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Damit rr der Sachsen Lande
Zu seinem Reich gebracht.
Doch dort am Main erpranget
Nun eine werthe Stadt,
Die reich ist aller Güter
Und edle Bürger hat.
Es ward da mancher Kaiser
Gekrönt mit Carols Krön'
Und feierlich gesetzet
Auf goldgestickten Thron.
Da briet man ganze Rinder,
Es strömte der Fülle Horn,
Es schöpfte jeder Arme
Wein sich aus reichem Born.
Im Römer füllte dem Kaiser
Der Erzschenk den Pokal,
Mit Kaiserbildern wurden
Bedeckt alle Wände im Saal.
Bedeckt sind alle Wände
Bis an den letzten Saum,
Kein neuer Herrscher fände
Zu seinem Bildnis Raum.
Der erste deutsche Kaiser
Gab Namen dieser Stadt,
Die auch den letzten Kaiser
In ihr gekrönet hat. (Kopifch.)
Aus bis viel Regierungsbezirken besteht die Provinz Hessen-Nassau? —
Nenne sie? — Wie heissen die Flüsse der Provinz? — Wie heisst der Fluss,
welcher aus der Vereinigung der Fulda und Werra entsteht? — Wovon ist der
Main ein Nebenfluss? — Die Lahn? — Nenne die Gebirge der Provinz! —
Die Eisenbahnen! —Nenne die bedeutendsten Städte an diesen Eisenbahnen!
— Nenne die Badeorte! — Wie heisst die Hauptstadt der Verwaltung? —
Welche ist die grösste Stadt der Provinz und zugleich die bedeutendste Han-
delsstadt? —Nennt andere Städte und ihre Merkwürdigkeiten! — Werweiss sonst
noch etwas Bemerkenswerthes anzugeben? — Wie wiel Provinzen haben wir jetzt
kennen gelernt? — Nenne sie! — Wie viel Regierungsbezirke kennt ihr jetzt?
Zeichnet jetzt die Provinz Hessen-Nassau auf die Tafel! —
Beschreibet sie! —
is Die Provinz Hannover.
Die Provinz Hannover, das ehemalige Königreich Hanno-
ver, ist beinahe 700 Quadratmeilen groß und hat fast 2 Millionen
Einwohner. Der nördliche, größere Theil der Provinz ist eine Tief-
ebene mit ausgedehnten Heidestrecken im Lüneburgischen und
großen Torfmooren in Ostfriesland, aber auch mit fruchtbarem
Ackerboden, besonders in den Marschgegenden*) an der Weser,
Elbe und Nordsee. Der südliche, getrennte kleinere Theil ist Ge-
birgsland und begreift einen großen Theil des Harzes (den metall-
reichen Oberharz) in sich. Die Elbe und die Ems schließen die
Provinz beinahe im Osten und Westen ein; mitten hindurch fließt die
Weser und nimmt hier die Aller mit der Leine und Ocker auf; im
Norden wird sie von der Nordsee bespült. Durch diese Wasserstraßen hat
die Provinz eine günstige Lage für Handel und Schifffahrt. In
Ostfriesland, an den Ufern der Ems ist die Pferde- und Rindvieh-
zucht sehr bedeutend; ostfriestsche Butter und Emdener Käse werden
weithin verkauft. Während überall in den fruchtbareren Gegenden ein-
träglicher Ackerbau getrieben wird, beschäftigen sich die Bewohner des
Harzes meist mit Wald- und Bergbau. Die Berg- und Hüttenwerke
zu Goslar, Ocker, Andreasberg, Klausthal u. a. m. liefern zwar
wenig Gold, aber desto mehr Silber, Eisen, Kupfer, Zink, Blei,
Glätte und Schwefel. Salz ist im Überfluß vorhanden, und die
Marschland ein niedriger, fetter, sumpfiger Landsirich, meist an Meere oder or
«roßen Muffen. 0 #
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Main Fulda Main Hannover Ostfriesland Nordsee Nordsee Ostfriesland Goslar Andreasberg
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der Erholung. In dürrer Zeit aber seht ihr die Knechte mit schweren
Schlägeln auf das Feld ziehen, um die Erdstücke zu zerschlagen, welche
hart sind, wie ausgedörrter Thon und so nicht bearbeitet werden können.
— Das alles ist nicht angenehm; aber thut nur die Augen auf und
schauet um euch! Wälder giebt es da freilich nicht viel; aber wo sie
sind, sieht man die mächtigen, dichtbelaubten Eichen und die schlanken
glattstämmigen Buchen. Und weiter! Sind nicht auf den Weiden
die scheckigen Rinder halb versteckt im dichten, kräftigen Grase! Haben
sie sich nicht schon um Frühstückszeit gelagert und wollen sich erst eine
Weile verpusten, so voll und rund haben sie sich geschmaust? — Und
nun die Felder gar! Klee und andere Futterkräuter sehen düster-
grün vor Saftfülle und Üppigkeit aus; herrliche Rappsfelder erfüllen
die Gegend mit ihrem Honigdufte; durch die Kornfelder weiß das Häs-
lein nicht recht einen Weg zu finden, denn Halm steht an Halm, dick
und stämmig, und will, sich nicht beugen vor dem ungebetenen Gaste;
schwer senken sich die Ähren mit dem goldigen Weizen, und Bohnen-
und Erbsenäcker zeigen uns, was ein fruchtbarer Boden vermag. —
Da haben nun freilich viele Menschen Arbeit vollauf, aber auch sattsame
Nahrung, und so kommt es denn auch, daß hier Dorf an Dorf liegt, daß
links und rechts und vor und hinter uns viele Kirchthürme herüberschauen
und blühende Städte an den Wassern erbaut sind. Aber merkt weiter!
Auch die Gewässer sind bevölkert nicht nur von allerlei schmackhaften
Fischen, sondern auch von vielen Menschen, die der Schifffahrt und
dem Handel nachgehen. — Über die Schiffe aber, über die kleinen
Fluß- und die riesigen Seeschiffe, was die Schiffe der Nordsee über
das Meer wegbringen nach fremden Ländern und was sie von dorther wie-
der zurücktragen: über das Alles laßt euch von eurem Lehrer erzählen! —
17» Auf der Lüneburger Heide.
Der Reisende.
Keine Berge und kein Meer Weit der todten Heide Strecken.
Setzte hier der Himmel her. Fessellos die Blicke schweifen
Fichten nur und Sand bedecken Zu des Horizontes Reifen.
Der Heidebewohner.
Berg und See gab Gott mir her. Kannst du keine Berge schau'n?
Und der Himmel ist mein Meer. Sieh nur dort der Wolken Grau'n,
Nenn' mir einen See, der größer, Wie sie sich so stolz erheben!
Um mein Land fließt sein Gewässer, In dem Felsenbau ist Leben,
Und wie aus des Meeres Reichen Segeln aus des Meeres Fläche!
Sterne aus gleich Lilien steigen. Sag', was dem Gebirg gebreche!
----------— (Nach Andersen.)
"Wie heisst das Gebirge der Provinz Hannover? — In welchem Theile
derselben? — An -welches Meer grenzt die Provinz Hannover? — Wie heissen
die Flüsse der Provinz? — Wie Messen und worein münden sie? — Welche
sind Hauptflüsse, welche Nebenflüsse? — Was heisst Marschland? — Welche
Mineralien liefert die Provinz? — Wo? — Wie heissen die Haupterwerbs-
quellen der Provinz? — Aus wie viel Landdrosteien besteht sie? — Was habt
ihr sonst noch behalten? — Wie viel Provinzen kennen wir jetzt? —
Zeichnet jetzt die Provinz Hannover auf die Tafel! —
Beschreibet sie! —
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
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den vorzüglichsten Marschen gehören die Süder- und Norderditmar-
schen in Holstein und die Landschaft Eiderstedt in Schleswig.
Die Provinz Schleswig-Holstein bildet nur einen Regierungs-
bezirk. Mit Einschluß des Herzogthums Lauenburg ist sie 340
Ouadratmeilen groß und hat fast 1 Will. Bewohner. Ackerbau,
Viehzucht und Seefahrt sind die bedeutendsten Erwerbsquellen der
Bewohner.
Die Hauptstadt der Provinz, der Sitz des Oberpräsidenten,
ist die Universitätsstadt Kiel, mit 32,000 Einwohnern und dem
besten Hafen an der Ostsee, der darum auch zum Kriegshafen für
die Flotte des „Norddeutschen Bundes" bestimmt ist. Die am
Westende der Schlei gelegene Stadt Schleswig, mit 14,000 Ein-
wohnern und dem altberühmten Schloß Gottorf, ist der Sitz der
Regierung für Schleswig-Holstein. Ansgar, der Apostel des
Nordens, verbreitete ums Jahr 826 von hier aus das Christen-
thum. —• Die größte Stadt der Provinz ist Altona an der Elbe,
mit über 73,000 Einwohnern, bedeutenden Fabriken und wichtigem
Seehandel. Die übrigen bemerkenswerthen Städte sind: Glückstadt,
Itzehoe, Neumünster und Rendsburg in Holstein — Haders-
leben, Apenrade, Flensburg, Husum und Tönning in Schles-
wig — und Sonderburg auf Alsen.
Ls. Die Überschwemmungen der Halligen.
An der Westküste von Schleswig liegen, umfluthet von den Wogen
der Nordsee, mehrere Inseln, die als Überreste einer zusammenhän-
genden, dem Meere zum Raube gewordenen Landstrecke anzusehen sind.
Die größern dieser Eilande sind durch Deiche vor den Meeresfluthen
geschützt, welche täglich neue Versuche machen, den letzten Brocken ihres
großen Raubes zu verschlingen. Die kleineren derselben führen den Na-
men „die Halligen". Eine solche Hallig ist ein flaches Grasfeld, das kaum
zwei oder drei Fuß höher liegt, als der gewöhnliche Stand des Meeres,
und daher sehr oft, besonders in den Wintermonaten, von der wogenden
See überfluthet wird. Diese Überschwemmungen steigen häufig,
alles flache Land überwogend, bis an die Fenster der darauf befindlichen
Hütten. Man glaubt dann nicht, daß diese Wohnungen menschliche
Wesen bergen, daß Greise, Männer, Frauen und Kinder ruhig um
ihren Tisch sitzen und kaum einen flüchtigen Blick auf den sie um-
drängenden Ocean werfen. Manches aus seiner Bahn verschlagene
Schiff segelte schon in solchen Zeiten bei nächtlicher Weile über eine
Hallig hinweg, und die erstaunten Seeleute glaubten sich von Zauberei
umgeben, wenn sie auf einmal neben sich ein freundliches Kerzenlicht
durch die Fenster einer Stube scheinen sahen, die keinen andern Boden
als die Wellen zu haben schien. Mit der Fluth bricht oft zugleich
der Sturm auf das Eiland ein. Die Wasser steigen gegen 6 Meter
über ihren gewöhnlichen Stand hinauf. Das Meer sendet in immer
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
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neuen, langen Zügen seine Wassermassen gegen die Werste*), auf
denen die Wohnungen stehen. Der Erdhügel, der nur eine Zeit lang
zitternd widerstand, giebt nach; ein Stück bricht nach dem andern ab
und schießt in die Fluch. Die Pfosten des Gebäudes werden da-
durch entblößt; das Meer faßt sie und rüttelt sie. Der erschreckte
Bewohner des Hauses rettet erst seine besten Schafe hinauf auf den
Boden, dann flieht er selber nach. Und hohe Zeit war es; denn
schon stürzen die Mauern, und nur noch einzelne Ständer halten den
schwankenden Dachboden. Mit furchtbarer Gewalt schalten die Wogen
in dem untern Theile des Hauses; sie werfen Schränke, Kisten, Betten,
Wiegen mit wildem Spiel durch einander und schlagen sich immer freiern
Durchgang; immer weniger werden der Stützpunkte des Daches, dessen
Niedersturz rettungslos der ganzen Familie ein schäumendes Grab
bereitet. Ängstlich lauscht das Ohr, ob nicht das Brausen des
Sturmes abnimmt; ängstlich pocht das Herz bei jeder Erschütterung;
immer enger drängen sich die Unglücklichen zusammen. In der Finster-
niß sieht Keiner das vor Entsetzen bleiche Antlitz des Andern; im
Donner der tobenden Wogen verhallt das bange Gestöhn; aber Jeder
kann an seiner eigenen Qual die marternde Angst des Andern ermessen.
Der Mann preßt das Weib, die Mutter ihre Kinder an sich. Die
Bretter unter ihren Füßen werden von der drängenden Fluth gehoben;
aus allen Fugen quellen die Wasser auf; das Dach wird durchlöchert
vom Wogensturz. — Da kracht ein Balken; ein furchtbarer Schreckens-
ruf ertönt. Noch eine martervolle Minute! Noch eine! Der Dach-
boden senkt sich nach einer Seite. Ein neuer Fluthenberg schäumt
herauf, und — im Sturmgeheul verhallt der letzte Todesschrei. Die
Wogen schleudern sich einander Trümmer und Leichen zu.
Dennoch liebt der Halligbewohner seine Heimath über alles, und
der aus der Sturmfluth Gerettete baut sich nirgends sonst wieder an,
als auf dem Fleck, wo er Alles verlor, und wo er in Kurzem wieder
Alles, und sein Leben mit, verlieren kann.
Wie viel Provinzen und wie viel Regierungsbezirke kennt ihr jetzt? —
Woran grenzt Schleswig-Holstein im Osten? — Im Westen ? — Im Süden ? — Im
Norden? — Was weisst du über die Beschaffenheit des Landes? — Was heisst
Marschland? — Was heisst Geest? — Wie heissen die Haupthafenplätze der Pro-
vinz? — Die Hauptstädte? — Die Haupterwerbsquellen der Bewohner? —
Wer weiss noch sonst etwas von Schleswig-Holstein? —
Zeichnet die Provinz Schleswig-Holstein auf die Tafel! —
Beschreibet siel —
20. Die Provinz Sachsen.
Die Provinz Sachsen hat eine sehr unregelmäßige Gestalt. Im
Süden liegen der Kreis Schleusingen und mehr östlich der Kreis
•) Das Werft -°- ein erhöhter Uferplatz am Wasfer, wo Schiffe gebaut oder ausgebessert
»erden; hie» ei» erhöhter, künstlicher Hügel, worauf die Hütten erbaut find
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Sachsen Schleusingen
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auch die Wälder reich an Wild sind, so liefert das Thier« und
Pflanzenreich im Ganzen mehr, als der Bedarf der Bewohner er-
fordert. Und wenn auch die Ausbeute an edeln Metallen nicht sehr
beträchtlich ist, so liefert doch das Mineralreich, außer Silber im
Mansfeld'schen und in Schlesien, vorzüglich Eisen und Stein-
kohlen in hinreichender Menge, besonders in Oberschlesien und
in den Flußgebieten der Ruhr, Sieg, Lahn und Saar in West-
phalen, in Hessen-Nassau und in der Rheinprovinz. An
Salz, woran besonders die Provinzen Sachsen, Hannover und
Westphalen reich sind, ist ein unerschöpflicher Überfluß vorhanden.
4. Einen großen Reichthum besitzt ferner der Staat an Gewäs-
sern; denn außer der Ost- und Nordsee und den unzähligen Land -
seen bewässern und befruchten das Land: der Rhein, die Weser,
die Elbe, die Oder, die Weichsel und die Memel. Sie nehmen
auf ihrem Laufe sehr viele Bäche und Nebenflüsse auf, und so ergießen
sich von den Gebirgen aus nach dem Meere hin gleichsam Aderge-
flechte von Gewässern, die das Land befruchten, der Schifffahrt,
dem Handel und dem Gewerbe dienen. Gering ist gegen diesen
großen Nutzen der Schaden anzuschlagen, den sie, besonders die
größeren Flüsse, am meisten zur Zeit des Eisganges oft an Gärten,
Äckern und Wohnungen anrichten, wenn sic aus ihren Ufern treten und
dann die Uferbewohner freilich nicht selten in große Noth bringen.
Aber es wird immer mehr dafür gesorgt, durch Anlegung von Däm-
men und Wehren solchen Überschwemmungen vorzubeugen.
5. Die Bewohner des Staates sind fleißige Menschen; denn
außer dem Ackerbau und der Viehzucht ist die Betriebsamkeit
(Industrie) derselben sehr bedeutend. In den größeren Städten des
Staates ist man fort und fort beschäftigt, aus den Rohstoffen der
Natur Waaren der verschiedensten Art zu verfertigen. Nach der
großen Verschiedenheit in der Beschäftigung kann man die Bewoh-
ner des Staates in verschiedene Verufsarten oder Stände eintheilen.
Da giebt es Bauern und Bürger, Handwerker und Kaufleute, Beamte,
Künstler u. s. w. Einfacher aber ist die Eintheilung aller Bewohner
in drei Hauptstände: den Nähr-, Lehr- und Wehrstand.
Der Nährstand ist der zahlreichste, denn zu ihm gehören alle
diejenigen Bewohner des Staates, welche sich entweder mit der Ge-
winnung oder mit der Verarbeitung der Naturprodukte oder
mit dem Verkaufe der Natur- oder Kunstprodukte beschäftigen.
Die Gewinnung der Naturprodukte besorgen: die Bauern und
Viehzüchter, die Obst-, Wein- und Blum eng ärtner, — die
Jäger, Fischer und Vogelfänger, — die Berg- und Hütten-
leute, die Steinbrecher, die Braunkohlen-, Torf- und Lehm-
gräber. — Mit der Verarbeitung derselben beschäftigen sich die
verschiedenen Handwerker, als: Zimmerleute, Schreiner,
Schmiede, Schlosser, Schuster, Schneider u. s. w.; ferner die
Fabrikanten und die Fabrik- und Manufakturarbeiter, wie
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
52
die Verbindung mit seiner Regierung also sehr beschwerlich. — Im
Jahre 1854 hat Preußen von Oldenburg ein Stück Landes am Jah-e-
busen zur Anlegung eines preußischen Kriegshafens angekauft.
Das eigentliche Oldenburg, dessen Hauptstadt gleichen Namen
hat, ist ein Land von sehr ungleicher Fruchtbarkeit. Wären nicht große
Strecken dürres Heideland oder Morast zwischen den Ackerfeldern,
so wäre es kaum erklärlich, daß auf einem Flächenraum von
114 Quadratmeilen noch nicht 315,000 Menschen leben. Allein diese
Einwohner befinden sich unter der väterlichen Regierung ihres Groß-
herzogs sehr wohl und möchten mit andern Deutschen nicht tauschen.
Auch die Stadt Oldenburg, mit 14,000 Einwohnern, an einem schiff-
baren Nebenflüsse der Weser ist freundlich und wohlhabend.
Wiederholnngsfragen! —
Zeichnen und Beschreiben! —
38. Das Herzogthrrnr Braunschweig.
(6.)
Braunschweig liegt zerstreut im südlichen Theile der Provinz
Hannover und beträgt nur 67 Quadratmeilen mit 311,000 Bewoh-
nern. Der südliche Theil von Braunschweig begreift emen großen Theil-
des Harzgebirges in sich, und besteht daher meistens aus Bergen und
Wäldern; nur an der Leine und Weser befindet sich bequemes
Ackerland. Dagegen fehlt es nicht an Holz, an Eisenschmelz-
und Glashütten, an Berg- und Salzwerken. In einem engen
Thale des Harzes finden sich hier merkwürdige, berühmte Höhlen,
die Baumanns- und Bielshöhle, in welchen man die seltsamsten
Figuren von Tropfstein sieht. In dem nördlichen Theile hingegen,
wo flaches Land ist, baut man Flachs, Hanf und Getreide
in Menge, und die Viehzucht ist ansehnlich. Die Weser, Leine,
Ocker, Bode und andere kleine Flüsse durchströmen das Land und
sind für die fleißigen Einwohner von großem Nutzen; denn diese treiben
mit Hopfen, Wolle und Manufacturwaaren, so wie mit
Mineralien einen guten Handel, der durch die braunschweiger
Messe sehr befördert wird. —
Die Hauptstadt des Landes ist Vraunschweig, in dem nörd-
lichen Theile gelegen, mit 57,000 Einwohnern. Sie ist eine sehr alte,
aber durch Fabriken und Handel, besonders jedoch durch jährliche Messen
belebte Stadt. Ein Nachkomme aus der fürstlichen Familie Braun-
schweigs war der edle Menschenfreund, Herzog Leopold von Braun-
schweig, welcher sein Leben bei Frankfurt an der Oder verlor, als
er den von einer Überschwemmung Bedrängten Hülfe zu bringen suchte.
39. Die Baumannshöhle
liegt in dem Kalkfelsen des linken Bodeufers. Der Weg dahin führt,
was ich nicht erwartet hatte, eine ziemliche Strecke weit bergauf. Vor dem
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Braun- Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Oldenburg Oldenburg Oldenburg Braunschweig Provinz
Hannover Frankfurt
63
Und als mit fester E i s e n h a n d
Held Karl den deutschen Zepter führte,
Da war es, wo im Weserland
Sich manche Stimme mächtig rührte;
Da hörte man des Kreuzes Ruf
Mit hellem Klang an den Gestaden,
Und sah der Frankenrosse Huf
Sich in den nord'schen Wellen baden.
So meldet sie dir manchen Traum
Aus ihrer Vorzeit grauen Tagen
Und steht dabei des Lebens Baum
Stets frisch an ihren Ufern ragen;
Es glänzen in der lichten Fluth
Der Klöster und der Burgen Trümmer,
Des Mondes und der Sonne Gluth,
Des Thurmes und der Segel Schimmer.
Und meerwärts durch ihr F el se n th or,
Durch immer wechselnde Gefilde
Strömt sie die Welle leicht hervor
Wie jugendliche Traumgebildc.
In ihren Tiefen klar und rein
Hörst du es seltsam weh'n und rauschen,
Und kannst bei stillem Abendschein
Der Nixe Wunderlied belauschen.
(F. Dingelstedt.)
^isäsibolunaskiaasn! —
Beschreiben! —
2s. Die drei freien Städte.
(19-21.)
Von den vielen freien Städten des alten deutschen Reiches
sind nur 3 übrig geblieben: die großen Handelsstädte Hamburg,
Bremen und Lübeck. Sie liegen in Niederdeutschland, zwar
nicht unmittelbar an dem Meere, aber doch nahe genug, um vermittels
der in ihrer Nähe mündenden Flüsse Seehandel treiben zu können.
Die unbedeutendste der drei Städte ist jetzt Lübeck. Vor Zeiten
dagegen war sie eine der mächtigsten Städte in ganz Deutschland; sie
stand damals an der Spitze des großen deutschen Städtebundes, der
Hansa, wovon ihr später mehr erfahren werdet. Durch verschiedene
Ursachen aber ist sein Handel nach und nach in Verfall gekommen,
und es hat jetzt nur noch Spuren seiner ehemaligen Größe. Seine
52,000 Einwohner machen nur ungefähr die Hälfte der Bevölkerung
Bremens aus, und Hamburg hat sich zu einer fast fünfmal stär-
keren Einwohnerzahl erhoben. Unter den alten Gebäuden Lübecks sind
viele sehr ansehnlich und hoch, wodurch die Stadt ein gar stattliches
Ansehen erhält. Es sind sogar zwei Kirchen da, deren jede zwei gleiche
Thürme besitzt, wovon jeder wieder zu den höchsten in Deutschland ge-
hört. In einer dieser Kirchen befindet sich nicht nur eine äußerst große
Orgel, sondern auch eine Uhr, welche nicht bloß die Stunden, Tage
und Jahre, sondern auch den Aufgang der Sonne, die Finsternisse an
Sonne und Mond und Ähnliches angiebt.
Hamburg ist eine der großartigsten Städte in Deutschland überhaupt,
und trotz der Verluste, die sie durch den großen Brand im Jahre
1842 erlitten hat, die reichste Handelsstadt Deutschlands. Ihre
238,000' Einwohner leben fast alle von dem Handel und der Schiff-
fahrt, und die ganze Stadt ist für solche Zwecke eingerichtet. Des-
halb ist sie großentheils von Kanälen durchschnitten, worauf man
die Waaren in die Magazine und heraus transvortirt, wodurch frei-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Gluth
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Bremen Niederdeutschland Deutschland Bremens Hamburg Deutschland Hamburg Deutschland Deutschlands
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in ziemlich bedeutenden Wollen-, Baumwollen-, Leinen-, Leder-,
Tabak-, Metall- und Bijouterie- (Schmuckwaaren-) Fabriken,
mit deren Produkten bedeutender Handel getrieben wird.
Von den Städten Badens sind Konstanz (Kostnitz), Freiburg
und Heidelberg durch ihre herrliche Lage ausgezeichnet, die Leiden
letzteren sind zugleich Universitätsstädte, darunter Heidelberg von
vielen Ausländern besucht. Größer jedoch ist die Residenz Karls-
ruhe, noch nicht 150 Jahre alt und mitten im Walde angelegt.
Gleichwohl ist es jetzt eine ansehnliche und schöne Stadt mit lauter
geraden Straßen, welche sämmtlich von dem großherzoglichen Schlosse,
also strahlenförmig, auslaufen. Die Stadt ist durch eine von Norden
nach Süden durch ganz Baden führende Eisenbahn mit den bedeu-
tendsten Städten des Laxch.es in Verbindung gesetzt. Dennoch ist
nicht Karlsruhe, sondern Mannheim, die ehemalige Hauptstadt der
Pfalz, die erste Handelsstadt des Großherzogthums. Denn die
günstige Lage an dem Zusammenflüsse des Neckars und Rheins macht,
daß in Mannheim nicht bloß ein großer Holzhandel, sondern auch
ein bedeutender Handel mit den Produkten der fruchtbaren Umgegend
betrieben wird, und daß die fremden Waaren, welche Süddeutschland
bezieht, vielfältig dort ausgeladen werden. Daneben fehlt es Mann-
heim, wie dem badischen Lande überhaupt, nicht an Fabriken ver-
schiedener Art. Denn das Volk ist regsam und die Bevölkerung für
bloßen Ackerbau zu dicht. Viel Geld kommt auch durch ein Bad in
das Land, welchem wahrscheinlich der Staat seinen Namen verdankt,
nämlich durch Baden-Baden. Schon seit den Zeiten der Römer
hat man die dortigen heißen Heilquellen gekannt, und die schöne
Natur der Umgegend lockt alljährlich Taufende von Fremden hin, wo-
von freilich viele dem Glücksspiele zu Gefallen kommen
Sl. Der Bodensee.
An Seen ist das westliche Deutschland nicht reich, und nur einer,
der zur Hälfte noch der Schweiz angehört, ist von beträchtlicher
Größe, der Bodensee. Dafür übertrifft derselbe an Naturschön-
heiten alle die zahlreichen Seen an der Küste der Ostsee, und nur
wenige Seen der eigentlichen Schweiz können ihm vorgezogen werden.
Der Bodensee ist eigentlich nichts weiter als eine Erweiterung des Rhein-
bettes zu einem weiten und tiefen Becken. Aber freilich ist dies Becken
7 Meilen lang und 2 Meilen breit und nimmt eine Fläche von 10
Quadratmeilen ein. Dabei ist die größte Tiefe an 313m gefunden
worden. Man hat berechnet, daß, wenn der Bodensee leer wäre, der
Rhein über 2 Jahre brauchen würde, um ihn wieder zu füllen. Auf
dieser gewaltigen Wasserfläche giebt es denn auch Stürme, welche denen
auf dem Meere gleichen, und wobei sich haushohe Wellen erheben. Da
diese oft plötzlich hervorbrechen, so gilt die Schifffahrt aus demselben
für gefährlich. Doch seit die Dampfschiffe eingeführt sind, haben Rei-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
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sende sich nicht mehr zu fürchten: jene Schiffe widerstehen dem heftigsten
Sturme. Die Fischer aber, welche in leichten Kähnen das Gewässer
befahren, erkennen meistens an vorausgehenden Zeichen die Gefahr und
flüchten in einen Hafen. Fische halten sich zahlreich und gern in dem
klaren Gewässer auf, welches noch den Vortheil gewährt, daß es nur
selten zufriert. Außer vielen andern Arten, zum Theil von beträcht-
licher Größe, fängt man jährlich eme ungeheure Menge sogenannter
Blaufellchen, welche für eine Leckerei gelten. Natürlich ziehen sich nach
einer solchen Nahrungsquelle auch viele flschfreffende Vögel, Reiher,
Strandläufer, sogar Möven und Taucher. Die Ufer des Sees
sind sanft aufsteigend und herrlich mit Früchten, Obst und Wein an-
gebaut. Die höheren Berge der Schweiz erblickt man nur in der Ferne.
Besonders lieblich nehmen sich aber die zwei kleinen Inseln aus, welche
in den Erweiterungen des Sees gegen den Ausfluß des Rheins hin
liegen, dort wo die alte Stadt Konstanz hervorragt. Wie schön
es an dem See sein muß, sieht man auch daran, daß fünf ver-
schiedene Staaten sich ein Stück seines Ufers angeeignet haben: im
Süden^die.schweiz, westlich Baden, nördlich Würtemberg und
Bayern, östlich Österreich, welches mit seinem Tyroler Lande
daran stößt.
"Wiederliolungssragen! —
Zeichnen und Beschreiben! —
Ss Das Königreich Würtemberg.
(24.)
Das Königreich Würtemberg liegt östlich vom Großherzogthum
Baden. Es ist im Süden von der Donau und im Norden von dem
Neckar, einem Nebenflüsse des Rheines, durchflossen. Die weiten
Ebenen, welche von diesen Flüssen und vielen anderen Bächen und
Flüßchen bewässert werden, sind fruchtbar. Aber so ist es nicht überall;
denn die rauhe oder schwäbische Alp, ein unfruchtbares Kalkstein-
gebirge, mit schroffen Felsen und bedeutenden Höhlen, durchzieht das
Ländchen.
Die Bewohner Würtembergs sind Schwaben, welche einst einen
Hauptstamm der deutschen Völker ausmachten. Die Schwaben
sind treu, herzlich, dabei fleißig und zu vielerlei Geschäften tüchtig. Auf
den 360 Quadratmeilen, welche das Land enthält, wohnen 1,818,000
Menschen, also auf einer Quadratmeile 5000. Da muß fleißig gear-
beitet werden, wenn jeder sein Brod finden will. Das thun denn
auch die Würtemberger; viele aber wandern auch aus und suchen in
der Ferne eine neue Heimath, oder treiben auswärts Handel, wie die
schwarzwälder Uhrmacher. Dabei behalten sie jedoch immer
große Anhänglichkeit an ihre Heimath, und verlieren niemals ihre
schwäbische Mundart, welche zwar breit, aber zugleich sehr gut-
müthig klingt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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ili
Über einem blanken Steine
Wälzt sie sich im Sonnenscheine,
Und die Strahlen kitzeln sie
In der Haut, sie weiß nicht wie.
Weiß in wühligem Behagen
Nicht, ob sie es soll ertragen,
Oder vor der fremden Gluth
Retten sich in ihre Fluch.
31.
Kleine, muntere Forelle,
Weile noch an dieser Stelle
Und sei meine Lehrerin!
Lehre mich den leichten Sinn,
Über Klippen weg zu hüpfen,
Durch des Lebens Drang zu schlüpfen,.
Und zu gehn, ob's kühlt, ob's brennt,
Frisch in jedes Element.
(25. Müller.)
Der Aal.
Der Aal hat die Gestalt der Schlangen und scheint auch ein wenig
von der ihnen zugeschriebenen Klugheit zu besitzen. Um sich nämlich
vor seinen Feinden zu verbergen und den Tag über in ungestörter Ruhe
zubringen zu können, gräbt er sich vermittels seiner spitzen Schnauze eine
geräumige Höhle in den weichen Grund der Gewässer und versieht sie,
um bei Gefahr leichter entwischen zu können, mit zwei Öffnungen. Seiner-
Nahrung geht er des Nachts nach. Nach den Erzählungen der Fischer-
soll er um diese Zeit zuweilen seinen natürlichen Aufenthaltsort verlassen
und sich auf daran stoßende Wiesen begeben, um Regenwürmer und
Schnecken zu fangen. Große Aale sind so stark, daß sie einem Manne
den Arm zerbrechen können, wenn sie sich darum schlingen.
Lange Zeit hat man geglaubt, daß der Aal lebendige Junge ge-
bäre; neuere Untersuchungen haben jedoch unzweifelhaft ergeben, daß er
sich, wie andere Fische, durch Eier fortpflanze.
Der Aal besitzt ein sehr zähes Leben und kann deshalb in feuchten:
Grase weit verschickt werden. Sein Fleisch ist sehr schmackhaft, aber
etwas schwer zu verdauen.
32. Fischerleben.
Wer gleichet uns freudigen
Fischern im Kahn?
Wir wissen die schmeidigen
Fische zu sahn.
Wir sitzen und schweben
Geflügelten Lauf;
Wir tanzen und heben
Die Füße nicht aus.
Bald hauchen uns säumende
Lüftchen ans Ohr,
Bold heben uns schäumende
Wellen empor.
Dann brüllt's an den Klippen
Und Felsen hinan,
Dann schüttern die Rippen
Dem' taumelnden Kahn.
Doch lacht nur des sausenden
Sturms unser Muth,
And erntet der brausendm
Liefe Tribut.
Wir freu'n uns des Meeres,
So wild es auch scheint,
Und trau'n ihm, als wär' es
Mit Planken umzäunt.
Wir fahren mit sinkendem
Vollmond hinaus.
Und kehren mit blinkendem
Kahne nach Haus;
Uns geben die Netze,
Frühmorgens gestellt,
Lebendige Schätze
Und Abends schon Geld.
Wohl bergen uns schützende
Hütten die Nacht,
Bis wieder das blitzende
Sternchen erwacht;
So geht es, und nimmer
Geht's anders, als gut;
Ein Fischer hat immer
Gar fröhlichen Muth.
(Chr. Overbeck.)
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]