173
die Quellen der Weser und der Elbe sehr weit aus einander liegen;
denn diese entspringt in Böhmen auf dem Riesengebirge. Mit
den böhmischen Gewässern durchbricht sie das Erzgebirge, erreicht
das Königreich Sachsen und fließt an dessen Hauptstadt Dresden
vorbei. Weiter nördlich nimmt sie, außer anderen Nebenflüssen, links
die vom Fichtelgebirge kommende Saale und rechts die Havel mit
der Spree auf, durch welche die Verbindung der Schifffahrt der Elbe
und der Oder möglich gemacht ist, denn die Spree ist durch einen
Kanal mit der Oder verbunden. Vor ihrer Mündung bildet die
Elbe einen Meerbusen, der Lei Hamburg fast eine Stunde breit
ist und zu einem Hafen für kleine Seeschiffe dient.— Auch die Oder
hat ihre Quelle in Österreich an der preußischen Grenze. Sie durch-
fließt die Provinzen Schlesien, Brandenburg und Pommern. In der
Provinz Brandenburg nimmt sie einen schiffbaren Nebenfluß, die
Warthe, auf, welche durch einen Kanal mit der Weichsel verbunden
ist und so eine Schifffahrtsverbindung der Elbe, Oder und Weichsel
herstellt. In der Provinz Pommern mündet die Oder in einen See,
der mit der Ostsee in Verbindung steht und das stettiner Haff ge-
nannt wird. — Die Weichsel hat ihre Quellen auf den Karpathen
zwischen Mähren und Ungarn, durchfließt den zu Rußland gehörigen
Theil des ehemaligen Königreichs Polen und tritt dann in die Pro-
vinz Preußen, wo sie sich in drei Arme theilt, von denen einer in die
Ostsee sich ergießt und zwei in das frische Haff münden. — Ganz
anders, als mit diesen fünf Hauptflüffen, verhält es sich mit dem
größten aller deutschen Ströme: der Donau. Diese entspringt auf dem
Schwarzwalde und richtet ihren Lauf östlich durch Bayern, Öster-
reich, Ungarn, tritt dann in die Türkei und mündet in das
schwarze Meer. Trotz ihres längeren Laufes ist die Schifffahrt auf
derselben nicht so lebhaft, als auf dem Rheine. — Außer diesen sechs
bedeutenden Strömen bewässern und befruchten Deutschland noch über
500 größere und kleinere Flüsse, die gleich Leben und Kraft spendenden
Adern nach allen Richtungen das Land durchströmen und von denen über
60 schiffbar sind. Tausende und aber Tausende von Flößen, Kähnen
und Schiffen durchfurchen ohne Rast die hellen Fluthen derselben, mu
die verschiedenartigsten Erzeugnisse Deutschlands nach anderen Ländern
zu tragen, oder fremde Waaren uns zuzuführen.
3. Die höchsten Gebirgszüge, deren Gipfel sich in Wolken ba-
den, erheben sich im südlichen Deutschland. Da ragen die rhätischen,
die norischen, die karnischen und die julischen Alpen hervor.
Der Ortles, zu den rhätischen Alpen gehörend, hat eine Höhe
von 3750™ und ist der höchste Berg in Deutschland. Zu den
interessantesten Gebirgen gehört ferner der Echwarzwald (1344™ hoch)
dort in der Ecke, welche der aus der Schweiz kommende Rhein macht.
Er verbreitet sich längs des Rheins durch Baden und längs der auf
ihm entsprungenen Donau nach Schwaben und begleitet unter dem
Namen rauhe Alp den Neckar auf seinem Laufe gegen den Rhein.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Dresden Hamburg Brandenburg Pommern Pommern Ungarn Königreichs_Polen Ostsee Donau Bayern Ungarn Rheine Deutschland Deutschlands Deutschland Deutschland Echwarzwald Rhein Baden Schwaben Rhein
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§§ 59-60. Das Königreich Württemberg. — Das Königreich Bayern.
39
Kartoffeln und Flachs. An Bauholz ist großer Mangel. Der Schwäbische
Jura wird im N. von einzeln stehenden Kegelbergen begleitet. So liegt
der Hohenzollern südlich von Hechingen (vgl. § 43) und der Hohen-
staufen östlich von Stuttgart. Auf dem Hohenstaufen stand die Stamm-
burg der Hohenstaufen, die bis auf ein kleines Stück Mauer verschwunden
ist. — Im Fränkischen Jura werden die Tropfsteinhöhlen bei Müggendorf
von Reisenden häufig besucht. Man findet hier unter anderen auch Knochen
von Tieren, die bereits ausgestorben sind (Mammut, Höhlenbär).
§ 59. Pas Königreich Württemberg (fast so groß wie die Prov.
Westfalen, 2200000 E., mehr als 2/3 derselben evang.) zu beiden Seiten
des Neckars und der Donau, von Baden und Bayern eingeschlossen. Durch
die Mitte des Landes zieht sich der Schwäbische Jura. Daran schließt sich
im S. eine Hochebene, im Norden Hügelland. Der Boden ist meistens
fruchtbar und vortrefflich angebaut. Es wechseln Ackerfelder und Gürten
mit Weinbergen. Die Industrie ist lebhaft. Die Bewohner, meist Schwaben,
treuherzig und bieder. Aus ihnen sind viele Dichter und Gelehrte hervor-
gegangen, so Justinns Kerner, Uhland, Schiller, Hauff u. a.
Stuttgart, Hptst., 175 000 E., in einem Seitentale des Neckars, Mittelpunkt des
süddeutschen Buchhandels. Lndwigsburg, 2. Residenz. Marbach, Schillers Geburts-
ort. H eil b ro n n, Handel. We i n sb e r g, Sage von der Weibertreue (Konrad Iii. 1110).
Eßlingen, gewerbreich. Tübingen, Univers., Uhlands Geburtsort. Ulm, starke
Festung. Wildbad, Badeort.
§ 60. Pas Königreich Wayern (doppelt so groß wie Hannover,
beinahe 6,2 Mill. E.) besteht aus zwei getrennt liegenden Teilen. Der
größte Teil liegt zu beiden Seiten der obern Donau und zieht sich von
den Alpen bis über den Main hin; der kleinere Teil liegt am Westufer
des Rheins, n. von Elsaß-Lothringen, und wird Rheinbayern oder die
Rheinpfalz genannt. Bayern bildet zum größten Teile eine Hochebene.
Die Hochebene s. von der Donau (die bayrische) ist durchschnittlich 500 m
hoch, die nördlich von der Donau gelegene 400 in. An der Ostgrenze nach
Böhmen zu liegen der Bayrische Wald und der Böhmerwald. Im N.
Bayerns liegen das Fichtelgebirge, der Frankenwald, das Rhöngebirge, der
Spessart. — Der Hauptstrom Bayerns ist die Donau. In sie fließt in
Bayern rechts: die Iller, der Lech, die Isar, der Inn mit der Salzach,
links: die Altmühl, die Naab, der Regen. Im N. fließt der Main,
welcher sein Wasser in vielen Krümmungen dem Rheine zuführt. Der be-
deutendste Nebenfluß auf der linken Seite ist die Rednitz. Diese ist mit
der Altmühl durch den Ludwigs-Kanal verbunden. Am Fuße der Alpen
haben sich zahlreiche Seen gebildet, von denen der Würm- und Chiem-
see die bedeutendsten sind. An der Ostseite des W atz mann liegt der pracht-
volle Königssee. — Das Klima ist auf der Bayrischen Hochebene rauher
als im Maintal. Die warmen Südwinde werden durch die Alpen ab-
gehalten, die Nord- und Westwinde haben Zutritt und bringen große
Regenmafien, die sich besonders im S. anstauen; daher gedeiht auf der
Bayrischen Hochebene kein Wein. Sie ist überhaupt im ganzen einförmig
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Personennamen: Justinns_Kerner Schiller Hauff Schillers Konrad_Iii Konrad
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§ 66. Die Karpaten. 47
(unterhalb Linz und Krems), teilt er sich in mehrere Arme, wodurch Inseln
und Auen, die mit Laubbäumen aller Art geziert sind, gebildet werden.
An dem Strome und auf den Inseln liegen Dörfer, Klöster, Schlösser, oft
ganz im Gebüsch versteckt. Von Wien bis zur Preßburger Pforte fließt
die Donau durch die Österreichische Tiefebene; diese wird durch die
Kleinen Karpaten und das Leithagebirge von der Ober-ungarischen
Tiefebene getrennt. — Während die Donau bis Preßburg vorwiegend in
einer Hochebene dahinfließt, durchströmt sie in ihrem mittleren Laufe die
große Ungarische Tiefebene. Unterhalb Preßburg bildet sie die sehr
fruchtbare Insel Schütt. Oberhalb Ofen-Pest macht sie ein Knie und
fließt nach S. Bei Orsova (örschowa) treten die Berge zu beiden Seiten
wieder nahe an den Strom und verengen das Bett von 1100 m bis auf
100 m. Die Straßen sind hier zu beiden Seiten der Donau in Felsen
gehauen. Dieser Durchbruch heißt das Eiserne Tor. — Im Unterlauf
fließt die Donau in einem flachen Bogen ebenfalls durch Tiefland. Nach
einem 2900 km langen Lause mündet sie in vielen Armen in das Schwarze
Meer. Von den drei Hauptarmen ist nur der mittlere, die Snlina,
größeren Seeschiffen zugänglich. — Den größten Wasserreichtum erhält die
Donau durch die rechten Nebenflüsse; diese sind; die Iller, der Lech, die
Isar, der Inn mit der Salzach, die Traun, die Enns, die Leitha,
die Raab, die Drau mit der Mur, die Sau oder Save, die Mörawa.
Auf der linken Seite fließen in die Donau: die Altmühl, die Naab, der
Regen, die March, die Waag, die Gran, die Theiß mit Maros sschs,
die Äluta, der Seret, der Prut.
§ 66. pic Karpaten ziehen sich von Preßburg in einem großen, nach
S.w. geöffneten Bogen bis zum Dnrchbruchstor bei Orsova. Teile der-
selben sind:
1. Das nord-ungarische Hochland, zwischen Donau und Weichsel.
Dazu gehört das Hochgebirge der Hohen Tatra; ihre höchsten Gipfel find
die Lomnitzer und Gerlsdorfer Spitze (2700 m). Der Kern dieses Ge-
birges hat steile, gezackte Gipfel und ist eine öde, fast unbewohnte Gebirgs-
wildnis. Gletscher und Weidetriften oberhalb der Baumgrenze fehlen (vergl.
damit die Alpen!). Auf dem Gebirge liegen kleine Seen, Meeraugen ge-
nannt. Diesem Zuge sind nach W. und N. hin die Beskiden vorgelagert,
nach S. hin mehrere Gebirgsketten, reich an Gold und Silber (Kremnitz,
Schemnitz), das Ungarische Erzgebirge genannt.
2. Das Karpatische Waldgebirge, arm an Pässen.
3. Das Sieben bür gische Hochland, von mehreren parallelen Hügel-
ketten durchzogen und von hohen Randgebirgen eingefaßt, die über die
Waldregion reichen. Im O. und S. heißen die Randgebirge die Trans-
silva nischen Alpen, im W. und N. das Sieben bürgische Erzg ebirg e.
Die Verbindungswege nach Ungarn sind zahlreich und bequem. Nach der
Walachei gibt es nur einen tiefeingeschnittenen Paß, den Roten Turm-
Paß. — Der ganze Karpatenzug ist reich an Salz und Metallen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§§ 59-60. Das Königreich Württemberg. — Das Königreich Bayern.
39
Kartoffeln und Flachs. An Bauholz ist großer Mangel. Der Schwäbische
Jura wird int N. von einzeln stehenden Kegelbergen begleitet. So liegt
der Hohenzollern südlich von Hechingen (vgl. § 43) und der Hohen-
staufen östlich von Stuttgart. Auf dem Hohenstaufen stand die Stamm-
burg der Hohenstaufen, die bis auf ein kleines Stück Mauer verschwunden
ist. — Im Fränkischen Jura werden die Tropfsteinhöhlen bei Müggendorf
von Reisenden häufig besucht. Man findet hier unter anderen auch Knochen
von Tieren, die bereits ausgestorben sind (Mammut, Höhlenbär).
§ 59. Pas Königreich Württemberg (fast so groß wie die Prov.
Westfalen, 2200000 E., mehr als 2/3 derselben evang.) zu beiden Seiten
des Neckars und der Donau, von Baden und Bayern eingeschlossen. Durch
die Mitte des Landes zieht sich der Schwäbische Jura. Daran schließt sich
im S. eine Hochebene, im Norden Hügelland. Der Boden ist meistens
fruchtbar und vortrefflich angebaut. Es wechseln Ackerfelder und Gürten
mit Weinbergen. Die Industrie ist lebhaft. Die Bewohner, meist Schwaben,
treuherzig und bieder. Aus ihnen sind viele Dichter und Gelehrte hervor-
gegangen, so Justinns Kerner, Uhland, Schiller, Hauff u. a.
Stuttgart, Hptst., 175 000 E., in einem Seitentale des Neckars, Mittelpunkt des
süddeutschen Buchhandels. Ludwigsburg, 2. Residenz. Marbach, Schillers Geburts-
ort. Heilbr0nn, Handel. Weinsberg, Sage von der Weibertreue lkonrad Iii. 1140).
Eßlingen, gewerbreich. Tübingen, Univers., Uhlands Geburtsort. Ulm, starke
Festung. Wildbad, Badeort.
§ 60. Pas Königreich Wayern (doppelt so groß wie Hannover,
beinahe 6,2 Mill. E.) besteht aus zwei getrennt liegenden Teilen. Der
größte Teil liegt zu beiden Seiten der obern Donau und zieht sich von
den Alpen bis über den Main hin; der kleinere Teil liegt am Westufer
des Rheins, n. von Elsaß-Lothringen, und wird Rheinbayern oder die
Rh ein Pfalz genannt. Bayern bildet zum größten Teile eine Hochebene.
Die Hochebene s. von der Donau (die bayrische) ist durchschnittlich 500 m
hoch, die nördlich von der Donau gelegene 400 ro. An der Ostgrenze nach
Böhmen zu liegen der Bayrische Wald und der Böhmerwald. Im N.
Bayerns liegen das Fichtelgebirge, der Frankenwald, das Rhöngebirge, der
Spessart. — Der Hauptstrom Bayerns ist die Donau. In sie fließt in
Bayern rechts: die Iller, der Lech, die Isar, der Inn mit der Salzach,
links: die Altmühl, die Naab, der Regen. Im N. fließt der Main,
welcher sein Wasser in vielen Krümmungen dem Rheine zuführt. Der be-
deutendste Nebenfluß auf der linken Seite ist die Rednitz. Diese ist mit
der Altmühl durch den Ludwigs-Kanal verbunden. Am Fuße der Alpen
haben sich zahlreiche Seen gebildet, von denen der Würm- und Chiem-
see die bedeutendsten sind. An der Ostseite des W atz mann liegt der pracht-
volle Königssee. — Das Klima ist auf der Bayrischen Hochebene rauher
als im Maintal. Die warmen Südwinde werden durch die Alpen ab-
gehalten, die Nord- und Westwinde haben Zutritt und bringen große
Regenmassen, die sich besonders im S. anstauen; daher gedeiht auf der
Bayrischen Hochebene kein Wein. Sie ist überhaupt im ganzen einförmig
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Ii
Erdkunde.
37
2. Die Oberdeutsche Hochebene, a) Der Teil der Oberdeutschen Hochebene,
der zwischen dem Fränkischen Jura, dem Fichtelgebirge und dem Böhmisch-Bayrischen
Walde liegt, heißt Oberpfalz (Flußgebiet der Naab). Sie hat rauhes Klima und ist
daher wenig fruchtbar. Nur der Hopfenbau liefert guten Ertrag, stm Fuße des
Fränkischen Jura wird Eisen gefördert. Dort, wo Ultmühl (Ludwigskanal), Naab
und Negen sich mit der Donau vereinigen, enden viele Verkehrswege, die den Fluß-
tälern folgen. Ruch kann von hier an die Donau mit Dampfschiffen befahren werden.
Daher ist Negensburg (48), das an dieser Stelle entstanden ist, schon seit alten Zeiten
ein wichtiger Handelsort. In der Nähe der Stadt liegt auf dem hohen Ufer der Donau
ein tempelartiger Bau, die Walhalla, in der die Bildnisse von berühmten deutschen
Nlännern aufgestellt worden sind.
b) Die Donau, die den nördlichen Teil der Oberdeutschen Hochebene durch-
strömt, entspringt auf dem Schwarzwalde (gib die Nichtung ihres Laufes an!). Ihre
linken Nebenflüsse (nenne sie!) haben nur einen kurzen Lauf (warum?), von rechts
dagegen erhält sie aus den Rlpen stattlichen Zuwachs: Iller, Lech, Isar und Inn
(mit Salzach) führen ihr in tief eingeschnittenen Betten gewaltige wassermengen
zu. Da diese Flüsse aber einen sehr schnellen Lauf haben und gewaltige Geröllmassen
mit sich führen, können sie der Schiffahrt nicht dienen; sie eignen sich nur zum Flößen
des Holzes. — Die Landschaften zu beiden Seiten des unteren Lech sind sehr flach und
wurden daher in früheren Zeiten oft überflutet. Hierdurch entstanden weite Sumpfflächen,
die links (in Schwaben) Riede, rechts (in Bayern) Itxöfer genannt werden (Völkerscheide!).
Sonst ist das Donautal fruchtbar. Besonders ertragreiches Land liegt zwischen Isar
und Inn (Kornkammer Bayerns!). — Das Donautal war zu allen Zeiten eine der
wichtigsten natürlichen Straßen, die Europa von Westen nach Osten durchziehen. Die
Römer, die Hunnen, die Ungarn, die Kreuzfahrer, die Heere Napoleons, aber auch die
Kaufleute haben diesen weg benutzt. Daher entstanden dort zahlreiche Orte. Einige sind
wichtige Handelsstädte, andre schützen durch ihre starken Befestigungen im Kriege den
weg. Dort, wo der Donauhandel zum Rhein und Neckar, sowie nach der Schweiz und
nach Frankreich abzweigt, liegt das württembergische Ulm (52). Die Stadt besitzt
große Webereien, Messing- und Zementwarenfabriken. Ihr berühmtes Münster über-
ragt mit dem 161 m hohen Turme alle kirchlichen Bauwerke der Erde. Strom-
abwärts folgen in Bayern Ingolstadt (23; Festung), Regensburg (f. o.) und an
der österreichischen Grenze Passau (19; Festung).
c) Das Hochland zwischen der Donau und den Rlpen ist eine fast ebene,
nur an wenigen Orten wellenförmige Fläche (durchschnittliche Höhe 500 ui). Nach
Süden zu steigt sie allmählich an. Der mächtige Rlpenwall, der sich dort erhebt,
hält die warmen Südwinde fern, während die Wolken der feuchten Uordwestwinde,
wenn sie über die Hochfläche ziehen, sich abkühlen und abregnen. Das Hochland
besitzt daher ein rauhes Klima. Trotzdem wird aber ein großer Teil des Gebietes
von Getreidefeldern eingenommen; Hopfen gedeiht besonders gut. Im südlichen Teile
finden sich hauptsächlich wiesen, die der Viehzucht dienen, sowie große Kiefernwälder.
In den Mösern und Rieden wird Torf gestochen. Neuerdings find diese Gebiete
z. T. trockengelegt und dadurch vielfach anbaufähig gemacht worden.
Der breite Landstrich am Fuße der Rlpen war vor vielen tausend Jahren von
mächtigen Eisströmen (Gletschern, S. 44) bedeckt, die von den hohen Rlpenbergen
herab kamen. Sie führten gewaltige Schuttmassen mit sich, die nach dem Rbschmelzen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz]]
38
Erdkunde.
Ii
des Eises liegen blieben. Dort, wo sich das Geröll zu Wällen anhäufte, konnten die
Schmelzwasser nicht abfließen, so daß teils Moore, teils 5een entstanden Die Seen
liegen jetzt anmutig zwischen Wäldern und wiesen. Die schönsten und größten unter
ihnen sind der Chiemsee (spr. Kiemsee) zwischen Inn und Salzach, der Würmsee
fauch Starnberger See genannt) südwestlich von München und der Bodensee (S.44)
auf der Grenze zwischen dem Oberdeutschen- und dem Schweizer Hochlande. Die
Gebiete am Vodensee haben ein mildes Klima und fruchtbaren Boden, so daß hier
Ucker- und Gartenbau außerordentlich lohnen.
Die Hochfläche ist nur dünn bevölkert (warum?). Ungefähr in ihrer Mitte
liegt an der Isar München (538), die Hauptstadt des Königreiches Bayern. Eine
wichtige, deutsch-italienische Handelsstraße führt an der Stadt vorüber,- sie kreuzt sich
hier mit einer westöstlichen, die den Verkehr zwischen Deutschland und Österreich
vermittelt. Die Stadt ist ein Hauptmarkt für Getreide, Hopfen und Vieh! ihre
Bierbrauereien sind weltbekannt. Uußerdem besitzt sie bedeutende Maschinen- und
Handschuhfabriken. Seine Größe verdankt München aber besonders den bayrischen
Fürsten. Sie haben durch Unlage einer berühmten Kunstakademie, einer Universität
und einer Technischen Hochschule für Kunst und Wissenschaft gesorgt, sowie durch Er-
richtung prächtiger Bauwerke ihre Residenz reich geschmückt. — Nordwestlich von
München liegt am Lech die alte Reichs- und Handelsstadt Uugsburg (94). Ihre In-
dustrie, die vielfach das Wasser des Lech als Triebkraft benutzt, ist hochentwickelt (Zement-
waren-, Messingwaren- und Hutfabriken). Südlich von Uugsburg breitet sich das Lech-
feld aus. Um Bodensee wird durch Lindau ein reger Handel (Getreide, Gbst, wein,
Bauholz) zwischen dem Deutschen Reiche, der Schweiz und Österreich vermittelt.
I. Die Alpen, die wie eine gewaltige Mauer im Süden das Oberdeutsche
Hochland begrenzen, gehören nur zum kleinsten Teile unserm vaterlande an. Die
„deutschen Ulpen" erstrecken sich vom Bodensee bis an die Salzach. Sie gliedern
sich in die Ulgäuer Ulpen zwischen Bodensee und Lech, die Bayrischen Ulpen
zwischen Lech und Inn und die Berchtesgadener Ulpen, die wie eine Halbinsel
westlich von der Salzach in das österreichische Gebiet hineinragen. Der höchste Berg, die
Zugspitze (fast 3000m), erhebt sich in den Bayrischen Ulpen. Um Fuße des watzmanus
(2700 m) breitet sich der herrlich grüne, von mächtigen Bergen umschlossene Königsee
aus. In seiner Nähe liegt Berchtesgaden mit einem berühmten Salzbergwerke.
Die breiten Gebirgstäler sind mit Feldern, wiesen und zahlreichen Ortschaften
bedeckt. Viehzucht, Heuwirtschaft und Holzschnitzerei bilden die Haupterwerbsguellen
der Bewohner (westlich vom Lech Schwaben, östlich Bayern); doch gewährt auch
der Fremdenverkehr lohnenden Verdienst. Dazu kommt noch, daß in vielen Orten
eine lebhafte Industrie aufgeblüht ist (Baumwollen-, Seiler-, Stein- und Tonwaren).
Über den dichten Wäldern, die sich auf den unteren Berghängen ausbreiten, liegen
blumenreiche wiesen (Ulmen), auf denen im Sommer große Rinder- und Ziegenherden
weiden. Die Hirten (Senner und Sennerinnen) wohnen in den kleinen Sennhütten und
bereiten aus der Milch Butter und Käse. Steigt man noch hoher hinauf, so verschwindet
der Pflanzenwuchs fast 0011311^; schroff und steil ragen die kahlen, z. T. mit ewigem
Schnee gekrönten Felsen zum Himmel empor, (weiteres über die Ulpen s. S. 43.)
4. politische Verhältnisse. Der Osten des Oberdeutschen Hochlandes und
seine gesamte Umwallung gehören fast ganz zum Königreich Bayern! im Westen
der Iller liegen Gebiete des Königreiches Württemberg.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Ii
Erdkunde.
47
ßn Mineralschätzen sind die Westalpen arm; in den Ostalpen dagegen findet
man Eisen-, Blei- und Ouecksilbererze, sowie Salz und Kohlen. Der Holzreichtum der
Berge hat nicht wenig dazu beigetragen, daß diese Schätze gefördert und verarbeitet
werden. Die Täler der Gstalpen sind deshalb auch ziemlich dicht bevölkert.
Da die Ulpen reich an Naturschönheiten sind, werden sie von vielen Fremden besucht.
Der Fremdenverkehr verschafft nicht nur den Gastwirten und Fremdenführern, sondern
auch den Handwerkern und Gewerbetreibenden, sowie den Landwirten reichlichen Verdienst.
c) Volksstämme. Die Ulpen sind, wie wir gesehen haben, leicht zugänglich.
Deshalb konnten von allen Seiten Völker in ihre Täler eindringen und Besitz davon
ergreifen. Im Norden und Nordosten wohnen Deutsche, im Westen Franzosen, im
Süden Italiener und im Südosten Slawen. So verschieden auch die Bewohner
hinsichtlich ihrer Abstammung sind, so gemeinsam sind ihnen doch bemerkenswerte
Tharakterzüge. Der stete Kampf mit den Naturgewalten (nenne solche!) hat sie zu
Fleiß und Genügsamkeit, Ausdauer und Mut, Gottvertrauen und heimatliebe erzogen.
2. Die Zchweiz.
Die Schweiz (gib die Lage zu den angrenzenden Ländern an!) ist etwa so groß
wie die prov. Schlesien. Sie gliedert sich in drei Landschaften: in den Schweizer
Iura, die Schweizer Hochebene und die Schweizer Alpen.
1. Der Schweizer Jura ist der südwestlichste Teil eines Gebirgszuges, der
sich von der Nhone über den Nhein bis weit nach Deutschland hinein erstreckt (unter
welchen Namen?). Er steigt wie eine Mauer schroff und steil aus der Schweizer Hoch-
ebene auf. Da er aus Kalkstein besteht, in dem das Negenwasser schnell versickert,
hat er unter Trockenheit zu leiden. Auf seinen höhen kann daher nur wenig
Ackerbau und Viehzucht betrieben werden ckäm (s. 5. 34). Trotzdem ist das Ge-
birge aber dicht bevölkert. Die gewerbfleißigen Bewohner beschäftigen sich nämlich
mit der Herstellung von Uhren, Spieldosen u. dgl. Und zwar verfertigt jeder Arbeiter
stets nur einen bestimmten Uhrenteil: der eine Näder, der andre Zeiger usw. (gib den
Vorteil dieser Arbeitsteilung an!), von Neuenburg (23) und Genf (mit Vororten 115;
Universität) aus werden die Uhren in fast alle Länder der Erde verschickt.
2. Die Schweizer Hochebene breitet sich zwischen dem Jura und den Alpen,
und zwischen dem Genfer- und dem Bodensee aus. Sanft gewölbte Höhenrücken, die
Laub- und Nadelwälder tragen, durchziehen das Land. Die Aare (Ouelle?) ist der
Hauptfluß des Gebietes. Sie nimmt die Neuß (Ouelle?) auf, durchbricht dann den
Schweizer Jura und führt ihr Wasser dem Nh eine zu. Auch dieser Fluß muß sich nach
seinem Austritt aus dem Bodensee einen weg durch den Jura erzwingen. Seine
Fluten stürzen bei Schaff!)ausen (16) in tosendem Falle über eine 24 w hohe Felswand.
Da der Boden der Hochebene fruchtbar und das Klima milde und feucht ist, werden
allenthalben Ackerbau und Viehzucht betrieben. Besonders in den westlichen Gegenden
gedeiht auf sonnigen Hügeln viel wein und Obst. Die Landwirtschaft allein kann freilich
die zahlreiche Bevölkerung nicht ernähren. Die vielfachen Wasserkräfte begünstigten
aber das Aufblühen wichtiger Gewerbe. Die Hauptstadt Bern (72; Universität) hat
lebhafte Maschinen- und Wollenindustrie. In St. Gallen (34) werden Baumwollen-
waren und Stickereien, in dem volkreichen Zürich (181; Universität) Seidenstoffe
hergestellt, und Basel (128; Universität) ist der hauptsitz der Seidenbandweberei.
Da sich bei dieser Stadt wichtige Verkehrswege treffen, di durch die Burgundische Pforte,
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Ortsnamen: Nhein Deutschland Neuenburg Genf Basel
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
36
Geographie.
b. Die christliche Religion hat sich un Laufe der Jahrhunderte in verschiedene
Hauptbekenntnisse (Konfessionen, Kirchen) geteilt; die bekanntesten sind: 1) die römisch-
katholische, 2) die griechisch-katholische, 3) die evangelisch-lutherische und evangelisch-
reformierte (zusammen oft die protestantische genannt). Außer diesen giebt es noch etwa
100 christliche Sekten. Zu den Religionen, die nur einen Gott verehren, gehören außer
der christlichen noch die mosaische (jüdische) und die mohammedanische (Islam).
Die Völker, welche mehrere Götter verehren, nennt man Heiden. Die meisten Be-
wohner Europas bekennen sich zur christlichen Religion. In N.-Afrika und Vorder-
Asien gehört die Mehrzahl der Bewohner zum Islam. In dem übrigen Afrika und
Asien, sowie in Amerika und Australien sind die Eingeborenen zum größten Teil noch
Heiden. Doch arbeiten unter ihnen Missionare. Die eingewanderten Europäer sind
hier Christen. Juden sind über die ganze Erde zerstreut. Mehr als 2/3 der Menschen
sind noch Heiden. — v. Die Menschen bilden eine Menge von Gesellschaften, Staaten
genannt. Diese werden entweder von einem erblichen Fürsten (Kaiser, König u. s. w.)
beherrscht und heißen dann Monarchien ikaiserreich, Königreich u. s. w.), oder sie
wählen sich ein Oberhaupt (einen Präsidenten) immer nur auf wenige Jahre und
heißen dann Freistaaten oder Republiken. Hat in einem Staate der Monarch
allein die gesetzgebende Macht, so ist der Staat eine unbeschränkte Monarchie, (z. B. Ruß-
land). Wird aber der Staat nach einer Verfassung (Konstitution) regiert, nach welcher
auch die Volksvertretung bei der Gesetzgebung beteiligt ist, so ist er eine beschränkte
oder konstitutionelle Monarchie (z. B. Preußen). Nur die ganz wilden, umher-
schweifenden Völker bilden keine Staaten.
Hi. Europa.
§ 8. Europa im allgemeinen. Europa ist von Asien durch das Urul-
gebirge, den Urülfluß und den Kaspischen See getrennt. Im S. grenzt es
an das Mittelländische und Schwarze Meer, im W. an den Atlantischen Ozean,
im N. an das Nördl. Eismeer. Das Meer macht große Einschnitte in das
Land; so entstehen der Biskaysche jbiskajische) Meerbusen, die Nord- n. Ost-
see. Europa ist der gegliedertste Erdteil. Die wichtigsten Halbinseln sind: die
Skandinavische Halbinsel, Jütland, die Pyrenäische Halbinsel, die Apenninische
Halbinsel, die Balkan-Halbinsel mit Morea und die Halbinsel Krim. — Europa
ist im N. u. S. gebirgig. Das höchste Gebirge, die Alpen, liegt zwischen
Italien und Deutschland. Durch die Mitte Europas erstreckt sich vom Atlan-
tischen Ozean bis zum Uralgebirge eine weite Tiefebene, die nach O. immer
breiter wird. Zahlreiche Flüsse, von denen die Wolga der größte ist, bewässern
dieselbe. — Europa gehört fast ganz der gemäßigten Zone an; nur ein kleiner
Teil liegt in der kalten Zone. — Die bedeutendsten Staaten Europas sind:
Das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Rußland, das Britische Reich, Frank-
reich, Italien; außerdem merke: Schweden und Norwegen, Dänemark, die
Niederlande, Belgien, die Schweiz, Portugal. Spanien, die Türkei und Griechen-
land. Der Sprache nach giebt es drei Hauptvölker: Germanen (im Herzen und
N.), Romanen (im S. und S.w.) und Slawen (im O.). (S. Karte zu
Europa S. 37.)
A. Deutschland.
* tz 9. Deutschland im allgemeinen. Deutschland liegt etwa in der
Mitte von Europa, wird im N. von der Nord- und Ostsee bespült und grenzt
im N. an Dänemark, im O. an Rußland, im S. an Österreich und die Schweiz,
im W. an Frankreich, Belgien und die Niederlande. — Der s. Teil Deutsch-
lands bildet zum größten Teil eine Hochebene. Nur im W. derselben zieht
sich von S. nach N. eine Tiefebene dahin, durch welche der Rhein fließt. Die-
selbe wird im O. vom Schwarzwald und Odenwald, im W. vom Wasgenwald
und der Haardt eingeschlossen. Der mittlere Teil von Deutschland bildet meistens
Gebirgsland. Die bekanntesten Gebirge Mitteldeutschlands sind: Die Sudeten.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas N.-Afrika Asien Afrika Asien Amerika Australien Europa Europa Europa Kaspischen_See Atlantischen_Ozean Europa Europa Italien Deutschland Europas Europa Europas Britische_Reich Frank- Italien Schweden Norwegen Dänemark Niederlande Belgien Portugal Spanien Europa Deutschland Deutschland Deutschland Europa Ostsee Dänemark Schweiz Frankreich Belgien Niederlande Rhein Schwarzwald Odenwald Wasgenwald Deutschland Mitteldeutschlands
Hrsg.: Nowack, Hugo, Sieber, Hermann, Steinweller, F., Paust, J. G., Rohn, R. A.
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
Die außerdeutschen Länder Europas.
27
gleiche die Mündung der Alpcnssröme miteinander! 5. Welche Alpenpässe haken schon
seit alter Zeit Bedeutung? 6. Vergleiche L't. Gotthard und Fichtelgebirge! 7. Welche
Flüsse kommen vom L't. Gotthard'?
§ 52. a. 3>te Schweiz ist ein Gebirgs- und Hochland. Den S. und O.
füllen Alpenketten. Zwischen dem Schweizer Jura und den Alpen liegt die
fruchtbare Schweizer Hochebene. Die Schweiz wird bewässert vom Rhein und
dessen Nebenflüssen (Aare (Aars mit Neuß), dem Rhone srüns, dem Inn. Die
bekanntesten Seen sind: der Genfer-, Neuenburger-, Vierwaldstätter-, Züricher-
und Bvdensee. Schweizer Butter und Käse sind berühmt. In der Ostschweiz
wird Baumwolle, in Zürich und Basel Seide verarbeitet; in Genf, Neuenburg
und in den Dörfern des Jura blüht die Fabrikation von Uhren und Schmuck-
sachen, und im Berner Oberlande ist die Holzschnitzerei hoch entwickelt.
3aj der Bewohner sind Deutsche, >/< Franzosen und Italiener. Die Schweiz ist
ein Bundesstaat von 25 Kantonen. Die Schweizer sind kräftig, behend, tapfer, haben
einen biederen Sinn, ein frommes Gemüt, einfache Sitten und zeigen Liebe zur Freiheit
Bern (50), Bnndesstadt, Universität. Genf (80), Uhrenfabrikation, herrliche Lage,
mildes Klima. Lausanne flvßans, herrliche Lage. Neuen bürg, am gleichnamigen
See. Basel (80), Handel, Universität. Schaffhausen, Rheinfall.' St. Gallen, früher
Kloste.r. Zürich (130), Universität. Luzern, Handel.
b. Jas Jürstenlum Liechtenstein, am obern Rhein, südl. vom Bodensee
mit dem Hauptorte Vaduz svadüzs.
§ 53. Iie Ionan kommt vom Schwarzwalde, wird bei Ulm schiffbar
und erreicht bei Regensburg ihren nördlichsten Punkt. Das Stück zwischen
Linz und Wien ist der schönste Teil des ganzen Stromes. Von Wien bis zur
Preßburger Pforte fließt die Donau durch die Österreichische Tiefebene. —
Während die Donau bis Preßburg vorwiegend auf einer Hochebene dahiitfloß,
durchströmt sie in ihrem mittleren Lnllfe die Uitgarische Tiefebene. Unter-
halb Preßburg bildet sie die große und kleine fruchtbare Insel Schütt. —Ober-
halb Ofen-Pest macht sie ein Knie und fließt nach S. Bei Orsova sorschowas
treten die Berge zu beiden Seiten wieder nahe an den Strom und verengen
das Bett (Eisernes Thor). — Im Unterlauf fließt die Donau in einem
flachen Bogen ebenfalls durch Tiefland und mündet nach einem 2900 km
langen Laufe in vielen Armen in das Schwarze Meer. — Den größten Wasser-
reichtum erhält die Donau durch die rechten Nebenflüsse; diese sind: Iller,
Lech, Isar, Inn mit Salzach, Traun, Enns. Leitha, Raab, Drau,
mit Mur, Sau oder Save. Auf der linken Seite fließen in die Donau:
Altmühl, Naab, Regen, March, Theiß mit Maros sschs.
§ 54. Iie Karpaten ziehen sich von Preßburg in einem großen Bogen
bis zum Durchbruchsthvr bei Orsova. Teile derselben sind: 1. Die Kleinen
Karpaten, von der Donau bis zur Weichsclguelle. 2. Die Central-
karpaten mit der Lomnitzer und Gerlsdorfer Spitze, 2700 m hoch. Der
Kern dieses Gebirges hat steile gezackte Gipfel und ist eine öde, fast unbe-
wohnte Gebirgswildnis. Diesem Zuge sind im N. die Beskiden vorgelagert.
Im S. davon liegt das an Gold und Silber (Kremnitz, Schemnitz) reiche
Ungarische Erzgebirge. 3. Das Karpatische Waldgebirge. 4. Das
Sieben bürgische Hochland, von hohen Raudgebirgen eingefaßt. Nach der
Walachei führt ein tiefeingeschnittener Paß, der Rote Turm-Paß. — Der
ganze Karpatenzug ist reich an Salz und Metallen.
8 55. Iie Österreichisch-Ungarische Monarchie. s/4 derselben liegt
im Gebiet der Donau, im Gebiet der Elbe, Oder, Weichsel, des Tniesters,
der Etsch, des Rheines. Nur ein kleiner Teil stößt an das Meer (Adriat.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]