51
Lage an der Ostsee hat, so ist es doch unter allen deutschen Ländern
am schwächsten bevölkert, denn auf seinen säst 290 Quadratmeilen leben
nur 65^,000 Bewohner, also nur wenig mehr als 2000 auf einer
Quadratmeile. Die Beschäftigung der Mecklenburger erfordert indeffen
auch mehr Raum als anderswo; denn sie treiben neben dem Acker-
bau sehr bedeutende Vieh- und insbesondere Pferdezucht, und
zwar nicht bloß für ihren eigenen Bedarf, sondern sie verkaufen jähr-
lich eine Menge Pferde ins Ausland, welche sich durch Größe, Stärke
und edlen Bau vor andern auszeichnen.
Mecklenburg besteht aus zwei besondern Staaten, von denen der
westliche, bei weitem größere, das Großherzogthum Mecklenburg-
Schwerin, der östliche das Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz
heißt. Die Hauptstadt des ersteren, Schwerin, mit 27,000 Ein-
wohnern, ist an einem ansehnlichen und klaren See herrlich gelegen,
zumal das großherzogliche Schloß, welches auf einer Insel im See
selbst erbaut ist. Gewöhnlich jedoch residirt der Großherzog in der
kleinen, aber schönen und regelmäßig gebauten Stadt Ludwigslust.
Größer jedoch und wichtiger als beide Residenzen ist die Stadt Rostock,
nicht weit von der Ostsee, durch deren Eindringen der sonst unbedeu-
tende Fluß Warnow schiffbar wird. Die Stadt Rostock (Sitz einer
Universität) ist mit einem Denkmale Blüchers geziert, des be-
rühmten preußischen Marsch alls Vorwärts, welcher hier gebürtig
war. Ihre 31,000 Einwohner nähren sich größtentheils von See-
handel. Auch hat man an der Mündung der Warnow ein Seebad
angelegt, welches von vielen Fremden besucht wird und der Stadt
guten Verdienst gewährt.
Das Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz ist weit kleiner
und hat außer der schön gebauten Residenzstadt Neu-Strelitz, mit
8000 Einwohnern, keine bemerkenswerthen Städte.
■Wiederhokmgsfragen! —
Zeichnen und Beschreiben! —
3?. Das Großherzogthum Oldenburg.
(3.)
Die drei Theile dieses Landes liegen sehr zerstreut. Das Haupt-
land, das eigentliche Oldenburg, ist von der Weser gegen Osten,
von der Nordsee gegen Norden und von Ostfriesland gegen
Westen eingeschlossen. Es ist an Ebenheit und Niedrigkeit des Bodens
und vielen Eigenschaften der Bewohner der Provinz Hannover sehr
ähnlich. Ein anderes kleines Stück, das Fürstenthum Eutin, liegt
an der Ostsee, nahe bei Lübeck, umgrenzt von dem holsteinischen
Gebiete. Noch kleiner ist die Besitzung des Großherzogs von
Oldenburg auf dem linken Rheinufer an der Nahe, ganz von
preußischem Gebiete eingeschlossen, das Fürstenthum Birkenfeld.
Dieses Ländchen ist über fünfzig Meilen von dem Hauptlande entfernt,
4 *
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
52
die Verbindung mit seiner Regierung also sehr beschwerlich. — Im
Jahre 1854 hat Preußen von Oldenburg ein Stück Landes am Jah-e-
busen zur Anlegung eines preußischen Kriegshafens angekauft.
Das eigentliche Oldenburg, dessen Hauptstadt gleichen Namen
hat, ist ein Land von sehr ungleicher Fruchtbarkeit. Wären nicht große
Strecken dürres Heideland oder Morast zwischen den Ackerfeldern,
so wäre es kaum erklärlich, daß auf einem Flächenraum von
114 Quadratmeilen noch nicht 315,000 Menschen leben. Allein diese
Einwohner befinden sich unter der väterlichen Regierung ihres Groß-
herzogs sehr wohl und möchten mit andern Deutschen nicht tauschen.
Auch die Stadt Oldenburg, mit 14,000 Einwohnern, an einem schiff-
baren Nebenflüsse der Weser ist freundlich und wohlhabend.
Wiederholnngsfragen! —
Zeichnen und Beschreiben! —
38. Das Herzogthrrnr Braunschweig.
(6.)
Braunschweig liegt zerstreut im südlichen Theile der Provinz
Hannover und beträgt nur 67 Quadratmeilen mit 311,000 Bewoh-
nern. Der südliche Theil von Braunschweig begreift emen großen Theil-
des Harzgebirges in sich, und besteht daher meistens aus Bergen und
Wäldern; nur an der Leine und Weser befindet sich bequemes
Ackerland. Dagegen fehlt es nicht an Holz, an Eisenschmelz-
und Glashütten, an Berg- und Salzwerken. In einem engen
Thale des Harzes finden sich hier merkwürdige, berühmte Höhlen,
die Baumanns- und Bielshöhle, in welchen man die seltsamsten
Figuren von Tropfstein sieht. In dem nördlichen Theile hingegen,
wo flaches Land ist, baut man Flachs, Hanf und Getreide
in Menge, und die Viehzucht ist ansehnlich. Die Weser, Leine,
Ocker, Bode und andere kleine Flüsse durchströmen das Land und
sind für die fleißigen Einwohner von großem Nutzen; denn diese treiben
mit Hopfen, Wolle und Manufacturwaaren, so wie mit
Mineralien einen guten Handel, der durch die braunschweiger
Messe sehr befördert wird. —
Die Hauptstadt des Landes ist Vraunschweig, in dem nörd-
lichen Theile gelegen, mit 57,000 Einwohnern. Sie ist eine sehr alte,
aber durch Fabriken und Handel, besonders jedoch durch jährliche Messen
belebte Stadt. Ein Nachkomme aus der fürstlichen Familie Braun-
schweigs war der edle Menschenfreund, Herzog Leopold von Braun-
schweig, welcher sein Leben bei Frankfurt an der Oder verlor, als
er den von einer Überschwemmung Bedrängten Hülfe zu bringen suchte.
39. Die Baumannshöhle
liegt in dem Kalkfelsen des linken Bodeufers. Der Weg dahin führt,
was ich nicht erwartet hatte, eine ziemliche Strecke weit bergauf. Vor dem
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Braun- Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Oldenburg Oldenburg Oldenburg Braunschweig Provinz
Hannover Frankfurt
173
die Quellen der Weser und der Elbe sehr weit aus einander liegen;
denn diese entspringt in Böhmen auf dem Riesengebirge. Mit
den böhmischen Gewässern durchbricht sie das Erzgebirge, erreicht
das Königreich Sachsen und fließt an dessen Hauptstadt Dresden
vorbei. Weiter nördlich nimmt sie, außer anderen Nebenflüssen, links
die vom Fichtelgebirge kommende Saale und rechts die Havel mit
der Spree auf, durch welche die Verbindung der Schifffahrt der Elbe
und der Oder möglich gemacht ist, denn die Spree ist durch einen
Kanal mit der Oder verbunden. Vor ihrer Mündung bildet die
Elbe einen Meerbusen, der Lei Hamburg fast eine Stunde breit
ist und zu einem Hafen für kleine Seeschiffe dient.— Auch die Oder
hat ihre Quelle in Österreich an der preußischen Grenze. Sie durch-
fließt die Provinzen Schlesien, Brandenburg und Pommern. In der
Provinz Brandenburg nimmt sie einen schiffbaren Nebenfluß, die
Warthe, auf, welche durch einen Kanal mit der Weichsel verbunden
ist und so eine Schifffahrtsverbindung der Elbe, Oder und Weichsel
herstellt. In der Provinz Pommern mündet die Oder in einen See,
der mit der Ostsee in Verbindung steht und das stettiner Haff ge-
nannt wird. — Die Weichsel hat ihre Quellen auf den Karpathen
zwischen Mähren und Ungarn, durchfließt den zu Rußland gehörigen
Theil des ehemaligen Königreichs Polen und tritt dann in die Pro-
vinz Preußen, wo sie sich in drei Arme theilt, von denen einer in die
Ostsee sich ergießt und zwei in das frische Haff münden. — Ganz
anders, als mit diesen fünf Hauptflüffen, verhält es sich mit dem
größten aller deutschen Ströme: der Donau. Diese entspringt auf dem
Schwarzwalde und richtet ihren Lauf östlich durch Bayern, Öster-
reich, Ungarn, tritt dann in die Türkei und mündet in das
schwarze Meer. Trotz ihres längeren Laufes ist die Schifffahrt auf
derselben nicht so lebhaft, als auf dem Rheine. — Außer diesen sechs
bedeutenden Strömen bewässern und befruchten Deutschland noch über
500 größere und kleinere Flüsse, die gleich Leben und Kraft spendenden
Adern nach allen Richtungen das Land durchströmen und von denen über
60 schiffbar sind. Tausende und aber Tausende von Flößen, Kähnen
und Schiffen durchfurchen ohne Rast die hellen Fluthen derselben, mu
die verschiedenartigsten Erzeugnisse Deutschlands nach anderen Ländern
zu tragen, oder fremde Waaren uns zuzuführen.
3. Die höchsten Gebirgszüge, deren Gipfel sich in Wolken ba-
den, erheben sich im südlichen Deutschland. Da ragen die rhätischen,
die norischen, die karnischen und die julischen Alpen hervor.
Der Ortles, zu den rhätischen Alpen gehörend, hat eine Höhe
von 3750™ und ist der höchste Berg in Deutschland. Zu den
interessantesten Gebirgen gehört ferner der Echwarzwald (1344™ hoch)
dort in der Ecke, welche der aus der Schweiz kommende Rhein macht.
Er verbreitet sich längs des Rheins durch Baden und längs der auf
ihm entsprungenen Donau nach Schwaben und begleitet unter dem
Namen rauhe Alp den Neckar auf seinem Laufe gegen den Rhein.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Dresden Hamburg Brandenburg Pommern Pommern Ungarn Königreichs_Polen Ostsee Donau Bayern Ungarn Rheine Deutschland Deutschlands Deutschland Deutschland Echwarzwald Rhein Baden Schwaben Rhein
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
36
Die 3 Freien und Hansestädte. — Die Oberrheinische Tiefebene. §§ 53—54.
§ 53. J)ie 3 Areien und Hansestädte, a. Hamburg. Es liegt
am rechten Ufer der Elbe, etwa 100 km vom Meere entfernt; doch reicht
die Flnt bis über Hambnrg hinaus und verliert sich in den vielen Armen
der Elbe, welche zahlreiche Inseln bilden. Hambnrg hat mit Vororten
über 700000 E. und ist der erste Seehafen des europäischen Festlandes.
Hamburg hat seine Größe der günstigen Lage zu verdanken. Es kann zur See
mit allen Ländern der Erde Handel treiben; es kann aber auch seine Waren auf der Elbe
bis weit in das Innere von Deutschland, ja bis nach Böhmen schaffen. Den großartigsten
Eindruck erhält man von Hambnrg, wenn man von der See her sich der Stadt nähert.
Am Ufer schauen prächtige Landhäuser aus saftigem Grün hervor; dann erscheinen die
vielen Speicher und der Hafen mit seinem unendlichen Gewühl. Hunderte von stolzen
Kauffahrern liegen in langen Reihen und bilden Gaffen, durch welche leichte Gondeln
dahinschießen. Die Flaggen aller seefahrenden Völker rauschen im Winde; Matrosenruf
und Schiffergesang in allen Sprachen tönen durcheinander, und brausende Dampfer senden
ihre schwarzen Wolken in die Luft empor. Neues Drängen und Treiben umfängt den
Fremden auf dem Lande. Makler, Geschäftsleute und Lotsen rennen hin und her zwischen
den Spaziergängern, Matrosen und Auswandrern. Um den Verkehr der Völker zur See
immer sicherer und schneller zu gestalten, hat das Deutsche Reich in Hamburg die deutsche
Seewarte gegründet. Der schönste Teil der Stadt liegt um die Binnenalster; es ist
dies ein Wasserbecken, welches die Alster, ein kleiner Nebenfluß der Elbe, in der Stadt
bildet.
d. Lübeck, an der Trave, über 80000 E., einst das Hanpt des Hansa-
bundes. Als der Handel nach der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien
und der Entdeckung Amerikas eine andere Richtung einschlug, verlor der
Ort seine Bedeutung. Aber gegenwärtig ist Lübecks Handel, wenn auch fast
nur ans die Ostseeküsten beschränkt, wieder erheblich gestiegen, und der Elb-
Trave-Kanal wird noch mehr dazu beitragen.
o. Bremen, an der Weser, 165000 E., treibt sehr bedeutenden Handel,
besonders nach Amerika, und ist der zweite Seehandelsplatz des Reiches.
Es werden vorzugsweise Tabak, Baumwolle, Reis und Petroleum ein-
geführt. Die größten Seeschiffe können aber nicht bis nach Bremen selbst
gelangen, sondern landen in Bremerhaven.
*§ 54. Pie Oberrheinische Fiefeöene mit den sie begrenzenden
Gebirgen, a. Die Oberrheinische Tiefebene, zwischen den Vogesen und
der Haardt einerseits und dem Schwarzwald und Odenwald anderseits, ist
ein äußerst fruchtbarer Landstrich von durchschnittlich 35-40 km Breite,
in dem sich nur wenige Sandgegenden finden. Sie hat das mildeste Klima
Deutschlands. Das ganze Tiefland bildete einst einen See, ans welchem
der Rhein bei Bingen abfloß. Die Tiefebene wird vom Rhein durchflossen.
Derselbe bildet oberhalb Straßbnrgs sandige Werder und ist dann erst von
Straßbnrg an zur Schiffahrt recht geeignet. Deshalb ist ihm zur Seite
ein Kanal gegraben, der Rhein-Rhone-Kanal.
l>. Die Vogesen ziehen sich im N. bis zur Lauter hin. Sie sind im S.
am höchsten (Sulzer Belchen, 1400 m hoch) und werden nach N. niedriger,
aber breiter. Das Gebirge füllt nach O. steil, nach W. allmählich ab.
Der Fuß ist mit Laubwald, die Abhänge sind mit Tannenwald bestanden.
Von den Kuppen schauen Ruinen alter Ritterburgen hinab. Der wichtigste
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Hambnrg Lübecks
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Hamburg Deutschland Deutsche_Reich Hamburg Ostindien Amerikas Bremen Amerika Bremen Bremerhaven Schwarzwald Odenwald Deutschlands Rhein Rhein Rhein-Rhone-Kanal
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
21
§ 27. Die Provinz Brandenburg.
ist inzwischen ausgerodet und in Wiese und Ackerland verwandelt. Die
Bewohner treiben Fischfang und Gartenbau. Der Boden ist fruchtbar. Alles
was anderswo zu Fuß, zu Pferde und Wagen abgemacht wird, verrichtet
man dort in Kähnen. Die Flußarme und Grüben vertreten die Stelle der
Wege. — An der Spree liegen in der Provinz Brandenburg Lübben,
Berlin, Charlottenburg. Bei Spandau mündet sie in die Havel. Sie
ist mit der Oder durch den neuen Oder-Spree-Kanal verbunden, der
von Müllrose ab das verbreiterte und vertiefte Bett des alten Müllroser-
oder Friedrich Wilhelm-Kanals bis zur Spree und danach zum Teil
diese selbst bis unterhalb Fürstenwaldes benutzt.
§ 27. pie Wrovirrz Brandenburg (40000 qkm, 5000000 E.) breitet
sich zu beiden Seiten der Havel und Spree aus und reicht von der Elbe
bis über die Oder. Im N. zieht sich ein Landrücken hin, der herrliche Bnchen-
und Eichenwälder trägt und trefflich angebaut ist. Im S. liegt der unfrucht-
bare Fläming. Das Land zwischen den beiden Höhenzügen ist mulden-
artig vertieft. ■—- Bodengüte und Erzeugnisse. Der größte Teil der Pro-
vinz ist Sandbodett. Fruchtbare Stellen sind das Oderbruch, die Uckermark,
Teile des Spreewaldes. Das Land, welches von der Havel eingeschlossen
wird, ist Moorland (Luch). Hier wird viel Torf gestochen, der meist nach
Berlin gebracht wird. Bei Rüdersdorf befinden sich Kalksteinbrüche, bei
Sperenberg ein Steinsalzlager. Die Schafzucht ist bedeutend. In Kott-
bus, Forst, Spremberg und Finsterwalde sind Tuchfabriken. — Die
Provinz zerfällt in den Stadtbezirk Berlin und in die 2 Regierungsbezirke
Potsdam und Frankfurt a. O.
Berlin, in einer sandigen Gegend, zu beiden Seiten der Spree, hat 1900 000 E.
und ist die größte Stadt Deutschlands und die Hauptstadt des Deutschen Reiches. Sie hat
eine sehr besuchte Universität und ist die bedeutendste Fabrik- und Handelsstadt des Reiches,
ja des ganzen europäischen Festlandes. Etwa in der Mitte der Stadt erhebt sich das
Königliche Schloß am Lustgarten. Von den vielen Räumen desselben (5—600) sind
besonders die Schloßkapelle und der Weiße Saal sehenswert. In der Nähe des Lustgar-
tens stehen auch das Alte und Neue Museum; das sind Gebäude, in denen eine große
Menge von herrlichen Kunstwerken aller Zeiten und Länder aufbewahrt wird. Im Zeug-
hause findet man die verschiedenartigsten Geschütze und Waffen, wie sie im Laufe der
Zeit bei unserer Armee und in fremden Heeren in Gebrauch waren; auch werden hier die
eroberten Kriegsfahnen aufbewahrt. — Die Stadt hat Hunderte von Straßen, darunter
sehr lange (die große Friedrichstraße eine Stunde lang). Eine der schönsten ist die Straße
„Unter den Linden". Sie ist mit einer vierfachen Reihe von Linden und Kastanien
bepflanzt. Zu beiden Seiten stehen prächtige Paläste und Kaufhallen. An dieser Straße
steht auch das Schloß, in dem Kaiser Wilhelm I. wohnte. Diese Straße führt nach W. zum
Brandenburger Tore. Dasselbe hat fünf Durchgänge; der mittelste ist nur königl.
Wagen geöffnet. Geht man durch das Brandenburger Tor nach W., so kommt man in
den Tiergarten; es ist ein schattenreicher Park mit zahlreichen Fuß-, Reit- und Fahr-
wegen, mit schönen Wiesenplätzen, Teichen, Blumenbeeten und Gebüschgruppen, sowie mit
vielen Vergnügungslokalen. Es ist der angenehmste Spazierort der Berliner. Am süd-
westlichen Ende umschließt er den Zoologischen Garten. Hier findet man in stattlichen
Häusern und Gehegen die verschiedenen Tiere der fremden Erdteile beisammen: Löwen, Bären,
Kamele, Elefanten, Giraffen, Papageien u. a. — Berlin ist auch reich an Denkmälern; die
großartigsten find das Denkmal Kaiser Wilhelms I., Friedrichs d. Gr., des Großen Kur-
fürsten, Friedrich Wilhelms 111. und die neu errichtete „Siegesallee". Da sind auch den
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm-Kanals Friedrich Wilhelm_I. Wilhelms_I. Wilhelms_I. Friedrichs Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Charlottenburg Spandau Berlin Sperenberg Spremberg Finsterwalde Berlin Potsdam Frankfurt Berlin Deutschlands Berlin Friedrichs
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
22
Die Saale. — Der Thüringer Wald und der Harz.
88 28-29.
berühmtesten preußischen Helden Denkmäler gesetzt, so Blücher, Scharnhorst, Gneisenau u. a.
— Der Verkehr ist ein äußerst lebhafter und wird durch die neuerbaute Stadtbahn noch
erhöht. Eisenbahnen gehen nach allen Richtungen von Berlin ans, und so ist Berlin der
Mittelpunkt des Schienennetzes von Mitteleuropa geworden.
Unterhalb Berlin an der Spree liegt Charlottenburg, im Park des Königl.
Schlosses das Mausoleum, in dem Friedrich Wilhelm Iii. und seine Gemahlin Luise, sowie
Kaiser Wilhelm I. und seine Gemahlin Augusta ruhen. Spandau mit großer Gewehr-
fabrik. Potsdam, 60000 E., 2. Residenz der Könige von Preußen. Es ist umgeben von
prinzlichen und königlichen Schlössern und Gärten, z. B. Sanssouci und Babelsberg.
Brandenburg, die älteste Stadt der Mark. Rathenow, durch Anfertigung von Brillen
u. a. optischen Instrumenten bekannt. Frankfurt a. O., Handel, Schiffahrt. Küstrin,
starke Festg. an der Oder und Warthe. Landsberg a. d. Warthe, Handel mit Getreide und
Wolle. Eberswalde, Forst-Akademie. Prenzlan, in der Uckermark, Getreidehandel.
Neu-Rnppin, Bilderbogen. — Schlachtplätze sind: Fehrbellin (1675), Großbeeren und
Dennewitz (1813), Zorndorf bei Küstrin (1758) und Kunersdorf bei Frankfurt (1759).
*§ 28. pte Saale kommt vom Fichtelgebirge. In Thüringen
fließt sie in einem schonen Tale dahin, bei Jena vorbei. Von den Höhen
zu beiden Seiten schauen Burgen imb Burgruinen in das Saaltal hinab,
wo sich Wiesen, Getreidefelder, Obst- und Gemüsegärten ausbreiten.
Zwischen Naumburg und Halle sind die Bergabhänge, welche Mittags-
sonne haben, mit Weinreben bedeckt. In der Provinz Sachsen wird das
Saaltal allmählich breiter, zuletzt fließt der Fluß in der Ebene dahin.
In der Provinz Sachsen liegen an der Saale: Naumburg, Weißenfels,
Merseburg, Halle. Die Saale nimmt l. die Unstrut und Bode, r. die
Weiße Elster mit der Pleiße ans. An der Vereinigung der Weißen
Elster mit der Pleiße liegt die große Handelsstadt Leipzig.
*§ 29. Per Mnringer Wald und der Karz. a. Der Thüringer
Wald, ein Kammgebirge, zieht sich von S.o. nach N.w. hin. Über den
Rücken desselben läuft der Rennsteig, ein uralter Grenzweg zwischen Thü-
ringen und Franken. Das Gebirge, mit schönen Buchenwäldern bestanden,
ist eins der lieblichsten Gebirge Deutschlands. Der besuchteste Berg ist der
Jnselsberg; die höchsten Berge sind der Beerberg und Schneekopf
(1000 m). Das Gebirge ist stark bewohnt. Die Bewohner schnitzen aus
Holz allerlei Geräte, besonders Spielsachen, so in Sonneberg. Andere
sieden Teer und Pech, füllen und flößen Holz, arbeiten in Glashütten,
holen Erze aus den Schachten, schmieden Eisen, machen Eisen- und Stahl-
waren (Suhl und Schmalkalden), brechen Schiefer aus den Bergen, ver-
fertigen Schiefertafeln und Schieferstifte. Am N.w.-Ende des Thüringer
Waldes liegt Eisenach, nahe dabei die Wartburg.
d. Der Harz zieht sich zwischen der unteren Saale und der Leine von
S.o. nach N.w. hin. Der höchste Berg ist der Brocken, 1100 m hoch.
Aus seinem breiten Gipfel steht ein auch im Winter bewohntes Gasthaus.
N.w. vom Brocken liegt der Oberharz, meist mit Nadelholz bestanden, zum
Teil kahl. S.ö. vom Brocken liegt der Unterharz; er ist niedriger als der
Oberharz und mit Laubholz bestanden. Das schönste Tal des Unterharzes
ist das der Bode (Roßtrappe, Hexentanzplatz). Der Harz ist reich an Erzen,
besonders an Eisen-, Silber- und Kupfererzen; darum treiben die Bewohner
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Blücher Gneisenau Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Luise Wilhelm_I. Wilhelm_I.
Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
Die Provinz Brandenburg.
21
§ 27.
ist inzwischen ausgerodet und in Wiese und Ackerland verwandelt. Die
Bewohner treiben Fischfang und Gartenbau. Der Boden ist fruchtbar. Alles
was anderswo zu Fuß, zu Pferde und Wagen abgemacht wird, verrichtet
man dort in Kühnen. Die Flußarme und Gräben vertreten die Stelle der
Wege. — An der Spree liegen in der Provinz Brandenburg Lübben,
Berlin, Charlottenburg. Bei Spandau mündet sie in die Havel. Sie
ist mit der Oder durch den neuen Oder-Spree-Kanal verbunden, der
von Müllrose ab das verbreiterte und vertiefte Bett des alten Miillroser-
oder Friedrich Wilhelm-Kanals bis zur Spree und danach zum Teil
diese selbst bis unterhalb Fürstenwaldes benutzt.
§ 27. Die H'rovin; Brandenburg (40000 qkm, 5000000 E.) breitet
sich zu beiden Seiten der Havel und Spree aus und reicht von der Elbe
bis über die Oder. Im N. zieht sich ein Landrücken hin, der herrliche Buchen-
und Eichenwälder trügt und trefflich angebaut ist. Im S. liegt der unfrucht-
bare Fläming. Das Land zwischen den beiden Höhenzügen ist mulden-
artig vertieft. — Bodengüte und Erzeugnisse. Der größte Teil der Pro-
vinz ist Sandboden. Fruchtbare Stellen sind das Oderbruch, die Uckermark,
Teile des Spreewaldes. Das Land, welches von der Havel eingeschlossen
wird, ist Moorland (Luch). Hier wird viel Torf gestochen, der meist nach
Berlin gebracht wird. Bei Rüdersdorf befinden sich Kalksteinbrüche, bei
Sperenberg ein Steinsalzlager. Die Schafzucht ist bedeutend. In Kott-
bus, Forst, Spremberg und Finsterwalde sind Tuchfabriken. — Die
Provinz zerfällt in den Stadtbezirk Berlin und in die 2 Regierungsbezirke
Potsdam und Frankfurt a. O.
Berlin, in einer sandigen Gegend, zu beiden Seiten der Spree, hat 1900 000 E.
und ist die größte Stadt Deutschlands und die Hauptstadt des Deutschen Reiches. Sie hat
eine sehr besuchte Universität und ist die bedeutendste Fabrik- und Handelsstadt des Reiches,
ja des ganzen europäischen Festlandes. Etwa in der Mitte der Stadt erhebt sich das
Königliche Schloß am Lustgarten. Von den vielen Räumen desselben (5—600) sind
besonders die Schloßkapelle und der Weiße Saal sehenswert. In der Nähe des Lustgar-
tens stehen auch das Alte und Neue Museum; das sind Gebäude, in denen eine große
Menge von herrlichen Kunstwerken aller Zeiten und Länder aufbewahrt wird. Im Zeug-
tz aus e findet man die verschiedenartigsten Geschütze und Waffen, wie sie im Laufe der
Zeit bei unserer Armee und in fremden Heeren in Gebrauch waren; auch werden hier die
eroberten Kriegsfahnen aufbewahrt. — Die Stadt hat Hunderte von Straßen, darunter
sehr lange (die große Friedrichstraße eine Stunde lang). Eine der schönsten ist die Straße
„Unter den Linden". Sie ist mit einer vierfachen Reihe von Linden und Kastanien
bepflanzt. Zu beiden Seiten stehen prächtige Paläste und Kaufhallen. An dieser Straße
steht auch das Schloß, in dem Kaiser Wilhelm I. wohnte. Diese Straße führt nach W. zum
Brandenburger Tore. Dasselbe hat fünf Durchgänge; der mittelste ist nur königl.
Wagen geöffnet. Geht man durch das Brandenburger Tor nach W., so kommt man in
den Tiergarten; es ist ein schattenreicher Park mit zahlreichen Fuß-, Reit- und Fahr-
wegen, mit schönen Wiesenplätzen, Teichen, Blumenbeeten und Gebüschgruppen, sowie mit
vielen Vergnügungslokalen. Es ist der angenehmste Spazierort der Berliner. Am süd-
westlichen Ende umschließt er den Zoologischen Garten. Hier findet man in stattlichen
Häusern und Gehegen die verschiedenen Tiere der fremden Erdteile beisammen: Löwen, Bären,
Kamele, Elefanten, Giraffen, Papageien u. a. — Berlin ist auch reich an Denkmälern; die
großartigsten sind das Denkmal Kaiser Wilhelms I., Friedrichs d. Gr., des Großen Kur-
fürsten, Friedrich Wilhelms 111. und die neu errichtete „Siegesallee". Da sind auch den
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm-Kanals Friedrich Wilhelm_I. Wilhelms_I. Wilhelms_I. Friedrichs Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Charlottenburg Spandau Brandenburg Berlin Sperenberg Spremberg Finsterwalde Berlin Potsdam Frankfurt Berlin Deutschlands Berlin Friedrichs
Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
36
Die 3 Freien und Hansestädte. — Die Oberrheinische Tiefebene. §§ 53—54.
§ 53. |>te 3 Ireien und Kansestädke. a. Hamburg. Es liegt
am rechten Ufer der Elbe, etwa 100 km vom Meere entfernt; doch reicht
die Flut bis über Hamburg hinaus und verliert sich in den vielen Armen
der Elbe, welche zahlreiche Inseln bilden. Hamburg hat mit Vororten
iiber 700000 E. und ist der erste Seehafen des europäischen Festlandes.
Hamburg hat seine Größe der günstigen Lage zu verdanken. Es kann zur See
mit allen Ländern der Erde Handel treiben; es kann aber auch seine Waren ans der Elbe
bis weit in das Innere van Deutschland, ja bis nach Böhmen schaffen. Den großartigsten
Eindruck erhält man von Hamburg, wenn man von der See her sich der Stadt nähert.
Am Ufer schauen prächtige Landhäuser aus saftigem Grün hervor; dann erscheinen die
vielen Speicher und der Hafen mit seinem unendlichen Gewühl. Hunderte von stolzen
Kanffahrern liegen in langen Reihen und bilden Gassen, durch welche leichte Gondeln
dahinschießen. Die Flaggen aller seefahrenden Völker rauschen im Winde; Matrosenruf
und Schiffergesang in allen Sprachen tönen durcheinander, und brausende Dampfer senden
ihre schwarzen Wolken in die Luft empor. Neues Drängen und Treiben umfängt den
Fremden aus dem Lande. Makler, Geschäftsleute und Lotsen rennen hin und her zwischen
den Spaziergängern, Matrosen und Auswandrern. Um den Verkehr der Völker zur See
immer sicherer und schneller zu gestalten, hat das Deutsche Reich in Hamburg die deutsche
See warte gegründet. Der schönste Teil der Stadt liegt um die Binnenalster; es ist
dies ein Wasserbecken, welches die Alster, ein kleiner Nebenstuß der Elbe, in der Stadt
bildet.
b. Lübeck, an der Trave, über 80000 E., einst das Haupt des Hansa-
bundes. Als der Handel nach der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien
und der Entdeckung Amerikas eine andere Richtung einschlug, verlor der
Ort seine Bedeutung. Aber gegenwärtig ist Lübecks Handel, wenn auch fast
nur auf die Ostseeküsten beschränkt, wieder erheblich gestiegen, und der Elb-
Trave-Kanal wird noch mehr dazu beitraget!.
o. Bremen, an der Weser, 165000 E., treibt sehr bedeutenden Handel,
besonders nach Amerika, und ist der zweite Seehandelsplatz des Reiches.
Es werden vorzugsweise Tabak, Baumwolle, Reis und Petroleum ein-
geführt. Die größten Seeschiffe können aber nicht bis nach Bremen selbst
gelangen, sondern landen in Bremerhaven.
*§ 54. Die Oberrheinische Mefeöene mit den sie begrenzenden
Gebirgen, a. Die (Oberrheinische Tiefebene, zwischen den Vogesen und
der Haardt einerseits und dem Schwarzwald und Odenwald anderseits, ist
ein äußerst fruchtbarer Landstrich von durchschnittlich 35-40 km Breite,
in dem sich nur wenige Sandgegenden finden. Sie hat das mildeste Klima
Deutschlands. Das ganze Tiefland bildete einst einen See, aus welchem
der Rhein bei Bingen abfloß. Die Tiefebene wird vom Rhein durchflossen.
Derselbe bildet oberhalb Straßburgs sandige Werder und ist dann erst von
Straßburg an zur Schiffahrt recht geeignet. Deshalb ist ihm zur Seite
ein Kanal gegraben, der Rhein-Rhone-Kanal.
1>. Die Vogesen ziehen sich im N. bis zur Lauter hin. Sie sind im S.
am höchsten (Sulzer Belchen, 1400 m hoch) und werden nach N. niedriger,
aber breiter. Das Gebirge fällt nach O. steil, nach W. allmählich ab.
Der Fuß ist mit Laubwald, die Abhänge sind mit Tannenwald bestanden.
Von den Kuppen schauen Ruinen alter Ritterburgen hinab. Der wichtigste
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Lübecks Sulzer_Belchen
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Hamburg Hamburg Hamburg Deutschland Hamburg Deutsche_Reich Hamburg Ostindien Amerikas Amerika Bremerhaven Schwarzwald Odenwald Deutschlands Rhein Rhein Rhein-Rhone-Kanal
Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
22
Die Saale. — Der Thüringer Wald und der Harz.
§8 28-29.
berühmtesten preußischen Helden Denkmäler gesetzt, so Blücher, Scharnhorst, Gneisenau u. a.
— Der Verkehr ist ein äußerst lebhafter und wird durch die neuerbaute Stadtbahn noch
erhöht. Eisenbahnen gehen nach allen Richtungen von Berlin aus, und so ist Berlin der
Mittelpunkt des Schienennetzes von Mitteleuropa geworden.
Unterhalb Berlin an der Spree liegt Charlottenburg, im Park des Königl.
Schlosses das Mausoleum, in dem Friedrich Wilhelm Iii. und seine Gemahlin Luise, sowie
Kaiser Wilhelm I. und seine Gemahlin Augusta ruhen. Spandau mit großer Gewehr-
fabrik. Potsdam, 60000 E., 2. Residenz der Könige von Preußen. Es ist umgeben von
prinzlichen und königlichen Schlössern und Gärten, z. B. Sanssouci und Babelsberg.
Brandenburg, die älteste Stadt der Mark. Rathenow, durch Anfertigung von Brillen
u. a. optischen Instrumenten bekannt. Frankfurt a. O., Handel, Schiffahrt. Küstrin,
starke Festg. an der Oder und Warthe. Landsberg a. d. Warthe, Handel mit Getreide und
Wolle. Ebers Walde, Forst-Akademie. Prenzlau, in der Uckermark, Getreidehandel.
Neu-Ruppin, Bilderbogen. — Schlachtplätze sind: Fehrbellin (1675), Großbeeren und
Dennewitz (1813), Zorndorf bei Küstrin (1758) und Kunersdorf bei Frankfurt (1759).
*§ 28. pte Saate kommt vom Fichtelgebirge. In Thüringen
fließt sie in einem schönen Tale dahin, bei Jena vorbei. Von den Höhen
zu beiden Seiten schauen Burgen und Burgruinen in das Saaltal hinab,
wo sich Wiesen, Getreidefelder, Obst- und Gemüsegärten ausbreiten.
Zwischen Naumburg und Halle sind die Bergabhänge, welche Mittags-
sonne haben, mit Weinreben bedeckt. In der Provinz Sachsen wird das
Saaltal allmählich breiter, zuletzt fließt der Fluß in der Ebene dahin.
In der Provinz Sachsen liegen an der Saale: Naumburg, Weißenfels,
Merseburg, Halle. Die Saale nimmt l. die Unstrut und Bode, r. die
Weiße Elster mit der Pleiße auf. An der Vereinigung der Weißen
Elster mit der Pleiße liegt die große Handelsstadt Leipzig.
*§ 29. per Wririrrger Wald und der Karz. a. Der Thüringer
Wald, ein Kammgebirge, zieht sich von S.o. nach N.w. hin. Über den
Rücken desselben läuft der Rennsteig, ein uralter Grenzweg zwischen Thü-
ringen und Franken. Das Gebirge, mit schönen Buchenwäldern bestanden,
ist eins der lieblichsten Gebirge Deutschlands. Der besuchteste Berg ist der
Jnselsberg; die höchsten Berge sind der Beerberg und Schneekopf
(1000 m). Das Gebirge ist stark bewohnt. Die Bewohner schnitzen aus
Holz allerlei Geräte, besonders Spielsachen, so in Sonneberg. Andere
sieden Teer und Pech, fällen und flößen Holz, arbeiten in Glashütten,
holen Erze aus den Schachten, schmieden Eisen, machen Eisen- und Stahl-
waren (Suhl und Schmalkalden), brechen Schiefer aus den Bergen, ver-
fertigen Schiefertafeln und Schieferstifte. Am N.w.-Ende des Thüringer
Waldes liegt Eisenach, nahe dabei die Wartburg.
b. Der Harz zieht sich zwischen der unteren Saale und der Leine von
S.o. nach N.w. hin. Der höchste Berg ist der Brocken, 1100 m hoch.
Auf seinem breiten Gipfel steht ein auch im Winter bewohntes Gasthaus.
N.w. vom Brocken liegt der Oberharz, meist mit Nadelholz bestanden, zum
Teil kahl. S.ö. vom Brocken liegt der Unterharz; er ist niedriger als der
Oberharz und mit Laubholz bestanden. Das schönste Tal des Unterharzes
ist das der Bode (Roßtrappe, Hexentanzplatz). Der Harz ist reich an Erzen,
besonders an Eisen-, Silber- und Kupfererzen; darum treiben die Bewohner
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]
Extrahierte Personennamen: Blücher Gneisenau Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Luise Wilhelm_I. Wilhelm_I.
Ii
Erdkunde.
11
rücken entspringt, umflossen (beschreibe ihren Lauf!). In der ostwestlichen Strom-
strecke erweitert sich der Fluß zu zahlreichen Leen, die anmutig von Wäldern um-
kränzt sind. Bei der schön gelegenen Stadt Potsdam (61) errichteten die
preußischen Könige mehrere Schlösser, von denen Sanssouci (ßangßussi) das bekannteste
ist. Die Bewohner der meisten Havelstädte ernähren sich durch Fabrikarbeit. In
Spandau (70), einer Festung, die im Kriege die von westen kommenden An-
griffe auf Berlin abhalten soll, befinden sich Gewehrfabriken, in Brandenburg (51)
Wollwebereien und Korbwarenfabriken, in Kathenow (23) berühmte Glasschleife-
reien, sowie optische Anstalten (Brillen, Fernrohre usw.).
Der Süden des Gebietes wird von Bober, Görlitzer Neiße und Spree ent-
wässert, die alle den südlichen Landrücken durchbrechen, während Bober und Görlitzer
Neiße sich in die Oder ergießen, sendet die Spree ihr Wasser der Havel zu.
Im Mittelläufe durchströmt die Spree den Spreewald. Der Fluß teilt sich
hier in viele Nrme, so daß das Land gleichsam in eine große Anzahl von Inseln
zerteilt wird. In früherer Zeit waren sie mit dichtem Walde bedeckt. Indem aber
die Bewohner (Nachkommen der alten wenden) durch unermüdlichen Fleiß die Wälder
rodeten, sind große Flächen für den Acker-, Garten- und Wiesenbau gewonnen worden.
Die Wohnhäuser liegen, von Eichen und Erlen beschattet, auf den einzelnen Inseln.
Als Verkehrswege dienen Wasserstraßen. Der Kahn ist daher das wichtigste Verkehrs-
mittel: im Kahne fahren die Bewohner des Spreewaldes an die Stätte ihrer Arbeit,
führen das Vieh auf die weide und bringen die Bodenerzeugnisse aus den nächsten
Ikarkt. Der Kahn trägt das Kind zur Schule, das Hochzeitspaar zur Kirche und
den verstorbenen auf den Friedhof. Briefträger, Förster, Hausierer, wusikanten,
Gendarmen und Nachtwächter — alle müssen ihn benutzen. Im Winter treten
Schlittschuhe und Schlitten an seine Stelle. Da die Spreewaldbewohner vielfach in
der Fremde einträglichere Beschäftigung finden als in der Heimat, wandern sie oft
in die benachbarten Großstädte. Dort kann man häufig junge Spreewälderinnen
im Schmucke ihrer Volkstracht sehen.
Das Land östlich und westlich der Spreewaldes ist sandig und wenig frucht-
bar. Besonders öde und daher sehr dünn bevölkert ist das westliche Gebiet. Im
Osten hat sich infolge des Kohlenreichtums benachbarter Gegenden (5.13, 3b) eine
rege Fabriktätigkeit entwickelt, und zwar ist besonders die Tuchweberei zu hoher Blüte
gelangt. Deshalb finden dort auch bei weitem mehr Menschen ein Auskommen, als der
dürftige Boden ernähren könnte. An der Spree hat sich Kottbus (46) zu einer wichtigen
Fabrikstadt entwickelt, und an der Neiße sind Forst (34) und Guben (37) zu betrieb-
samen Orten herangewachsen. In der Nähe der Spreemündung liegt Berlin (mit Vororten
fast 3 will.), die Hauptstadt des Deutschen Neiches und des Königreiches Preußen.
Da Berlin die Residenz des Kaisers ist, haben dort die obersten Reichs- und Staats-
behörden ihren Sitz, und es versammeln sich dort der deutsche Reichstag und der preußische Land-
tag. Das königliche Schloß (s. klbb. I, 5.83) liegt auf einer Spreeinsel. Vor ihm steht das Denkmal,
das vom Deutschen Reiche Kaiser Wilhelm I. errichtet worden ist. Gehen wir dem Straßenzuge
nach, an dem das Schloß liegt, so erblicken wir noch eine große Unzahl andrer wichtiger Bau-
werke: den neu erbauten Dom, das Zeughaus (ein Heeresmuseum) und das Palais, das Kaiser
Wilhelm I. bewohnte, sowie das Opernhaus und die Gebäude der Universität. Dann betreten wir
die schönste Straße Berlins „Unter den Linden" (erkläre den Namen!), die von der über 3 km
langen Friedrichstraße durchschnitten wird. Sn diesen und den benachbarten Straßen, in denen
sich Laden an Laden, reiht, herrscht ein überaus lebhafter Verkehr, klm Ende „der Linden"
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]