuß. Sie bilden die Grenze
zwischen Elsaß und Frankreich und endigen in Rheinbayern,
wo ihre östlichen Abhänge die Haardt heißen und trefflichen Wein
liefern. — Auf dem rechten Rheinufer, nördlich vom Neckar, setzt
der Odenwald das Gebirge fort bis in die Nähe des Mains. Seine
Berge erreichen jedoch nicht die Höhe des Schwarzwaldes, und auf
ihnen herrschen die freundlichen Laubhölzer, besonders die schönen
Buchenwälder. Nach der Ebene des Rheines hin ist der Odenwald
durch eine Reihe Bergkegel, wie nach einer Schnur gesetzt, scharf abge-
schnitten. Darum heißt die darunter laufende Landstraße die Berg-
straße. Dort zwischen Heidelberg und Darmstadt ist eine herrliche
Gegend, reich an Getreide, Wein, Mandeln, Kastanien und
Pfirsichen. — Weiter nördlich, in der Ecke zwischen dem Main- und
Rheinthale liegt der Taunus, ein an Naturschönheiten und Mineral-
quellen sehr reiches Gebirge, welches sich über ganz Nassau verbreitet,
bis es sich an den Westerwald anschließt. — Dem Taunus gegenüber
finden wir auf dem linken Rheinufer den Hundsrück, und nördlich
hiervon das unfruchtbare Eifelgebirge und das hohe Veen. Und
wenn auch auf der rechten Rheinseite der Westerwald in Norden mit
den öden Gebirgen Westphalens zusammenhängt, so schickt er doch auch
eine schöne Gruppe von Bergen, das Siebengebirge bei Bonn, nach
dem Rheine hin. — Folgen wir nun im Osten dem Lauf der Elbe,
so finden wir zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste
von diesen, auf welchem auch die Elbe entspringt, ist das Riesen-
gebirge, welches nächst den Alpen die höchsten Gipfel (Schneekoppe
1562™) gen Himmel sendet, die aber nur mit schlechtem Gehölz be-
wachsen sind. — Auf dem linken Elbufer, jedoch in ziemlicher Entfer-
nung, sehen wir hier den Böhmerwald (1250™) und dort das Fichtel-
gebirge (1063™), durch welche Böhmen von Bayern getrennt wird. —
Im Norden wird Böhmen durch das Erzgebirge (1219™) verschlossen.
Es verkündet durch seinen Namen schon, daß in seinem Innern die
bedeutendsten Erze: Silber und vieles andere Metall sich befinden. —
Gleichsam im Mittelpunkte von Deutschland, zwischen Elbe, Rhein und
Main finden wir verschiedene unter sich zusammenhängende Gebirge, so
den Thüringerwald, meist mit Nadelholz bewachsen. Weiter hinab
am Main folgt die Rhön, der Vogelsberg, der Spessart, holz-
reiche Gebirge, welche das fruchtbare Franken von dem alten Hessen
trennen. — Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen die weit
ausgedehnten aber nicht hohen westphälischen Gebirge, von denen
der teutoburger Wald geschichtlich dadurch berühmt geworden ist,
daß hier der deutsche Feldherr Hermann in einer Schlacht die Römer
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Hermann
Extrahierte Ortsnamen: Rheine Elsaß Frankreich Rheinbayern Rheinufer Odenwald Mains Rheines Odenwald Heidelberg Darmstadt Main-_und
Rheinthale Taunus Nassau Westerwald Taunus Westerwald Bonn Rheine Böhmerwald Deutschland Rhein Main Thüringerwald Main Vogelsberg Hessen Rhein
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§§ 59-60. Das Königreich Württemberg. — Das Königreich Bayern.
39
Kartoffeln und Flachs. An Bauholz ist großer Mangel. Der Schwäbische
Jura wird im N. von einzeln stehenden Kegelbergen begleitet. So liegt
der Hohenzollern südlich von Hechingen (vgl. § 43) und der Hohen-
staufen östlich von Stuttgart. Auf dem Hohenstaufen stand die Stamm-
burg der Hohenstaufen, die bis auf ein kleines Stück Mauer verschwunden
ist. — Im Fränkischen Jura werden die Tropfsteinhöhlen bei Müggendorf
von Reisenden häufig besucht. Man findet hier unter anderen auch Knochen
von Tieren, die bereits ausgestorben sind (Mammut, Höhlenbär).
§ 59. Pas Königreich Württemberg (fast so groß wie die Prov.
Westfalen, 2200000 E., mehr als 2/3 derselben evang.) zu beiden Seiten
des Neckars und der Donau, von Baden und Bayern eingeschlossen. Durch
die Mitte des Landes zieht sich der Schwäbische Jura. Daran schließt sich
im S. eine Hochebene, im Norden Hügelland. Der Boden ist meistens
fruchtbar und vortrefflich angebaut. Es wechseln Ackerfelder und Gürten
mit Weinbergen. Die Industrie ist lebhaft. Die Bewohner, meist Schwaben,
treuherzig und bieder. Aus ihnen sind viele Dichter und Gelehrte hervor-
gegangen, so Justinns Kerner, Uhland, Schiller, Hauff u. a.
Stuttgart, Hptst., 175 000 E., in einem Seitentale des Neckars, Mittelpunkt des
süddeutschen Buchhandels. Lndwigsburg, 2. Residenz. Marbach, Schillers Geburts-
ort. H eil b ro n n, Handel. We i n sb e r g, Sage von der Weibertreue (Konrad Iii. 1110).
Eßlingen, gewerbreich. Tübingen, Univers., Uhlands Geburtsort. Ulm, starke
Festung. Wildbad, Badeort.
§ 60. Pas Königreich Wayern (doppelt so groß wie Hannover,
beinahe 6,2 Mill. E.) besteht aus zwei getrennt liegenden Teilen. Der
größte Teil liegt zu beiden Seiten der obern Donau und zieht sich von
den Alpen bis über den Main hin; der kleinere Teil liegt am Westufer
des Rheins, n. von Elsaß-Lothringen, und wird Rheinbayern oder die
Rheinpfalz genannt. Bayern bildet zum größten Teile eine Hochebene.
Die Hochebene s. von der Donau (die bayrische) ist durchschnittlich 500 m
hoch, die nördlich von der Donau gelegene 400 in. An der Ostgrenze nach
Böhmen zu liegen der Bayrische Wald und der Böhmerwald. Im N.
Bayerns liegen das Fichtelgebirge, der Frankenwald, das Rhöngebirge, der
Spessart. — Der Hauptstrom Bayerns ist die Donau. In sie fließt in
Bayern rechts: die Iller, der Lech, die Isar, der Inn mit der Salzach,
links: die Altmühl, die Naab, der Regen. Im N. fließt der Main,
welcher sein Wasser in vielen Krümmungen dem Rheine zuführt. Der be-
deutendste Nebenfluß auf der linken Seite ist die Rednitz. Diese ist mit
der Altmühl durch den Ludwigs-Kanal verbunden. Am Fuße der Alpen
haben sich zahlreiche Seen gebildet, von denen der Würm- und Chiem-
see die bedeutendsten sind. An der Ostseite des W atz mann liegt der pracht-
volle Königssee. — Das Klima ist auf der Bayrischen Hochebene rauher
als im Maintal. Die warmen Südwinde werden durch die Alpen ab-
gehalten, die Nord- und Westwinde haben Zutritt und bringen große
Regenmafien, die sich besonders im S. anstauen; daher gedeiht auf der
Bayrischen Hochebene kein Wein. Sie ist überhaupt im ganzen einförmig
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Personennamen: Justinns_Kerner Schiller Hauff Schillers Konrad_Iii Konrad
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
36
Die 3 Freien und Hansestädte. — Die Oberrheinische Tiefebene. §§ 53—54.
§ 53. J)ie 3 Areien und Hansestädte, a. Hamburg. Es liegt
am rechten Ufer der Elbe, etwa 100 km vom Meere entfernt; doch reicht
die Flnt bis über Hambnrg hinaus und verliert sich in den vielen Armen
der Elbe, welche zahlreiche Inseln bilden. Hambnrg hat mit Vororten
über 700000 E. und ist der erste Seehafen des europäischen Festlandes.
Hamburg hat seine Größe der günstigen Lage zu verdanken. Es kann zur See
mit allen Ländern der Erde Handel treiben; es kann aber auch seine Waren auf der Elbe
bis weit in das Innere von Deutschland, ja bis nach Böhmen schaffen. Den großartigsten
Eindruck erhält man von Hambnrg, wenn man von der See her sich der Stadt nähert.
Am Ufer schauen prächtige Landhäuser aus saftigem Grün hervor; dann erscheinen die
vielen Speicher und der Hafen mit seinem unendlichen Gewühl. Hunderte von stolzen
Kauffahrern liegen in langen Reihen und bilden Gaffen, durch welche leichte Gondeln
dahinschießen. Die Flaggen aller seefahrenden Völker rauschen im Winde; Matrosenruf
und Schiffergesang in allen Sprachen tönen durcheinander, und brausende Dampfer senden
ihre schwarzen Wolken in die Luft empor. Neues Drängen und Treiben umfängt den
Fremden auf dem Lande. Makler, Geschäftsleute und Lotsen rennen hin und her zwischen
den Spaziergängern, Matrosen und Auswandrern. Um den Verkehr der Völker zur See
immer sicherer und schneller zu gestalten, hat das Deutsche Reich in Hamburg die deutsche
Seewarte gegründet. Der schönste Teil der Stadt liegt um die Binnenalster; es ist
dies ein Wasserbecken, welches die Alster, ein kleiner Nebenfluß der Elbe, in der Stadt
bildet.
d. Lübeck, an der Trave, über 80000 E., einst das Hanpt des Hansa-
bundes. Als der Handel nach der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien
und der Entdeckung Amerikas eine andere Richtung einschlug, verlor der
Ort seine Bedeutung. Aber gegenwärtig ist Lübecks Handel, wenn auch fast
nur ans die Ostseeküsten beschränkt, wieder erheblich gestiegen, und der Elb-
Trave-Kanal wird noch mehr dazu beitragen.
o. Bremen, an der Weser, 165000 E., treibt sehr bedeutenden Handel,
besonders nach Amerika, und ist der zweite Seehandelsplatz des Reiches.
Es werden vorzugsweise Tabak, Baumwolle, Reis und Petroleum ein-
geführt. Die größten Seeschiffe können aber nicht bis nach Bremen selbst
gelangen, sondern landen in Bremerhaven.
*§ 54. Pie Oberrheinische Fiefeöene mit den sie begrenzenden
Gebirgen, a. Die Oberrheinische Tiefebene, zwischen den Vogesen und
der Haardt einerseits und dem Schwarzwald und Odenwald anderseits, ist
ein äußerst fruchtbarer Landstrich von durchschnittlich 35-40 km Breite,
in dem sich nur wenige Sandgegenden finden. Sie hat das mildeste Klima
Deutschlands. Das ganze Tiefland bildete einst einen See, ans welchem
der Rhein bei Bingen abfloß. Die Tiefebene wird vom Rhein durchflossen.
Derselbe bildet oberhalb Straßbnrgs sandige Werder und ist dann erst von
Straßbnrg an zur Schiffahrt recht geeignet. Deshalb ist ihm zur Seite
ein Kanal gegraben, der Rhein-Rhone-Kanal.
l>. Die Vogesen ziehen sich im N. bis zur Lauter hin. Sie sind im S.
am höchsten (Sulzer Belchen, 1400 m hoch) und werden nach N. niedriger,
aber breiter. Das Gebirge füllt nach O. steil, nach W. allmählich ab.
Der Fuß ist mit Laubwald, die Abhänge sind mit Tannenwald bestanden.
Von den Kuppen schauen Ruinen alter Ritterburgen hinab. Der wichtigste
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Hambnrg Lübecks
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Hamburg Deutschland Deutsche_Reich Hamburg Ostindien Amerikas Bremen Amerika Bremen Bremerhaven Schwarzwald Odenwald Deutschlands Rhein Rhein Rhein-Rhone-Kanal
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
38 Das Großherzogtum Baden. — Der Schwäbische und Fränkische Jura. §§ 56—58.
bar wie im Elsaß, aber doch gut angebaut. Bewohner vorherrschend deutsch;
nur 7e der Gemeinden hat französisch redende Bevölkerung.
Metz, an der Mosel, Hptst. von Deutsch-Lothringen, 60 000 E., sehr starke Festung.
Um Metz viele Schlachtfelder. Diedenhofen, Festung an der Mosel.
Elsaß-Lothringen, seit 1871 wieder mit dem Mutterlande Deutschland
vereinigt, steht unter einem kaiserlichen Statthalter, der m Straßburg seinen
Sitz hat.
§ 56. pstö Großßerzogtum Waden (so groß wie das Königreich
Sachsen, mit 1865000 E.) zieht sich lang und schmal vom Bodensee und
dem Rheine bis über den Neckar zum Maine hin. Der westl. Teil liegt
in der Oberrheinischen Tiefebene, der östl. auf dem Schwarzwalde. Das
reich gesegnete Land kann viel Getreide an die Schweiz, viel Vieh an
Frankreich verkaufen, viel Holz den Rhein hinabftößen. Es wird auch viel
Wein, Tabak, Hanf, Hopfen gebaut. Fast 2/s der Bewohner sind katholisch.
Karlsruhe, Hptst., 95 000 E. Von dem halbkreisförmigen Platze vor dem
Schlosse gehen 11 Straßen in gerader Richtung ans. Mannheim, an der Neckarmün-
dnng, über 140000 E., lebhafte Handelsstadt. Heidelberg, evangel. Universität, herr-
liche Lage am Neckar. Einst war es die Residenz der Kurfürsten von der Pfalz. Das
alte Rcsidenzschloß ist jetzt die schönste Ruine Deutschlands. In dem Schloßkellcr liegt
das weltberühmte Heidelberger Faß. Es hat eine Länge von 13 m und eine Höhe von
9 m und soll mehr als 20000 Flaschen Wein fassen. Pforzheim, die erste Fabrikstadt
Badens. Rastatt, Festg. zur Deckung der Schwarzwaldpässe. Baden-Baden, be-
rühmter Badeort. Freiburg im Breisgau, kathol. llniversität. Konstanz, am Bo-
denscc.
§ 57. Das Grohherzoqtttm Kessen (halb so groß wie die Prov. Hessen-
Nassau, 1,i Mill. E.) zerfallt in zwei Teile. Der größere und fruchtbarere
Teil liegt am Main und Rhein. Hier wächst schönes Getreide, Obst und
Wein. Das nördliche, kleinere Stück, Oberhessen genannt, wird von der
Prov. Hessen-Nassau eingeschlossen. Darin liegen die Höhen des Vogels-
berges, die mit Buchen und Sumpfwiesen bedeckt sind; aber die fruchtbare
Wetterau liefert viel Getreide.
Dnrmstndt, Hptst., 70000 E., sehr gewerbtätig. Mainz, an der Mündung des
Maines in den Rhein, 85 000 E., sehr starke Festung und bedeutende Handelsstadt.
Worms, Reichstag 1521. Bin gen, Mäuseturm, Bingerloch. Gießen, Universität.
*§ 58. Der Schwäbische und Aränkische Iura. Von der Donau-
quelle zieht sich zuerst in nordöstl., dann in nördl. Richtung eine 20 bis
30 km breite Bergplatte dahin, die fast ausschließlich aus Kalkstein besteht.
Sie ist meist schön bewaldet, aber wasserarm und reich an Höhlen und
trichterförmigen Vertiefungen. Bis zur Altmühl heißt sie Schwäbischer,
von da an Fränkischer Jura. Der ödeste und rauheste Teil liegt zwischen
dem Neckar und der obern Donau und heißt Rauhe Alb. Hier fehlt es
den Ortschaften oft an Quellwasser, darum müssen sie sich mit Zisternen-
wasser begnügen. Regnet es lange nicht, so trocknen die Zisternen aus, und
die Bewohner mußten früher allgemein das Wasser oft meilenweit in Fässern
holen; setzt wird das Wasser meist ans den Tälern auf die Höhen gepumpt
und mit Röhren in die Dörfer geleitet. Die Äcker sind mit unzähligen
weißen Kalkstücken übersät. Man baut in der Regel nur Roggen, Hafer,
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Baden Elsaß Elsaß-Lothringen Deutschland Sachsen Rheine Maine Oberrheinischen_Tiefebene Frankreich Rhein Karlsruhe Mannheim Heidelberg Pfalz Deutschlands Pforzheim Badens Rastatt Baden-Baden Freiburg Konstanz Main Rhein Oberhessen Hessen-Nassau Mainz Maines Rhein Worms Mäuseturm Donau
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
12 Die Staaten des Deutschen Reiches. — Die Ostsee n. die deutsche Ostseeküste. §§ 11—12.
und Odenwald, im W. von den Vogesen und der Haardt eingeschlossen.
Der mittlere Teil von Deutschland enthält meistens Gebirgsland. Die be-
kanntesten Gebirge Mitteldeutschlands sind: Die Sudeten, das Erzgebirge,
das Fichtelgebirge, der Thüringer Wald, der Harz, der Teutoburger Wald,
das Rheinische Schiefergebirge. Norddeutschland bildet eine weite Tiefebene,
die im W. schmal ist und tiach O. immer breiter wird. Sie wird von
zwei Landrücken durchzogen. Der nördl. läuft an der Ostsee hin und
endigt in Jütland; er ist mit vielen Seen bedeckt. Der südl. bildet die
Grenze zwischen Schlesien und Polen, zieht sich von hier nach N.w. hin
und endigt in der Lüneburger Heide. — c. Die Hauptströme Deutschlands
sind: die Donau, der Rhein, die Weser, die Elbe, die Oder, die Weichsel,
der Pregel, die Memel. — ä. Klima. Süddeutschland müßte infolge der
südl. Lage ein wärmeres Klima haben als Norddeutschland. Aber da es
höher liegt, ist die Temperatur in ganz Deutschland ziemlich gleichmäßig.
In den höheren Gebirgen Mitteldeutschlands, sowie in den Alpengegenden
ist es natürlich rauher. Am rauhesten ist das Klima in Ostpreußen, am
mildesten in der Oberrheinischen Tiefebene. Der W. ist wegen der Nähe
des Meeres etwas wärmer, der O. ist kälter wegen der rauhen N.o.-Winde,
welche von Rußland herwehen. Niederschläge (Regen, Schnee) finden in
allen Jahreszeiten statt; sie sind im W. stärker als im O., desgleichen in
den gebirgigen Gegenden stärker als in der Ebene. Die Hauptregenzeit ist
der Sommer. — e. Pflanzendecke. In ganz Deutschland gedeihen Laub-
wälder; nur die Buche kommt im nördl. Teile Ostpreußens nicht mehr fort.
Der Wein reicht noch bis Grünberg in Schlesien, d. i. so weit nach Norden,
wie in keinem andern Lande der Erde. Roggen, Weizen, Hafer, Gerste, Kar-
toffeln und Zuckerrüben sind unsere wichtigsten Feldfrüchte. — k. Politisches.
Das Deutsche Reich in seiner gegenwärtigen Ausdehnung besteht seit 1871.
Es umfaßt 25 Staaten und das Reichsland Elsaß-Lothringen. Der bedeu-
tendste Staat ist das Königreich Preußen, welches aus 12 Provinzen und
dem Rgbz. Hohenzollern in Süddentschland besteht. Der König von Preußen
ist zugleich deutscher Kaiser.
§11. Die Staaten des Deutschen Weiches. 4 Königreiche: Preußen, Sachsen,
Bayern, Württemberg. 6 Großherzogtümer: Baden, Hessen, Oldenburg, Mecklen-
burg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen-Weimar. 5 Herzogtümer: Braunschweig,
Anhalt, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiningen. 7 Fürsten-
tümer: Schwarzburg-Sondershansen, Schwarzburg-Rudolstadt, Reuß ältere Linie,
Reuß jüngere Linie, Waldcck, Lippe, Schaumburg-Lippe. 3 Freie Städte: Hamburg,
Lübeck, Bremen. Das unmittelbare Reichsland Elsaß-Lothringen.
*§ 12. pic Hst sec und die deutsche Hflseeküste. a. Die Ostsee, ein
Binnenmeer, bildet mehrere Busen: den Bottnischen, Finnischen und
Rigaischen Meerbusen und die Danziger Bucht. Sie steht durch den
Sund, Großen und Kleinen Belt mit der Nordsee in Verbindung.
Die schwedische Ostseeküste ist felsig und hat viel gute Häfen, die preußische
ist flach, sandig nnb hat keine guten Häfen. Die Tiefe der Ostsee ist gering
(durchschnittlich 60 m). Das Wasser ist kalter als das des Ozeans, weil
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§55.
Das Reichsland Elsaß-Lothringen.
37
Paß ist der von Zobern. Durch ihn führt die Eisenbahn von Straßburg
nach Paris, auch der Rhein-Marne-Kanal. Der Zabernpaß vermittelt so
den Verkehr zwischen der Oberrhein. Tiefebene und dem Seinesßan>Becken.
— Nördlich von den Vogesen liegt die Haardt oder das Pfälzer Gebirge,
eilt schönes Waldgebirge mit anmutigen Tälern und zahlreichen Burgruinen.
Die höchste Erhebung desselben ist der Donnersberg (700 m h.).
c. Der Schwarzwald zieht sich von Basel bis zur Neckarmündung
hin und erreicht im Feldberge eine Höhe von 1500 in. Der südliche Teil
ist rauh, wild, von tiefen Schluchten zerrissen und mit dunklen Tannen-
wäldern bedeckt, der nördliche ist ein niedriges, mit Getreide bebautes Hügel-
land (400 in h.), das sich am Neckar nochmals erhebt. Nach dem Rheine
zu fällt das Gebirge steil ab, nach O. zu allmählich. Am Fuße des steilen
Westabhanges reifen Trauben, Walnüsse, Obst und selbst Mandeln und
edle Kastanien. — Das Gebirge ist stark bewohnt. In den Tälern liegen
Städte und Dörfer, auf den Höhen nur zerstreute Wohnungen. Letztere sind
aus Holz erbaut und mit einem weit überspringenden Schindel- oder Stroh-
dache bedeckt. Jede Hütte hat ihren plätschernden Brunnen. Die Bewohner
fällen Holz, flößen es die Bäche hinab zum Rhein und ans diesem bis nach
Holland, arbeiten in Holzwaren (z. B. Schwarzwälder Uhren), flechten
Strohhüte, bauen Getreide und Kartoffeln usw. Das schönste Tal im
Schwarzwalde ist das Murgtal. Durch das Kinzigtal führt die
Schwarzwaldbahn mit vielen Tunneln und anderen kühnen Bauten.
tl. Der Odenwald zwischen Neckar und Main, ein liebliches Gebirge,
hat breite freundliche Täler und ist mit Laubwald bestanden. Der höchste
Punkt desselben ist der Katzenbuckel.
§ 55. Aas Weichstand Gksah-Lothringen (etwa so groß wie das
Königreich Sachsen, 1700000 meist kath. E.). a. Das Elsaß ist ein schmaler,
fruchtbarer Landstrich zwischen den Vogesen und dem Rhein. Der Hanpt-
flnß desselben, die Jll, entspringt auf dem Schweizer Jura und mündet
unterhalb Straßburgs. Sie ist für das Verkehrsleben im Elsaß wichtiger
als der Rhein, darum liegen auch die größeren Städte an ihr und nicht
am Rhein. Getreide-, Obst- und Weinbau sind beträchtlich, auch Hopfen,
Tabak und Krapp (zur Gewinnung von rotem Farbstoff) werden angebaut.
Die Industrie ist sehr lebhaft, besonders in den Tälern der Vogesen und
um Mülhausen. Die Bewohner zeigen durch ihre Sprache, ihr Wesen,
auch durch die Bauart ihrer Häuser, daß sie Deutsche sind.
Straßburg, Hptst. des Elsaß, 150000 E., starke Festg., Univers., herrliches Münster
(143 in h.), Haupthandelsplatz des ganzen Oberrheins; cs vermittelt den Verkehr von der
Donau (Wien) nach der Seine (Paris). Von 1681—1870 war es französisch. Weißen-
burg und Wörth, Schlachtplätze von 1870. Kolmar, gewerbtätig. Neu-Breisach,
Festg. am Rhein-Rhone-Kanal. Mülhausen, 90 000 (§., bedeutende Fabriktätigkeit in
Baumwollenwaren. Der südliche Teil vom Elsaß heißt Sundgau.
l). An den nördlichen Teil vom Elsaß schließt sich im W. Deutsch-
Lothringen an. Das gebirgige Land ist reich an Salz, Eisenerzen, Stein-
kohlen; es wird von der Mosel durchflossen. Der Boden ist nicht so frucht-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: Krapp
Extrahierte Ortsnamen: Elsaß-Lothringen Paris Rhein-Marne-Kanal Oberrhein Donnersberg Schwarzwald Basel Rheine Rhein Holland Odenwald Main Sachsen Rhein Rhein Rhein Mülhausen Donau Wien Paris Neu-Breisach Rhein-Rhone-Kanal W._Deutsch-
Lothringen
Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
12 Die Staaten des Deutschen Reiches. — Die Ostsee u. die deutsche Ostseeküste. §§ 11—12.
und Odenwald, im W. von den Vogesen und der Haardt eingeschlossen.
Der mittlere Teil von Deutschland enthält meistens Gebirgsland. Die be-
kanntesten Gebirge Mitteldeutschlands sind: Die Sudeten, das Erzgebirge,
das Fichtelgebirge, der Thüringer Wald, der Harz, der Teutoburger Wald,
das Rheinische Schiefergebirge. Norddeutschland bildet eine weite Tiefebene,
die im W. schmal ist und nach O. immer breiter wird. Sie wird voit
zwei Landrücken durchzogen. Der nördl. läuft an der Ostsee hin und
eitdigt in Jütland; er ist mit vielen Seen bedeckt. Der südl. bildet die
Grenze zwischen Schlesien und Polen, zieht sich von hier nach N.w. hin
und endigt in der Lüneburger Heide. — c. Die Hauprftröme Deutschlands
sind: die Donau, der Rhein, die Weser, die Elbe, die Oder, die Weichsel,
der Pregel, die Memel. •— d. 'Klima. Süddeutschland müßte infolge der
südl. Lage ein wärmeres Klima haben als Norddeutschland. Aber da es
höher liegt, ist die Temperatur in ganz Deutschland ziemlich gleichmäßig.
In den höheren Gebirgen Mitteldeutschlands, sowie in den Alpengegenden
ist es natürlich rauher. Am rauhesten ist das Klima in Ostpreilßen, am
mildesten in der Oberrheinischen Tiefebene. Der W. ist wegen der Nähe
des Meeres etwas wärmer, der O. ist kälter wegen der rauhen N.o.-Winde,
welche von Rußland herwehen. Niederschläge (Regen, Schnee) finden in
allen Jahreszeiten statt; sie sind im W. stärker als im O., desgleichen in
den gebirgigen Gegenden stärker als in der Ebene. Die Hauptregenzeit ist
der Sommer. — e. Pflanzendecke. In ganz Deutschland gedeihen Laub-
wälder; nur die Buche kommt im nördl. Teile Ostpreußens nicht mehr fort.
Der Wein reicht noch bis Grünberg in Schlesien, d. i. so weit nach Norden,
wie in keinem andern Lande der Erde. Roggen, Weizen, Hafer, Gerste, Kar-
toffeln und Zuckerrüben sind unsere wichtigsten Feldfrüchte. — f. politisches.
Das Deutsche Reich in seiner gegenwärtigen Ausdehnung besteht seit 1871.
Es umfaßt 25 Staaten und das Reichsland Elsaß-Lothringen. Der bedeu-
tendste Staat ist das Königreich Preußen, welches aus 12 Provinzen und
dem Rgbz. Hohenzollern in Süddeutschland besteht. Der König von Preußen
ist zugleich deutscher Kaiser.
Z 11. Die Staaten des Deutschen Weiches. 4 Königreichen Preußen, Sachsen,
Bayern, Württemberg. 6 Großherzogtümer: Baden, Hessen, Oldenburg, Mecklen-
burg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen-Weimar. 5 Herzogtümer: Braunschweig,
Anhalt, Sachsen-Altenburg, Sachscn-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiningen. 7 Fürsten-
tümer: Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt, Reuß ältere Linie,
Reuß jüngere Linie, Waldeck, Lippe, Schaumburg-Lippe. 3 Freie Städte: Hamburg,
Lübeck, Bremen. Das unmittelbare Reichsland Elsaß-Lothringen.
*§ 12. I)ie Ostsee und die deutsche Ostseeküste, n. Die Ostsee, ein
Binnenmeer, bildet mehrere Busen: den Bottnischen, Finnischen und
Rigaischen Meerbusen und die Danziger Bucht. Sie steht durch den
Sund, Großen und Kleinen Belt mit der Nordsee in Verbindung.
Die schwedische Ostseeküste ist felsig und hat viel gute Häfen, die preußische
ist flach, sandig und hat keine guten Häfen. Die Tiefe der Ostsee ist gering
(durchschnittlich 60 na). Das Wasser ist kälter als das des Ozeans, lveil
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]