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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 51

1873 - Essen : Bädeker
51 Lage an der Ostsee hat, so ist es doch unter allen deutschen Ländern am schwächsten bevölkert, denn auf seinen säst 290 Quadratmeilen leben nur 65^,000 Bewohner, also nur wenig mehr als 2000 auf einer Quadratmeile. Die Beschäftigung der Mecklenburger erfordert indeffen auch mehr Raum als anderswo; denn sie treiben neben dem Acker- bau sehr bedeutende Vieh- und insbesondere Pferdezucht, und zwar nicht bloß für ihren eigenen Bedarf, sondern sie verkaufen jähr- lich eine Menge Pferde ins Ausland, welche sich durch Größe, Stärke und edlen Bau vor andern auszeichnen. Mecklenburg besteht aus zwei besondern Staaten, von denen der westliche, bei weitem größere, das Großherzogthum Mecklenburg- Schwerin, der östliche das Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz heißt. Die Hauptstadt des ersteren, Schwerin, mit 27,000 Ein- wohnern, ist an einem ansehnlichen und klaren See herrlich gelegen, zumal das großherzogliche Schloß, welches auf einer Insel im See selbst erbaut ist. Gewöhnlich jedoch residirt der Großherzog in der kleinen, aber schönen und regelmäßig gebauten Stadt Ludwigslust. Größer jedoch und wichtiger als beide Residenzen ist die Stadt Rostock, nicht weit von der Ostsee, durch deren Eindringen der sonst unbedeu- tende Fluß Warnow schiffbar wird. Die Stadt Rostock (Sitz einer Universität) ist mit einem Denkmale Blüchers geziert, des be- rühmten preußischen Marsch alls Vorwärts, welcher hier gebürtig war. Ihre 31,000 Einwohner nähren sich größtentheils von See- handel. Auch hat man an der Mündung der Warnow ein Seebad angelegt, welches von vielen Fremden besucht wird und der Stadt guten Verdienst gewährt. Das Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz ist weit kleiner und hat außer der schön gebauten Residenzstadt Neu-Strelitz, mit 8000 Einwohnern, keine bemerkenswerthen Städte. ■Wiederhokmgsfragen! — Zeichnen und Beschreiben! — 3?. Das Großherzogthum Oldenburg. (3.) Die drei Theile dieses Landes liegen sehr zerstreut. Das Haupt- land, das eigentliche Oldenburg, ist von der Weser gegen Osten, von der Nordsee gegen Norden und von Ostfriesland gegen Westen eingeschlossen. Es ist an Ebenheit und Niedrigkeit des Bodens und vielen Eigenschaften der Bewohner der Provinz Hannover sehr ähnlich. Ein anderes kleines Stück, das Fürstenthum Eutin, liegt an der Ostsee, nahe bei Lübeck, umgrenzt von dem holsteinischen Gebiete. Noch kleiner ist die Besitzung des Großherzogs von Oldenburg auf dem linken Rheinufer an der Nahe, ganz von preußischem Gebiete eingeschlossen, das Fürstenthum Birkenfeld. Dieses Ländchen ist über fünfzig Meilen von dem Hauptlande entfernt, 4 *

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 52

1873 - Essen : Bädeker
52 die Verbindung mit seiner Regierung also sehr beschwerlich. — Im Jahre 1854 hat Preußen von Oldenburg ein Stück Landes am Jah-e- busen zur Anlegung eines preußischen Kriegshafens angekauft. Das eigentliche Oldenburg, dessen Hauptstadt gleichen Namen hat, ist ein Land von sehr ungleicher Fruchtbarkeit. Wären nicht große Strecken dürres Heideland oder Morast zwischen den Ackerfeldern, so wäre es kaum erklärlich, daß auf einem Flächenraum von 114 Quadratmeilen noch nicht 315,000 Menschen leben. Allein diese Einwohner befinden sich unter der väterlichen Regierung ihres Groß- herzogs sehr wohl und möchten mit andern Deutschen nicht tauschen. Auch die Stadt Oldenburg, mit 14,000 Einwohnern, an einem schiff- baren Nebenflüsse der Weser ist freundlich und wohlhabend. Wiederholnngsfragen! — Zeichnen und Beschreiben! — 38. Das Herzogthrrnr Braunschweig. (6.) Braunschweig liegt zerstreut im südlichen Theile der Provinz Hannover und beträgt nur 67 Quadratmeilen mit 311,000 Bewoh- nern. Der südliche Theil von Braunschweig begreift emen großen Theil- des Harzgebirges in sich, und besteht daher meistens aus Bergen und Wäldern; nur an der Leine und Weser befindet sich bequemes Ackerland. Dagegen fehlt es nicht an Holz, an Eisenschmelz- und Glashütten, an Berg- und Salzwerken. In einem engen Thale des Harzes finden sich hier merkwürdige, berühmte Höhlen, die Baumanns- und Bielshöhle, in welchen man die seltsamsten Figuren von Tropfstein sieht. In dem nördlichen Theile hingegen, wo flaches Land ist, baut man Flachs, Hanf und Getreide in Menge, und die Viehzucht ist ansehnlich. Die Weser, Leine, Ocker, Bode und andere kleine Flüsse durchströmen das Land und sind für die fleißigen Einwohner von großem Nutzen; denn diese treiben mit Hopfen, Wolle und Manufacturwaaren, so wie mit Mineralien einen guten Handel, der durch die braunschweiger Messe sehr befördert wird. — Die Hauptstadt des Landes ist Vraunschweig, in dem nörd- lichen Theile gelegen, mit 57,000 Einwohnern. Sie ist eine sehr alte, aber durch Fabriken und Handel, besonders jedoch durch jährliche Messen belebte Stadt. Ein Nachkomme aus der fürstlichen Familie Braun- schweigs war der edle Menschenfreund, Herzog Leopold von Braun- schweig, welcher sein Leben bei Frankfurt an der Oder verlor, als er den von einer Überschwemmung Bedrängten Hülfe zu bringen suchte. 39. Die Baumannshöhle liegt in dem Kalkfelsen des linken Bodeufers. Der Weg dahin führt, was ich nicht erwartet hatte, eine ziemliche Strecke weit bergauf. Vor dem

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 173

1873 - Essen : Bädeker
173 die Quellen der Weser und der Elbe sehr weit aus einander liegen; denn diese entspringt in Böhmen auf dem Riesengebirge. Mit den böhmischen Gewässern durchbricht sie das Erzgebirge, erreicht das Königreich Sachsen und fließt an dessen Hauptstadt Dresden vorbei. Weiter nördlich nimmt sie, außer anderen Nebenflüssen, links die vom Fichtelgebirge kommende Saale und rechts die Havel mit der Spree auf, durch welche die Verbindung der Schifffahrt der Elbe und der Oder möglich gemacht ist, denn die Spree ist durch einen Kanal mit der Oder verbunden. Vor ihrer Mündung bildet die Elbe einen Meerbusen, der Lei Hamburg fast eine Stunde breit ist und zu einem Hafen für kleine Seeschiffe dient.— Auch die Oder hat ihre Quelle in Österreich an der preußischen Grenze. Sie durch- fließt die Provinzen Schlesien, Brandenburg und Pommern. In der Provinz Brandenburg nimmt sie einen schiffbaren Nebenfluß, die Warthe, auf, welche durch einen Kanal mit der Weichsel verbunden ist und so eine Schifffahrtsverbindung der Elbe, Oder und Weichsel herstellt. In der Provinz Pommern mündet die Oder in einen See, der mit der Ostsee in Verbindung steht und das stettiner Haff ge- nannt wird. — Die Weichsel hat ihre Quellen auf den Karpathen zwischen Mähren und Ungarn, durchfließt den zu Rußland gehörigen Theil des ehemaligen Königreichs Polen und tritt dann in die Pro- vinz Preußen, wo sie sich in drei Arme theilt, von denen einer in die Ostsee sich ergießt und zwei in das frische Haff münden. — Ganz anders, als mit diesen fünf Hauptflüffen, verhält es sich mit dem größten aller deutschen Ströme: der Donau. Diese entspringt auf dem Schwarzwalde und richtet ihren Lauf östlich durch Bayern, Öster- reich, Ungarn, tritt dann in die Türkei und mündet in das schwarze Meer. Trotz ihres längeren Laufes ist die Schifffahrt auf derselben nicht so lebhaft, als auf dem Rheine. — Außer diesen sechs bedeutenden Strömen bewässern und befruchten Deutschland noch über 500 größere und kleinere Flüsse, die gleich Leben und Kraft spendenden Adern nach allen Richtungen das Land durchströmen und von denen über 60 schiffbar sind. Tausende und aber Tausende von Flößen, Kähnen und Schiffen durchfurchen ohne Rast die hellen Fluthen derselben, mu die verschiedenartigsten Erzeugnisse Deutschlands nach anderen Ländern zu tragen, oder fremde Waaren uns zuzuführen. 3. Die höchsten Gebirgszüge, deren Gipfel sich in Wolken ba- den, erheben sich im südlichen Deutschland. Da ragen die rhätischen, die norischen, die karnischen und die julischen Alpen hervor. Der Ortles, zu den rhätischen Alpen gehörend, hat eine Höhe von 3750™ und ist der höchste Berg in Deutschland. Zu den interessantesten Gebirgen gehört ferner der Echwarzwald (1344™ hoch) dort in der Ecke, welche der aus der Schweiz kommende Rhein macht. Er verbreitet sich längs des Rheins durch Baden und längs der auf ihm entsprungenen Donau nach Schwaben und begleitet unter dem Namen rauhe Alp den Neckar auf seinem Laufe gegen den Rhein.

4. Nr. 22 - S. 36

1904 - Breslau : Hirt
36 Die 3 Freien und Hansestädte. — Die Oberrheinische Tiefebene. §§ 53—54. § 53. J)ie 3 Areien und Hansestädte, a. Hamburg. Es liegt am rechten Ufer der Elbe, etwa 100 km vom Meere entfernt; doch reicht die Flnt bis über Hambnrg hinaus und verliert sich in den vielen Armen der Elbe, welche zahlreiche Inseln bilden. Hambnrg hat mit Vororten über 700000 E. und ist der erste Seehafen des europäischen Festlandes. Hamburg hat seine Größe der günstigen Lage zu verdanken. Es kann zur See mit allen Ländern der Erde Handel treiben; es kann aber auch seine Waren auf der Elbe bis weit in das Innere von Deutschland, ja bis nach Böhmen schaffen. Den großartigsten Eindruck erhält man von Hambnrg, wenn man von der See her sich der Stadt nähert. Am Ufer schauen prächtige Landhäuser aus saftigem Grün hervor; dann erscheinen die vielen Speicher und der Hafen mit seinem unendlichen Gewühl. Hunderte von stolzen Kauffahrern liegen in langen Reihen und bilden Gaffen, durch welche leichte Gondeln dahinschießen. Die Flaggen aller seefahrenden Völker rauschen im Winde; Matrosenruf und Schiffergesang in allen Sprachen tönen durcheinander, und brausende Dampfer senden ihre schwarzen Wolken in die Luft empor. Neues Drängen und Treiben umfängt den Fremden auf dem Lande. Makler, Geschäftsleute und Lotsen rennen hin und her zwischen den Spaziergängern, Matrosen und Auswandrern. Um den Verkehr der Völker zur See immer sicherer und schneller zu gestalten, hat das Deutsche Reich in Hamburg die deutsche Seewarte gegründet. Der schönste Teil der Stadt liegt um die Binnenalster; es ist dies ein Wasserbecken, welches die Alster, ein kleiner Nebenfluß der Elbe, in der Stadt bildet. d. Lübeck, an der Trave, über 80000 E., einst das Hanpt des Hansa- bundes. Als der Handel nach der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien und der Entdeckung Amerikas eine andere Richtung einschlug, verlor der Ort seine Bedeutung. Aber gegenwärtig ist Lübecks Handel, wenn auch fast nur ans die Ostseeküsten beschränkt, wieder erheblich gestiegen, und der Elb- Trave-Kanal wird noch mehr dazu beitragen. o. Bremen, an der Weser, 165000 E., treibt sehr bedeutenden Handel, besonders nach Amerika, und ist der zweite Seehandelsplatz des Reiches. Es werden vorzugsweise Tabak, Baumwolle, Reis und Petroleum ein- geführt. Die größten Seeschiffe können aber nicht bis nach Bremen selbst gelangen, sondern landen in Bremerhaven. *§ 54. Pie Oberrheinische Fiefeöene mit den sie begrenzenden Gebirgen, a. Die Oberrheinische Tiefebene, zwischen den Vogesen und der Haardt einerseits und dem Schwarzwald und Odenwald anderseits, ist ein äußerst fruchtbarer Landstrich von durchschnittlich 35-40 km Breite, in dem sich nur wenige Sandgegenden finden. Sie hat das mildeste Klima Deutschlands. Das ganze Tiefland bildete einst einen See, ans welchem der Rhein bei Bingen abfloß. Die Tiefebene wird vom Rhein durchflossen. Derselbe bildet oberhalb Straßbnrgs sandige Werder und ist dann erst von Straßbnrg an zur Schiffahrt recht geeignet. Deshalb ist ihm zur Seite ein Kanal gegraben, der Rhein-Rhone-Kanal. l>. Die Vogesen ziehen sich im N. bis zur Lauter hin. Sie sind im S. am höchsten (Sulzer Belchen, 1400 m hoch) und werden nach N. niedriger, aber breiter. Das Gebirge füllt nach O. steil, nach W. allmählich ab. Der Fuß ist mit Laubwald, die Abhänge sind mit Tannenwald bestanden. Von den Kuppen schauen Ruinen alter Ritterburgen hinab. Der wichtigste

5. Nr. 22 - S. 21

1904 - Breslau : Hirt
21 § 27. Die Provinz Brandenburg. ist inzwischen ausgerodet und in Wiese und Ackerland verwandelt. Die Bewohner treiben Fischfang und Gartenbau. Der Boden ist fruchtbar. Alles was anderswo zu Fuß, zu Pferde und Wagen abgemacht wird, verrichtet man dort in Kähnen. Die Flußarme und Grüben vertreten die Stelle der Wege. — An der Spree liegen in der Provinz Brandenburg Lübben, Berlin, Charlottenburg. Bei Spandau mündet sie in die Havel. Sie ist mit der Oder durch den neuen Oder-Spree-Kanal verbunden, der von Müllrose ab das verbreiterte und vertiefte Bett des alten Müllroser- oder Friedrich Wilhelm-Kanals bis zur Spree und danach zum Teil diese selbst bis unterhalb Fürstenwaldes benutzt. § 27. pie Wrovirrz Brandenburg (40000 qkm, 5000000 E.) breitet sich zu beiden Seiten der Havel und Spree aus und reicht von der Elbe bis über die Oder. Im N. zieht sich ein Landrücken hin, der herrliche Bnchen- und Eichenwälder trägt und trefflich angebaut ist. Im S. liegt der unfrucht- bare Fläming. Das Land zwischen den beiden Höhenzügen ist mulden- artig vertieft. ■—- Bodengüte und Erzeugnisse. Der größte Teil der Pro- vinz ist Sandbodett. Fruchtbare Stellen sind das Oderbruch, die Uckermark, Teile des Spreewaldes. Das Land, welches von der Havel eingeschlossen wird, ist Moorland (Luch). Hier wird viel Torf gestochen, der meist nach Berlin gebracht wird. Bei Rüdersdorf befinden sich Kalksteinbrüche, bei Sperenberg ein Steinsalzlager. Die Schafzucht ist bedeutend. In Kott- bus, Forst, Spremberg und Finsterwalde sind Tuchfabriken. — Die Provinz zerfällt in den Stadtbezirk Berlin und in die 2 Regierungsbezirke Potsdam und Frankfurt a. O. Berlin, in einer sandigen Gegend, zu beiden Seiten der Spree, hat 1900 000 E. und ist die größte Stadt Deutschlands und die Hauptstadt des Deutschen Reiches. Sie hat eine sehr besuchte Universität und ist die bedeutendste Fabrik- und Handelsstadt des Reiches, ja des ganzen europäischen Festlandes. Etwa in der Mitte der Stadt erhebt sich das Königliche Schloß am Lustgarten. Von den vielen Räumen desselben (5—600) sind besonders die Schloßkapelle und der Weiße Saal sehenswert. In der Nähe des Lustgar- tens stehen auch das Alte und Neue Museum; das sind Gebäude, in denen eine große Menge von herrlichen Kunstwerken aller Zeiten und Länder aufbewahrt wird. Im Zeug- hause findet man die verschiedenartigsten Geschütze und Waffen, wie sie im Laufe der Zeit bei unserer Armee und in fremden Heeren in Gebrauch waren; auch werden hier die eroberten Kriegsfahnen aufbewahrt. — Die Stadt hat Hunderte von Straßen, darunter sehr lange (die große Friedrichstraße eine Stunde lang). Eine der schönsten ist die Straße „Unter den Linden". Sie ist mit einer vierfachen Reihe von Linden und Kastanien bepflanzt. Zu beiden Seiten stehen prächtige Paläste und Kaufhallen. An dieser Straße steht auch das Schloß, in dem Kaiser Wilhelm I. wohnte. Diese Straße führt nach W. zum Brandenburger Tore. Dasselbe hat fünf Durchgänge; der mittelste ist nur königl. Wagen geöffnet. Geht man durch das Brandenburger Tor nach W., so kommt man in den Tiergarten; es ist ein schattenreicher Park mit zahlreichen Fuß-, Reit- und Fahr- wegen, mit schönen Wiesenplätzen, Teichen, Blumenbeeten und Gebüschgruppen, sowie mit vielen Vergnügungslokalen. Es ist der angenehmste Spazierort der Berliner. Am süd- westlichen Ende umschließt er den Zoologischen Garten. Hier findet man in stattlichen Häusern und Gehegen die verschiedenen Tiere der fremden Erdteile beisammen: Löwen, Bären, Kamele, Elefanten, Giraffen, Papageien u. a. — Berlin ist auch reich an Denkmälern; die großartigsten find das Denkmal Kaiser Wilhelms I., Friedrichs d. Gr., des Großen Kur- fürsten, Friedrich Wilhelms 111. und die neu errichtete „Siegesallee". Da sind auch den

6. Nr. 22 - S. 22

1904 - Breslau : Hirt
22 Die Saale. — Der Thüringer Wald und der Harz. 88 28-29. berühmtesten preußischen Helden Denkmäler gesetzt, so Blücher, Scharnhorst, Gneisenau u. a. — Der Verkehr ist ein äußerst lebhafter und wird durch die neuerbaute Stadtbahn noch erhöht. Eisenbahnen gehen nach allen Richtungen von Berlin ans, und so ist Berlin der Mittelpunkt des Schienennetzes von Mitteleuropa geworden. Unterhalb Berlin an der Spree liegt Charlottenburg, im Park des Königl. Schlosses das Mausoleum, in dem Friedrich Wilhelm Iii. und seine Gemahlin Luise, sowie Kaiser Wilhelm I. und seine Gemahlin Augusta ruhen. Spandau mit großer Gewehr- fabrik. Potsdam, 60000 E., 2. Residenz der Könige von Preußen. Es ist umgeben von prinzlichen und königlichen Schlössern und Gärten, z. B. Sanssouci und Babelsberg. Brandenburg, die älteste Stadt der Mark. Rathenow, durch Anfertigung von Brillen u. a. optischen Instrumenten bekannt. Frankfurt a. O., Handel, Schiffahrt. Küstrin, starke Festg. an der Oder und Warthe. Landsberg a. d. Warthe, Handel mit Getreide und Wolle. Eberswalde, Forst-Akademie. Prenzlan, in der Uckermark, Getreidehandel. Neu-Rnppin, Bilderbogen. — Schlachtplätze sind: Fehrbellin (1675), Großbeeren und Dennewitz (1813), Zorndorf bei Küstrin (1758) und Kunersdorf bei Frankfurt (1759). *§ 28. pte Saale kommt vom Fichtelgebirge. In Thüringen fließt sie in einem schonen Tale dahin, bei Jena vorbei. Von den Höhen zu beiden Seiten schauen Burgen imb Burgruinen in das Saaltal hinab, wo sich Wiesen, Getreidefelder, Obst- und Gemüsegärten ausbreiten. Zwischen Naumburg und Halle sind die Bergabhänge, welche Mittags- sonne haben, mit Weinreben bedeckt. In der Provinz Sachsen wird das Saaltal allmählich breiter, zuletzt fließt der Fluß in der Ebene dahin. In der Provinz Sachsen liegen an der Saale: Naumburg, Weißenfels, Merseburg, Halle. Die Saale nimmt l. die Unstrut und Bode, r. die Weiße Elster mit der Pleiße ans. An der Vereinigung der Weißen Elster mit der Pleiße liegt die große Handelsstadt Leipzig. *§ 29. Per Mnringer Wald und der Karz. a. Der Thüringer Wald, ein Kammgebirge, zieht sich von S.o. nach N.w. hin. Über den Rücken desselben läuft der Rennsteig, ein uralter Grenzweg zwischen Thü- ringen und Franken. Das Gebirge, mit schönen Buchenwäldern bestanden, ist eins der lieblichsten Gebirge Deutschlands. Der besuchteste Berg ist der Jnselsberg; die höchsten Berge sind der Beerberg und Schneekopf (1000 m). Das Gebirge ist stark bewohnt. Die Bewohner schnitzen aus Holz allerlei Geräte, besonders Spielsachen, so in Sonneberg. Andere sieden Teer und Pech, füllen und flößen Holz, arbeiten in Glashütten, holen Erze aus den Schachten, schmieden Eisen, machen Eisen- und Stahl- waren (Suhl und Schmalkalden), brechen Schiefer aus den Bergen, ver- fertigen Schiefertafeln und Schieferstifte. Am N.w.-Ende des Thüringer Waldes liegt Eisenach, nahe dabei die Wartburg. d. Der Harz zieht sich zwischen der unteren Saale und der Leine von S.o. nach N.w. hin. Der höchste Berg ist der Brocken, 1100 m hoch. Aus seinem breiten Gipfel steht ein auch im Winter bewohntes Gasthaus. N.w. vom Brocken liegt der Oberharz, meist mit Nadelholz bestanden, zum Teil kahl. S.ö. vom Brocken liegt der Unterharz; er ist niedriger als der Oberharz und mit Laubholz bestanden. Das schönste Tal des Unterharzes ist das der Bode (Roßtrappe, Hexentanzplatz). Der Harz ist reich an Erzen, besonders an Eisen-, Silber- und Kupfererzen; darum treiben die Bewohner

7. Nr. 23 - S. 21

1904 - Breslau : Hirt
Die Provinz Brandenburg. 21 § 27. ist inzwischen ausgerodet und in Wiese und Ackerland verwandelt. Die Bewohner treiben Fischfang und Gartenbau. Der Boden ist fruchtbar. Alles was anderswo zu Fuß, zu Pferde und Wagen abgemacht wird, verrichtet man dort in Kühnen. Die Flußarme und Gräben vertreten die Stelle der Wege. — An der Spree liegen in der Provinz Brandenburg Lübben, Berlin, Charlottenburg. Bei Spandau mündet sie in die Havel. Sie ist mit der Oder durch den neuen Oder-Spree-Kanal verbunden, der von Müllrose ab das verbreiterte und vertiefte Bett des alten Miillroser- oder Friedrich Wilhelm-Kanals bis zur Spree und danach zum Teil diese selbst bis unterhalb Fürstenwaldes benutzt. § 27. Die H'rovin; Brandenburg (40000 qkm, 5000000 E.) breitet sich zu beiden Seiten der Havel und Spree aus und reicht von der Elbe bis über die Oder. Im N. zieht sich ein Landrücken hin, der herrliche Buchen- und Eichenwälder trügt und trefflich angebaut ist. Im S. liegt der unfrucht- bare Fläming. Das Land zwischen den beiden Höhenzügen ist mulden- artig vertieft. — Bodengüte und Erzeugnisse. Der größte Teil der Pro- vinz ist Sandboden. Fruchtbare Stellen sind das Oderbruch, die Uckermark, Teile des Spreewaldes. Das Land, welches von der Havel eingeschlossen wird, ist Moorland (Luch). Hier wird viel Torf gestochen, der meist nach Berlin gebracht wird. Bei Rüdersdorf befinden sich Kalksteinbrüche, bei Sperenberg ein Steinsalzlager. Die Schafzucht ist bedeutend. In Kott- bus, Forst, Spremberg und Finsterwalde sind Tuchfabriken. — Die Provinz zerfällt in den Stadtbezirk Berlin und in die 2 Regierungsbezirke Potsdam und Frankfurt a. O. Berlin, in einer sandigen Gegend, zu beiden Seiten der Spree, hat 1900 000 E. und ist die größte Stadt Deutschlands und die Hauptstadt des Deutschen Reiches. Sie hat eine sehr besuchte Universität und ist die bedeutendste Fabrik- und Handelsstadt des Reiches, ja des ganzen europäischen Festlandes. Etwa in der Mitte der Stadt erhebt sich das Königliche Schloß am Lustgarten. Von den vielen Räumen desselben (5—600) sind besonders die Schloßkapelle und der Weiße Saal sehenswert. In der Nähe des Lustgar- tens stehen auch das Alte und Neue Museum; das sind Gebäude, in denen eine große Menge von herrlichen Kunstwerken aller Zeiten und Länder aufbewahrt wird. Im Zeug- tz aus e findet man die verschiedenartigsten Geschütze und Waffen, wie sie im Laufe der Zeit bei unserer Armee und in fremden Heeren in Gebrauch waren; auch werden hier die eroberten Kriegsfahnen aufbewahrt. — Die Stadt hat Hunderte von Straßen, darunter sehr lange (die große Friedrichstraße eine Stunde lang). Eine der schönsten ist die Straße „Unter den Linden". Sie ist mit einer vierfachen Reihe von Linden und Kastanien bepflanzt. Zu beiden Seiten stehen prächtige Paläste und Kaufhallen. An dieser Straße steht auch das Schloß, in dem Kaiser Wilhelm I. wohnte. Diese Straße führt nach W. zum Brandenburger Tore. Dasselbe hat fünf Durchgänge; der mittelste ist nur königl. Wagen geöffnet. Geht man durch das Brandenburger Tor nach W., so kommt man in den Tiergarten; es ist ein schattenreicher Park mit zahlreichen Fuß-, Reit- und Fahr- wegen, mit schönen Wiesenplätzen, Teichen, Blumenbeeten und Gebüschgruppen, sowie mit vielen Vergnügungslokalen. Es ist der angenehmste Spazierort der Berliner. Am süd- westlichen Ende umschließt er den Zoologischen Garten. Hier findet man in stattlichen Häusern und Gehegen die verschiedenen Tiere der fremden Erdteile beisammen: Löwen, Bären, Kamele, Elefanten, Giraffen, Papageien u. a. — Berlin ist auch reich an Denkmälern; die großartigsten sind das Denkmal Kaiser Wilhelms I., Friedrichs d. Gr., des Großen Kur- fürsten, Friedrich Wilhelms 111. und die neu errichtete „Siegesallee". Da sind auch den

8. Nr. 23 - S. 36

1904 - Breslau : Hirt
36 Die 3 Freien und Hansestädte. — Die Oberrheinische Tiefebene. §§ 53—54. § 53. |>te 3 Ireien und Kansestädke. a. Hamburg. Es liegt am rechten Ufer der Elbe, etwa 100 km vom Meere entfernt; doch reicht die Flut bis über Hamburg hinaus und verliert sich in den vielen Armen der Elbe, welche zahlreiche Inseln bilden. Hamburg hat mit Vororten iiber 700000 E. und ist der erste Seehafen des europäischen Festlandes. Hamburg hat seine Größe der günstigen Lage zu verdanken. Es kann zur See mit allen Ländern der Erde Handel treiben; es kann aber auch seine Waren ans der Elbe bis weit in das Innere van Deutschland, ja bis nach Böhmen schaffen. Den großartigsten Eindruck erhält man von Hamburg, wenn man von der See her sich der Stadt nähert. Am Ufer schauen prächtige Landhäuser aus saftigem Grün hervor; dann erscheinen die vielen Speicher und der Hafen mit seinem unendlichen Gewühl. Hunderte von stolzen Kanffahrern liegen in langen Reihen und bilden Gassen, durch welche leichte Gondeln dahinschießen. Die Flaggen aller seefahrenden Völker rauschen im Winde; Matrosenruf und Schiffergesang in allen Sprachen tönen durcheinander, und brausende Dampfer senden ihre schwarzen Wolken in die Luft empor. Neues Drängen und Treiben umfängt den Fremden aus dem Lande. Makler, Geschäftsleute und Lotsen rennen hin und her zwischen den Spaziergängern, Matrosen und Auswandrern. Um den Verkehr der Völker zur See immer sicherer und schneller zu gestalten, hat das Deutsche Reich in Hamburg die deutsche See warte gegründet. Der schönste Teil der Stadt liegt um die Binnenalster; es ist dies ein Wasserbecken, welches die Alster, ein kleiner Nebenstuß der Elbe, in der Stadt bildet. b. Lübeck, an der Trave, über 80000 E., einst das Haupt des Hansa- bundes. Als der Handel nach der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien und der Entdeckung Amerikas eine andere Richtung einschlug, verlor der Ort seine Bedeutung. Aber gegenwärtig ist Lübecks Handel, wenn auch fast nur auf die Ostseeküsten beschränkt, wieder erheblich gestiegen, und der Elb- Trave-Kanal wird noch mehr dazu beitraget!. o. Bremen, an der Weser, 165000 E., treibt sehr bedeutenden Handel, besonders nach Amerika, und ist der zweite Seehandelsplatz des Reiches. Es werden vorzugsweise Tabak, Baumwolle, Reis und Petroleum ein- geführt. Die größten Seeschiffe können aber nicht bis nach Bremen selbst gelangen, sondern landen in Bremerhaven. *§ 54. Die Oberrheinische Mefeöene mit den sie begrenzenden Gebirgen, a. Die (Oberrheinische Tiefebene, zwischen den Vogesen und der Haardt einerseits und dem Schwarzwald und Odenwald anderseits, ist ein äußerst fruchtbarer Landstrich von durchschnittlich 35-40 km Breite, in dem sich nur wenige Sandgegenden finden. Sie hat das mildeste Klima Deutschlands. Das ganze Tiefland bildete einst einen See, aus welchem der Rhein bei Bingen abfloß. Die Tiefebene wird vom Rhein durchflossen. Derselbe bildet oberhalb Straßburgs sandige Werder und ist dann erst von Straßburg an zur Schiffahrt recht geeignet. Deshalb ist ihm zur Seite ein Kanal gegraben, der Rhein-Rhone-Kanal. 1>. Die Vogesen ziehen sich im N. bis zur Lauter hin. Sie sind im S. am höchsten (Sulzer Belchen, 1400 m hoch) und werden nach N. niedriger, aber breiter. Das Gebirge fällt nach O. steil, nach W. allmählich ab. Der Fuß ist mit Laubwald, die Abhänge sind mit Tannenwald bestanden. Von den Kuppen schauen Ruinen alter Ritterburgen hinab. Der wichtigste

9. Nr. 23 - S. 22

1904 - Breslau : Hirt
22 Die Saale. — Der Thüringer Wald und der Harz. §8 28-29. berühmtesten preußischen Helden Denkmäler gesetzt, so Blücher, Scharnhorst, Gneisenau u. a. — Der Verkehr ist ein äußerst lebhafter und wird durch die neuerbaute Stadtbahn noch erhöht. Eisenbahnen gehen nach allen Richtungen von Berlin aus, und so ist Berlin der Mittelpunkt des Schienennetzes von Mitteleuropa geworden. Unterhalb Berlin an der Spree liegt Charlottenburg, im Park des Königl. Schlosses das Mausoleum, in dem Friedrich Wilhelm Iii. und seine Gemahlin Luise, sowie Kaiser Wilhelm I. und seine Gemahlin Augusta ruhen. Spandau mit großer Gewehr- fabrik. Potsdam, 60000 E., 2. Residenz der Könige von Preußen. Es ist umgeben von prinzlichen und königlichen Schlössern und Gärten, z. B. Sanssouci und Babelsberg. Brandenburg, die älteste Stadt der Mark. Rathenow, durch Anfertigung von Brillen u. a. optischen Instrumenten bekannt. Frankfurt a. O., Handel, Schiffahrt. Küstrin, starke Festg. an der Oder und Warthe. Landsberg a. d. Warthe, Handel mit Getreide und Wolle. Ebers Walde, Forst-Akademie. Prenzlau, in der Uckermark, Getreidehandel. Neu-Ruppin, Bilderbogen. — Schlachtplätze sind: Fehrbellin (1675), Großbeeren und Dennewitz (1813), Zorndorf bei Küstrin (1758) und Kunersdorf bei Frankfurt (1759). *§ 28. pte Saate kommt vom Fichtelgebirge. In Thüringen fließt sie in einem schönen Tale dahin, bei Jena vorbei. Von den Höhen zu beiden Seiten schauen Burgen und Burgruinen in das Saaltal hinab, wo sich Wiesen, Getreidefelder, Obst- und Gemüsegärten ausbreiten. Zwischen Naumburg und Halle sind die Bergabhänge, welche Mittags- sonne haben, mit Weinreben bedeckt. In der Provinz Sachsen wird das Saaltal allmählich breiter, zuletzt fließt der Fluß in der Ebene dahin. In der Provinz Sachsen liegen an der Saale: Naumburg, Weißenfels, Merseburg, Halle. Die Saale nimmt l. die Unstrut und Bode, r. die Weiße Elster mit der Pleiße auf. An der Vereinigung der Weißen Elster mit der Pleiße liegt die große Handelsstadt Leipzig. *§ 29. per Wririrrger Wald und der Karz. a. Der Thüringer Wald, ein Kammgebirge, zieht sich von S.o. nach N.w. hin. Über den Rücken desselben läuft der Rennsteig, ein uralter Grenzweg zwischen Thü- ringen und Franken. Das Gebirge, mit schönen Buchenwäldern bestanden, ist eins der lieblichsten Gebirge Deutschlands. Der besuchteste Berg ist der Jnselsberg; die höchsten Berge sind der Beerberg und Schneekopf (1000 m). Das Gebirge ist stark bewohnt. Die Bewohner schnitzen aus Holz allerlei Geräte, besonders Spielsachen, so in Sonneberg. Andere sieden Teer und Pech, fällen und flößen Holz, arbeiten in Glashütten, holen Erze aus den Schachten, schmieden Eisen, machen Eisen- und Stahl- waren (Suhl und Schmalkalden), brechen Schiefer aus den Bergen, ver- fertigen Schiefertafeln und Schieferstifte. Am N.w.-Ende des Thüringer Waldes liegt Eisenach, nahe dabei die Wartburg. b. Der Harz zieht sich zwischen der unteren Saale und der Leine von S.o. nach N.w. hin. Der höchste Berg ist der Brocken, 1100 m hoch. Auf seinem breiten Gipfel steht ein auch im Winter bewohntes Gasthaus. N.w. vom Brocken liegt der Oberharz, meist mit Nadelholz bestanden, zum Teil kahl. S.ö. vom Brocken liegt der Unterharz; er ist niedriger als der Oberharz und mit Laubholz bestanden. Das schönste Tal des Unterharzes ist das der Bode (Roßtrappe, Hexentanzplatz). Der Harz ist reich an Erzen, besonders an Eisen-, Silber- und Kupfererzen; darum treiben die Bewohner

10. Realienbuch - S. 11

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 11 rücken entspringt, umflossen (beschreibe ihren Lauf!). In der ostwestlichen Strom- strecke erweitert sich der Fluß zu zahlreichen Leen, die anmutig von Wäldern um- kränzt sind. Bei der schön gelegenen Stadt Potsdam (61) errichteten die preußischen Könige mehrere Schlösser, von denen Sanssouci (ßangßussi) das bekannteste ist. Die Bewohner der meisten Havelstädte ernähren sich durch Fabrikarbeit. In Spandau (70), einer Festung, die im Kriege die von westen kommenden An- griffe auf Berlin abhalten soll, befinden sich Gewehrfabriken, in Brandenburg (51) Wollwebereien und Korbwarenfabriken, in Kathenow (23) berühmte Glasschleife- reien, sowie optische Anstalten (Brillen, Fernrohre usw.). Der Süden des Gebietes wird von Bober, Görlitzer Neiße und Spree ent- wässert, die alle den südlichen Landrücken durchbrechen, während Bober und Görlitzer Neiße sich in die Oder ergießen, sendet die Spree ihr Wasser der Havel zu. Im Mittelläufe durchströmt die Spree den Spreewald. Der Fluß teilt sich hier in viele Nrme, so daß das Land gleichsam in eine große Anzahl von Inseln zerteilt wird. In früherer Zeit waren sie mit dichtem Walde bedeckt. Indem aber die Bewohner (Nachkommen der alten wenden) durch unermüdlichen Fleiß die Wälder rodeten, sind große Flächen für den Acker-, Garten- und Wiesenbau gewonnen worden. Die Wohnhäuser liegen, von Eichen und Erlen beschattet, auf den einzelnen Inseln. Als Verkehrswege dienen Wasserstraßen. Der Kahn ist daher das wichtigste Verkehrs- mittel: im Kahne fahren die Bewohner des Spreewaldes an die Stätte ihrer Arbeit, führen das Vieh auf die weide und bringen die Bodenerzeugnisse aus den nächsten Ikarkt. Der Kahn trägt das Kind zur Schule, das Hochzeitspaar zur Kirche und den verstorbenen auf den Friedhof. Briefträger, Förster, Hausierer, wusikanten, Gendarmen und Nachtwächter — alle müssen ihn benutzen. Im Winter treten Schlittschuhe und Schlitten an seine Stelle. Da die Spreewaldbewohner vielfach in der Fremde einträglichere Beschäftigung finden als in der Heimat, wandern sie oft in die benachbarten Großstädte. Dort kann man häufig junge Spreewälderinnen im Schmucke ihrer Volkstracht sehen. Das Land östlich und westlich der Spreewaldes ist sandig und wenig frucht- bar. Besonders öde und daher sehr dünn bevölkert ist das westliche Gebiet. Im Osten hat sich infolge des Kohlenreichtums benachbarter Gegenden (5.13, 3b) eine rege Fabriktätigkeit entwickelt, und zwar ist besonders die Tuchweberei zu hoher Blüte gelangt. Deshalb finden dort auch bei weitem mehr Menschen ein Auskommen, als der dürftige Boden ernähren könnte. An der Spree hat sich Kottbus (46) zu einer wichtigen Fabrikstadt entwickelt, und an der Neiße sind Forst (34) und Guben (37) zu betrieb- samen Orten herangewachsen. In der Nähe der Spreemündung liegt Berlin (mit Vororten fast 3 will.), die Hauptstadt des Deutschen Neiches und des Königreiches Preußen. Da Berlin die Residenz des Kaisers ist, haben dort die obersten Reichs- und Staats- behörden ihren Sitz, und es versammeln sich dort der deutsche Reichstag und der preußische Land- tag. Das königliche Schloß (s. klbb. I, 5.83) liegt auf einer Spreeinsel. Vor ihm steht das Denkmal, das vom Deutschen Reiche Kaiser Wilhelm I. errichtet worden ist. Gehen wir dem Straßenzuge nach, an dem das Schloß liegt, so erblicken wir noch eine große Unzahl andrer wichtiger Bau- werke: den neu erbauten Dom, das Zeughaus (ein Heeresmuseum) und das Palais, das Kaiser Wilhelm I. bewohnte, sowie das Opernhaus und die Gebäude der Universität. Dann betreten wir die schönste Straße Berlins „Unter den Linden" (erkläre den Namen!), die von der über 3 km langen Friedrichstraße durchschnitten wird. Sn diesen und den benachbarten Straßen, in denen sich Laden an Laden, reiht, herrscht ein überaus lebhafter Verkehr, klm Ende „der Linden"
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